Mbacher
Nr. 2ttl.
Vri>numeratl«n»Plt<»! 3m «lomptoii «anzj. N. II, halbj. fi. N'5<>. ssllr ^il Zustellung in« Hnu« halbj. »<> tr. »til d« Post gan,,. fi. ,l>, halbj. fi. 7 5«.
Samstag, 2. September.
I»Itltion«8eb«bl.- Für Nein« Inserate bi« ,u
4 Zeilen »^ l»„ gcöhne pl. Zeile ,.
«87«.
Amtlicher Theil.
3e. l. und l. Apostolische Majestät haben mil Allerhöchster Entschließung vom 18. August d. I. dm ordentliche» Professor der Mathematik an der Universität iu Wien Dr. Ludwig Äoltzmaun zum ordentlichen Professor der Physik und Leiter des physikalischen Institutes au der Universität in Graz und den Privat» docentcn für Physik an der grazer Universität Dr. Albert V. Et lingshausen zum außerordentlichen Professor dieses Faches an der genannten Hochschule allergnädigst zu ernennen geruht. Stremayr m. p.
Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 21. August d. I. dem Hllfsämter'Dircctiunsadjunctcn des brünncr Lanocs-grrichles Eduard David, anläßlich seiner Versetzung in den bleibenden Ruhestand, in Anerkennung seiner vicl-tähriacn, treuen nnd eifrigen Dienstleistung den Titel eines Hilfsämter-Directors allcrgnädigst zu verleihen gnu hl.
Der Instizminister hat den Bczirksgcrichlsadjuncten in Brnck a. d. M. Gustav Labres auf sein Ansuchen zum Gcrichtsadjuncten bei dem Kreisgerichtc in Leobeu ernannt.
Nichtamtlicher Theil.
Die Mediation.
Von angeblich bestunlerrichteler Seile gehen der „Tag eprcsse" übcr den augenblicklichen Stand der Fliedensuermiltlung, auf welche sich gegenwärtig das gc-sammle Interesse der politischen Welt concentriert, fol« gcnde Andeutungen zu:
Alles, was in wiencr oder auswärtigen Journalen in Vt>nq auf ein Wiederaufflackern kriegerischer Gelüste in Belgrad oder auch hinsichllich der Schwierigkeiten, welche die Mediation in Konstanlinopel oder Montenegro vorgefunden haben sollte, in den letzten Tagen zu lesen war, beruht auf mehr oder weniger gewagten Com» binalioncn und verdient leine Beachtung. Die obwalte» -den Schwierigkeiten sind fast durchwegs nur formaler Natur. Zunächst stand der VermltllungSaction, wie dies letzthin bereits an dieser Stelle sehr richtig dargethan wurde, eine solche formelle Schwierigkeit im Wege in dem Oundcsveihällnis zwischen Serbien und Montenegro. Obgleich Fürst Mila", als derselbe das bekannte
„plychologische Momeol" fur die Mediation hervortreten licß, das heißt direct an die Mächte appellierte, die« auch namens des Bundesgenossen that, so war aus der Erklärung des Seibenfürslen trotzdem nichi mit erwünschter Klarheit zu ersehen, ob Fürst Milan im Be-sitz? einer unanfechtbaren Vollmacht seitens seines Mliie,. ten sich befinde. Es handelte sich mithin vorerst, über dicjcn Punkt inS Reine zu lommtn.
Die Anfrage, welche die Eonsuln in Belgrad, als eist.' ummtlelbale Antwort auf das MeoiaiionSgcsuch, .»betreff der Vollmacht eben zu stellen hatten, mußle von der Regierung des Fürs.cn vcr,.eint werden. Es hieß: Bruder Nikola ,wisse wol" von dem friedlichen Einlenken Serbiens, hab: jedoch noch keine bestimmte, bindende Vollmacht ertheilt. Es muß:e daher, ehe ein .veilerer Schritt unternommen werden konnte, constatiert werden, ob man auch in Celinje auf die douu-ou'icvl; der Mächte residiere? Die positive Erklärung dc« stüssten von Montenegro, daß derselbe auch für seine Person d,e Vermittlung der Mächle in Anspruch nehme, ist inzwischen eingelangt.
Nun konnte, da man inzwischen auch hinsichtlich der Geneigtheit der Pforte, riner vermittelnden Action der Mächte Raum zu geben, Gewißheit erlangt halle, die Action beginnen, das heißt — man war l>ei der zweiten, ungleich »chwiciigeren Vorfrage angelangt, bei der Frage: wie, in welcher Form d^e Mächte ihre gutcn Dienste einzuleiten hüllen?
