Mbllcher Nr. 128. Plänumer»tlon«prel»: Im Comptoir ganzj. fi. l!, baibj. fl. 5.50. Mr die Zustellung in« Hau« halbj. 50 ll. Mit bei Post ganzj. fl. 15, halbj. fl. 7.50. Mittwoch, ä. Juni Inserti onsyebühr bis 10 Zeilen: imal So lr., »m.80lr>, »M.I fi., sonst pr. Zeile im.elr., ^u,.«lr>, 3m. 1« lr. ,». s. w. Iiisertionsstcmpel jcdcsm. 30 li. 1867. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 4. Juni. Wir haben den Beginn der Adreßdcbatte in beiden Häusern zu verzeichnen. Im Abgcordnctcnhause hat einer unserer Abgeordneten, Dr. Toman, die Debatte eröffnet. Nach dem kurzen Auszngc, den die^ Wiener Abendblätter unS von dieser Rede liefern, lag die Kraft dieses Redners in der negativen Haltung gegenüber der Adresse. Der Redner verwirft die Sistirnngs-politik, die alifgcgci'cn ist; er verwirft den Ccntralis-muS, der im Rcgicrunqöprogrammc nicht steht und auch in dem Adrcßcntwurfc des Abgeordnetenhauses feinen Ausdruck gcfuudcn hat, und zieht gegen den „rückhaltslosen" uud „rücksichtslose!»" Dualismus los. Einen solchen kann ja keine Regierung Oesterreichs auf ihre Fahne schreiben, er würde jede stürzen. Dr. Tom au wendet sich gegen die Eomvctcnz des Rcichsrathcs. Uns scheint dieses Bedenken sehr verspätet. Der Landtag Krams hat unseres Wissens bedingungslos für den Reichs« rath gewählt und jeden Gedanken an eine jesuitische Mentalrcscrvation znrückgcwicscn. Aber Dr. Tom an geht weiter, er verdächtigt die redlichen Absichten der Regierung, welche den ucrfassuugsmäßigcn Rcichsrath berief, um Oesterreich auf fester Grundlage zu rccon-struiren. Welche Parallele kann zwischen dem von Dr. Toman pcrhorrcscirten Ncichsrathc nnd dem krainischen Landtage gezogen werden, der eben jenen Reichsrath Perhorrescirte, bis er sich überzeugte, daß die födera-listischc Politik Bankerott gemacht habe? Und in welcher Harmonie mit dieser verunglückten Parallele steht die Anerkennung des Febrnarstatntes? In Einem Punkte hat aber Dr. Toman klar gesprochen, nnd dies ist die Fahrt nach Muskan. Dr. Toman dcsavonirt sie, und wir nehmen von dieser Erklärung mit um so grüßcrem Vergnügen Act, als sie uns beweist, dc>ß die Allianz mit den Ezechen cin übcrwimdeiicr Stand-Punkt ist. Allein suchen wir nach einem Worte der Lösnng in der Rede des Abg. Toman, so snchcn wir vesgcdcus. Der Abg. Tsch ab nsch n i g g, der nach Toman sprach, hat, so scheint cS uus, dieses Wort ausgesprochen. Es heißt: Das staatenbildcndc Pr in -cip der Neuzeit ist das der gesetzlichen Freiheit. Die beiden Aufgaben des Rcichsrathcs sind: Begründuug freiheitlicher Institutionen lind der Ans-glcich mit Ungarn. Wer cin aufrichtiger Freund Ocster» reichs ist, möge au diefcn beiden großen Aufgaben mitarbeiten, nicht aber sich in haltlose ncgircndc Opposition flüchten oder an Principicn anklammern, welche der Fort« schritt langst als wesenlose Phantome entlarvt hat. Der erste Redner des Herrenhauses, Graf Wickcnbnrg, hat eine scharfe Kritik der früheren Rcgicrnngspolitik geliefert. Wmn er auch vielleicht in derselben zn weit gegangen ist, so müssen wir doch aner» kennen, daß seine Rede uon dem stärksten österreichischen Bewußtsein getragen ist und den Anschauungen Tscha-buschniggs nicht fern steht. 3. Sitzung des Herrenhauses ! am 3. Juni. ! Um halb 12 Uhr eröffnet Fürst Carlos Auerspcrg die Sitzung. Nach Verlesung des Protokolls ergreift Viccpräsi« dent Graf Kncfstein das Wort, nm sein Bedauern ^ darüber auszusprccheu, daß er den ersten zwei Sitzungen Krankheitshalber nicht beiwohnen tonnte. Gegenstand der Tagesordnung: Adrcßo cba tte. AlS Redner in der General-Debatte sind eingetragen: z Graf Wickcnbnrg, Hofrath H asncr, Baron Hock! und Cardinal Rauscher. Berichterstatter Graf Anton Auerspcrg verliest dcn Adrcßcntwnrf. Nachträglich haben sich uoch als Redner eintragen lassen: Professor Arnts gegen nnd Freiherr v. Lichte nfels für dcn Entwurf. Graf Wickenbnrg: Als man in der letzten Adresse die auswärtige Politik lobcud hervorhob uud die guten Bezichuugcn zum Auslaudc und namentlich zu Preußen betoutc, erlaubte ich mir Zweifel auszusprcchcu und meinte, daß die Freundschaft Preußens erst erprobt werden müsse. Die heftige Polemik, welcher mcine Acnßc-rnngcn im Hause bcgcguctcu, konnte mich nicht wankend machen, nnd heute sehe ich dieftlbcn durch geschichtliche Thalsachcu leider bestätigt. Die Politik der Regierung Preußen gcgcuüber, die schließlich zum Kriege führte, war ciue verfehlte; eine Politik, welche die Geschichte, die prcnßischc Staatsidec nicht berücksichtigte. Redner wirft nun einen Rückblick auf dic Geschichte, um zu bcwciscu, daß Preuße» sc^t 100 Jahren nnr auf sciuc eigene Vergrößerung nnd die Niederwerfung dcs ihm im Wcge stehenden Oesterreich sein Augen« mcrk gerichtet hatte; erwähnt der unglücklichen Allianz in Schleswig-Holstein nnd kommt dann auf die provocirende Haltuug Prcußcuö vor dem lctztcn Kriege zu sprechen; schildert die militärische Macht Prenßcns nnd nnsere Schwäche. Unter solchen Verhältnissen hätte die Regierung alle ihre Kräfte ansraffcn, hätte sie sich auf dcu Reichs-rath stützen solleu. Abcr nein, man sistirtc die Vcr» fassung, man stieß das Volk znrück, man ignorirtc die öffentliche Meinung und mau stürzte sich in einen Krieg, ans seine eigenen Kräfte bancnd. < Schmerzlich nnd furchtbar war die Enttäuschung. Einen nnglücklichcrcn Krieg kennt die Geschichte nicht. Nach einem Rückblicke anf die Kricgscrcignissc dcs letzten Feldzngcs gelangt Redner znr Besprechung des hentigcn Standes der österreichischen Verhältnisse nnd hebt mit Bcfricdignng hervor, daß seit den lctztcn Monaten sich die Lage wesentlich gebessert habe. In Ungarn herrsche Inbel, und anch die cislcithanischcn Provinzen beginnen sich zu crholcu. Den glänzendsten Beweis von der Lebensfähigkeit des Reiches habe die Pariser Ausstellung geliefert. Jetzt trete an nns die Aufgabe der'raschen Ordnung mehrerer staatsrechtlichen Verhältnisse hrran. Mit Vorsicht müsse uns Werk gegangen und namentlich Ungarn gegenüber streng uud entschieden das Prineip der Glcich-bcrcchtignng festgehalten werden. Dieselben bürgerlichen Freiheiten müßten anch wir verlangen, soll Oesterreich erblühen. Von der Redlichkeit der Magyaren erwartet Redner, daß sie nicht unbillig vorgehen würden. Diese Gedanken finde er in dem Adrcßentwnrfc auch auSgcfProchcn, und darum stimme er ihm bei. Nnr hätte er gewünscht, daß anch andere Gegenstände, so die Wehr-, Instiz- uud Kirchcnangelcgenhcitcu, berührt wor-dcu wärcu. Hasncr spricht gegen die bedingungslose Annahme dcs Etaborates für dcn Ausgleich mit Ungarn. Hock kritisirt ebenfalls das Sicbcnundscchsziger« Elaborat, warnt jedoch vor Gefährdung dcs Ausgleiches. Weitere Redner sind: R a n s chcr, Arnots und LichtenfclS. 