Lmlmcher Zeitung. Nr. 119. PlänumerationSPrei«: Im Cemptoir aanzi. fl. 11, halbj. st. 5.5U. Für die Zustellung ins Hau, halbi-50lr. Mit der Post ganzj.fl. ,5, halbj. fl. 7.N0. Samstag, 2«. Mai I,s,l»io»»,«»üh, bi« i» Meile«: im«l«»»r., >».80l»., 3»». I fl.;s»nss pr. Zeil« i»>. y l,., l«. ^kl., 3m. i»»l. n.f. w. Inst»tio!i«stenchtl i«de«m.30l^. 1886. Amtlicher Theil. Se. t. l. Apostolische Majestät haben mit Aller« höchster Entschließung vom 7 Mai d. I. die Systemi» sinmq des Postens eines GencralinspectorS der östcr-Nichischll, Eisenbahnen nlit dem Rangc eines Ministc-nalrnthcS allergnädiast zn sicnehmigcn und mit der weiteren Allerhöchsten Ei'tschlicßnna vom 14. Mai d. I. bicsc Dicnstcsslclle dem bisher mit der provisorischen Leitung der Gcneralinfpection der österreichischen Eisen» bahnen bctranlcn Oberinspcctor, ScctionSrathc Johann Ferdinand Wagner Ritter von Wagen Sbnrg al-lergnädigst zn verleihen geruht. Se. l. t. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Enlschlicßnng vom 14. Mai d. I. den Schnl-director Dr. Alois Novak znm Schnlralhe imd Volks-schnlcninspcctor snr Ätähren und Schlesien allcrgnädigst z» ernennen gcrnht. Der Staatöministcr hat eine am k. k. Gyninasinnl ,^l Znaim erledigte Lehrstelle dem Supplentcn am k. f. ^Ymnasimn zu Iglan Ignaz Pokorny verliehen. Der Minister für Handel und VoltSwirthschast l)at dcn Eonciftistcn der k. k. Direction der StaalStelc« Maphen Ililins Witt mann zlim Sccretär, nnd den Ministcrialconcevtsadjniittcn Lndwig H irschfeld znm ^oocipislcn bci dcr k. k. Direction der StaatSlclegra-phcn ernannt. ______ Erlaß des k. k. /iNlinMiMmums vom 23. M 18««. betreffend dic mit dcn Erlässen des l. k. Finanzmini-slcrinms vom 2. April, 10. nnd 12. Mai I860 sN. G. Äl. Nr. 39, 5« und 58) erlassenen AnSfnhrvcrbolc. 1. DaS mit dem Erlas; vonr 13. Mai 1866 «) verfügte Verbot der WiSfnhr von Getreide über die LandcSgrenzcn gegen den Zollverein lind dic Schweiz wird bis anf Hafer znriickgczogcn. 2. Die An S fuhr von Hafer über die ?an« ^sgrcuzcn gegen dcn Zollverein und die Schweiz bleibt °"ch ferner verboten. 3. Das lnit dem Erlaß vom 10. Mai 1866 (N. G- Bl. Nr. 56) gegen Fremd«Italien erlassene Verbot ber Anßfnhr von Schlacht- nnd Stech uieh, wie von Getreide nnd Mehl aller Art, dann das "n 2. April 1866 (N. G. Al. Nr. Zl)) erlassene all« ^tMeine Verbot der Ausfuhr von Pferden bleibt aufrecht. 4. Die Zollämter haben sich nach dieser Verordnung yon dem Tage angefangen zn benehmen, an dem 'h»cn dieselbe bekannt wild. Graf LarischMönich in. p. , Am 24. Mai 18«l> wurde in der t. l. Hof- und Etaatsdruclerci in Wien da« XXI. Stück des Neichsgesctzblattcs ausgegeben und versendet, Dasselbe enthält unter Nr. 8 auf den §. 1 t»ri> vharmazentischcu Studicnplaue? von« 1.185^. Vom l. l. Nedactionsbnrcan deö Gesetz» nnd Verordnungsblattes für Kraiu. Laibach, den 20. Mai 1!M;. Richtttmllicher Th«;ls. LaibM), 26. Mai. Die Nachrichten über den Congreß, so widersprechend dieselben lauten mögen, lassen doch so viel hindnlchblicken, daß dic an denselben geknüpften Hoff' innigen anf ein Minimum rcducirt sind. Drouin de ?hnys soll es mit ancrlcnncnöwcrthcr Offenheit an?gc-sprochen haben, „daß beim Congrcssc nichts heran^lom« men könne!" Diese Aeußerung ist um so bezeichnender, alö sie vom Minister cincr Macht anSgcht, der daö zweifelhafte Verdienst gebührt, in dieser Frage die Initiative ergriffen zn haben. Ueber dcn angcnblicllichen Stand der Congrcßvcr-Handlungen bringt die „Korrespondenz HavaS" folgende Mittheilung: „Die Cougrcßvcrhandlnngen dauern fort. Man hofft, daß nngcachtct gewisser Dctailschwicrigkcitcn die drei Mächte nächstens über die Prenßen, Oesterreich nnd Italien zn machenden Vorschläge einig sein werden. Der Verlauf der Unlerhandlnngcn wird immerhin, wie wir glauben, eine bestimmte Zeit in Ansprnch nehmen, und zwar wegen der ernstlichen Prüfnng, welcher alle drei in Conflict gerathenen Mächte die Vorschläge nnterwcr« fcn werden. Anch bedarf es im Falle einer Annahme noch einer hinreichenden Frist, nm dcn Vertretern die nothwendigen Vollmachten zngehm zu lassen. Man glaubt also. daß etwa vierzehn Tage zur Erfiilluuz all dieser Förmlichfeiten nöthig sein würden." In eincr Londoner Correspoudcnz der „A. A. Z." heißt es: Unsere Nrgicrnng hat sich uicht befugt erach« tct, dem Cougreßplan ihren Beistand vorzuenthalten, hegt aber in der That nur geringes Vertrauen in dcn frlcd« lichen AnSgang einer Berathung, zu welcher jeder Theil-nchmer, Englands Vertreter allein angenommen, bl3 an die Zähne bewaffnet herantritt. Mine diplomatische Fragen mögen sich in einer Conferenz lösen, selbst Ter-ritorialansprüche mögen sich da ausgleichen lassen; aber gilt daS jetzige außerordentliche Machtanfgcbot in Deutschland einem Kampf nm das höchste Ziel, um deutsche Einheit und Hegemonie, dann werden offenbar dic wohlgemeinten Vorstellungen Neutraler nichts frommen. Ie< denfallS hat Preußen anSwärtS, die hirnverbrannten Politiker in Florenz nnd Turin abgerechnet, feinen Freund. Nicht viel günstiger spricht sich über diese Tages« frage die italienische „Opinione" in einem Artikel ans, dessen Schlnßbcmcrlnngcn anch in eincr andern Beziehung unsere Beachtung in Ansprnch nehmen. Sie erklärt nämlich die Congreßbemühung en zur Verhütung dcS Krieges für nutzlos, aber deshalb durchaus nicht für fruchtlos, indem mit denselben das Feld vorbereitet werde, nm nach begonnenem Krieg desto schneller einen Vergleich zn vermitteln. Gleichzeitig bereitet sie daranfvor, daß, wenn d ic Dip lomatic zu lauge Verzogernng veranlasse, irgendein Zwi -schcnfall das glimmende Feuer zum Ausbruch bringen werde. Dic „Italic" bemüht sich dagegen, uon Italien die Verantwortung für dcn Ausbruch dcS Krieges abzuwenden. Sie crllärt naiv, daß die Italiener uicht von so unsiuuiger Leidenschaft besessen seien, nm nicht mit Freude eine friedliche Abtretung Venedigs aufzunehmen, bei der so viel Elend und Blutvergießen verhindert würde. Im Ucbrigcn ist es die gegenwärtige Haltnug der Mittelst a a ten, welche seit dem letzten Bundes-beschlnssc in Angelegenheiten deS sächsischen Antrages die TagcSprcssc mehr als je beschäftigt. So crmnthigend der Anlauf war, dcn sie damals genommen, so wenig scheint deren gegenwärtige Stimmung demselben zu cnt« sprechen. Uebcrall, mit Ausnahme BaicrnS und Sachsens, scheint man sich hinter einer bequemen Neutralität verschanzen zu wollen, was übrigens unter den gegebenen Verhältnissen zwar keineswegs dazn beitragen lann, dem AnSlandc gegenüber mit einem kräftigen einigen ^Deutschland zu imponiren, andererseits abcr eben auch nicht zu schwer in die Wagschalc fallen wird. In diesem Sinne wird anch der „A. slllg. Ztg." anS Wien geschrieben: „Auf die Haltnng der Mittelstaa t cn fängt man nachgerade an, hier lein großes Gewicht mehr zu legen. Seit dem letzten BlindcStagsantrag ist cS klar, daß keiner der streitenden Theile von dieser Seite etwas zu erwarten habe. Indessen dürfen wir doch auf die BundeSgenosscnschaft einzelner Staaten rechutn. Gaben Feuilleton. Cin Held der Stern allee. ^ M Roman aus der Gegenwart. von Jakob Alcove. (Fortsetzung.) . Fanny war jnng nnd unerfahren nnd ließ sich deshalb leicht .