Deutsche Macht (Krüber „Eissier Zeitung^). «Nchewt tckcs Ii«nrt«| «»« «, «» , »« » » «»»« »>t« «'S« »U Lxftell»., »« H»u« »°»«»>ch ft. -M. •KrtclHtrt« (I. ljo, «L ,«u»hn, (I. *.-. Wit v«»«iw>d»», »terleljidri, «. l.«0. >«n>id»rt« l ».», st. «.40. tnt einteilte Rumnn t ft. I»I-n»e IU>, l«if; bei »Um« EtiWr^lBB^» e»l,vrech«»dri Roten. •atreHtt« nrtgarn .Itfer.u für uikr 8UII «Ic bedn-te,««» ■aMaoacr>«»iti*ua d«» Z»- »»» >»«l»»»»« »». Redicti»» $mot«. ». »»miatfti«!,«» $trnag. «. Sprechstunde« bei Reduciern« täglich, nit flulan&m« »er Otttt- uit» Beitrug«, v»» •—lt Uhr fai- unk 5—« Bit R»ch»tII«,«. - Rtclanatuiua »ottalrn. - W«iru(»Ien»uil«rn nicht d-rl>«stchli,el. Nr. 3. Cilli, TonncrStog, dcii 10. Januar 1884. IX. Jahrgang. Abgeordneter Pr. Aoregger vor seinen Wähtern. Es ist das Schicksal der national-cleri-calcn Partei, daß ihre zigeunerhasten Wahr-sagekünste durch Thatsachen stets Lügen gestraft werden. Ein nur oberflächlicher Rückblick auf die politischen Ereignisse im steirischen Unter-lande seit den letzten Reichsrathswahlen müßte unsere Gegner belehren, daß es nicht ein Mo-ment gibt, welches ihre Tactik rechtfertigen oder gar ermuntern könnte. Auf allen Gebieten ab-geführt, von den vermeintlichen Bundesgenossen stets deSavouirt, suchen sie immer von neuem in einer starren Negation der Wahrheit Trost zu weiteren Jrrlichteleien. Ihre Zähigkeit, die nur blinder Fanatismus erklärlich machen kann, ist daher gewiß anzustaunen. Wie ein Kind, welches mit seinem Kopfe unsanft einen Tisch berührt, naiv nach letzterem schlägt, so holen auch sie zu Hieben auS, gegen Alles, was hindernd ihnen in den Weg tritt. Diese Leutchen nun, welche gewohnt sind, Siege vor der Schlacht zu feiern und Kritiken über Dinge zu üben, die ihnen ewig ein Buch mit siebe» Siegeln bleibe» werden, versuchten in letzterer Zeit die Lauge ihres Spottes und das Salz-«vasser ihres lendenlahmen Witzes über unseren Abgeordneten zu gießen. Ihr sattsam bekanntes Kraftorgan dilettirte mit Leitartikeln, die wahr-scheinlich gegen Dr. Foregger Stimmung machen sollten, jedoch wie immer in das Gegentheil ausschlugen. Wir halten «S nicht der Mühe werth. auf die Ausführungen irgendwie einzugehen und möchten unseren Gegnern, welche Nullen & la VoSnjak zu Halbgöttern erheben, nur rathen, es einmal mit ihrem Lobe zu ver-suchen, denn letzteres scheint nicht ohne Wir-kung zu sein, wie es zum mindesten vier Herren, denen wegen ihrer Abstinenz bei den Gemeinde-wählen in der Umgebung Cilli Weihrauch ge-streut wurde, bezeugen können. Also nur nicht Die Geschichte eines Keigers. Lus „Die Geschichte einei GenieS" von visip Schubin. Deutsche Rundschau. November 1883. < Verlag von Gebrüder Pactel.j Wer war er? . . . Was war er? . . . Eines von den Räthseln, die von Zeit der Himmel auf die Erde niedei sendet, damit diese sie löse. Die Erde aber findet manches-mal die Aufgabe zu schwierig und begräbt das Räthsel ungelöst in ihrem Schooß. Er war in Brüssel geboren, der Sohn einer Choristin des Theaters „de la Monnaie" und eines jener ungarischen Zigeunervirtuosen. die immer gruppenweise, wie eine Schaar mu sikalischer Irrwische, bald hier, bald dort in den Haupt- und Kleinstädten Europas auftau-chen und ihren zauberisch musikalischen Unfug treiben. Die Mutter. — Margaretha von Zuylen hieß sie — überlieferte den Knaben den Tauf-namen seines ungarischen Baters, der ver-schwunden war, ehe noch sein Kind das Licht der Welt erblickt. Der Sohn der Blämin hieß Gesa — Gesa von Zuylen. Er hatte ein dun-keläugigeS, scbwarzumlockteS Gesicht, dabei aber etwas Abgerundetes in den Zügen und Schwer-fälliges im Körperbau, das an die Söhne sei- verunglimpfen, denn die deutsche Partei möchte nicht gerne der national-clericalen irgendwie verpflichtet sein, sie braucht wahrhastig einer Reclame ebensowenig al« ihr Abgeordneter, der am verflossenen Sonntage neuerdings von seinen zahlreichen Wählern wegen seines mann-haften Eintretens geehrt und deS unwandelbaren Vertrauen» gewürdigt wurde. Doch nun zur Sache. Die Versammlung, welche am 6. d. MtS. im Easino stattfand, gab einen neuen erfreulichen Beweis von dem regen politischen Interesse, welches trotz oder wegen der mißgünstigen Zeiten die Wähler-schast des Wahlbezirkes Cilli erfüllt. Neben einem überaus starken Contingente. welches Cilli gestellt hatte, bemerkten wir Wähler aus Tüfser, Hochenegg, Drachenbury, Gonobitz, St. Marein, Weitenstein :c Die Versammlung wurde vom Bürgermeister, kais. Rath Dr. Neckermann eröffnet und nach-dem über seinen Antrag der Bürgermeister von Tüfser, Herr Conrad A m o n zum Borsitzenden gewählt worden war. erhielt der ReichSrathS-abgeordnete Dr. Richard Foregger das Wort. Der Abgeordnete erklärte nun einleitend, daß er darum um diese ungewohnte Zeit mit den Wähler» in Contact trete, weil sich die Situation durch den Rücktritt der im mährischen Großgrundbesitze Gewählten geändert habe und weil sich die Nothwendigkeit herausstelle, über die Consequenzen einig zu werden, die aus der Beschlußfassung über die demnächst zur Berathung kommenden Gegenstände zu ziehen sein werden, nämlich über die böhmische Spra-chenverordnung und über den Antrag Wurm-brand. Die Vereinigte Linke wird selbstver-ständlich gegenüber den Anträgen eine ein-müthige Haltung einnehmen und wenigsten» theilweise auch vom linken Centrum unterstützt werden: dennoch werden beide Anträge vor-aussichtlich fallen. Was dann'{ — Wird es neS platten, canaldurchfnrchten Vaterlandes er-innerte. Sein Wesen war ein seltsames Gemisch von verträumte«» Phlegma und irrer Gluth. DaS Gäßchen, in dem er aufwuchs, hieß die Ruc Ravenstei». und streckte sich krumm und holprig, schmutzig und weltvergessen hinter der Rue Montagne de la Cour gegen Ste. Gudule zu aus. Das Straßengewinkel jener Gegend, knapp neben dem Glanzpunkt städtischer Civilisation ist verrufen, pittoresk, und der guten Gesell-schast von Brüssel gänzlich unbekannt. Kein Wagen kann hier passieren, theilweise weil die Gasse!» zu schmal sind, theilweise, weil ihre an-gestammte Unebenheit — kein Land der Welt hat eine hügeligere Hauptstadt, als das flache Belgien — bald da, bald dort durch ein paar holprige Stufen accentuirt wird. Infolge des-sen erweitern fast alle dort Ansäßigen ihre Wohnungen ins Freie hinaus. Das Treiben und die Unreinlichkeit erin-nern an die Städte des Südens. Faulende Ge-müseüberbleibsel, Kaninchenfelle, Papierblumen und alte Ballhandschuhe. Asche und anderer Unrath machen eS sich bequem auf dem aus großen unregelmäßigen Steinen zusammengefüg-ten Pflaster, durch dessen Mitte sich müde, und angezeigt sein, ein« oder die andere Abstim-mung zum Anlaß deS Exodus zu machen? Die Abstinenz ist die ultima ratio, zu welcher eine Partei greifen darf, wenn entweder Recht und Gesetz in flagranter Weise verletzt wird, oder wenn die Majorität ihre Macht miß-braucht, um den Staat oder ein Bolksthum in seinen heiligsten Interessen zu schädigen, oder endlich, wenn ein weiteres Verbleiben mit der Ehre und Würde eines Mannes nicht weiter verträglich ist. In jedem Falle muß die Partei sicher sein, daß sie die Wähler-schasten nicht nur momentan hinter sich hat, sondern daß diese auch die zähe Ausdauer be-sitzen werden, an der Abstinenzpolitik festzuhal» ten, bis die Forderungen der Partei erfüllt sind. Unter diesen Gesichtspunkten könne er die böhmische Sprachenverordnung nicht al« einen genügenden Anlaß zur Abstinenz erkennen, nachdem schon vier Jahre seit Erlassung der-selben verflossen sind. Anders stelle er sich die Frage bei dem Antrage Wurmbrand. Wenn sie dahin zugespitzt wird, daß ihre Annahme die Deklaration der deutschen Sprache als Staatssprache bedeute und ihre Ablehnung die Verweigerung der Anerkennung dieser Stel-lung der deutschen Sprache iu Oesterreich — wobei er von Galizien abstehe — so müßte in der Ablehnung des Wurmbrand'schen Antrages allerdings eine tiefe Verletzung der Interessen des deutschen Stammes, noch mehr aber des Einheitsstaates erblickt werden, welche den ExoduS rechtfertigen würde. Redner wirft fohin einen kurzen Ueberblick über die gegenwärtige politische Situation, die sich dadurch kenn-zeichnet, daß von Talmatien bis Galizien na-tionale Rücksichten herrschen, die sich nur je nach den Ländern in verschiedenen Forderun-gen geltend machen: noch nie aber haben die einzelnen Jnteressentengruppen so »»verhüllt den Schacher niit den Staatsinteressen getrie-den als jetzt, wo in allen Erscheinungen des. beständig stehen bleibend die Gewässer der Gossen schleppen. Langbeinige, hyänenartige Hunde mit krummem Rücken und gesträubtem Fell, Hunde, die an Constantinopel erinnern und niemand ge» hören, schnuppern zwischen dem Unrath nach Nahrungsmittel». Scheerenschleifer und andere obdachlose Vagabunden liegen, je nach der Jahreszeit, im