Laibacher Zeitung. .^' R3«. Montag am NO. Juni «85« Die „Laibacher Zeitung" erscheint, mit Ailsnahine dcr Tonn- und Fciertaqe, tägln-h, und koi^rt saniint dci, Äeilagcn im Comptuir aaniiähria 1l sl l»a Ibiä l, r i<, ' ^j ,«^---------^--------------- Kreuzband im Comptoir ganzjährig 12 ff.. l>a l l'ja krig « fl Fur die ZnM.mg iu's H.us sind Hal bj äh ri g 30 kr. mehr zu extrich cn. M t ber'"ujoss v.r!"'^ frei ganzjährig, mtter Krcuzbano nn° gedruckter Adrc„c w st . h"l '"hr.g 7 st 3U kr - In serationSgebn b r fnr eine Svaltn. eil. od.r den -.." °' malige Einschaltung prägtes Gold und Silber als Tauschwaren ansehen will, was sie gewissermaßen auch sind; ihr, von der Regierung ihnen aufgeprägter, dem innern Gehalte nahe kommender Werth hat allenthalben, wie im Inlande, so im Auslande, volle Geltung. In Oesterreich werben jahrlich 56l9 bis 688l Mark Gold, und 94.l95 bis 106.758 Mark Silber gewonnen; nehmen wir die höchsten Productions» Resultate mit 6881 Mark Gold im Geldw.rthe von.......2,524.609 fi. 49"'^ kr. und l06 758 M. Silber mit 2,562.192 „ — „ an, so gibt dieß einen Geldwerth von . . . 5,086.80! fl. 49'^, kr. Es fehlen folglich zur Deckung eines, nur mit 20^/, M. angenommenen Passivums der Handelsbilanz, noch 15^ Millionen. »Wo das Geld aufhört," sagt Boerne, »fangt die Philosophie an;« alle Wcisheit bei Geldmangel aber geht dahin aus, den Credit zu benutzen, und darauf hin griffen die Regierungen zu dcm Auskunftsmittel, Creditspapiere hinaus zu ge-ben, welche in ruhigen Tagcn, in Tagendes innern und äußern Friedens allerdings eben so gern als die bare Münze gl s»l»i-l angenommen werden, was jedoch nicht der Fall ist, wenn der öffentliche Credit aus diesem oder jenem Grunde schwankt; dann w,rd zur Erhaltung des Handelsverkehres mit dem Auslande Gold und Silber erfordert, und da Tester, reich davon alljährlich, wie obcn gezeigt wurde, in dcr Negcl höchstens 5 Millionen zu Geld macht, unser Handel aber nach dem angenommenen Ersah-rungsjahre um 20'/, Million passiv ist, so müssen zur Deckung dieses Ausfalls jährlich >5'/« Mill., oder im kurzen Zeiträume eines Decennmms 155 Mill. Mctallmünze mit großen Opfern herbeigeschafft werden, und darin ist ein wesentlicher Grund der Fluctuation des Courses zu suchen. Die Heilung des nagenden Krebsschadens unserer Handelsbilanz ist daher nachdrücklichst geboten. Die vorzüglichsten Gegenstände, in welchen unser Handel passiv ist, sind nach dem angenommenen Ersahrungsjahre 1846: Kaffch.........6'/2 Millionen, Zucker.........9 „ andere Collonialwaren . . . . > „ Südfrüchte und Obst . . . . 3^ „ Olivenöl........l0 „ Wein.........!>ll „ Fische, Schal' u. andere Wasserthiere 3 „ an Schlacht- und Stechvieh . . 5 „ an Farben und Fatbstoffen . . 7 /, Baumwolle .......>4 „ Hanf.........l'/u „ Fclle, Häute und Pelzwerk . . 7!^ „ andere Rohstoffe......2'^ „ Baumwollgarn......5 „ Garn aus Flachs, Hanf und Nerg 1 !/^ „ Schaswollgarn.......2 „ Leder .........Ü/4 „ Zahlen sprechen überzeugender als Worte. Wir übergehen die 9?/^ Millionen, welche für Farben, dann Färb. und Farbstoffe in's Auöland gehen, weil manche Farben und Farbstoffe im In.-lande entweder gar nicht, oder nicht in so guter Qualität zu bekommen sind, und diese sowohl als Rohstoffe den inländischen Gewerbsfieiß beschäftigen, und den immerhin bedeutenden Absatz unserer Fabrikate in das Ausland befördern; wir wollen auch der 3 Millionen nicht erwähnen, welche für Fische, Schal- und sonstige Wassert hi ere ausgegeben werden, da wir einen guten Theil davon an unsere, im Zoll> ausschlusse wohnenden Mitbürger (Fischer) bezahlen; allein in der oben nachgewiesenen ersten Rubrik steht der Kassel) mit 6'/^ Millionen, den wir auf die Ge» fahr hin, bei mancher Kaffehaesellschaft deßhalb nicht sehr liebreich mitgenommen zu werden, nicht unan-gctasttt lassen können. Der Kafflh ist allerdings für eine namhafte Z.ihl unserer Staatsbürger, na< mcntlich für diejenigen, welche an ein besseres Leben gewohnt sind, iin Lieblingsgetrank; ja, so zu sagen ein unentbehrliches Lebensbedürfniß/ aber wie lange ist es her, feit dieser Luxusartikel unentbehrlich geworden? Die Wiener lernten zwar den Kassel) schon 1683 kennen, allein er wurde erst um die Mitte des vorigen Jahrhunderts im Reiche allgemeiner bekannt, und war damals nur m t einem EingcingszoUe von 7 fi. 30 kr. vom Centner belegt, wurde aber bald und zwar dadurch als ein Luxus? artikel bezeichnet, daß er, laut Zolltarif vom Jahre 1766, nebstbei auch noch wie