^ch day Ae»f;crc und die Form bestechen. Dieser junge Mann, ^ s° rhrcrbielia,, beinahe schlichtem sprach, tonnte nnmiiglich ./Absichln haben. Doch nahm sie sich noch vor, liorsichtig '" sein. tz "In der That, mein Herr," begann sie mit etwas nusicherer H "U„e, ..Sie haben cMrn unpassenden Moment gewählt. Mein ^"l ist uicht zn Hause und — Sic verstehen." ^ "Ach ja, der Anstand! der leidige Anstand! Welche Opfer ll'iK " °fl dieses von den Menschen selbst eingchlhrtc, durch ^ llcnchlfertl'gtc Gesetz der noblen Welt! Indes; anch ich mnß schm '^'"" ^s^ sligen, so schwer cö mir ankommt. Ent-ih "gen Sie nochmals die Ihnen verursachte Störung, denu ^lle lcinc Kcuntnis! von der Abwesenheit deö Herrn Gcmal?." befa ^""^ "ollte cr dcn NilckU'e« antrclcil. Die junge Frau le>n^ slch in einer peinlichen Lage. Er sprach so anstaudöuoll, '»it k ^""" z>'igte d^u gröhlen Nespecl, nnd die Vcreilwilligleit, sis, ^ kr, obgleich sichtlich ungern, sich entfernen wollte, ver-'")le vollends allen Verdacht.' Zudem war der Zweck scineö Vrsncheö offenbar der, ihr seine Vcrehrnnn, zu bezeigen, nnd welche^ Fran will nicht bewnndcrt werden? Deshalb rief sie: „Mein Mann wird sich gewiß freuen, Ihre ^ Vclanutschast zn machen, znmal da Tic Ihrer Mittheilung nach ^ in diesem Hause logircn." „Ich darf also hoffen? O dann bin ich der Glilcklichslc der Sterblichen, wenn die Perle ihrcö Geschlechtes mir die Erfüllung mciueö sehnlichsten WnnscheS in Auöstcht stellt." ^ „Mein Herr!" sprach Fanny etwa? verwirrt, „Sie scheinen zu vergessen, daß ich eiuc Frau und dazu ganz allein bin, uud Sie entfernen sich noch nicht!" ^ „Vergönnen Sie mir, den schönsten der Augenblicke ctwas ,;u verlängern. Ein Dichter schwärmt gar so gerne für alles wahrhaft Gute und Schöne uud verherrlicht cö. Uud wer würde sich das verbieten wollen, verbieten können?!" „Ein Dichter find Sie?" nahm Fanny eilig das Wort. „Eiu erhabener Beruf! Wic herrlich muß es sein, in Sonetten besnn« gen, dürch unsterbliche Werte verewigt zu werden!" ^ Der Fremde, der sich Mühe gegeben, Fanuy'6 schwache Seite kennen zn lernen, jnbcltc im Stillen über seinen guten Eiufall. Fanny hatte mit vielen jungen Fraum nnd Mädchen den llcincu Fehler, ruhmsüchtig zn sein uud bewundert werden zn wollen. Der lühnc Eindringling hielt also den Sieg für gewiß, uud damit sein Aenehmen nicht allzu früh Verdacht errege, schien cS ihm am tlügstcn, dcn Niickzng anzutrctcu. Sich mit arößtcm Auslande verbeugend sprach cr: „Vcrgcbuug Madame, wenn ich Ihre Geduld allzusehr in Ausprnch nahm. Vergönnen Sie mir also, in Anwesenheit ihre« Herrn Gemals meinen hentigcn unpassenden Besuch zn geeigneterer Zeit wiederhole» zu bürfeu, so werde ich dicö um so mehr zu würdigen wissen, als ich hier gänzlich fremd und noch in leinem hänslichen Kreise eingeführt bin." Die jungc Frau wußte darauf nichts zu erwidern als.-„Mein Mann kommt Abends um 6 Uhr heim!" Dies genügte dem Fremden; cr entfernte sich nach einer nochmaligen Entschuldigung mit eiucm Complimcnte nnd lächelte selbstzufrieden, als cr dic Treppe zu seiner Wohnung hinaufstieg. Dort angelangt, schrieb cr mit großem Gedanlenauswandc einen Aussatz, deu cr danu sehr sorgfältig auf cin zierliches Papier copirte. Dm Inhalt diese« Billets werden die geehrten Leser wohl errathen; cs war ein Ultimatum rines anscheinend verzweifelnden Liebenden, der nicht mehr lcbcu lann und will, wenn nicht sein sehnlichstes Verlangen nach einem Rendezvous erfüllt wird. Nach« dem cr dasselbe sorgfältig dnrchgclcscn und versiegelt hatte, steckte er cS mit lrinmphircndcr Micnc zu sich. „Ich hätte mir, anf Ehre, uicht so viel Fähigkeit zur Heuchelei zugetraut! Wcun das Mädchcu dieses Geseufze liest, so mnß sie gerührt werden, wenn sie uur ein Füulchcu jenes zarten Gefühls besitzt, das andern Frauen eigen. Trügen übrigens die bisherigen Anzeichen nicht, so habe ich bereit« ciuen bedeutenden Stem im Brette." Nach diesem salbmWrcichtu Monologe verließ er seine Woh« nung und begab sich nach seinem „Comptoir" in der engen Gasse, um durch sein Factotum das Villct bestellen zu lassen. Während des etwa viertelstündigen Ganges gab cr sich die größte Mühe, unbefangen zu scheinen, ja schäkerte sogar mit einer hübschen 2i-garremnamscll, ohne zu bemerken, daß soeben zwei junge Leute, in denen wir Albert und unser Genie von gestern erkennen, an ihm vorübergingen. Zufällig kehrte sich der erstere um, und es fehlte nicht 810 war dcr erste Staat, welcher die Neutralität dcr Mittel« staateii befürwortete; der badischc Gesandte ließ am hiesigen Hofe schon vor uugcsähr 10 Tagen einem hochgestellten Staatsmanne gegenüber diese Absicht durch» schimmern. Charakteristisch ist die Antwort, welche der Herr Gesandte auf diese Eröffnung erhalten haben soll. Unser Staatsmann sl>ll erwidert haben: „Nun gut, dann wird sich wenigstens nach dem Kriege leicht ein Colnpensationsobjcct für unsere süddeutschen Bundes» genossen finden lassen." NaS die augenblickliche Slimnumg in F rankrcich betrifft, so glanbt man allgemein, daß dcr Kaiser trotz seiner Rede m'ii Anxcrrc nicht wirklich gegen den Frieden in Europa conspirirc. Eine Londoner Korrespondenz dcr „Allg. Ztg." dcnlct ferner an, daß man in Paris zwar Benclicn sür Iialicn zu erlangen wünsche, cbcnso abcr auch die Theilung Italiens in drei Staaten — ein nördlichcü nnd cin südliches Königreich, dazwischen der Kirchenstaat. Derselbe Correspondent crllarl es als be-zeichnend, daß bei cinem Aankctt dcr französischen Garden in Blic-l,'('5 !" mit Begeisterung ge< lrunlcn wnrde. Volkswirthschastlichc Zellllchtungen. il. Warum fällt den Grundbesitzern die Steuerlast so drückend? ^. Nenn wir diese Frage zn beantworten suchen, für welche in der Höhe der Steuern — wie wir in einem früheren Artikel gezeigt haben — lein ErllärungS. gründ zn finden ist, glauben wir kein unfruchtbares Feld zn betreten, weil sich ans dcr Erforschnng der wahren Ursachen mißlicher Zustände die geeigneten Mittel zur Abhilfe von fclbst ergeben. Wir suchen die Grundursache des empfindlichen Druckes der Steuerlast für die kleinen ehedem unter-lhünigen Grundbesitzer in der imperativen Durchführung der entgel tli ch en Urba ria l -und Zchentcntlastung im ganzen Lande und in dem eben dadurch nothwendig gewordenen plötzlichen Ueberyauge vom thcilweisen Natnralabgabensystcmc zu erhuhlen Geldabgaben. In Folgt dessen trat für die-selben die Nothwendigkeit ein, sich unter sousi nicht geänderten Verhältnissen weit mehr barcö Geld zu schaffen, als früher, nud die Hcrbeischaffung oder Erwerbung der nöthigen Barschast ist cö, wclchc ihnen drückend fällt, weil dieselbe nicht scllcn schr schwierig, oft sogar kaum möglich wird. — Könnten die kleinen Grundbesitzer jene Quantitäten von Naturalien, die sie uor dem Jahre 1848 an ihre Gutsherren ablieferten, derzeit an das l. l. Steucr-amt