4. Sitzung des Abgeordnetenhauses am 3. Inni. Der Präsident theilt mit, daß sich bisher zum Worte gemeldet, und zwar für den Adrcßentwnrf: Tschaunsch» uigg, Kremer, Pergcr, Plencr, Sturm, Mcndc, Franz Groß, Gichnitzcr, Mühlfeld, Plaukcnsteincr. Dienstl, Zaillncr, Scysscrtitz und Andricwicz — gegen den Entwurf: Toman, Svctce, Slcnc uud Krzcczunowicz. Der Berichterstatter Professor Herbst besteigt dic Tribüne uud verliest den Adrcßcnlwurf. Minister Benst betritt dcn Saal. AlS erster Redner nimmt Dr. Toman das Wort: Er und seinc Nation glanbten nur in Oesterreich den genügenden Schutz zu finden, wcnn cs gerecht sei, uuo er hoffe, daß es gerecht sciu werde. Er glaube nicht, daß durch die unglücklichen Ereignisse des Vorjahres Oesterreichs Kraft gebrochen sei — die Natur Ocslcr« rcichs ist ciuc Vcrciuiguug mehrerer Königreiche nnd Bänder, in dieser Erkenntniß liegen die Mittel zur Rc» constituiruttg Oesterreichs. — In dieser Gestaltung der Dinge kann weder der Alles nivcllirende CcntralismuS, Neueste Untersuchungen altetthiimlicher Befestigungen in Kram. Von «p. Hitzinger. II. Von anderer Art erscheinen Einzeln stehende Befestigungen an dcn Abhängen an der (Vüoostscile des Berges Nanos, wie auch anf deu Anhöhcu an der Ostseitc dcs oberen Poikthalcs. Eine solche ist zuuächst erkennbar auf dem Vcrghügel ob der Ortschaft St. Michael, süo-wcstwärts vom Felscnschlossc ^ucgg. Die einst offenbar umwallte Hochfläche, slovcnisch li>!„l genannt, erstreckt sich von Süd nach Nord in einer Länge von 160 Klaftern und in einer Breite uon 40 bis (»0 Klaftern; an» Nordwcstcndc lassen sich Spuren eines Thurmes cntnei> Men in früherer Heil war anch noch viel Maucrwcrk Vorhanden; am südlichen Abhänge sind Todtcnnrncn unter Steinplatten, hin nnd wieder abcr anch silbcrnc Und eherne Römcrmimzcn, Bronccsachcn und alle Was. fenstückc gefunden worden. Eine zweite, noch deutliche Mancrwälle zeigende Vcrschanzuug iu länglicher Gestalt findet sich mlf einer Erhöhung nordöstlich vom Dorfe Strcmc nntcr einem Vorsprungc dcs Verges Nanos. Im oberen Poikthalc, in der Richtung gegen Laas, finden sich wieder altcrthümliche Verschanzungen mit Steinwällcn ohne Mörtel. Zncrst zeigt sich eine solche onf cincm Bergrücken südwestlich von ImM; ste lst wit jener, die oberhalb Zagorje steht und ln'" gc-Nannt wird, ganz gleichartig, in länglicher Form von Nordwest gegen Südost laufend, nnd wird in der Landessprache gewöhnlich l^»'-"I"! genannt. Diese beiden Vcrschanzungcn sind offenbar insbesondere znm Schutze der seit ältester Zeit aus Trieft und Istrien bei Prcm vorbei dnrch die Schnccbcrger Waldnug gegen LaaS, das alte '!'<',->»<>, führenden Vcrbindnngsslraße angelegt, da sie eben an den höchsten Punkteu über derselben gestellt sind. Ein zweites solchartigcs Schntzwcrk zeigt sich auf ciuer Anhöhe ostwärts von Koritnice und cin drittes, jedoch kleineres, auf ciuem Hügel zwischen Grafcubrunn und Koritnicc, beide führen den Namen ^l--»^^ und mögcn cinst znr Ucbcrwachung des dnrch die Schnccbcrgcr Waldung gegen Prczid führenden Wcgcs gedient habcn. Anf dic Frage um dic Zeit uud die Absicht, in! welcher die Römcr in dcn Mischen Alpen solche Befestigungen errichtet habcn, mag in Kürze wiederholt werden, was sich darüber bei dcn alten Geschichtsschrci» bern mehr oder weniger dcntlich vorfindet. Bereits zur Zeit des Kaisers Vcspasian im Jahre ll<) n. Ehr. wird gemeldet, daß dic Alpen an der Grenze Italiens uon Pannonicn ans mit Acsatzuugcu ucrschcu wurden, nm dcs Gegenkaisers Vitcllins Mannschaften anf;uhal-teu; dies setzt das Vorhandensein von festen Plätzen augenscheinlich voraus. Vom Kaiser M a r c ll S A u r c-lins wird geschrieben, daß er, nachdem die Marcoman» ncn nnd Qnadcn im Jahre 168 an der Donau sich cr-hobcu und bis Aquilcja vorgedruugcu und wieder zurückgetrieben waren, alles angeordnet habe, was znm Schutze Italiens gehörte. Als später im Jahre 235) der in Pannonicn zum Kaiser erwählte M a x i m u s gcgcn Ita-licu vordrang, fand er bei Obcrlaibach cincn mit Niaucrn umgebenen Ort nnd in Heidcnschaft ein festes Stand- lager. Noch später zur Zeit des Kaisers Const an * tins wird im Jahre 350 die Vcstc anf der Alpcnhöhc in Hrusica bereits ein altes Castcll genannt, welches der Gcgentaiscr Magnentins zu ciucm neuen Bollwerke nlnschuf ilnd mit einer tapferen Mannschaft besetzte. Endlich wird znr Zeit dcs Kaisers Theod o s i u s zum Jahre 394 berichtet, daß der Gegcnlaiscr Eugen ins uon Italien ans die jütischen Alpen besetzt habc, nnd im weiteren Kampfe, in welchem derselbe uon Thcodo-sius besiegt wurde, werden ausdrücklich Maucru, Wälle und befestigte Orte erwähnt. Und wieder ist bei dem Ucbergangc der Golhcn nach Italien im Jahre 395) die Rede von halb zerstörten Thürmen nnd rauchenden Mancrn, wclchc in dcn sonst fest verschlossenen Alpen dcn Zug dcr Barbareu bezeichneten. Nach dcr oben gegebenen Darstellung über dic Per» schicdcnartigleit der vielen Vcrschanznngcn drängt sich jedoch die andere Frage auf, ob alle diese Maucrwällc und Vcstcn römischen Ursprnngs seien, odcr ob nicht wclchc, namentlich jene in dcr Poikgcgcud, aus einer frühcrcn u orrö m i s ch cn Zcit sich hcrschrcibcn. Denn während bei dcn offenbar römischen Werken regelmäßige Formen nnd fortlaufende Verbindung herrscht, erscheint anderwärts viel Unregelmäßigkeit, rohe Banart und weniger gegenseitige Vcrbindnng. Es ist bekannt, daß die Römcr bcrcits im Iahrc 178 vor Ehristi die Halbinsel Istricn und ciucn Theil von Iaftidicn erobert nnd später nach wiederholter Empö-rnng 128 vor Christi vollständig zn ihrer Provinz gc> macht hatten. Erst nntcr Kaiser Augustus wnrdcu im Jahre 30 uor Ehristi auch dic übrigen Japidicr, die in den Alpen uud anderseits derselben gegen Pannonicn zu 838 noch auch der rückhaltslosc und rücksichtslose Dualismus dcr Netter des Staates sein. Rcdncr wirft dauu cincu Rückblick auf die Geschichte der letzten Jahre, wobei cr erwähnt, daß ihn das Patent von der Einberufung dcS — Er müsse sagen, daß er keinen verfassungsmäßigen Reichs-rath nichr kenne (Oho! links), dcr berufen wäre, die Verfassung zu ändern. Dcr weitere Rcichsrath sei nie znsammcngcloinmcn, dcr engere sei nicht competent. —-Er könne sich also mit den Gruudgcdankcn dcr Adresse nicht einverstanden erklären. Wer steht Ihnen gnt, meine Herren, daß die heutige Regierung Ihnen einmal, wenn Sie vielleicht in einer Cardinal- oder Cabinclsfragc ihr nicht znstimmcu, wie einstens die Regierung Schmcrliug's, sagt: Ihr seid nicht dcr wcitcrc Rcichsrath, also nicht competent! Wer stcht Ihnen dafür gut, daß Ihnen nicht das gleiche Schicksal bevorsteht, wic den Landtagen vo» Böhmen, Mähren nnd Kram. Meine zweite Einwendung gegcn die Adresse betrifft das darin ausgesprochene Bedauern lvcgcn des Scptcmbcrvatcnts, mit cincm Wort dagegen, daß in dcr Adresse die Sistirung als eine Verzögerung der Entwicklung oder vielleicht gar als Ursache des Un» glucks vom Borjahre hingestellt wird. Ich bckcnnc mich zu den Principien dieses Patentes, und Niemand kann mir beweisen, daß das Ministerium die Schnld an jenem Unglück trug. Dic Sistirung war der Anfang zum Ausgleiche (Heiterkeit links). Das ist Thatsache, daß dcr Reichörath in seinen Beschlüssen auf cincm Standpunkte staud, von dem ein Ausgleich völlig unmöglich war. Nie hat der Reichsrath daS Fcbrnarstatut verleugnet und ist es möglich, das, was wir hcntc AnS-gleich nennen und wollen, mit dem Fcbruarstatut in Vereinbarung zu bringen. Redner weint endlich noch einige heiße WchmuthSzä'hrcn dcm „Außerordentlichen" nach nnd erklärt, daß cr sich mit dcr in der Adresse ans-gcsftrochcnen Vcrurthcilung