Cacao, Chocolate und Thee, mit tinem »für die Armen gewidmeten Ausschlage« von 5 fi., und mildem Patente vom 27. August 1803 mit einer Accise von 5 fi. per Centner besteuert wurde. Im Zolltarife von 1788 fanden < wir bereits einen Eingangszoll von 20 fi. für den ! Centner Fasseh. Die Einfuhr nahm aber gleiche wohl von Jahr zu Jahr zu, bis er im Jahre «8l0 ganz außer Handel gesetzt, und dess.n Ei"fuhr nur a/a/n Paß lüid emen Eingangszoll von 60 fl. vom Centner gestattlt wurde. Das hierüber erfiosscne Patent Kaiser Franz I. vom 2. Mai genannten Jahres sagt: „Unter den Mitteln zur gründlichen A»rbefsenmg der Finanzen, die Wir Unsern getreuen Unterthanen in dem Patente vom 26. Februar l. I. erklärten, haben Wir auch angeführt, daß Unser sorgfältiges Bestreben dahin gerichtet seyn werde, dem Geldausstusse sür entbehrliche fremde Waren engere Gränzen zu setzen." »Wir haben beschlossen, den Anfang zu dieser Beschränkung mit dem Kaffch, als mit einer solchen Ware zu machen, welche keiner weiteren Verarbeit tung fähig ist, deren Entbehrung daher keinen Zweig der innern Beschäftigung stört, welche auch, als Vklzehrungsgegenstand betrachtet, als kein ganz un, ^ entbehrliches Bedürfniß angesehen werden kann, und deren Einsuhrbetrag doch eine solche Summe ausmacht , daß ihre Ersparung dem innern Verkehr be, ! deutende Geldkräfte zurück hält.« ! Napoleons Ccmtincntalsystem, welches sich bekanntlich auch aus mehrere, damals zu Frankreich gehörende Provinzen der gegenwärtigen österreichischen Monarchie erstreckte, verbot mit allen Colonialwarm l auch den Kaffeh, und gestaltete dessen Einfuhr nur gegen ausdrückliche Bewilligung und einen Eingangs-zoll von 84 fi. 56kr. vom Netto Centner, und somit war damals der Kasseh aus allen Landern, welche gegen, wältig die österr. Monarchie bilden, gleichsam ver. bannt; von einem allgemeinen Gebrauche desselben war schon gar keine Rede; nach hergestelltem Völker-frieden wurde aber dessen Einfuhr vom l. August 1816 an wieder gegen den Eingangszoll von 20 fi. allgemein gestattet, und nunmehr verbreitete sich jener gebrauete Geist des Orients so schnell im ganzen Kaiserreiche, daß die Commerz-Hofcommission bereits am 23. December I8I7 anerkennen und aussprecher, mußte, »daß der Verbrauch des Kaffeh's und Zuckers schon damals unter allen Volksclassen sich mehr aus- 376 gebreitet hatte, und diese Artikel ein allgemeines Be. dürfniß geworden waren.« Und so stieg denn dieses Bedürfniß von Tag zu Tag, und bis zu einer solchen Höhe, daß wir gegenwärtig für Kassel), wie gesagt, einen jährlichen Tribut von 6'^ Millionen, und andern 9 Millionen für Zucker, größten Theils zur Versüßung jenes herben, für sich fast ungenießbaren Getränkes, an das Ausland zahlen. Die denkwürdigen Worte, welche der, an den heißen Felsen von St. Helena geschmiedete Prometheus sprach, finden leider auch heut zu Tag noch Anwendung; er sagte: »Wenn ich bedenke, daß, einer mehr oder weniger gezuckerten Tasse Kassel) wegen, man die Hand zurückstieß, welche die Welt befreien wollte, so kann ich nichts als ausrufen-. O Völker, wie sehr verdient ihr eure Fesseln und eure Schande!" Auch wir liegen in den Fesseln eines, nach Außen passiven Handels, und haben nicht den Muth, nicht die Kraft, uns davon los zu winden; wir müssen daher alle Folgen uns selbst zuschreiben. Wenn aber der Kaffeh wirklich ein so unent-behrlichcs Bedürfniß geworden, und uns so sehr an's Herz gewachsen ist, daß wir demselben selbst um die Freiheit und Unabhängigkeit vom Auslande nicht mehr entsagen können, so möge er denn in Gottes Namen noch serner eingeführt werden, da ihn unsere Kaffel>Surrogate allerdings nickt zu ersetzen vermögen; der Zucker kann dagegen durch Runkelrüben zucker vollkommen vertreten werden, und dießfalls dürfen wir uns daher immerhin ganz bescheiden ein ernsteres Wort erlauben. (Fortsetzung folgt.) Oesterreich. Wien, 13. Juni. Das Ministerium für Lan-descultur und Bergwesen hat den Constructeur bei den k. k. Eisenwerken zu Neschitza im Banate, Franz Stieler, als Sachverständigen zur Industrie Ausstellung nach London gesendet. — Im Monate Juli wird in Passau «in großes Sangerscst Statt finden, niozu aus Oesterreich sich viele Liedertafeln begeben werden. Aus Linz allein werden 73 Sänger nack Passcul reisen. — Der zwischen Preußen und Rußland bestehende „Auslieferungsvertrag« wild fortan in geschärfterer Weife als bisher zur Ausführung kommen. Es ist von russischer Seite bci der Zusammenkunft in Warschau darauf