HO "l^<. "d!,!bl.^'!!' ^..'^.!^'..^ ?'T^!,'i''f'"' Montag, il. August. < «<""» "^„?z°^..n^!!^^.^"""'"" l885. Mit 1. September beginnt ein neues Abonnement nuf die Kulmchrr Zeitung. bleil, Pränumerat ions - Bedingungen "lven unverändert und betraun: FNr die Versendung mittelst Post: halbjährig.....7 fl. 50 kr. ^rleljährig.....3 , 75, , Monatlich...... I „ 25 „ Für Laibach: halbjährig.....5 fl. 50 kr. ^ertrljährig.....2 „ 75 „ monatlich .....- " 92 I lfilr die Zustellung ins Hau» per Jahr l fl. zuars.^!?. ^^ Prä«um<:sations'Vetliigc wolle» portofrei ' ""ki werden. Jg. u. Klcinnmyr öc Itd. Bamberg. Nichtamtlicher Theil. Der spanisch«deutsche Conflict. daz ?? '^ kaum länger als eine Woche — schreibt aleiüV .^"blatt", — dass die Caroline,, - Frage Nchw ^l Nacht auf die europäische Tagesordnung lichevl?"^^' ""d heute beherrscht sie bereits die öffeni-in solchem Grade, dass selbst die egyp. vy^h ""^legenheiten ""^ ^er afghanische Grenzstreit beis?i»„ ^^'^ vm, diesem gewichtigen Zwischenfall die e a 9^"^ worden sind. Und doch beruht all etst,«^auschvolle Aufregung immer nur erst auf dcr und k ^r deutschen Regierung, worin Spanien Anwar übrigen Mächten die Besitzergreifung dieser ^>'leln ^ angezeigt wird. Welche dieser Caroline«« U«rt w !" "'"^ deutschen Kriegsschiffe effectiv anncc» ^lww ' ^'' welches Schiff es gewesen, woher es slides k ""^ wann dieser Act vollzogen worden, theilt m^ !"^" ^^"' Berlin aus roch nichts mit-lvll^rl' .'"itlleicht sind dort sogar, da die Telegramme 9löK<>s "l>ch nur über Melbourne oder einen anderen werdf,,,. Nah der südaustralischen Küste befördert kin,»«, . "k", die genaueren Informationen noch nicht durch .?'"6elroffen. Die Thatsache selbst steht aber ^Nzlera z ^^ Kundgebung des deutschen Neichs-fest; sie wurde darum auch von ganz Europa nls feststehend angenommen, und in Spanien zunächst hat fie die diplomatische G^enaction der Ne» gierung und im ganzen Lande eine tiefgehende und bereits über das vernünftige Maß hinauswallende Ve« wegung hervorgerufen. Alle in inneren Fragen noch so feindselig sich gegenüberstehende Parteien haben cinmülhig gegen diesen „Gewaltact", gegen diesen „Raub" der Deutschen protestiert nnd schwärmen bereits vom Abbrechen der diplomatischen, ja der com-merciellen Beziehungen zu Deutschland. Die demokratische und republikanische Presse, sofort gehetzt und vorwärts getrieben von französischen und italienischen Gesinnungsgenossen, eröffnete auf die erst»' Nachricht hin und ohne sich im geringsten um den Thalbestand zn kümmern, den Krieg bis aufs Mesfer gegen den deutschen Räuber. Ihnen schlössen sich die Organe der gemäßigteren Opposition an, und unter dem stetig wachsenden Druck der öffentlichen Meinung mussten sich ihnen die unabhängigen, die consetvativen und zu« letzt selbst die ministeriellen Journale, wie „Epoca" und „Correspondence", beigesellen. Ja sogar die cleri-calsten und reactionätsten Organe, wie „Union" und «El Siglo Futuro". wetteifern heute mit dem „Por-venir" Zorillas und dem ..Globo" Castelars gegen das deutsche Neich in Beleidigungen und erschöpfen sich in Verunglimpfungen, die sie bisher nur den republikanischen Franzosen oder den ketzerischen, frei« händlerischen Engländern zu spenden gewohnt waren. Diese Solidarität des Hasses und der Feindseligkeit gegen den eiserneu Reichskanzler ist aber ein instinc-tiucr Ausfluss eines bis zum blinden Fanatismus gesteigerten Nationalgefühls. Bei allen Spaniern war es ein bisher latentes Dogma, dass die Caroline»-Inseln ebenso gut wie selbst die Marianen und die SulU'Inseln ihnen gehören, weil bis jetzt oder viel" mehr bis zum März 1875 niemand ihnen den Nachweis zu liefern sich bemüssigt fand, dass sie ihnen nicht gehören würden, noch wurde von Spanien ans irgend eine der elementarsten Bedingungen erfüllt, durch welche ein Staat sein Recht anf irgend einen Colonialbesitz bethätigt und bei den anderen Staaten znr internationalen Anerkennung bringt. Als im März 1875 Deutschland sowohl wie Großbritannien in beinahe gleichzeitig erlassenen Noten die Eigenthums« Ansprüche Spaniens auf die Caroline« zurückwiesen und in der unzweioeuliasten Form als null und nichtig erklärten, hat die Madrider Regierung weder diplomatisch dagegen protestiert, noch factisch irgend einen Schritt gethan, um ihr Eigenlhumsrecht vor den Augen der Welt zu constatieren. Sie ließ diese beiden in« haltsschweren Documente unerwidert, als seien sie ihr gar nicht notificiert worden. ErsN in allcrneuester Zeit. nach dem Zustandekommen der auch Spanien bindenden Beschlüsse der internationalen Berliner Conferenz. soll man in Madrid, wie es heißt, anf einen von englischer Seite ertheilten Wink hin den Plan gefasst haben, durch eine effective Occupatiou die nach den Satzungen des Berliner Congresses bis dahin herrenlose und darum der formalen Besitzergreifung der ersten besten Macht zur Verfügung stehende Inselgruppe in ein regelrechtes Colonialgebiet umzuwandeln. Die „Correspondent»«" führt als Argumente für das Recht Spaniens auf die Caroline» mit besonderem Triumph die Instructionen an, welche vor wenigen Monaten der Gonverneur der Philippinen für die effective Besetzung dieses heute zu so unverdienter Wichtigkeit gelangten Archipels erhalten hatte. Allein diese Instruction war noch nicht ausgeführt, die Riistun« gen für Entsendung einiger Kriegsschiffe erst in Vorbereitung, als dieHiobspost in Madrid eintraf, dass das deutsche Reich dem spanischen Gouverneur zuvorgekommen sei und von den Caroline«, oder richtiger wohl nur von einigen der bedeutenderen Inseln dieser Gruppe für sich Besitz ergriffen habe. Nichts beweist schlagender, wie dies auch sofort hervorgehoben worden war, die Nichtigkeit der heuligen Eigenthumsausprüche Spaniens, als der Umstand, dass dasselbe, nachdem es die Proteste Englands und Deutschlands im Jahre 1875 stillschweigend hingenommen hatte, heute noch nicht aus dem Stadium der Vorbereitung der Occu-palionsmaßregeln herausgekommen war. Wäre Spa-men nur um Einen Tag den deutschen Schiffen zu« vorgekommen, so hätten diese überall, wo sie die auf« gehisste spanische Flagge gefunden hätten, sich unver« richteter Sache zurückziehen müssen. Leider beeilte sich die spanische Grandezza nicht; trop tarcü darüber helfen nun alle Entrüstungs-Meetings auf der pyre-näischen Halbinsel l'icht mehr weg, und es wäre weit zuträglicher für den allgemeinen Frieden und für die politischen wie die materiellen Interessen Spaniens, wenn seine ministerielle und seine wahrhaft patriotische Presse die bis zum Siedepunkt erhitzte Slimmung der au ihrer empfindlichsten Stelle verletzten Nation durch eiue verständige Aufklärung über die Bedeutung der Proteste von 1885 und über die Tragweite der Ne« stimmungen der Berliner Conferenz hätten aufklären wollen und vor den Hetzereien gewarnt hätten, welche die inneren Feinde der gegenwärtigen Dynastie gegen König Alfons und die auswärtigen unversöhnlichen