LmbacherOMtlma. sU^ sK. Der Minister für Cultus und Unterricht hat eine am Kleinscitncr Gymnasium zu Prag erledigte Lehrstelle dem Oymnasialprofcssor zu Pisek Dr. Andreas Bauer verliehen. Der Minister für Cultus und Unterricht hat den Gymuasiallchrcr zu Leoben Anton Michaclcr, die Gymuasialsnpftlcnten Heinrich Dittel zu Salzburg und Victor Perathoner zu Hall zu wirklichen Lehrern am Gymnasium zu Feldlirch ernannt. Kundmachung. Nachstehend wird die rettificirlc Wählerliste für den Wahlkörpcr des großen Grundbesitzes nach bereits abgelaufener Reklamationsfrist zur allgemeinen Kenntniß gebracht. Wähler-Liste NN' den Wahllörper dcr großen Grundbesitzer im Her- zogthnmc Krain. ^hacic. Dr. Karl — Gairau. "Psaltern, Otto Freiherr v. — Kreuz, Oberstein, . Alünlcndorf. "Psaltern, Rudolf Freiherr u. — Freithurn, Grün-. Hof und Krupp. ^cms, Antonia Gräfin v., geb. Frciin v. Erbcrg ^.." Lustthal. ^Uems. Friedrich Graf v. — Gut Rann. , lsperg, Anton Alexander Graf v. — Turnam-H ^1. Strassoldo-Gilt, Gurkfeld. "^'sftcrg, Grafen v., Alexander, Hermann und y "lfons — Auenthal und Radclstcin. si^Perg, Karl Wilhelm Fürst — Niniid, Gott. ^ee. Poland, Roßcgg, Vornschloß, Sciscnberg und zi,^clburg, ^ , ^perg, Gustav Graf v. — Molritz. crsperg. Josef Maria Graf o. — Aucröpcrg mit H "corporirtcn Gütern Sonegg und Nadlifchcg. y ,°'Waxcnstcin, Josef Emanucl Graf v. -^^"sel'bach und Watzcnbcrg. B^ "^^tcn, Johann — Wildencgg. v m)^"^"^ Freiherr v., und Louise gcborne Frciin - -Uiandel — Nasscnfuß mit dem incorporirtcn Gute Vla, "'^^f' Thurn unter Nasscnfuß. tzz, uay. Antonia'schc Erben — BMichgratz. ^or?^' ^"^'3 Graf Ursini v. — Weißcustciu. N..^°''schob, Friedrich Freiherr u, — Gallhof, tzoi Ucriach. 2 ,f'/e Andreas, Pfarrer in Zirklach - - Pfarrhof ai/^'^"li"cnfeld, Anton Freiherr o. — Thurn Co" der ^aibach. Weßuitz. ^ete V'^^^uberg. .start Graf v. — Hopfcnbach. D°ll . ' ^l>haun — Wartcnbcrg. D°ll/n'^ ^"a ^ ^ußdorf. ^°mvr '.^"°" — Präwald. '"« unt> ^' ^"'bach — Ec>pi» ?u . ^!'' "' "' Ponovitsch mit dem incor-Zich," Gute Fischern. ^icht°u^loolf Ritter v. - Struag. ^'^te a ' 3."Ncn Ritter v. - Preißck. "lorian ^,°"ll""t N'tt" ". ^ Volaulschc. ^?^ ^caln lt ^ 3lorian'sche Spitals^ und Pcgani- '. - Raunach. Jerman, Victor - Pigann. , Iombart, Julius — Klin^cnselS und Swnr. Invanz, Franz — Giimdclhof. Koschir, Alois, Pfarrer — St. Ruprecht Pfarrgilt. Koslcr, Johann —- Olteiiegg. Koslcr, Peter, Dr., Iofcf und Johann, uud Maria Obrcsa — Lcopoldssuli, Gleinitz. Kottulinsti, Anton Gras v. — Mallheser-OrdeuS- Eommenüa St. Peter. Kuralt, Thcrcsc — Thnrn bci Scmic. Langer o. Podgoro, Franz — Poganitz, Breitenau. Langer v. Podgoro, Ida, g^b. v, Fichtcnau — Lucgg. Lantl)ieri, Karl Grc>f v. — Wippach, Slapp. Lazzarini, Äaronin (Erlicii) .-. Iablau,tz. Lazzarini, Heini ich Freihei r v. — Flödnig, Lichtend erg. Jos. Neu. Graf v. (C^ben) — Hallo,stein. Lichlenberg, Leopold Freiherr v. (Erben) — Hadbaä,. Lichtenbcrg, ^cifricd Graf 0., nnd An„a, geb, Gräfin v. AncrSpelg — Lichtcnbcrg, Plapiclschc. Lippiza — Hofgestnt. Löwenfcld, Moritz — Ratschach, Scharfcnbcrg, Scharfcnslcin. M^ch, Illhann — Gioßslattenek. Mahortschitsch, Franz, >u,d Moscr Johann - Abramsperg'schc Gilt. Hialli, Ignaz — Pudwcin. Margheri, Albin Graf»., nnd Iosefinc geb. Gräfin Eorclh — Wöldl. Marghcri, Albin Graf u., und Silvine Frciin von Apfaltrcrn, geb. Giäfii, MariU'cri — Allenbnrg. March hard, Josef, uud Kall Hirsch in Wien - Zobclicherg. Alayer, Josef — Lcutenburg. Maycr'olhc»büchcl. Pirkouitsch, Franz -- Untcrkolovrat. Pirn at, Äinzimiliana — Tufstcin^ Portn, Il'sefiüc — Stcinbüchcl. Porcia, Alfons Serafin Füist v. — Piam, Scno- fclsch. Prcstrancg g — l. k. Hofgestnt. Probstci Rndolfswcrth —RudolfswcrthKapitclgilt. Rastern, )likomed Freiherr u. -_ Schcrcnbüchcl. R cchbach . Barbara Fleiin v., gcb. Grüfili T h u r n - Palsassina — Krcnlbcrg. Ncya-Üastelleto, Felix u., und Fran Isabella u. — Mooelhal. R o nner, Alois Freiherr v.--Arch, Untcr-Nadclstein. Roth, Auton — Gerbin. Ruard, Victor - Inselwcrth, Probstei Vcldcs. Rudcsch, Franz — Klcinlack, Dragomcl. Nndcsch, Joseph - Rcifniz. Rndcsch, Karl — Fcistcnberg. Savinschcg, Dr. Joseph ^ Mottling. Schaffer, Eduard — Wcinbüchcl. Schinka, Johann — Untcr-Erkcnstcin. Schwegcl, Josef - Grimschilsch. Seuuig, Joseph (Erben) — Kicscl, Ponsch, Maurische Gilt, Gut Sttobclhof und Wittichwald-Gilt. Sladouitsch, Ferdinand — Tscherncmbl. Smola, Anton — Standen. Starre. Michael - Mannsburg. Strahl, Eduard u. Altcnlack. SnllowSky, Joscf Fürst v. — Ncumarttl. Syre, August — Rupcrtshof. Tcrftinz, FidcliS — Kallcnbrunn. Tanfcrcr' schc Erben, Moriz Freiherr v. — Wei- xelbach. ! Thuru - Valsassiua, Hyazinlh und Gustav Gra« fcu v. — Radmannödorf und Wallcnbnrg. Trenz, Ferdinand Adolf -- Draschkovitz. Urbancic, Eduard— Höflcin, Stermoll. Urbancic, Johann — Thnrn uutcr Ncuburg. Valmagini, Inlins r». ^ Rcitcnburg. Besten et, Moriz Ritter v., nnd Anna geb. Sauen- stein - ?icndcgg, Schncckcnbüchcl. Vollmann, Anna— Äicuhof. Waffitsch, Raimund — Grailach. Widm er, Vartholomäus, Fürstbischof — Görtschach, Pfalz Laibach. Wilchcr, Friedrich — Steinberg. Windischgrätz, Hugo Fürst v. — Wagensberq. Windischgrätz, Wcriand Fürst, Durchlaucht — HaaS- berg, Loilsch, Lucgg, Slattencgg. Wolkcnspcrg, Franz Freiherr v. Scllo. Wolkcnspcrg, Augnst Freiherr v. — Gurgstall. Wur; b ach - Tauncnberg, Karl v. — EbenSfcld, Schwarzcnbach nnd Geschicß rcctc Tanncnbcrg. W urzbach -Tanncnbcrg, Dr. Julius v. — Laudspreis. Zois - Edc l stein, Anton Freiherr v. —Egg ob Krainburg. ZoiS - Edelstein, Anton. Michael, Alfons, Sigis-mnnd Freiherren v., Serafinc Gräfin v. Welsersheimb, Gabriellc Gräfin Iennison, Mathilde Gräfin Aucr< fpcrg — Iauerburg. Im Sinne des § 25 der Landtagswahlordnung für das Hcrzoglhnm Krain werden den am Lande wohnen^ den Wahlberechtigten des großen Grundbesitzes ihre Legi-timationskartcn zu dcr Montag den 18. October 1869, um 10 Uhr Vormittags, im Landhause zu Laibach stattfindenden Abgcordnctcnwahl für den Landtag dcS Herzog-thuinS Krain uutcr Einem im Wege der k. k. VezirtS-iMiptinannschaftcn zugesendet, die