Nr. 270. Pr«numtlatlon»P»l!»: Im «omptoli ganzj. f. N. halbj. st. 5 lw, Für die Zufttllun« in» H«u» h»lb>. b« li. »lil d« Post ganzj, f>. 15, halb!., st- 7 «> Freitag, 24. November. Ins«ltlon»glb«,: F», Nein» Insnatt «» »» ^ Zlilen « tl,. ziVßei« p« Z«llt « ll,, b«i »stere« w!«btlhol»ngen v»» Zelll » l». 1882. Amtlicher Theil. Der Ministerpräsident als Leiter des Ministeriums des Innern hat den Statlhaltereisecrelär Wilhelm Nilter v. Iettmar zum Bezirkshauplmann und den Vezirl«comrmssär Adolph Schaffenhauer.Neys zum Statlhaltereisecretär im Küstenlande ernannt. Erkenntnis. Da« l. l. Landcsgericht Wien als Ples««er«cht hat aus «lntran der l. t, Staatsanwaltschaft erlannl, dass dcr Inhalt dcs 'N Nr, 979 dcr periodischen Dluclschrist „Wiener «llacmrinr ^tilunff" (Morqenblatt) vom 17, November 1882 enthaltenen «tlitri« mit der Ausschrist „Wien, 16 November" in der Slelle bon „Wir betrachten eS als ein Glück" bis — „Nannraichcr "der alte Weiber" das Verbrechen nach g 6b » St. G., resp. Art, II des (hashes vom 17. Dezember 1862. Nr, 8 R, G Vl, ^°M Inhre I86!l. besslilndc. m,d hat nach 8 493 S». P, O. das Verbot dcr Weitetverbreitung dieser Druckschlist auSge» sprochen. Nichtamtlicher Theil. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die «Wrazer Zeitung" meldet, zur Bestreitung der Kosten zum Schulhausbaue dem Orlsschulrathe Wisrll 300 fl. zu spenden geruht. Se. k. u„d l. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Wilhelm hat, wie die «Troppauer Zeitung" meldet, dem in Tropvau zu gründenden Landes' Museum filr Kunst und Geweibe 200 fl. gespendet. 8. Verzeichnis Über die beim k. l. Landespräsidium filr Kram ein» gelangten Spenden für die durch N^berscl,wemmung verunglückten Bewohner von Tirol und Kiirnten. fl, tr. 5m 7. Verzeichnisse wurden ausgewiesen . 2300 63 Hnr Karl B. Mally. Bürgermeister in Neu- marlll.......... 1 ^ » F'iebrich Raitharek, Handelsmann in Neumark'l.........— 50 .. Clemens Mosche, k. l. Vezirksrichter in Neumarlil......... 1 — -. Josef Olavilsch. k. k. Bezirksgerichls- lanzlist in Neumarkil.....— 50 . Josef Nemz. k. l. Bezirtsgerichlsdiener in Neumarlll........— 30 » I. Dobrin. Hausbesitzer und Wirt in Neumarttl...... . . ^-50 ft. tr. Herr Johann Omersa, Handelsmann in Neumarlll.........— 50 Die Herren Beamten des k. k. Steueramte« in Neumarlll........ 1 — Frau I. Klander. Wirtin in Neumarkll . . — 30 Herr Alois Sch'meh, Privatier in Neu- marttl..........— 50 , Johann Wilfan. Bäckermeister in Neu« marlll..........— 30 „ Johann Ielenc, Verzehrungssteuer. Grschäflslelter in Ne>lmarlll ... — 30 Frau Amalia Sluller. Kaffeesiederin in Neu« marltl..........— 50 Herr Taxier in Nenmarlll......— 50 Friu Iosefa Zeme. Hausbesitzerin in Neu. ma,ltl..........— 40 „ I. Kocianili. Hausbesitzerin in Neu- marltl..........— 20 « Mcilly. Hausbesitzerin und Lederfabri- lcinlin in N^umnltl......— 50 „ Maria Detlevc,, H 'U^besitzerin u. Leder- flibrilanlin in N umailll .... — 50 Herr Matthäus Lonkar, Gastwirt in Neu- mailll.......... 1 — ^ A K. i„ Neumarkll......— 20 .. U. Schiff'er. Puslexpeditor in Neu. marlll..........__ ho „ A. Perne. Wirt in Neumarltl ... — 40 Frcm Maria Ah.'ö i, Sensengswerlslilhaberin in Neumarltl........ i __ ^ Barbara Ahktl...... i — Herr Peter Mally. Lrdeifabrilant in Neu- Mllllll.......... 1 — , Kaipar Dornig. Hausbesitzer und Hufschmied in Neumallll.....— 30 „ Josef Vodnoo, Fleischhauer in Neumarlll ..........— 30 Frau Eroestine Dornig, Hausbesitzerin in Neumailtl.........__ «zy Herr Valentin in Neumailil.....— 60 Frau v. Födransberg, pens. Steuereinneh- meri.Gattin in Neumarltl .... 1 — Hrrr Valen„n Pollak. Hausbesitzer und Wirt in N^llmarlll........ 1 — . I. O. Mally, Handelsmann in Neu- marlll..........— 50 , L. Pollal. Realitätenbesitzer in Neu« mailll..........— 50 Frau Theresc Ahai!lk. Private in Neumarktl. — 40 fl. tr. Frau Maria Peharc. Hausbesitzerin in Neu- morltl..........— 40 Herr A. L. Globotnil, Sensengewerksinhaber in Neumlllltl........— 50 , Freiherr von Ried, Oberstlieutenant in Neumarltl........ 1 — Frau F. Oiabnil, Vreislerin in Neumarltl . — 30 Herr Franz Spendal, Psarradminiftrator in Neumarlll.........10 — , I. Molj. Eooperator in Neumarltl . 2 — » I. Klapsii, pens. Pfarrer in Neumarktl — 40 ^ K. Ruech. Hausbesitzer in Neumarltl . — 30 « Johann Debelak, Volksschullehrer in Neumarkll.........— 50 » Ioief Kragl. Vollsschulleiter in Neu- maiktl..........— 50 Frau I Hanhart, Herrschaflsbesitzerin in Neumarltl......... 2 — ^ Elije Peharc. Private in Neumurttl . — 50 „ Upollonici Mlklavk k, Hautbrsitzerm in N^umarltl.........— 80 , Npollonlll Polaj, Hausbesitzerin in N^umailll.........— 20 „ Maria Mitlaviii, Hausbesitzerin in Neumarltl.........— 20 ^ Iosefine Pirc, Hausbesitzerin in Neumarlll ..........— 20 Herr Josef Belcher. Hausbesitzel und Fleisch- Hauer in Neumai ktl......— 4(7 Oberverwesamt in Neumarltl..... 1 — Herr Melchior I^irc, Sensenschmied und Hausbesitzer in Neumarlll .... — 40 „ Johann Theuerschuh. Krämer undHaus- besiher in N-umarltl......__ 50 Frau Maria Salberger, Gleislerin in Reu- marltl..........— 30 „ Gertraud Mede. Greielerin in Neu- marltl..........— 20 , ssrancisca Hofbauer, Hausbesitzerin in Neumartll.........— 20 Summe . . . 2342 63 sssortsehun« solat.) Wien, 22. November. Die »Wiener Nbendpost" schreibt: Diejenigen Wiener Journale, welche bewuist oder unbewujst noch immer an dem Irrthume festhalten, dass die jüngst von den Reichsralhs.Ubgeordneten der Innern Stadt Wien einberufene Versammlung nicht eine Volls-, Feuilleton. Pariser Chronik. . Im velflossenen Jahre lam der Gelehrte Ujfalvy, ln geborner Ungar, mit feiner Frau von einer For. Hungss.is. aus dem Innern Afrikas zurück. Die Ge-Wchuft für Erdllmde gab dem G^lehrlenpaar ein Inlett. Die Presse Versicherle, der Reisende bringe ""l große Sammlung der verschiedensten Dinge mit, A"" and^m auch eine Anzahl von Geschonten eines Allans für die französische Regierung. Nun wurden löblich alle Kisten sammt ihrem Inhalt namens der ^'^a gepfändet, von welcher der Gelehrte sich wie. .