WochentlicheS Kundschaftsblatt des Herzogthum Krain. Auf das 1775^ Jahr. Zweytes Stuck, den i^en Fenner, sessssse sess esse ssssssesxsaassesssessaaas ssca In Wirthschaflssachen. Fortsetzung von -er Anwendung des Akazienlaubs zur jfutterung des Viehes. frfjiefet Baum, wte bereits gemeldet wvrden, liebt schlechten Boden, ev lapt sich alsv init grvsteu Nutzen dort, wo es wenige, odec gar keineLSiesen giebt an-bauen. Man kann jhn auf den Wegen, und B Stras- Strassen tit den Gassen Ver Dorfer, neben den Hausern, aufdurcen Hugeln, und Ebe-nen, und uberhaupt an jedem Otte, welches sonst zu nichts wetter brauchbar ist, ein-xflanzen. Er kvnnte zrvar auch auf trachti-gem Grnnde angeleget werden, aber dieses wollten wtv niche anrathen; sollten anch beym Anbaue die gehorigen zwischenraume ge-lassen werden, weil seine Wurzeln so, wte jene des Ulmes und der Esche zu ties schla-gen, und sich zu weit verbreiten. Diese Einpflanzung der Akatzie kann ent-weder dutch den Saamen, oder durch Setz<^ lmge geschehen; der ersten Art zu Folge must man den Saamen, in einen Garten, oder sonst wo, da man eine derley Pffanzschule anlegen will, unter die Erde bringen, aber dazu ein troknes Erdreich aussehen, welches nur selten mit Wasser darf besprenget we trden. Will man das Auskeinien des Saa-mens beschleunigen, so erweiche man ihn durch etliche TLge im Wasser. In einem Iahre wird matt etnen Sprosienvon 4. oLkr 5 Schuhen tit dec Hohe, und einent Zolle itt der Breite uberkommen,: woraus sich dee leichte Wuchs dieses Baumes abnehmett \h% Nach der zweyten Art werden die Sprost sen, welche von der Wurzel einer alten Aka-tzie entspringen, abgeschnitten, und itt die Pflanzschule ubertragen, oder wenn man einen solchen Baum Gersetzet, so t&f?t ittdtt einige von seinem Hauptwurzeln in dec Erde zumck, welche sich alsogleich wieder von selbsten nachpflanzen. M Herr Bohadsch eine vieriahrt'ge Akatzie versetzte, erhielt ev von den zuckckgebliebenen Wurzeln 37. Setz-linge, hiitte er sie nicht versetzet, rvurden auf das hochste 3. oder 4. Setzlinge hervor-gekommen seyn. Man kann auch die Setzs linge saint den Wurzeln ubersetzen. Uitt die Blatter dieses Baumes, welcher sehr stachlicht, und schwachLstig ist, desto leichter abzulesen, kann man sich eines Holzes m der Form eines Halbmondes, oder eines B r Kreu- -Kreuzes- odecauch etnev holzernen Scheere chedimen. .. Eines mGen wir noch anmevken; rnait .lasse sich dadurch mcht irce machen, datz viele Die Ainde der Akatzie den Pfevden fuv Schadr lich halten > welche dieselbe ungemem gerne -fressen; drnn hiev ist nicht von dec Rinde, sondern von den Blattem dec Akatzie die -Rede. 5: - • Schreiben eines Mitgliedes an die hiestge kaif. kon. Agrikultur«*Gesellfchaft. (Sefellftfyciftl iffy* Borschlag von dev Anwendung des Akatzienlaubes zu Futterung des Vie-hes erinneret mich an das Eschenlaub, rvel-ches auf rine gleiche Weise sehv vvrtheilhaft fatttt genutzet werden. Es ist dieses zwar in Oesterceich, Steyermarkt, KLmthen, und Tyrol, was gewohnliches aber in