Revanchemänner gegen Dentschland mit systematischer Verbisfenheit und dreister Entstellung des Sachver» Haltes ausbeuten. In der That wird der gewaltige Sturm, welcher sich jetzt jenseits der Pyrenäen ansammelt und jeden JeMeton. In momentaner Verlegenheit. londlilus^ ^ Originale aussterben, ist eine jener ^rern !!. wohlfeilen Phrasen, die von gedankenlosen "'usten ^?9ebetet werden. Aeußerlich mag unter den «e^ifl Kulturmenschen eine gewisse Uniformilät platz» dbe.tt^aoen; aber wer sich die Mühe nimmt, die genug sA wegzukratzen, wird noch immer Sterbliche gellen Hs !' ^ auf eigenen Füßen stehen, aus ihrem .UlH ki, m^ trinken und sich ihren eigenen Weg eine ,an„ ,Ft suchen. .. Wenn ich zurückblicke auf !?"cht ä?» -^ VM' Freunden und Bekannten, so ^lenii^ -^ ^ manche Gestalt auf. die auf den ^ben dass "^ Originals begründeten Anspruch er-? kinez in "ö wirkliche Original weiß nicht, dass faucht n,."'' wer auf Originalität hin posier», den ^ tichl"'' "'^ sielten zu lassen. Ein Mensch von l Vialsr ^ '.'a'lnlich der unbewussten Eigenart, war ^"hlen n,«A"orich ^ ^„ ^»n ich in aller Kürze '"Leen» a' 3> ' bellen, die ihn gekannt, eine Nenn-bischt ^ ^age. die längst entschwunden und ver« "ber^Uch ss.'z y^ ^ „^t auf die Nachwelt 3^den ^ Keine bleibenden Werke verkünden kom- ^le„l bes Matern seinen Ruhm. Ob er großes w lau, 's'' V Das ist schwer zu entscheiden, denn tMkhn '„ dazu, seme Fähigkeiten in ihrer ganzen ^ ^n Hi" bethätigen so oft er eine Anhöhe er- D "°Ute. blieb er cktte des Weges stehen und stieg dann wieder nach abwärts, und zwar nur, weil er sich immer zur rechten — oder eigentlich: znr un« rechten — Zeit erinnerte, dass er zu wenia Geld habe. um über Nacht vom Hause wegzubleiben. Er war ein Opfer seiner Verhältnisse, die ihm wie eine Bleikugel an den Füßen hiengen. Nicht als ob er nicuts erworben, als ob seine Bilder keine Käufer gesunden hätten; nein, wenn er ein Gemälde ausstellte, so brachte er es an den Mann, er bekam Bestellungen auf Porträts und ein anderer an seiner Stelle hätte sich ein ansehnliches Vermögen gesammelt. Aber er war in finanziellen Dingen von einem feltsamen Missgeschick verfolgt. Es wäre gar nichts damit gethan, wenn ich fagte: Er halte kein Geld. So einfach lagen die Dinge bei ihm nicht. An Leuten, die kein Geld oder doch weniger Geld haben, als sie brauchen, mangelt es niemals, und sie müssen eben nicht Originale sein... Freund Friedrich halte auf ganz specielle Art kein Geld. Als ich zum erstenmale davon hörte, war ich nicht wenig erstaunt. Ich ttaf mit ihm bei gemeinsamen Bekannten zusammen, und als wir spät in der Nacht heima.ienge», kam die Rede auf dcn modernen Bildermarlt, auf Maler, die hoch, und auf solche, die niedrig „notiert" sind. Er habe kein Recht, sich zu beklagen, sagte ich zu F., denn seine Arbeiten giengen unter anständigen Bedingungen ab. - Ja, meinte er, das leugne er durchaus nicht. aber was nützen alle Einnahmen, wenn aus einem Menschen ein ganz besonderer Fluch lastet. — «Ein Fluch?" — ..Jawohl; ein Verhängnis! Ich stelle keine großen Ansprüche nn das Leben, ich wünsche mir keine Reichthümer, alier es ist duch gar zu traurig, w,'»!!, ma„ w?«!'" eine,' verschwindend kleinen Summe alle Ruhe znr Arbeit, alle Lust am Dasein verliert." — „Ich will nicht in-discret sein, allein möchten Sie mir diese Summe nicht nennen?" „Sie werden über mich lachen. Mir fehlen — fünf Gulden." Ich lachte nicht, aber ich begriff auch nicht, dass ein Mann mit ansehnlichen Einnahmen wegen fünf Gulden in eine verzweifelte Stimmung gerathen löune. „Wenn Sie erlauben," meinte ich schüchtern, «so stelle ich Ihnen die kleine Summe gern zur Verfügung." „Sie sind mein Retter!" rief der Maler enthusiastisch und machte nicht übel Miene, mich auf offener Straße zu umarmen. Er griff hastig nach der Geld« nute. die ich ihm reichte, zerknittert sie. steckte sie in die Westentasche und zeigte sich dann voll guter Laune, voll lustiger Einfälle. Die herrliche Mondnacht er» schien danach angethan, einen in angenehme Stim« lnunq zu verschen. Langsam schlenderten wir dahin, bis Friedrich vorschlug, wir sollten noch nicht zu Belle gehen, sondern vorher noch eine Flasche Wein aus-stechen; es sei eine Sünde, jetzt in die Feder» zu kriechen. Ich war es zufrieden. Auf ld" ^"oen. heit folgte ein begreifliches Erstaunen, als Fr'edllch in der Weinstnbe erklärte, ich milsse fein Gast fe.n. Wir tranken einen guten Tropfen, der. w,e alles Gute auf Erden, .heuer war. und als es ^m Zahleu kam. snchte Friedrich emiae Secunden vergebllch d,e Fünf. anldeulwtt'. er alm,l,te. sie verloren zu haben, dann fand er sie j>>dlich. und da unsere Zeche über vier Gulden belrug, schenkte er dem K'llner den Rest . . . Wi, brachen auf; unterwegs wurde Friedrich wieder Laivacher Zeitung Vlt. 197 ,592 31. August 1885^ Augenblick loszubrechen droht, weniger dem deutschen Reiche als der gegenwärtigen Ordnung der Dinge in Spanien gefährlich werden. Nicht allein die Haupt-ai'stifter und Wortführer der antideutschen Agitation, welche vornehmlich in den Reihen der Zorillisteu und Carlisten weilen, sondern auch ihre französischen Hel> fi'rshelfer, welche durch ultra-revolutionäre Phrasen den spanischen Brand zu nähren bemüht sind, wissen wohl besser, als sie es einzugestehen für gut finden, dass es nicht zum Kriege mit Deutschland kommen wird, wie auch, dass die elwaigen kriegerischen Velleitäten. wenn sie einen ernstlichen Anlauf nehmen sollten, Spanien gewiss nicht zu seinem angeblichen Rechte verhelfen will den. Ihnen ist es hauptsächlich darum zu thun, das vom Caroline»-Fieber befallene Volk in einen solchen Zustand zu versehen, dass die Regierung ent« weder sich in das demokratische Lager heriiberreißen lassen oder durch einen starren Widerstand gegen den mit elementarer Gewalt vorwärts stürmenden Nationalwillen einen unheilvollen Zusammenstoß herbeiführen muss. Und dies wäre sür ganz Europa eine ernstere Sorge, als die Entscheidung, ob die Carolinen-Inseln deutsch oder spanisch werden sollen. In Berlin würdigt man gewiss richtiger als irgendwo die Consequen-zen, welche ein acuter Verlauf der Carolinen-Krisis auf die inneren Geschicke Spaniens ausüben könnte. Wir sind freilich nicht in die Geheimnisse der deut» schen Colonialpolitil eingeweiht und vermögen die Tragweite der Pläne nicht zu erfassen, welche Fürst Bismarck in den entferntesten Oceanen verfolgt, allein man muss ihm mit vollem Nechle das Vertrauen schenken, dass er um die Feststellung seines formalen Rechtes auf eine bei den Antipoden gelegene und sür Deutschland, wie sür Spanien m jrder Beziehung gleich wertlose Inselgruppe emc Complication in Europa nicht fördern will. wllche unabsehbare Folgen nach sich ziehen könnte. Wir erhalten bereits die Mel-dung an« Be» tin, d,iss die deutsche Regierung, auch wenn Spanien seine Anspiüche auf die Carolineu nicht völlelrechtlich erhärten könne, bereit sei, die Dienste einer