Schatten oder in der Sonne; unordentliche Frauenzimmer in schmutzigen Nachtjacken, mit schleuderhaft hinaufgestrecktem Haar beugen sich aus den Fenstern und führen mit einander endlose Gespräche; andere stehen, eine rothausgeduusene Faust auf jeder Hüfte in den Hausthüren und sehen blinzelnd zu — wie die Zeit vorüber kriecht. Die Häuser sind ungleich, einige eng und hoch, andere plump und niedrig und wie in die Erde hinein ge-drückt von ungeheuren röthlich-grünen Dächern. In einigen Fenstern stehen Blumentöpfe, andere sind dicht verhängt. Kleine, nicht besonders appetitliche Weinschenken mit dunkelrother Holzverkleidung aus der in weißen Lettern ge-schrieben steht: »Hier vvrkoopt men Drank," unterbrechen häusig die Reihen der WohnuiMN. Alle Gassen dieses Stadttheils waren in Gesas Jugend zum verwechseln ähnlich, nur war die Rue Ravenstein vielleicht »och um 2 öffentlichen Lebens die polnische Maxime zur Geltung komme, sowie ma» überhaupt sagen kann. Polen beherrscht Oesterreich. Eine einzige Partei steht auf dem Boden der politischen Moral, das ist die Deutsche. Sie bat ihr nationales Programm, welche« in dem engsten dauernden Anschluß der deutschen Erbländer an das deutsch» Reich gipfelt, stets nur mit moralischen Mitteln verfolgt; in der allgemeinen Fänlniß der Zustande wird sie wieder als Retter austreten und kann daher mit Zuversicht der Zukunft entgegensehen, welche ihr wieder ihre führende Stellung brin-gen wird, welche sie seit dem Jahrtausend des Besteben» Oesterreichs inne hatte. Nachdem sich der Beifall, welcher den Aus-führnngen des Abgeordneten gezollt worden war, gelegt hatte, interpelline Dr. G l a n t s ch-nigg über die Haltung, welche »ach An-schauung des Abgeordneten die vereinigte Linke einnelimen werde, wenn sich nur ein Theil für die Abstinenz aussprechen sollte. Dr. Foregger entgegnete, daß sich die Minorität jedenfalls der Majorität fügen und solidarisch vorgehen werde. Er behalte »ich ein selbstständiges Vorgehen nur für den Fall vor. als er es mit seiner Ehre nicht vereinbar finden würde, im Parlamente weiterhin zu ver bleiben. Dr. Kummer gibt dem Gedanken Ausdruck, daß gewisse traurige Erfahrungen der letzten Jahre nicht zu der Hoffnung berechtigten, daß sich die Bereinigte Linke beim Falle des Wurm-brand'schen Antrages zur Abstinenz entschließen werde. Innerhalb der Bereinigten Linken selbst gebe es noch immer eine geschlossene Fraction, aus großteutheilS deutsch - böhmischen Abgeordneten der seligen Verfassungspartei bestehend, welche sich mit den national gesinnten Elementen der äußerlich geeinigten Vertretung der deutschen Nation Oesterreichs nicht amalgamirt habe. Die Abgeordneter, dieser Schattirung hätten sich immer hemmend benommen, wenn es sich darum handelte, für nationale Interessen in die Action zu treten und ihre Politik sei überhaupt nie eine entschiedene und kraftvolle gewesen. Redner ist überzeugt, daß diese Abgeordneten auch die Abstinenz vereiteln werden. Es frage sich nur, ob die Solidarität überhaupt noch einen Werth besitze, der darin besteht, daß sich eine nationalgrsinnte Minderheit in alle Ewigkeit den Beschlüssen einer lauen Mehrheit zu fügen habe, e'ne Solidarität, welche ihren Zweck nicht erfüllt sobald eS sich darum handelt, durch dieselbe die hoch-sten Interessen unseres Bolkes zuschützen. Die Soli« darität sei doch nur das Mittel zum Zweck und es sei unsinnig, große Zwecke preiszugeben, nur um eine Solidarität aufrecht zu erhalten, die, wie die Abstimmung in der Grundstenerdebatte zeigt, ohnedem preisgegeben wird, sobald es sich um specifisch deutsch-böhmische Interessen handelt. etwas pittoresker und verrufener, als ihre Schwestern. I» das Gesurre ihres trägen Le-bens mischten sich die harten Hammerfchläge eines Sargtischlers und die scharfen Meißelhie-be eines Steinmetzen. An die Rückwand einer altersgrauen Kirche lehnte sich ein ungeheures Kreuz, und unter feinem zeitgeschwärzten Glo-rienschein blickte der Heiland trostlos auf das Laster und Elend herab, das er von der Welt zu bannen nicht vermocht. Zwei sehr schmale Kirchenfenster aus farbigem Glas spiegelten sich in der Gosse — an den Tagen nämlich, an denen die Gosse klar genug dazu war! In dieser Umgebung wuchs Gesa aus. Seine Mutter gehörte zu den Frauenzimmern, die in den Hausthüren stehen blieben und zu-sahen — wie die Zeit vorüber kriecht. Sie war der Typus einer schönen Vlämin, groß, etwas schwerfällig, mit kräftigen üppigen Glie-dern und einem Milch und Blutgesicht. Ihre rothen Lippen theilten sich indolent über sehr weißen Zähnen, um ihre Nasenflügel spielte eine leichte Röthe. Sie hatte die hervorstehen-den Augen und das reichgewcllte, beinahe löwengelbe Haar, mit welchem Rüben« seine Magdalenen zu schmücken lieb»e. Wenn sie nicht auf der Bühne beschäftigt war und nicht in der Hausthüre stand, so kauerte sie in ihrer „Deutsch, Wacht." Diese Verwechslung zwischen Zweck und Mittel könne endlich auch dazuführen, daß die um jedenPreiS erhaltene Solidarität fortbesteht, während die deutsche Nation unterdessen alles verliert, waS ihr überhaupt von einer Majorität genommen werden kann. Redner glaubt sich daher zur Hoffnung berechtigt, daß. im Falle die Ab-stimmung bei Ablehnung de« Staatssprachen-antrageS nicht zu Stande käme, die national denkenden und fühlenden Elemente der Br-einigten Linken die werthlos geworden« Partei-union preisgeben und sich als deutscher Elub constituiren werden. Dieser Club würde auS nicht näher zu bezeichnenden Gründen, die in »>er gegenwärtigen Strömung unter den Deutsch-Conversativen beruhen, mehr an nationalen Er-rnngenschaften zu verzeichnen haben, als die jetzige Vertretung mit einer Solidarität, die nicht zu großen Zwecken ausgenützt wird. Dieser deutsche Club dätte umsomehr Berechtigung auf Erfolge zu hoffen, als es sich ja deutlich zeigt, wie selbst kleine Fraktionen bei unseren parla-menrarischen Verhältnissen sich Zugeständnisse zu erwirken versteht,,. Concessionen seien die Antwort auf Forderungen. Unsere gegenwär-tige Vertretung habe bisher überhaupt nur eine se r mäßige Geneigtheit gezeigt, dentsch-nationale Formungen zu stellen. Redner inter-pellirt nun den Abgeordneten, wie sich derselbe zu der allfälligen Bildung eines deutschen Clubs verhalten würde, dessen Constituirung man erwarten müsse, wenn die Solidarität in der Ab-ftinenzfrage ihrem Zivecke nicht entsprechen sollte. Dr. Foregger antwortet, er glaube nicht, daß die Bildung eine» deutschen Clubs in der lausenden Session zu erwarten sei, er sei jedoch fest überzeugt, daß der Zukunft und zwar einer nicht allzufernen Zukunft die Entstehung eines deutschen Clubs vorbehalten sei. Es sei voraus-zusehen, daß schon bei den nächsten Reich«-rathsmahlen auf Grund des deutfch-nationalen Programmes candidirt werden würde. Er — Dr. Foregger — habe au« seiner d?utsch-nati-onalen Gesinnung nie ein Hehl gemacht; er würde die Bildung eines deutschen ClubS un-bedingt fördern und demselben beitreten. Kaiserl. Rath Dr. N e ck e r m a n n constatirte hierauf die vollständige Uebereinstimmung der Wähler mit der bisherigen Haltung und den diesmaligen Ausführungen de« Abgeordneten. Ueber seinen Antrag sprachen die Anwesenden durch Erheben von de» Plätzen unter lebhaften Reklamationen dem Abgeordneten den Dank und ihr unentwegte« Vertrauen aus, worauf der Vorsitzende, Bürgermeister Amon, die Ver-sammlung schloß. Horresponden;en. Graz, 5. Jannar. (O.-C.) (Deutscher Vereins E s i st ein Wunder g e s ch e- Mansarde aus einem Strohsack und las unaufhörlich Räubergeschichten aus alten Zeitschristen die. einem Winkelantiquar abgekauft, von einer der Gevaterinnen der Rue Ravenstein zur an-deren wanderten. Träg bis zur Schläfrigkeit, gutmüthig bis zur Schwäche, hatte sie immer eine Lieb-kosung für Gesa und eine lustige Neckerei für einen dicken grauen Kater, der ihr zugelaufen war. Sie lebte nur im Augenblick. Am Anfang des Monats fütterte sie den Kleinen mit Lecker-bissen, gegen das Ende des Monats machte sie Schulden. Schon von zartester Jugend an war Gesa sehr musikalisch. Eh' er noch sprechen konnte, sah er aus seinen großen dunkle«: Augen cnt-zückt zn der Mutter empor, wenn sie ihm. in ihren Armen wiegend, ein Schlummerliedchen sang. Ein Freund Margarethens lehrte den Kleinen die Geige spielen. Gesa lernte rasend schnell. Die immer trauriger werbenden finan-ciellen Zustände der Choristin veranlaßten sie. die Fähigkeiten ihres Sohnes pecuniär auszu-beuten; und richt ig verschaffte sie ihm, als er kaum neun Jahre zählte, ein Engagement bei dem Orchester eines Circus. der auf „Grand Sablon" seine provisorische Bude aufgeschlagen 1884 h e n: Der Deutsche Verein hielt gestern unter Ueberwachung des P o l i z e i c o m-missär « Prottmann eine öffentliche Versammlung ad, in der Pros. Winter über