wtfeuem Lande nicht sehr bekannt, uoch gebvLuchlich, da- damin mag hiek nicht uberWig seyn, was ich hievon nrelde. t •, Die Esche wachst zwarbey.uns so HLn^ fig, als andecstwo, dennechi ist fMr&tfela ten in obee - und mittel Kvam anzvtteffen^ vnd kvnnte gav leicht iveit mehr vervielM tiget werden, welches fie anch m BetcachtuW noch sv vieler anderec, wichtigec VotthE- die hier anznfuhren dec Ort.nicht ist, sehe wohlverdiente: In Obersteyemmvkt wecderr die Aeste envachseneo Eschen M Abstavdtz ungefehv eines Schuhes von Venn Stamms, saint dem Gipfel beschm'tten, wvrauf daK Laub dicht hewordringt, da§ nran, wem es cctf ist, mit einenr Stabchen abschlLgt^ und $nv Kutternng nach Hanse iuutgi .D» es sich bald wieder nachsetzet, so kann diese Laubamdte den Sommec hindnrch zn 4. bis 6>nal eingebracht wecden. In' Karnthen und Tyrol wecden die nnbeschnittenen Aeste abgeblLttert. In diesein Falle danett dee Baum zwap Mger, abee ec giebt auch we-v.. B 3 in- m'ger Laubfutter, welches m einem Sommer zwey hochstens dreymal eingesamnrelt wird. In Istrien, wte ich vernehme, wird das Esihenlaub' gedvrret, und im Winter den Schaafen zvr Speise gegeben. Wie ersprietz--lich wLren devgleichen Jndustrien niche auch Vserem Lande? Wenn man nur einmal Hand anlegen wo'ttte, und nicht inuner von der Unmoglichkeit einer Verbesserung hart-rrLckig trLumte, so wurde dem obwaltenden Futtermangel, uber welchen man immer so Lngstlich klaget, entweder auf die eine, oder die andere Art gar bald nachdrucklich gesteuret werden. In dieser Absicht wenig-stens nahm ich mir die Freyheit einer hoch-Ml. Agrikultur » Gesettfchaft gegenwartig kurzen Bericht einzusenden, der ich verharre Cmer hochlobl. Agrikultur -Gesellschaft Ergebnester re. Ge- (veksnomische Nachricht. Bern den u. Lhristmonat 1774. Es hat sich tziec allererst cine Gesellschaft iuitgec Geistlicher versammlet, tit der Absicht, sich nicht nur in den ihrem Stande-stgnen Kenntnitzen vollkommen zu machen, sondern auch die Begriffe dee Landwirthschaftskunde zu erlemen, um auch durch selbe der mensch-lichen Gesellschaft nutzlich zu seyn. Diese ist vielleicht die eustc Pflanzschule dev Land-priester, die jemahl in Europa ist errichtet tvvrden. Sie verdient den Schutz dec Re-gierung / und die Wohlgervogenheit des ge-meinen Wesens, um ihre Errichtung zu be-fordern. Man bildete zwar auch sonst Hir-ten; aber solche, die zugleich einige Wissen-schaft vom Ackerbaue besasien, bildete man nicht; und diese waren Burger, die demge-meinen Wesen am meisten mttzen konnten. Der Stoff ist neu, schon, und sehr wichtig. Es fey nun, wie es immer wolle, das ge^ B 4 gebe- gebene Beyspiel ist gut, und verdienet Nach» ahmung. /;:>£ Ansiedlungs patent. Fuv tzie? auswartiyen protestantischen ^am delsleute, Runstler, ^crbrikanten, pro# feftiomsten, und ^andwerker. Wir Maria Theresia rc. ^Antbieten allen, und jeden rc. Wir haben ^ vermittelst eines unteiiit heutigen Dato erlassenen Patents Unsere hochste Willens-meinung zu erkennen gcgeben, nach welchee me Uns gnadigst