^lholt Gelder senden lieh. während er auf seiner For-^ungsr.is. begriffen war. Das Pfandrecht wurde ^n auch auf alle Objecte, mit Ausnahme der Ge-^enle an ssranlleich. bestätigt. Der Gorfall liefert . uerdings einen Beweis für die Schwierigleiten, mit H zkr>. die wissbegieriqen Enldecker zu lämpfen haben. h'2 letzt haben die Gcheimnisfe des schwarzen Welt« H 'ls den weihen Forschern wenig Segen gebracht. a»!l ^" Suezcanal ist ein danlbares Kind der Zeit 3^'eben. das dem genialen Lessens Gold und Po-U?l'lät in den Schoß warf. Der «große Franzose" H ° von den Parisern auf den Händen getragen, leite» ^ Quelle zahlreicher Aneldolen. Fast täglich ^ " Mit drei Söhnen und drei Töchlern in der siben 6 von Paris spazieren. Die jungen Leulchen Nen i °, ^°nies. indes der Vater einen hohen Brau. Less'ps, nahe an 80 Jahre alt. hat bekanntlich eine junge, energische Frau und zehn lleine Kinder-chen. Vor wenigen Tagen, so berichlet ein Pariser Blatt, lam er auf feinem Autfluge nach St. Cloud, wo er mit seinem halben Dutzend Kinder lt,s verzehrte. Zahlreiche Menschen sammelten sich sofort um ,hn. Lessep« dmtele auf seine Kinder und rief: «Seht. meine lieben Landsleute. da habe ich drei Burschen. Soldaten für unser liebes Frankreich, und da drei Mädchen, die. wenn da« Vaterland ruft. prächtige Marketenderinnen abgeben werden." Lauter Beifallsjubel folgte den Wor-ten des witzigen Mannes. In diel/m Augenblicke ist Paris ungemein belebt. Vor den UHß28M8 ll« mocle», vor b,n Salon« der Couluriüres halten endlose Reihen von Wagen, denen die elegante Damenwelt entsteigt, um ihre Einkäufe für die Saison zu machen. Man bewundert die mär-chenhaften Schätze, die Mode und Luxus seit dem Frühling aufgestapelt haben; man gerülh in Entzücken über all' die fchimmernden Grwebe. liber das Schoß» lind der Mode, den Lkmim chnnßls, über die Bro-cate und Damaste, deren Zeichnung sie würdig macht, in einem Museum Platz zu finden. Als höchste Neu« heit zeigt man den Spitzen der eleganten Wtlt einen Damast. künstlerisch schön willend. Auf sattem, dunllen Grunde, loutre, schwarz, meergrün oder tief« roth, heben sich Cameen in reizenden Medaillons ab. Diese gewebten Köpfe in erhabener Albeit sind da« ncm plug ultra, der Eleganz und ja nicht mit den ein-gewebten Köpfen zu vergleichen, die fchon im verflos. senen Jahre auftauchten. Diesmal sind es wirtliche Eameen, Nachahmungen des Profil, in Sammtweberel hetvoittetend. Man drückt einander die Hand zum Wiedersehen und wählt die prächtigen Pelzmäntel au» Biber« und Otlerf.llen, denn die letzte Mode fertigt nicht etwa den Vefatz, sondern den ganzen äußeren Mantel aus Pelz an, während sie den Sammt oder Nllaestoff als Innenseite verwendet. So erfanden die Kleiberlünstler Mäntel, die auf beiden Seiten getragen werden. Es ist fast unmöglich, von Paris zu reden, ohne der Mode zu gedenken, deren Schöpfungen durchschnittlich in Pari« kostbarer, aber, jo weit es die Welt der donllöt.6 lliinmo betrifft, auch ruhiger, dunkler, fast einfacher scheinen als in Wien. trotzdem ungeheure Summen durch ein Kleid dargestellt werden. Die Pariser Damen gehen daran, die Saison für Paris oder für Nizza und Cannes vorzubereiten. Die Suwns sind noch geschlossen, man gehört sich selbst und einigen intimen Freunden, welche zum Besuche des elften geheizten Kamin sich einfinden. Der Kamin hat eine gefährliche Eoncurrenz erhallen. Nach und nach sehen die Parifer doch ein, dass die schönen rothen Kaminflammen nicht genüqend wärmen, und so stellen sie jetzt runde eiserne Oefen vor den Kamin, die man ekio findet, deren Cachet gefällt. Sowie aber der Pariser etwas für cdic erklärt, ist sein Glück gemacht. Das eiserne lleine Un-gethüm wirft seinem Erfinder ein Vermögen in den Schoß. — Nicht allein die Pai,ser füllen die Weltstadt, der Frembenanorang ,st geradezu massenhaft. Die Deputieiten sollen es sehr bedauern, dass chnen nicht die unentgeltlichen Salonwaggons der Eisenbahn für den Aufenthalt m Par«s zug/bote stehen die Fremden vertheuern ihnen den Aufenthalt. ' Laibacher Zeitung Nr. 270 2304 24. November 1882. sondern eine Wählerversammlung gewesen ist, veröffentlichen heute, augenscheinlich in der Absicht, einen Knalleffect im Sinne ihrer Interpretation zu erzielen, nachstehende Mittheilung: T>ie vom Abgeordneten Dr. Moriz Wcitlof bezüglich der Wählcrversammlung erstattete Anzeige lautete wie folgt: „Löbliche t. k. Polizeidirection! Im Vereine mit den übn» gen Reichsrathsabgeoidneten der Innern Stadt Wien, den Herren Dr. Ignaz Kuranda, Dr. Karl hoffer und Dr. Heinrich Jacques, habe ich für Samstag, den 18. November 1682, um 6'/, Uhr abends im Festsaale der niederösterreichischen handels-und Gewerbelammer, 1. Bez., Wipplingerstraße Nr. 34, 1. Stock, eine Versammlung der Reichsrathswähler des genannten Be« zirkes veranstaltet, wovon ich mich die vorgeschriebene schriftliche Anzeige zu erstatten beehre und ersuche: Die löbliche l. l. Po-» lizeidirection wolle über diese Anzeige Bescheinigung ertheilen." Rubrum: „K. l. Polizeidirection Wien! Dr. Moriz Weit» los, Reichsrathsabgeordneter der Innern Stadt Wien, 1. Bez., Schottenbastei Nr. 1, erstattet inenthaltene Anzeige." So lautete in der That wirklich die ursprüngliche Eingabe des Herrn Dr. Weitlof an die k. k. Polizeidirection. Was jedoch jene Journale, die diese Emgabe heute reproducieren, entweder nicht wissen oder verschweigen, ist die Thatsache, dass die erwähnte Eingabe vom Herrn Reichsrathsabgeordneten Dr. Weit -l o f selbst revociert wurde, somit gegenstandslos ist und bei Beurtheilung des Charakters der jüngsten Versammlung ganz und gar nicht in Betracht kommen kann. Am 17. November d. I. gab nämlich Herr Dr. Weitlof folgende schriftliche Er« klärung ab: „Die von mir am 16. d. M. bei der Polizeidirection über« reichte Anzeige, betreffend die von mir im Vereine mit den übrigen Reichsrathsabgeordneten der Innern Stadt Wien für den 18, November 1882 im Festsaale der niederösterreichischcn Handels« und Gewerbelammer einberufene Wählerversammlung — ziehe ich zurück und mache mich verbindlich, die diesfalls an die Wähler ergangen« r. Jacques m. p." Diese Eingabe fand fofort eine genügende Erle« digung, Wie dies aus folgender Zufchrift erhellt: „Die inenthaltene Anzeige über eine für Montag, den 20. d. M, um 6'/, Uhr abends in dem Fcstsaale der niederösterreichischen Handels« und Gewerbelammer, 1. Bez.. Wipp« lingerstraße Nr. 34, auf Grund des Z 2 des Gesetzes über das Zu dem unlängst gefeierten arabifchen Neujahrs« fest empfieng Ismail Pascha in Paris zahlreiche Glück-wünsche. Der ehemalige Souverän verfügt im Grand Hotel über einige Gemächer, während er nächst Paris in Courbevoie eine prächtige Villa gemietet hat, welche von zwei feiner legitimen Gemahlinnen und seinen Lieblingsfklavinnen sowie dem zahlreichen Hofstaat bewohnt wird. Ismail Pafcha, dessen Augen noch immer sehnsüchtig nach Egypten blicken, hat noch nicht aufgehört, sich als Souverän zu fühlen. Er führt ein fürstliches Haus, ist sehr freigebig und wohlthätig. Er wünfcht einen Besuch in London abzustatten, das Cabinet schien jedoch von dieser Idee nicht sehr erbaut, und Gladstone ließ dem Vicekönig bedeuten, dass die Reise nach London streng privaten Charakter tragen solle. Demzufolge beschlofs Ismail Pafcha, feinen Aufenthalt in Paris zu verlängern und erst in meh« reren Monaten nach London zu