die Frage der A b st i n e n z p o l i t i k referirte, und die Versammlung wurde--- nicht anfgelöst! Es klingt nach unseren bisherigen Ersahrungen dies zwar wie ein Mährchen unglaublich, ist aber doch wahr. Freilich, trotzdem Prof. Winter referirte, trotzdem von der Abstinenzpolitik die Rede war. es bot sich kein Anlaß zu einer Auflösung der Versammlung, die sehr zahm verlief, zahmer als wir erwartet und gewünscht hätten. Ueber das, was Pros. Winter und die übrigen Redner sprachen, wurde Ihnen bereits näher berichtet. Wir wolle» bekanntes daher nicht wiederholen, sondern nur einige Reflexionen daran knüosen. Der Referent, wie auch Dr. Rechbauer könnten für eine Abstinenz der ver-einigten Linken von den Sitzungen des Abge-ordnetenhauses nur unter gewissen Bedingungen eintreten; für sie ist die Abstinenz nur eine uHirn» ratio. Unser hochehrenwerthe Abgeordnete. der vielersahrene Nestor unseres Parlamentarismus, der unentwegte Freund der Freiheit und des Deutschlhum», Dr. Rechbauer, mag wohl Recht haben. Er fitzt im ehrwür-digen A r e o p a g, dem die Besonnenheit und ruhige Ueberlegung geziemt. Ihr Correspondeut gehört der E c c l e s i a an, in der der politische Grimm über die schmähliche Behandlung de« deutschen Bolkes leidenschaftlicher kocht und gährt. Ihm scheint es, daß man den Bruch mit diesem Regierungssysteme um jeden Preis her-beiwünschen müsse, weil der schließlich? SiegeS-preis in Oesterreich unmöglich einem Ande-rem zufallen kann, als den Deutschen. denGründern. Erhaltern undCul-turträgern deS österreichischen Staates, und wenn es auch einen wilden Kampf setzen sollte. Auf gütlichem, parlamentari-schenWege kommen wir den» doch nicht mehr zum Ziel, seit den Slaven so maßlose Concessionen ge-macht worden find, immer neue in Sicht stehen. Wir würdigen, was Dr. Rechbauer gesagt: der Parlamentarismus ist und bleibt, wie miserabel eS momentan um ihn auch stehen mag. immer noch eine gewaltige Vormauer der Freiheit; die Immunität im Reichsrathe ist bei der Knebelung der Presse noch der letzte Schutz des freien Wortes. Ja wohl — leider! Schmerzlicher berührte uns die Wahrheit seiner Worte, daß unser deutsches Volk auf dem Lande für den Fall der Abstinenzpolitik uns keine Ge-währ bietet, daß es auch fest und treu und bewußt hinter dem bisherigen Abgeordneten stehen werde, wie dies bei Tschechen, Polen, Slovenen vielfach oder immer der Fall ist. — Unser guter, deutscher Michel schläft! schläft in der Stunde politischer Noth und Drangsal. hatte das Personal aus einem Akrobaten von hervorragender Schönheit einem ausgesucht un-angenehmen Zwerg, der Molaro hieß, aus vier Assen und einem Pony bestand, dessen Kunst darin gipfelte, auf drei Beinen zu gehen, was vielleicht gar keine Kunst, sondern nur eine Jnfirmität war. Die orchestralen Pflichten Gesas beliefen sich daraus, zugleich mit einem alten Flötisten das musikalische Unwesen eines engbrüstigen und langhaarigen jungen Mannes zu unter-stützen, der auf einem maroden Spinett Wal-zer und Polkas herunterhämmerte. während er sich, wie er dem kleinen Gesa seufzend gestand, sein lebenlang vergeblich darnach gesehnt hatte, endlich einmal einen Trauermarsch vortragen zu dürfen. Der Circus gab seine Produktionen von 2 bis 4 Uhr nachmittags und war immer leer. Während auf der Orchesterestrade Gesa me-chanisch seinen einfältigen Part herumfiedelte, blinzelten seine Kinderaugen in den Circus hi-nab. Er sah den Akrobaten geschmirgelt und gebügelt, geschminkt und beflittert in rosa Tricots und grünen Atlashöschen, einen goldenen Reifen um den Kopf Purzelbäume iu der Luft schlagen oder den geschmeidigen Leib aus einem Trapez verkrümmen. Er sah den Zwerg mit 1884 schläft. während die halbgebildeten Nationen zu neuem, politischen Leben erwacht sind, schläft, während der föderalistische Hexensabath los ist, und Oesterreich auf Kosten der Deutschen sla-visir» wird. Eiu Rudigier und Zwerger haben ibn mit dem Weihranch ultramontauen Dunstes in den Schlaf gewiegt und Lichtenstein singt ihm laugst verschollene Lieder von Robot und Leibeigenschaft und Zunftwesen und Patrimo-nialzeiten vor. Und der deutsche Michel schläft; oder wenn er erwacht, so geht er mit dem Rosenkranz, uni sich einen Hirtenbrief verlesen oder sich auf der Riegersburg von der Nütz-lichkeit der czechisch-polnisch-slovenisch-deutschen Allianz vordeclamiren zu lassen! Und wenn hie und da ein Prophet begeistert ruft: Wache auf. mein Volk, mein gutes, treues, deutsches Volk! Dann flüstern ihm zischelnde Zungen in die Ohren: Glaube nicht, was diese factiösen Advocaten Dir sagen: die allein stören den Frieden unseres versöhnten Oester-r e i chs. Ja wohl! Die Metapher bei Seite ge-lassen, eS steht schlimm um uns; um so schlimmer, als wir schon lange nicht mehr wissen, wie es besser wecden könnte, welchen Weg wir einschlagen sollten. Regiert ja doch Graf Taaffe ganz wohlgemuth weiter, haben wir ja doch Frieden! Was sich die intimen Freunde in die Ohren raune», wenn ihre politischen Her» zen überquellen oder die Faust sich in grini- miger Wuth ballt--das darf ja doch nicht laut gesagt noch weniger gedruckt werden. Aber weh. wenn die Zeit kommt, dann werden Zeichen und Wunder geschehen. So mögen denn auch einstweilen der besonnene Deutsche Verein und Dr. Rechbauer mi' den verclau-sulirten Bedingungen der Abftinenzpolitik Recht behalte» und" lieber ihr Korrespondent irren als ein unversöhnlicher Joseph Verrina! Von der stkikrmärkischkn-kroatischen Grenze, 8. Jän. (O.-C.) ID er Veteranen Gene-r a l v o n St. Marein. — Eisenbahn Sauerbrunn — Rann — kroatisch-PatriotischeS. 1 Rohitsch „unsere feste Burg" erfreute sich am Stefanitag eines hohen Besuches. Der Veteranengeneral auS St. Marein kam in vollem Staate mit wehendem Hahnen-federbufch und fliegender ritterlich-riesiger Feld-binde hieher und schlug während t er stattge-fundenen Unterhaltung in Herrn Bresinscheg« Lokalitäten sein Werbebureau aus. — um Mitglieder für seinen Veteranen - Berein zu acquiriren. In der That erklärten mehrere gediente Krüger sich bereit, dem Vereine anzu-schließen, jedoch unter der Bedingung, daß der ganze Veteranen-Verein dem deutschen Schul-vereine beitrete. Da kamen die wackeren, biederen und deutschen Rohitscher aber an den rechten Mann! — Der Gewaltige — im gewöhnlichen Leben k. k. Gerichtsdiener in St. „Deutsche -Macht/ Marein — replicirte, daß dies unmöglich sei, da der deutsche Schulverein ein politischer Hetzverein sei. Jetzt wendete sich das Blatt gegen ihn und soll der-selbe tiligst zu Rückzüge geblasen und diesen schleunigst angetreten haben und aus Aerger über die erlittene Niederlage sich sofort in den alleinfelig und glücklich machenden Schooß der St. Mareiner Citalnica anfnehmen haben lassen. — Wir gratuliren dem auch an Nieder-lagen schon gewöhnten Citalnica - Präsidenten zu dieser neuen Acquisition. In Sauerbrunn herrscht allgemein Freude über den Erfolg der letzten Gemeindewahlen und über den ecelatanten Durchfall des verschriebenen Apostels aus St. Marein; hierüber hat übrigens die „D. W>" bereits erschöpfende Korrespondenzen gebracht. Ein Gegenstand beschäftigt aber so ziemlich Alle; es ist dies der Bahnbau »ach Sauer-brunn; wa« für Projekte in dieser Beziehung auftauchen, ist geradezu fabelhaft! Unseres Erachtens kann die kürzeste Verbindung mit der Südbahn nur von Pöltschach aus sein. Die Führung der Bahn über St. Marein wäre von gar keiner volkswirtschaftlichen Bedeutung und Rentabilität für diese selbst, — sondern würde nur dem Ehrgeize der dortigen Pervaken und farblosen Wechselreiter schmeicheln. — Die Fortführung der Bahn von Sauerbrunn durch das Sottlathal nach W. Landöberg. St. Peter, Wisell, Rann würde bei der dichten Bevölker-nng und bei der wirklichen Productionsfähigkeit und dem unbestritten großen Handelsverkehre eine Zukunft haben; eS sind auch diesfalls Verhandlungen im Zuge. Weil wir schon an der Sottla sind, so müssen wir auch einen Schritt zu unseren interessanten Nachbarn hinüber machen. In Kumrovec ganz an unserer Grenze gelegen, wurde unlängst eine Hochzeit gefeiert, wobei der aus den letzten Wahlaffairen in Croatien bekannte Pfarrer von Tuhelj — welchen in Folge einer Interpellation der Re-gierungsvertreter im kroatisch. Landtage, „als einen Menschen der gar keine Religion hab e" schilderte, — mit seinen Eaplan und einem politischen Kommissar aus hl. Kreutz an-wesend wäre». Plötzlich hießen der Pfarrer und seine Genossen die anwesende Musikbande die russische Volkshymne spielen, welche ehr-erbietigst stehend angehört und unter Applaus mehrmals wiederholt werden mußte! Wohinaus wollen dcnn eigentlich die Herren? Gottschtt, 8. Januar. sE i n n a t i o n a l e r S ch u l i n s p e c t o r.) Vor wenigen Tagen über-raschle uns die Nachricht aus Laibach, daß der