hingewirkt worden. — Herr Kollisch hat in Nikolsburg auf eigem Kosten, und bloß von menschenfreundlichen Rücksichte» geleitet, ein Taubstummen-Institut für israelitisch! Zöglinge gegründet, das unter Leitung seines Lehrers, Hrn. Deulsch, die segensreichsten Früchte llägt. Dieser Tage war Hr. Kollisch mit seinen Zöglingen in Pesth, und hielt mit ihnen in Gegenwart eines gewählten Publicums eine öffentliche Prüfung ad, die sehr glänzend aussiel. Von Pesth aus wird nun ein Aufruf an alle israelitischen Gemeinden Ungarns ergchen, taubstumme Kinder in die Nikolslnnger Anstalt zu schicken, welche, wie verlautet, zu einer Staats-aiistalt erhoben werden soll. Die Regierung hat be-reitS Hrn. Kollisch einen jährlichen Zuschuß von 1000 ft. bewilligt, damit auch Kinder unbemittelter Aeltern Unterkommen finden mögen. — In Ofen und Pesth befinden sich 365 Ad-vocatcn, die ihre Praxis wirklich ausüben. — Die große Schuldenlast der Stadt Pesth, welche di« Summe von 2,700.000 fi. CM. beträgt, soll durch «ine veranstaltete große Lotterie getilgt werden. ^ Ihre Majestät die Kaiserin Maria Anna, Gemahlin des Kaisers Ferdinand, ist gestern hier unter dem Namen einer Gräsin von Ploschkowitz aus Prag angekommen und wird sich übermorgen in Begleitung eines schr kleinen Gefolges, worunter ihr Leidarzt, Hr. Dr. Stoffela, nach Italien begeben, um dort die Seebäder vci Massa zu gebrau-chen. Der Kaiser wird indeß das Schloß Neich-stadt, das geschmackvoll hergerichtet wurde, beziehen, und dort Anfangs September snne hohe Gemahlin wieder erwarten. — Die brittische Oberpostverwaltung hat über ausdrückliches Verlangen des östcrr. Handelsministeriums die Einrichtung getroffen, daß alle dort aufgegebenen und nach Oesterreich bestimmten Briefe über Belgien und Preußen, statt wie bisher übcr Frankreich, gesendet werden. Das Porto für solche Briefe, wobei die Francatur oder Nichtfrancatur dem Belieben des Absenders anheimstcht, beträgt für einen unter '/2 Loth schweren Brief 50 kr. (Z. M,, und für einen '/^ Loth und untcr einem ^olh schweren I fi. 15 kr. C. M. -- Für das Kronland Croatien und Slavo-nicn sind die provisorischen Bestimmungen Behufs der Regelung dcs Handels-und Gcwerdewesens be.-kannt gemacht worden. Diese Bestimmungen treten schon mit I. Mai d. I. in Wirksamkeit und sollen bloß bis zum Erscheinen einer neuen allgemeinen Gewerbeordnung gelten. AIs oberste Grundsätze sigu. riren darin, erstens: Aus Rücksicht auf die Verschie» oenhcit der Religion oder Nationalität, auf Geburt und Stand der Aeltern, kann Niemand von der Erlernung oder der Betreibung eines Handels- oder Gewerbsgcschäftcs ausgeschlossen werden. Zweitens! Bei allen Handlungen und Gewerben hat der Grundsatz einer freien Concurrenz zu gelten, so daß Jedem, welcher die gesetzlich vorgeschriebenen Bedingungen nachzuweisen im Stande ist, auch der gesetzliche Anspruch auf die Erlangung dcs bezüglichen Rechtes zusteht, und auf Beeinträchtigungsklagcn anderer Handels- und Gcwerbslcute oder Zünfte mcht Rück-sicdt zu nehmen ist. — Die Verhandlungen, wclche zwischen Oesterreich und Baiern in Betreff des gegenseitigen Bahnanschlusses geführt werden, sind in so ferne beendet, als die Richtung der zu vereinigenden Bahnen, die Art und Weise, so wie die Zeit des Anschlusses be. reits festgesetzt wurden. Noch handelt es sich, beiderseitig Bevollmächtigte zu ernennen, die den Abschluß des Staatsvertrages bewerkstellige,, werden. — In der deutschen Angelegenheit herrscht zwischen Oesterreich und Preußen vollkommene Einig keit; der künftige Gang des Bundestages in Frankfurt dürfte sonach vMommcn geregelt seyn. Nur die kleineren Staaten Deutschlands haden bis jetzt N'ch k.ine Beweise ihrer Einigkeit abgelegt und stehen in mancher Beziehung den Bundcsbeschlüssm hemmend im Wege. — Das „Journal de Gcnöve" erzählt folgendes, der Gartenbau. Gesellschaft von London mitgetheilte Experiment: Das Kind eines Pachters, wel-chcr cben mit der Kartoffelsaat beschäftigt war, hatte den Einfall, eine Erbse in dic Substanz eines Knollens hincinzudrücken. Das Kartoffelfeld war von der Krankheit ergriffen, aber mit Verwunderung sah man an der Stelle, wo das Kind seine Kartoffeln gesetzt, einen frisch grünen Stengel mit Erbsenhülsen aufgewachsen. Der Vater grub nach und fand an dieser Stelle zwölf gesunde Kartoffeln. Das nächste Jahr pflanzte er ein Stück Land mit solchen inocu-lirten Kartoffeln an und dasselbe erhielt das Aus-sehen eines Erdsenfeldes, so daß er auf dieselbe Weise eine doppelte