entschlossen haben zu Wie-derechebung dec in diesen Landen durch die vergangenen Unmhen so sehr verfattenen Handlung, itttd Induftrie allen auswLttlgen, desgleichen den in unsem ubrigen Erblanden zwar wohnhaften, aber noch nicht wicklich ansLtzigen romisch »katholischen, odee gvte# chisch - uničen katholischen Handelsleuten / Kunst- Kunstlern, Fabrikanten, Prosetzionisten, imb Handwerkecn, welche in dresen Unseren Konigreichen Galizien, und Lodomerien, an welchen Orten fie immec wollen, fid; me* derzulassen, und ansatzig zu machen geden-ken, nebst dec unentgeltlichen Verleihung-des Burgee- und Meisterrechts eine 6jahcige vollkommene Befreyung von allen Perfonal-Steuern, und Abgaben einzugestehen. Da Wir nun aus den namlichen Belve-gungsgrunden, welche diese Unsere hvchste Entschlietzung veranlasit haben, ferner gna-digst geneigt find, diese namlichen Freyhei-ten, und Begunstigungen gleichfalls den aus-wartigen protestantischen, oder disiiden-tischen Handelsleuten, Kunstlern, Fab cikam ten, Prvfepionisten, und Handwerkern in gewissen benannten Stadten dieser Unfevev Eonigreiche angedeyhen zu lassen, so haben Wir nachfolgende 4 Stadte, als Lemberg, Jaroslau, Zamofe , Malefczicky gnadigst be* B 5 stiin- stimmt, um m solchen gedachten protestan-tischen -handelsleuten, und so fort die freye Ansiedlung, und AnjWgmachung decgestalt zu gestatten, datz Wir dieselben in ersagten 4 StLdten, irt Unseen landesfurst. Schutz, mit Ertheilnng der Pofifeffions, und Burger-rechts Fahigkeit an - und aufzunchmen hie-mit gnadigst versprechen. Wir setzen, und wollen demnach, dast alle erstgedachte auswartige protestantische, oder dltzidentische Handelsleute, Kunstler, Fabrikanten, Profe^ionisten, Handwerker, rvelche sich in den vorbenannten 4 Stadten niederzulassen, und ansttzig zu machen ge-denken, nach geschchener geziemender Annies-dung beyUnserem kais. kon. Landes-6uber-nio, oder dem betrefenden Kreisamte willig aufgenommen werden, ihnen nebst unent-geltlicher Ectheilung des Burger-und Mei-sterrechts, und 6jLhriger vollkommener Be-sceyung von allen Perfonal - Steuern, und Ab- Abgaben die possessions-FLhigkeit dergestalt, datz fie in obbenannten StLdten, Hauser, same den dazu gehorigen Lustgarten, Fabri-ken, Gebaude, Haridlungsgewolber, Maga-zinn, und dergleichen ankaufen, oder bauen, uttd eigenthumlich besitzen mSgen, eingestan-den, zugleich abec auch veewilliget seyn solle, ihren Gottesdienst allda in den in ihren Hau-seren zu gestattenden Privat - Oratorieit frey, und ungekrLnkt auszullben. Dieses ist Unsec gnadigster Wille / und Meinung. Gegeben rc. Durchrersende Ansehnliche peksonen. Den pen Ienner. Ein rustischer Kayalikk, Herr Graf Go«-rishki, mittels 5. Postpferd nach Deutschland. Den 4ten Ienner. Herr Marchese Spinola, aus Italien nach Wien, mtt 10. Pferd. Den pen Ienner. Herr GrasEsterhazi, dec wohlehrwurd. PP. Pauliner Provincial aus Tstrien nach Graz/ mit 4. Pserd. Den 8ten Ienner. Herr Generalfeldzeugmeister Graf Pe-legrini, von Wien nach Ztalien mit 4. Pferd. Den lotett Ienner. Herr Graf von Torres, nach Krainburg. Herr Generalinajor Knosonitsch, aus Kroaren nach Wien. Den i4ten Ienner. Herr Hauptmann Kajanouitsth, aus Kroaten nach Wien. Stanbes - Eehohungen. Hochften Hof cDecret gematz dd. 2'8sten praef. I8ten Septemb. 