befreundeten Macht zur Vermittlung anzuneh« men. Dies wäre ein noch weitergehender Vorschlag, als die Ernennung eines Schiedsrichters, und er würde deutlich darauf hinweisen, duss man auch mit den ra« diätesten Spaniern noch ein anständiges Abkomme-lsfffen zu können hofft. Inland. (Französische Stimmen über Oesterreich.) In einem Berichte des „Journal des Debats" ül'er den Empfang in Kremsier heißt es: „Se. Majestät Kaiser Franz Josef ist in Wahrheit ein überaus populärer Herrscher. So oft die Bewohner irgend eines Theiles Seines Reiches Gelegenheit haben, Ihn zu sehen, gibt sich unter ihnen außerordentliche Orgel-sterung kund. Ueberall ist der Kaiser von der gleichen Liebe umgeben." Ein Correspondent des Pariser «Figaro" schreibt über die gegenwärtigen Truppen man över in Böhmen unterm 24. d. M.: „Gegenwärtig ringen Reiterei und Landwehr um den Beifall einer sür mill« tärische Schauspiele sehr eingenommenen Bevölkerung und um da« Lob der fremden Osficiere. Die Reiterei besonders erfreut sich eines veldienten Rufes, und man hat alles gethan, um sie auszubilden. Vortreff' lich beritten, sind die Oesterreicher überdies ausgezeich- nete Reiter, gegen Strapazen abgehärtet und sammt ihren Pferden feit mehr als drei Monaten in der Uebung. Man mnss sie nur schen, wie sie in durchschnittenem Terrain geschickt Gräben und Hecken über« setzen und sich auf ein Commando im Galopp auf ein Dorf oder einen Bauernhof stürzen, wo eine feindliche Partie signalisiert wird." (Aus dem linken Lager.) Die „Deutsche Zeitung" bespricht die bekannte Rumdurger Rede des Abgeordneten Strache und findet an derselben gar nichts auszusehen. Das, was Slrache als die Pflich« ten eines deutschen Abgeordeneten angeführt, gelte für alle deutschen Abgeordneten; sie — die „Deutsche Zeitung" — vermöge also keinen Unterschied zwischen Slrache und den übrigen linken Abgeordneten zu entdecken. Des langen Artikels kurzer und kleiner Sinn ist: die Hauptsache ist das Opponiern; wie opponiert wird, ist ganz gleichgültig, — wenigstens der „Deutschen Zeitung" ganz gleichgiltig. und sie eiklärt es als ihre Aufgabe, das Gefühl der' GleichMigleit für die Art der Opposition im ganzen linken Lagrr zu Pflegen und zu fördern. Auch eine Aufgabe! (Ungarisches Budget sür das Jahr 18 86,) Eine der ersten Vorlagen der ungarischen Regierung für die nächste Session des Reichstages wird das Budget für das Jahr 1886 bilden, für welches die Vorarbeiten nahezu beendet sind. Im allgemeinen wird das Budget, namentlich was das Ordi-narium betrifft, nur wenig von dem diesjährigen abweichen, doch sind die Ministerien für Handel, Cultus und Unterricht und Justiz mit Mehrforderungen aufgetreten, die insgesammt den Betrag von vier Millionen Gulden erreichen. Ueber diese Forderungen wird jedoch der Ministerrath erst nächstens entscheiden. Vor» aussichtlich dürfte es gelingen, die Mehrforderungen auf jenes Maß zu reducieren, welches den allgemeinen wirtschaftlichen Vrihältniss«'« und der Finanzlage des Staates entspricht. (Wahlen zum serbischen Kirchen »Con-gresse.) Auch die weiteren Wahl-Nachrichten aus den serbischen Gegenden lauten überwiegend zu Gunsten der Radicalen. In ganz Kroatien wurden neben zwanzig radicalen nur fünf gemäßigte Vertreter gewählt. Aus ungarischen Wahlorten kommen Beschwerden über großen Terrorismus, den die Radicalen geübt haben sollen. In Weihkirchen, Werschetz und Kubin sind deshalb von den Gemäßigten Proteste angemeldet worden. Anläsblich dieser Wahlen wird mehreren Blättern gemeldet, dass sich ein Geistlicher in Plaschli an dem dortigen Bischof Teofan Zfivkoviö thätlich vergriffen habe. Auf die Hilferufe des Bischofs erschien der Ge-meindevorstand; der Attentäter stieß diesen beiseite und entfloh. Man kann sich nichts Charakteristischeres für den Geist, in dem die Congresswahlen geführt wurden, denken als diefes Ereignis; zugleich ist es ein trau« riger Beleg für die trostlosen Zustände in der serbischen Kirche und die Disciplin ihrer Geistlichkeit. Ausland. (Deutschland.) Der «Deutsche Reichs-anzeiger" veröffentlicht das anf Grund des Socialisten-gesehes von der baierischen Regierung von Mittel-frunkcn erlassene Verbot der Fromme'schen Broschüre: „Demagogie und Socialdemokratie." Inbl'treff des deutsch-spanischen Coxflictes wird von der ..Kreuzzeitung" bestrilten, dass Fürst Bismarck in Madrid ein Schiedsgericht vorgeschlagen habe, a«? die Londoner „Morning-Post" veröffentlicht den v^ Text der Depesche des Gesandten Grafen von WelM l datiert von Berlin, 24. August, nach welcher «" Hahfeld sich äußerte, dass, wenn die Untersuchung ^ Ansprüche Spaniens zu keinrm befriedigenden Rejl" ,^ führen sollt«', Deutschland durchaus bereit sei, «N " guten Dienste einer den beiden Ländern befreie Macht zu appellieren. .., Aus London stammt auch die unverbürgte lc graphische Meldung, dass Deutschland auf das^. tectorat über die Caroline« verzichte, ohne jedoch^" niens Oberhoheit über die Inseln anzuerkennen. . Der Unter-StaatLsecretär im deutschen AM° tigen Amte. Graf Herbert Bismarck, hat scine ^ lichen Functionen am Dienstag übernommen, ss'^ zeitig auch die Vertretung des Staatssecrctärs cp^ tement du Nord ausgebrochene Wahlfehde MH Imperialisten und Noyalisten, aber unter ihnen l^^ bekämpfen die Radicalen die Opportunisten und „Revolutionäre" die Radicalen viel heftiger. ^ (England.) Im Dorfe Mulmavat '" "z, Grafschaft Kilkenny grff vor einigen Tagen eine z»" tausendköpfige Menge huudett Polizei-Agenten^ welche einige Pächter wegen Nichtzahlung des ^ ,^i aus den Pachtgütern entfernen wollten. Die W" schritt mit Bajonetten ein; beiderseits sind V"'"" düngen vorgefallen. ,, <«> Der irische Parteiführer Parnell M» "., 25. d. M. in Dublin eine Ansprache an die MUg'^ der der irischen Nationalliga, im Verlause wel«e die Ueberzeugung ausdrückte, dass der Triumph .« nationalen Sache gesichert fei, gleichviel ob die M^ oder die Torries siegreich ans der nächsten Wahl L^ vorgehen. Wenn die irische Partei ihren jüngsten ^z mit Tact und Mäßigung ausnühe, würden die» ^ englischen Parteien in der Lösung der irischen u'H mit einander welteifern. In einer unter dem "v,^, Parnells abgehaltenen Sitzung der irifcheu pall? „,,„ tarifchen Partei wurde beschlossen, das« Candl^ für die nächste Parlamentswahl in mit Pa""" .