gehen. Er hat ein großes Hotel in Paris gemietet, in welchem er und seine Frauen einen Theil des Winters zubringen werden. Die Damen des Vicekönigs tragen gerne die elegantesten französischen Costume, folgen aber in ihrem Leben ganz der orientalischen Sitte. Weder Theater noch Gesellschaften werden von ihnen besucht, und ihr Harem ist so abgeschlossen, als ob er am Bosporus und nicht an der Seine stünde. Nußer dem Pascha und seinen Söhnen haben nur der Arzt und der Apotheker Zutritt. Sefer Pascha, der Besitzer eines herrlichen Schlosses in Steiermark, befindet sich stets m Gesellschaft des Vicekönigs, mit dem er sehr be-freundet ist und der ihm einen Besuch in der St ei er« marl sür den Sommer in Aussicht gestellt hat. (Presse.) Vcrsammlungsrecht einberufene Versammlung wird hiemit i m Sinne dieses ß 2 des citierten Gesetzes zur Kenntnis ge» nommen. Wien am 18. November !882. K. l. Polizeidirection," Sr. Wohlsscborcn Herrn Dr. Heinrich Jacques, hos-lmd Gerichtsadvocatcn und Reichsrathsabgeordneten. Wien," Es erübrigt uns noch, den Wortlaut des ß 2 des citierten Gesetzes hier zu wiederholen. Derselbe hat folgende Fassung: „Wer eine Vollsversamlung oder überhaupt eine allgemein zugängliche Versammlung ohne Beschränkung auf geladene Gäste veranstalten will, muss dies wenigstens drei Tage vor der beabsichtigten Abhaltung unter Angabc des Zweckes, des Ortes und der Zeit der Vcr» sammlung der BeHürde schriftlich anzeigen. Die Behörde hat über die Anzeige sofort eine Bescheinigung zu ertheilen." Wie nun angesichts des hier dargestellten authen« tischen Sachverhaltes noch irgend ein Zweifel über den Charakter der jüngsten Versammlung sowie über die Intentionen der Einberufer derselben obwalten kann, erfcheint uns geradezu unbegreifllich. Wer die gegentheilige Ansicht vertritt, gleicht dem Advocate«, der sich gezwungen sieht, drastifche Mittel anzuwenden, fobald es sich um ei»e verlorene Sache handelt. Ein solch drastisches Mittel ist die Art und Weife, wie eine von dem Verfasser selbst widerrufene Eingabe als aufrechtes Beweisstück ganz unverfroren citiert wird. Zur Lage. Der Präsident des Abgeordnetenhauses, Se. Exc. Dr. Smolla. hat durch Vermittlung des Oberst-Hofmeisters Ihrer Majestät der Kaiserin Allerhöchstderselben am 18. d. M. die Glückwünsche des zu düser Zeit nicht versammelten Abgeordneten» Hauses zu dem Allerhöchsten Namensfeste dargebracht und hierauf das nachfolgende Telegramm, welches, noch nach Budapest adressiert, am 22. d. unter Convert in Wien einlangte, erhallen: ..Infolge Allerhöchsten Befehles ersuche ich Eure Excellenz, dem Abgeordnetenhaufe des österreichischen Reichsrathes für dessen Glück» wünsche den gnädigsten und huldvollsten Dank Ihrer Majestät der Kaiserin zur Kenntnis bringen zu wollen. Baron Nopcsa." Der Reichsrathsabgeordnete für Linz - Urfahr-Ottensheim Dr. Edlbacher hat dem Präsidium des Abgeordnetenhauses angezeigt, dass er sein Mandat aus Gesundheitsrücksichten niederlege. Ein Theil der Wiener Morgenblätter vom 22sten d. M. begrüßt die Publication, betreffend die Einführung der Postsparcassen, mit sympathischen Worten. Die „Deutsche Zeitung" hebt hervor, dass die hiemit getroffene Organisation im ganzen ein „genau klappendes Geflige" zeigt. — Die „Morgenpost" schreibt: „Die Postfparcassen sind un-zweifelhaft eine sehr heilsame und zweckmäßige Ein' richtunq, denn sie ermöglichen es auch den untersten Volksschichten, durch Spareinlagen von fünfzig Kreuzer an einen Nothpfennig beiseite zu legen oder ein kleines Capital anzusammeln. In unserer Zeit, wo das Capital zu einer großen Macht geworden ist und wo die Geltendmachung jeder individuellen Thätigkeit durch den Capitalsbesih wesentlich gefördert wird, ,st es jedenfalls sehr wichtig, dem capilalslosen Theile der Bevölkerung die Capilalsansammlung zu erleich« tern und zu ermöglichen." — Die „Vorstadt-Zeitung" fagt: „Seit Einführung der Correspon-denzkarten durch den Handelsminister WUllerstorf im Jahre 1866 ist leine postalische Mahnahme von gleicher Bedeutung zu verzeichnen. Wenn, wie man hoffen darf, die Postsparcassen den gleichen Erfolg er» ringen, sich in gleicher Weise einbürgern werden wie die Correspondenzkarten, so wird damit für die Hebung des Verkehres, für die Belebung des Spürsinnes in den breitesten Schichten der Bevölkerung ein sehr wesentlicher Schritt gethan sein." — Die „Tribüne" bemerkt: „Sowohl auf dem politischen als auf dem wirtschaftlichen Gebiete fehen wir das jetzige Mini« sterium dahin trachten, dass allen Schichten der Be-völkerung die Theilnahme an jenen Segnungen er« möglicht werde, welche zu bieten der Staat in der Lage ist. Den Fünf.Oulden.Männern ihr Wahlrecht, der ganzen Bevölkerung die Postsparcassen gegeben zu haben, diesen Ruhm kann selbst der ärgste Feind der gegenwärtigen Regierung nicht benehmen, und diese Etapen kennzeichnen den Weg, auf welchem dieses Ministerium auch weiterhin zu wandeln entschlossen ist l" Der „ Ofservatore Romano" bespricht die sociale Bewegung in den verschiedenen Ländern Euro« pas und bemerkt sodann: „In Oesterreich ist man erfreulicherweise nicht auf einem ähnlichen Punkte angelangt und wird hoffentlich auch nicht dahin kommen. Das Ministerium Taaffe, welches sich ein Pro» gramm wirtschaftlicher Reformen vorgezeichnet hat und in der Enlwicklnng und Activierung desselben fort» fchreitet, strebt nicht etwa durch politische Theatercoup« nach der wandelbaren Vollsgunst, aber es vertraut darauf, durch Gesetze und andere Mahnahmen, welche in allen Zweigen der Arbeit, i > der Landwirtfchaft wie in der Industrie, auf ein Vesferwerden abzielen, dakselb-' begünstigen und entwickeln, die Anerk»n,'nng der Bevölkerung zu erringen. Das Cabinet wird dabei wohl auf das Flittergold des liberalen Doctrinaris-mus verzichten, wird aber dafür durch die Dankbarkeit der zu neuem Leben erweckten Bevölkerung, welcher es eine bessere materielle Lage gewährt, entschädigt werden." Das „Journal des Dibats" widmet der abgelaufenen Del eg at ionss ession an leitender Stelle einen lä»gerc:i Artikel, welchem wir Folgendes entnehmen: „Die Erklärungen der Reichsminister sind bei aller schon durch deren Stellung gebotenen Reserve so beruhigend als nur möglich beziiglich der' Erhaltung des Weltfriedens; man maq vielleicht einzelne Details ihres Programmes discutieren können, aber im Grunde muss man anerkennen, dass ihr hauptsächliches Bemühen darauf gerichtet ist, eine Politik des Gleichqewichtes und des Friedens zu verfolgen. Nicht geringere Klugheit hat das österreichisch-ungarische Cabinet in der Ordnung der Angelegenheiten der occupierten Provinzen an den Tag gelegt. Das gute Einvernehmen zwischen der Regierung und den Delegationen war