in Laibach anwesenden Wahlberechtigten dieses Wahlkörpcrs aber, sowie die außer Landes wohnenden werden eingeladen, ihre Legitimations-karten entweder persönlich oder durch die zur Ausübung ihres Stimmrcchtcs Bcuollmächtigtcn beim l. k. Landes-präsidium zu erheben. Laibach, am 8. October 1869. Dcr t. t. Landcspräsidcnt im 5)cr;ogthumc Krain: Signmnd (5onrad Edler v, Eybebfcld m. i). Nichtamtlicher Theil. Laibach, 7. October. Die Ankunft dcS preußischen Kronprinzen in Wien beschäftigt nicht uur alle Wiener, sondern überhaupt alle deutschen Journale. Ein Berliner Correspondent gibt eine Geschichte dieses Bcsnchcs, wornach die Initiative zu demselben in der That uon dem preußischen Hofe ausgegangen, und es soll seine volle Richtigkeit mit der Angabc haben, daß Graf Acnst davon erst auf seiner Reise nach Süddculschland Kenntniß erhielt. Man will in dcn Berliner politischen Kreisen sogar sehr bestimmt wissen, daß dcr Reichskanzler durch diese Nachricht bewogen worden sei, scinc Reise abzukürzen und schleunigst nach Wien znrückzucileu. „Daß dcr Gedanke des krön-prinzlichcn Bcsnchcs von dem Wnnschc eingegeben ist, mit Oesterreich cinc Verständigung anzubahnen, schreibt man dcr „A. A. Ztg." ans Berlin, kann um so weniger bezweifelt werden, als der Entschluß zu jenem Annä-hcrungSocrsuchc mit Vorwisscn nnd Zustimmung dcs Grafen Bismarck, vielleicht auch auf dessen specielle Anregung, gefaßt worden ist. Wahrscheinlich hat man sich hier zu cincm solchen Schritt gerade jetzt mit Rücksicht auf die prekäre Lage dcr Diugc in Frankreich nnd auf die Schwierigkeiten im Innern dcr österreichisch-ungarischen Monarchie (?) ermnntert gesuhlt. Sehr schwer ist es aber, Licht in d>aS tiefe Dnnkcl zu bringen, welches das cigcntlichc Operationsfeld für die erstrebte Verständigung umgibt. Dürfte man dcn officioscn Versicherungen von hüdcn und orübcu Glauben schenken, so hätte unser Kronprinz iu Wien gar die Versöhnung nicht erst einzuleiten, sondern nur zu besiegeln." Freiherr v. Uscdom befindet sich nicht in dem Gefolge dcs Kronprinzen. Der Verfasser dcr Depesche, wclchc die Vernichtung Oesterreichs prcdigie, tonnte in einem solchen Momente wohl nicht am östcrrcichi chen Hofc erscheinen. Manche glauben, cS hätte cinc solche Absicht bestanden und berufen sich darauf, daß das Wolff'sche Dcprschcnburecm mit allcr Bestimmtheit an-kündigte, Freiherr u. Uscdom werde dcn Kronprinzen begleiten. ^ n ». Die Thronrede bci Eröffnung dcS preußischen Landtages, welche wir weiter unten vollständig miMMen, 1700 enthält eine schr bedeutsame Stelle, es ist die. welche von der Wahrung des Ansehens und dcr Unabhängigkeit Deutschlands spricht, Mai, wird wohl nicht zu sehr irre cichcn, wenn man diese Spitze gegen Frankreich gekehrt glaubt, welches noch unlängst glaubte, dem Überschreiten dcS Main eine schranke letze,, zu können. Die Phrase ist jedenfalls eine stolze, obwohl wir in ihr wenigstens nnS gegenüber nichts Bedrohliches zu erblicken vcrmög"N. Wenn die Bedeutung jene sein soll, daß außcrdcutschc Mächte kein Recht haben sollten, die friedliche Entwicklung Deutschlands ,zn stören, so werden wir Oesterrcichcr, staik in dem Glauben an unsere Zukunft, uichts gcgeu das berechtigte Selbstgefühl unserer deutschcu Nachbarn einzuwenden haben. Die Aeußerung dcs Königs uou Dänemark über die nordschlcsmigschc Streitfrage hat leine Erwiderung in der preußische» Thronrede gefunden. Die „N. Allg. Ztg." bemerkt nur bei Erwähnnng dcr dänischen Thron^ rede, daß die preußische Regierung sich unt dcr dänischen in dem Wunsche, jene Streitigkeiten zu schlichten, begegne In Frankreich gibt die Uebcrschrcitung dcs ge-schlichen äußersten Termins zur Einberufung dcs gesetzgebenden Körpers - des 20. October -- durch die Ne-gierung, welche, wie einige Ionrnale wissen wollen, durch den Einfluß dcr Kaiserin Eugenie bewirkt wurde, noch immer Anlaß zu heftiger Discussion i» dcr Presse und zu Besorgnissen vor cincm Conflicte bei einer Demon-stranon am 26. October. Der Deputirtc Raspail ermähnt die Minister in einem offenen Schreiben, die Kammer auf dcu W. October cinznderufen, widiigcuS sic die Majorität dcr Kammer in Anklagestand versetzen werde. Ein Pariser Correspondent der „Presse" schreibt: „Bereits ist von den republikanischen Eoinit^S das Slickwort ausgegangen, das man sich am 26. d. auf dem Quai d'Orsay vor dem Palais Bourbon versau,« meln solle und. Dank der lieben Mligicr der Pariser, werden wohl W0.0W Menschen und mehr auf deu Quais zusalümenströmen. Dann mögen sich wohl die Sceucu wiederholen, wie sie im Juni auf dem Boulevard Montmartre erlebt worden: Verhöhnung der Polizei, Einschreiten derselben, Verhaftungen, Protestationen, Tumult u. s. w." Andere sehen nicht so schwarz und glauben, daß das Volk sich noch stark genug fühlt, nicht zur offenen Emrute zu übergeben, und daß cS dcr Regierung durchaus tciuc Waffe gegen die doch nicht mehr aufzuhaltende freiheitliche Bewegung in die Hand zu drücken gesonnen fei. Die Vorlagen, wclcke angeblich dic Eiuberufuug der Kammer verzögern, bezichcu sich nach „La Pressc" auf Revision dcS Wahlgesetzes. Wahl der Maircs aus den Municipalr.,thcn. Veränderung des Octroigesctzcs, Berichtigung des Artikels 75) dcr Vcrfasfung vom Jahre VIII nud ein Ruralgcsctzbuch. Aus dcr Mcljdcbatlc dcr badischrn Kammer sind einige Sätze hervorzuheben, zu welchen der Staatsminister Jolly durch dcu ErzbiSthumSvcrwcscr uou Freiburg, Bischof Kübel sich veranlaßt sah. Derselbe erklärte unter anderem: Der Herr BiSlhumsucrwcscr legt dem Staate wie der Kirche gleichmäßig das Recht der Autonomie bei und behandelt dcmgcmäß beide als in rechtlicher Beziehung einander vollkommen gleichgestellt. Das ist aber cin absoluter Irrthum, gcgcu dcn und gcgeu dessen sehr weit reichende Conscqucuzcu ich, so lauge ich die Ehre haben werde, an dcr Spitze der Geschäfte zu stehen, mich stctS auf das nachdrücklichste crhcbcu werde. Der Staat ist im Besitze dcr Souvcrainctät, welche uach ihrem Begrifft die oberste rechtliche Gewalt ist, die vou nicmandcm abhängt und wclchcr unbedingt allcS, was im Staate existirt, also