-Einverständnisse handelnden Orafschaftsconventione''» wählt werden follten. Ferner wurde der VeschlU'sv, fafst. dafs jeder Candidat sich schriftlich verpst'" z, muss»', mit der Partei zu stimmen und zu handeln ^ sein Mandat niederzulegen, wenn er dazu von Mehrheit seiner College« aufgefordert werde. ^ (Russlaud.) Der „Regierungs-Anzeiger "^, 27. d. M. meldet: Die betreffenden Gouverneure richteten, dafs das Stadthaupt von Reval, O.reM l-Hagen, die gesetzlich begründete Aufforderung "'^il füllte, sich bei der Correspoudenz mit der Oliw ^ des Gouvelnemenls lediglich der russischen Spra^ still und melancholisch. „Begreifen Sie jetzt den Fluch, von dem ich heimgesucht bin?" fragte er. ..Mir fehl,n jetzt wieder fünf Gulden." «Wenn Sie e,tauben..." Er nahm die zweite Fünfgnldennote flemidlich an. und als wir schieden, pfiff er sich ein lustig Stücklein wie ein froher Bursch, der seine Sach' aus nichts gestellt hat... Im Laufe der Zeit fchlossen wir uns enger aneinander. Ich lernte ihn als Künstler, wie als gutherzigen Menschen schätzen, in erster Linie aber als ein Original vom Wirbel bis zur Zehe. In der That lag die Nachtseite seiner Existenz darin, dass ihm fünf Gulden fehlten, nie mehr und nie weniger, aber — sie sehllen ihm immer... Da« war die Erklärung seiner bedauellicheu Situation. Mau konnte ihm fünf Gulden borge», aber e« hätten, um ihn zu befriedigen, fünf Gulden sein müssen, die immer neue fünf Gulden zur Well gebracht hätten, und so lange man ihm solche nicht verschaffte, war ihm nicht auf die Dauer zu helfen. Das Merkwürdigste war. dass dir fünf Gulden ihn» zu jeder Stunde des Tagcs und der Nacht fehlten, auch wenn er eine Viertelstunde vorher das Hundertfache eingenommen hatte. Nie ist es vorgekommen, dass ein Freund ihm ein Darlehen angeboten und eine Zurückweisung erfahren hatte; fragte man ihn: .Brauchst du fü.,f Guldens so gab er in der Regel die Antwort: ..Du kommst mir me ein Engel vom Himmel; ich habe eben nachgedacht, nww ich Geld nchmen soll." Kleinere Beträge lieh er sich nur ungern gefallen, denn er liebte die Ord-nu«n. und er halte sich daran gewöhnt, mit Püükt-l'chl.il uut, Megvlmähigl^it süi'f Gulden zu brauchen. Er war ein Philister des Leichtsinne«; das offenbarte rr, indem er seine Gläubiger mit der peinlichsten Genauigkeit verzeichnete und über seine Schulden Buch fühlte, wie ein Kaufmann über die Bewegung seines G.schäftes. Stundenlang sah man ihn Ziffern in ein kleines Buch schreiben. Wozu er das that, konnte niemand ergründen, und vielleicht wusste er selbst es nicht. An Rückzahlung zu denken fiel ihm nicht ein. Aber wehe demjenigen, der es gewagt halte, an seinen guten Absichten in Geldsachen zu zweifeln. Friedrich urtheilte unerbittlich streng über alle Schuldeumacher von Profession, über alle Verschwender, er verstand durchaus nicht, wie man sich selbst von seinem intim» sten Freunde etwa» könne schenken lassen, und machte jemand, den er anpumpte, eine ironische Miene, so herrschte Friedrich ihn an: „Glauben Sie vielleicht, dass Sie die paar Gulden nicht wieder bekommen? Da kennen Sie mich schlecht. Ich notiere jede Schuld." Er notierte sie, aber zurückgezahlt hat er nie etwas, und mahnte jemand ihn. so erzählte Friedrich aller Welt entrüstet diesen Zug von Niedrigkeit. Seine g'sfernnotate las er niemals durch: was man ihm borgte, war nicht nur verloren, sondern für ihn bald auch vergessen. Er kannte kein größeres Vergnügen als Armen zu helfen, und fo manche Fünfgulden^ Note entlehnte er nur. um sie einer weinenden Witwe einer hilflosen Waise zu überlassen. Sein Herz war gut. sein Gemüth sanft, und fo recht in Zorn konnte er nur dann gerathen, wenn jemand ihn an eine Schuld erinnerte. Das vertrug er absolut nicht. Seine Beziehungen zu feinen verfchiedenen Lieferauten wickelten sich in drr Regel einmal wie das anderemal ab. Eines Tages erzählte er den Freunden von einem neuen Schneider, den er gefunden. Eine Peile, e>u <^ von einem Schneider! Natürlich hatte er sich s^ni-auf Ratenzahlungen geeinigt; er war ein enthu! ;,, fcher Verehrer der Raten, aber nur in der T?Ag, denn in der Praxis — leistete er sie nie. Dre« ^ nate nach jenem Entzücken berichtete er, er habe w ^ eine traurige Erfahrung ^m^chl; sein Schnelde ^ ein ganz gewöhnlicher Patron ohne Bildung, .^^ Erziehung. Wenn wir das zu hören bekamen, ^^» wir, dafs der Schneider um die versprochenen ^ ^ ersucht hatte. Friedrich duldete keine MahnU'^. Diese seien, erklärte er, ihm gegenüber nicht ^ wendig, denn er notiere sich alles, und geschen" ?^ noch niemand ihm etwas. Wirklich war er ! .^ Gläubigern gegenüber sehr stolz, was ihn aber ,^ verhindert hatte, ihr Schuldner zu werden, uii" ^ Stolz zeigte sich am empfindlichsten verletzt, "!. ^el Veisnche machten, sich ihrer Stellung als Gim» '.^ zu entkleiden. Wer ihn niemals mahnte, gcwa"'' ^„, vollen Sympathien; Friedrich nannte ihn emen , ^ gebildeten Mann. . . Friedrich verdiente ^elo, » ^,, überall, wo er eine Bestellung bekam, ließ cr 1'», ^ zählige Votschüsse von je fünf Gulden erl!)""". ^., hatte daher nirgends eine erhebliche Summe 5" ^ dern, und übrigens — es war seine Bestimm ''.^.^,. fünf Gulden nicht zu besitzen, die ihm vonnotye» ' ^e Er halte etwas von einem Kinde; dass "' ^eN eine verzweifelte fei, kam ihm nicht ,m en«^ ^,, in den Sinn. Für die G ldschmerzen, an ^"e" « ^jl aussetzt laborierte, hatte er sich eine klM« ^ zurechtgelegt, mit der es ihm völlig Enist w^ ^,^e bin in momentaner Verlegenheit ,^ ^d er zu sagen. Etwa 20 Jahre habe ich ihn gel«' ^ «nibllchcr Zeitnua Nr. 197 1593 31. August 1885. si^?"' ""^ bass das Stadlhauftl von Riga. Bilngner. ncy weigerte, dem Senats-Ukas nachzukommen, welcher Q' .^schlich beschlossenen Gebrauch der russischen «>?I?I " b" Rigaer Wehrpflichtsbchörde vorschreibt. « ge lchts der NusschlirßlMit des Falles wnrde die ," !Uelegel,hett dem Kaiser unterbreitet, welcher der- zuwendete. Da das A.Auen der gedachten Stadthäupter ein äußerst un-'«Müches und ungesetzliches war. befahl der Kaiser unter dem 20. d. M.. dieselben aus ihren Aemtern zu ''lsern?n und wegen Widersetzlichkeit gegen gesetzliche 'Ordnungen der Regierung dem Gerichte zu übergeben, t^. (Schweiz.) Ueber die neuesten Umtriebe der MMrlschen Anarchisten verlautet weiter, dass der ""Ms erwähnte anarchistische Aufruf, welcher in -stilus verbreitet wurde, auch in Zürich m,d den h.'M ^schweizerischen ^rlschaflen hätte vertheilt lu.m '°^"' ^ lei jedoch om Polizeibehörden ge. 'Mn. alle oder doch einen grohen Theil dcr Exempt vor dem Austheilen zu confiscieren. Wahlschein-^.^, weint der Verner „Bund" — wird dieses r orecher,sche Actenstück das Signal zu einer erneuten >ier,l,chung geben. Am Sonntag ist in Lansanne ein ^."snger Anarchist bekannter Schneider verhaftet unlp. n ^'" Montag früh fand man in Gassen und welck ^, "Mren zahlreiche Proclamationen, durch wer? «rbeiter. besonders schweizerische, ermuntert verl,/"' Häuser der Gesandten in der Schweiz zu nennen und die Bestrebungen der socialen Nevolu-">" "'anniglich zu unterstutzen. un»-. !^^"-) Der ..Pol. Corr." wird aus Nom i,u . " "' d.M. gemeldet, dass biöher im Ministe-^ "' oes Auswärtigen eine Bestätigung der Meldung. West/'s! 