im vorigen Jahre für unsere deutsche Enclave ernannte nationale Bezirks-Schulinspector endlich seines Posten« enthoben wurde. Ich sage, die Nachricht „überraschte" uns. weil erst die gra-virendsten Amtsvergehen im Stande waren, einem großen rothborstigen Kopf und seinem auS einer gelben und einer blauen Hälfte be-stehenden Tricot widerliche Späße machen. Der Zwerg wurde immer applaudirt. Die Aefschen führten zitternd ihre kleinen Kunst-stücke au«. Der Geruch von Sägespänen, Gas, Orangenschalen und Affen kroch dem kleinen Geiger in die Nase. Er nieste. Dann wurde er schläfrig. Sein Bogen stockte. „Allona dono!" keuchte der Pianist mit dem Fuße stanipsend. Er öffnete die Augen. Sein Blick begegnete dem seiner Mutter, die blond und phlegmatisch am Rande der Reitbahn unten saß und ihm lächelnd zunickte. Er siedelte weiter. Wenn die Choristin nicht durch die Theaterproben ver-hindert war. ließ sie keine Vorstellung de« Circus au«. Gesa bildete sich ein. sie komme, um ihm geigen zu hören. Aber eine« schönen TageS war Gesa un-gezogen gegen den Zwerg Molaro, und büßte infolge dessen seine Stelle als Orchestermitglied ein. Margaretha blieb noch immer die regelmäßige Besucherin des Circus. Und dann kam ein Aprilnachmittag mit kalten Regenschauern und ungestüm polterndem Sturm. Winter und Frühling führten draußen Krieg. Gesa, der, seitdem er keine regelmäßige Beschäftigung mehr hatte, unaufhörlich in den alten Ritterromanen feiner Mutter la«, faß ganz in eine schreckliche Schauergeschichte ver-funken, beide Ellenbogen auf die Platte eines wackligen Tischchens gestützt, die Daumen in den Ohren, über die welken Blätter eines sehr abgerissenen Journal« gebeugt. Da trat Mar-garetha an ihn heran und bemerkte stotternd: ^.Dein Abendessen steht schon zubereitet in dem Wandschrank. Du brauchst damit nicht auf mich zu warten — ich komme heute spät nach Hause. Adieu, mein Kleinod!" „Adieu. Mama," sagte er gleichgültig. Er war es gewohnt, daß sie spät nach Hause kam und sah darum auch kaum von seiner Lec-türe auf. Sie ging. Nach etwa fünf Minuten kam sie wieder. „Hast du etwas vergessen. Mutter ?" fragte Gesa. , „Ja," murmelte sie. Sie war sehr roth im Gesicht, sie griff bald dahin, bald dorthin. Endlich beugte sie sich über den Knaben, küßte ihn ein-, zwei-, dreimal, indem sie seinen Kopf an ihre Brust drückte, murmelte °. „Gott behüte dich" — und ging. Gesa la« weiter. Bald da-raus wollte er etwas Glänzendes wegreiben, das den ohnedies undeutlichen Druck des Jour- 3 die Stellung eine« in der Aera Winkler empor- gekommenen nationalen Parteigänger« zu er-schüttern. Die Feder sträubt sich, alle« das zu Papier zu bringen, was sich über dem Haupte diese« Mannes ansammeln mußte, bi« er in der jetzigen Epoche unmöglich wurde. Da« Uebel war längst acut. Während unsere eigenen Lande«-kinder, d. i. die unserer deutschen Enclave ange-hörenden Söhne des Lehrers von früher her ge-wöhnt waren, mit fast penibler Aengstlichkeit sich vor unliebsamen Berührungen der Kinder zu hüten, mußte der Schulinspector wegen Miß-Handlung der Schüler gerichtliche Aburtheilungen erfahren und wegen solcher liebenswürdiger Schülerbehandlung sogar Wege zum e»tsernten Kreisgerichte nach Rudolsswerth machen. Die Nationalen schienen darüber gar nicht verschnupft zu sein; denn als einmal im letzten Sommer in einem Reifnitzer Gasthaus^ diese peinlich beruh-rende Angelegenheit zur Sprache kam, schnellte ein mit den nationalen Lehrern und Caplänea intim verbundener „NationalhauSbau - Agent" in die Höhe und rief ganz pathetisch: „Was macht das jetzt, wenn man einem Schulbuben ein wenig den Rock ausklopft! Schaut'S die Laibacher au; dort hat auch Einer sein Lineal an den Schülern erprobt, und doch ist er vorige« Jahr da oben in Obertrain Inspektor geworden. National muß man sein, das ist die Haupt-sache!" „Wer, wer?" riefen wir. „Fragt's nur den Spinter (den hiesigen Inspektor.) und er wird's Euch auch sagen. Wir sind wir! (Mi snio mi!)" — Nun waren wir belehrt, und unser Bischen „Muath", wie der Gottscheer sagt, war gebrochen. Noch manches redeten wir über die Reiterstücklein unscres Inspektors, seine Tarockpirtien mit Lehrerinnen und dgl. Wir red-ten uns über unsere Zustände in den Eifer hinein und netzt n dabei unsere Gaumen mit dem lauen Bier des Wirthe«, von dem wir nicht zu besorgen brauchten, daß cs bei so hitzigen Interpretationen die Schleimhäute unserer Mägen entzünde. Die nationale Krankheit, die schon «inen bedenklichen chronischen Charakter angenommen hat, hilft zwar den Schulverein kurieren — aber wa« ist da«, wenn mitten in unserer deutschen Ecnlave sich Machthaber fest-gesetzt haben, die uns unser« erwachende deutsche Denkart verübeln. Nationale Capläne und Pfarrer in deutschen Kirchspielen mit einem seither verstorbenen nationalen Dechant an der Spitze, ein erznationaler Katcch t an unserem deutschen Gymnasium, der alle Studierenden am liebsten im slovenischen Rudolfswerth sehen möchte, ein nationaler Amtsvoritand u. s. w. — was will man noch mehr? Nun genug — vielleicht erpreßt mir die nationale Gleichbe-rechti^ung bei Gelegenheit wieder einige Seufzer für Ihre wackere „Deutsche Wacht." nals verwischte. Es mar eine Thräne seiner Mutter. Als Gesa, der sich wie gewöhnlich, wenn Margaretha im Theater beschäftigt war, nie-dergelegt hatte, ohne die Thür zu schließen, den nächsten Morgen erwachte, sand er das Bett seiner Mutter leer. „Mutter!" rief er er-schrocken — „Mutter!" Er wußte, daß sie ihn nicht mehr hören konnte, aber er rief das Wort um seinem ge-preßten Herzen Luft zu machen. Er schlüpfte in seine Kleider und eilte hinunter auf die Straße. Es war ein kalter Morgen. 2>ie von zer» gaugeuem Schnee angeschwollene Gosse sipperte im Morgenwind. Schräge rothe Sonnenstrahlen schimmerten in den Kirchenfenstern. Ein paar traurige Orgeltöne klangen durch die grauen Kirchenmauern in die ode Straße hinein. Gesa weinte bitterlich. Er schrie immer lauter, kläg-licher: „Mutter, Mutter!" Sie war immer gut gegen ihn gewesen. Er sah bald da, bald dorthin. Die ganze Welt war leer geworden für ihn. Er begriff, daß seine Mutter ihn verlassen hatte. Die Kinder in der Rue Ravesteiu begreifen so schnell. Deutsche Wacht." Kleine Höronik. [Ein D o ctor au« königlicher Famili«.] Im schlösse zu Nymphenburg fand die Promotion des Prinzen Ludwig Ferdinand zum Ehrendoctor der Medicin statt. Dem einstimmigen Beschlusse der Universität entsprechend überreichte eine Deputation unter Führung Pettenkoser« dem Prinzen für seine glänzende Dissertation über „die Anatomie der Zunge" da« betreffende Diplom. Aus der An-spräche Pettenkoser« sind folgende Worte besonder« hervorzuheben: „Ihr Werk wird Auf^ sehen erregen. In der Wissenschaft gilt kein Vorrang der Geburt; die Fach.Autoritäteu ver-sicher», daß Ihr Werk, selbst wenn e« anonym erschienen wäre, hohe Anerkennung würde ge-funden haben. E« sei daher für den Prinzen die höchste Ehre dargebracht worden, welche die Facultät in der Promotion lionoris e»us» ,u ertheile» vermöchte. Prinz Ferdinand ist ne-ben Carl Theodor nun der zweite „Doctor' in der königlichen Familie. [Deutsche Bundesherr lichkeit.s Zur Zeit, al« noch der Deutsche Bund in Frankfurt a. M. seine Sitzungen abhielt, gab e« in Deutschlaud eine Stadt, die so recht ein Bild der damaligen Buntscheckigkeit darbot. Es war die« die Stadt Mainz. Dieselbe ge-hörte zum Großherzogthum Hessen und hat eine deutsche Bevölkerung. Jedoch galt in ihr französisch < Recht, der Commandant der dama-ligen Bundesfestung war ein Preuße, der GvU' verneur jedoch ein Oesterreich». Die Besatzung bestand meisten« aus Italienern, welche aus der Lombardei stammten. Die Post war in Händen der Fürsten von Thun, und Taxi«, die Telegraphenämter waren bayrisch und die Ga«anstalt gehörte einigen Badensern. Ein rechte« Bild der deutschen Bundesherrlichkeit. [Statistische«.] England mit einer seßhaften Bevölkerung von 27,000.000 Personen hat darunter nur 140.000 Fremde. Deutschland mit der Gesamtbevölkerung von 45,000.000 Seelen nur 270.000 und Frankreich bei ^7.400.000 Einwohner mehr wie eine Million Fremde. Die Vermehrung der Fremden betrug in Frankreich in den letzten ?> Jahren über 200.000 Personen. [A u S dem Lande der Unter» richtSfreiheit.