Ernte zu bekommen hofft. — Mag probirt werden! Wien, 12. Juni. Ihre Majestät die Kaiserin Maria Anna wild die Reise nach Parma ohne Aufent. halt fortsetzen, um daselbst ihre Zwillingsfchwcsw, die Herzogin von Parma, nach vielen Jahren der Tren-nung wieder zu sehen. — Eine Deputation des Piager Handelsstandes ist hier angesagt, welche dcm neuen Herrn Handels-mimstcr Ritter von Baumgartner eine Beglückwün-schungs-, dcm gewesenen Herrn Handelsminister Rit> ter von Brück im Namen dcs Prager Handelsstan-oes eine Dank-Adresse überreichen wird. — Nach Briefen aus Frankfurt macht dort in wohlunterrichteten Kreisen das Gerücht die Runde, der in der Nahe residirende Herr Erzherzog Stephan habe auf die ihm zugekommene bedeutende Entschädigungssumme für die während der ungarischen Insurrection an seinen Gütern erlittenen Verluste Verzicht geleistet. Der Betrag dürste sonach zum Besten des Kronlandes selbst verwendet werden. — Handelsdriefe aus Frankfurt, die heute hier eintrafen, melden die Ankunft des gewesenen öster« reichischen Reichskanzlers Fürsten von Metternich da. selbst. — Die Lemberger Handels» und Gewerbekam-mer hat an die hiesige Handelskammer und den Ge» werbvercin eine Einladung zum Besuche der Ausstellung von Gewcrbserzeugnissen Lembergs erlassen. Diese Ausstellung, welche ein treues Bild der Ge» werbs Industrie der Hauptstadt des Kronlandes Ga-lizien bieten dürfte, wird am 20. d. M. eröffnet und dauert bis Ende Juli. — Die Herausgabe des ruthenischen Textes des Neichögcsctzdlattcs ist nicht, wie verlautete, eingestellt, sondern nur sistirt worden, da der bisherige Redacteur dieses Textes außer Verwendung trat und seine Stelle noch nicht besetzt werden konnte. — Seit !. Juni erscheint bei Johann Messoggi in Mailand ein neues deutsches belletristisches Blatt unter dem Titel: »der Schatz.« — Im Austrage des Handelsministeriums wer» den Erhebungen darüber gepflogen, ob der neue schweizer'sche Zolltarif auf den österreich'schen Gränz, verkehr und den Absatz irgend einen lästigen Einfluß ausübe. — Mit Bestimmtheit wird versichert, daß die Berathungen über Bankreform geschlossen sind, und oie letztere einen Theil der bevorstehenden Maßregeln zur Ordnung unserer Valuta bilden werde. — Das k, k. Handelsministerium hat an alle Handelskammern die Aufforderung erlassen, Vorschläge über die in Gewerdsangelegenheitcn wü'n-schenswerthcn Abänderungen der bestehenden Verord« nungen zu überreichen. — Die Nachricht von bevorstehenden Finanz-maßregeln zur Ordnung unscrcr Valuta war heute so stark verbreitet, daß das Abschließen aller Geschäfte auf ei.,e sphere Zeit verschoben Wurde. Die Spannung, mit welcher der Kundmachung entgegen qeslhm wiid, ist eine allgemeine geworden. — Zwischen Oesterreich und der Pforte besteht derzeit ein Notenwechsel über d!e Dauer der Intcr-nirung der sieben noch m Kilttahia befindlichen un-garischen Flüchtlinge. Die Pforte hat den Atitrag gestellt, nach Verlauf eines Jahres die Internirung aufzulassen, wahrend Oesterreich aus einen bestimm.-ten Zeitpunct nicht einzugehen gesonnen ist, sondern unter Dnlcgung wichtiger Gründe fordert, daß die Internirung durch unbestimmte Zeit fortdauern soll. — Wie in wohlunterrichteten Kreisen verlautet, ist die Aushebung dcr Nationalgarde in sämmtlichen Kronländern definitiv beschlossen worden, was im Einklänge mit dem kürzlich mitgetheilten Gerüchte der von Seite des Bundestages zu verhängenden Uufhebung dieses Instituts steht. Die Veröffentli-chung des Beschlusses ist in allernächster Aussicht, während gleichzeitig die Verhandlungen in Betreff der Rcorganisirung der Bürgcrwehr beginnen werden. — Die Dircctivl, der Preßburg - Tymautr Eisenbahn hat dte Dividende für ihre Actien beider Emissionen auf 10 Gulden festgesetzt, deren Auszah. lung am l. Juli beginnt. — Auf der Börse behauptete man, die Verössent^ lichung der sehnlichst erwarteten Finanzmaßregeln werde im Laufe der nächsten Tage geschehen. Unter den vielen circulirenden Versionen erscheint, wie bereits berichtet, die Auflegung eines ganz mäßigen Anlehcns in fünfpercenligcn Silbcrobligcuionen als die wahrscheinlichste. Diese Hoffnungen allein wa. ren genügend, um eine günstigere Stellung unserer Valuta, die sich seit einigen Tagen bemerkbar macht, eintreten zu lassen. Prag, 10. Juni. Donnerstag am 12. Iun» findet wieder eine Versammlung dcs Eomiti-'s z«^ Erbauung des czcchischen Nationaltheaters Statt. ^ Kräfte für dieses Unternehmen erstarken ""^ " nach, wcnn sie sich auch