'lal'enisches Kriegsschiff Port Iohnes, an der aetross' ^^" Zanzibar, occupier! habe, nicht ein« den nz ^' ^"^ gehen die dem gegenwärtig in ..Aa?""1W" von Zanzibar befindlichen' Kriegsschiffe I'lnn .w Äarberigo" seitens der Regierung ertheilte,, sch^l !"wnen dahin, lediglich commercielle und wiss n- ''^e Forschungen vorzunehmen. qel>f..k n "eitere aus der italienischen Hauptstadt zu-Älltl^ c^^dung bezeichnet die an die Rückkehr des Nen?s"6 «n Constantinopel Grafen Corli auf sei-dlüla ' " ^knüpften Conjecture», als jeder Äeguin-U," /"lbehrelch^ ^ dicfelbe ausschließlich mit dem hall? k '""^ Urlaubes zusammenhängt. Graf Corli ^m ss -^ "" 25. d. eine Audienz beim Sultan, von ^nnt großer Auszeichnung empfangen wurde. ^Nern, ^ ° " ) ^^er die Lage in Chartum sind an gelanaf ^"enfeld übereinstimmende Nachrichten ein« dants?,' .b"'s ""^r den dortigen Filhrern der Su« Ud'n'b'e größte Zwietracht herrschen soll. Derselbe AiMl? H^wza. welcher als erster den Tod des >n U .^'anntgab. berichtet über einen blutigen Kampf Adun s '"' '" welchem der Nachfolger des Mahdi. ho^^-el-Taishi. und der Emir von Verber. Ma< »ern « l 3^"^' mit ihren Welils und vielen Anhän-,^l««en^ein sollen. __________ Tagesneuigkeiten. -^lü^n' Majestät der Kaifer haben, wie die die tlll,.^ ""tung" meldet, der Gemeinde Kouly für ""gen Abbrändler 800 fl. zu spenden geruht. in ss,^' ^eser zwei Jahrzehnte war er fortwährend baran »- "^ Verlegenheit. Und er glaubte wirklich ^ltiat ^ ^krlegenheit sei nur momentan und könne ^"er La ' erbemelkte auch nicht die Monotonie lti ^ "«e e^ mejllte jeden Tag und jede Stunde, er Unh wenn^ '?^ '" ^ momentaner Verlegenheit, b>e bewu?«^"". ^" ""^ ^^^ befreie, werde er sich - ^lirlliss? -^^^ Gulden nie wieder borgen müssen. t'Nen, si„ - ^ genügten ihm zehn Minuten, um nach wlehn,''""Men Arrangement wieder in die desolateste ^siM .. Z""then. Darin hatte er eine seltene Vir^ Kid w^. '^^' er hätte sich öffentlich für Eintritts , Ein^^^nien. furch. Nll^'^'"^ '^ Friedrich F. gewesen durch und Menhei» ^^ !""er permanenten momentanen Ver« ^egel, ""chten ihm die Elwerbiverhällnisse von ^rech/n ^^ geordnet lebten, nicht wenig Kopf-l lorn? n'^" bedauerte sie und war um ihre Zukunft '." tröste , k"" 'bn einen Augenblick der Missmuth. c ^ Geld i. '^ bamit, dass wieder andere Collegen ") er nie ?. ^Hen Scheffln verdienten. Sich selbst 3, l Guld-. l. Siegel ... Er wusste nur, dass er ^llegelch.i ^?"^e und dass er sich in momentaner 5" Annahm, ^'"> . . . Mau würde fehlgehen mit ^ trug iinl' ^?^ ^ kostspieligen Passionen «.huldigt, s?" °Üez ,? ^.^ so lange, bis er fadenscheinig war. ^"""lilälen ^llüss'ge taufte er in unheimlich großen ^. Alltäaii^' ^"^ ein Museum von Spazierstöcken. d/5" Mie? ^,.^" lhm verhasst. Wenn er einen 3 KutsH' ' bl'eb er den Fuhrlohn schuldig, schenkte w'^trn. <^, °ber ein halbes Dutzend Havanna-tü?'la"a 1,^ . em Stammqasthause bezahlte er "'^ "ich M d.e Zech,, machte aber dem Kellner ^""je Spe„den. Er hatte eine Abneigung -(Kl. Armee,) Das „Verordnungsblatt für da3 k. k. Heer" meldet: Se. Majestät der Kaiser ge< ruhte» allergnädigst zu ernennen: Se. kaiserl. Hoheit Nikolaus Alexandrowitsch. Großfürsten und Thronfolger von Nussland, Oberlieutenant im Uhlanen-Negimeut Alexander II., Kaiser von Nussland. Nr. 11. zum Oberst-Inhaber des Nhlanen-Negiments Nr. 5. und Se. kaiserl, Hoheit den Großfürsten Georg Alexan-drowitsch von Nussland zum Oberlleutenant im Uhlaneu-Negiment Alexander II,, Baiser von Nussland, Nr. 11. — (Ihre k. und k. Hoheit die Kronprinzessin Stefanie) schiffte sich am 27. 0. M. nachmittags nach 5 Uhr mit ihrer Begleitung auf der Dampfbarkasse der Yacht ..Phantasie" nach Trieft ein. An der Niva nächst der Statthalterei, dem Molo S. Carlo sowie auf den Lloydschisfcu hatten sich Menschenmassen eingesullden, welche gekommen waren, die liedreizende Gemahlin unseres Kronprinzen zn begrüßen Jubelnde Zurufe verkündeten die Ankunft der Dampfdarkasse, welche an der Treppe der Nina anlegte, worauf die erlauchte Frau dem Fahrzeuge entstieg. Zum Empfange hatten sich der Statthalter Freiherr von Pretis, der Militärcommandant FML. Freiherr von Kol^r, der Seebezirks^Commandant Freiherr von Wip-linger, der Brigadier GM. Pollini mit Fräulein Töchtern, der Bürgermeister Dr. Aazzuni, der Polizeidirector Hofrath von Pichler und der Hnfencapitän Blasich eingefunden. Ihre k. und k. Hoheit die Kronprinzessin be-grüßte einzelne Herren auf das freundlichste und nahm dann aus den Händen der Baronesse Sarlocio, welche der Erzherzogin mit Fräulein Verona vorgestellt zn werden die Ehre hatte, ein aus dem Atelier Maron stammendes, schönes Bouquet entgegen, wonach die Equl-pagen bestiegen wurden und die Fahrt nach S. Andrea erfolgte. Die Tausenden, welche den Empfang mit ansahen, blieben nicht »mjsige Zuschauer, soudern brachen in stürmische Rufe aus. welche sich über den Grohen Platz nnd durch die Via Lazzaretto Vecchio fortpflanzten und in S. Andrea felbst ebenso jubelnden Wiederhall fanden, Der Hofeqnipage. in welcher die Kronprinzessin mit der Gräfin Sylvn Tavouca Platz genommen, fuhr der Bürgermeister vorans; der Erzherzogin folgten Graf Äomoelles mit dem Statthalter, dann die Hofdamen Gräfinnen Palffy und Chotek, FMll, von Kober mit Eontre.Admiral von Wiplinger, Hofrath Pichler. nnd daran fchloss sich eine große Zahl von Wagen, so dass sich in S. Andrea ein prächtiger Corso entwickelte. Ueberall stand die Menge dicht gestaut und brachte der Kronprinzessin ihre Huldigung dar. Beim Lloydarsenale wurde gewendet und bis zum Ausstelluugsmolo zurück« gefahren, wo die Barkasse ihres illustren Passagiers harrte. Nach huldvoller Verabschiedung von den Nota° bilitäteu bestieg die Kronprinzessin das Boot und kehrte nach Miramar zurück — Am 28. d. M. morgens 8 Uhr machte die Kronprinzessin eine Spazierfahrt von Miramar nach Trieft und passierte dabei die Via Torrente, die Piazza S. Giovanni, die Via Canale, die neue Brücke und die Via Stazione. Für den Nachmittag war ein Ausflug mit der „Phantasie" nach Grado in Aussicht genommen. Des schlechten Wetters wegen dürfte derfelbe aber kaum zur Durchführung gelangt sein. — (Eine königliche Idylle.) Man schreibt aus Courmayeur: ..Die Königin von Italien, die seit einiger Zeit in unseren Bergen weilt, hat nicht ganz im Einklänge mit dem alten Herkommen ländliche Mahl« dagegen, in das Geleise des Gewöhnlichen zu verfallen; darum bezahlte er auch dann, wenn er Erld bei sich hatte, nicht gerne bar, was er kaufte, und alles kostete ih» daher doppelt so viel wie einen anderen. Dabei hielt er sich für einen praklischen Men« schen. für ein wirtfchaftliches Genie. Wmn er einen Tifch bestellen sollte, so bestellte er ein halbes Dutzend, „denn" — docierte er — „Tische kaun man immer brauchen, und wenn man in Noth ist, kann man sie verkaufen. Tifche sind eine Art Caftitalsanlaqe." Die Freunde wollte er bewegen, ebenso vorzugehen wie er. Lachte man über seine Theorien, so wurde er böse. Man musste ihn. wenn man ihn nlchl höchlich krän« keu nnd erzülnen wollte, beistimmen, sobald er s^ine Lchren verkündete. Diese klangen manchmal wunderlich: Aus der Eisenbahn in der ersten Classe zu reisen sei billiger als in der zweiten; in den elegantesten Hotels zu wohnen biNiger als in einfachen; eine Fahrt nach Venedig