dcr Sislirungspolitik nicht einverstanden erklären könne. Gca.cn dcn Schluß scincr ziemlich langen Rede kommt Dr. Tom an anf die einzelnen Nationalitäten nnd die ihnen nach scincr Ansicht verkümmerten Rechte zu sprcchcn. Eroaticu habc im Jahre 1850 scinc volle Selbständigkeit zugesichert crhaltcu; ohuc Rücksicht auf dic Staatsrcchtc E'roaticns könne man dic ungarische Verfassung gar nicht wicdcr herstellen; oder wolle man etwa die Croatc», die im Jahre 1848 das Reich gerettet haben, zur Verzwciflnng treiben? Im Namen scincr Partei müsse cr erklären, daß, wenn dic Bestrebungen des Hanscs nnd dcr Rcgicruug etwa darauf hinanslicfcn, die Ecntralisation in dcr dies« feitigcn Reichshälftc herzustellen uud die Autonomie dcr Länder noch enger zn begrenzen, sie sich an diesen Bestrebungen nicht bcthciligen wollc, und dieselben als das Grab ihrer Existenz betrachte. Wic weit es mit dcr Auerkcnnnng der Nationalitäten bei nns gekommen — rnft dcr Redner pathetisch — wenn in amtlichen und officicllcn Blättern die Slaven beschimpft wcrdcn, wic cS in Europa noch nicht er» hört worden, wenn diese Nation behandelt wird, als wären wir kriegführende Barbaren? (Zahlreiche Rnfc: Moskan! Moskan!) Präsident: Ich bitte dcn Redner nicht zu unterbreche». Dr. Tom au: Das Wort, daS Sie mir da zurufen, haben Sic nur unbedacht ausgesprochen, denn mir gegenüber hatten Sie nicht das mindeste Recht dazn (Allgemeines, lebhaftes Bravo). Redner schließt mit den Worten : ^uslnu l'ril in orlit: ullimc» 5i llü^u^lc!! Ritter v. Tschab u schnig : Das staatenbildcndc Princip in unserer Zcit ist das dcr gesetzlichen Freiheit. Gegen das Princip des historischen RcchtcS, wic cs vom Vorredner aufgefaßt wurde, müsse mau sich verwahren, das wahre historische Recht ist das lebendige Recht dcr Gegenwart, wic cs sich durch dcn ^auf dcr Geschichte uud dcr Cultur ausgebildet hat, uud daS vorzüglichste Recht ist das auf persönliche uud politische Freiheit. (Bravo.) Die Begründnng freiheitlicher Institutionen ist die erste hochwichtige Aufgabe dcS ReichSrathcö, dic zweite ist dcr Ausgleich mit Ungarn. Dic 10 Millionen jenseits dcr Leitha wollten sich keine Verfassung aufdrängen lassen; mögen sie abcr auch bcdentcn, daß dic 16 Millionen diesseits dcr Leitha sich einen Ausgleich uicht aufdrängen lassen, dem sie nicht beigestimmt habcu. Die Ungarn gehen vou dcr pragmatischen Sanction aus, wir von uuseren Grundgesetzen. Wir dcukcn nicht daran, die nngarischc Verfassuug zu verkümmern, wir gehen fo wcit als möglich; cö gibt abcr eine Grcnzc, uud wir töuntcn keinem Puult des Ausgleiches beistimmen, der die Durchführung con-stitntioneller Institutionen bei nnö nnmöglich machen würde, odcr welcher uus in fiuauzicller oder ooltswirthschaftlichcr Beziehung preisgeben würde. (Brav!) Svetcc spricht im Siuue Toman's gcgcn die Adresse. Krcmcr verwirft die slavischen Tendenzen, die mit dcr clericalcn Partei gemeinsame Sache machen, verlangt Abhilfe gegen den znnchmcudcu Pauperismus, gutes Schulwesen, Unabhängigkeit des Richtcrstaudes, Revision des Cuucordatcs. Skcnc bekämpft dcn Dualismus uud hält au der StaatScinhcit fcst. Dcr Pole K rzcczanowic behält sich ein slmen-dcmcnt betreffs dcr Autonomie vor, wclchc in dcr Adresse nicht gehörig Ausdruck gefundcu habc; cr versichert, daß crnnd scinc Parteigenossen cs mit dcm Wohl nnd dcr Macht Oesterreichs ehrlich meinen. Plencr greift die Finauzmaßregcln während der Sistirung an, betont dic Rcichscinhcit und hält au dcm ^ Octobcrdiplom und Fcbruarpatcut fcst. Morgen werdcu die Dcbatteu fortgesetzt. Oesterreich. Die „Wicuer Abdpst." veröffentlicht nachstehende Bulletins: Schloff Hetzendurf, 2. Juni, 8 Uhr Morgens. Ihre kaiserliche Hoheit dic dnrchlauchtigstc Frau Erz» Herzogin Mathilde hat, durch dcu Transport cr-^ müdct, im Laufe dcs Tages mchrcrc Stunden gut geschlafen. Das Fieber blieb mäßig, die Schmerzen sind nicht vermehrt. Dic leichten Grade dcr Verbrennung sind theils gcheilt, theils in gntcr Hciluug bcgriffcn; von den tiefen Brandwunden beginnen die Schorfe sich zu lösen. Prof. Pitha. Dr. Schmerling. — 3. Juni, 8 Uhr Morgens. Ihre kaiserliche Hoheit die durchlauchtigste Frau Erzhcrzogiu M a -t'hildc befindet sich seit gcsteru Morgcus im permanenten Wafscrbadc, wclchcS bisher gut vertragcu wird. DaS Fieber blicb mäßig, Eßlust vermehrt. Dic Nacht zwar schlaflos, aber ruhig. Prof. Pitha. Dr. Schmerling. Trieft, 3. Iuui. Die „Tr. Z." schreibt: fetzten Samstag Abends 9 Uhr wnrdcn anf einem Stiegen-fcnstcr oberhalb dcr Galerie dcs großcn Theaters zwei ziemlich große mit Pulver geladene Petarde», die mit wohnten, besiegt und sammt ihren Städten Terpo, Mc-tullulu, Monetium, Avcndo uud Arrupium der römischen Herrschaft nntcrworfcn. Es licß fich bisher nicht gcnan bestimmen, wie weit die römische Grenze vor Kaiser Augustus in dieser Gcgcud hmrcichtc. Die oben angeführte Reihe von Vcrschanzuuqcu, vou Nußdorf an nnd über Schillcrtabcr bis Fcistriz reichend, scheint nnn diese Grcnzc bestimmt anzudeutcu, uud sie ist zugleich eine natürliche ^inic, da dcr Gcbirgszng gcgcn das Rclathal nnd Istrien sehr steil uud schroff abfällt. Diese festcu Ortc dürftcu untcr jcncn norischcn Eastcllcn mit-begriffen scin, dcrcn dcr römische Dichter Virgilius iu Vcrbiudung mit dcn luftigen Alpen und dcn Gefilden am japidischcn Flusse Timavus, dcr Reka, an einer Stelle erwähnt. Auch spricht die Vcschrcibuug vom Kriegszuge dcs Kaiscrs Augustus gcgcn die Iapidicr, wo von beschwerlichen Wcgcn uud wcitcn Waldgegenden in dcr Richtung gcgcn die Stadt Tcrpo odcr Tcrponns bci Laas dic Rede ist, viel mchr für dic bezeichnete Grcnzc, als für jcnc übcr dcn Schuccbcrg und Iavornil, wo die genannte Stadt ganz nahe liegt. Eine andere Betrachtung führt hier noch zu besserer Erkenntniß. Dcr römische Schriftführer PliniuS nenut verschiedene tlciucrc Stämme, die in dcr Richtung von Pola gcgcn Aquilcja ihre Wohnsitze hatten, darunter die Katalcr (Eatali). Diesen weist dcr Geschichtsforscher Dr. Kandlcr ihre Stelle in der Poikgcgcnd nach und führt dafür dcn Namen ciucs Bcrgcs Catalun südostwärts von Fcistritz, dann dic Ortsnamen Slavina uud Slaviuc im Poikthalc, die sich iu Folgc von ^autwcchscl mit dcm Namen Catali vergleichen lassen, als Beweis an. Vou eben diesen Catalcrn spricht nun eine alte iu Trieft noch vorhandene Inschrift, daß sie von: Kaiser Augustus zur Gemeiudc Tricst cinbczogcn worden seien, uud vom Kaiser Marcus Aurclius das Bürgerrecht erhalten hätten; dics ist ein Umstand, welcher andcutct, daß dic gcuannte Völkerschaft und Gegend vorher nicht untcr römischer Botmäßigkeit gestanden sci. Nach solcher Betrachtung lassen sich in den oben beschriebenen einzeln stehenden Vcrschanzungcn unzwcifcl' haft vorrömische Castcllc erkennen, in denen sich die alten Iapidier und dcr mit ihnen verbundene Stamm dcr Catalcr gegen den Andrang der Römer vertheidigten. Weil die Lage dieser festen Plätze besonders gut gewählt ^ war, so ist cs leicht erklärbar, daß die Römcr in der, Folgc Castcllc uach ihrer Wcisc bci Adclsberg, St. Mi« > chael und auf Schillcrtabor anlegten, anderwärts abcr wenigstens einzelne Thürme aufführten. Zum Schlüsse mögcn eben übcr die besonders