nicht nach einer g""""7"" Proarcfsion vermehren. Ueberhaupt macht da ^zechen-thum eben jetzt, da seine Anhänger ruhiger geworden sind und besonnener seyn müssen, immer ged.egenere Fortschritte. Sie sind consequent geworden und scheme« das »l'^ina I.nlo« zum WahlsP"'ch genommen zu 377 haben. Ihre kleinsten Schritte in der Oeffentlichkeit sind von einer bedächtigen Klugheit, manchmal möchte man wohl auch sagen, von einem allzu scharfen diplomatischen Tacte gelenkt. Von dem Wiedcrerscheinen der »Union« ist es abgekommen, die Gründe dazu waren mannigfach, wie denn überhaupt die Journale, die eine Fusion der Parteien anstreben (hier würden bloß im engern Sinne die czechischen Parteien zu verstehen seyn) nur sehr schwer festen Fuß fassen können. Dieses sehen wir sogar in dem prcßfrcien Frankreich. Wenn nun auch die »Union« nicht zu Stande kommt, so sollen doch die unter Chochou^ loschek unterdrückten »Vecerny List« unter einer andern Redaction wieder erstehen und zwar schon am ,. Juli d. I. Mit der Anschlußangelegenheit der Iosephstadt sieht es noch immer sehr flau aus. Pesth. Der »Hirlap« bringt nähere Berichte üder die Mordthat, die zu Ncmcdi im Tolnaer Co. mitate, im Hause des Gutsbesitzers 3. Kis, an dessen Schwägerin verübt wurde. Der genannte Edelmann ist mit seinem Diener, mit dem er im Emverständ-Nisse die That vollbracht, und dem er 500 fi, als Blulpreis versprochen haben soll, gesanglich eingezogen worden. Die Unglückliche wurde gewarnt, sich nicht in das Haus ihres Schwagers zu begeben, wo man sie bereits früher durch eine versuchte Vergiftung aus dem Wege räumen wollte. Allein das arglose, wegen seiner Tugend und Herzensgute allgemein verehrte Mädchen kehrte sich nicht daran, und begab sich auf den Weg. Nach dem Abendmahl vertrieb si> sich mit Kartenaufschlagen die Zeit, als der tödtliche Schuß die Unglückliche traf. Nach demselben Berichte ist der Schwager des unglücklichen Madchens ein bekannter Verschwender. Der Bocarmö'sche Prozeß hatte somit in dieser verabscheuungswürdigen That ein Seitenstück gefunden. * Eine interessante Bereicherung der Statistik der österreichischen Strasrcchtsp,.ege gewährt die Ne-beneinandersiellung derienigm Personen, welche in den Jahren ,845, ,84«, 184? und ,848 theils in Untersuchung gezogen, theils unt rechtskräftigen, Urthcile für wirklich schuldig erkannt worde,, sind, und die wir aus authentischer Quelle hiermit folgen lassen tonnen. Die Hauptzahlen stellen sich in folgender Weise dar: Es wurden in Oesterr. u. d. Enns von 2917 Unters. 1890 verurth. „ o. d. Enns ,, 8l l „ 520 „ Salzburg „ 238 „ 16 l „ Steiermark „ 10l7 „ 492 „ Karnten „ 221 „ 138 „ Kram ., 409 „ 178 „ Trieft, Görz, Istrien „ 342 „ l?5 „ Böhmen „ 5641 „ 2884 „ Mähren „ 1985 „ 1231 „ Schlesien „ 764 „ 527 „ Tirol «.Vorarlberg „ 934 „ 554 „ Dalmatien „ 769 „ 331 „ Galizien „ 6,89 „ 3427 „ Bukowina „ 359 „ 20» „ Lombardie „ 2580 ,, 1516 „ Venedig „ 2469 „ i<68 „ Im Ganzen „ ^I^ „ ?5^93 „ Vor Allem ist zu bemerken, daß die Gesamtzahl der Untersuchten jederzeit die vom vorhergehenden Jahre in Untersuchung verbliebenen und die jährlich zugewachsenen Inquisiten umfaßt, was frei» lich eine geringe Steigerung der Zahl zur Folge hat. Im Ganzen ist aus obiger Darstellung ersichtlich, "aß m allen hier betrachteten Kronländern zusammen jährlich im Durchschnitte 27.615 Personen wegen Verbreche,, ,n Untersuchung standen, wornach 121 Untersuchte auf ,00.000 Seelen der Bevölke-rung entfallen, oder cm Untersuchter auf 825 Ein. wohncr kommt. Aus dieser Gesammtzahl, im Ver» gleiche mit jener der untersuchten Verbrechen, 18.531, ergibt sich zugleich, daß wegen sehr vieler Verdre, chen mehr als eine Person rechtlich beanzeigt erschienen ; in welchem Verhältnisse dieß bei einzelnen Ver.-brechen Statt fand, läßt sich aber aus den vorlie-acndcn Tabellen nicht entnehmen. Was das Ver- hältniß der Zahl der Untersuchten zur Bevölkerung betrifft, so ist dasselbe in Niederösterrcich, wo schon auf 346 Einwohner ein Criminal-Inquisit entfällt, am ungünstigsten. Nach Niederösterreich stehen Dalmatien, Schlesien, Salzburg, Galizien und Böh-men, welche alle die Gesammtdurchschnittssumme (12 l Untersuchte auf 100.000 Seelen) übersteigen, obenan. Die Gründe hicvon sind größtentheils dieselben, welche bereits bei Darstellung der Verbrechen berührt wuldcn, nur erscheint sehr auffallend die große Zahl der Untersuchten in Salzburg, wozu aber außer den Granzvcrhältnissen die wenig regu^ lirten Forstzustände in jenem