billiger als eine Landpmtie. Mau gewöhnte sich, ihm nicht zu widersprechen. Aeudern hätte man ihn nicht können, uuo so nahm man ihn, wie er war, was im Verkehre mit Menschen immer das Klügste ist, was man thun kann . . . Weib und Kind hat er nie besessen. Er machte uns. seinen Freunden, wohl den Lehrsatz kund, dass jemand, der sechs Töchter habe. viel leichter durchs Leben komme, als ein Junggeselle, aber zum Heiraten entschloss er sich doch nicht. Als er eine Woche lang wieder fünf Gulden brauchte, noch in momentaner Verlegenheit war. ahnten wir, dass eine gtoße Veränderung mit ihm voigegaugen sei. Er legte sich damals ins Krankenbett nnd starb nach einigen Tagen. Nun halle er das sicherste Remedium gegen alle Verlegenheiten gefunden, sogar gegen die mome»-taneu... ' F. Groß. zeiten eingeführt, welche im freien Walde auf mit« gebrachten SpirituSösen gekocht werden und bei denen die Königin selbst Hand anlegt. Diesertage sah man die hohe Frau eifrigst beschäftigt, Gurken zu einem Salat zn schälen, indeS zischte und brodelte es ans dem kleinen Herde, und auf einen freundlichen Wink der Königin trat König Humbert hinzu und wandte mit seinem Taschenmesser eigenhändig die Cotelettes um. Auf die besorgte Frage der Königin, ob Vielleicht Zuthaten von Gewürz noch nöthig seien, kostete der hohe Koch gewissen« haft die Sauce, gab ein wenig Salz zu und zog sich dann wieder zu seiner Jagdbeute zurück." — (Der Freier derTrafikanti n.) Au» Vcuedig schreibt man: „In die Trafik des Herrn Alberti kam seit einigen Wochen täglich ein junger Engländer, der die feinsten Cigarren kaufte, dem schönen Laden» Mädchen hübsche Geschenke mitbrachte, und so weit es seine mangelhafte Sprachlenntnis gestaltete, der Kleinen den Hof machte. Vor einigen Tagen gab er dem Mädchen seine Visitlarte, die auf den Namen „Lord Nowden" lautete, theilte ihr mit. dass er im „Grand Hotel" wohne, die ganze erste Etage innehabe, und ersuchte sie um ihre Hand. Der Engländer verlangte, dass die Trauung schnell und geheim vollzogen werden müsse, da er befürchte, dass, falls feine Verwandten feine Absicht erfahren, sie sicherlich Himmel und Erde in Bewegung setzen würden, um ihn von dem Plaue abzubliugeu. Vor-sichtiger Weise gieng Signor Alberti selbst in» Hotel, um bei einem Glase Wein einen Kellner auszuforschen; der Engländer hatte nicht gelogen, das ganze Haus rühmte seine Großmuth. seinenNeichthnm. Am 20. d. M. sollte die Trauung stattfinden. Da der Bräutigam zur rechten Zeit nicht anlangte, gieng das Mädchen mit ihrem Onkel ins Hotel ihn zu holen und fand denselben festlich gekleidet mit Weiher Cravatte — die Stiesel seines Herrn puheud . . . Der Freier war Edward Manner«, der Bediente des Lord Nowden. Das Mäd-chen fiel bewusstlos znsnmmen, der Lord selbst war im höchsten Grade empört, als er von dem Betrüge hörte." — (Nussisches Geld) Auf den, Grabe» und Kohlmarkt in Wien bemerlte man vor einigen Tagen größere Scharen von Soldaten, die sich ans dem Durch» marsche daselbst befanden. Jeder derselben, es waren 1ttl> Mann, hatte eine Goldmünze in der Hand. Es waren echte Goldmünzen, denn sie rührten vom — Kaiser Alexander von Nussland her. Die Soldaten hatten dieselben bei ihrem Abmärsche von Kremsier als ein Ge» schenk vom Zaren und außerde.n auch für dle Tage, während welcher die Entrevue stattfand, eine doppelte Löhnung erhalten. Nur schwer trennten sie sich von den Goldmünzen, deren Wert sie übrigens gar nicht kannten. Erst auf eindringliches Zureden eines älteren Soldaten, die Münzen lieber hier in Wien als später endlich doch in Trieft einzuwechseln, wo man ihnen nicht so viel da« flir geben könnte, entschlossen sie sich dazu und wählten den bezeichneten Soldaten, welcher der einzige schien, der außer der polnischen Sprache auch etwas deutsch sprach, zum Abgesandten und übergaben ihm die Goldmünzen. Dieser trat in die Wechselstube. „I'roZilu pano" — wendete er sich an den Cassier — „i3 hier Wechselbalg?" Auf die lachend gegebene Antwort, dass er auf dem richtigem Platze sei, legte er die Goldmüuzen hin und erhielt hiefür in lauter neuen Guldennoten die ge-bürende Summe Geldes. Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Der Laibacher Correfpon dent des ..Vaterland") hat wieder einmal eine Epistel von Stapel gelassen. Wie wäre es denn auch auders mög» lich, nachdem im Lande kurz vorher wieder einmal Wahlen stattgefunden haben! Wir beabsichtigen jedoch nicht, das Ergebnis dieser Wahlen und die Argumentationen, welche der Herr Correspondent an die Personen der Gewählten knüpft, in den Kreis unserer Bemerkungen zu ziehen, obwohl wir es leicht thun könnten, nachdem auch uns im Verlaufe dieser NebeN'Wahlcampagne manches hinter den Coulissen be« kannt geworden, waS mit den gemeinten Erörterungen nicht genau zusammenfällt. Hingegen wollen wir einige bescheidene Worte der Erwiderung jenem Passus in der Correspondenz widmen, welcher die Anwendung der Wahlordnung bei diesen Theilwahlen in Betracht zieht. Der Herr Correspondent lässt sich diesfalls in folgender Weise vernehmen: „Den Landgemeinden-Wahlbeziik Gotlschee-Neifniz.Laschiz vertrat bisher der Herrschaftsbesitzer Karl NudeZ. der hruer im besten Alter plötzlich verschied. Für die Ergänzungswahl, welche gestern (25). 0, M) vorgenommen wurde, wurden diesmal neue Wahlmänner gewählt, deren Mahl größtentheils erst die vergangene Woche vor sich N'eng-Nach dem bisherigen UsuS blieben fiir "kutuelle Ergänzungswahlen durch die ganze sechsjährige Wahl-Perlode dieselben Wahlmänner, Viele waren der Ä.chcht. dass dies auch diesmal statthabe» sollte ""dh etten da« für, dass die Wahl neuer Wahlmänner im Gesetze nicht begründet sei," .... . , - c, «, Den, Herrn Correfponbenten mögen bei seiner Ve- rufu»« auf den bisherigen Usus Erfahrungen aus einer uns unbekannten Vergangenheit vorgeschwebt haben, deren Schleier wir nicht zu lüften brauchen, nachdem Lalüacher Zeitung Nr. 197 15,94 3l. August <8»ö. uns aus jüngeren Tagen Beweise vorliegen, dass der bisherige Usu3 heuer zur ganz gleichartigen Nnwendung gelangt ist. So wurden beispielsweise bei der vorjährigen Landtagswahl der Landgemeinden Innerktains neue Wahlmänner gewählt, obwohl bis dahin seit den allgemeinen Landtagswahlen nicht einmal ein ganzes Jahr verstrichen war. Wenn, wie der Herr Correspondent meint, viele der Ansicht sind, dass ein derartiger Vorgang im Gesetze nicht begründet sei, so imponiert uns die« nicht im geringsten- wir sind eben hierzulande an aus gewissen Kreisen stammende eigsnthümllche Ge< seheScmslegungen gewöhnt. Diesen Kreisen scheint übrigens auch der Herr Correspondent des „Vaterland" anz»> gehören, wie sehr es uns auch sonst wundernehmen muss, dass er sich in den Gesehen nicht besser anskennt, nachdem er uns von verschiedenen Seiten als ein Mit° glied unseres <^0ip8 lu^lliwUvo bezeichnet wird, und einige sogar wissen wollen, dass er selbst bei der Emanierung unserer neuen