^ Von den in Belgien im Jahre 1882 eingestellten 8900 Recruten hatte nur ein Viertel genügende Schulbildung und ein ganze« Viertel gar keine. Die Leistungen der anderen 2 Viertel waren in dem Maße schwach, daß es nicht zu hoch gegriffen ist, wenn man sagt, daß weit über die Hälfte der jungen 20jährigen Männer ohne entsprechende geistige Vorbildung sür's Leben ist. Dies sind die beklagenswerten Erfolge der UaterrichtS-freiheit, das Ideal unserer Ultramontanen. [Unglücksfall ineinerKaserne.1 In der Peterskaserne in Laibach hat ein In-fanterift des 17. Jnfanterie-Regiments seinen Kameraden mit dem Gewehre erschossen. Die sofort eingeleitete Untersuchung constalirte, daß der Erschossene nicht einem Morde, sondern dem leichtfertigen Hantiren seine« Kameraden bei Herausnahme der Patronen zum Opfer fiel. Der Unglückliche blieb sofort todt. [Unverhofftes E r b e.j Au« Frank-furt wird vom 2. d. Mt«. berichtet: „Mitte voriger Woche starb dahier ein 62 Jahre altes Fräulein, welche« anscheinend in ganz arm-lichen Verhältnissen lebte. Nach ihrem Tode fand sich eine halbe Million Mark in Werth-papieren vor. Die Erblasserin hatte ihr Ver-mögen einem unserer Mitbürger vermacht, der es seither unter Bewahrung der größten Ver-schwiegenheil verwaltet hatte. Das Testament wurde von den arme» Verwandten angefochten. Der Testat-Erbe ließ es zum Proceß nicht kommen, sondern begnügte sich für seine Mühe-waltung mit einer Abfindungssumme von 20.000 Mark." [Die Macht der F l e i s ch t ö p f t.] Ein hoch in den Siebziger, stehender Zimmermann in dem Prager Vorort Bub^utsch hat i» einem Anfall sinnloser Wuth darüber, daß seine achtzigjährige Ehefrau ihm kein Rindfleisch zum Essen gab, diese durch Axthiebe zu Boden geschlagen und sich selbst den Hals halb durch, schnitten. Das greise Ehepaar wurde noch le-benb, aber in entsetzlichem Zustande nach 5em Krankenhause gebracht. [Verschiedener G e s ch m a ck.j Ein berühmter Humorist, der seine Typen gern aus dem Kmderleben holt, erklärte kürzlich, daß jede« Kind beim Herannahen der Weihnacht«, tage unfehlbar die Eigenart feiner Nationalität verräth. Fragst Du eine» kleinen Franzosen, wo« er sich wünscht, so antwortet er selbstverständlich : ..Eine Trommel". Der kleine Engländer bittet Dich um ei» Schiff, da« deutsche Kind ersehnt ein Buch, während das Kleine, das Wien zur Vaterstadt hat. sicher in beredten Worten da« Verlangen nach einem Buch und — einem Hanswurst auSspricht. [Unter italienischen Brigan-t e n. [ Die Räuber, welche den Herzog Calvins gefangen gehalten haben, sind nunmehr ent« deckt und verhaftet worden. Auch da« untern-bische Loch, in welchem der Herzog »0 Tage verbrachte, hat man aufgefunden. [Frauenschicksale in der Tür-k e i.] Im Jahre 1823 nahmen die Griechen den ganzen Harem de« berühmten Pascha Scherschid gefangen. Der englische General-Gouverneur aus Corfu, Sir Fred, Adam, ließ Da legte sich ihm eine lange magere Hand auf die Schulter, er blickte empor, ne-den ihm stand ein Herr, den er kannte. Der-selbe bewohnte den ersten Stock des Hauses, in dem Margarethe ein Dachstübchen inne gehabt. — Er war blaß, wie der Christus am Kreuze und sah beinahe so traurig auS: „Armer Bursch!" murmele er, „sie hat dich ver-lassen!" Gesa bis die Zähne in die Unterlippe, wurde sehr roth, und schüttelte die Hand des Fremden von sich ab. Er schämte sich, er fühlte zum erstenmal, daß da« Mitleid dehmüthigt. Der Fremde aber strich ihm sehr weich über den Kopf und sagte noch einmal: „armer Bursch — du darfst ihr« nicht übel nehmen, die Liebe ist so— „Was ist die Liebe?" frug Gesa ihn starr anblickend. Der Fremde räusperte sich: eine Krank-heit — ein Fieber," sprach er dann hastig — „ein Fieber, bei dem man sehr schöne Sachen träumt — und sehr häßliche Dinge thut." „Wo find die Insurgenten Vor Kurzem hat sich in der Herzegowina folgende Geschichte zugetragen, die dem „Pester Lloyd" aus Mostar übermittelt wird. Ein Truppenrommando brauchte schreibkundige Unter- ossiciere sür eine Kanzlei, und forderte daher die unterstehenden Abtheilungen auf, nach Em-pfang des Befehl« umgehend Probeschriften von tauglichen Unterofficiren einzusenden. Die-fer Befehl kam auch einem jungen Lieutenant Su, der mit tapferen vierzig oder fünfzig Ilann hoch oben in einem öden Waldgebirge, in einer menschenvergessenen Wildniß, ein ein-sames Blockhaus besetzt hielt. Der junge Ossicier hielt Musterung unter seinen Mannen, die infolge ihrer nichtdeutschen Schulbildnng auch nicht die Eignung besaßen, in einer militärischen Kanzlei verwendet zu werden. Nur ein Corporal saud sich, der Halbweg« deutsch schreiben konnte, und dieser sollte nun, dem Befehle entsprechend, eine Probeschrift versassen. „Bitte gehorsamst, Herr Lieutenant, was soll ich schreiben?" fragte verlegen der Unter-ofsicier. Der Lieutenant wurde nachdenklich. Muster-vorlagen für deutsche Handschriften gab e« in dieser dinarischen Alpenregion weit und breit keine. Nach einigem Nachsinnen sagte also der Ofsicier zu dem Corporal: „Setzen Sie sich nieder, ich werde Ihnen etwas dictiren." Gesagt, gethan. Der Lieutenant dictirte, und der Corporal schrieb Folgendes: / Dienst-Zettel. „Ich melde gehorsamst, daß heute Nacht 1884 jedoch sogleich mit den Griechen unterhandeln und löste die Frauen für 10.000 Dollars au«. Er ließ darauf die schönen Ungläubigen mit der größtmöglichsten Vorsicht und so, daß sie von keinem männlichen Auge gesehen werden konnten, nach Corfu und darauf nach Lepanto bringen. Besonders schön war die Favoritin des Pascha'«, Fatime. eine Cirkassierin, welche, wie die Gemahlin Sir Fred. Adam'S sagt, da« schönste weibliche Wesen war, das sie jemals gesehen. Die türkischen Behörden empfingen die Damen im Namen des Paschas und sprachen laut ihren Dank für die Aufmerksamkeit der Engländer anS, denen sogleich die ausgelegten 10.000 Dollars Lösegeld erstattet wurden. Ob-gleich beschworen werden konnte, daß kein Mann diese Schönen gesehen hatte, so schien der grausame Pascha den Versicherungen der Engländer in dieser Hinsicht doch nicht zu glauben und ließ, taub gegen alle Vorstellungen, seine sämmtlichen Frauen und Sclavinnen, die schone Fatime nicht ausgenommen, in Säcke nähen und in dem Meerbusen von Lepanto ersäufen. [M e rkwürdige Familienver-hältniffe.) In Fürstenau wohnte bis vor einem halben Jahre ein Bauer, der, wie die „Dorszeitung" erzählt, nacheinander drei Sch»e-stern heirathete. Jede seiner Frauen war Witwe und brachten ihm Kinder zu. Da aus jeder Ehe zwischen ihm und seinen Frauen Kinder hervorgingen, so hatte er da» „Glück". Vater von 27 Kindern aus sechs verschiedenen Ehe» zu sein. Trotz der vielen Esser waren die äu-ßeren Verhältnisse de« Mannes recht günstig zu nennen, und er konnte eS ermöglichen, jedem seiner Kinder zu einem angemessenen Fortkom-inen zu verhelfen. Heute sind die vielen Vögel bereit« ausgeflogen, während der kinderreiche Vater in Ruhe feine» Lebensabend verbringt. Da« Wort „viel Kinder, viel Se^en" ist hier zutreffend gewesen. [Da« Prä Denier gespielt. J Der zum Tod verurtheilte Raubmörder Kraus hat sich, wie an« Egger gemeldet wird, in feiner Zelle erhenkt. [L y n ch j u st t z. ] Zweihundert bewaffnete Weiße drangen vor Kurzem in da« Gefängniß in Jazoo Cily, Mississippi, und lödteten einen eingesperrten Neger, der sich ge-gen seine Wegschleppung seilen« der Eindring-linge zur Wehr setzte Sie erschossen auch ei-nen Neger, dessen Zellenthür sie nicht offnen konnten. Zwei andere Neger wurden au« dem Gesängniß geschleppt und aufgeknüpft. Die vier ermordeten Männer galten al« die Hauptur» Heber der Ermordung einiger Weiße» am Weihnachtsabend. [Sturml> eschwörung.j In England werden seit einiger Zeit systematische Versuche dreihundert Insurgenten daS Blockhaus aage-griffen haben. Der Posten ist zu schwach, um längere Zeit gegen die fortdauernden Angriffe Stand zu halten. Ich bitte daher gehorsamst um Verstärkung." Diese „Probeschrist" wird von dem Ofsicier ahnungs- und harmlo« in ein Dienstcouvert geschlossen und durch eine Ordonanz zum nächsten Posten befördert. Von da gelangt da« Couvert in die Hände de« Major«, der dasselbe öffnet und mit großem Erstaunen den Inhalt des Dienstzettels liest. Er findet die Sache zwar um so befremdlicher, al« von keinem der angrenzenden Posten etwas Aehnliches gemeldet wurde und der Inhalt der Meldung Überhaupt im Widerspruche zu stehen scheint mit der ganzen, seit geraumer Zeit schon ziem-lich ruhigen Situation in jener Gegend. Aber endlich, da steht es Schwarz aus Weiß zu lesen in einer dienstlichen Meldung; eS muß also immerhin etwas an der Sache sein. Bei den unsicheren Verhältnissen in der Herzegowina und bei dem Dunkel über die Vorgänge jenseits der montenegrinischen Grenze sind Ueber-raschungen keineswegs ausgeschlossen. Der Major hält e« daher für feine Pflicht, die empfangene Meldung durch den Draht an da« Brigadecommando weiter zu geben. Das Eintreffen dieses Diensttelegramms 1884 gemacht, um die Wirkung des Oels auf den Wellengang zu erproben und sind bisher über» rafchende Resultate erzielt worden, die sich als für die Schiffsahrt von Bedeutung erweisen dürsten. Am 31. December 1883 wurden abermals im Hafen von Folkstone, welcher seiner offenen Lage wegen jede heftige Bewegung des Meeres mit empfindet, interessante Versuche mit der Oel-Ausschüttung gemacht. Von