gnt gewählte Lage dcr einzclncn fcstcu Orte einige Bemerk, kungcn folgcn. Dic Warte anf dcm Castclle zu Hruöica, welches 2783 Fuß übcr dcm Mccrc stcht, hatte ciuc solche Stclluug, daß man von dort aus offcuc Aussicht einerseits westwärts bis Aqnilcja, anderseits ostwärts übcr dic festen Punkte oberhalb ^oitsch uud Obcrlaibach bis Laibach, dein altcu Aemoua, habcu konutc. Vou Hru< öica aus läßt sich südwärts auch die ganze Poilgcgcnd mit ihren festcu uud hohcn Puuttcu bci Adelsbcrg, schillcrtabor und oberhalb Feistriz beobachten; nnd hier sind alle einzelnen festen Posten wieder so gut gewählt gcwc» sen, daß zwischen ihnen näher und ferner Zeichen gcgc° bcn wcrdcn konnten. Es ist dies ein Beweis, daß die Alten nach ihren Art einen sehr guten Gcncralslab und ein ausgezeichnetes Genicwesen besaßen. dem Zünder zur Exftlodirung versehen nnd in Papier ^ eingcwickclt waren, vorgefunden. Sie wurde» glücklicherweise uoch rechtzeitig entdeckt, bcoor der ruchlose Anschlag zur Ausführung gebracht werden konnte. Dic Gefahr war unstreitig cine große, da nach der Anssagc von Sachverständigen mit Rücksicht auf dic Beschaffenheit dcr Petarden und dic bcfonderc Fencrgcfährlichkcit dcs Ortes, wo fic hingelegt waren, durch die Explosion derselben fast unfehlbar cin Brand im Thcatergcbäude entstanden wäre, dessen schreckliche Folgen jedermann klar sind, zumal cbcu Vorstellung im Theater war. Wir hoffen, daß cs dcr Sicherhcitsbchördc denn doch gelingen werde, dcn Urhebern dieser Bubenstücke, welche die allgemeinste Entrüstung erregen, auf die Spur zu kommen, damit an dcnsclben cin strenges Exempel statuirt und uuscre Ruhe und Orduung liebende Bevölkerung vor dcn Attentaten einiger nichtswürdigcr Strolche geschützt werde. — Heute um 10 Uhr Vormittags wurde iu dcr neucn St. Autonins-Kirchc ans Vcranlassuug dcs hier residi-rcudcu italienischen Consnlö Herrn Bruno zur Feier dcs italienischen Vcrfassn ng sfcstcs — an dcm sich bekanntlich in Italien selbst der Elcrus nicht zu bcthciligcu pflegt — cin Hochamt abgehalten, wobei sich cin zahlreiches Pnl'licum cinfand. Der Eon« sul wurde nach dcr Feier beim Austritte aus dcr Kirche uou einer vor dcm Kirchcnthore versammelten Menschen-menge mit Evviva's begrüßt nnd cin Thcil dieses Pu-blicums begleitete ihn bis zu scincr Wohnnng mit fortgesetzten Zurufen. Dcr Cousul erschien darauf zu wie-^ dcrholtcn Malcn auf dcm Valcon nnd fprach einige Worte an dic Menge, welche nach dcm Bcnchmcn dcr< selben zn nrthcilcn, größtcnthcils ans Personen der uu-gcbildctcn Volksclasscn bestanden haben muß. Zur Er» höhnng dcS Enthusiasmus unter denselben, dcn "cin hier und da ertönendes Pfeifen chcr noch mehr entflammte als dämpfte, scheinen auch die iu kurze» Zwischcnränmen erschallenden Kanonenschüsse beigetragen zu haben, die jedoch nnr von Schießübungen dcr k. k, Kriegsmarine herrührten nnd keineswegs, wic einige versicherten, zur Verherrlichung dcS Stntntofcstcs bestimmt warcn. Nach dcr kirchlichen Feicr nahm dcr Hcrr Gcncralconsul die Glückwünsche mehrerer scincr Collcgcn in Empfang nnd Nachmittags veranstaltet er ciu Diuer vou 24 Gedecken. Uuslanl). Paris, 30. Mai. Das ehemalige Mitglied der provisorischen Regierung, Hcrr Ad. Cremieux, veröffentlicht in dcn Blätter» einen ansführlichcn Bericht übcr die Audienz, wclchc cr in dcr Angelegenheit seiner unterdrückten Glcnllicnöbrüdcr (Herr ^'rcmicux ist l)O kanntlich cin I udc) in dcr Moldau, am letzten Sonntag iu dc» Tuilcric» gehabt hat. „Dcr Kaiser" sagt er darin, „war von dieser Tragödie vollkommen unterrichtet; cr hatte Depeschen erhalten, wclchc mit dcn mcinigcn übereinstimmten, ich theilte ihm die lctztcrn mit, die Einzelheiten waren ihm bckauut. Ich fand den Kaifcr ebenso entrüstet als crstannt. Indem ich ihm sagtc, daß scinc Minister die Initiative bci nnserm Gcncralconsul im Bukarest ergriffen hatten, bat ich ihn doch noch lmi scinc persönliche Dazwischcnkuuft. „„Diesen Augcublick (antwortete cr mir) tclcgraphirc ich an den Fürsten Karl, das war schon heute mciu Vorsatz. Eine solche Verfolgung in unserm Europa gestatten, heißt sich der Acht dcr Völker anssctzcn."" Ich sagtc ihm: Fürst Karl ist von dcn freisinnigsten Absichten erfüllt, uud hat mir erklärt, daß cr fciuc Ehre daran sctzcn werde, für die Iudeu sciucr Staaten die bürgerliche Gleichheit zu proclamircn; cr hat aus seinen Mitteln eine bedeutende Snmme gezahlt für dcn Wiederaufbau dcr in dcn Unruhen dcs letzten Jahres zerstörten Synagoge. Wer von dcn Völker» in Acht erklärt werden mnß, das ist dcr Minister Vratiano, der sich gleichwohl einen liberale» nnd Demokraten nennt, welchem aber die öffentliche Entrüstung Rechenschaft für diese Barbarei abfordern wird . . ." Nach längcrn Anscinandersctznngcn sicherte dcr Kaiser Herrn Cremicux wiederholt in den wohlwollendsten Ausdrücken scin unmittelbares persönliches Einschreiten zu. — Während verschiedene Blätter melden, daß die Rcgicruug iu dcm zwischeu ihr und der Militärcommission des gesetzgebenden Körpers neuerdings ausgcbrochcnen Eonflict sich wiederholt nachgiebig gezeigt und die Vorschläge dcr Eommission zn dcn ihrigen gemacht habc, schreibt die Presse: „Die Verständigung war nicht hcrzustelleu; namentlich besteht der Zwiespalt wcgcn des auf die Einberufung dcr mobilen Nationalgardc bezüglichen PuuktcS fort. Die Commission hält dcm Vernehmen nach an der Auffassung fcst, daß diese Garde, wenn sie auf 25 Tage nach dcr Hauptstadt dcs Arroudissements einberufen werden dürfte, cinc förmliche Reserve zwcitcn Anf-gcbots darstellen würde. Die Regierung ihrerseits bc-stcht auf dcr Behauptung, daß die Einberufung auf vierzehn Tagc im Jahr (und obcncin zn vcrfchicdcncn Zci-tcn) und nach dcr Hauptstadt des Eautons nicht genügen würde, dcr mobilen Nationalgarde die erforderliche Ausbildung zu gcbcn. Man scheint jetzt jeden Versuch einer Verständignng aufgegeben zn haben nnd die Frage für das Plenum dcr Kammer offen lassen zn wollen." -^ Dcr Staatsralh hat einen Gesetzentwurf über die „In/ valideu dcr Arbeit" durchbcrathcn. Danach sollen die verwundeten abcr arbcitsuufähig gcwordcncu Arbeiter, beziehungsweise dcrcn Hinterbliebene, aus ciuer allgemei- 839 ncn Casse cine Pension beziehen; die nöthigen Fonds für diese Cassc sollen aus cincr Abgabe lion 1 Pcre. bezogen werden, die der Staat von allen auf seine Kosten unternommenen öffentlichen Arbeiten bezahlt. Um diesen Pensionen jedoch den Charakter eines staatlichen Almosens zn nehmen, sollen mir diejenigen Bedürftigen dabei V» rücksichtignng finden, welche sich an der Cassc dnrch kleine Beiträge bethciligt nnd so den Wnnsch an den Tag gelegt haben, selbst für die Sicherstcllung ihrer Zukunft zu sorgen. — 2. Juni. Dem bei einer ungeheueren Znschancrmenge stattgeflindene.i Nennen im Bois oe Boulogne wohnten der Kaiser Napoleon, der Kaiser von Rußland, die beiden Großfürsten, der Kronprinz von Preußen, der König und die Königin der Belgier und noch andere Fürstcn und Fürstinnen bei. Die Kaiserin und die Kronprinzessin von Preußen waren nicht anwc« send. Zwei französische Pferde kamen gleichzeitig zncrst am Ziele an, ein englisches Pferd erreichte das Ziel als drittes. Briefe von der Insel