demnach auch ein vollständiges." — Aehnlich äußert sich die „St. Petersburger Zeitung". Sie schreibt: .Der günstige Verlauf der Delegationssession ist ein Verdienst der gemeinsamen Regierung und kommt einem schönen Erfolge derselben gleich. Alle drei Mitglieder, der Minister des Aeuhern, der Reichs-Kriegs- und der Reichs-Finanzminister, hatten eben in jeder Hinsicht das Ihrige redlich gethan, um ein befriedigendes Ergebnis zu sichern. DaS gemeinsame Budget war in der minutiösesten und gewissenhaftesten Weise zusammengestellt, wichtige, einschneidende Vorlagen waren sorgsam vorbereitet und in ausreichendem Maße begründet und erläutert, und außerdem befleißigten sich die Minister immerfort in der offensten und liberalsten Weise, jedem berechtigten Ansprüche nach Aufklärungen zu genügen. Darin liegt die Erklärung für den befriedigten Verlauf der Session. Dem entsprechend ist auch das Ergebnis derselben ein befriedigendes." Aus Budapest schreibt man unterm 22. November: Im Abgeordnetenhause unterbreitet der Unterrichlsminister den elften Jahresbericht über den Stand de« öffentlichen Unterrichtes in Ungarn. Der Gesehentwurf über die Be« amtenqualification wird in dritter Lesung angenommen. Es folgt hierauf die Verhandlung des Gesehentwurfes über die ausnahmsweise Einlhei lung einiger Bataillone ungarischer In fan -terie-Regimenter in die neu zu errichtenden Regimenter. Helfy beantragt, die Vorlage fei von der Tagesordnung abzusehen, weil nicht das ganze Armee.Reorganifationsstatut, sondern nur ein Fragment desselben dem Hause vorgelebt werde. Redner stellt diesen Antrag nicht vom Standpunkte der Unabhängigkeitspartei, welche gegen das Institut der gemeinsamen Armee überhaupt sei, sondern im Intelesse der Rechte des Parlamentes. Ministerpräsident v. Tisza weist an der Hand des Gesetzes über die gemeinsamen Angelegenheiten nach. dass die innere Organisation der Armee zu den Majestätsrechten der Krone gehöre. Der Antrag Helfys laufe dem Gesetze und der bisher befolgten Praxis zuwider, denn die Vorlage involviere eine theilweise Modificierung der über die Heeresergänzung bestehenden gesehlichen Bestimmung und bilde deshalb den Gegenstand der Com-petenz des Abgeordnetenhauses. Krisztinlovicd (äußerste Linke) unterstützt den Antrag Hslfys. Nact» einer Entgegnung des Landesoertheldigungs-Ministels Grafen Räday im Sinne der Ausführungen des Ministerpräsidenten fprechen mehrere Redner der äußersten Linken, worunter Mocsäry. für den Antrag Helfy«. Varoß (liberale Partei) rechtfertigt aus detN Gefetze die Auffassung der Delegation, welche hinsichtlich der Competenzfrage bereits entfchieden habe. V snion) elklärt. er habe zwar mit Rücksicht auf die Interessen und das Recht des Parlamentes für den Antrag Helsys gestimmt, allein als Anhänger des Aus» gleiches und der Gemeinsamkeit der Armee stimme er fur den Gesetzentwurf, welcher eine zweckmäßige Ne> furm der Armee-Organisation vorzubereiten und zu Gänzen bezwecke. Landesvertheidiqunqs-Minister Oraf Naday widerlegt die Einwürfe Thalys mit eingehen-ben ziffermaßiqen Dale». Jenes ungarische Bataillon. Welches, wie Thaly angab, bereit« dahin verseht wurde, woselbst es den n-uen Cadre bilden soll. steht gegen» wimiq noch im Verbände des ungarischen Regiments, hiemit ist die Debatte beendet, und erfolgt die Ab» stilnmung morgen. Vom Ausland. Nm 4. Dezember tritt die fchweizerische Bundesversammlung zu ihrer ordenllichen Win» ^rsession zusammen. Vun de» 38 Verhandlunqsl,egeN' bänden, die ihrer harren, heben w>r hervor: Bundes-beitrage zu Flusscorremonen. Stimmrechtsges'tz; An. Fassung von Positionsqeschützen. Budget sür »883. Holliarif, literarisches und künstlerisches Eigenthum, Hosttaxengesstz, Uebereintunft mit Frankreich, betressend Unentgeltliche H-imschaffung düifliger Oelstestrunler UNd verlassener Kinder. In Frankreich hat man es m>t der Durch« filhruncz des sogenannien Congo - Vertrages. Welchen der von dem Afrilareisenden Stanley kürzlich so geringschätzig behandelte Sch.fftfähnrich de Vrazza 1880 mit etlichen Negersürsten am Congo über eine Gebietsabtretung abgeschlossen hat, sehr eilig. Vor tinigen Tagen wurde der Vertrag der Abgeordneten» lammer mitgrlheilt und bereits am 2l. d. M. von der. selben ohne Discussion genehmigt. Vor der Vorlage des Berichtes über den Vertrag hatte der Ausjchuss den Ministerpräsidenten Duclerc vernommen, welcher die Versicherung ertheilte, das« alle dem Vertrage dlohenden Schwierigkeiten ausgeglichen würden, na» Nämlich diejenigen, welche Pnitngal erhebe. Dnclerc wachte hierauf dem Ausschüsse Mittheilung von den ^yliffenen Mahregeln, um Ärazza den Vortheil der Priorität seiner Entdeckungen zu sichern. Auch Vrazza bürde vom Ausschüsse vernommen. Er drang arf lasches Vorgehen am Congo, um zu verhindern, dass ewe andere Macht ihre Fahne auf dem rechten User °es Congo auspflanze. In dem Berichte, w.lcher den Gesetzentwurf über die Bestätigung des von Braz'a ^«eschllisftnen Vertrages einleitet, heißt es u. a.: ^Herr Savorgnan de Grazza, Olficier der nationalen Marine, unterzeichnete am 3. Ollober 1880, nachdem " einen neuen Weg zum Laufe des obere» Congo ent. deckt hatte, mit dem Herrscher und den voimhmsten Hüupllmgen des Vatele-Landes einen Vertrag, in wel- ^rn Frankreich ein gewisser Theil des zwischen den müssen Djne und Impila gelegenen Gebietes, dessen Absitz uns den schiffbaren Zugang zu diesem großen «lusse sichern sollte, abgelretc» Wird. Dieser Veriraq ""r mit leinen anderen Lasten verbunden als den Moralischen Verpflichtungen, welche die Ueberreichung ""er französischen Flagge an die Häuptlinge, die ihn "geschlossen hatten, aulcrlegt. Alle Zeuguijse stimmen herein m der Schätzung de, Absatzccinäle. welche unser M'del und infolge dessen der Handel aller Nationen !" den solchermaßen friedlicher und civilisierender Thä- fHleit Frankreich? geöffneten Gegenden zu finden sicher L,"d. Infolge dessen haben wir die Ehre. Ihnen den ^lrhentwurs zu unterbreiten, dessen Wortlaut hier l°lg': Grsehentwulf. Einziger Artikel. Der Pläsident ^l Nspublll wird ermächtigt, die Verträge und den 3"' welche am 10. September und 3. Oltobcr zwischen f"ltn S.worgnan be Brazza, Sch ffesähnrich, einer- Unk ""b dem König Malolo, Her,scher der Vateke, ^ " seinen Häuptlingen andererseits abgeschlossen wur< "' zu bestätigen und auisühren zu lassen." ... Ueber den diplomatischen Stand der egyp» ','chen Angelegenheiten wird drr .Mn. Ztg." ril ^"lin geschrieb.n: ^Von drr Nachricht des Pa- ^'" «Memorial Diplomatique". Lord Oranville habe " Vorschlag einer Conferrnz wegen E^yptens günstig ^.Mnommen, ist in hiesigen unterrichttten Kreisen ll»>^ bekannt. Was einen Congress in der Sache an- lii il?