auch dic Kirche als äußere Anstalt, unterworfen ist. Der Kirche dagegen ist nur für ihre Sphäre die Autonomie uutcr dcr Souverainctät dcs Staates zugestanden. Die Souvcrainctät ist ihrem Wesen nach eine rechtlich nicht beschränkte Gewalt, dagegen ist die Autonomie ihrem Begriffe nach durch die über ihr stchcudc Souverainelät beschränkt. Es kann also davon die Nedc nicht sein, daß Staat uud Kirche ciuaudcr rechtlich gleichgestellt seien, und ich muß deshalb auch gleich der crslcu prattischcu Folgerung widersprachen, welche dcr Hcrr BiSlhumsucrwcscr aus seinem unrichtigen Vordersatze abgeleitet hat. Ich kann nicht zugebeu, daß die Bczichuu-gen zwischen Staat uud Kirche iu jedem einzelnen Falle nur mit Zustimmung der Kirche bestimmt werden können. Ich habe stets den Grundsatz befolgt, in allen Fragen, welche die Kirche berühren, derselben Gelegenheit zu geben, ihre Anschauung und ihre Wünsche darzulegen, nnd ich habe es nur immer zur Pflicht gemacht und werde cS auch fortan thun, ihren Wünfchen jede thuu-liche Rücksicht zu schenken, so weit die Gesetze und die Interessen dcS Staates es gestatten. Es ist aber uu-möglich, die freie Eutschlieüung dcS Staates in allen Fällen, in welchen kirchliche Interessen berührt werden, von der Zustimmung dcr Kirche alMngig zu machcn. ES würde dies zu öffentlichen Zuständen führen, wie sie nur in mehr odcr minder unklaren Vorstellnugen Ein zelnen vorschweben, in dcr That uud Wirklichkeit aber nie vorhanden waren, selbst nicht während dcs Mittcl-alters. Damals war allerdings das Verhältniß zwischen Staat uud Kirche cin anderes als jcht, namentlich hatte die letztere vielfach in äußeren Dingen eine Gewalt, die ihr jetzt nicht mehr zukommt. Dcr Grund davon liegt wesentlich darin, daß es damals uoch gar lcincn Staat in unseren« Sinne gab. Das ganze öffentliche Lcbeu dcwcglc sich in zwei großen Krciscu, in den verschiedenen wclllichcn Herrschaften, die danach rangen, Staaten zu werden, cc adcr noch nicht waren, uud in dcr Kirche, die als starter, fertiger Organismus dastand Da war es g^nz natürlich uud wohlthätig, d.iß die Kirche auch manche Velhältnissc dcS Rechtes ordnete, weil der Staat noch nicht da war. Ich kann hier gleich cin im Augenblicke für uus ganz praktisches Beispiel ansnhrcn. Die Ehcgcsctzgcbnng ging im Mittclaltcr von der K>rchc aus und niemand wild bestreuen, daß es ein Verdienst derselben w^r, dieses llugcmein wichtige menschliche Verhältniß auch rechtlich geordnet zu haben. Die Sachlage hat sich aber längst geändert. Der Staat Hot längst die »ngcmeiu feine und schwierig privatrechtlichc Materie dcö Ehcrcchtcs, die Voraussetzungen, dic rttl)>lichcn Wirkungen, die Gilliq-tcit oder Ungiltiglcit, dic Wiedcrauflösung dcr Ehe wcit gcncincr und zweckmäßiger bestimmt, als cs früher dic Koche vermochte. Das rein kirchliche Ehcrccht ist schon dcohcilb in unseren Staaten nicht mehr anwendbar, weil iu druselbcu Angehörige vclschicdcner Kirchen wohnen, welche die Ehe verschieden behandeln. Dic preußische Thronrede. Berlin, (i. October. Dcr Landtag wurde heute durch folgende königliche Thronrede eröffnet: „Iu dcr bevorstehenden Session werden Sie zur Bcthciliguug an wichtigen Anfgabcn für dic Wohlfahrt dcr Monarchic uud die Entwicklung dcr Gesetzgebung berufen seiu. Obwohl dic Zuversicht auf die Erhaltung dcs Fric-deus, sowic im Allgemeinen dcr Ausfall einer gesegneten Ernte die Aussicht auf ciue Wiederkehr des fiüb/rcn naturgemäßen Wachsens der Einnahmen gewähren, hat sich iu dcr Finanzlage dcs StaatcS doch zunächst noch Nichts wesentlich güustigcr gestaltet. Aus dem Fiuauz-nachweise über das Jahr 1868 crslhcn Sie, daß iu Folge unabwendbarer Verhältnisse einerseits dic Einnahmen hinter dcm Voranschläge zurückgeblieben sind und andererseits die etatSmäßigen Ausgaben nberschiillcn wurden und nicht uollslälidi,» gcdcckt werdcu tonnlen. Angesichts dieser Ergebnisse und der Lage dcS diesjäh« rigcn StaatshauShallS-Etats war die Regierung erfolg-los bemüht, durch eine Pcrmchllmg dcr Einnahmen deS norddeutschen Bnndes eine Ellcichlcruu^ PrcnßeuS in dcu bundcsniäßigcn Leistiingeu herbeizuführen. In dcm StaatShauöhallS-Etat sür das Jahr 1870 kooulc daher das Gleichgewicht zwischen den Einnahmen uud > Anögabcn ttvtz thuul'chstcr Beschränkung dcr lctztercn nicht hergestellt werdcn. Die Regiei^nc; muß somit behufs vollständiger Dccknng der ctalömäßi^cn Auögaben ciücu Steucizlischla^ beanspruchen. Die Opfer zur Hcr-bciführung der nothwendig Ordnung der Finalizeu dürfen nicht gescheut werden. Ich rechne zuversichllich darauf, daß Sie deu Vorschlägen der Regierung zu> stimmen werden. Die Regierung wird eine Voilagc machcti, welche eiuc Abändernug rrcu, siud mit Gottes Hilfe cifolgrcich gcwcse». Ich hcgc di? Zuversicht, daß auch für die Folge dic vou mir in demselben Sinne geleitete miSwculigc Politik zu denscl' bcu erfreuliche,, Ergebnissen führen werde: Hinderung dcr fiicol'chen und freundschuftlichcu Beziehungen zu lillcn aliswä:l!geu Staatcu, Entwicklung dcö Verkehrs, Wahrung dcs Ansehens und dcr Unabhängigkeit Deutsch-lauds. Jüngst war cs mir vergönnt, iu mchrcreu Pro» vinzci! Kundgebungen dcr Treue uud des Vertrauens c,!tgcgcnzunel)mcn, welche mich hoch erfreuten. In dcm Geiste, aus dcm dieselben hervorgegangen sind, darf ick eine neue Bürgschaft für die stetig hoffnungsvolle Entwicklung des Vaterlandes finden. Diese Entwicklung in allen Richtungen nach bestem Wissen zu fördern, ist mcin unablässiges Vcstrcbcn. DaS Gelingen hängt größlculheilS von Ihrem bereitwilligen Zusammenwirken mit meiner Regierung ab, und gern sprlchc ich die Zuversicht aus, daß cs daran zum Scgcn des Landes auch in dieser Session nicht fehlen werde. Aug dcn Landtagen. Graz, <;. October. Dcr RcgicrungSvcrtretcr for dcrt dcn Landtag auf, die durch die Mandatszurück legung dcr Abgeordneten Schlegel nnd Plankenslcinrr nothwendigen Wahlen in dcn Rcichsralh vorzunehmen. Das Gesetz über die Realschulen wird mit unwcscntlichen Acndcrungcu nach dcr Rcgicruugsvorlagc angenommen, cbenso das Gesetz, womit eine neue Gcmeindcordnung für Graz erlassen wird, und die