Mauritius entwerfen ein erschütterndes Bild von dem Elende, das auf diesem Eilande, sonst eine Perle nntcr den britischen Vcsitzun« gen, seit dem vorigen Jahre herrscht. Die zwei letzten Zuckerrohrcrntcn brachten nicht die Cultnrkostcn ein. Reis, ein Hauptnahrungsmittel dort, stieg durch die Trockenheit in Indien zu unmäßigen Preisen und eine Hungersnoth in schlimmster Gestalt brach ans. Dazu blieb die sonst von November bis April dauernde Rc» gcnzeit in diesem Jahre ans, so daß die Hoffnuug auf die neue Ernte ebenfalls zerronnen ist. Das fürchterlichste Mißgeschick von allen aber brach über die ausgehungerten Bewohner der Insel in der Form eines mörderischen Fiebers herein, das die blühende, bevölkerte Colonic zum Lcichcnfeld macht. Die Berichte über das Wüthen der Krankheit erinnern an Schildcruugcn des Auftretens der Pest im Mittclaltcr und im griechischen Altcrthnm. Nicht weniger als 12.000 Mcuschcu sind in diesem Jahre der Seuche crlcgcu. Am 4. April star° ben in Port Louis 282 Menschen. Die Post tann ihre Briefe nicht mehr befördern und die Eisenbahnen müssen ihre Bcfördcrnng einstellen, die Assisen wurden unterbrochen nnd die Schulen geschlossen. Die größte Schwie« rigkcit ist, die nöthige Anzahl Gräber für die Menge der deichen herzurichten. ___________ Hagesnmigkeiten. — (Aus Wien.) Die Pächter dcs Cursalons vffe-lirten bekanntlich die enorme Pacht von jährlichen 10.700 si., worüber seinerzeit allgemeines Erstaunen herrschte. Das Räthsel hat sich jcht sehr einfach dadurch gelobt, daß die Tarife in der Restauration mit einem überschwenglichen Vertrauen auf die Zahlungssäbigkcit des Publicums festgestellt sind. — Die betreffende Commission des Gcmcindcralhes beantragt die Ein-hedung einer Hundesttucr von 4 fl. — Ein origineller aller Kauz, der e5 nicht lassen konnte, sich täglich-im Wirthshaus? cimge Scmmcln einzustecken, wenn er sich unbemerkt glaubte, dieselben aber allerdings indirect dennoch bezahlen mußte, starb kürzlich. Man fand in seinem Tcs'amente die Klausel: „Für cntwcudete Ecmmcln an die Kellner Johann, Leopold und Karl des Gasthauses "* sollen jeoem derselben 1000 fl. aus meiner Verlassenschast ausbezahlt werden." — (Die kaiserliche Alademie d, rWissen. schafteu) bat am 27., 28 nnd 29 Mai ihre Wahlsitzungen abgehalten. Zu Ehrenmitgliedern wurden Feldmar-maischall Eczherzoa, Albrecht und Freiherr von Wüllerstorf gewühlt und der Generalsecrelär Professor Schrötter neuerdings für vier Jahre in seinem Posten bestätigt. Die philosophisch-historische Classe wählte als wirtliche Mitglieder: Cu-slos Freihcrrn Eduard v. Sacken in Wiin und Professor Konstantin Hosier in Prag: alä corrrspondirende Mitglieder: Professor Karl Tomaschel in Graz, Professor Alfred Huder in Innsbruck, Professor Ignaz Zingerle in Innsbruck, Professor Kuicala in Psag und Professur Toma!ch.t in Wien. Die mathematisch-natm historische Classe wühllc als wnlliche Mitglieder: die Proslssorcn Langer, Such und v. Lang in Wieni als correspondirende Mitglieder: Piofessor Loschmidt in Wien, Ober-Landesgerichlsratb Neilreick in Nien, Professor Mach in Giaz. Professor Schmcuda in Wien, Custos-adjunct Stcindachncr in W"» und Astronom Weih in Wien. Diese Wahlen bedürfen zu ihrer Wirksamkeit theils noch der Ernennung, theils uoch der Bestätigung durch den Kaiser.^ Eie tommen daher erst in der nächstjährigen feierlichen Iahrcsschuna zum Voltrage. — (Ein scbr intcressantes Schauspicl) stebt den Wienern für nächsten Donnerstag bevor. An diesem Tage wird die erste Auffahrt cincs eigenthümlich construirten Nicscn-Vallons zu Kriegszwecken stattfinde», der bestimmt ist, binnen Kurzem bei der Pariser Ausstellung den Wcttkampf Mit den Fahrzeugen der bcrübmtcstcn Acronautcn aufzunehmen. Die Construction ist eine österreichische Erfindung und insof'erne ein Fortschritt im Bereiche der Lustschifsfahrt, als damit das Steigen und Fallcn des Ballons nach dcm Willen des Aeronauten ohne die bisher üblichen Behelfe dcs Ballast, auswerfen" oder der Gasau5str0muug erfolgen tann. Der Vallou steht mit der Erde in telegraphischer Verbindung. — (Dieb stahl ürarifchcr Gegenstände.) Der Linzcr Abendb." vom 1. d. berichtet: Seit gestern sind die städti''clicn Sichcrhcitsorgcme vollauf beschäftigt, ,n verschiedenen Häusern zu Linz und Urfahr Hausdurchsuchungen vorzunehmen, ararischc Gegenstände, welche von emem großen Unterschleife im hiesig?« M>litäcsp!tale herrühren, aus-»zuforscheu und in Beschlag zu nehmen. So wurden uoch ! gestern zwei Wagen voll V.'ltsournitllren, Monturen, Decken und andere Effecten bei verschiedenen Privalvcrsonen consis-cirt und vorderhand ein Tandler, ein Fragn?r und ein ^ Feldwebel alö der Theilna!),ne dringend verdächtig verhaftet. ^ Der große Umfang dieser Defraudation und die weite Ver-, ^veigung der Schuldigen gcht aus dem Umstände hervor, dah, wie es bereits constatirt ist. giößere Sendungen der» artiger Gegenstünde in vclschü'ce:^ Städte Oberösterrcichs ^stattgefunden haben und heute in Stcyr allein I5>0 Lein« tilcher, 100 Strobsäcke :c. als von dilscr Veruntreuung berrührend mit Beschlag belegt wurden. Da auch verschiedenes Verbandzeug des oberösterrnchischen Hilfsconüt<'''s hiebci vorgesunden wurde, so trifft die Schuldigen die große Vcr- > antwoitung, ihren Privalsäckcl auch zum Nachtheile der ar-' ! men Verwundeten benichert zu haben. Die weiteren gerichtlichen Erhebungen sind im Zuge. — (Fürstbischof von Sectau.) Wie dem „T." mitgetheilt wird, soll über Fürwahl des Domcapitcls zu Salzburg, w'lches an der Tour ist, den Vorschlag zur Besetzung des erledigten Bischossstuhles von Seckcm zu machen, der bekannte Abgeordnete dcs Innsbrucler Landtages, Pater Greuter, zum Fürstbischof von Scclau designirt sein. — (Die Chirurgie unserer Zeit) hat sich die Aufgabe gestellt, nicht uur schadhaste Glieder des menschlichen Körpers im Wege der Amputation zu entfernen, sondern auch fehlende Organe, deren Abgang oft die gänzliche Verunstaltung des Angesichtes zur Folge haben, auf eine bewunderungswürdige Art aus natürlichem Materiale zu er-scheu. Eine deranige, höchst' inlessaittc Operation wurde die« ser Tage, schreibt die „Tageep.," auf der Grazer cbnurgi« schcn Klinik vorgenommen. F. B., ein junger Schlossergesclle, verlor in einem Naushandcl mit Huharen durch cineu Sä« bllhieb die Nase und die Oberlippe, wodurch sein sonst hüb» sches Angesicht eine wahrhaft grausenerregcnde Verunstal-ellitten. Er wurde in das allgemeine Krankenhaus gebracht, wo ihm der höchst verdienstvolle Professor Dr. Karl Rze-haczcl den Antiag machte, die fehlende Nase zu ersehen. Die Operation wurde ohne Anwendung der Narkose ausgeführt : nachdem Herr Prof. Nzchaczek aus der Etirnhaut des Patienten einen entsprechend großen Lappen geschnitten, senkte er denselben in der gchöli^en Richtung herab und sormirte daraus eine Prächtige Nase, die er mit einigen Heften an die Ueberrcstc der verlorenen Nase festgenäht hat. Schon am dritten Tage saß die Nase fest, ,o dab die Hefte entfernt wurden. Mit welcher Wounc der Patient sein restaurictcs Angesicht im Spiegel betrachtet hat, läßt sich nicht beschreiben. Mntwürdig ist es, daß der Patient line Berührung der neuen