Landtagswahlordnnng Pathenstelle versehen hat. Zur Begründung unserer Verwunderung wollen wir in Verfolg des früheren Citates noch die iMg-«imH voldH des Herrn Correspondents anführen, mit welchen er die juridische Bedeutung des „DurchführungL-paragraphen" auseinanderlegt. «NlS jedoch vor zwei Jahren — sagt er — eine Aenderung unserer Landtags-Wahlordnung vorgenommen wurde, wurden auch die Fünfgulden-Männer aufgenommen und im Durchführungsparagraphen die einfache (!) Bestimmung getroffen, dass mit der Durchführung dieses Gesetzes der Minister des Innern beauftragt sei. Wann das neue Gesetz in Giltig-keit treten soll, ob gleich oder erst bei den nächsten allgemeinen Wahlen, wurde nicht näher bestimmt, und deshalb lässt es sich vom gesetzlichen Stau dp unkte aus nicht anfechten, wenn der Minister zu verordnen fand (wie genau er es weih! A. d. R), dass die Nest immun gen deS neuen Gesetzes auch schon bei dieser Wahl zur Geltuug gelangen und deshalb neue Wahlmänner gewählt werden sollen." Wie simpel und einfach, wie klar und beutlich diese Gesehesauslegung klingt und doch ist sie so naiv. wie alle übrigen, welche aus gewissen Kreisen stammen. — Wer's nicht glaubt, der schlage nach: Landesgesehblatt für daS Herzogthum Krain, Jahrgang 1870, Nr. 3. Gesetz vom 20. Dezember 1869. §3. und lese: „Die in dem Landesgesetzblatte enthaltenen Gesetze und Ver« ordmmgen sind mit dem Tage al» gesetzlich kundgemacht zu betrachten, au welchem sie in das Landesgesetzblatt eingerückt wurden, und ihre verbindende Krast beginnt mit dem fünfzehnten Tage nach Ablauf des Tages, an welchem sie in dem Gesetzblatte erschienen sind, falls nicht ein anderer Zeitpunkt ausdrücklich festgefetzt wurde." — Was sagt das „Vaterland" zu seinem rechtsgelehrten Correspondenten? — (Ungewitter) Da« Ungewitter, welches sich Samstag gegen 7 Uhr morgens über unsere Stadt entladen hat und uns wegen der fortgesetzten Blitz- und Donnerschläge durch fast zwei Stunden in Athem hielt, artete in der nächsten und in der entfernteren Umgebung Laibachs in einen förmlichen Orkan aus. wie er sich in unseren Gegenden nur äußerst selten einzustelle» pflegt. Seinen Höhepunkt scheint er auf dem Lalbacher Moraste erreicht und dort gegen halb 8 Uhr durch etwa 10 Minuten in ärgster Weise gewüthet zu haben. Selbstverständlich hat er hier vielfache Schäden fowohl an den Gebäuden als au den Obstgärten und an den übrigen Cultureu angerichtet. Besonders betroffen erscheinen, soweit uns bisher belaunt wurde, auf dem Moraste die Ortschaften Schwarzdorf. Lippe. Laverca, Oberlaibach und Zadobrova. Eine große Anzahl von Harpfen. deren wohl mehr als fünfzig, sind dort umgeworfen und die in denselben aufbewahrte Frucht nach allen Richtungen vertragen worden. Der Grundbesitzer Herr Martin Pe-ruzzi in Lippe soll an seinen Wohn- und Wirtschaftsgebäude» fowie an vertragenen und verdorbenen Felo-frttchten einen Schaden von mehreren hundert Gulden erfahren haben. Die schöne, lange, z»m Carolinenhofe führende Pappelallee ist fast gänzlich vernichtet worden; die meisten Pappelbäume, an hundert, wurden theils entwurzelt, theils gebrochen, ebenso die zahlreichen um den Earolinenhof wachsenden Obstbäume. Von den läng« der Sonneggerstraße ausgerichtete» Telegraphenstangen wurden mehrere durch den Sturm auslierissen und umgeworseu, andere schwächere gebrochen und blieben Theile davon an den Telegraphendrähte» hängen, In etliche schlug auch der Blitz ein und zer< splitterte dieselben. Mehrere Häuser, um welche herum die Obstbciume entwurzelt wurden, sehen durch die aus« gehobenen Erbmassen Wie verschanzt aus. Eiuem Be-siher aus Schwarzdorf enttrug der Orlau da» ganze Dach semes Hauses, und lag«"« es w einer Distanz von 40 Metern ab. wo es zerbarst. Aeh',l,ches geschah mit einer auf dem Morast befindlichen Doppelharpfe des Thonwarenfabrikanten Herrn August Drelse cms Lalbach. welche aus ihrem Standorte ausgerissen und 2(1 Meter weit auf die Wiefe hinausgeschoben wurde. In Oberlaibnch und Umgebung wurden an ein Dutzend Hlllpsen umgeworfen, die Dächer zahlreicher Häuser arg beschädigt, Pappel- und Obstbäume entwurzelt. Der Regen, der dort in Strömen niedergieng. verwandelte die sogenannte alte Oberlaibacher Straße mit ihren Adjacent?« in einen See. Hier zündete auch der Blitz eiue Doppelharpfe des Herrn Josef Telban aus Dol an, welche mit allen barin aufgespeicherten Feldfrüchten in Flammen aufgieng. — Aus Sagor an der Save kommt uuS die Meldung zu, dass der Orkan auch bort arg gewüthet und vielfältige Schäden angerichtet habe. — Sehr schlimm ergieng es den zahlreichen Land-leuten, welche ihre Bodenproducte, Bau- und Brennholz auf den famstägigen Wochenmarlt nach Laibach führten und vom Unwetter auf der Sounegger Straße ereilt wurden. Vom tobenden Orkan umbrauSt. von den immer wieder einschlagenden Blitzen und dem Donnergekrache betäubt, von den zusammenstürzenden Pappel« bänmeu und Telegraphenstangen beständig bedroht, möge» die Armen, welche noch für Ware und Gefährte Sorge tragen mussten, eine bange Stunde ausgestanden haben. Mehrere Wagen sind sammt der Bespannung in die wassergefüllten, am Moraste gewöhnlich tiefen Straßen« graben gestürzt, und nur mit großer Mühe gelang es, in den meisten Fällen die Thiere der Gefahr des Ertrinkens zu entrücken. Dem Grundbesitzer Iere jedoch. Welcher mit zwei bespannten Wagen Pfosten nach Laibach verfrachtete, passierte das Malheur, dass ihm beide Wagen sammt den Pferden in den Straßengraben gedrückt wnrden, wobei ihm ob mangelnder rechtzeitiger Hilfe ein Pferd im Wasser zugrunde gieng. Einem Bauernmädchen. welches in einem Korbe Hühner zu Markte trug. wurde der Korb sammt In-halt durch den Orkan auf Nimmerwiedersehen entrissen. Selbstverständlich wurden den Leuten in vielen Fällen auch ihre Kopsbedeckungen enttragen. Samstag goss es überhaupt mit kurze» Unterbrechungen den ganzen Tag; in folge dessen ist der Laibachfluss bedeutend angeschwollen, un) dürfte der Morast an vielen Stellen überschwemmt sein. wodurch der durch das Unwetter verursachte Schaden noch erhöht wird. da eiue ziemliche Fruchtmenge noch auf dem Felde liegt. Um den famstägigen Wetterbericht zu vervollständigen, müssen wir noch beifügen, dass wir ob der herrschenden Dunkelheit SamStag bis fast zu Mittag bei unserer Arbeit das Lampenlicht nicht entbehren konnten. Auch gestern. Sonntag, regnete es vor» und nachmittag»; erst gegen Abend hat sich der Himmel grdßtentheils entwölkt. — (81ovvu«ko ürußtvo.) Wie die „Silb-steirische Post" meldet, hält 8Iovon8^o äru5tvo au» 6ten September nachmittags 3 Uhr im Gartensalon des Hotel» zur „Stadt Wien" in Marburg eine Versammlung behufs Ergänzung des Ausschusses und Statutenänderung ab. Bei dieser Gelegenheit wird der Reichsraths- und Landtagsabgeordnete Herr Bozidar Naiö über das Vorgehen der slovenischen Abgeordneten im Reichsrathe sprechen und wird hiebei auch die politische Lage der steirischen Slovene« erörtert werden. Auch dürfte» die sprachlichen Verhältnisse bei der Südbahn zur Sprache gelangen. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Prag, 29. August. Der ..Prager Zeitung" zu. folge haben die Vorfälle in Kömginhof ei»!' hochgradige Erregung in Reichenberg, besonders in den niederen Volksschichten hervorgerufen. Vorgestern und gestern haben in Neichenberg Ansammlungen vor der Beseda stattgefunden, wo drei Fenster eingeschlagen wurden. Angeblich wurde ein Setzer misshcmdelt. Die Ansammlungen bestanden fast ausschließlich aus Hand werlsbuischen. Die Wachorgane schritten energisch ein. Kein weiterer Excess ist vorgekommen. Umfassende Sicherhkitsvorlehsungen wurden getroffen. Agram, 29. August. Der Vanus behielt sich vor, die Eidesleistung des neugewählten und von Sr. Ma> jeftät dem Kaiser bestätigten Agramer VtisgrrmeisterL Babovma«! persönlich entgegenzunehmen, weshalb die Gemeinderathssitzung zur Installierung des Bürgermeisters verschoben wurde. — Außer Aa.tam entsenden anch Efsegg. Sifset und Kreuz Blllrüßm,gs°Deftu rine eine Flegalte anzubieten. Die Zöglinge der Uni-verfität von Sevilla richteten an den General'Capitäu von Andalusien das Ansuchen, wenn nöthig, als Frei. Willis,!' gegen Deutschland eingereiht zu werden. Madrid. 29. August. Gesle>n sind in Spanien, abgesehen von einigen Provinzen, ans welchen die Datfl, fehlen, 3529 Erkrankungen und 1230 Tods«, fälle an Cholera vorgekommen. ssonstantinopel. 29. August. Sir H. Drmnnwnd Wolff überreichte heute dem Sultan in feierlM Audienz feine Creditive. Volkswirtschaftliches Uaibach. 29. August. Au, dem deutiaen Mn'l'e ^ erschienen: 4 Wagen mit Getreide und 10 Wagen mit v"'! Durchschuil t « . Preise. ^ ^^ st,,ll, st. lr^ N-Il^ L^> Weizen pr.Helwlit 6 34 7 2 Nutter pr. Kllo . —84->^ Korn . 5/36 6 7 E!er pr. Stück . . -^2; " ^. Gerste « 4 39 5 7 Milch pr. Liter . -> 8 ^ baser . 2 76 3 22 Rindfleisch ftr. Kilo 64 ^ ^ Halbsruchl . — — 6 50, Kalbfleisch „ 54^ Heiden . 4 71 5 :w Schweinefleisch « - 66 ^. Hirse . 5 36 5 73 Schöpsenfleisch „ 34^ Kulnruz « 5 40 5 39,Hähndel pr. Stiicl — 40 ^ Erdäpfel 100 Kilo 2 7?-------Taube» „ - l^ ^. Linsen pr. Heltoll«. 8----------Heu 100 Kilo . . 1 «0 ^ Erbsen . 8-------Stroh „ . . 169 ^ Fisolen , »50 - Holz, hartes, pr. ^ ^. Rindsschmalz KM. - 90 — Klaster 7 40^^ Schweineschmalz ,—82 — weiche. „ b 20 ^7 Spect. frisch „ - 54-------Wein, ro»!,. l<"»M. ^ A ^ - - neränchert „ — 66 — — wris^v ., ^lü^- Anbekommene Fremde Am 2«. Anbist. Hotel Stadt Wicn. Denovan, Privat, s, Schwester: ^ coiw, Private, s. Tochter, Suez, -^ Packen»), Director, !-.uf- Hotel Europa. Schimaschit. Lehrer. Prag. — Pebnar. ^ mann. Trieft. — Kranjcc, k Lehrerin. Slrad. "A^t-l. l. Milltärcaplan. Görz. - Äenic. Kaufmann. Kar»'" Äaierischcr Hof. Noth, Veamter, München. Ehm««^"« Veamtcr, Trauenstrin. — Lohcr, Hausierer, Gößiua.. ^ "^ Hausirrcr, Graz. <.,f Gasthof Siidbllhllhos. Tchulhof. Ksm.. Wien. - SteinbH f. l. Tabatsabril > Director, s. Familie,' Noviano. — "U,., Privat.Vrliovöe. - vonLindemann. l. l. Obellieutenant,«" -^ Hartmann, Privat, Abbazia. ^^^^ Verstorbene. ^ Den 30. August. Anna Hcleznilar, Hausbes'^ tochter, 1 Tass, Floriansgassc Nr. 48, Lebensschwäche. Im Spit ale: ^, Den 2 9. Aug u st. Francisca Vrlnsel, Fabrilsal terln, 23 I., ^'>idur<:u!o3ig pulmonum. ^^^^" Lottoziehuugen vom 29. August: Trieft: 34 41 65 17 28. Linz: 5 36 87 48 49. ^, 7N.M« 729.09 16.8 O. schwach bewöllt 63.^ 29. 2 . N. 729.39 16.4 W. schlvach Regen 3lese" » «^b. 728.29, 16.4 windstill beluöltt^!^^ 7 U. Mg" 726.54 20,6 SSW. schlug "bewöllt 20.^ «0. 2 ., N. 727.26 19.2 SW. schwach Regen M^ 9 .. Ab.! 728.76 16.« windstill heiter ,„ Den 29. morgens um halb 8 Uhr Gewitter n^t ^ >s und P1ahrea.eu. dann um 9 Uhr. 11 Uhr und 1 Uhr "^^0"' Gewitter aus SW. mit Plcchrea.cn; nachmittags einzeu'r ,. nenblille: abends lebhaftes Wetterleuchten in allen ^!!» »ss! den. Den 30. tagsüber schwül, regnerisch, abends AlGe" ^. sternenhelle Nacht, lim Mitternacht Gewitter aus S, ""^ide" derholt starken Güssen. Das Tagesmittel der Wärme an ^l, Tagen 16.5° und 18.9". beziehungsweise um 0.9" '"M 1,5>° über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglit^^^, Mij V na«om ?.alu/ui«t.v>l Hu i/i5«1 n:^ l>V>t ^i! lM rlogantnu V822NV ln 2 llatlm ol»seil 8«. '«««el's,«'" ^„zr 5'««,, !«u 25. >»» 7, 'il'Nil'.N^," ,. , ' 5" ,, IU7 .. U!7 s.< ''^"s"^°^""tt, ft icrsvsi . n,8 st5, icw >. " N^'"''"'"> - "«4.. W M '" "">'<"/» '""ft, . . !22'U.» >?2^ ^^^^'«Cliche ... . 10, 7s. !0!l'50 L"/« Ttmcser Vanat .... 1U2 — 103 — 5 ",<, ungarische......,0ll?b U».i^l> Andere öffentl. Änlehcn. D^'».», Ülsq Vl'sc 5.",, !», . lXl-ko »>?'-d!l>, Axllihc >x?!<, stl'ucisr,,'! >U< 5>N — — (Silbl^ >i»d Ä!i,d) , . . , - ~ — -ll'.'mieu-AüIl'Htadt^m.Wi»!' i!»4»n ,?< 7N Psnubbrirfs Bodcxc, aN>i,l,'slnr,<'//'/„Mold I2 !2<«<> d«o. i» 5>u ,, ,, >! '/,"/„ >0»'— >»K s>n dto, !!l 5,0 „ „ 4"/., , Us. - us,'!'.« d!o. Plij»!i>'N'Ech!!>dvellch.:!",„ »,'- «8 5.0 ^cfiHypl'lYcl':»!»,»? lUl. 5>/i"„ '»,-- —- l^^! >V»»!:,,, Ba»l U»!l!. 5, "/« , I«»- - I"« 8» dti>. „ 4 >/,"/„ lCl 4» >! " „ , , »!> «<< ?»'«! N»,v all,i, Vodf»crrt'!!°^l'!ienii!'l !» ^,'ss i« I, >!>»!» Vttl.s,'/,"/., >N!i»U INll^.u Priorltnts - Obligationen 6l!^l>c!b°WclU'>'h» l smiss,!,'» >>5. - lin -stcrdin.'üd^Vtmdl'.ih» i» Si!>> >uu — >c>7'— Fral>z'>1ol>f'Vny».....>»« —! u» 40 (tm, l«u> :«!« ft, S. 4 '/»"/a ><>n «» !<,'<) «o vrslnv, »ic»w>:ssl,.,y» .... 1«.'! «!! 1U4 2N Silbenl'iil^cr..... . «3 lO 9!»«« Glld War Sta.itObabn 1, Emission , . . lss-s.n >!!?>; Silddayn ll :>"/,....... 152-75 ,!>» 2 „ ^ 5,'',"...... 123 s.o 12!» - Nnss'ssali,, V.chn..... !»!!'3l. »» ? Diverse i»osr (per Eittll) l5r^il>l'j,- !>,n st...... l»l> 2s. lu, - <5lar!»V<,si <<» ft...... <„ — 4l> s>, l"/,, D»>,a» Dampssch, lun s>, , !>4üi> ,,< 5,, ^ail'nchcr Pllimir« Anlch,,, i'oft 2! 7s» 22- Oscn« V^f>> 4,» sl...... <2 ?l< 4» 2> P^Iss!) Vl'I>' 4« si...... «V- 4, - Nolftl'!! zsN'!l^. 1,'ss »"!>,', ,' ,0 sl, >4'b<» 14 »< N>!dl)lf^Vosc l« si..... !«7s. ,1,2! il!!I ^>,>s>' l» si..... s.4 — «'.4 s.< S!,^>'!w!,'« »'l'sc 40 j!, , . , ^u ^js. 4« 7, W>»ds!rin ^'l'se 2N sl..... 2?'s,l! 2«',., VNindisch»,«'.' ^'ose 2» f>. , . , »«?<-, »»?s Vnnl Aclien !N»ss!<"Ocslc,r, B.inl ^m> ,l, , . N» 2s> »!,?l B>'»lu<:rc!!l, Wiener, >!»» >I , . >»>' UN 2s Vbucr, A»s!,, O>sl,ll«!Nss,"/„ 22,! 227 ,,«, ' dilb.iüf, ^III^, >l»q. « 2,^^ ?s, Dcposllcud. M,,, 8»u st. . . . l,»> ?s. >»2 5,,, <ö>^ omple G^s,, vln'bcrl'st, 5,,,« sl s.!»c> — 5. u. - Hypothclrud^usl,'« st. X5,",'>»st.<Ä,s.U"/„ W ?<> U» — Ocstc», U»,i Vaul..... >N7U — 8?^ - >I»il'I,b>1Ns !0«» sl...... ?'.»' 5V ?I>lss!q "3^>, Ei,>»l>, N»> sl, <^M.----------------- Boy»,, viovdl'.,!»» !5>!> si, ... — —------- ,, W>.'f»'a!)N !i,W fl. . . .----------------- Buschticl),'>idn 6ill>, 5>!>» sl.VM. 8ü» — gzz — „ (ill, N) !<,«, fl, . — — —-, Doü.Nl - 'Damvssch'sfahrll' » G^s. 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