Von einer Seile wurde eine Oo fchaftcrconferenz in Konstantinopel in Vorschlag g< bracht, welche mit der Perlraction der Friedrnspraliminancn hätte bctraut werden sollen. Rücksichten ganz delicaler Natur brachten indessen diesen Vorschlag sofort zum stalle. Es wurde nemlich mit gutem Grunde darauf hinacwicsen, daß der Botschafter einer gewissen, bei dem obschwedenden Con. stiele schr nahe interessierten Großmacht „subjectiv und objectiv" gleich wenig Eignung besitze, an der in Aussicht genommenen Boischasterconfercnz acliv lheilzunehmen. Es mußie mit gutem Grund annezweisclt werben, ob der in Rede stehende Diploma! für seine Person den erwimschlcn Grad von Uilbrfungenhcil an dcn grünen Tisch miilirinucn werde, a» welchem der Friede zwischen dem Sultan und leinen slavischen Vasallen verhandell werden sollte, gleichwie es andererseits auch siaalick schien °b die Regierung des Sultans den Vorschlägen e.ner Eonfcrenz an welcher Mer Diplomat mitgera'hen, eine obMwe Würdigung ai'gedechen zulassen vermäch'e? Die Ersehung deS ..anstößigen" Bolschaf.crs scheint ae-rade in tiefem Momente nicht gut anzugehen zum mindesten steht selbstverständlich den übrigen Mächten keinerlei Ingcrcnz zu, eine solch' w-chligc Personalver. ändcrung zu veranlassen. Ebensowenig würde es an.
grhe», den betreffenden Volschafter etwa zu einer ent-spiechtndcn Verlängerung des Urlaubes, den er seit drei Wochen ferne von dcn Herrlichleiten Stambuls genießt, zu bewegen und ihn durch dessen Od^ö ä'atlailtti» in der Botschafierconferenz vertreten zu lassen.
D>e Botschafterconferenz wurde mithin fallen gelassen, es gilt nun einen anderen Modus ausfindig zu machen, und das scheint eben nicht leicht. — Nicht in Form eines dircclen Vorschlages, sondern als eine ..Idee" wurde vonseite Rußlands der Evl,greßgedanle lanciert, eine Conferenz der dirigierenden Minister ln Anregung gebracht. Doch zeigte eS sich bald, daß jene Bedenken, welche schon bei früheren Anlassen von verschiedenen Seilen gegen die Eongrehidee gellend gemacht wurden, in ihiem ursprünglichen Gewichte noch heule vorwalten. Man beiolgt, daß wenn einmal der Conferenztisch ge. deckt ist, das „diplomatische Menu" leicht eine ungebührliche Ausdehnung erlangen könnte und allerlei unerwartete „U0i-8-t!'obuvi-o«-Fragen" serviert werden könnten. Auch die „Eonferenz der leitenden Minister" hat mithin blutwenig Aussicht, in Realität zu treten, es dürfte die« selbe in diesem Augenblicke bereite zu den überwundenen Standpunkten zählen. Man steht daher noch immer bei dcr Frage: Wie anfangen? Daß diese Vorfrage eine Lösung, und zwar eine Ltisung in kürzester Frist finden werde, daran kann nich: gezweifelt werden. Es muß ein ModuS gefunden werden, schon darum, well ein Zweifel an der Aufrichtigkeit, mit welcher alle Machte ohne Ausnahme einen möglichst raschen Abschluß des blutigen Conflictes im Oiiente anstreben, in den thatsächlichen Verhältnissen nicht den geringsten Anhaltepunkt ;u fin-den vermöchte. Graf Nndrassy hatle am 30. v. M. eine lungere Conferenz mit den Botschaftern von England und Rußland, und scheint die Erwartung nicht underech« tigl, daß in dieser Konferenz der Punkt a/funoeo wor» den sei, an welchem die Hebel werden angesetzt werden können."
Die Verhandlungen Oesterreichs betreffs der Genfer Convention.