Nasc an ihr selbst nicht empfindet, sondern an derjenigen Stelle, der Stirn, wo der Lappen herausgeschnitten wurde: — dies läßt sich dadurch erklären, weil der Lappen an der obere» Stelle durch einen schmalen Streifen mit der Slirnhaut in Verbindung steht u»d die Gcfühlöneivcn von dort ihre Nahrungsloffe beziehen. — (Zum Mo id in Groß. Camp en.) Vgl. „Laib. Ztg." Nr. 125. Timm Thode halte am Dienstag wieder (in Verhör zu bestehen, welches von Morgens 10 Uhr bis Nachmittags halb 4 Uhr dauerte. Inzwischen wird erzähll, Timm Thode habe auch eingestanden, die Krummcndicler Mühle, auf der er 2Iahre diente, in Brand gesteckt zu haben unv zwar aus Nache, weil sein Herr ihm vcrwngcrtc, an dem betreffenden Tage eine Voltoversammlung in Rendsburg zu befuchen. Während dcs Vcrhöcs am Dienstag hatten sich viele Menscüeu auf dem Marktplätze eingcfunden, um den Verbrecher zu sthen. Dies wurde jedoch durch die List eines Polizeiosficianten vereitelt. Derselbe öffnete geräuschvoll die Thür des Sländchauses, iu wachem die Untersuchung geführt wird, und die Massc drängte sosort dorthin. Aller Blicke waren auf die Thür g.richtet. Inzwischen abec führte man Timm Thode über den Hof und aus einer HinteUbür. Von dieser bis zum Gefängniß, das iu Front dcs Marltplatzes liegt, sind etwa noch <10 Schritte. Timm Thode legte diese Strecke, so gut es ihm seine Kcltcn gestalteten , laufend zurück. Als er nun nm die Ecke des Ständehauses bog, wo er den Marktplatz übetsehen konnte und die Menschen sab, die alle von ihm abgewendet standen, zog cin triumphirendes Lächeln über sein Gesicht und höchst vergnügt, das Publicum angeführt zu sehen, sprang er in die Thür dcs Gcfangenhauscs. — (Der Strike derSchn cider in London) dauert fort, ohne Aussicht auf baldige Erledigung. Es wiid sich jetzt nur mehr darum handeln, ob Meister oder Gescl» len es länger aushalten können. Letztere werden offenbar von anderen Gewcrl-Vereinen unterstützt, jene dagegen wollen umsowenigrr nachgeben, da der beste Theil dec Saison für sie verloren gegangen sci und der Schaden sich durch Nachgiebigkeit nicht mehr hereinbringen lasse. Auch einc brennende Mgc. Wir haben so häufig von VranduuglüÄ zu berichten und die öffentliche Mildthätigkeit für die Betroffenen in Anspruch zu nehmen, daß uns dabei eigene Gcdan' ken aufgestiegen sind, welche wir auch der Oeffcnttichkcit uicht vorenthalten zu sollen glanben, weil wir glauben, daß ihre Erörterung dcm öffentlichen Wohle nützlich fein kann. Wir lcfcn bei Berichten übcr Feuerschäden die stereotype Formel: Es war Niemand versichert, oder cs war der oder jener mit 100 oder 200 fl. versichert. Von Fcuerlöschrcquisiten ist auch selten die Rede. Nenn man nun auch noch so gern bereit sein mag, sein Schärflein znr Linderung jedes Elends beizutragen, so deukt man doch unwillkürlich: Könnte denn nicht mehr ^ geschehen, um dem ohnehin durch Mißernten und Steuern gedrückten krainischcn Vandmann anfznhclfcn? Es fehlt ! uns nicht an Fcnervcrsichcrungsgestllfchaften, deren Agenten über das ganze Land verbreitet und redlich bemüht sind, die Interessen ihrer Vollmachtgeber und zugleich der Versicherten zu fördern. Aber löunen wir nicht die Sache selbst in die Hand nehmen nnd das in dem Autrage > dcs Herrn Handclstamm crpräsidcntcn V. C. SnPan bezüglich der Stadt ^aibach ansgcsftrochcnc Princip der Selbstasse curanz auf das Land ausdehnen, in dem wir eine Landes asse curanz ans Landes-mitteln ins Leben rnfcn? Der hohe Landcsansschnß wärc berufen, die Sache in die Hand zn nehmen und sich so ein hervorragendes Verdienst um das Land zn erwerben. Es gilt ja das Landcsintcrcsse, und bei der bisherigen Apathie der Landbcvölkernng dem so häufigen Brandunglück gegenüber helfen bloße Ermahnungen nnd Belehrungen nicht mehr. Es muß ein wohlthätiger Zwang angewendet werden, vielleicht läßt sich aber der» sclbe bald in freiwillige G emeindeasse cura < tionen umwandeln. Wir glauben, indem wir diesen Gedanken hier ans' sprechen und der Erwägnng aller wahrhaften Vaterlands-freunde vorlegen, nur eine Pflicht gegen unsere Mitbür-gcr zn erfüllen.____________________________________ Locale s. — (Kunstausstellung in Laib ach.) Wir erfahren mit Vergnügen, daß der lange und vielseitia gehegte Wunsch, in Laibach wieder einmal eine Kunstausstellung zu schcn, düi Erfüllung ganz nahe ist. Vom steierischen Kanstoerein ist dem hiesigen Kunsloer^inscomit^ eine kleine Anzahl sehr gewählter Kunstwerke der besten Meister, besonders dci weniger bekannten französischen Schule, zur Veranstaltung einer Ausstellung zur Verfügung gestellt worden. Das Comit^ glaubte nur dem so oft bewährten Kunstsinne des Publicumö zu entsprechen, indem es das freund« liche Anerbieten aimahni. Demgemäß wurden alle Anstalten getroffen, damit die Ausstellung am kommenden Pfingst« sonn tage eröffnet weiden tann, zu welchem Behufe der hohe Landesausschuß die besonders geeignete Räumlichkeit dcs Redoutensaalcs mit dankenswcrther Bereitwilligkeit zur Verfügung gestellt hat. Dcr Eintrittspreis wird, so wie früher, für Sonn- und Feiertage 10 lr., sonst 20 lr. be« tragen. Die Ausstellung wird bis zum Montage den 17. d. dauern. Von dem Grade der Betheiligung des Publicums wird es abhängen, ob ein zweites, auch von unserem Blatte wiederholt angeregtcs, von der Orffenllicdtcit gut aufgenom» mcnes Project zur Ausführung gelangen wird. Für den Monat Illli soll nämlich eine Ausstellung des österreichischen .ssunstvei-eineö hier stattfinden, mit wrlcher man eine Ausfiel» lung dcr Werke unserer heimischen Künstler und der in Privatbesik hier in nicht unbedeutender Zahl vorhandenen Kunstwerke zu verbinden beabsichtigt. Wir glauben, bah diese Nachricht mit allgemeiner Befriedigung aufgenommen werden wird. Es bedarf blos eines lebhaften Besuch.'s der jetzigen Ausstellung und einer tunstfreundl'chen Agitation in weiteren socialen Kreisen, um im Juli eine Ausstellung zu Stande zu bringen, welche der heimischen Ku»st zur Ehre gereichen, ihr die verdiente Anerkennung und Unterstützung ver Kunstfreunde verschaffen und zur Anregung und Ver« breitung des Kunstsinnes beitragen sott. Wir wünschen dcm Unternehmen den besten Erfolg und werden bestrebt sein, durch Besprechung der zur Ausstellung kommenden Kunst« werte das Interesse für dieselben anzuregen und wach zu erhalten. — (Die neue Bräuerei der Herren Ge» brüder Kosler) an dcr Klagensurler Linie ist das eiste einheimische Unternehmen, welches den Zwrcl hat, uicht nur den Export dcs Vures in größerem Umfange zu betreiben, sondern auch dem hier so allgemcin gewordenen Consum der Wiener und Grazcr Viere durch cin billigeres und gutes heimisches Product entgegenzuwirken. Wir hatten Gelca.l'nlA'it, das ganze Etablissement i» allen Theilen unter der gefälligen Äüliilung der Herren Kosler zu besichngen und die nachstehenden hiebei uns mitgetheilten Daten dürsten unsere gcchrlen Leser intcrcjsircn: Der Bau dcs cine Giund« fläche von 1200 Qnad.