Lande der Hauptanlaß sind, da hieraus eine große Zahl von Waldfreveln und Holzdiebstahlen entspringen. Das Küstenland (Trieft, Görz, Istrien,) hat im Verhältnisse zur Bevölkerung die wenigsten Untersuchten, und diesem stehen Kärntcn und Krain am nächsten. Die Folge wird erst zeigen, welchen Einfluß die in Unter-Kärn-ten noch bestandene Patrimonial-Velwaltung auf die geringe Zahl von Untersuchungen und Untersuchten in diesem Lande hatte. Nach den bisher geltenden Vorschriften über das Strafverfahren ist es natürlich, daß sich die große Mehrzahl der Untersuchten im Verhafte bl-sand. In den einzelnen Kronländern stellt sich das Verhältniß, wie folgt: Von 100 Untersuchten wa^ ren verhaftet: In Niederösterrcich 83.54; Ober-osterreich 88. II ; Salzburg 93.13; Steiermark 85.64; Kärnten 95.48; Trieft, Görz, Isdien 94.43; Böhmen 88.22; Mähren 88.41; Schlesien 93.35; Tirol und Vorarlberg 88.95; D^ maticn 96.36; Galizien 83.42; Bukowina 89.45; Lombardie 96.82, u. d. venet. Provinzen 96.61 ; Totaldurchschm'tt 88 . 72. Wenn man bedenkt, daß erst durch die aller-höchste Entschließung vom 22, Mai 1848 die Stellung auf freiem Fuß während der Untersuchung auf eine größere Zahl von Fällen ausgedehnt wurde, so kann man mit ziemlicher Sicherheit annehmen, daß bis dahin im Durchschnitte 95 pCt. aller Untersuch-ten im verhafte sich befände,,. Die geringen Unterschiede „ach de» einzelnen Grönländern erklären sich ebenfalls meistens aus den nunmchr meist auf freiem Fuße untersuchten Fällen öffentlicher Gewaltthätigkeit, wllchc im Jahre 1848 eine größere Zahl von Personen der Untersuchung zuführten. (Oest. C.) Deut s ch l a u d. — Die gcsarmnte preußische Staatsschuld beträgt 228 Mill. Thl. Cour., und erfordert einen jährlichen Aufwand von 10,575.939 Thl. oder l l. 36pCt. der auf 93,040.939 Thl, festgestellten Ausgaben. Das jetzige Capital der Staatsschuld verhält sich zum Betrage der ordentlichen Nohcinnahmen des Staates (für 1851: 93,294.959 Thl.) wie 2. 45 zu l. — Aus Frankfurt a. M. will die »Allg. Ztg« Genaueres über die Handelsübercinkunft der deutschen Bundesstaatcn erhalten. Das Wichtigste, was die »Uebereinkunft« bringt, ist das Zollcartcll zwischen den Bundesstaaten. Unter den Artikeln, die zollfrei eingeführt werden dürfen, sind die namhaftesten : Abfälle von allerlei Stoffen und Fabrikaten, edle Metalle und Erze, Holz und Ledensmittel. Im Jahr 1858 sollen nach Frankfurt Bevollmächtigte, sämmtlicher Bundcsstaaten zur Berathung der endlichen Handelscinigung einberufen werden, bis dahin darf kein Staat Verbindlichkeiten eingehen , die sri- ^ ncn Beitritt zum Handelsbunde verhindern könnten. Darauf also sind vorläufig die Hoffnungen Deutsch- ^ lands in Bezug auf gemeinsame Maßregeln für materielle Wohlfahrt beschränkt worden. Frankreich. Paris, 8. Juni. Die Revision drängt alle anderen politischen Tagessragen in den Hintergrund. Was wird die Commission zu Stande bringen? Welches Resultat werden die Debatten haben, die demnächst von der Tribune aus Statt sinden müs-sen? Was wird von eincr Constitution übrig blei- ben, die von einer Seite in ihrem Princip, von der anderen in ihren vorzüglichsten Artikeln angegriffen wird? Diese Fragen erregen nicht nur in Frankreich die gespannteste Ermattung, sondern auch in ganz Europa erwartet man unsere Lösung. Die Mitglieder der Commission begreifen, daß die Ungewißheit in derartigen Fragen, bei welchen allgemeine Interessen im Spiele sind, ohne schwere Gefahr nicht lange andauern darf. Die Commissäre haben daher beschlossen, ihre Arbeiten zu beschleunigen, damit sie om 20. d. M. schon ihren Bericht über die Revisions-Anträge niederlegen können. Die öffentliche Berathung dürfte also gegen Ende Juni beginnen. Der Präsident soll in der sicheren Ueberzeugung, daß er auf die Nationalversammlung nicht mehr rechnen kann, sich dazu rüsten, um den Eiser und die Sympathien des Volkes zu seinen Gunsten zu erregen. Im Juli und August werden daher die Manifestationen von Caen, Cherbourg und Dijon wiederholt werden. In diesem Jahre wird der Prä< sident seine Reise nach dem Süden unternehmen. Freitag Abends war der Präsident bei Dupin, um sich für die neutrale Haltung zu bedanken, welche dieftr wahrcnd der Interpellationen über die Rede zu Dijon beobachtet hat. In der That wäre die Sache nicht so ruhig abgelaufen, wenn der Präsident der Nationalversammlung sein wohlgegründeles Zeugniß abgelegt hatte, daß die vom »Moniteur" gebrachte Rede „icht die rechte sey. Ludwig Napo, Icon