Die „Kölnische Zeitung" gibl eine übersichtliche Znsammenstellung dcr Verhandlungen, welche zwischen dem l. nnd l. Ministerium des Aeußcrn und der hohen Pforte in Beziehung auf die Einhaltung der Genfer Convention gepflogen wurden, und begrüßt die schließ, lich von linkischer Seile abgegcbenc zustimmende Erllä» rung mit folgenden Worten: „Obzwar nun die baldige Einstellung der Feindseligleilen in Aussicht steht, so hat diese Erklärung immerhin eine beruhigende Bedeutung und macht ihrem Urheber nicht weniger Ehre als der Pforte, dic hiemil wenigstens den guten Willen, der
Feuilleton.
Der Teufels-Cllpitiin.
Roman vo» I. SltillMlliin.
(Fon>chlllig.>
Auf einmal nannte eine helle weibliche Stimme seinen Namen.
Er wandte sich nach dcr Seite des Weges, von wo der Ruf gekommen war.
P.nbleu! wer ist das hübsche, junge Mädchen, dachte er. Sie sitzt auf einem Steinhaufen; ihre kleinen Füße sind mit S'aub bedeckt. Sie scheint sehr ermüdet zu sein.
Er ritt dicht an sie heran und erkannte die Tänzerin.
„Guten Morgen, He>r Castillan," sagte sie lächelnd und graziös mit dem Kopfe nickend.
.Wie kommst du Hieher, mein schönes Kind?' Nagte der Sccretar erstaunt. „Hast du deinen Herrn u»d Gebieter verlassen?"
Marotte bejahte.
..Freilich, junger Herr. Ich hatte meine Gründe dazu. Er ist ein Filz, der mir nicht so viel gab, wie >ch verdiente. Ich will nun mein Glück bci cii'er ande. len Truppe versuchen. Ich gehe jetzt nach Romorautin u"t> vielleicht nach LachöS."
Eastillan, dessen Herz leicht entzündbar, blickte die b"unl^che Schone lächelnd an.
«Du nennst dich Marotte, hübsches Kind?"
..^hnen zu dienen, schöner Herr," erwiderte sie.
«und willst zu Fuß nach Romorantln?"
„Ich muß wol. Meine Mittel gestalten mir leinen Wagen."
Der junge Mann, dem das Aeußere der anmu thigen Zigeunerin und der Silberllang ihrer Sprache immer mehr gefiel, dachte einige Secunden nach.
„Und warum auch nicht?" murmelte er. „ES wird fchon gehen."
„Nein, nein," versetzte er dann, „der weite Weg — du würdest deine zierlichen Fühchen zum Tanze un.
fähig machen."
O, ich bin schon an so weite Wege gewöhnt."
. Einerlei! man soll von mir nicht sagen, daß ich ungalanl bin. Wir wollen die Reise zusammen machen und vergnügt mit einander plaudern. Steh auf, liebes Kind."
Marotte gehorchte.
„Sie kommen meinem Wunsche zuvor," sagle sie mit heiterer Miene. „Aber ich werde mit Ihrem Pfcrde nicht gleichen Schritt halten können."
„O. davon ist nicht die Rede."
„Wie meinen Sie denn, daß lch -"
„Die Sache ist ganz einfach. Mm, Pferd ist stark genug, uns beide zu tragen."
..Ach so — o, mein Herr, Sle sind über alle Maßen gütig gegen ein armes Mädchen. Wol, ich nehme Ihr freundliches Anerbieten an."
,.S° komm. denn ich habe es etwas eilig."
Der Secretär stieg ab. Marotte näherte sich ihm und reichte ihm ihr Bündel, das er auf dem Rücken deS Pferdes festband.
Die Zigeunerin licß ein hellklingendes Lachen hören, das Caslillan entzückte. .
Ich werde da oben nm eme Königin sitzen. Ich habe gehört, daß hohe Danm, früher oft so gereist sind."
„Freilich, meine Schöne."
„Aber Sie müssen mich hinaufheben. Das Pferd ist fo hoch wie ein Kirchthurm."
Maro'lc schlug ohne Umstände ihre runden Arme um seinen Hals und sah ihn dabei mit einem so feurige" und zugleich schelmischen Blick an, daß er unwillkürlich seine Augen niederschlagen mußte. Trotz seiner Verwirrung hob er sie leicht wie eine Feder auf das für sie bereitete Kissen, welches aus dem erwähnten Vün-del bestand.
Wahrend die Tänzerin die Zügel ergriff, lam der junge Mann wieder zu sich.
,Wie ungeschickt bin ich", murmelte er. ..Ich hatte zuerst aufstehen sollen. Wie komme ich nun —«
„Soll ich wieder absteigen?" fragte das Müochen, belde Arme nach ihm ausstreckend.