-Klft. umfassenden Etablissements wurde Ende April v. I. begonnen und cS zeugt gcwiß für die Energie, mit welche-, derselbe gefördert wurde, dah trotz der Hindernisse, welche der Krieg durch Verkehrsstockungen an dcr Vahn und leidige Krawalle dcr hiesigen Arbeiter gegen die italienischen Maurer bereiteten, bereits am 17. Apnl dieses Jahres mit dcm ersten Bräu begonncu werden konnte. Die Pläne uud die Bauleitung besorgte der Architect Karl Tieh aus Wien, dcr scine Geschicllichkeit bci der Anlage dcs Brau-Etablissements iu Licsiug bewährt hat. Zudem Baue licfcrtcn die hicsigeu Bauunternehmer: Herr Gustav Töunies die Zimmermcistcr-, Schlosser- und Tischler-, Anstreicher» und Stemmctzarbcit: He,rr Schwingshacll die Kupferschmied-, Hcrr Korn die Scdicfcrteckcr- und Spengler-, die Herren Treo und Faleschini die Maurerarbeiten. Maschinen und andere Eifengegenstände liefette zumeist die Maschinenfabrik des Herren Josef Körösi aus Graz und die Fässer Bindcrmcistcr Anton Paler aus Cilli. Eine Dampfmaschine von 10 Pscrdelraft besorgt dic mechanischen Dienste. Durch einen Biunncn von 11 Klaftcr Tiefe, wll-cher den Zufluß durch dcn sandigen Bodeu aus dcr Saue 840 hat und durch eine Wasserleitung aus den Quellen des Ge« birges ober dein Schlosse Leopolds ruhe ist der Bedarf an Wasser gesichcrt. Die Keller, welche bis jetzt auf 15.000 Eimer berechnet sind, sind so angelegt, das; sie nach Bedarf auch entsprechend erweitert wcrdcn lönncn. Die Bier halle wird erst zum Ausbau lommen, wenn die heuer hierher verpflanzten Bäume hinreichenden Schatten geben werden, inzwischen wird provisorisch am Eingänge des Schlohgartens zu Leopoldsruhe ein Gartenausjchant eröffnet, d.n Herr Josef Lausch übernimmt. Die Eröffnung wird am 15. d. Vt. erfolgen und nachdem die Winterbrausaison nicht benülzt werden lonnte, so werden feine Abzugsbicre ausverkauft, welche bci den neuesten vervolltomneten Nrau-kinrichtnngcn den Lagerbieren gleichkommen. — (Sta atsgüter uer tauf.) Bei der vor Kurzem slaltgrsundcncn öffentlichen Ieilbictung wurde das äca > rische St ei n t o h l e n w er l ln Trifail von den Her-ren : Gebrüder Koslcr aus Laibach, Baumgartner und Sühne aus Laibach und Karl Pollay aus Sesana um den Kaufpreis von 50.010 si. erstanden. — (Für Pfcrdezüch te r.) Laut Kundmachung der hohen l. l. Landesregierung findet am 3. September d. I. in Krainburg für heuer die einzige öffentliche Ver-lhriliing von Geldpreisen und Medaillen an Bescher von preiZwüidigen Mutt 2 — „ ')i. K............... 2 - „ eincm Wohlthatst,-.......... 5 — Durch dic Schutzdame Frau Anna Dolschcin: Von Frau Maria Pfcffcrrr......... 5 -- „ Thcrcsc Winklcr......... 2 — „ „ Thcrcsc PiViscr......... 5 — „ „ Anna Dolschciu......... 3 — Durch die Schutzdame Fran Caroline Vlciwciö.- Von Herrn Fr. H, S........... 5 — ., F. S............. 5 - « Frau E. P. '............ 1 -- Durch dic Schntzdame Frl. Louise Orel: Von ihr selbst a/spc>,dct.......... 5 — Der Direction nnmiUclbar übersendet: Von Herrn C, BoocouitS, General-Inspector dcö östcrr. Grct«ha!n............. . 2 ^- Summe ... 60 — Vom lchtcu Au^wcis . . . 159 40 Zusammm . . . 219 40 Direction d e S E l i sa b ct h - K i n d c rs p i t a lS. Dr. 5tl)v^tsch. Juristische chesellschast in ^aibach. der I.V1I. Versammlung, wclchc Freitag den 7. Juni Abends 6 Uhr im OcscllschaMocalc abgehalten wird. 1. Mittheilungen des Einlauft. 'Proecß'Fall, betreffend die Frage, ob die eheliche Mstcunmnng eines Erbspräteudeuteu nur dnrch den Trauschein seiner Voreltern, oder anch auf andere Art erwiesen werden tonne? — mitgetheilt vom Herrn Vandcsgcrichtsrathc Ä r n n n c r. Z. Strafrcchtofall, al<< Beitrag zur ^chrc vom Verbrechen des Betruges durch Meineid — besprochen uom Herrn Staatsanwalt Dr. o. Lehma n n. 4. Ueber die Execution einer zur Caution gewidmeten Eatzfordcrung — besprochen vom Herrn Finanz-rath Dr. o. Ka 1 tcnc g g c r. A u merk n n g, Für den Abcud nach obigcr Versammlung wullcu dic Hrrrcn Grsellschaftömitglicdcr sich gesellig zusammcu-siudcn im Casiuo-Gasthauö-Garlcn. ^aibach au: 4. Juni 1867. Vom Präsidium dcr juristischen Gesellschaft. Neueste Post. Von glaubwürdiger Seite wird dcr „Tr. Z.", mit Beziehung auf die letzte Notiz über oaö Statutfest, mitgetheilt, daß Herr Gcucralcousul Bruno weder zu wiederholten Malen auf dein Balcon erschien, uoch sprach, soudcrn die Menge blos mit einer Handbcwcgnng ersuchte, sich zu cutfcrucu. Auch in Cap odi stria ezplodirtc in dcr )cachl vom Samstag zum Sou'.Uag cinc Petarde, und zwar iin ^aden ciues haruiloscn Grcißlcrö. ^Uieuschcnleben wurde lciucs gefährdet, doch gclaug es nur dcr zufällig herbeikommenden Gensdarmcricpatrouillc, das fchou im Ausbruch begriffene Feuer zu ersticken. Die Entriistnng über diesen Frevel ist dort allgemein; die härteste Strafe gegen die Urheber würde nicht zu streugc befuudeu wer» den, und mau hört, daß auf dic Eutdcckuug dcrsel-bcu bedeutende Preise gesetzt werden sollen. Aus Marseille, 29. Mai, wird, durch ein paar an Bord des „Tabor" (dcr ciuer siebentägigen strengen Quarantäne uutcrwurfcn wnrdc) uorgclommeuc Todesfälle hervorgerufenen bcsorguißerrcgcudcu Oerüchtcu gegen« über, gemeldet, daß dcr dortige Gcsuudheitszustaud vollkommen befriedigend' ist. DaS nämliche war bei dc» aus Suez augclommcucn Äickkapilgcrn dcr Fall, doch wurdcu dieselben vorsichtshalber bis zur Abreise im kazarcthc untcrgcörachl. Telegramme. Wie,,, 4. Juni. (Tr. Ztg.) Das Abgeordneten.' haus drückt über Anffordcrnng des Präsidenten sein Beileid über dcn Tod Taschek's aus. Fortsetzung dcr Admdcbattc- Sturm (Mähren) spricht unter Beifall für dcn Ansglcich mit dcu Uugaru, dic uuscrc Bundes« gcnosfcn im dampfe für wahrhaft constitutioncllcs ^'cbcn seien, wendet sich gegen die gestrigen slovcnischcn Nedncr, erinnert an die czcchischcn Böhmen in den Randlagen von Prag und Brüuu und sagt, daß hcutc vicllcicht kein Ausgleich uöthig wärc, wcuu die Ezechcu 1848 dic uugarischc Deputation uicht zurückgcwicscu. Er fordcrt schließlich dic Ncgicruug zu Vorlageu aus, wclchc beweisen, daß sie es ehrlich mit einer Verfassung meine. Nygcr (Mähren) spricht gcgcn die Adresse, namentlich gegen den Passus, daß der Ausgleich mit Ungarn ciuc Thatsache gcwordcn. Dic Sitzuug dauert fort. Prag, 3. Juni'. (Frdbl.) Bei der in Moskau abgehaltenen Festtafel zu Ehren dcr Czcchcn brachte Schafarik dcn Toast auf das slavische Rußland, Pupuw auf das Gedeihen dcr Universitäten Prag, Member g nnd A gram. Ricgcr widmete seinen Toast dcr Einhcit der Slaven, rvobci cr bedauernd hervorhob, daß dcr Uebereinstimmung dcr Slaven uoch Hindernisse im Ncgc stehen. Pest, Z. Iuui. Dic Magua tcu tafcl ist dcm Beschlusse dcr Dcpntirtcntafcl betreffs Iuarticuli-r u ng dcrAbdicatio n s n rkundc n bcigctrctcn lind hat dcn auf die Palatinalwürdc bezüglichen Gesetzentwurf angenommen. Pest, ^. Inui. Im weiteren Verlauf dcr Magnaten sitzuug wurden uoch dic Gesetzentwürfe in Bc-trcff des Ministcriums, dcr Natioualgardc uud der Bud-gctvotiruug und der dic Älilitärgrcuze betreffende Vc-schlußcutwurf augcuommcu. Iu dcr Sitzung dcr Dc-p n tirtentafcl legte dic Ncguicolardcputation dcu Entwurf dcs I n a n g n r a l d ip l o m s, dcn Entwnrf dcs Krönungseides, endlich dcn auf die Abdi' catiou dcs jc önigs Fcrdiuaud bezüglichen Gc-fetzcntwnrf vor. Nach crfolgtcr Verlesung dicscr Attcu-stückc, die für morgen auf dic Tagesordnung gcfctzt sind, wnrdc dcr Bericht dcr