sell bei dieser Gelegenheit im Gefühle seiner Dankbarkeit bei Dupin fo lange sich verweilt ha. ben, daß letzterer, der auf dem Sprunge war, nach > London zu reisen, sich genöthigt sah, den Präsidenten ganz bescheiden zu erinnern, daß man auf der Eisen- l bahn auf Niemanden warte, selbst auf den Präsidenten der Nationalversammlung nicht. Spanien. — Die Negierung scheint entschlossen, in Portugal zu intrrveniren, falls, wa5 jetzt sehr unwahrscheinlich ist, die Königin Donna Maria zur Abdankung ge zwungen werden sollte. Oroßl'ritnnllicn und Irland. London, 7. Juni. Der untclseeische Telegraph zwischen England und Frankreich hat nach einem neu ausgegebenen Prospectus endlich Aussicht, noch in diesem Jahre seine wunderbare Thätigkeit zu be» ginne». Die Unternehmer haben ihre Baupläne, den ^Bericht des Ingenieurs Mr. Cubitt, und die nöthige ^ Caution bei der französischen Regierung dtponirt, und von beiden Regierungen, der englischen und französi-schen, die verlangten Privilegien erhalten, dahin ge- ! hört die Bürgschast ausschließlichen Besitzes der Werke auf 10 Jahre, vom I. October l. I. angefangen. Die britlische Regierung hat zugleich die Solidarität der ! Actionare auf den Betrag ihrer respective« Actien be« schränkt. Die Kosten werden sich, nach den von den Baucontrahenten offerirten Bedingungen, auf nicht mehr als »00.000 Pfd. St. belaufen. So viele Ac. tien n I Pfd. sind auch auszugeben, und sobald eine ausreichende Anzahl gezeichnet ist, wird die Albeit in Angriff genommen werden. Da es in der Absicht der Compagnie ist, mehrere Telegraphendrähte zwischen den beiden Küsten zu legen, so werden die Vortheile der Verbindung sehr mannigfacher Art s'yn. Durch einen einzigm Draht, sagt der Prospectus, wird die indische Ueberlandpost, bei ihrer An? lunst in Trieft oder Marseille, in römischen Lettern gedruckt, gleichzeitig in London und Paris und in Liverpool — vor dem Abgang der amerikanischen Post — mitgetheilt, wahrend die übrigen Drähte im selben Augenblick Nachrichten von England nach den verschiedenen Ländern des Continents und vice vs?«» bringen. China. * Bombay, >4. Mai. Der Generalgouverneur ward am 12. d. in Simla erwartet; der Militär-commandant Gomm ist daselbst eingetroffen. Die Recruten des Pendschab sind in Derajat und bei Kohat concentrirt. Verleger. Ign< v. Kleinmayr und Fedor Vamberg. Verantwortlicher Herausgeber: Ig«. Alois v. Kleinmayr Telegraphischer Sours- Bericht der Staatspapiere vom 14. Juni I85l. StaatSschuIdverschreibungen zu 5 pEt. (in CM.) W 3/1 ll detto „ ^ nlant, 3itl,I, i741/2Vf. 2Mo!>^t. Augsburg, für 100 G»!dni «ur.. («nld. 125 1/2 Vf. llso. Frankfurt a.M., ( für >20st.südd. Äer- cins-Währ. i», 24 l^i fi. Fu!,, G»ld.) 124 7/8 Vf. 2 Monat. Genua, für 300 neue Picmoul. Lire, Gold. 140 G. 2 Monat. Hamburg, für 100 Thaler Vamo, Rthl. 184 2 M»»at. Lworno, für 300 ToScanische Lire. (5!ll!d. 123 « Monat. London, für 1 Pfund Sterlmq, Goldr» 12-18 3 Monal. Mailand, für 300 Oesterreich. Lire, Guld. 125 3/4 Vf. 2 Monat. Marseille, für 300 Franscil, . Guld. 148 2 Monat. Varis, für 300 Franse« .. Guld. 148 2 Monat. K. K. Münz - Ducatcn . . . . 31 Pr. (5t. Agio. Gcld- und Silber -Course vom 14. Juni 1851. Brief. Geld. Kais. Münz-Ducaten Agio......— 303/4 betto Rand- dto .,......— 301/2 Napoleonsd'or „......— 9.57 Souverainsb'or „ ......— 17.10 Nuß. Imperial -......— 10.4 Preuß. D'ors „......— 10.20 Engl. Soveraings „......— 12.20 Silberagio ..........^ 2« 1/4 K. K. Lotto.nel)ungeu. In Trieft am 14. Juni 1851: «1. 54. 8. 2 40. Die nächste Ziehung wird am 25. Juni 1851, in Trieft gehalten weroen. Vetreid - Durchschnitts -Preise in ilaibach am l^. Juni 1851. Marktpreise. Ein Wiener Metzen Weiden . . 4 si. 24 kr. — — Klikurutz . . 3 » 32 » — — Halbsrucht - 3 ,> 30"^ ^ — — Korn ... 3 » 26^ », — ^_ Gerste ... 3 » — » —, — Hirse ...__» — ,? __ — Heiden ... 3 » 30 „ — — Haler ....