Abändcrnng dcr jetzt bestehenden Gcmcindeordnuug von Graz. Zugleich wird der Laudcsausschuß beauftragt, letzteres Gesetz nur für dcn Fall zur Sanction vorzulegen, als die neue Gc-mcindcorouuug nicht genehmigt werden würde. Hierauf wcrdcn cinigc Titel dcS Voranschlages uud dcr Rechenschaftsbericht, Bilduugszweckc betreffend, erledigt. Nächste Sitzung Freitag. Klagcnfurt. tt. October. Die Voranschläge der Stiftuugs- und AnstalteufondS pro 1870 werden genehmigt In die Grundreincrtragsabschätzungs-LandeScom-Mission werden als Mitglieder gewählt: Götz, Dr. Edel' mann, Strohbach uud Dr. Merlins, als Ersatzmänner Strainer, Nischclwitzer, Kohlmercr, Mitterdorfcr. Linz. 0. October. Verschiedene Ausschüsse, zumeist proviuzielleu Iutcresscs, erstatten Bericht. Der Antrag des Fiuauzcomitl'S, für dic im österreichischen Spitale zu Galata verpflegten nnd nach Ober-Oesterreich zuständigen, zahlungsunfähigen Kranken die Vcr^ pflcgstosten aus dcm Landesfonds zu vergüten, wird aii' gcnommcu. Vrcgcn;, 12 dcr Geschäftsordnung gefaßt '""' j wornach die Anträge wmtlich in daö Sitzungsproto aufzunehmen sind. Der Vorsitzende stimmt dicscr Ansicht bei. Dr. Toman verlangt Schluß der Debatte. . Bei dcr Abstimmung wird dcr Antrag Dcsch"" abgelehnt uud das Protokoll vcrificirt. s^rt Nach Verlesung des deutschen Protokolls p"^,,,g Abg. Zarnil mit Bezug auf tz 12 Geschäfte""^ dagegen, daß dic von ihm und Dr. Razlag '" ' ., uischer Sprache gestellten Anträge in dasselbe '" scher Sprache aufgenommen wurden. hitt' Der Landtag entscheidet bei dcr Abstimmllnu z„ über mit Majorität, daß die gedachten Autrage slovenischem Texte aufzunehmen find. ^ac" Deschmanu meint, cr müsse, '"Hd«" ^ „M die Aufnahme eines deutschen Antrags in das p 1701 Protokoll protestirt, gleicherweise gegen die Aufnahme slovenischer Anträge in das deutsche Protokoll protcstiren Der Landcspräsidcnt ergriff nunmehr daS Wort zu folgender Erklärung: Ich bedauere, daß der soeben gefaßte Beschluß mir auch Anlaß gibt, über diese Angelegenheit der Protokoll« führlmg noch einige Worte sagen zu müssen. Das eben verlesene Protokoll hört durch die Aufnahme der zu seinem wesentlichen Inhalt gehörigen An« träge in ausschließend slovcnischer Sprache auf, ein deutsches Sitzungsprotokoll zu sein. Der Sitzunqs-beschluß dcö Landtages vom 4. October kommt somit nicht zur Ausführung, dcuu cS werden keine vollinhaltlich deutschen Protokolle verfaßt. ES äudert nichts an der Sache, daß in diesem Beschluß, woroach deutsche und slovcmschc Protokolle zu führen sind, der 8 12 der Geschäftsordnung bezogen wird, welcher die Aufnahme der Anträge in wörtlicher Fafsung verlangt; denn nach jeder grammatilalischcu Auslegung erscheint das, was in wörtlicher Uebersetzung aufgenommen ist, als wörtlich aufgenommen. Meine Herren, es erübrigt mir somit heute nur zu constatiren, daß ich das von der Eentralregierung gestellte Begehren, wornach die SitzungSprotolollc nicht nur in flovenischcr, sondern auch in deutscher Sprache geführt, und die darin aufzunehmenden Anträge nnd Beschlüsse somit auch in der anthentischcn deutschen Sprache zu Stande gebracht werden sollen, — daß ich dieses von der Ecntralrcgierung auf Grundlage des § 19 der Staats-yrundgcsctzc gestellte Bcgchrcu durch die dem LandtagS-veschlusjc vom 4. October in seiner Durchführung gegebene Auslegung für abgelehnt anfehen muß. Das Protokoll wird bei der Abstimmung mit Ma< jorität verifizirt. Dcr Vorsitzende Landeshauptmann constatirt, dnß er nicht in dcr Lage sei, den Beschluß des Land-^ges zu siftiren, sondern daß er die entsprechende Ab ändcrung des Protokolls verfügen werde. Als Porstand bes LaudesausschnsseS wäre es allerdings seine Ver> pflichtung, aUfällM ungesetzliche Beschlüsse des Landes-«usschusscs zu sistircn, aber als Vorsitzender des Land' lages müsse er slinc Beschlüsse achten und vollziehen. Dr. Blei we is in seinem und im Namen mehrerer ein: l. i» stress Einführung dcs Slovenischen als Unterrichtssprache '^ die Volksschule, die Gymnasien und Aemter; 2. in betreff dcr Errichtung einer Ncchlsakademie oder even» tlleU der juristischen uud philosophischen Facultät einer novenischen Hochschule i» Laibach. Dieselben werdcn ^druckt und vertheilt werden. Der Vorsitzende kündigt an, daß nachstehende "orlagen auf den Tisch dcs Hauses gelegt wurden: ^ Antrag des Abgeordneten Dr. Razlag und Genossen 2. drci ^"trägc des Abgeordneten Zarnit: ir) wegen Abänderung ^ ^ 4 dcr Laudcsocdmmg (Wahl dcs Landeohaupt-'"anncs und seincS Stellvertreters statt Ernennung), .^ lDtgcn Einführnng des Slovenischcn in dcn LandlS« ^ltn, (-) wegen definitiver Organisirung des Civil« "pitulcs. ^ ^s wird zur Tagesordnung übergegangen : l. Obcr- l^^lh Lipold alS Berichterstatter dcs SchulauS- ^Ms t?crlicöt dcn nachstehenden Bericht über die Re. ""NSvorlagc. betreffend die Schulaufsicht: i, In der vorjährigen Landtagssession hat der hohe als l^a, bereits ein Gesetz, betreffend die Schulaufsicht „,., "egierungsoorlage, berathen, und mit Abänderung Ge> l^ Bestimmungen der letzteren der Allerhöchsten tan . U""9 unterbreitet. Das von dem hohen Land-H b^ Scclforger dcr dcr Schule zugewiesenen bttln ^)^.^ ^uu. 1), und als Vertreter der Schulc . h^c ^n^' ''. ^" ^l)rcr (8 ^-'Uin. 1), während . lk'rche^i ^./"^"' lchten Session als Vcrtrctcr ^r dcr ^^^bständigcn Seelsorger, und als Ver- " ^"ss^?"' ^" ^hrer und dcn Katecheten für w N^V,.".