an Zahlungsstatt abliefern, und könnten sie ihre durch die Aufhebung dcr Robot frei gewordene Causa-lität anderwärllg entsprechend verwerthen, so würde ihnen die dcrmalige Abgabenlast kaum drückend fallen. Allein, da ihnen oder wenigstens den Meisten die Möglichkeit zn dieser Verwerthung nicht geboten ist, weil die ehedem geleisteten Nalnralabgabcn ohne unvcrhällnißmäßige Kosten nicht zn Markt gebracht werden können, cm go uügender Arbeitsverdienst aber nur scllcn und nicht überall offen steht, wird cö ihnen schwer, ja auch unmöglich, die jctzt bcnöthigtcn baren Geldmittel herbcizn-schaffen oder zu verdienen. Wir stehen hier vor dcr übrigens nicht überraschenden Wahrnehmung, daß die Befreiung von einer größeren Natnrallast nicht genügt, um den Entlasteten eine mindere Gcldlast erträglich zn machen. Die Geldlast wird jcdoch gegenüber der Naturallast nicht blos deshalb drückender, weil eö schwierig oder unmöglich ist, die Naturalien im Kleinen mit Vortheil in Geld umzusetzen oder einen Arbeitevcroici.st zu finden, sondern auch deshalb, weil dicsclbe nicht allerorts im gleichen Wcrthverhältnissc zur früheren Natnrallast steht, nachdem die Vortheile der Urbmial» nnd Zchcntcnt» lastung für die Entlasteten nur relativ sind und weder Allen noch Allen in gleichem Maße zugute kommen, während dcr Preis, der dafür bezahlt werden muß, inso< fern ein absoluter ist, als dabei eine Abstufung nach Maßgabe dcr errungenen Vortheile nicht linlritt. Vick' von dcn kleinen vormals nnlcrthänigcn Grnndbcsrtzcrn sehen sich in dcr Lagc, den Prci? sür die octroyirtc Frei« hei! eher bezahlen zu sollen, bevor eS ihnen gegönnt war, die Vortheile derselben zu genießen, nnd für viele sind eben diese Vortheile ganz illusorisch oder doch nichl in dem Maße erreichbar, daß die in Folge dcr Ent< laslnng eingetretenen erhöhten Barzahlungen ihre AuS< gleichung finden könnten. Die Schwierigkeiten, welche für die chcdcm nnter-thänigen Grundbesitzer aus dcr Nothwendigkeit dcr Bc-schaffung glößcrcr Geldmittel, fowic auS dem blos relativen, nichl für alle gleichen Werthe der Entlastung cr^ wachsen mußten, sind indessen, wic selbstverständlich, weder in allen Ländern, noch in aUen Gegenden ein« nnd desselben Landes die nämlichen. — In Ländern oder LandcSlheilcn mit allgemein verbreiteter blühender Industrie, mit vielen glwcrbsrcichcn Städten nnd dichlcr Acvöllcrnng überhaupt, sowie in dcr Nähe großer Slädle, wo dcr llcinc Grundbesitzer selbst für feine geringfügig» sten Elzcugnisse einen bequemen vorlhcilhafien Markt und mannigfaltige Gelegenheit zn Ncbcnucrdicnsten fin> det, verschwinden dieselben fast ganz, sie lrctcn jcdoch in industricarmcn Lüridcrn oder Gegenden mit wenig volkreichen Städten, sowie in den abseits vom Vc» kehre und großen Städten gelegenen Landeöthcilcn um so schärfer hervor. Nur in den Ländern oder Landcsthcilcn der !ersteren Kategorie werden den kleinen Grundbesitzern die Vortheile der Urbarial" nnd Zchcntcnllastnng in, vollen Maße zn Theil, in jenen der letzteren Kategorie dagegen bleiben diese Vortheile mehr oder weniger nur cine Illusion, nnd da Krain leider zn den indnstricarmcn Län« dern gehört und viele gewerböreiche Städte eben nicht hat, so wird cS leicht begreiflich, warum die Nachwehcn dcr imperativen entgeltlichen Urbarial- und Zehcnlcnllaslnng in manchen Landcsthcilcn Krains so empfindlich auftreten nnd dic in deren Folge erhöhten Barzahlungen dcn kleinen Grnndbcfitzcrn so drückend fallen, l Selbst der übliche Hauplwirthschaftsbctricb spielt hier eine hervorragende Nollc. Länder oder Gegenden mit vorwiegender Viehzucht sind gegenüber Ländern oder LandeSthcilcn mit vorwaltendem Ackerliauc in cnlschic« dcncm Vortheile, denn die Erzeugnisse dcr Vichwirlh» schuft lassen auch im Kleinen einen viel weiteren Trans» port zit nnd haben demnach cincn viel größeren, loh» nendcn Markt, alö jene des Ackerbaues. Krai» bcfin» dct sich anch in dieser Beziehung — gegenüber anderen Ländern — im Nachtheile, da die Vichzncht nur in dci» kleineren Landcöthcilc dcn HanptwirlhschaftSbetricb bil» det nnd dieselbe überhaupt in keinem richtigen Verhält« nissc zum Ackerbauc slcht. Es lrctcn jcdoch in Krain noch ganz besondere Momente hinzu, wclche dic Wirkungen dcr imperativen Urbarial» uud Zchcntcntlastnng verschlimmern nnd die daraus entsprungene größere Belastung mit baren Zah-lnngcn empfindlich machen. Wir lcgen tcm bcsonocrcS Gewicht darauf, daß dcr Straßenverdienst viclcr In< fassen in Inncrlrain gerade zn cincr Zeit fast ganz auf. gehört hat, wo derselbe am wenigsten entbehrlich war, und daß die Eisenindustrie in Obcrlrain gerade zn cincr Zeit dem Verfalle entgegenging, wo man ihrer am mci> stcn bednrft hätte, obwohl dcr nngnnstige Einfluß dieser Momente anf die Zahlungsfähigkeit der- kleinen Grundbesitzer nicht zu lcngnen ist. Wcit gewichtiger nnd entscheidender erscheint unö dagegen die große Grundzcr-slückelnng in Krain und die übergroße Anzahl kleiner Hrnndwirthe. Es liegt in dcr Natnr der Sache nnd in dcr Eonsequcnz mit dem früher Gesagten, daß die Beischciffnng barer Gcldmitlcl in dem M.M schwieriger werden muß, je kleiner dcr Grundbesitz ist, welcher sci-ncn Mann ernähren so!!. Wer kaum daojcnige zn ll< zcngen oder zn mrdicncn vermag, waS er zn seiner Snbsistcnz selbst brancht, dem muß znlctzt auch die mi-bedeutendste Steuer empfindlich fallen. Kaischler nnd andere Zwcrgwirthe konnten wohl Robot leisten nnd zu gewissen Zcilcn ihrc kleinen Naturalabgaben entrichten, allein cin Enlgclt dafür zn bezahlen oder crhöhtc Geld-lasten zn trage», wird ihncn überall, wo ihnen nicht ei» Arbeits- oder sonstiger Nebenverdienst offen steht, völlig nnmöglich. Ihre Subsislcnz war eben nur unter jenen Verhältnissen möglich, unter denen die kleinen Ansässig' leiten entstanden sind. und mit der Aenderung dcS Al" gabcnsyslcmS war die Möglichkeit ihrer Subsistcn; i» manchen Landeethcilcn ernstlich in Frage gestellt. Ersah' rnngSmäßig füllt anch dcr stclS drängenden Gcldnolh zncrst dcr allenfalls vorhandene, gewöhnlich nicht bedcu« lcnde Waldstand, zuletzt aber dcr in der Negcl cbcn-falls nicht große Vichstand znm Opfer, nnd wir erblicken dann in dem Zwergwirlhe nur mehr einen Noth< leidenden, dcr uuanshallbar fcincm Verderben entgegen« eilt. — Indem wir der trostlosen Lage dcr ganz kleinen Grundbesitzer gedenken, müssen wir nns dagcgc» verwahren, als läge darin ein Argument gegen den freien Bodcnverkchr, denn dieser hat weder die Ac»-dcrunss dcr Verhältnisse, unter deren Einflüsse die llci« nen Grnndwirthe leiden, noch die bestehenden Bcsitzvcr« hällnisse, dic nnter früheren Zuständen und znm Theile künstlich hcrangczügclt wurden, verschuldet, nnd eine Be-schränlnng des freirn BodenucrkchrS würde nach nnscrcr Ucbnzcngung nicht nur jede den dcrmaligcn Verhall-nisscn rnlsprcchcndc Consolidirnng des GrnndbcsitzcS hi»' dcrn, sondern die Schwierigkeiten noch erhöhen, die ans dcr imperativen Urbarial« nnd Zchcntentlastnng erwach' sen find. (ForlschuuMolgt.) Oesterreich. Wien, 