drei Stellen aus sollte Oel auf das Waffer gepumpt werden, zu welchem Zwecke ein Netz fchwimmender Bleiröhren conftruirt wurde. Es galt nur, den äußersten Punkt mit Oel zu versorgen, wozu eine kleine Barke verwendet werden sollte. Der Wellengang war jedoch so stark, daß man Be» denken trug, das schwanke Schiffchen die Fahrt unternehmen zu lassen, als dem Botführer der Gedanke kam, die Wirkung des Oels von der Barke aus zu versuchen. Das Resultat war überraschend. Kaum waren einige Kübel voll von dem Bug der Barke aus auf das Wasser gegossen worden, so hörte das Wellenspiel auf, auf spiegelglatter See zog die Barke hin und erreichte ohne Schwierigkeit ihr Ziel. Als man von drei Stellen zugleich das Oel 2uSzupu»npen begann, war die Wirkung dieselbe; in ganz kurzer Zeit lag der Hafen ruhig wie ein Teich da, während außerhalb seiner „Oelgrenze" die Wellen heftig aus und ab wogten. Die Wirkung hielt eine volle Stunde nach und die Kosten betrugen kaum zwei Pfund Sterling. [Ei n U n i c u m] unter amerikanischen Richtern ist der Criminalrichter While zu Kan-sas City in Missouri. Er erschien um eine halbe Stunde später, als er selbst bestimmt hatte, auf der Richterbank, worüber er sich derart ärgerte, daß er sich selbst wegen Miß-achtung deS Gerichts um zehn Dollars strafte [Ein Hase mit eigenartig ge-färbten, Pelze] wurde kürzlich bei Vowinkel erlegt. Weiße Exemplare kommen wohl öfter vor, aber ein bunter Lampe dürfte zu den Seltenheiten gehören. Derselbe hatte Vorder-laufe weiß, ebenso Schulterblätter nebst halben Rücken. Die Stirn war mit weißem herz-förmigem Fleck geziert. Man nimmt an. daß derselbe aus der Kreuzung von Hase und Kaninchen hervorgegangen ist. Er wird als Merkwürdigkeit ausgestopft. [Nur Muth.j Auf Grund deS Angebotes eines Menageriebesitzers: „Siebenhundert Thaler demjenigen, der in den Löwenkäfig geht," erklärte sich ein Bauer sofort bereit; aber auf die Aufforderung, hineinzugehen, artwortete er: „Ja woll, aber erst muß det Beeft raus." Deutscher Schutverein. [Ortsgruppe C i l l i u n d U m g e-b u n g.] N»ch keine in unserer Stadt abgehal- erzeugt in der Brigadestation eine sehr schwüle Atmosphäre. In aller Stille werden zwei Bataillone, eine Gebirgsbatterie und eine Sanitätsabtheilung an» den Betten gejagt, der General und sein Stab steigen zu Pferde, und in der Dunkelheit der Nacht wird sofort der Marsch unter strömendem Regen und bei heulender Bora über das steile öde F«lfenge° birg: angetreten. Trotz des geheipiuißoollen Abmarsches der Truppe wissen die in der Station zurückge-bliebenen Beamten, Militärfamilien, öfter-reichischen Wirthe, Kaufleute u. f. w. schon am nächsten Morgen Alles, was sich zugetragen. Sie flüstern einander mit vieldeutiger Miene zu. der Ausstand sei von Neuem ausgebrochen. Ueber eintausend herzegowinifche Jusurgenten und Czernagorzen seien aus den Schwarzen Bergen eingebrochen. Sie wissen genau, daß Trifko Vukalovics und Kovacsevics die Führer der Banden sind. Die „Eingeweihteren" erklären mit Bestimmtheit, daß sie das Alles voraus-gewußt und vorausgesehen. Sie haben längst gesagt, „es müsse so kommen". Es steht nun fest, daß der Aufstand den Winter über sich fortfristen werde, als Vorspiel jenes großen Kriege», der im Frühjare ausbrechen wird. Die orientalische Frage ist jetzt in ihrem ganzen Umfange ausgerollt. Die Frauen ringen ver- "Deutsche Wacht.» tene Versammlung deS deutschen Schulvereines erfreute sich eines so zahlreichen Besuches als die vom verflossenen Samstage. Es waren fast 100 Mitglieder allein aus Cilli anwesend; da-bei bemerkten wir auch viele Herren aus der Umgebung. — Dem vom Obmanne Herrn Dr. HigerSperger erstatteten Rechenschaftsberichte entnehmen wir, daß die Mitgliederzahl, welche am Beginne deS vorigen Jahres 163 betrug, sich bis I. December 1883 aus 207 erhöhte, von denen an Jahresbeiträgen 210 fl. eingingen. Die Totaleinnahme betrug 507 fl. 96 kr. Darunter finden sich neben den bereits angeführ-ten Mitgliederbeiträgen ein Gründungsbeitrag deS Clubs der Gemüthlichen pr. 25 fl., weiterS an Spenden: Strasbetrag des Neuhauser Ober-lehrers 5 fl., Ergebniß einer Wette 1 fl, Herr Josef Negri gelegentlich des HeringSschmauses im Casino 2 fl., Herr Carl Wehrhan aus dein gleichen Anlasse 1 fl., Herr Dr. Meyer für Be-nützng der Casinolocalitäten 2 fl., Herr Jnfpec-tor Willner für einen von einem Bahnwächter confiscirten Rehbock l fl., Sammelbuchi« im schwarzen Wallsifch 98 fl. 20 kr., Sammlung im Cafe Central gelegentlich der Gründung des Fortschrittsvereines 24 fl., Herr Dr. Langer nom. des Herrn von Schwarzenfeld 10 fl., Herr Theodor Dumreicher in Marhof 9 fl., Eine Wette — 25 kr. Herr Baron Friedrich Brück l fl., Sammelschütze im goldenen Löwen 3 fl. 67 kr. Sammelbüchse im goldenen Löwen 28 fl. 20 kr. Sammelbüchse in Bad Neuhau» 6 fl. 54 kr., Herr Josef Lenko in St. Peter 1 fl.. Josef Negri und Conforten 2 fl. 30., Sammelbüchse beim Verwega 17 fl., Frl. Mathilde Stepisch-«egg. Erlös eines Kindertheaters 4 fl., Dr. Jo-sef Gattner und Conforten l fl., Enthebung der Neujahrsgratulationen 23 fl. und Neujahrs-spende vom Club der Gemüthlichen 20 fl. — Die Ausgaben beliefen sich auf 40 fl. 03 kr. An die Centralcasse nach Wien wurden sohin abgesandt 467 fl. 93 kr. Auf Anregung der Ortsgruppe erhielten mehrere Lehrer Ehrengaben. An 23 Schule» der Bezirkshauptmannschaft Cilli und Rann wurden Wandfibeln und 38 Ge-schichtstafeln der deutschen Kaiser inclusive der HabSburg-Lothringer vertheilt. Die Ortsgruppe Cilli hat sich an den Gründungen der Ortsgrup. pen Schönstein-Wöllan. St. Marein und Sau-erbrunn rege betheiligt und anderen Ortsgrup-pen deS Unterlandes gelegentlich deren Constitu-irung telegraphische Glückwünsche gesendet. — Kaiserlicher Rath Dr. Neckeimann dankte na-mens der Versammlung der Vereinsleitung für ihr umsichtiges und ersprießliches Wirken/ Bei der Wahl des Vorstände» wurden sämmtliche bisherigen Funktionäre wiedergewählt. Die Wahl von Delegirten für die Hauptversamm-lungen des deutschen Schulvereines wurde nicht vorgenommen, sondern über Antrag de« kaiserl. zweifelt die Hände und beginnen ihre Sieben-fachen zu packen, während die Kinder sich wei-»end an die Röcke ihrer Mütter klammern. Die Truppe ist inzwischen die ganze Nacht durch das wilde Felsengebirge marfchirt, über Stock und Stein, durch Schluchten und Ab--gründe. Die Nässe und die eisige Bora machen den Soldaten das Mark in den Knochen ge-frieren. Als der Wintermorgen über das Karst» plateau heraufgraut, nähert sich die Colonne dem Punkte, wo ungefähr die Insurgenten stehen dürsten. Unter dem Schutze eines dichten Nebels theilt sich die Truppe in mehrere Ab-«Heilungen, die concentrifch gegen das „von dreihundert Insurgenten zernirte Blockhaus" vorzurücken haben. In großer Spannung, die Schwärme voran, wird die Vorwärtsbewegung angetreten. Des ungeheuren Steingerölls und des rutschigen Bodes wegen gewinnt die Truppe nur langsam Terrain. Es wird immer lichter, aber merkwürdigerweise ist von dem Feinde nichts zu sehen und zu hören. Er mutz sich offenbar in den nahen Eichenwald zurückge» zogen haben. Inzwischen sitzt der Lieutenant trocken im Blockhause und läßt sich den Morgenkaffee trefflich schmecken, den ihm der Bursche be-reitet und niit ticf in die volle Kanne einge-auchtem Daumen auf den roh gezimmerten 5 Rathes Dr. Neckermann der Ausschuß beauftragt, nach Umständen diesbezüglich eine Ver» summlung auszuschreiben. — Hm Josef Ra-kusch schilderte hierauf unter lebhaftem Beifalle der Anwesenden die Bemühungen flovenifcher Eltern ihre Kinder in den deutschen Schulen der Stadt unterzubringen. Er erinnert daran, daß nicht nur aus der nächsten Umgebung sondern sogar aus Krain bei Beginn des laufenden Schuljahres für flovenifche Kinder um Aufnahme in die städtischen Schulen Ansuchen gestellt wur-den, welchen Ansuchen j»icht stürzen. — (©»Hier Turnverein.] Der Cillier Turnverein hält Samstag den 12. Januar feine ordentliche Hauptversammlung im Hotel Elefant ab. Bei derselben werden die erforderlichen Be-richte erstattet, die Wahlen der Turnräthe vor» genommen und die Anträge des TurnratheS sowie der Vereinsmitglieder verhandelt werden. Zur Beschlußfähigkeit ist die Anwesenheit von wenigstens einem Drittel der ausübenden und unterstützenden Mitglieder ersorderlich; eS wird daher für den Fall, als zu der auf 8 Uhr Abds. einberufenen ersten Hauptversammlung nicht die nöthige Mitgliederzahl erscheinen sollte, auf denselben Avend um 8l/i Uhr die zweite Haupt-sammlung anberaumt, welche im Sinne der Satzungen in jedem Falle beschlußfähig ist. [Cillier Männergesangverei n.