^) bestimmt hatte. ' ^'eru? ' ^ des Bezirrsschulrathes stellt die "^°rs3°^' lest, daß den Vorfitz in demselben ' "1" der politischen Behörde zn führen HM (§19a), daß im Bezirksschulrathe je ein Geistlicher jener Glaubeusgcnossenschaft, deren Seclenzahl im Äczirtc mehr als 2000 beträgt, Sitz und Stimme habe (§ 19 d), daß von dcn zwei Fachmännern im Lchramtc dcr cinc von der Lchrcroerfammlung des Bezirkes gewählt werde, der anderc aber dcr Director einer allfälligcn höheren Schule des Bezirkes zu sciu habe (§ 19 c), m»d daß dcr Stellvertreter des Vorsitzenden von diesem gewählt werde (H 19, Alin. 0), — während das von dcm hohen Landtage beschlossene Gesetz feststellte, daß sowohl der Vorsitzende als auch desscu Stellvertreter vom Bezirks» schulrallic aus seiner Mitte gewählt wcrdc, daß im Bezirks» schnlrathc zw ci Geistliche Sitz und Stimme haben sollen, und daß bcidc Fachmänner im Lchrmnlc von dcr Lehrer-versamiulutig dcs Bezirkes zu wählen seien. Rücksichtllch dcö AezirtSschulratheS vindicirt die RegieruugSvorlagc dem Laudcöchcf daS Recht dcr Bestä« ligung aller für denselben stattfindenden Erucnuuugcn ulld Wähle» (§ 22), während der hohe Landtag in scincm Gesctzciltwulfc bestimmte, daß alle diese Eruenuuugen und Wahlen dcm Landcschcf blos anzuzeigen seien. Rücksichtlich deS Landcss chulrathcs endlich bestimmt die Regierungsvorlage, daß in deu Laudcsschul-rath alle LandcSschlllmspcclorcn, dercn es für Kram derzeit drei gibt, mit Stimmrecht einzutreten haben (H 34. 4), und daß dcr Minister für EultuS uud Unterricht sich bezüglich dcr in dcn Landesschulrath einzu« tretenden zwei talholischcn Geistlichen mit dcm Laibachcr fürstbischöflichen Orduiariatc ins Einvernehmen zu setzcu habe (tz 35 ^Illi. I), während in dcn vorjährigen Gesetze dcs h. Landtages nur einem Landcöschul-In-suector Sitz und Stimme im Landesschulrathc eingc« räumt u»d bestimmt wurde, daß bezüglich der zwei la-lholischen Geistlichen im LandeSschulralhc dem fürst-dischüftichen Eulisistorium, und bezüglich dcr zwci Mit-qliedcr dcs Lchrstandes dcm Lanres'Ausschüsse eiu Prüsentationsrecht zustehen solle. Der große Einfluß, welchen die ncncn Schulgesetze, zu denen das SchulaufsichtSgcsctz die wesentliche Grundlage bildet, sowohl auf die religiös-sittliche und ^cistiae Entwickelung des Volkes, als auch auf dessen materielle Wohlfahrt nehmen werden, hat dcn Schul'Ausschuß bestimmt, dcm h. Landtage cin thnlweiscS Abgehen vuu dcn vorjährigen Beschlüssen zu beantrage» , Haupt» sächlich geleitet von dem Wunsche und Bestreben, es zu ermöglichen, daß das so wichtige Gesetz über die Schul» aufsicht ehestens in Wirksamkeit trctc. Der Schulausschuß hat daher m folgenden wesentlichen Pnnttcn die Bestimmungen dcr RcgiernngSuorlugc anzunehmen für ersprießlich befunden, und zwar daß im Ortsschulralhe als Vertreter dcr Schule nur deren Leiter seie (H 4 ^.lin. 1 , daß im Bezirksschulrats der Vorsteher der politischen Behörde dcn Vorsitz führe (§ 19 — u), und in demselben nur je ein Geistlicher jener Glaubcnsgcnossen-fchaft, dcrcn Scclenzahl im Bczirlc mehr als 2000 bc-trägt, Sitz und Stimme habc (tz 19 — d), und daß il, den LandcSschulrath sämmtliche Landesschul-Inspettoren eintreten (8 34 ^ 4.) Hingegen erachtet es dcr Schulausschuß für unerläßlich, daß an denjenigen Bestimmungen des von dem hohen Landtage in dcr letzten Sesjion beschlossenen Gesetzes, welche dcn übcrwieacndcn Einfluß der Gemeinde, des Bezirkes und des Landes auf die Schulc wahren, festgehalten wcrdc, weil diese es sind, welche das höchste Interesse an dcm Gedeihen der Schulcn habcn, nud wcil sie auch die Laste» derselben tragen werden. Dicscmnach wird, abweichend von dcr Rcgicrnngsvorlagc, in dcm vom SchnlauSschufsc berathenen Gesetzentwürfe bestimmt: daß in dcn Bezirksschulrat!) bcide Fachmänner im Lchramtc von der Lchrcrversammlung deS Bezirkes (tz 19 — 2), uud daß in demselben dcr Stellvertreter dcs Vorsitzenden vom AczirtSschulrathc aus dessen Mitte (ij 19, Schlußsatz) gewählt werden, daß dic im Bczirksschulralhe vorzunehmenden Er> ncnunngcn und Wahlen dem Landeschef blos anzuzeigen seien (§ 22), daß dcm Minister für Eultus und Unterricht für dcn Landeöschnlrath die 2 katholischen Geistlichen von dcm Laibachcr fürstbischöflichen Ordinariate und die 2 Mitglieder dcs Lchrstandes von dcm Lcmdcsschussc in Vorschlag gebracht wcrdcn (ß 35 ^Uil. 1), uud daß im Landessckulrathc nur je cin LandcSschnl - Inspector cinc entscheidende Stimme habe (§ 38 ,V1m. 2.) Der Schulausschuß glaubt dic Erwartung aussprc-chen zn dürfen. daß die hohe Regierung dcn cbcn erwähnten Abweichungen dcs vom Schnlausschussc einge-rathcncn Gesetzes von dcr Regierungsvorlage beistimmen und sic dcr Allerhöchsten Sanction nnterbrcitcn wcrdc, indem jcdc principielle Abweichung fallen gclasfcn wurde, durch die bcfchlosfcucn Abäudermigen daS dein Staate gesetzlich zustchcudc ObercmfsichtSrccht über dic Schulen keineswegs beirrt und bcciuträchligt wird, und indcm die gleichen oder mindestens ganz ähnlichen Bestimmungen auch in den Schulaufsichtsgcsctzcii anderer Kronläudcr, wclchcu dic Allerhöchste Sanction bereits zu Theil wurde, enthalten sind. Dcr Schnlausschuß legt demnach in '/. den neucn Entwurf des ihm zur Berathung übcrwiesencn GeschcS dein h. Landtage mit dcm Antrage vor: Der h. Landtag wolle das Gesetz, betreffend die Schulaufsicht, in dcr vom Schulausschusse vereinbarten Fassung beschließen. In dcr Gcneraldebattc spricht Pfarrer Taoiar, indem cr die Gründe erörtert, welche dic Majorität nicht nur gc^cu die Negicrungsvorlage, sondern gegen daS Schulgesetz überhaupt stimmen. Dasselbe sei in päda» gogischcr wie confcssioncllcr Beziehung gleich nnannehm« dar. In ersterer Beziehung wären dic Lehrer sich selbst überlassen, dcr Zw.ck der Schulc, wie er in dem Grfetzc vom 14. Mai 1869 defümt wird, „sittlich-religiöse Er< ziehung, Heranbildung tüchtiger Menschen und Mitglieder dcS Gemeinwesens," sei zu allgcmcin und zu mangel' haft ausgedrückt, die Selbstbcstlmmuua der Eltern zu sehr bcsch'.'