24. Mai. 11' In dcn letzten viernndzwanzig Stunden habctt die Eongrcßgc r nchtc nnd die KiicgSgerüchtc yew's" scrinaßen gleichen Schritt gehalten. Ucbcr die cinc» >uic über die andcrcn sind massenhaft Details in Un" la»f gebracht worden. In weiteren Kreisen haben aber, offen gesagt, nur dic Kricgsgcrüchte Glauben gcfnndcli. Denn wenn man anch nicht bezweifelt, daß dcr von dc» drci uermiltclndcn Großmächten gemachte Congrcßvor-schlag sowohl von Oesterreich und dem deutschen Bnndc, als anch von Preußen und Italien im Principe cntlvc-dcr bcrcits angenommen ist, oder doch angenomme» werden wird, so theilt doch jedermann dic Ansicht dcr „TiincS," wclchc sagen, sic sctzcn wenig Hoffünng in dcn Congrcß nnd zweifeln sogar, daß es Napolcon selbst möglich wäre, dcn gegenwärtigen Sturm, nachdem cr so riesige Ausdehnung erlangt hat, zu beschwichtigen, wen» cr dics auch aufrichtig wünschen würde. Dic „Eorrc^ spondcncc Havas" und die „France" geben den Vo^ bcrcitungcn zum Congressc 14 bis 20 Tagr, nnd es wnrdc hicr auffällig bcmcrlt, daß dies bcilänfig dieselbe Z.it sci, welche Prei,ßcn uud Italien noch brauchen, u"' schlagfertig zu scin. An dic Eröffnung der wenig, daß er laut aufschrie. Semem Begleiter war dic Vcwcg.mg nicht entgangen. „Was haben Sie denn?" ricf cr dem Stchcngcblicbenm zu. „Sehen Sie ihu nicht? Es ist mein Nebenbuhler!" erwiderte Albert mit gepreßter Stimme, dein davou Eilmdcu uachschcud. „Icucr Herr dort? Adieu, Freund, wir seheu unö hmte noch." Mit dieseu Worteu eilte er jcncm uach, während Albert rrstauut ihm uachblicktc, bis er ihu sauunt seiucm Feiude aus dem Gesichte verlor. Es schim, alö hätte der Fremde rmc Ahnuug davou, dnß er verfolgt werde, denu cr beschleunigte seine Schritte, halblaut vor sich hiumurmelud: „Ich weiß eigcutlich nicht recht, 'was jener laüsse Lasse uou ,mr wollte! Er scheint verrückt oder eifersüchtig zu seiu. In feinem Falle lann cr mir gefährlich seiu, sollte er auch vou meiurm Vcr-hältuissc eiue Keuutniß haben. Die« ist jcdoch lau», cmzumhmeu, wenn nicht etwa mein Mercurinö geplaudert hat. Ueber deu lctz-tercu Fall werde ich baldigst im Klaren sein." Vor dem Hause m dcr eugeu Gasse augelangt, recoguoscirtc ev die Gegend, da ihu iudeß uiemaud zu beachte» schien, so stieg er die eugc Treppe hiuauf und war uicht wenig erstaunt, deu Ecudbotcn sciucr bereits harrend auzutrcft'cu. Dieser lächelte verschmitzt. „Wic c« schciut, gnädiger Herr, habcu Sie die Wohuuug veräudcrt, um riner gewissen Persou uaher zu seiu. Nuu ist cS zwar meine Sache uicht, mich um Ihre Passioueu zu lümmcru, allciu cö wä« mir doch recht erwünscht, Ihrc Wohnung zn wissen, damit ich Sie in briugcudcu Fällcu zu jeder Stilude aufsuchen lllim." „Glaubt Ihr denn wirklich," sprach dcr audcrc, nachdem beide eingetreten warcu, „daß ich mit diesem cleudcu Loche uorlicb ueh-mcu iverdc? Behielt ich Euch die Kenntniß meines Logis vor, so geschah dies aus triftigen Gründen, die Ihr aber incht zu wisscu braucht. Seid Ihr mciu Botschafter, so seid Ihr uuch lauge uicht ^ mciu Vertrauter iu jeder Beziehung." ! „Möglich! In der Voraussetzung, daß Sie diese Wohnung nicht mehr beniitzen werden, habe ich selbe socbcu anderweitig vcr-miethet nnd werde so frei sein, um deu Schlüssel zu ersuchen." „W>c? bezahle ich Euch uicht glänzend?" „Nicht so sehr, als Sie vielleicht zu glaubcu gmeigt sind. Ich besitze Scharfsinn gcuug, um die Wichtigkeit der gclc,steten Dienste vollkommen einzusehen. Bedenken Sie, das Fräulein ist schr reich!" Bei diesen Worten steckte, dcr Rothe bcidc Häudc in dic Tass/c< sciucr start abgeschossenen Veintlcidcr und sah fciueu Manu pfiffig griuscud au. Dieser crlauutc, daß dcr Rothe seine Pläne so ziemlich durchschaue. Diese Wahruehmuug war ihm äußerst unangenehm , cr beschloß sich scincr auf eiuc gutc Art zn entledigen, dcnu geradezu fortjagen loniitc cr ihu nicht, ohne zu ristircn, daß durch dessen Verrath seiu Plan gerade vor der Ausführung scheitere. Vorläufig mußte cr sich also auf alle uoch so übertriebenen For« dcrungeu sciucö Pagcu gefaßt machcu, wobei ihm uur die stctS mehr, schwindende Cassc ciuen fatalcn Streich spielen louute. „Nuu gut!" sprach cr dauu möglichst glcichgiltig. „Verfüget mit diesem Luftloche hicr nach Belieben, ich bedarf dcsscu uicht mehr. Doch besorgt dicscu Brief heute uoch; hier ciuc Klciuiglcit für dcu Votengang. Bringt Ihr ciuc gute Autwort, so wird'S Eucr Schade uicht scin." Mit dieseu Worten übcrrcichlc er ihm sammt dem Villele ciu Silberstück, welches dcr Rothe bcsah und ruhig in die Tasche schob. „Gut! Wo treffe ich Sie?" „Heute Abends in der Sternallcc iu dein dunkclsteu Bau«'' gauge. Gehet, ich folge Euch iu Kürze." Der Rothe ging. Beim Austrcteu auS dcr Gasse besah ^ uochmalö die Adresse des zierlichen Billets nud steckte cS dann i>l die Vrusttasche seiuls schmutzigen Rockes, ohne den Poeten zu be" achte», dcr ihn seinerseits aufmerlsam beobachtete. Durch eiuc cigc»^ thiimliche Eombinatio» war dieser »ä»Uich anf deu Verdacht g^ rathe», daß zwischen dem zweifelhaften Iudwidnum uud dem F"'^ dcu irgend ciuc Beziehung obwalte. Bestätigte sich dcr Vcrdach? ^ so war es zugleich crwiescu, daß der fragliche Fremde nichts Oute im Schilde führe, weil dcr Rolhc als ciu berüchtigtcs Subj^ bclauut war, das sich uur zu schlechlcu Slrcichcu vcrweudcu llci>^ ^ Hatte dcr Poet bisher uur sciucm Frcuudc durch Eutdeckung d^ , Pläuc sciueö Nebenbuhlers dieueu wolleu, so fühlte er sich l^ ^doppelt verpflichtet, iu das Dunkel Licht zu briugeu, weil cr l möglicher Wcisc cinc böse That vereiteln lountc. Er folgte a-! dem Rothen, dcr scinc Richtung gegcn Ailialicns Wohnung ua) uud, wic dcr crstcrc vermuthet halte, im Hauslhorc vcrschw"" ^ Nuu war cr sciucr gewiß; um jcdoch gauz sicher zu gel>'», '"" tcte cr dic Nücktchr dcs Nothcu ab, dcr sich iu dcr That s")^ ließ uud zufrieden lächelnd scincr Wcge ging. Diesem Umst"'^ uach zu nrthcilcu tonnte derselbe nicht Ordre haben, stiucu P^ tegö jctzt scholl aufzusuchcu, weshalb dcr Poet sich "'^6 ^" ferule, um womöglich fciucu Freund auszusuchcu und ihm s"^ gemachte Entdeckuug mitzutheilen und die gceiguctstcu Maß"3 zu berathen. (Fortsetzung folgt.) 