[ Die am 7. Januar d. I. abgehaltene ordentliche Hauplverfainmlung des Cillier Männergesang» Vereines war sehr jalreich besucht und bot nach jeder Richtung das erfreuliche Bild eines Vereines, der aus eine fo vieljährige Existenz und Thätigkeit mit Genugthuung zurückblicken und dabei auch jederzeit zeigen kann, daß er nach Innen und Außen confolidirt dasteht. in seinen Bestrebungen der Vollendung möglichst na,e zu kommen, nicht innehält, und hiebei von den Sympathien der wirklich kunstsinnigen Vevölke-rung unserer Stadt aufs eifrigste unterstützt wird. Der Vorstand Herr D r. S ch u r b » er-öffnete die Versammlung mit einer die Verhält-nisse kurz erörternden Rede, worin er insbesondere den Wunsch hervorhob, daß die ausübenden Mitglieder den echten VereinSsinn und Eifer auch fernerhiu stets bethätigen mögen. Aus seinen Darstellungen sowie de»n mit großem Fleiße ausgearbeiteten klaren Berichtes des S-cretärs Herrn Manisch ist zu entnehmen, daß der Verein, welcher zu Beginn des JahreS 1883 auf eine geringe Mitgliederzahl herabge-schmolzen war, durch die auf vielseitigen Wunsch erfolgte Uebernahme der Chormeisterstelle seitens des Herrn Dr. S t e p i s ch n e g g, durch den 1884 gleichzeitigen Eintritt einer ganzen Reihe neuer oder den» Vereine schon früher angehöriger jedoch ausgetretener Sänger, fowie durch die vom Herrn D r. Stepisch n egg erfolgte Reactivirung deS DamenchoreS, welcher gleich-falls sehr zahlreich dasteht, und bei den Ver-einsprvductionen so erfolgreich mitgewirkt hat. wofür der Verein zu besonderem Danke ver-pflichtet ist, «inen kaum geahnten Aufschwung genommen habe und daß auch die Zahl der unterstützenden Mitglieder bedeutend gestiegen sei. Der Cassier Herr Wam brechtsamer wies nach, daß uugeachtet mehrfacher unvorherge-sehener außerordentlicher Auslagen im Betrage von weit über hundert Gulden das Vereinsver-mögen sich nicht vermindert habe; aus dem Berichte des Archivars Herrn M a k a u tz konnte man ersehen, daß auch das Archiv eine beträcht-lich» Zunahme erfahren habe. Die Ueberein-stimmung unter den Mitgliedern wurde auch dadurch documentirt, daß ohne Debatte die bisherigen Mitglieder der Vereinsleitung mit Ausnahme deS Herrn Dr. K r e i p n e r, welcher vorher erklärt hatte, eine Wiederwahl absolut nicht mehr annehmen zu können, und an dessen Stelle nunmehr Herr Schavel tritt, mit Acclamation einstimmig wiedergewählt wurden. Die Vereinsleitung ist nun folgendermaßen zu-iammengefetzt: Vorstand Hr. Dr. Schuroi, Chor-meister Herr Dr. Stepischnegg. Chormeister-Stelloertnter Herr Schavel, Seeretär Herr Wanifch, Cassier Herr Wimbrechtsamer, Archivar Herr Makautz und Ausschuß Herr Alois Walland. Sämmtliche Functionäre erklärten die Wahl anzunehmen und «s war hiebei insbesondere die motivirte Erklärung deS Chormeisters von Bedeutung. Ueber dessen Antrag wurde weiterS auch beschlossen, anstatt der pro 1888 widriger Umstände wegen entfallenen vierte» Liedertafel in der zweiten Hälfte deS Februar eine Faschings-Liedertafel mit durchwegs heiterem Programme abzuhalten und hiebei womöglich auch eine Operette zur Aufführung zu bringen. Außerdem werden den unterstützenden Mitgliedern im Jahre 1884 auch die fatzungSgemäßen vier Produc-tionen geboten werden. Unter den weiteren Mo-»nenten ist noch der Beschluß auf Errichtung eines Vergnügungs- und Reifefondes, sowie die Dankesrede des Herrn Dr. Stepischnegg für die ihm aus Anlaß seines NamenSsestes bewiesene Aufmerksamkeit und des ihm hiebei überreichten prachtvollen Geschenkes hervorzuheben. Dem Schlüsse der Versammlung folgte eine improvi-sine Liedertafel im Hotel Elefant. Wir wünschen dem Vereine das beste Gedeihen auch im neuen Vereinsjahre; möge er auf dem jetzt betretenen Pfade fortwaiideln, auf dem ihn gewiß die Zu-stimmung aller für Musik und Gesang Ver-ständniß und Liebe besitzenden Elemente be-gleiten wird. [Freiwillige Feuerwehr in Cilli.^ Samstag, den 12. Januar hält die freiwillige Feuerwehr ihre Jahres-Generalver-fannnlung um 8 Uhr Abends »n ihren eigenen Localitäten im städtischen Rathhause (im Hofe rechts) ab. Tagesordnung: 1. Rechenfchafls» bericht, 2. Neuwahl, 3. Allfällige Anträge. [Pettauer M u s i k o e r e i n.] In der letzten Rummer unseres Blattes hieß ei in dem Berichte Über den Musikverein in Pettau, daß der Ausüber einer im „Narodni dom" aufge-tauchten Concurrenz ans dem Verbände des Mufikvereines entlassen werden mußte. Dieser Passus ist unrichtig und durch ein Uebersehen bei der Correctur »n dieser Fassung entstanden. Unser Correspondent schreibt nämlich: „Daß der Betreffende aus hier nicht wiederzugebenden Ursachen aus dem Verbände des Musikvereines unbedingt hätte entlassen werden müssen, wenn er es nicht vorgezogen haben würde, freiwillig auszuscheiden." [Dilettan tentheater.[ Wie wir bereits meldeten, findet zuin Besten der Ruinen-restaurirung in Ober-Cilli eine Dilettantenvor» stellung statt. Zur Aufführung gelangt das Kotzebue'sche Lustspiel „Die deutschen Klein-städtler". Die Proben dazu sind bereits im Gange. [Eine I u b i l äu m s r e m i s c e n z.s Bekanntlich wurde vor Kurzem daS 7(»jährige GeburtSfest de» großen Linguisten Hofrathes 1884 «Z>,«tsch, Wacht." Dr. Mitlosich gefeiert. Natürlich kam bei dieser Feier auch der nationale Chauvinismus, der den Ruhm und die Verdienste des greisen Ge-lehrten für politische Zwecke zu fructificiren gedachte, mehr als nothwendig zum Ausdrucke. Namentlich rechnete das Festcomil«> in Luttenberg buchstäblich ohne den Wirth. Dieser Wirth. Herr Vaupotie nämlich, hatte als Eigenthümer der dortigen Citalnica den Auftrag erhalten, für ein lucullifches Festbanket Sorge zu tragen. Herr Vaupotie ließ fich die» nicht zweimal sagen, und da er selbst ein begeisterter Slovene ist, so setzte er alle Kräfte ein daS Beste zu bieten. An dem Bankette sollten 300 Personen Theil nehmen. Der Tag kam und mit ihm eine große Enttäuschung Statt der 300 Theilnehmer er-schienen nur circa 80. Herr Vaupotii-, der wie gesagt, großartige Vorkehrungen getroffen hatte, erlitt daher einen empfindlichen Schaden, uud da da« betreffende Festcomit,'- von einer Ver-gütung nichts wissen wollte, so machte er kurjen Proceß. Er kündigt« den Herren der Citalnica die Freundschaft und fetzte deren VereinSrequisiteu, so da Zeitungen ic. sind, auf di« Straße. DieS sind die Luttenberger RemimiScenzen an da« Miklosich-Bankett. fT ö d t l i ch e r S t u r z.f Der in St. MarcuS Gem. Trifail bedienstete Pferdeknecht stürzte am 4. d. M. über die Treppe des Staufenchen Gasthauses und blieb am Fuße derselben todt liegen. s S «l b st m o r d. j Der Kreidehändler Franz Brugger aus Tirol erheukte sich im Kuhstalle der Frau Ursula Dörflinger zu Unter-kötting bei Cilli. EUSTEIN ß ß Allen kbnlicben Priparaten la jeder Beziehung ronnriehen, »ind diese Pastillen frei von allen «ohfcdllohen Substanzen; mit grSutem Erfolg« angewendet bei Krankheiten der Un-Urleibaorgane, Hautkrankheiten, Krankheiten den Gehirnes. Frauenkrankheiten; »ind leieht abführend, blatreinigend; kein Heilmittel ist günstiger und dabei völlig nnsehftdlieher, um Verstopf ii n^eii .in lM'kümpfen. die gewinr Quelle der meisten Krankheiten. Der verzuckerten Form wegen werd'n «le selbst Y"n Kindern gerne (fenoinnien. Pie*e l'illei» -in>! durch ein sehr ehrende« Zeugnis» des Hofrathes PTOfesBor» Pitha ausgezeichnet. n»c- Eine Schachtel, 15 Pillen enthaltend, koste' 15 kr.: eine Rolle, die 8 Schachteln, demnach 120 Pillen enthält, kc:t:t nnr 1 fl. Oest. Währ. \Afnnnnnnl JeJfl Schachts, ans der die Firm*: ApotheVe ..zum heiligen Leopold" nicht warnuny 1 „t»ht, und die auf der Rüokaeite untere Sohutzmarke nicht trägt, lateln -- Fals'sloat, vor dessen Ankauf das Publieutit gewarnt wird. tt. genau zu beaohten. das* man nicht ein sohloohtes, gar keinen Erfolg habendes. Ja geradezu sohädllohes Präparat erhalte. Mao verlange auadräcklich Nen-stein's E.leabeth-Pillen; diese »ind auf dem Umschlag und der Gebrauchsanweisung mit meiner Unterschrift versehen. '2 Häm>t-Depöt in Wien: Ph. Nenstein's Apotheke „znm heiligen Leopold", Stadt, Ecke der Planken- und Spiegelgatse. Depöt in 01111: Rauinbarh'i Apotheke. Kalender liir 1884 in aiierreiehster km fa-a/tee». To«i J. Rakuseh t llerreii£iiN«te Hr. 6. Auslage 315.000; daS perbreitet fte aller deutschen Blätter überhaupt: außerdem erscheinen Ueberseyungenin dreizehn fremden Sprachen. — Vi« Modenwest Jlluftrirte Zeitung für Toilette und Handarveilen. Alle M Taqe eint Nummer. Prei« vierteljährlich M 1.25 75 Jh. Jähr-I ich erscheinen: 24 Nummern mii Toiletten und Handarbeiten, enthaltend flehen 2000 Abbildungen mit Be'chrei-bung. welche das ganze Geliet der Garberode und Leibwäsche für Tarnen. Mädchen und Knaben , wie für das zarlere Ki»de»alter umfassen, ebenso die Leibwäsche für Herren und die Bett, und Tischwäsche zc., wie »ie .Handarbeiten in ihrem ganzen Umfange. 