ünll, sie haben keinen Einfluß auf den Unterricht mehr, können ihre Kinder nicht in andere Schule schicken, sondern siud auf dic bestehenden Schulen au«e> wiesen. Daö Gcsctz sei erlassen, otme cilic» Einfluß der Kirche und otM Rücksicht auf die Confession überhaupt. Für coi'fcssiouslosc Schulcn bestehe aber lein Bcdülfniß. Katholiken nud Protestanten sind gleichmäßig dagegen, wenn letztere nicht etwa blosc Rationalisten sind. Selbst in Amerika verlange man Unterstützung für confcssionelle Schulen. Hier zu Lande gibt es aber fast nur Katho-Uten. Nach dcm neuen Gesetze waltet die Absicht ob, Leute heranzuziehen, die Wissen, aber leinen Glauben haben. Auch das Wissen muß aber auf dem Glauben beruhen. Dcmuugcachlet hubc man sich zur Annahme dcs vorlicgcnocn GcsctzcS geeinigt, weil die factlschen Umstände cs erfordern, und wir uns in dem ein« mal aufgebauten Gebäude fo gut es eben geht, eiurichtcn müssen. Fcrucr erfordere dies die Rückficht auf daS vom UiilcrrichtSmiiiistmum getrofscue Provisorium, gegen welches dcr LandcsauSschüß mit Recht protestirt, und welches den BezirtölMlptmaun oh»ie Instructions gelassen und durch seine Ausführung viele Beschwerden im Lande hervorgerufen habe. Es sei seitdem im Schulwesen nicht besser geuiorocn, sondern man habe Rückschritte gemacht. Er empfehle dahrr den Antrag dcs Schulausschusses, weil dadurch jedenfalls die Lage gebessert werde. Langer (Bezirlsschulinspector in Rudolfswerth) constatirt entgegen der Behauptuug TavöarS, daß im BezirkeRudolfSwerlh dieSchulcn Fortschrittegemacht haben, daß dic Prüfungen im besten Einvernehmen ohne Stö« ruug abgehalten wurden, und daß insbesondere in dem landwirthschaftlichen Unterricht, nnd zwar im Obstbau heuer mehr geleistet wurde als früher. Dr. Tom an spricht sich gegenconfcssionSlose Schulen aus, alle Nationen seien hierin einig; das Schulenauf-sichtsgesctz, das der Landtag in voriger Session beschlossen, sei in vollkommener Uebereinstimmung mit dcm Schulgesetze gewesen, cr bedauere daher, daß cs nicht sanctio-nirt worden; noch mehr müsse aber jeder Patriot dic Schulverordunug bedauern und cr behalte sich noch besonders vor. einen Protest gegen dieselbe zu beantragen. Kromer antwortet Tavcar: Es sei nicht wahr, daß alle Abgeordneten für den vom Landcsausschuß erlassenen Protest demselben dankbar seien. Dic Linke finde ein neues Schulgesetz dringend nothwendig, könne daher für eine Verzögerung desselben, wie sie der Landtags-beschluß zur Folge hatte, nicht dankbar sein. Bisher sei dcr Lehrer zugleich Organist, Mcßner und selbst Tafcldeckcr dcS Pfarrers gewesen (Widerspruch). Nach dcm neuen Gesetze werde er es nicht mehr scin, die Kinder werden daher auch eine bessere Un-tcrweisnng erhalten. Was dic angebliche Beschränkung der Willensfreiheit der Eltern betreffe, mache ja eben deren oft vorkommende Nachlässigkeit dcn Zwang gegen sie nothwendig. Der Vorwurf dcr Antikirchlich-tcit sei nicht begründet. Das Gesetz wahre die Rechte der Kirche vollständig und sorge für den Religionsunterricht dcr Kinder. Die Aufgabe der Religionslehrer werde es scin, gleichen Schritt mit den anderen Gegenständen zn halten. Das Gesetz soll dcn Glauben untergraben, das fürchte cr nicht, wohl aber wünsche cr, daß cS dic Kinder wecken und dcn Aberglauben beseitigen möge. Der geweckteste Mann könne auch voll-rommcn strenggläubig scin. Er schließt (zur Geistlichkeit gewendet): Nur wenn Sic selbst dcn Gesetzen ent» gcgcntrctcn, dann geben Sie ein schlimmes Beispiel und dann kaun die Religion Schaden leiden. Abg. Tavcar berichtigt, cr habe nicht sagen wollen, dic Lchrcr wären nach dcm neuen Gesetze sich selbst überlassen, soudcrn sie wären jedem Einflüsse zugänglich. Svetec wendet sich gegen Kromer: Daß Lehrer Tafeldcckcr gewesen seien, könne cr nicht zugeben, wenn dies aber dennoch vorgekommen, sei eS freiwillig geschehen. Im Schulaufsichtsgcsctz komme davon übrigens nichts vor. Er constatirt, cö sci allgemein anerkannt, daß nach dcm ncuen Gesetze unsere Schulcn confessions» lose sein werden, und beruft sich zur Bekräftigung dieser Behauptung auf ^ 3 dcs Gesetzes vom 25. Mai 18l;8, wornach dic vom Staate, von einem Lande oder von Gemeinden ganz oder teilweise gegründeten oder erhaltenen Schulcn und Erziehungsanstalten allen Staatsbürgern ohne Unterschied dcS Glaubensbekenntnisses zugänglich scin sollen. Ein Gcsctz, welches dcn Schul zwang einführt, sei illiberal, dieser bcstche in andern sreicn Ländern wie Belgien und Holland nicht. Kromcr habe der Ocistlichlelt vorgeworfen, daß sie dcm provisorischen Schulgesetze entgegengetreten. Aber dieses sei nicht constitutlvnell zu- 1702 standegelommen, sondern ottroyirt, mit Nccht habe sich daher die Geistlichkeit dcmscllicn entgegengestellt. (Dobro.) Dc sch mann: Der Vorredner hal'e dic liberalen Anschaunna.cn des Herrn Pfarrcrö Taocer vertheidigt. Wo es sich um Fortschritt, nm liberale Principien der Jetztzeit handelt, da hört man von Männern, die sonst die persönliche Freiheit nicht in Schutz nehmen (Oho! - D.: Ich werde es aus der Ncde deS Herrn Pfarrers beweisen) dieselbe anrufen. Pf. T. fürchte, daß die Lehrer sich selbst überlassen bleiben, er möchte sic gern noch fortan unter dem clerikalcn Joche haben (Widerspruch). Pfarrer T. finde die Grundsätze der VolkSschulcrzichung, wie sie das Gesetz ausstellt, „sonderbar," nnd diese „sonderbaren" Grundsätze sind: sittlich ^ religiöse Erziehung, Heranbildung tüchtiger Menschen nnd Mitglieder des Gemeinwesens, wo ist da Dasjenige, womit nicht jeder katholische Geistliche einverstanden sein könnte? Dagegen schwärmt Pfarrer T. für die Freiheit der Schulkunden, ihre UntcrrichlSgcgenständc fclbst zn wählen. Schließlich meint T., die Volksschule habe tcincn niesend lichen Einfluß auf die Bildung. Er müsse ihm hierauf antworten: Ja, das würe der Fall, wenn sie noch ferner unter der Leitung je»cS Ctandcs bliebe, dcr ein Privi^ legium anspricht, dessen Erfolge die Stagnation unserer Schulen, das Zurückbleiben unseres Voltes seit Jahr-zchcnten zeigen. (Bravo,) Soviel in Bezug auf die Principienfragc. Für die Spccialdeualle l'chaltc er sich vor, Aliänderungsllnttügc zu stellen. Kromer widerspricht der Behauptung Svelcc', daß die Schulen confessionslose sein werden; jedes Kind werde in denselben seinen confesswnellcn Unterricht erhalten. Svetec (zur fnctischcn Berichtigung) beruft sich auf § 3 des Gesetzes vom 35i. Mai 18ü8 und weiters auf 8 4 dieses Gesetzes. Dr. Costa will einiges znr Rechtfertigung gegen die Vorwürfe anführen, die man dem Pfarrer Tavc'ar gemacht; derselbe habe so gesprochen nicht als Pfarrer, sondern als Repräsentant dcr Majorität. Diese Grundsätze sind nicht allcin jene des Pfarrers Tavcar, sondern sie sind auch unsere, sie sind die Grundsätze der großen Mehrheit der Sloucncn. Wenn es sich heute um die Principien des Schulgesetzes handeln würde, würden wir Alle auf diesem Standpunkte stehen. Uclnigcns haben wir ein Recht, unsere Ansicht frei auszusprcchcn und nach ^ 19dcr^andesordnlmg zu untersuchen, ob Gesetze für das ^cmd wohlthätig sind. Die Grundlage jedes Wissens ist dcr christliche Glaube. Ihr (znr'Tinten) wollt Glauben und Wissen trennen, während Pfarrer Tavcar richtig gesagt hat, daß der Glaube in festem Zusammenhange mit dem Wissen stehen müsse. (lioälu^!, ititinH — es ist wahr.) Dr. Kalten eg a e r.