^ ^" »cgenwaltia.cn unfertigen Lage bezweifeln f'^ gill auch von einer Conferenz. Dus« die Frage z^,°pa'm S ilzburgische^ u»d in No^d-tirol «in. Außerdem sind ein bedeutender Wolkenbruch im Salzburg schen und Schneefälle in Noidtirol er-wähnel'swert. Die Maisernte wurde größtentheilK. mit Aus-nahm? der n uerdinqs inundicr'en Gegenden in Tirol, beendet. In der V»kow»,a war der Mais lmnahe dulchgehends gut ausgereift, in den Nlpenländern da> gegen wulde derselbe häusii; — jedoch keineswegs allgemein — in ungenügendem Reifezustande a/rrntet-im Etschthale ist ziemlich vi>l von dieser Frucht auf dem Felde ausgewachsen ol^r sonst ungenießbar ge< worden, und wurde dort ein erheblicher Theil der. selben durch die Ucbeischwemmungen gänzlich ver-nichlet. Das quantitative Ernte« Ergebnis kann in der Bukowina als gut, in Nirdeiösterreich und Steier-mark als «gut miltel", >n Tlrol als schlecht an-genommen werden. Hirse ist in Mähren theilweise auf dem Felde verdoibrn und in Steiermarl lheüweise noch nicht ein-lnal reis. Über die Vuchw e ize n ernte liegen nur aus N,ede,österreich gute Nachrichten vor. während sonst — und zwar sowohl über die erste F'Ucht als dir Nachsrucht — über d,ese Ernte allgemein gellagt wird. In den Alpen- und Karstlanoern ist z,eml,ch viel davon auf dem Flde verfault. Die Ernte der Kartoffeln wurde zwar grö> heren Theiles, in den Gebiigsgegenden Böhmen« aber noch nicht beendet. Auß.'l Obelösterreich und Schlesien dürflen auch Niederösterreich und die Bukowina wen»g< sten« Miltelernlen zu verzeichnen haben, sonst aber blieb diese Ernte wegen des großen Antheiles fauler Knollen unter dem Mittel. I>, Böhmen und Galizlen weiden nebst schwach mittlerer auch ziemlich viele schlechte Ernten gemeldet. Die Zuckerrübenernte ist noch bei weitem nicht beendet, sondern erfordert noch ein bis zwei Wochen schöne Willerung. Die quantitativen Ernte» ergebüisse sind fast allgemein gut, cheilmeise glänzend, der Zuckergehalt, beziehungsweise die Qualität über. Haupt darf nach den differierenden Angaben immerhin als eine im Durchschnitte mittlere angenommen werden. Minder günstig, und zwar etwa auf Mitlelernten deutend, lauten d,e Nachrichten über die Stoppel» rüden aus den Alpen- und Karsüändern. Dagea/n ,st das Kopf kraut ziemlich allgemein sehr gut gerathen. D'e in der Verichteperiode vorgenommenen Grum. meiern ten — in der Mittleren Zone größlenlhe,ls dritte M^hd — haben meist große Einbußen an Qualitäten erlitten und sind lhellwelse gänzlich ver» dorben. Die Herb st weide auf den Wiesen War in Böhmen. Mähren und Niedeiösterreich meistenlheils ergiebig, fiel dagegen in den Alpenländern wegen zu großer Nasse häufig ziemlich schift aus. Der Herbst klee halle ebenso wie der Samen-klee in Nlederösterre,ch. Böhmen und der Bukowina viel von den Feldmäusen zu leiden. In Slelermark konnte derselbe trotz schönen Stande« der Witterung Wegen gröhtentheil« noch «ucht gemäht werden. Die Weinlese wmde beendet und ist in Be-ziehm'g auf Quantität in Nlederösterreich sowie auch ,m südlichen Mähren «gut lmltel". in Tirol und Görz regelmäßig ausgefallen. Die Qualität befriedigt oder entspricht wenigst»«« einer mmlercn »n manchen Gegenden von Nleoe'österreich, in denen die Lsse bis gegen Ende des Monates Oktober verschoben worden war, und im Görzischen, sonst ist sie ziemlich geling geblieben; in Mähren und Steiermarl 'st der Zuckergehalt ziemlich gering, dage^n der Säurea/Hall ver-hältnlsmähig groß In Südlirol konnte wegen der durch das starke Faulen der Trauben gebotenen Elle beim Lesen die sonst übliche Sortierung nicht vor» genommen werden. Die Oliven m Dalmatien, denen nebst anderen nachlhelligen Elnstüssn auch die'Olivenfliege sehr geschadet hatte, liefern eine ganz schlechte Elnte. Der Anbau der Wintersaaten hat in der Verichttperiode zwar etwas größeren Fortschritt gemacht alt in der vorhergegangenen, doch >st namentlich >n Böhme» noch Viel zu bestellen, wahrend in Steier-mark und Südtirol bisher ungemein wenig gesäet wurde. In Böhmen, wo man sehr späten Anbau nicht sür angemessen hält, wirb jedenfalls weniger Winterfrucht angebaut werden als gewöhnlich. In den Alpenländern w,rd die Witterung im November darüber enlscheide». Die früh gebauten Saalen stehen meisten-theils schön, doch wurden dieselben durch Feldmäuse in den d'lsfalls lchon erwähnten Ländern geschädigt. Hagesneuigkeiten. — (Taufe der jüngftgebornenInfantin von Spu i, ien.) Die Taufe der neugebornen Infantil! von Spllüien wurde, wie ein Madrider Telegramm meldet, nm 18. d. M. mit großem Prunk in der Kapelle des Palastes gefeiert. Ihre Majestäten der Kaiser Franz Josef und Kaiserin Elisabeth als Pathen waren durch Ihre l. und l. Hoheit die durch, lauchtigfte Frau Erzherzogin Elisabeth vertreten. Der Nuntius Monsignore Vianchi functionierte in Gegenwart einer zahlreichen Versammlung, welche au« der Elite de« spanischen Adels und der Madrider Gesellschaft sowie dem diplomatischen Corp« bestand Die kleine Prinzessin erhielt den Namen Isabella (Elisabeth). — (Ein Chinese in österreichischen Diensten.) Disjertage traf in Stockerau ein kaiserlich chinesischer Mililärofficier fünften Range« (Huuptmann), Namens Wou Piugh Sin, ein. welcher in seiner prächtigen Uniform die Stadt und die Kaserne besichtigte. Derselbe wird auf zwei Jahre in da« 8 Husarenregi-ment eintreten, um das österreichische Oaoalleriewesen zu studieren. — (Katholische Universität inChicago.) Wie in amerikanischen Blättern zu lesen, wird der katholische Bischof John L Spalding in wichtiger Mission eine Reise nach Rom antreten. Es ist nämlich ein Funos sür eine katholische U"ivelsi<üt in Chicago gesammelt, der jetzt schon 300.000 Dollar« beträgt. Der Vi< schof wird mit dem Papste über. die Errichtung der pro-jectierten Universität berathen. Dieselbe soll mit den Universitäten Europas auf gleicher Stufe ftehen. Die «Chicago T'mes" heben hervor, dass Chicago willen« ist, die nöthigen M'ttll zur Gründung und Unterhaltung einer solchen Universität, sür welche Löwen zum Vorbilde dienen soll. aufzubringen Die Halste der Bevölkerung der Stadt gehört der katholischen Kirche an; darunter 175.000 Amerikaner und Iriänd-r. 7.'>.000 Deutsche. 30.000 V ö l) m e n . ^0.000 Polen,. 12.000 Franzosen und Italiener, zusammen 312/00. — (Elne wichtige Entdeckung aus dem Gebiete, de« Elsenhültenwesen«) Im Esen-districts, der Lmre macht e>ne EiildecklNig grüß?