12 Beilagen mit etwa 200 Schnittmustern fflr alle Gegenstände der Garderobe und etwa 4<>0 Mnfter-Vorzcichnungen fstt Weiß, und Bunistickerei, Namen«-Chiffren:c. Abonnements werden jederzeit angenommen bei allen Buchhandlungen und Poftanstalien. — Prode-Num-mern gratis und franco durch die Expedition. Berlin W, Potsdamer Straße 38; Wien I, Operngasse 3. iMStücOrlefpäpierä" linirt, 30 kr.. lOO Couverts hieiu 21 kr. xu haben bei JOH. RAKUSCE PapierbandluDg. Herrenga^se 6. V ' . • . ■ Kaffee, Thee, Conserven gr°, eis—is A. B. ETTLINGER, Hamburg, weitet-versandt empfiehlt wie bekannt in billigster und reeller Waare portofrei franco Emballage unter Nachnahme per 5 Ko. = 10 Zoll-Pfund fl. Ost. Wjihr. Rio lein krustig....................3.95 Cuba grün kräftig..................4.30 Ceylon blaugrfln kräftig............4 20 boldjma extrafein milde..........5 20 PerlltafFee hochfein grfln ..... S.D5 Asr. Perl Tlorr« echt feurig . . I 15 Arab. Jloeea ;del feurig..........J 20 Ntamliul Hassee — Mischung . . 4 JO t'oiiKO-Thee ft*in fmr Kil-t .... 2 JO NonelionK-Thee lf*ra............# 50 Famlllen-THee extrafein .... 4 — Caviar la. milde gesalzen I Fass 4 Ko. Inhalt . ______„____EL'U | 2 „ ... Humnierflei«eh lart p. 8 D*. . I.nehM Iriseh gekocht p. 8 Da. . . . Kardlnen a l'hnile p. *•/« D«- • • Appetlt-Mlld pikant p. 18 Ds. . Aal In fciel^e Sein p. 8 l>». . . . Orhaeiitiinie a 1'/« Ko. p. 4 Da Sardellen echt Brak 2 Ko. Inhalt Kleljeaberlnce Dell«. 5 Ko.Fasa Nprollen ^nriueher» f. p. 2 Ki*l. . JamalUa-Kuiii la 4 I.iter . . . ISO 4 0i 4 25 4.25 4 70 1 GO 4 2« 8.1® 7 5» 2 «O 250 4 15 Wasche Linderung und Beseitigung »et (eiligste» DDR Rheuma- und Nervenschmerzen, als «estchtSschmerzen. Migräne. Hiiftweh ilschia«), Ldreureißen, rheumatische Zahnschmerzen, «ren,- n. («klenksschmerte», »rämpfe, allgemeiner Mnskkl-schwache des Zitiern», sowie theilweiser (frfdtloffuni oder Steifheit der Glieder und der bei Witterung«-Wechsel auftretenden Schmerze» in ocrbriltrn 'Wunden, partieller Lähmungen k. bewirken schon einiqe lkinreiduageu mit dem aus Heillräutern der Hoch-alpen bereiteten, allgemein als das liefte, schmerz- stillende Mittel anerkavntea Pflanzen - Kxtraeten : Ei euroxylin; des Äpotlfkkcrs J. Ilorbtibny in Wien. Anerfennnigs-Zchreiden. «ls-« H«rrn Julius Herdad»», »vo>y«t«r. «i»« Durch rllhmeniwrr. ttot Pi.iparal! „f)(iirort(ii" m ntnarti tcliinr« ftiBttt m den KSt<« «nnilliti bittril, f Üble ich mich vnpftlchlcl. ,11»»» für dirii» «ad »oklUöliat £ritnilltl mriiua InnUfcn D«at duizudriagea. Rum bitte ich. mir »fcnsutt IS yli>c«a ncurcriliu t« fltft- tfr Pokuachrmhin« l» 'd» mi» iclW* t« »tiaem Ilchti scheu feinen We Schmerze» fofart stillt und »ach die Slelchwulft IwH—ti Drucheadarz. in. Juli ihks. ». V. Schaiid. 3ch bitte mir zeiiilliq» i Rlo«n Ne»t»ri>» »er Blrt««a Eorlc va ichiifta. feWKB viele,Nllchleil fl<ö aemeidiag» »a ein« »tu erprobt hol. blt durch blrirt aale flMiltel löte »r«ß«a Schmeezea «öatlich verloren tat. aMflit ich Zhaea im N»«ea d»eser ??<>» Yetjlich dnatr. flrtJI. e°»«d»r«, $*ft «auteabori. II. Sedeu-e 1889. PreiHi 1 Flacon (grün emball) 1 Änlde», Flacon ftärferer Sorte (roth emball.) fflt Gicht, Rheuma nnd Lähmunften 1 fl. !• fr., per Post 20 kr Emballage. ME* Jede Flasche träßt als Zeichen der (5chlheit dir iben deigedrackie dehördlich pr»t. Schutzmarke, ans die wir zu achten bitten. -&a Central-Versendungsdepot für die Provinzen Wien, ApMe „zur Baraleraikeit" des J llerbabn;, Neubau, Kalserstraase 90. Depots ferner bei den Herren Apothekern: Cilli: J- Kupferschmid, Banmbach's Erben. Ap. Deutsch Landsberg: H. Mtiller. Feldbach: J. K nig. Gonobitz: J. Poapi«chil. Graz: Ant. Nedwed. Leibnitz: O. Russheim. Marbnrg: G. Haucalari, Pettan: E. Behrbalk. H. Kliwch. Radkersbnrg: C. Andriea. Wolfsherg: A. Iluth. 8 „Z»-«tfch- Wacht." 18«4 Kundmachung. Zur Conservirung der Bezirksstraßen im Bezine Cilli ist für das Jahr 1884 die Bei-ftellung folgender Schotter-Quantitäten erforderlich. als: 1, Kür die Cilli-Gindiichgra»r-S!rabe - . 825 Aubm. Rohilscher-Straße: a) von H O biä 3 .... 180 „ b) .. „3 „ 7-5 . . . 22ü „ c) ff „ 7*5 „ 14 ... 365 „ 3. „ „ Jftffrrer-Strome...... 50 „ 4. „ „ Weilensteintk Straße .... 300 „ 5. „ „ Neuhauser-Sttab«.....250 „ 6. „ „ Sibojet-Slrafec . . ..... 500 „ 7. « « Greiser Strafte ......40» „ 8. „ „ Tri>ailcr-Slraße......15» „ 9. „ „ Aappel orfer Straße .... 60 „ 10. „ » Neutlosterer Sirabe..... ÖO „ 11 r „ Maierberaer Straße: a) von Cilli bis zur Galizier-Gemcindeqrenze..... 200 „ b) von bort bis zum Kreuze in St. Martin......150 „ 12. „ „ Sallocher-Straße...... 50 „ 13. „ „ Neuhaus-Wöllaner-Straße . . 50 „ 14. „ „ Tüchenr Reisensteiner-Slraße vom Pungerschek bis an bie Grenze von St. Primus . 150 „ 15. „ „ Sacher Straße.......150 „ 16. „ „ El. G^orgener-Straße ... 70 „ 17 „ „ Hochenega-Reifensteinn Straß« 100 „ 18. „ „ Montpreiser-Straße.....ISO „ 10. „ „ Kötting'Lubetichnoer-Straße . 350 „ 20. „ „ St. Georgener Bahnhosslraße 50 „ Die Beistellung dieser Schotter-Quantitäten wird im Minuendor»rhHl<» eröffnet nnd empfiehlt sich hiemit einem geneigten Zuspruehe. Cilli, den 5. Jänner 1884. 12—2 Stein- & Edelmarder-, Fuchs-, lltiss-, Otter-, Wildkatzen-, Kaninchen-, Dachsund Hasenbälge etc. bezahlt zu den höchsten Preisen "WM Joh. Jellenz in Cilli, Poatg»8»e Nro 28. (>55—26 Ein Pensionist, der deutschen und slovenischen Sprache mächtig, sacht unter bescheidenen Ansprächen Beschäftigung in einer Kanzlei. — Auskunft ertheilt die Administration der „Deutschen Wacht", 7_3 Die Generalversammlung Mitglieder des Cillier Mosik-Vereines findet Donnerstag, am 10. Jänner d. J. 7','t Chr Abends im ,,IIotol Kleillmt" statt TAGESORDNUNG. 1. Rechenschafts-Bericht pro 1883. 2. Wahl des Musik-Directors. 3. Wahl der Vereinsleitung. 11—2 4. Allfällige Anträge. Im Fall« die Versammlung wegen ungenügender Zahl der erschienenen Mitglieder nicht beseblussfähig sein sollt«, so findet di« zweite Versammlung eine Stunde spiter, d. i. 81/, Uhr Abends statt, bei welcher jode Anzahl von Mitgliedern beschlussfähig ist. 17-2 Dorfschmiede in St. Peter (Sannthal) ist mit 9 fl. Monatpachtzine mit 1. März zu vergeben. Bewerber mit Hofbeschlag - Zeugnissen wollen sieh an das k. k. Postant St. Peter bei Cilli wenden. AM" Zu kuiifen "WM gesucht eine Partie guterhaltene halbstartin Weinfasser. Anträge erbeten an Mailand« llolznleder-I»«« in t'llll 13—3 Wichtig für Aemter. Notare, Advocaten, Speditions- und Handelshäuser etc. | S tamp i ß Heu au* ieUuUtkrt. dauerhafter and billiger als Metall- oder Rantschakstempel. Patentgesuch eingereicht. Celluloid, wi-d seit mehreren Ja'ren — besonders in Frankreich. England und Amerika — zu Clichiis verwendet und hat sich widerstandsfähiger und dauerhafter erwiesen, als Kupfer oder Metall, da selbst bei einer Auslage von einer halben Million kaum merkliche Spuren von Abnützung sich zeigten. Celluloid gestattet die Verwendung allrr Farben, selbst wenn dieselben ätzende Flüssig-keiten enthalten, also auch von unvergänglichen Firniss- (Buchdruck-) Farben oder Copirtarben, während bei vulkanisirtein Kautschuk nur die leicht verwitternden Anilinfarben Anwendung finden kennen. Celluloid-Stampiglien k nnen daher auch in der Buchdruckerpresse verwendet werden. , Stampiglien aus Celluloid empfehlen sich besonders dort, wo deren Abdruck unverfänglich bleiben soll (a:rf Vollmachten, Cessionen, Urkunden etc.); also vorzüglich bei Aemtern, Notaren. Advocaten. Spediteuren, Handlungshäusern u s. w. Nachdem sich ferner auf Tuch. Leder oder Leinwand gute Abdrücke erziel, n lassen, so empfehlen sich diese Stampiglien auch für Gewerbetreibende zur Markirung ihrer Erzeugnisse. _____ Prelte von 3 fl. aufwärts. Bestellungen für Cilli und Umgebung bei Johann Rakusch, Cilli, Bachdruckdrei, Papier- und Schreib-materialienhandlung. ■V PreUcomrante gratis and franco. -W> Glücks-Ruf! Torno im k. k. Lotto «irlirr durch die neueste Teruo-Gewinnliste 1883 des Professors Rndolf v. Orlice, W«stend Berlin, die J»dein umsonst nnd franco sofort ans Anfrage gesandt wird. <127—10 Viele glückliche Ternisten. Frachtbriefe mit oder ohne Cntersehrift, zu haben bei Joh. Kakusch, Cilli. M ! 2^ zjS. Hotel-Uebernahme. -yA 7< Ich beehre mich hiemit höflichst anzuzeigen, dass ich mit 1. Januar d. J. das Elefant" Cilli, Ringstras.se, ♦ -I ♦ Qberuotiimi n habe. Ich werde stets bemüht sein, meine geehrten Passagiere und Gäste durch rein- . liehe und nette Zimmer, gute schmackhafte Küche, vorzügliche Getränke und aufmerksamste Bedie- [M nung in joder Beziehung zufriedenzustellen. ■< Ferner« empfehle ich Mittags-Abonnements in massigen Preisen. Vorzügliches Gabelfrühstück, ff Fahrgelegenheiten und Einkehr-Stallungen im Hause. ^ 1 Um geneigten Zuspruch bittet hochachtungsvollst Thomas Scl^-a.cti Hfttelpächter. »T5 ZjtZ V^>? üg»uthuui. Druck und Verlag von Johann Rakusch in Tilli. Verantwortlicher Redacteur Max Besoiai.