811 Feindseligkeiten vor der ersten Hälfte d e S Juni wnrde zum wenigsten in competcn-ten Kreisen hier nie geglaubt. Hcntc Vormittag wurde das Eoinit«^ der Hofschan« spicler, welches die iUnslrirte Vorftellnug der „Preciosa" zu patriotischen Zwecken veranstaltet, von Sr. Wiajcstät dtm Baiser in Audienz cinpfangen. Sc. Majestät sag« ten huldoollst die allerhöchste Anwesenheit zn, wcnn nnders der Drang der Geschäfte dieselbe ermöglichen lasse. In diesen Tagen wnrde die ärarische Papier-fabril „Schlö g elmühl" in dem reizenden Nei« chenancr Thale, welche vom Herrn Hofrathe Aucr mit so großen Kosten in Scene gcsetzt wurde, zum Behufe der Icilbictnng commissionaliter geschätzt. Auch spricht nian neuerdings wieder von der endlichen Auflösung dcr tlrarischcn Porzcllaufabril. Die Nachrichten über die Verheerungen, welche dcr Frost der letzten Tage in dein Wiener Becken angerichtet hat, lautlu immer betrübender. Wein, Obst und Getreide haben nnter demselben gleichmäßig gelitte». Die Preise dcr LcbenSmittcl steigen empfindlich. Wien, 23. Mai. Der hiesige Banquier Herr Gustav Epstein hat den Betrag von 5000 sl. ö. W. dem KriccMünisicrium zu Kriegszwecken übergeben. Ferner sind für den eventuellen Fall eines Krieges und auf die Daner desselben folgende paliotische Anerbieten gemacht worden: Der souucraine Iohannitcr-Drden im Großprioralc von Böhmen ist bereit, ein Spital in Wien vorläufig für 10 Offiziere und 40 Individncn dcS MunnschastsstandeS zn errichten und aus eigenen Mitteln zn dotiren. Der Obcrlieulcnant in der Armee Freiherr Franz Ketten bürg beabsichtigt verwundet Offiziere nnd auch Mauufchaft auf feiner Befiz-zung Schlos; Fall in Steiermark in kostenfreie Behandlung und Verpflegung zu übernehmen. Dcr Verwaltnngsrath dcr ersten Aicrbranerciacticngescllschaft in Wien überläßt die entbehrlichen Braucreilocalitäteu zu Ncn-Erlaa zur unentgeltlichen Unterbringung von Mannfchast und Pferden. Endlich hat der Banquier und Realitätcnbesitzcr in Wien Herr Johann Karl So then sich bereit cr-klärt, seine beiden Bcsitznngcu „Himmel" nnd „Aellcvue" und zwar von ersterer einen Theil dcr ^ocalitälcn nnd Von letzterer sämmtliche Ränmlichlciten, znr unentgeltlichen Äenntznng alö Spital für Verwundete zu überlassen und außerdem 1'2 verwundete Officiere auf feine Kosten in Verpflegung zu übcrnchmcn. DnS KriegSministerinm findet sich angenehm veranlaßt, dicsc Kundgcbnugeu patriu« lischcr Gesinnung mit dem Ausdrucke dco wärmsten Dantes zur öffentlichen Kenntniß zn bringen. Wien, !^4. Mai. Sc. l. t. apostolis ch e M a« jestät gernhtcn hcute Vormittags nach 10 Uhr die Deputation dcr Stadt Prag zur Uebcrrcichuug einer "Loya l itütSadrcssc in Audienz zn empfangen und die Anfprachc des Führers der Deputation, de« Herrn Bürgermeisters Dr. Velsly mit nachstehenden huldvollen Worten allerguädigst zu erwidcru: „ES thut Meinem Herzen wohl, in einer so tiefernsten Zeit dnrch Kundgebungen erfreut zu werden, welche dcu cchtcu trcnm Bürgersinn, die warme ^icbc zum gcmciusamcu Vatcr« land zu ciucm bcgcistcruugSuollen Ausdruck briugcu. Die Adresse, welche Sie Mir eben überreichten, ans welcher die patriotische Hingebung nnd Opferwilligfeit ber trcnen Bürgerschaft Mcincr lönigl. Hauptstadt Prag ^ in warmen Worten zu Mir spricht — ist cine solche lverthvolle Kuudgcbuug, welche Ich mit freudiger G» "ugthuung und mit dem festen Vertrauen anf Prags stets bewährte loyale Ergebenheit für Thron und Relch entgegennehme. Versichern sie Ihre Mitbürger Meiner volteu kaiserlichen Hnld uud Gnade." > 'iprag. AuS Aulaß der drohenden Kriegsgefahr sind bcilänfig 90 Stcuerämter, welche ihren Sitz iu deu an daS Ausland angrenzenden Gegenden Böhme us haben, aufgefordert worden, alle disponiblen Gelder und Depositen an die SammlnngScasfc iu Prag cinzufcndcn. Sicherem Vernehme nach wird beabsichtigt, die böh. mische Krone und Insignicn, ferner die Krone uud das Pcdum auö dem Hradjchmcr adeligen Damenstifte nach Wien zur Aufbewahrung zu bringen. Die Land» bcvolterung im nördlichen Böhmen bereitet sich, wie dem „Bud" gemeldet wird, zum Empfange ungebetener Gäste tüchtig vor. Alte Flinten, Pistolen und Säbel wcrdeu iu Stand gesetzt und allerhand Wchrzcug fcwricirt. Hie uud da follen sogar einzelne ^andwirthc Willens scm, ihre Häuser zn befestigen nnd in einen vcrtheioiguugS-fähigcu Zustaud zu versetze». Ausland. München, 22. Mai. (Frdbl.) Dem gestern pu< blicirteu Armeebefehl wird dieser Tage noch eine Nach-tragSverorduung, Veränderungen in der Generalität betreffend, folgen, ^nrch dcn gestern erlassenen Armeebefehl wnrdcn ernannt 33 Majore; 193 Hauptlcnte und Rittmeister; — 322 OberlicntcnantS, 35)l Liente-naulö; — 00 Untcrofficicre zn Junkern; — 31 Edelknaben uud Eorpöcadcttcn zu NntcrlicutcuautS; — 28 Eorpöcadctlm zu Innlcrn. — Die Zahl dcr beförderten Officierc beträgt 1018. Das Commando dcr ge< sammtcn Armee übernimmt Prinz Karl; ihm als Ad«' lalus beigcgcbeu wird vou dcr Tauu; — Herzog Ludwig in Baiern, der Bruder Ihrer Majestät dcr Kai-ferin von Oesterreich, wird als Eommandant dcr 4tcn Armccdivision genannt. PariS. Das französische Kricgsministcrium eutfaltct dic größte Rührigkeit. Währcud die Armec-Iutcndaulnr alle Mililärmagaziuc forgfältigst iuspicircn läßt, crhicltcu dic Dircctioncn dcr Ostbahn nnd dcr Paris.^yon.Mittelmecr.Eisenbahu die dcfiuitivc Weisuug, alle verfügbarcu Trausportmitlel iu den Bahnhöfen dcr Haupstadt auzufammeln, damit sie im Falle sofort bei dcr Hand seien. DaS Kricgölniuisterinm hat einem Lieferanten 200.000 Infantcricfchnhc nnd 55.000 Ecwalcric-Sliefcl, binnen 3—4 Wochen zu liefcru, in Anftrag gcgcbcn. Iu dcu Artilleriewcrtstättcu von St. Eticune fertigt mau jetzt für die italienische Marine conische Kngcln von Gnßstahl nach einem Systeme, daS von dem bisher gebräuchlichen durchaus verschieden ist. Iu dcn ^oirc. Gegenden wcrdcu starte Pfcrdeantäufc für Italicu gemacht. Hagesmuigkeitm. Tas „N. Frd^)l." schreibt: Te. Majestät dcr Kaiser hat mittelst a. H. Entschließung gestattet, baß sämmtliche Staatsbeamte, welche sich zum Eintritt in die Armee melden, sogleich zu Osficicrcn ernannt wcrdcu. Diese a. h. Entschließung wurde bercitS vorgestern pudlicirt. — Cine Korrespondenz aus dem Savethale im „Sviet" enthält Klagen über die schreckliche Unsicherheit auf dem Lande. Die Bevölkerung würde trotz der großen Steuer« last gerne noch größere Opfer bringen, damit mir dcn Räubern daZ Hanbweil gelegt werde. — Vom 20. d. an wird auf der Strecke Tricst-Na-bresina'Venedig'Vcrona die Wa areub eförd erung, so weit die disponiblen Transportmittel reichen, wieder her» gestellt. — Ein deutscher Auch bruckertag ist in Leipzig zusammengetreten. Am 22. d. M. haben die Verhandlungen begonnen. Ais Sonnabend hatten sich 91 Städte durch ! 36 Devutirte angemeldet, und von letzteren waren bereit« ^ 23 eingetroffen. In einer Versammlung dieser 3U>g,ordne-! ten begrüßte der Vorschende des Leipziger Fortdildun^vereins für Buchdrucker und Schriftgi?