- Der Streit über die Co»« fessionSloWeit der Schulen sci ein müssiaer; cö bestehe nirgends ein Zweifel, twß daß r.ligiösc Element bei dcr Zlislllnmelisrtzlilig dcr Schulräthc gewahrt sri, kein M'tglicd derselben sei nicht katholisch, anch ein ^aic töline übrigens m Ansiclcgcnheitcti, wclche das Gemiüh betreffen, cbensu cnlfp>cche»d eil>wirkcn, wie ein Geistlicher. Ullnigcns liege auch cin Antrag gegen die Grundlage dcs Gesetzes nicht vor. Dr. Tom au: Es ist nicht möglich, die Prin> cipienfragc von drr Dlbaltc zu trennen, die gioßcn Principien sii'd verschieden. Die eine Seile woll? Glau« ben und Wissen verbunden, dic andere ^ctrcrmt srhcn. Wir (gegen Dcschmann gewendet) sind noch nllramonlan genug, um zu gluubcn, daß letzteres nicht möglich. Writers debt Redner die Verdienste der Geistlichkeit mn die Schule hervor, sie allcin habe ZO bis 40 Noth« schulen rein aus kicbc zur Sache errichtet. Dcschmaun weist auf die von der Regierung errichtete Nonnalschulc. die ebenfalls von ihr errichtete Idlianer Schule hin. Was die Nolhschulcn betrifft, so seien dieselben wahre N o l h schul c n. Tom an: Er habe nur darauf hinweisen wollen, wer mehr für die Schnlcn geleistet. Die Generaldebatte wird, nachdem der Bericht, erstatter noch müüdlich einiges zur Motioirnng dcs Aueschußanlrages angeführt, geschlossen, und die Sitzung ans kurze Ze>t mile,brechen. Nach Wiederaufnahme dcr Sitzung beginnt die Specialdebatte. (Das Gesey wnrdc in dcrsclvcn größten-theils nach dem Ausschußantrage angenommen. Den ausführlichen Gericht über die Spccialdcbatle müssen wir wegen Raummangel auf Montag verschieben.) Locales. — Seine königliche Hoheit der Kronprinz von Preußen wird mit einem Eftra-Hofzugc heute Abend um 8 Uhr 2? Minuten auf der Durchfahrt nach Venedig hier ankommen. Der Herr VandcSpräsidcnt nnd der Herr Statiousrommandant werden sich auf Allerhöchsten Befehl während des 5, Miuuten dauernden Aufenthaltes Sr. löniglichcn Hoheit am Bahnhofe ehrfurchtsvollst vorstellen. — (Tagesordnung) zu der am 12. October o. I. Nachmittags 5 Uhr stattfindenden Gemeinderathö-Sitzung: 1. Pflichtangelobung neu ernannter VUrger; 2. AllMige Interpellationen; 3. Antrag des Herrn Ge- mcinderathcg Bilina wegen Neupflastcrung der Iudengasse; ! 4. Vortrag der Polizeisection betreffend die Feststellung des Statutes für die städt. Feuerwehr; 5. Vortrage der Rechts section; a. wegen der Wahl zweier Gemeiudemthc für die ständige Stellungs-Commission; l). wegen Anerkennung des selbständigen Iagdrechtcs für den Inhaber von Kroifenegg I. P. Schwarz; li. Vortrag dcr Äausection, betreffend die j Zuhaltung der Vertragsbedingungen seitens der Pächter der Hauptmauza und des Ertäufcrs des Golouzberges. Geheime Sitzung. — (Gefunden) wurde eine Brochc mit rothem Stein. Der Verlustträger wolle sich diesfalls beim Stadt-magistratc anmelden. — (Polizeibcricht.) Der Fabritsarbeiter L. R. wurde am 4. d. Nachts in dcr St. Peters-Vorstadt wegen Vännenö im berauschte»» Zustande von einer städtischen Patrouille widerholt zur Ruhe gewiesen, leistete leine Folge und wurde deshalb verhaftet. Während der Escortirung beschimpfte er die Patrouille nnd wurde deshalb der Straf-bchörde eingeliefert. - Einige italienische Maurer wurden am 27. v. M. Murgens um « Uhr, als sie zur Züno-lMzelfabrit in der Polanavurstadt in Arbeit gingen, vom Maurer I. K. öffentlich beschimpft und körperlich, sowie doshafterweisc am Eigenthum beschädiget. Der Vorfall wurde der Gcrichlsbchördc angezeigt. — Dem Nealitätenbesitzer A. G. sind am 1. d. 'Nachmittags von einer Hofthüre 4 ciferne Thürbänder entwendet worden. Die gerichtöbekannte Taglöhnersgattin M. C. wurde als diefcs Diebstahls dringend verdächtig angehalten, sie gestand den Dicbstahl verübt zu haben und wurde dein Strafgerichte eingeliefert. — Am 2. d. M. stürzte der arbeitslose Schlosscrlehrling R. T. beim Herabnehmen einer Tafel, von einer Leiter, erlitt am rechten Fuße eine Quetschung und wurde ins Civil» spital übertragen. — Dem Schlossergesellcn I. K. wurde am 3. d. M. un Greißlerladeu dcö Ch., als er sich im berauschten Zustande darin aufhielt, ein Portemonnaie mit einer Barschaft von 11 fl. durch den Schlossergesellcn F. Sch. aus Stein entwendet. Sch. hat Tags darauf mit dem Gelde umher gezecht und sich endlich von hier entfernt. Nach demselben wird geforscht. Hermagor, 1. Oct. (Feuersbrunst.) In der Nacht vom 28. auf den 29. Sept. ist das etwa eine Meile von Hermagor entfernte, an dcr Gailthaler Straße gelegeuene, zur Ortsgemeinde Gönschach gehörige Dorf Förolach durch eine verheerende Fcuersbrnnst fast gänzlich eingeäschert worden, indem nur die Kirche, dcr Pfarrhof und daö Schulhaus uedst einigen Wohngebänden vom Ärande verschont blieben. Abgebrannt sind nach den bisherigen Ermittlungen 18 Wohngebäude, die zahlreichen zerstörten Wirthschaft«-gedällde ungerechnet. Da der Brand in der Nacht ausbrach, als die Dorfbewohner bereits im Schlafe lagen, gingen viele Einrichtungsstücke und Oeräthc zu Grunde. Noch trauriger ist aber der Umstand, daß auch ein Menschenleben als Opfer fiel, indem ein altes Bauernwcib in den Flammen eines Hauses seinen Tod fand. Ein zweites Bauernweib wurde auö dem mit Qualm erfüllten Kellcr-rauin desselben Hauses durch zwei junge Leute aus Hermagor mlt großer Aufopferung gerettet. Die Feuerwehr von Hermagor erschien auf dcr Brandstätte, wo sie den thätigsten Antheil an der Reltungsarbeit nahm. Neueste Post. (Original'Telegrammc der „LaibacherZeitung.") Wien, tt Dctober. Ge. Majestät der Kaiser reist über Ooustantinopel zur Griiff nunss des EuezcanalS. Der Kronprinz von Preußen elnpsiuss den Reichskanzler Bcust und