„Nein, mein Schah, ich will dir diefe Mühe ersparen."
Castillan ergriff die Mähne seines Rosses auf der llnlen Seite desselben und schwang sich mit einem Sprunge, ohne den Steigbügel zu berühren, in den Sattel.
..So geht es", sazle er zu dem Mübchen. «Halte dich nur fest an mir und fürchte dich nicht, mich zu drücken, denn wir werden sehr schnell reiten."
Es bedürfte dieser Empfehlung nicht.
lennen, daß es der türkischen Regierung mit der Einhaltung nnd Durchführung der Convenlionsbestimmungen Ernst ist.
Aom Kriegsschauplätze.
30. August.
Ein drohendes Unwetter scheint sich auf dem monte« negrinischen Kriegsschauplatz zusammenzuziehen. Am 28. August hat sich Djeladin Pascha mit Muthtar ve» einigt, in der Absicht, die cernierte Besatzung von Ailel zu entsetzen und das halb ausgehungerte Nllält zu verproviantieren An demselben Tage rückten in Anlioari eingetrofftne türkische Verstärkungen nach Podgorica ad. Seit der Schlachs bei Vu^jidol am 29. Juli war in der Herzegowina und seit dem Gemetzel bel Medun und Kuci am 14. August war in Albanien lein Gefecht von besonderer Bedeutung güliefert worden.
Selbst von montenegrinischer Seite wurde zu An» fang dieses Monats der Vorwurf erhoben, daß Peto Pavlovic" in der Schlacht bei Vuöjiool nicht das mög» lichste beigetragen habe, Mulhtar Pascha gänzlich zu vernichten. Der Vorwurf mag berechtigt sein, aber wir glauben nicht, — meint die „Presse" — daß man den Montenegrinern sonst 'einen Vorwurf ob ihrer Unthätig. l:it lcit zwei und vier Wochen machen könnte. Die Montenegriner hatten eS überall bisher mit türkischer Uebermacht zu thun und waren demnach von vorne» herein auf die Defensive angewiesen. Bei Vucjidol wie Kuci enlschied immer nur ihre wilde Tapferkeit, ihre traditionelle Gefechtsweise, den Feind unvermuthet in losen Reihen und von allen Seiten zu überfallen und mit dem Maqan niederzumetzeln.
Die Türken dürften nunmehr vorsichtiger geworden sein, und ganz besonders im Süden Montenegro's zieht
sick bei Podgorica eine drohende Uebermacht zusammen, welche bestrebt sein wird, das Felsenthor der Moraöa zu forcieren. Von dorther droht auch die größere Gefahr, denn die Unruhen in der Herzegowina werden selbst nach dem vollständigen Abzüge der Montenegriner die Insurgenten besorgen können. In Nord-Albanien käm-pfen dagegen die katholischen Christen in Gemeinschaft mit den Türken gegen die Montenegriner. Unter den Miriditen soll sich zwar eine so bedenkliche Stimmung gegen die Türken regen, daß reguläre türkische Truppen zum Schutze der von ihnen bedrohten türtischen Ortschaften aufgeboten werden mußten. Der Brief Hamdi Paschas an den Miriditenhäuptling, welchen die dalmatinischen Blätter gebracht haben, scheint sein: Wirkung nichl zu thun, denn unter dem Vorwande daß Prenl bisher durch Krankheit an der Abreise verhindert sei, wird derselbe von den Türken in Slutari zurück, gehalten. DaS wird auf die Miriditen, welche ihren Fürsten als in Haft befindlich betrachteten, nicht den beruhigendsten Eindruck hervorgebracht haben. Wie dem auch sei, so hat sich Fürst Nikola jedenfalls für die nächsten Ereignisse vorzusehen, denn es ist nicht unmög» lich, daß sich auch für die Montenegriner einmal das Blatt wendet.
Ein Parlamentsconflict in den Niederlanden.
Die Weigerung der niederländischen Landes-Vertretung, ein ihr vorgelegtes, in bescheidene,, Grenzen gehaltenes Heeresreformproject zu sanctionieren, hat in diesem Lande kürzlich eine Ministerkrise zur Folge ge< habt, die trotz aller Bemühungen des Königs noch immer nicht beendet ist und übereinstimmenden Nachrichten zu fulge auch keine Aussicht hat, schon in Kürze zu einem gedeihlichen Abschlüsse zu gelangen. Die unmittelbare Veranlassung zum Ausbruche der Krise ist im al> chinesischen Feldzuge zu suchen, dessen kläglicher Verlauf den im hohen Grade reformbedürftigen Zustand der niederländischen Armee darlhat und tms Ministerium nöthigte, auf Mittel zur Abhilfe zu drängen.