ßer Namens dmes Verseil die angekommenen fremden College». — Einem Londoner Briefe des „Mem. T»^l." zufolge bat die mericanisch« Regierung 227.000 Pfund Ster« ling deponirt, um die am 1. Juli fälligen Zinsen der alten englichen Schuld zu bezahlen. Locales. — Mit Beziehung auf die nicht ganz genaue Notiz, welche in der gestrigen Nnmmer unseres ÄlatteL in Betreff der hiesigen Nohrschi'chengesellschaft enthalten ist, sind wir in der Lage, nachfolgend d»n vollen Wortlaut des Landespräsidial-Crlasseö vom 23. Mai, Z. 1186, mitzutheilen: „Wenn die Nohrschützengesellschast sich nur im Falle des Abrüctens der Garnison zur Verrichtung des Dienstes für VewachungS- und Sicherheitözwccle in der Stadt zeitweilig, ohne eiu dauerndes bewaffnetes und uniformirteö Vilrger-corps zu bilden, bereit finden will, so bin ich vom Herrn Staatsminister ermächtigt, diesen löblichen Antrag ohne weiteres mit Dank anzunehmen. Sollte jedoch die Absicht der lliohrschützengesellschast darauf gerichtet fein, ein permanente« bewaffnetes und unisormirtes Bürgercorps in Laibach zu gründen, so müßte selbe, um drm Artikel ll und III deö allerhöchsten Patentes vom 22. August 1«51 (N. G. Vl. Nr. 191) zu entsprechen, zu diesem Behufe vor allem den Statutenentwnrf im Wege des Stadtmagistrateö mir zur vorschriftmüßigen Behandlung vorlegen. „Hieuon sche ich die löbliche Nohrschübengesellschaft im Grunde des Erlasses deS Herrn StaatsministerZ vom 22ten Mai l. I., Z. 2354/St. M., mit der Einladung in Kennt» nih, mir den in dieser Richtung gefaßten Gesellschaftöbeschlnb balbmöglich belanut zu geben." — Ende kommenden Monats wird das Zwangsarbeitshaus in die Verwaltung des Landesausschusseil übergehen, unter der Bedingung, daß die Regierung bei der Ernennung des Verwalters an den Ternovorschlag des Landesauöschusscs gebunden ist. — Der Auscultant des hiesigen l. l. Landesgerichtes Herr Dr. Theodor Rudesch hat in anerlennenswerthem Patriotismus auf den Bezug des ihm foeben verliehenen Adjutums für die Kriegsdauer Verzicht ge» leistet. — Morgen findet in der hiesigen evangelischen Kirche die feierliche Installation deH neu ernanuten Pfarrers Herrn Otto Schact durch den Superintendenten Herrn Dr. Franz au5 Wien statt, wobei der evangelische Pfarrer aus Trieft, Herr Dr. Vuschbeck, assistiren wird. — Wie uns au« verläßlicher Qnelle mitgetheilt wird, wurden in Laibach vom 1-4. d. M. bis heute im Ganzen 78 Freiwillige auf die Dauer des Bedarfes zu den verschiedenen Tnivvenlülpern der l. l. Armee assen-tirt. Hierunter befinden sich 7 Chargen und 0 Mann, welche bereits gedient haben, während 55 der Assintirten bisher Militärdienste noch nicht leisteten: weitere 10 sind als Cadetten eingetreten. — Der „Triglav" schreibt: Wie wir hören und ge« stein auch in der „Tagespost" aus Laibach lasen, will man hierorts im Falle eines Krieges viele Spitäler errichten und hiezu sogar auch das Nonnenkloster, Schulgebände u. s. w. in Anspruch nehmen. Wir können diesem Gerüchte leinen vollen Glauben schenken und glauben, daß dcn betreffenden Proben militärischer Beredtsamkeit. (Schluß.) Der kaiserliche Gcueral Graf Sport betete vor vcr Schlacht von Sauct Gotthardt am 1. August 1004 "" Anacsichle des Heeres anf den Knien niedergeworfen Ulid mit entblößtem Hanptc: „Allmächtiger Generalissimus dort °ben, willst Du nnS, Deinen christglänbigen Kindcrn, ^tnte nicht helfen, so hilf nur wcuigstcuö dort deu Tür-"t'huudcn nicht, nnd Du sollst Dcincu Spaß haben." (Velannt ist anch das ganz ähnliche Gcbct dcS "lten Dessancrö vor der Schlacht bei Kcssclsdorf.) ., Der französische Oberstlieutenant Cha m oura u z: ?^ss o n s, anx, welcher in der Schlacht bci Itocouz.-^n 11. October 1745 vorgehen sollte, um das Dorf pichen Namens zu nehmen, befürchtete, die Ermahuung .^ vorgetretenen Geistlichen möchte die Goldalcn ab-uhlcn, cr unterbricht daher dcn Redner mit dcn Worten: . „Camcraden! der Hcrr Prediger will Euch sagen, °uh es kein Seelenheil fsir Hundsfötter gibt! Vorwärts! . General von Ziethcn sprach zu dem versammele ^' DfficicrScopS vor dcr Schlacht von Torgau den 3ten ^odcinlicr 1700: s.Mcinc Herren! heule habcu wir Vataillc. Es ^ gehen, als wcuu es mit Vnttcr acschmicrt wärc." . Im Augenblick, wo der französische General Pc- f Unon im Jahre 1794 dcn Spaniern cine Schlacht lie< '"" sollte, sagte cr: H, ..Soldaten! Sehet dic Wallonen Euch gegenüber. " gelten für die besten Truppen Em-vpa'S. Was wird man von Euch sagen, lvcnn Ihr sie besiegt?" — Und cr schlug sie. Dcr preußische General Günther, Chef dcS AoS< niakcncorpö, hielt einmal während ocö polnischen In-surrectionölricgcS im I^hre 1794, als cs crust kam, solgcndc gründliche Vcrl)allung: „AllcS ist reiflich nud behutsam crwogeu; auch ich habe gethan, was zu allcn Dingcn Segen bringt, habe Gott dcn Herrn um seinen allmächtigen Beistand angefleht ; wenn wir aber doch uicht gcwiuucu, so hole Euch verfluchte Kerle alle dcr Teufel. denn Ihr fcid dann allein Schuld." Napoleon fagte im Jahre 1790 bci dcr ersten Ne-vuc, die cr über daS italienische Heer, abhielt zn seinen Soldaten: „Soldaten! Ihr seid uackt uud hungert; die Nc< gierung ist euch vicl fchuldig, aber taun Euch nichts geben. Die Gcdnld, der Muth, welchen Ihr in diesen Felsen bewiesen habt, sind bewunderungswürdig, aber schaffen Ench lcincn Ruhm und kciucu Namen. Ich will Euch in die fruchtbarsten Ebcncn der Welt führen; reiche Provinzen, große Städte sollen in Euerc Hände fallen; da wcrdct ihr Ehrc, Ruhm und Reichthum finden. Soldaten Italiens, wird cs Euch an Muth nnd Ausdauer schien?" Als Klcbcr, dem Obergcucral dcr französischen Armee in Egyptcu, im März 1800 ein englischer Of« fkicr vom Admiral Kcilh cinc Depesche dcS Inhaltes überbrachte, daß cr vou Sr. britischen Majestät anS< drüctlichc Vcfchle erhalten habe, in leine Eapitnlation mit dcr Armee, die cr befehlige, einzuwilligen, ausgenommen in dem Falle, daß sie die Waffen strecke, sich kricgSgcfangcn gebe und sämmtliche im Hafen von Ale-xandricn befindlichen Kriegsschiffe anslicfcrc, gab er dem Abgesandten gar keine Antwort, sondern ließ cut« rüstet dcn Vrief deS Admirals Kcith in dcn Armeebefehl sctzcn, unter Bcifügcn dcr einfachen Worte: „Soldaten! Anf solchc Unverschämtheiten antwor« tet man nur durch Sicge; bereitet Euch zum Kampfe!" Alle schwuren, die angethane Beleidign,,^ zn rächen; einstimmig erscholl von allcn Seiten der Ruf dcS Kric« gcS; dicfcr war unvermeidlich nnd führte den 20. Mcirz zum glorreichen Siege bci Hcliopolis. Ein cnglicher Oberstlieutenant rief vor dem Angriff anf cinc spanische Verschanzung seinen Soldaten zu: „Ihr, die Ihr gutcS Roastbeef esset, wcroetEuch nicht v o r Eurcn Fciudcu fürchten, die blos von Orangen und Zwiebeln leben!" Fcldmarscharschall v. Blücher an seine Armee ! vor der Schlacht bci Leipzig, den 10. October 1613: „Wer heuteAbcnd nicht todt oderwon« nctrunkcn ist, der hat sich gcschlagcn wie cin infamer Hundsfott!" Omcr Pascha an die türkifchc Armee am 7tcn October 1853: „llsiatlsche, aftitauische und europäische Officiere und Soldaten! DaS Älnt Eurer Ahnen hat mehr als einmal dcn Boden dieses Landes gcröthct, welches eil, mächtiger Feind Euch rauben will. Anvcrtrant von Euren Vätern Eurer patriotischen Ehrc, ist e,S noch unbefleckt. Wisset, daß Ihr leinen Schritt thun könnet, ohne daß sich eine Stimme auö der Erde erhöbe und Euch zuriefe: 812 Commissionen richt blos Laibach, sondern wohl auch das übrige Land vor Augen sein werde, indem öffentliche Sani-tiltsrücksichleu dies erheischen, zumal wenn die Absperrung des Laibachflusses in diesem Sommer stattfindet und die Cloalen, welche in denselben münden, offen am Tage liegen werden. Sollte der Sommer heiß werden, diese Cfflu-vien den naturgemäßen Vcstanl verbreiten, so wird e3 wohl gerathen ftin, die Stadt nicht mit allzuvielcn GvitAler» zu belegen, in welchen typhöse und andere Kranke liegen, wel> chen die besagten Ausdünstungen so wenig zuträglich wären, al« der übrigen Vevöllerung noch eine größere Anhäufung von Kraulen. Wir haben am Lande z. Ä. in Michel st et ten, Sittich, Gbrtschach u. s. w., große, meist leerstehende Lo» calitöten, wohin solche Kranke, welche noch transportfähig smd, leicht übnbracht werden könnten und wo sie in einen Aufenthalt mit sehr guter Lust kommen. Wir glauben im Sinne der ^ügememc» Wohlfahrt, der lranlen .Krieger sowohl ! als der S!