« Auf-l-hen. welche von dem nusgezsichnetel, Hutlenmanne VarthilrmU Vrunon in Rive de Gier gemacht wurde. Nach vorliegenden V-richlen ist es durch -in von demselben darg-stsllleK vorläufig geheim gehalten-« Flu!s-Mittel möglich, das Schmelzen der Eisenerze außerordentlich zu beschleunigen Vei einem vor Au^enzsugen vorgenommenen Versuche wurde ein Stuck afulanischen Eisenerze« von 16 Kilogramm gepulvrrl. in einem Tiegel zur Rothglut erhitzt und in diesem Augenblicke mit dem g-heimnilloollen Flussmlttel verseht; drei Minuten später war die Masse vollkommen schmllzflüssig. N^ch oiejfm Verfahren könnte von einem Hochofen, der alle zwblf Stunden 220 Meterc-ntner Roheisen liefert, diese« Quantum alle vierzehn Minuten abgestochen werden Da die Kunde von der neuen Glitoeckung begreiflicherweise große» Zweifeln begegnete, so erinnert der „Moniteur de Lyon" in einem dem Gegenstande «zewidmeten Altilel an die Aufnahme, welche die Erklärung Bessemer« im Jahre 1859 in Fachkreisen gesunden, dass er imstande sei. durch da« Emblasen von Lust Roheisen nach Ue-lieben in Stabeisen oder Stahl zu verwandeln. Heute werden unsere Eisenbahnschienen. Schifsspanzer. Vleche «. au« solchem Vess'mer-Stahl angefertigt, wozu da« Eisen im Converter in acht Minuten in Stahl umgewandelt wurde. 8ll« hochwichtig wild hervorgehoben, das« das neue Flussmittel zu dem beispiellos billigen Preise von 12 Franc per Tonne herzustellen ift — (Ein weiblicher Wachtmeister.) In Buenos» Nyres stand vor wenigen Wochen eine aus Ufrila gebürtige Negerin im Alter von hundert I ihren. Sie hieß Carmen Ledesma und war efflctw Wachtmeister im zweiten Caoallerieregiment. Sie hatte sich in diesem Regiment die Sporen verdient und dem Lande und ihren Vorgesetzten wirkliche Dienste geleistet U«f dies,« Rlssiment. in dessen Reihen sie sieben Gatten und sechzehn Söhne verloren hatte., concentrierte sich die yanze L'tbe. deren da« tapfere Herz de« Wachtmeisters Leblsma fähig war. Jenen 23 Theilen ihre« Herzen« stand sie in den letzten Momenten ihre« Leben« bei, sie waren sämmtlich nnt dem Säbel in der Faust auf dem Felde gefallen und sie hatte ihnen die Augen zugedrückt. Wäre einer von ihnen wie ein Feigling gestorben, sie hätte ihn mit dem Fuße fortgestoßen und ihm die 2 vom Käppi gerissen. Letzthin kam sie nach Buenos.Ayres. um ihien und ihrer Sühne Sold in Empfang zu net)-' Lalbacher Zeitung Nr. 270 230« 24. November 1882. men. Nachdem sie jedoch elf Monate auf ihn gewartet, starb sie, ohne ihn erhalten zu haben. Mama Carmen trug Stiefel mit Sporen und ein Käppi, an welchem ein? enorme 2 blitzte. Focales. — (Zur Feier des Aller h. Namens-festes Ihrer Majestät der Kaiserin Elisa. beth) fand in Rudolfswert, wie man uns von dort schreibt, am 18. November im Gymnasialsaale eine nmsikalisch-declamatorische Abendunterhaltung statt, die fehr gut besucht war und in jeder Beziehung sich sehr günstig gestaltete. Das Programm lautete: 1.) „8tu-llencell", gemischter Chor von ?. H. Sattner; 2.) „3po-mini uk otroäka, lew", Sopransolo mit Harmoniumbegleitung von I. Fleischmann; 3.) «Blümchen am Hag", gemischter Chor von Storch; 4) „votiee kru,8lio", gemischter 6hor uon l. H. Sattner; 5.) ..Grüß' Gott!", gemischter Chor mit Harmuniumbegleitung von Wilh. Heiser; 6) „Ilo^a", Quartett für gemischte Stimmen von Dr. Benj, Ipavec; 7.) „Frühlingseinzng", gemischter Chor von C. A. Mangold; 8.) „Vei-er", gemischter Chor von Dr. Benj. Ipavec. In den Zwischenpausen lamen deklamatorische Vorträge vor und zum Schlüsse gab es eine Theatervorstellung. — Das Erträgnis war dem Stu« denten'Unterftützungsvereine gewidmet, und die Spenden überstiegen 60 fi. Der Gesang und die Vorträge gefielen sehr, mehreres musste wiederholt werden. — Sonntag, den 19. November, war feierlicher Gottesdienst, hierauf wurde vom Unterstützungsverein die Vertheilung von Winterkleidern, Wäsche und Schuhwcrk an 24 dürftige Schüler vorgenommen; Frau von Savinschegg, die Gemahlin des Herrn Landtagsabgeordneten Ritter v. Savinschegg aus Mottling, hatte an die Gymnasial-direction zwölf Paar warme Socken für dürftige Schüler eingesendet, welche Spende am genannten Tage gleichfalls zur Vertheilung gelangte. — (Seelenmesse für Dr. Johann Vlei. weis Ritter von Trstenisli.) Ium Jahrestage des dahingeschiedenen Dr. Blei weis Ritter von TrsteniZki veranstalten Gemeinderäthe, die Landwirt« schafts-Gesellschaft. die Matica und die Üitalnica am 29. d. M. um 10 Uhr im Dome die Abhaltung einer Gedächtnisfeier, indem der langjährige Freund des Verstorbenen, der hochw. Herr Canonicus Monsignor Lulas Ieran. eine heil. Seelenmesse lesen wird. Zu dieser Todtenfeier sind ulle Verehrer des Verblichenen ein» geladen. — (Gemeinderathssitzung.) Statt der am 18. d. M. bekanntlich wegen Beschlussunfähigleit unterbliebenen Gemeinderathssihung soll eine solche heute nachmittags um 5 Uhr stattfinden. Auf der Tagesordnung stehen sämmtliche von uns bereits mitgetheilte Verhandlung»gegenstände. die am vorigen Samstag hätten zum Vortrage gelangen follen; außerdem ist in dieselbe, und zwar als dritter Punkt, die Zuschrift des lraini-schen Landesausschusses betreffs Nominierung dreier Mitglieder deS Festcomites für die 000jährige Jubel, fei er aufgenommen und schließlich zur Erledigung von Vorschussgesuchen noch eine vertrauliche Sitzung an« beraumt. — (Todesfall.) In Graz starb am 22. d. im 73. Lebensjahre der gewesene Professor der dortigen landschaftl. Oberrealschule Herr Dr. Franz Ost feller, der Schwiegervater des Wiener Journalisten und gewesenen Redacteurs dieses Blattes. Herrn Dr. Ludwig IsSleib. — (Aus den Nachbarländern.) Aus Fer. lach in Körnten wird unterm 20. November gemeldet : Heute hat die feierliche Eröffnung der neueirichteten Probieranstalt für Gewehrläuse stattgefunden. Anwesend Waren Se. Excellenz Handelsminister Baron Pino, Landespräsident v. Schmidt-Zabierow, die Mitglieder der Centralcommission für gewerblichen Unterricht, Heinrich Graf Attems und Graf Fugger. Handelslammerpräsident Hillinger, Vezirkshauptmann Kronig, der Bürgermeister von Klagenfurt Ritter v. Iessernigg. Oberstlieutenant Weiß, eine Deputation des Officierscorps vom heimischen 7. Infanterieregiment, sowie andere zahlreiche Fest» gaste. Nach abgehaltenem Gottesdienste eröffnete der Herr Handelsminister durch Abfeuern von 68 zur Probe bestimmten Gewehrläufen auf die Bitte des Directors. Hauptmannes in der Reserve Heißig, die Anstalt Letz» terer dankte der Regierung für die Förderung der feit Jahrhunderten im Thale bestehenden Gewehrindustrie und erwähnte, dass seit April d. I. in der seit dieser Zeit provisorisch eingerichteten Probieranftalt bereits 19,848 Gewehre verfertigt und 9459 erprobt wurden. Schließlich brachte derselbe auf Se. Majestät den Kaiser ein Hoch aus, Der Handelsministcr versprach die fernere Unterstützung seitens der Regierung, damit die Industrie künftig noch leistungsfähiger und exportlräftiger werde. — Hierauf fand die Besichtigung der k. k. Fachschule statt, wo die Ausstellung von Schulleiftungen und In« duftrie»Erzeugnissen