Ncguicolardcputation sammt dcn Beilagen dcr-Magnatcntascl übcrsendct. Hicrauf folgte eine gcschlosscnc Sitzung, in wclchcr säuimtlichc Niitglicdcr, dic ^iulc cbcufalls, dcu Wunsch ausdrücklcn, daß Deak bei dcr Kröuuug dic Stcllc dcs Palatius ucrtrctetc. Dcak lchutc ab, als eiuell sciucr Gründc hervorhebend, daß er zu dcr gläuzcudcn 9lcpräscntatiou, wclchc bci ciucr solchen Fnuctiou crfordcrlich ist, zu arm sci. Er schlug dcn Grafcn Andrassy vor. Heute Abends ist Ministcrsitzung zum Behuf von Berathungen über das Krönuugscercmouiell. In dcr vorerwähnten geschlossenen Sitzung erklärte Minister Lonyay, daß dic Uahl von Krön Hütern vorzunehmen und zu die» scm Behuf cinc gemischte, Sitzuug bcidcr Häuser abzu« haltcn sein werde. London, 3. Iuui. Vcrschicdcncu Iutcrpcllautcn erklärt Staulcy: Dic Haudclsvcrtragsuntcrhaudlungcn mit Portugal sind wicdcr crössncl. Die Regierung ist betreffs dcs Kaisers Maximilian ohne Nachrichi. Die Ncgicruug rcmoustrirte frcuudlich aber stark wcgeu dcr Vchaudluug dcr Iudcn ui dcr Moldau. Dic Regierung bcthciligle sich uicht an dcr Note dcr Großmächtc an die Türkei betreffs Krcta's. Ncw-Aork, 23. Mai. Ieffcrscu Davis ist in Moutrcal eingetroffen. — Dic Fcnier sind thätig, halten zahlreiche Meetings, organisircn ^trcitkrafte zum Einfall in Eanada. — Das Bombardcmcnt von Merico hat bcgouucu. Telessrsipkifch? Wechselcourf? vom 4. Juni. 5iplrc. 3)!.talliqu^ «0.25. — f.prrc. Mctalliqncs mit Mai- und November-Zinsrii 62.40. — 5verc.Nat,oüaI Anlrhcn 70.10 — Ban!« actie» 72ii, — Ci-edilaclie!, 185.<>0. — 1860er Slüatsanlehen 88 50. — Silber 122. — London 123.80, — K, t. Dlicaten 5.82. Geschäfts-Zeitung. — Dic „Tr, Zlg," schnibt: Wie niir auö coinpclcntcr Onrllc erfahren, dringt dic Ncgicrnng mit allcr Energie ans rasche Vollcndnna, dcr B r c n n c r li a h n , so daß dicsr strecke bis Ende In!i dcm Vcrkchrc itbcrgebcn werden kann. 5krailll>:«rss, Ii. Inni. Anf dem hcutigcn Marlle sind er-schimcn.- 82 Wagen mit Octreidc. Dnrchschnittö-Preisc. fl. lr. "" si^ ^iiT' Weizen pr. Metzcn « 5'» Vnltcr pr. Pfund . — > 30 Kor» „ 4 — Eicr pr. Stück . . — 1 Gcrstc „ — .. Milch pr. Maß . —' 10 Hafcr „ 2 —' R,ndflcisch pr. Pfd. —19 Haldsrncht „ - — Kalbfleisch „ — 20 Hcidcn „ 3 40 Schwcinfflrisch „ — 20 Hirsc „ 3 — Schüpscnflttsch „ — — Kutunch „ 4 10 Halmdcl pr. Stück —25 Erdüpftl „ 2 — Tauben „ — 10 ^insrn „ —, — Heu pr. Zentner . — 80 Erdscn « -. » Stroh „ . — 40 Fisolcn „ 5 44 Holz, harless, pr. Klft, 4 — Äiiidijschinülz pr. Pfd. — 4') — weiches, „ 3 — Schweinsschmalz „ —,44^ Wein, rother, ftr.Ciü,er -- — Sftcck, frisch, „ — > 34 - wctszcr „ 8 « Speck, geräuchert, Pfd. — 42 . Allgekommene Frenzde. Am 3. Ilmi. Htadt N3ie»l. Dic Hervcn: Slcurl, von GUrz. — Prlnli l. l. Hanptm., von Trieft. — Rnl,'?, Fab'icaiit, von Graz, — Krauß, Ha,!dlimg>;rcis, Vcrnfcld, nnd Knlka, 5tausm., uon Wien. - Mnöqliitlrr, Kausm., uon Großlanischa, — Malilsch, von Iünsbrnck, — Frl. v. Pagünrnz;!, vmi Kla^'nfilrt. Elev'iant. Dic Hcncn: Sterbcnl, Kaufm.. und Vidoli, Agent, uon Trirst. — Zotter, Kanfm,, von Ncifni; — Elsbacher. Kanfm., von Tilffer.'— Emich, Ingcnienr, vnn Hof.--Wcrui, Kanfm,, von Zirkni;. -- Rnß, Ncalitatenbcs., von Podprtsch. — Fna, Falirn'cntt, uon Constantinopcl, -- Wrcschncr, Kausin., von Franlfnrt a. M. — Wcutz. Kaufm,, von Hamvurc,. — Ohm,, Kanfm., von Villach. — Planck, Kansm, von Grciz — s^ounnn, Kanfm., nnd Frl. Kvchii, Privats, von Goltschcc. --Fran Mnnieltcr, Kanfmann^gattiii, von Aotzcn. — Flau Kraizcl, Kanfmn!initommn. Milder Mnnu. Herr Neustadt«', Kauf», , lwn München. Mohren. Herr Pllironz. Ncchnnng^fiihrcr, vc>n Saqor. .3 ^ «^ « Z Z « z « V"« ! 6'Ü^W^'M^^^Iä'^OTs. schwach heil^ 4.! 2 „ N. 324,»6 -<-2^^ W. mäszig f. gan; dc'.v. 0ao zi0 „ Ab. l 325,5., , -^-16,0 W, schwach ^ Hcitcr MorgmS wollcnloö. Nachmiltngs Gcwitlcrwollni in SW., wclche sich später in dünne Schichtwoltcu anflostcn. Alicndiü aan; anögchcitert. V-rantwoNüchcr Ntdacteur: Iqna^ v. Kleiumavi-, Mscnlmicht. Ti.>ien, 3. Juni. Dic Vörsc vcrlchrtc in fcster Haltnng, wobci sich Fondö nnd Acticn znr besseren Notiz bchanptclcn, indcß Devisen nnd Valutcn billiger abgegeben wurden. Gcld fliissia. Geschäft nicht ohne Belang. Oeffentliche Schuld. Gcld Waare In ö. W. zn 5>pCt. für 100 sl. b'».l<> 5 In üstcrr. Währung slcncrsrci 61.^5 6t.35 Vz Stcucranl. in o, W. v. I. 18l!4 zn 5M. rückzahlbar . —."- —.-^. Stni.raiil. iu ö. W. v. I. ^ 1«04 ;n s.pCt. rückzahlbar . 88,75 8!».-- Silber-Aulchcu von 1««^4 . . 78.— 79.--Silbrranl. 1865 (Frc«,) rückzahlb. in 37 Jahr. zn 0 pCl. 100 fl. ^>,l)0 81.— Nat,-Anl. mit I.iu.'Eouft. zu 5"/<> 70.,i0 70,80 „ „ Apr.-Coup. „ 5 „ 70.30 70.5,0 Mctcillicuic« ...... 5 „ 60.W «D.30 dctlo mit Mai-Coup. „ 5 „ 62.7c, 6ij. dcltl'......, 4;„ 5,3^5. 5)^.0 Mit verlos, v. 1.1839 . . . 147.— 148. ~ „ „ „ 1854 . . . 79.- 79.5)0 „ „ „ 1860 zu 500 si. 80.- 89,20 „ „ „ 1860 „ 1'!0„ ":.- 93,50 ^ " ,. „ 1864 „ 100 „ 78.60 78,80 Eomo.'Ncntrnsch, zn 42 I>. ^u,-,t. 1? 25 17,75 li, dcr Kronländer (für 100 sl.) Gr.-Entl.-Oblig. Nicderijstcrrcich . . zn 5"/« 87.— 87.50 Oberösicrrcich , „ li „ 90.- 9l.— Geld Waare Salzburg . . . . zn 5°/» W-— 87.-Vöhmeil .... „5 „ 89.50 90.— Mähren .... „5 „ 90.50 91.— Schlesien .... „5 „ 88.50 89.-Stcicrmarl . . . „ 5 „ 86.— 88.— Ungarn.....„ 5 „ 71.50 72. - Tcmcser-Banat . . „ 5 „ 71.- 71.75 Croaticu uud Slavonien „ 5 „ 76,— 76.50 Galizicu .... „ 5 „ 69.— 69.75 Sicbcubürgcn ... „ 5 „ 67.50 68.25 Bnlovina .... „ 5 „ 6«.— 68.5<> Uug. m, d. V.-C, 1867 „ 5 „ 68.— 68.5,0 Tem.H. m. d.V.'C. 1867 „ 5 „ 67.50 68. - Acticn (pr. Stlick). Nationalbauk (ohnc Dividende) 724.— 726,— K.Fcrd.-Nordb.zn1000si. C,M. 1670.- 1675.- Krcdil-Anstalt zn 200 fl, ö. W, 186.70 1^.8<> N,ü, E«?cllm,-Ors.z„500st, ö.W. 613.— 616.— S.-E.-G.zuÄ)0st.CM,o.500Fr, 232.80 233,- itnis. Elis. Bahn zu 2UN st. CVt 143 . - 1,5,0 97.- Lcmbcrgcr Crrnowitzer Nctien . 181.50 182.50 Pfandbriefe (für 100 st.) National- 1 lOjährigc v. I. baut aus ^ 1857 zu . 5°/« 105.— —.- C. M. ^ vcrloübarc 5 „ 95.25 95.50 Nationalb.ausö.W vcrloöb.5 „ 9lX65 90.75 Uug. Bud.-Crcd.-Aust. zn 5'/, „ 86.75 87.25 Allg. öst. Vllden-Ercdit-'.'install vcrloSbar zn 5"/„ in Silber l.04.— 105. Domaincn-, s'pcre. iu Silber . - ,— —.— i.'ose (pr. Stilck.) Crcd,-A.f.H,n.G.;.100fl.ü.W. 128.50 129.- Don.-Dmpsfch.-G.z.100fl.CM 88.50 89.50 Stadtgcm. Ofcn „ 40 „ ü. W. 2',.— 26.-- Eslcrhazy „ 40 „ CM. 90.— 95.— Saliu „ 40 „ „ . 30,50 3l.— Pallffy ^ 40 „ „ . 24.- 25.- Gcld Waare Claru zu 40 st. CM. 25,.^ 2<;.- Sl. Gcnois „ 40 „ „ . 22.— 23,__ Windischgrätz „ 20 „ „ . 17.— 1.^ — Waldstciu „ 20 „ „ . 21.— 22.— Kcglrvich „ 10 „ „ . 12.-. 12.5,0 Rudolf-Stiftnug 10 „ „ . 11.75 12.25 Wechsel. (3 Monate,) Augsburg sür 100 st siidd. W. 101. - 101.25 Frcmlsnrta.M 100 sl. dctto 104.15 104 30 Hamburg, für 100 Mark Vaulo 91,75 92 — London für 10 Pf. Sterling . 124 W 124 90 Paris für 100 Franko . . . 49.45 49.55 Vours der Geldsorten Gcld Waare K. Müuz-Ducatcu 5 fl. 88 lr. 5 fl. 89 lr. Napoleouöd'or . . !0 „ 94 „ 9 „ 95 „ Rnss. Imperials . 10 „ 14 „ 10 „ 15 ,. Vcrciuöthalcr . . 1 „ 83j „ 1 „ «4 „ Silber . . 122 „ — „ 122 „ 25 ^ Krainische GrnndcntlaNnngS-Obligationen, Pri-valuotirung: 8»> Gcld, 88 Waare