__„— >, Z. 3U1 u. (1) Nr. 371. Licitations-Kundmachung. Das bei der Licitations-Behandlung am 24. April l. I. erziclte Results bctrcff der Conservation an der Münkendmfer Jochbrücke, Agramer Staatsstraße, wurde voa der löbl, k.k. Baudircction nicht bestätiget Es wird daher eine zweite Verhandlung auf den 26. Juni l.I. Vormittags 10 Uhr beim k. k. Etcucramte zu Landstlaß Statt finden, zu welcher Unternehmungslustige mit dem Beisatze eingeladen werden, daß die Baubefchrcibung und die Licitationsbeding-nisse bei dem k. k. Baubezirke in Neustadt! ein, gesehen werden können; auch wird bemcikt, daß nur dann versiegelte Offerte, vorschriftsmäßig verfaßt und mit dem 5^ Vadlum vcchhen, berücksichtiget werden, wenn solche vor dem Beginne der Versteigerung der Licitations,Commission üdergtben werden. Die Holzlieferung für die Münkendorfer Brücke besteht: In 6 Stück eichenen Ensbaumen, vierkantig beHauen, ohne Rinde und Splint 5° 3' lang und "/, Zoll dick; » 2 Stück Durchzügen von Elchenholz .o. ä.o. 4«4< lang, >^°" dick; ,, 1 Stück eichenen Krondalken cli.c). ck; endlich „ 30 St. eichenen, Orückenpfostcn, 12" wir, 3" lang und 3" dick. Allcs ins Magazin beigestellte, in oem Fiscal, preise von 455 fi. C. M. Vom k. k. Baubczirke Ncustadtl Tschernem-bel am 12. Juni 1851. Z. 302 l'. (1) Nr. 1754. j P erso ns - B e s ch r e i b u n g einer am 12. Mai laus. Jahrs in der Waldung ämi^/l^c oei l.uvi'/i, vorgefundenen unbekannten männlichen Leiche. Aus dem Gutachten der Gcrichtsärzte ergibt sich nach den vorgefundenen Bruchstücken der Leiche ungefähr folgende P e r so n s - B e sch r e l b u n g : Dieselbe war eine Mannsperson, mehr als mittelgroß, in einem Alter zwischen 30 und 40 Jahren und von keinem starken Körperbaue. Die vorgefundenen Kleidungsstücke und sonstigen Effecten sind folgende: 1) Eine grün sammetne, mit weißem Pelz gefütterte bäuerische Männermühe. 2)E>n kurzer, schwarzer Mamierprlz mit stehendem, mit schwarze» Schaffellen ausgeschlagenem Kragen und ringsherum mit schwarzen Fellen eingesäumt, mit schwarzen ledernen Knöpfen. 3) Eine irchlederne, stark verstickte bäuerische Männerhose. 4)Ein hoher bäuerischer Stiefel, an den Sohlrn mit Nägeln beschlagen. 5) Ein rothes, baumwollenes Halstuch mit an gesenkten Enden, rund zusammcn gelegt, lj) Eln braunes baumwollenes Schnupftuch. 7) Ein baumwollenes Hcmd. 8) Eine Weste aus buntem Zeuge, am Hinter-theile bloße Leinwand, dann 9)Ein lederner Tabaksbeutel mit etwas ordinärem geschnittenen Rauchtabak. 10) Ein Federmesser ohne Fassung; l1)Em Pfeifendcckel. 12) Ein metallenes Mutter-Gottesblld. 13) Ein gläsernes, rothcs, obcn durchlöchertet' Herzl. Diese beiden Gegenstände an einer Halöschnur. Alle politischen und Gerichtsbehörden werdcn ersucht, den allfälligen Abgang einer der hin beschriebenen ähnliche Person zur dießgerichtli.-chen Kelmtmß zu' bringen. K. k Bez.-Coll.-Gericht Laibach am 17. Mai 1851. _________ ^j. 714. ^3) Nr. l/57. C d i c t. Dein unbck.mnl wo dlsindlichen Michael Sup' pa,iz von Äieuocgg und scineii ercnf.Uls unbekannten !)iechisN"chloIgel!, wnd hieini: l)tkinnn gegeben -. (Ks habe Hr. Ioicph Schulier aus '^ieudcgg mit dnu (Älsuche u die Lö^ schung dcr, aus seinen, zu Scijenice gelegenen Weingar lcn Ub. '^ir. 3^l^l1 im Glundduche uon '^cudegg ooitomme,,!), zu «Äunstrn des Michael Suppan.^ aus dem Schuldscheine gen und Fortschritte vom Anfange der Welt bis auf unsere Zeit. Nll,n-berg. si. 2. 40 kr. Nagelschm ilt, Heinr.Der Todesgang Jesu nach Golgacha. 7 Fastenpredigten. Crefeld 1851. 50 kr. Oettinger, Eouard Maria. Rossini- Komischer Roman. 2 Bände. Leipzig I85l, 4 fi. — - Venenamsche Nachte. 2 Bande. Leipzig 1351. 3 fi. Rank, Ios. Aus dem Bohmerwaloe. 25>lder und Erzählungen aus dcm Volksleben. 3 Bande. L.ip^ig 1851. 10 ss. Sang, Louis. Dle Schullehrertochter. Eine Geschichte aus der deutschen Revolutionszeit. Berlin 1851 40 kr. Schärfend erg, Sigism. Launen.und Spiele des Schicksals. Eine Erzählung nach wahren Begebenheiten, ^eip^ig l85l. ss. 3 >2 kr. Schücking, Levln. Der Bauernfürst. Roman. 2 Bäode, Leipzig «851. 8 fi. Sell) st deftecku ng, die, (Onanie),ihre Ertenntinß, Ursachen, Vorbanunqsmittel und sichere Heilung. Von einem practischen ?lr^te. II. Auflage. Stuttgart 1846. 28 kr. Sllder-Prämien. Bibliothek für die Jugend. Zur Lust und ?ehre der Kinder herausge.-geben von Karl Loffler. Erstes Bandchen, Berlil, l851. Preis für 12 Bändchen mit jährlicher Prämie aus echtem Silber, im Werthe von 4 fi. lns 5 fi. EM., im eleganten Etui fl. 6. 40 kr. EM. Starklof, L. Denkwürdigkeiten des Marquis von MirafioreS. 2 Bande. Leipzig !85l. 4 si. Streck fuß. Ad. Die Demokraten Po- litischer Roman inBilder» aus dein ^olnmerl84s« 1 Heft. Berlin l851. 12 kr. — — Die große franzosische Revolt tion und die Schreckeilsheirschafr. Den» Volke el' zahlt. BelllN l^51. 6 kr. - s^ Struwwe lsuse, die, oder lust'ge beschichte!» und drollige Bilder für Kn'der v°« ^— ^ Jahren. Erfurt, si. I. 30 kr, ,, Tennecker, S. v. Iahr^H wr Pferdezucht. Pferdekenntniß, Pferdeh'.'d'l Pferdedres. sn! und Noßarzne.kunst P.« ^"' ^' Jahrgang-Weimar 1Ü51. si. 2. 40 kr.