allgemeinen Beifall fand. Sodann folgte der Besuch mehrerer Etablissements. Bei dem Festmahle, an dem 80 Personen theilnahmen, wurden Toaste au^ Te. Majestät den Kaiser, den Handels-und den Unterrichtsmimster. den Landespräsidenten und d«e HandeMammer ««»gebracht Der HandelSminifter antwortete mit einem Toaste auf Ferlach, seine Industrie und seine Zukunft Per Unterrichtsminister sendete telegraphisch die besten Wünsche für das Gedeihen der Probieranstalt Hillniger toastierte auf den Director Hauptmann Heißig. Der ganze Ort ist beflaggt und die Bevölkerung in festlicher Stimmung. Abends findet ein Ball statt. Der Pfarrer in Maria am See, Herr Seunigg. machte, wie die „Klagenfurter Zeitung" mittheilt, vor einigen Tagen eine Fahrt nach Reichenfels. Als sein Wagen in die Ortschaft einfuhr, wurden die Pferde scheu und giengen durch, wobei der Wagen an einen Pfeiler anstieß und die Insassen aus demselben heraus» geschleudert wurden. Der Pfarrer fiel so unglücklich, dass er infolge der erlittenen Gehirnerschütterung nach einigen Stunden den Geist aufgab. Er war erst am 11. d. M, als Pfarrer in Maria am See installiert worden — (Landschaftliches Theater.) Die Reihe der heurigen Benefizen wurde, wie wir es schon angezeigt haben, mit demjenigen des Regisseurs Herrn Röder eröffnet, der das wirkungsvolle Tranerspiel „Na rciss" von Brachv ogel gewählt hatte, „Narciss" ist das einzige der Bühnenwerke dieses Dichters, welches sich bis heute > nf dem Repertoire erhalten hat, es besitzt aber auch außerordentlich packende, besonders durch den Contrast wirkende Scenen und wird von einem seltsam^reizvollen Zwielicht durchleuchtet, welches den Zuschauer in die richtige Stimmung bringt, der überaus reichen Phantasie des Dichters zu folgen. Die originelle Eigenart des „Narciss" verfehlte denn auch vorgestern ihre Wirkung nicht, und das ziemlich gut besuchte Haus spen« dete den erwähnten wirkungsvollen Scenen sowie vor allem dem braven Bencfizianten Herrn Röder, dem Träger der Titelrolle, vollen Beifall. Herr Nöder hatte die nicht leicht darzustellende Figur recht charakteristisch aufgefasst, und gab ein richtiges Bild des unglücklichen, vom Wahnsinn umnachteten Gatten der machtvollen Pompadour. Die Sterbescene im fünften Act gelang ihm insbesondere vorzüglich, sowie die bekannte Scene mit der „Pagode", und spielte er überhaupt den ganzen Abend über recht verdienstlich. Nächst Herrn Röder wurde» die beiden Damen Fräulein Es buch öl (Demoiselle Doris) und Fräulein Klaus (Pompadour) sowie Herr Tauber (Herzog v. Choiseul) wiederholt lebhaft applau« diert, welche Anerkennung dieselben auch redlich verdienten, indem sie alle bemüht waren, ihr Bestes zu leisten. Anerkennenswert waren auch die wirklich ge> schmackuollen Toiletten der Damen, auch jener, welche im „Narciss" blos durch ihre Erscheinung mitwirkten und so ebenfalls zum Gelingen des Abends das Ihrige beitrugen. — i— Gestern gieng vor schwach besuchtem Hause L'Arronges „Haus Lonei" ziemlich unvorbereitet in S^ene. weshalb auch dieses treffliche Lustspiel des so beliebten Verfassers heuer nicht jenen Erfolg erzielte, der ihm im Vorjahre auch hier zutheil ward. Die Rollen waren gestern im allgemeinen zu wenig gelernt — wir nennen keine Namen — und die Stimme aus dem Souffleurkasten war allzuschr vernehmbar. Das Nichtmemorieren sührt zu unliebsamem Versprechen, was namentlich einem der Darsteller der Hauptrollen gestern wiederholt pas. sierte. Selbst Herr Director Mond he im. zu dessen Glanzrollen bekanntlich der „Christian Hummel" zählt, war diesmal nicht bei jener Laune, die diese Rolle un> bedingt erfordert, doch fand seine im ganzen treffliche Leistung verdienten Beifall. Recht brav im Spiele waren Frau Wallhof (Antonie) und Frl. Kadleh (Marie) sowie die Herren Nöder (Lonei). Horwih (Bruno), Au spitz (Kurt) und Ewald (Andreas Winterberger); Frl. Esbuchöl (Pauline) und Herr Tauber (Rein. hard) genügten. Frl, Gerra (Auguste) sprach ihre wem. gen Worte verständig. — c«, Neueste Poft^ Wien, 23. November. (Wr. Z»g.) Se. k. und l. Apostolische Majestät haben das nachstehende Allerhöchste Handschreiben an den Ministerpräsidenten aller-gnädinst zu erlassen geruht: Lieber Graf Taäffe: Ich finde Mich bestimmt, den Reichsrath zur Wiederaufnahme seiner Thätigkeit auf den 5. Dezember 1882 einzuberufen und beauftrage Sie, hiernach das Weitere zu veranlassen. Eüdöllö am 2l. November 1882. Franz Joseph m. p. _________ Taaffe m. p. Or,a.inal'Telea.san,me der „Laib. Iritung." Paris, 23. November. Havas-Meldung: Dem- , nächst tritt in London eine europäische Cmiferenz zu« sammen, um die Donau-Schiffahtts-Frage endgiltig zu regeln. Rom, 23. November. Die Kammer wählte Farini wieder zum Präsidenten. London, 23. Novembes. Im Unlerhause erklärte Dilke, Bulgarien habe eingewilligt, die Streitfrage betreffs der'Ansprüche der Varna-Eisenbahngesellschaft einem Schiedssprüche zu unterwerfen. Wien, 23. November. Die Präsidien der beiden Häuser des Reichhrathes haben heute unter Be- zugnahme auf da« Allerhöchste Handschreiben, durch welches der Reichsrath zur Wiederaufnahme seiner Thätigkeit auf den 5. Dezember einberufen wurde, die bezüglichen Einladungsschreiben an die Mitglieder der beiden Häuser versendet. Das Präsidium des Herrenhauses hat sich vorbehalten, den Tag der nächsten Sitzung und die Tagesordnung derselben später be« kannt zu geben. Das Präsidium des Abgeordnetenhauses knüpft an die Mittheilung der erfolgten Einberufung zugleich die Bekanntgabe der Tagesordnung der am 5. Dezember um 11 Uhr vormittags stattfindenden 243. Sitzung. Dieselbe umfasst nebst der Mittheilung eines ziemlich umfangreichen Einlaufes blos die zweite Lesung der Regierungsvorlage, betreffend die Abänderung und Ergänzung der Gewerbe-Ordnung vom 20. Dezember 1859. Das Abgeordnetenhaus wird übrigens bei seinem Wiederzufammentritte eine etwas veränderte Physiognomie zeigen, da auf Grund der bisher vollzogenen Ersahwahlen folgende neue Mitglieder in dasselbe eintreten: Graf Eugen Czernin, Dr. Karl Dostal, Richard Iahn. M,nisterialrath Ritter von Neubauer und Md.'Dr. Kiüdermann (Böhmen), Vraf Roman Potocki und Stanislaus Klucti (Galizien), Handelsminister Freiherr von Pino und Dr. Nikolaus von Grigorca (Bukowina), Grasselli (Krain), Gustav Hock (Kärnteli). Dr. von Stourzh und Josef Freiherr uon Gudcnus (Niederösterreich), Victor Hiitmer (Mähren), Wertoirector Sprung (Steiermart) und Bürgermeister Neti«? (Dalmalien), also im ganzen 16 Abgeordnete, wovon 9 zur Rechten und 6 zur Linken Mlen und 1 auf der Ministerbank sich befindet. Die Ergän-zunqswahlen an Stelle der Angeordneten Fedorowicz. Lohninger, Negrelli, Rohrmann und Edlbacher sind noch ausständig. Berlin, 23. November. Der russische Minister des Aeußern, Viers, ist gestern abends 8 Uhr von hier abgereist. Rom, 22. November. Die Kammern sind heute von Sr. Majestät dem Könige mit einer Thronrede, die von den italienischen Blättern bereits sehr beifällig besprochen wird. eröffnet worden. Der königlichen Familie wurden bei der Eröffnungsfeier zahlreiche Huldigungen dargebracht. In der Abgeordnetenkammer sind in Bälde lebhafte Debatten über die bis« herige Fühlung der auswärtigen Polil,! zu erwarten, zu denen das demnächst zu vertheilendc Glünbuch An-lass geben wild. Rom, 23. November. Giers trifft am 24. November in Italien ein. Handel und Wlkswirtschastliches. Ausweis iibcr den ftjeschäftsstand der k. k. priv. wechselseitigen Brandschaden-Versicherungsanstalt in Graz mit 81. Oktober 1882. ^ersicherungost^nd: I. Gebäude-Abtheilung: !)