die Minister und reist heute nach Venedig. ! Berlin, 5. October. (3in Gesetz über eine Anleihe von »3 Millionen zur Oinlö-sunss der SchatzbonS wurde dem ilandtage vor-sselegt, ferner daS Budget pro >87O welches ein Deficit von äz Millionen nachweist. Zur Ncise Sr. k. Hoheit dell Kronprinzen ! uon Preußen wird Nachstehendes uütgclhclll : Die preußische Corvette „Herlha", Capital, Koehlcr, ist von Pmlölnouth, wosclkst sie rcpurirt mid für die Aufnahme dcs Kronprinzen von Preußen in Stand gesetzt worden war, mit cincm großen Theil dcs Gepäckes nach Gib< raltar abgegangen, mn von durt nach Äliuüisi zu segeln, woselbst Sc. t. Hoheit sich auf ihr nach Constantinopcl und Alcxandrien einschiffen wird. Die preußische Dainpf-Yacht „Grille", Kapitän Nahcbnra, ans dem Wege nach Gulllpoli begriffen, um deo Kronprinzen auf feiner Reife nach Conslantinopcl und deni Sncz-Canal zn begleiten, ist in Plymouth eingelaufen. Prag, 7. October. Dcr abgetretene Bürgermeister Klaudy wnrdc wieder zum Bürgermeister gewählt. Innsbruck, 7. October. Der Abgeordnete DieSl ! beantragt in der heutigen LimdlagSsitzllna. die Bildung eines FünfcrconMs znr Prüfling dcr Stellung dcs öandcs gegenüber den seit 1867 erschienenen Gesetzen und zur Prüfung dcr Frage provinzieller Selbständigkeit. — Harnm beantragt directc Ncichsrathswahlen. Pest, 6. October, (^m Preß Processe des Staatssecretärs Holan) gegen den Mitredacteur des ..Clönör" wegen eines Artikels über angebliche Be- ziehungen des Klägers zur Südbahn wurde der Angeklagte mit nenn gegen drei Stimmen schuldig gesprochen und zu zwci Monaten Gefängniß nnd 100 ft. Geldbuße verurthcilt. Berlin, 6. October. (Im Herrcnhau se) fand die Präsidentenwahl statt. Es waren 105 Mitglieder anwesend. Graf Stolberg wurde beinahe einstimmig zum Präsidenten, Fürst Putbus zum ersten Vicepräsioenten, Graf Brühl zum zweiten Vicefträsidenten gemault. Berlin, 7. October. Dcr Landtag wählte daS vorjährige Präsidium wieder. — (Cardinal Rauscher) feierte am 6. vctober sein 72. Geburtsfest. Aus diesem Anlasse wurden ihm am Vormittage vom gesammten Domcapitel, von den Curat-Priestern bei St. Stefan nnd vom erzbischüflichen Alumnate die Glückwünsche dargebracht. Telear.iphisclie W'chselcvurse vom 8. October. kfterc. Metalliqueö «0.—. -- 5>prrc. Metalliques mit Mai» uild Noocmln'r-Zlilscil NO.--. — 5»pcrc. National-Anlehen K9,1^> — 18. — Silber 120. . - K, l- Handel nnd t.ttronprmz Vludolphsbalinactieu u»d Pviorit»^' te»l.) Bei del' mn 1. d, vorssmommmm Verlosung der Actien >i»d Pliurilälcil der Slreüe St. Valentin:3>tcyer und St. M> chael-Villach der inonprinz-Rudolphöbahn wurden die Numnrcril »il,:z2l» biö 61.33« der Acticn. nnd die Nummern von 1l.«0! dis 11 W0, und 45.408 bis 45.500 der Prioritäten znr Einlösung am I. Jänner !8?0 gezogen. Dcr Kursverlust eines Mounts. Ein Norseman» hat sich der Mühe unterzogen, eine Uebersicht des CurSvrrlustes, den die österreichischen Papiere vom 24. Ängnst bis 24. Scptcm-tier erlitten haben, zu rütiuerfen, und die Arbeit der„N. Fr. Pl-" ;>ir Versilgnng gestellt, Daö stesultat der tabellarischen ZusaM' nic-nstelluuss weic» ft. nach Grudcnbcleuchtunss mit Uissroiuöl. Äeim Bleibelg-mertc ^iolm lunrde der Versuch gemacht, die Grube bei matten Wcticrn mit iligroinul zu beleuchten, welcher Versuch gnt cnl' sprocheu hat. Verstorbene. Den 1. October. Dem woylgrbornen Herrn Dr. Ernst Edlen von Lehmann, l. l. Landcsgerichtsrath und Htaatsanwalt, sein Fräulein Tochter Anna, alt ^ an dcr ^unqcnlähmnug. De » 2 8. O ctob er. Herr Ignaz Thumauu, biirgl. Stein mctzmeistcr und Hausbesitzer, starb im 55. Lebensjahre in ^l 3t. Pctcrsvorstadt Äir. 61 an der Wassersucht. - Dem He"" Anton Premt, I. l. Post Official, seine Gattin Johanna, alt 4? Jahre, in der Gradischa^orstadt Nr. 30 an der Luugentuberculos^ DcnA. Octobe r. Maria Pippau, Stra'fliug', alt ^ Iahr^, im Iuquisitionshansc Nr. ,^2 an der Auszehrung. Ma"" Glare, Bettlerin, alt 84 Jahre, im Civilspital an Altersschwäche-— Anton Kocmar, TaMmer, alt 57 Jahre, im Hivilspital ^" ^nngcuödem, — Dem Josef Prubasla, Musitcmt, sein Kind I>-'!^ alt I Jahr und «", Monate, in dcr Polauavorstadt Nr. ."4 a>' der OehirnhöhlemvassersuÄ't. — Gertraud Terdina, Hausbcsit)"^ witwc, alt 53 Jahre, in der TirttauvorstM Nr. 73 an der />"' zchrung. Den 5. O c t o der. Ialob Orum, Taglohncr, alt «0Ia^, im ^ivilspital an dcr Ruhr, -- Barbara Aenrun, Inwolme"^ alt Jahre, in dcr Pola!"" vorstadt Nr. 7? an Erschöpfung dcr Kräfte. ,5 Dcn 6. October, ssra'uz Sarl, Justitutsarmer, "t >^ Jahre und 5 Monate, im Aersurgungshause Nr. 4 an der "U zehrung. ,,. Den «. October. Dem Andreas Vellavcrh. A"'„ Wächter, seiu ssind Karl, alt 1 Monat, in dcr Stadt Nr. ?'' Ichwächc, Hnlncrlllng. Im Monate September 1869 sind 67 v^ souen gestorben, unter diesen waren 37 männlichen und .^ ^ lichen Geschlechts. Angekommene Fremde. Am 7. October. „ Htadt Wien. Dic Henen: Puchart, Forft'Controlor, ^ Gottfch^c. — Fredering. Kaufm., von Paris. ^""'«ji,ch' Kelluer, von Vcldes - Kwis, Kaufn»., von Wim 7^ ^» reiner, Großhändler, von Tricst. — Ritter u. GoM. ^, Hrastnig. - Baron Abpfaltrcr, Gutsbesitzer, von "">'?i^, Kaiser und Völk-l. Nanfl.. von Wien. -> Strcm. Rlttmc'l Witwc, vou Trieft. ^ „eliel"' Elefant, Die Herren: Novat. Priester, uou Dole. - ".> „ischl'. Fabrikant, uuu Innöbruct. — Lcugycl. Hausn'., uon ^' ^l'' — Pridil. l. l. Geometer, van Krainburg. - Czepc'lla, ^ ' . ^ Ches. uon Wien. Panccra. Fabrikant. uon Kra'l'M'^- ^^, — Ciotti, vou Radmanmdorf. Nannicher, Post>'N'''^/ l'o" Moraulsch. — Fil. Agent, vou Wicu. - Kriz°j. 'pl"" . Planiua. — Premran, Priester. Baierischer Hof. Herr Knr;lhalcr. uou Domzale. ^^, Theater. Heute: Faust. Oper in 5 Acten-. . ««clc" Montag: Aus der Gesellschaft. Schaus^icl^"^—^ »'ll.Mg. 829,, 4. U.« windstill ! H , a.o>. 8. 2„N. 329,.r ^!,.« O,sel,rschw. b°bh , l0„ M. :^.>,> .,-5.8 Morgens lrilbe. später thcilweise Aufhat" W' h„ ^"', wechselnde Vewölluug. Weubrolh. MrltlickcS «-u'^ ^^,^, o^ peratur. Das Tagesmittel drr Wtlrme 4- 7-3". »"" ^ ' Normale. ' ..... , .«a u r> Verantwortlicher Redacteur: Ignaz v. ""