(idll)l>r'>llelung zu reden , wenn wir die betreffen.' > den Cvmmifsionen, faN4 sie nicht schon selbst ihr Augenmerk auf die gedachten Localitäteu am Lande geworfen haben, auf dieselben aufmerksam zu machen unH erlauben. Wir ma< chen auf diesen Umstand auch besonders die löbliche Stadt-N'pra'sentanz aufmcrlsam, — (Wir filgen b»'i, daß auch bei« spielsweisc das ehemalige Kloster M ü n !en d o r s bei Etein schon für Nl'convale^centen verwendet war. Dem Verneh« men nach wäre auch Herr Tr. v. Würz bach geneigt, das Gut Gschies bei Littai und Herr Graf ^arl v. Hohen« wart da? Schloß Naunach, eine halbe Stunde von St. Peter (Eisenbahnstation) am Karste in der gesundesten Lage, obigem Zwecke zu widmen. Die Ned. d. „Laib. Ztg.") — In lchterer Zeit wurden hier sowie auch in Stein mehrere, mitunter bedeutende Gclddieb stähle verübt, ohne daß es bei einigen bivher gelungen wäre, die Thäter ausfindig zu machen. Den Ehclenlen M. in Stein wurde nebst vielen Effecten und wichtigen Urkunden nur an Var» schaft in Banknoten und Silbermnnzc ein Vetrag von nahezu 400 sl. entwendet. — Nach einer im „Wiener Handelsblatte" enthaltenen Zusannnenslclliina, habeil sich in Oesterreich vom November 1862 bis Ende October 1805 0071 Con curse und 1033 VergleichSversahrrn ergeben, davonkomme» auf Kraiu 22 Concurs- uud 9 Vergleiche. — In der Nacht vom 14. v. M. wurde zu Sadlog im Aezirle Idna ein neugebornes Ki n d weiblichen Geschlechtes weggelegt gefunden. Der Verdacht fällt auf ein schon älteres Frau»nzimmer, welches bisher noch nicht eruirt werden konnte. — Im Sprengel des Grazer Oberlandesgerichtes sind zwei adjutirte und drei nicht adjutirte Au il cul t a nt en« stellen für Steicrmarl (oder lernten), ferner drei nicht adjutirte für Krain zu besehen. — (S chIußv tr handIungen) beim l. l. Landes« gerichte in Laidach. Am 30. Mai. Leopold sseder: Todt» schlag: Anton Ocepek und Josef Iersch,: Diebslahl: Franz Cocman, Matthäus Ming und Thoma« Albing: Schwere körperliche Beschädigung. Am 1. Inni. Angclo Rolli, Nicolau? Pellan und ssranz Stibil: Schwere körperliche Ve< schädigung: Lucas ttoöiäa: Schwere körperliche Beschädigung: Josef Novacik und Martin Skufca: Schwere körperlich» Be« schädigung: Iosefa Hartmann: Diebstahl. — (Wieder eine Stimme vom Lande.) Auf den neulich in diesen Blättern unter obenstehenber Auf« schrift enthaltenen Artikel über den flUslbisclMichen Const« storial.Crlaß vom IN. März d. I. brachte das letzte Vlatt der Zeitschrift „Novice" eine Entgegnung unter ähnlicher Aufschrist ,.2 I"." (3s ist gut, das; der dort besprochene Gegenstand aufgegriffen worden; nur hätte der Schreiber selbst auch etwas weniger „Sophistil" treiben sollen. Er hätte ganz recht gethan, wenn er auä) den zweiten Theil Dieser Slanli den Ihr mit Cnrcn Füßen tretet, ist unsere Asche, dic Asche Eurer Ahnen, vertheidigt sic! Soldaten! Laßt imS vereint schwülen, den letzten Blutstropfen zu vel gießen, um die Unaulastbarleit dcs Thrones unseres Kaisers Sultans Abdul Mcdschid Kahn, aufrecht zn erhalten! Endlich znm heiteren Schlnsse: Während der Unruhen in dcn Jahren 1830 in Sachsen wollte sich auch das Stäbchen Kirchberg her< vorthun, und erhielt deshalb dcr Oberst v. I. Vcfehl, daselbst einzurücken. Anf dcm sogenannten Markte — denn eS ist eigentlich nur cinc abschüssige Oänscwcide — angekommen, redete er dic Häupter der Vcrfchwörnug an, lvic folgt: „Ich habe Befehl, znr Dämpfung der Unrnhcn in Kirchdcrg einzuwirken. WaS ist Kirchbcrg? Ich suche anf der Karte von ünropa nnd findc cS nicht; ich snchc ans dcr Karle ^ou Deutschland nnd finde es nicht, ich snchc auf dcr Karle von Sachsen und finde eS nicht; ich snchc endlich anf der Karte des Zwickaucr Kreises — da liegt dieses Nest in einem Niukcl. Und dieser Pnnlt in der Welt will Rebellion machen?! — Ich werde einen Gefreiten mit 10 Mann hier lassen. Hilft daö nichts, so schicke ich einen Lieutenant mit einem Zug; hilft daS nichts, so schicke ich einen Hanptmann mit einer Compagnie; hilft das nichts, so komme ich selbst mit dem ganzen Negimlnt — aber dann wird das Nest der Eldc gleich gemacht,! —" Es war aber genug mit dem Gefreiten und seinen 10 Mann. > der in den Decanaten coursirenden Petition dargelegt haben wurde, daß nämlich die, Volksschulen in Krain allgemein als slovenische Untcrrichtsanstalten eingerichtet werden möchten, wobei an jenen Orten, wo cs durch die Umstände angezeigt ist, einc besondere Abtheilung für deu deutfchen Sprachunterricht gebildet werden follte. Und hierbei hätte er wohl nicht verschweigen dürfen, d^f;, dem fürstb. Konsistorium be< reitö vorgelegte, Gutachten sich, abgesehen von den Haupt« schulen, für eine ganz gleiche Einrichtung ausgesprochen haben. <3in Anderes läßt sich jener Bemerkung entgegensetzen, das» die Form einer Petition mehr Ehrfurcht gcgeu eine höhere Behörde an den Tag lege, als die Form eines Gutachtens, obgleich dieses eben von jener Behörde gewünscht worden. Man dürste wohl fragen, ob die in mehreren Zeitschriften eingehaltene Form der Kritiken obgedachter Eonsistorial» Currende und die Striche des Rothsliftes auf dem Originale ! derselben auch die gehörige Ehrfurcht gegen denjenigen zeigen, Idcsjen Unterschrift bei allem dcm doch unter derselben stand? ,— Wenn von dcr Volksschule auch ein Schrill auf die !Mi ttelschu l c geschehen darf, so möge dcn vielen ^riti->ten über die Ge rmanisir un g derselben in slavischen Ländern eine andere Frage gegenübergestellt werden: „Wie kommt c3, daß man nicht auch Klagen über die Gräcist« rung unserer Gymnasien erhebt, da in denselben nach in< telligenler preußischer Methode der griechischen Sprache noch fast mehr Pflege geschenkt wirb, als der die allgemeine Gelehrtensprache und die Grundlage der neuern romanischen Mundarten bildenden lateinischen Sprache?" (Zinc Veschrän« lung des griechischen Sprachunterricht« auf das nach dem älteren Lehrsysleme eingehaltene Mah würde sowohl für den deutschen als für den slavischen Sprachunterricht mehr Muße günnen, allenfalls felbst einer anderen neuern Sprache 3!au,n. lassen und der häusig beklagten Ueberbüroung der Iugeud mit fchweren Lehrgegensländen eine Abhilfe verschaffen. Die Lehrkörper dcr in den slovenischen banden bestehen» den Gymnasien werden nun in Folge eine« neulichen hohen Ministerialerlasses Gelegenheit haben, Gutachten und Anträge über «inen geeigneteren Lehrgang im Sprachunterrichte vor» zubringen. Uedrigens ist für einen vollkommeneren Unter» richt in dcr slovenischen Sprache in den Mittelschulen eine