^.32:l Thcilnehmer, 215.121 Gebäude. Nl>.21s),751 fl. Versicherungswert. II. Mobillar-Abtheilung: 16.41!) Versicherungsscheine, 24 Mill. 428,72.'! ft. Versicherungswert. III. Spiegelglas-Abtheilung: 161 Versicherungsscheine, 42,3b4 Gulden Versicherungswert, Schäden: I. Gebclude - Abtheilung : zuerkannt in 42ll Schadensilllen :N5.2i!5 fl, 4 lr. Schadenvergütung, pendent für « Scha-denfiMc 1270 fl, lü tr. Schadensumme. II. Mobiliar > Abtheilung : zuersannt in ?l SchadcnfälleN 27,(1U6 fl. 13 lr. Schadenvergütung, pendent für 1 Scha-denfall 174 fl. »0 lr. Schadcusumme. III. Spiegelglas«Abtheilung-. zuerkannt in 7 Schadenfällett 103 fl. 27 lr. Schadenvergütung, Subventionen: Vom I. Jänner 1882 bis .'!!. Oktober 1882 an Feuerwehren und Gemeinden zur Anschaffung von LüschrcauisiteN 3UÜ2 fl. 50 lr. Meservefond mit 3I.Dezcmber 1881: 1.032,611 fl. I lr. Graz im November 1882. (4964) (Nachdruck wird nicht honoriert) Verstorbene. Den 23. November. Anna Dcllcva, Verzehr»"^' fteuer.Dircctorstochter. b'/, I. Wienerstrahc Nr. 25, DiplM ritis. — Valentin Grandcsso. (loncipient. 52 I. Karlstiidtel-ftrahe Nr. 14, Wassersucht. Theater. Heute sgcrader Tag) : Dic schöne Galathea, Operette in 1 Act von Franz von Suppö. — Diesem folgt: 3^ Schlafe. Schwank iu 1 Act von Julius »losen. — ZU"* Schlüsse.Des ttöw«n Erwachen, komische Operette i" 1 Act nach cincr älteren Idee, Musik von Johann Ärand»- « -z m jZ . °; Ä r., «"'A' 730 46 ^56! O, schwach ' Nebel . 23. 2 „ N. ?3i<»l) ^.7« W, miiszia fast heiter 0^ s » Ab. 732 lii 4. b (j W. schwach mondhell Morgens dichter Nebel, dann angenehmer sonniger TA nachmittags windig; Abendroth; mondhelle Nacht Das Tag" Mittel der Niirme 4- .'j!>', »m 1« über dem Normale. Verantwortlicher Nedacteur: Otto mar Vambers» 23N7 Course an der Wiener Börse vom 33. November 1lM8. M »eld K'are VtaatsNnlehe». ^>en«nte....... 7«o« ?e«o «ilbrrrentt....... 7« 75 77 90 «54er 4°/, S«aal»lose . »50 fi. ,,8 - 1,8 5" l»«on 4«/, ganze 500 , 130 — 130 50 »eu« 4°/, hllnftel icx> „ 13» 50 »«« «5 l««4er Staatslol» . . 100 „ 171^0 I?» '^« , . . «) „ 171 — ,7,— «omo.Nentenlchein« . per Si. 40 — 4ll — Otft, Oolbrente, steuerfrei . 94 20 »4 3b ^lfterr. «olenrenle. steuerfrei . 91— »lib "^ vest. Schahlcheine. rüszahl» bar,««,........— — . — ^n«. Voldrente «°/, . . . , Il8 3« 118 sic » , 4°/, .... 8b 0 8« 4«, « «>lenb.»«lnl. l»«fl. ö.w.S. 133 »o! i»5 »(, , Oftbah«.Pl!0l!l«ltn . , 88 »b 88 ?5 » Vt»a»».ObI, (Ung. Ostb.) — — liN — » , vom I, I87S z,z »5 !»3 75 » Vriimien»«nl. k lonft.öw. i>5?.'> iis>«s, ^btlß.vteg.'l'olt 4«/« I«! f>. . . 108 75 10» !l5 ^rundentl.. Obligationen li,,scht....... 9« 75 »»«5 ?/« mahnsche....... 104 - Il»z — A MtbtiostesrliHischl. . . . »0l> 50 107 — ?,/» °b,föfleri«>ch!>chl .... >04 ku — — ^ /» N«!n!/, Ntbenbgrallcht.....98bll »» 5l, 5«/» Teme«var<>B»nalel . . l»7>5>0 l»8 — 5°/, ungalischt ......97 bl »8 »l, Under« öffentl. Nnlehen. Don»U'««n»i!olc 5»/, 100 fl, ,li5—Ilk>50 bto. «nleihe 187«. steuerfrei . 10» « — — Nnlehen b, kladlgemeinb« Wien 100 bb 101 bo Nnlehcn b. Slabtnemeinbe Wien «Silber oder Gold) . . . .-------— - Prämien»«nl,d, Vtablgem.UttlN K3 — 1»H ec Pfandbriefe /,"/!> Volb 118 7» iio,s> bto. in 50 „ , 5°/, . — —____ dl°. M 50 „ , 4'/,°/» 98'U5 99 ,s, blo. /,«/« loo —------- Oest.'ung, Vonl Verl. ü«/« . . li.» io iu> «» blo. , 4>/,<>/, . . 9s 9« ,00 Ul. dlo. „ 4°/» . . 9»'»z 93 50 Ung, «lUg.vobtncrcdil.Uctiengtj. in Peft in 34 I.verl. 5>/,°/l> - —'— — — Priorität«. Obligatione». lsür 100 ft.,, «tlisabtlh.westbahn I. smilfion 97 80 »8 — zj«dinand«»Norbbahn in Silb. iu^—105 5<> Kranz I°ft<. Bahn.....100 «(. 100 70 »> Wale vefter«. «»rbwestbahn . . . . ll»i 7l> io« io biebenbürger.......91 — »isl, Staal«b»hn I, «mlsfion . . . —— i?7 — «»llbbahn ck3«/<,......»»z-bc 134 — « <^5°/,......»17 — ll? ^0 Un«.'»ali» »oh».....»2 9« 93 »o Diverse Lose lper Sliill). «rebitlose 10« fi......'73 »»17» 75 slary-tole 40 fl.......,7.75 «« z<> 4°/, Don«u»D°«Vflch. It» fl. , >^9 — Ik» 5l».toll >o ff. . . , . ,^.7z „__ Kalm.l'ole 40 ft......5,.«, 5» 5u El.Gcnois'i'c'll^o sl.....46 K0 47- Waldstcin.^se «ll ft, . . , z? s.<» ,^ __ wiilbilch»läV.t'os« «0 ft. , , , «5b 3»?!. Vaul - Nctien sptl C>l!l^). «ngIo»Oeftcrr, »anl I»0 fi, . . iz^ z„ 1^5 75 «anl.Velelllchaft, Wicner «,u fl.---------------- Vanlveicin, Viencl, >c>u ft, , , m» 7^ ,<,'» i.^. «tocruiple.Oc!., Vllebclöst, 500 ft, 8b0 — 8«» — Hypolhtlenb., oft. »/, E, ^.^. ^.^ ?änberb»nl öft. ^«0 ft. G. 50°/,>!>!>! «,!,l, 140 N. . I4c,ü0 ,4l-b0 Geld >V»» Nctien von Transport Unternehmungen (per «lull), «lbrechl.vohn »»0 ft, Silber — — — — »ll5N.!5!Uln«,,!t»llbn»0«ft.Siib I»e- I« li' «u!N«,,.Ieel,«ilcnb, «U0N,«M-------— — Vöhm Vl°rt>b»hn 150 ft. . , ,74- ,7«>j,«Vl,l,.Db,.^,)»a0»l.3,____—-— Dul»Vodcnb<,cher«,.V,»<>0ss,G,^»« — «2 — Lli!abelh'«»hn !»00 »l, HM, , , ',09 — «>, KK „ i'inz.'vublvei, «00 ft. . . !,«9 7b i9c^ ,bl,b,'I>rolIII,lt.i8?3»00ft 3 ll7»- 179 .. y«bmant»'Vlorbb, 1000 ft. «M ! «,7 ,71,, Alan,»Ioles»lvabn »00 ft. G.ld I94 — i»4 z,, Kilnll>rchen.«arcIer«!l,!t0llfl 3, „z — ,„4 __ al,.»»rl^llbwig.V »0Nft. ft, s 15? ?i IK« ,s, k,laal?c,,>,'dion «>0 N. ö, w 34« 7b 343 »c. «»I" d ll'erb <« «0ff,«M 14« 75 147 l5 Tbe>b'V«bn «>', »I, «, W, . «47 —,,47 n Ir»mw»h»»^s,,Wr, 17» f 70 «, . , — — 48 bO rlanevorl.Vo^Mchast ,00 kl, .-------— — Tnri»«u»llrasuv »N^> N, l, M, . —'^ —' — 1ln«.'N»li», »i »0l,»l, Vilb»r !^ Nng. Vorboftbnhn lou 0, Silber . Un«.lvtM>.s««»l,'»l«,,X«>ss.S !> InbnftrieNctie« (per Stils), lghbi und Klnober«, Vile», inb Stahl'Inb in Wien «<«!rn.Inb,.Gel. »00 ft ,»b!, - st. — — — — Irifail« »ohlen».»«e1. 10« si . — — — — Devisen. Deutsche Plätze......58 4t 5» « Ponbon.........II» >^ iil»5« Pari».........47 1b 4?« Pelel»burg.......—— — — valnten. Ducalen........ l«7 »-«« «0.Fr»nc»'Vtü««..... 947 9 47, Silber......... -- -- Deutsche U«ich»banr»ol«>. . . 58 4l< «b«