1774. find die 3met) Gebmdern Joseph Nepoinuk, und Joseph Karl Edle von Fuchs, gesanrmten Erblanden Rittern, und ob dee Enserischen Landes Mit- Mitglieder in Anbettacht derer bey vein allerdurchlauchtigsten Erzhause Oesterreich fid) errvorbenen Vecdiensten in des heil. cunt. Reichs Freyherrn < Stand erhoben worden. Maektpreise. Sainstag den?ten Ienner 1775. Ein Merm'ck, oder 1 halben Metzen Waizen » p Tw. k 1.26 k 1281130 Schorsitzen - p - - k 99 k 102 k io> Nvcken - - p - - k 82 k 85 k 89 Hirsch ? - - p * 111 <■ I * * 0 Gerslen - - Weitzgemischet p - - k - - k - - k - -Schwa rzgemischet p - - k 67 k 68 k 71 Harden - - p - - k 65 k 67 k 68 Haber ein Star p <= - Li77 k 181 k 183 Verzeichnist ber hier in Lcrybach in, unb vorber Stadt verstorbenen. Den 5ten Ienner 1775. in ber 0tabt Niemand. vor ber Gtabt. Dem Hafner, Taglohner seine TochterMa^-ria fluf dec St. Petersvvrstadt in Blasi-schen Hause N. 33. alt 1. Tag. Deni Kramer Maurer, seine Tvchter Gertrud , an der untern Polana in Steinho-fischen Hause N. ^0. alt 2. Iahr. Den 6ttn in ber Gtabt. Niemand. vor ber Gtabt. Dem Rositauscher Supantschitsch, scute Toch-ter Maria, in der Kothgasse im Gvbati^ schen Hause N. no, alt 3. Monat. Den 7ten Ienner. Nieniand. Den 8ten Ienner in ber 0tabf. Dem Araditschnig Dom-Mesner, seine Tvch-' ter Lucia, in Alumnat, alt 13. Monat. vor ber Stabt. Niemand. Den 9ten in der St«dt. Anton Schlebnig, burgers. Riemermeister, auf dem Stadtthor N. 220. alt 63. Iahr. Dem Daniel Last, burgerl. Tischler, sein Magdlein Nothgetanft, anf dem Schabek in der gewesten Caflerm N, 14. vor der Stadt. Georg Boterschey, etn Zimmermann an ei-nen unglucklichen Fall, aus der Polana in Wolkenspergischen Hause N. 53. alt 25.1. Den loten in der Stcrdt. Niemand. ••• • i vor der Stadt. Maria Kauschitschin, ein Schneider Weib, in Krakau, in eigenen Hause N. 3, alt 32. Iahr. Maria N. eine Betlerin Wittib, in Tymau in Burzischen Hause N. 28. alt 40. Iahr. Martin Skander, eines Taglohners Sohn, vor dem Karlsckdterthor in Zoisischen Hause N. II, alt 4. Wochen. Den 11 ten in der Gtadt. Dem To can, gervesten Stadtwachter, feitt \ Svhn Franz, in der Spitalgasse in Zebm lischen Hause N. 264. alt £ Jahr. , Dor der Stadt. Helena Schwarzin, Gartnersrvittib in W erspergischen Garten N. 31. alt 5c. Jahr. Loren; Hopenegg, bnrgerl. Schneider, nLchst denen PP. Discalceaten in eigenen Hanse N. 18. alt 65. Jahr. Den 11ten in der Stadt. Francisca La§in, bnrgerl. Tischler Fran, ill der gelvesten Caferne N. 14. alt 3?. Jahr- Maria Agnes Marotin, in der Franciscans gaffe in Lhriftanschen Hanse N. 212. alt 60. Jahr. vor der Stadt. Nl'emand. Den igten in der Stadt. Dem Hager, Brandweinbrenner, seinSohri Georg, in der Krengasse in eigenen Hanst N. 27. alt 15. Jahr.