vortreffliche Grammatik von Ianezic vorhanden- die sloue-nische Volksschule mußte dagegen diö zu dieser Stunde einer geeigneten Grammatik drr slovcnischen Sprache entbehren. Und doch wurde dieser Uebelstand erst vor kurzer Zlit in einer vom Ursprünge der Laibach, d. i. also vom Lande, betitelten Zuschrift des Wochenblattes „Novice" hcruorge« hoben und gerügt. Wahrscheinlich in Folge dieser einiges Aussehen erregenden Bemerkung brachte letztens die Zeitschrift ,,8<>l»ki loviil'ä" die Nachricht, daß ein Hauplschullchrer in Laibach sich mit der Verfassung einer slouenifcheu Grammatik für die Volksschule beschäftige. — Au« Untcrkrain, 24. Mai. Am Pfingstsonntage Vormittag brannte in Dobrava unterhalb St. Canzian, Bezirk Nasienfuß, einc hölzerne Maische sammt Stallnng ganz» lieh ab. Tabei gingen auch zwei Schweine zu Grunde. Da5 Feuer entstand auf unbekannte Art um 7 Uhr früh im Stalle, und in zwei Stunden war alles eingeäschert. Die Nähe, des Wassers und das isolirte Haus verhinderten das Um« .sichgreifen dcr Flammen. — Die große Brücke über die Saue zwifchen Videm und Gurlfeld ist im Gerüste vollendet, und da zum Zwecke der weiteren Arbeiten provisorisch Aret° ter darüber gelegt wurden, wird von Jenen, denen die ^ Uebersuhr zu langsam ist, der Versuch gemacht, schneller anS! andere Ufer zu kommen. Leider fanden hicbei ein paar Landleule, die nicht das gchönge Maß von Nüchternheit mit» brachten, in deu Wellen den Tod. —- Seit dcn Psingstscier» tagen haben wir hier auch tagüber eine empfindlich kühle Witterung. Vorgestern Nacht« siel in der Umgegend von Gurlfeld ein leichter Schnee und in der verflossenen Nacht wurde die Lbcnc von Landstraß vom Neif heimgesucht. Die Fisolen- und Kartoffel', sowie die Maispflanzen sind ganz oder zum Theil verdorrt, und dic Bewohner beeilen sich, neue zu pflanzen; minder beschädigt sind die (trbsen. Auch das junge Wachsthum der Weinreben hatpin der Niederung stark gelitten. Ucbrigens sind die Weinreben durch die biö» hcrige kühle Temperatur noch nicht zur Blüthe gelaugt. Auf den Weinbergen jedoch hat der Neif wegen des trockeneren Bodens und der geringeren Thaubildung leinen Schaden an« gerichtet. Erklärung. Entgegen dcm verschiedenen Zeitungsnachrichten ge-reicht cS dem gefertigten Stadtmagistratc zum Bcrgnü-gen, über Ersuchen öffentlich besiäiigcu zn tonnen, dass die mexikanischen Freiwilligen während idrcs öwochcnl-lichen hicrortigcu AnfcnthallS vor dcr Abreise nach Tricst, so wie durch die A Tage nach ihrer Rückkehr von dort stets gut Maimszucht gehalten nnd zn gerichtlichen oder polizeilichen Amtshandlungen leinen nenncnswerthen Anlaß geboten haben. Stadtmagistrat Laibach, am 25. Mai 1866. Dr. G. H. <5osta. Für eine ganz vermögenslose Witwe, welche dnrch dcn Tod ihres Mannes mit zwei kranken Kindern hilflos zurückgeblieben ist, nimmt die Redaction daS Mit-leid edler Menschenfreunde in Anspruch. Jede, anch die kleinste Gabe wird dankbar angenommen und dcr Empfang bestätigt werden. Eingesendet. AnM.,.. Uns trennt wohl Meilenferuc, Die Liebe trennt uns nicht: Wir schau'n dieselben Sterne, Dasselbe Mondenlicht. — j Dasselbe bange Hoffen, ^ Dasselbe bange Weh' Hat beide gleick betroffen i „Dein Wille, Herr, gefcheh'!" ^V. Neueste Nachrichten und Telegramme. Ans verläßlicher Quelle gehen dcr ,.N. Fr. Pr." folgende Nachrichten zu: „O c st c rrc ich hat sich z n r Äeschickul, f, des eventuellen Congresses l, crcit crklärt. Ein osficicllcr Vorschlag iicgt noch nicht vor, wohl abcr hat Fürst Mettevnich deshalb telegraphisch angefragt. Morgen wird ein Courier ans Paris mit den bezüglichen Depeschen erwartet, worauf die Annahmc des C o n g rc ß v o r s ch l a gs dnrch Oesterreich formell erklärt werden wird. Vorläufig hat Graf Mcnsdorff die Erklärn,,«, abgegeben, Oesterreich werde an dem Bersnche, dcn Frieden dlüch eine Verhandlung zn retten, bereitwillig theil« nehmen, machc jedoch den Vorbehalt, daß im C o n-grcßp rogramm e nichts enthalten sein dürfe, was Oesterreich präjn d i cir e n könnte, waS von Frankreich anch zugesagt worden sein soll. — Mit Rücksicht anf Oesterreich und die Her-zogthümer wird auch dcr deutsche Bnnd znm Con-greß geladen werden. -Prä«, 24. Mai. (N. Fr. Pr.) Gestern ist p rcn-ßisches M ilitärbisGe llel, a n ^halbstündige Entfernung von Nachod) vorgerückt. Die prcnßischcn Grenzbewohner erhielten Piken und Sensen als Bewaffnung. — Die Zahl der hier frc i w il li g in die Armee C'ingcttctcncn betrug bis gestern fast tanscnd. Pest, 24. Mai. (N. Frobl,) Heute beginnen in der ungarisch.kroatischen Ncguicolar-Dcpntation die end-gütigen Verhandlungen und übermorgen wird dic gemischte Confcrcnz wahrscheinlich dic Schlnßsitznug Hal-lcn. Gö ist gar keine Hofsuung vorhanden, daß cine Einigung zn Stande kommt, weil dic beiderseitigen Ansprüche zu extrem sind. Frankfurt, a. M., 24. Mai. Nach eincr Anzeige dcr Main'Wescr-Vahiwerwaltung wurden sämmtliche in dcr Richtung vom Rhein nach Thüringen nnd Sachsen mit Aenütznna dcr Main-Wcftr»Aahn, Fricdrich^Wil-hclmö-Main.Äahn nnd der Thüringer Aahn angesagten k'.) prcnßischcn Militärzüge, die mit hcntc begin-nen sollten, abbestellt. Frankfurt, 24. Mai. In dcr hcnlc abgehaltenen Änndes tags sitznng hat Oldenburg dcn An« trag anf baldigste Einleitung des bnndcsgesetzlichcn Verfahrens dnrch Anordnung einer Austrügalinstanz betreffs dcr holsteinischen Sncccssionsfragc gestellt. Stuttgart, 24. Mai. Die Negiernng fordert für die Fcldaufstelluug ciuen Velrag von 7.700,000 fl. i Dic Landwehr wird nur nach Bedürfniß und zn Waf* ifcnübnngcn einznbcrnsen sein. Berlin, 24. Mai. Die drei nentralen Großmächte find über die Ein ladnngSdcpcschc znm Cong reß einig. Die Garantie der weltlichen Macht des Papstes fällt weg und lilcibl einer Bciständignng zwischen dcn katholischen Mächten überlassen. Florenz, 22. Mai. Man versichert, General L a-marmora habe erklärt, daß er den Eongreßvor> schlag mit ganzem Vertrauen annehme nnd gcncigt sc>, dcn vermittelnden Mächten ihre Anfgabe, so weil dies möglich, zu erleichtern. Telegraphische Tttechselclinvse vom 25. Mai. 5fterc. Metalliqne« 57.90. — 5psrc.National?lnlthen 02.90. "" Vanlactien «69. — Cnditacticn 129.90. — lttliOer StaalöanleheN 74.40. - Silber 1^. - London 1^.25». — K. l. Ducaten 5^80. AteteorolMscho NeoyachwiMN in Lnibacli. ^ « .3 's i " " ^ ^^. 0Ü7Ma.. 325,03 ! -^ 5.« windstill " ßtegen 7.^ 25. 2 „ N. 325.,o -s- 7.e N. schr schw. Negcn g>sacn 10„ Ab.! 524.91 !> 7.« SW.s.schw.! >^en ' Dicht bewölkt dm ganzm Tag. SchloiWra. nnd Noscnwch" Vcrg thcilwcisc in Ncbrl. Gcgcn Mittag strlltc sich cinc sch"^ nördliche i.'uflströmu!!g cm, dic jedoch dcr später cingmctcn siidwcsllichcn wich._____. -- Verantwortlicher Redacteur: Ignaj v. Kleinmayr. ^^ "" Anztigt"........ Dcn ?. 1. Hcrrcn Nohrschützen dim? znr Wissenschaft,baß in Folge Udaptirung der bilvgl. Schicßstiute zn rincin M«"" .. ^pitale da« Schcidcnschisszen am t. l. priv. VchicWandc bls weitere Kundmachung sistirt wird. Laibach, am 25. Mai 1866, Die Schiitzenvorstehttllg'