Obwol nun dasselbe bei der tiefwurzelnden Abneigung der Bevölkerung ge^en jede Aenderung auf staatlichem Gebiete lange zögerte, mit Reformideen heraus' zurücken, sah es sich durch die großen Kosten und schwachen Resultate der atchinesischen Expedition doch endlich dazu veranlaßt. Der Kriegsminister legte deshalb den General« stauten einen Gesetzentwurf vor, der das jährliche Re-trutenconlingent von 11,000 auf 14,000 Mann erhöhen und das AlterSmarimum für die in Holland noch immer zulässigen Stellvertreter von 35 auf 25 Jahre herab, setzen sollte. Daran, daß dieser Entwurf natürlich eine Erhöhung des Mllitäretats mit sich brächte, scheiterte die ganze Vorlage, obwol die Verhandlungen o:r zweiten Kammer den kläglichen Zustand der Armee grell be« leuchtet hatten. Con,ervalioe wie Liberale waren einig in der Ablehnung jedes neuen Opfers. Eine Folge davon war, daß nicht nur der Kriegsminister, sondern auch das ganze seit dem 20. Juni vorigen Jahres im Amte be» findliche Cabinet feine Demission gab. Der König for. derte nun den Führer der Opposition in der zweiten Kammer, Hin. Kappeyne de Capello zur Bildung eines neuen liberalen Ministeriums auf. Kappehne's Bemühungen, die liberalen Frac ionen zu einer geschlossenen Majorität zu vereinigen, scheilcrten aber an dem Wider» stände des von Fransen van der Putte geführten Flügels
„O, wie herrlich ist es doch zu reisen!" plauderte Marotte, indem sie ihre Wange beinahe dicht an die scinigc drückte. „Der schnelle Ritt, die frische Luft, die glänzende Sonne! So möchte ich immer durchs Leben getragen werden."
Ihre Hände drückten die Brust ihres Cavaliers noch stärker und crhovcn sich bis einige Zoll zu seinen Lippcn. Er versuchte die feinen Finger der Sirene zu küssen.
„Was machen Sie denn!" ricf Marotte und be-wcgtc ihre Hände, wie wenn sie seine Kühnheit bestrafen wollte.
„Ich will nur mcine Lippcn laben," lachte er.
„Nein, nein, mcin Herr, Sie müssen hübsch artig scin, sonst lasse ich Sie los und dann werde ich vom Pferde fallen."
„Sei doch nicht thöricht imd halte dich fest, holdes Kind. Es ist ja kcine Sünde, deine zarten Händchen zu küssen." .
„Sie sind unverbesserlich. So will ich Sie denn nur gewähren lassen."
Ihre rechte Hund näherte sich seinem Munde, so daß er bequem seinc Lippen darauf heften konnte. Aber diese Handküsse schienen seinem feurigen Herzen nicht zu gcnügcn. Er wendete den Kopf und versuchte seinen Mund ihrcr Wange zu nühcrn. Aber sie zog sich schnell zurück, so daß sein Kuß nur die Luft traf.
Dic Schöne lachte lant und ließ ihre Arme wieder sinken bis zum Gürtel des Secretärs.
Sparen Sic Ihre Liebkosungen für Ihr Liebchen in Paris auf," neckte Marotte.
..Man mnß die Rosen pflücken wo l« blühen," versetzte Eastillan galant, „und em lieblicheres Blümchen als dich habe ich noch nie am Wege gefunden. O, wcnu
du nur in meine Augen blicken könntest, süße Marotte, sie würden dir beredter als mein Mund sagen, wie sehr ich dich bewundere, wic mich deine Schönheit berauscht hat."
„Sie verschwenden Ihre Bereotsamkeit umsonst, »nein Herr," sagte sie. „Das Vergnügen, mir ins Ge< sicht zu sehen, können Sie genießen, ohne den Kopf zu drehen, denn dort ragt schon der Kirchthurm von Ro-morantin, und dicht vor der Stadt werde ich Sie verlassen."
„Mich verlassen?" rief Castillan feurig. „Woran denkst du? Ich werde auch in dieser Stadt bleiben und hoffe, daß wir zusammen soupieren werden."
Ah, der Vogel ist gefangen, dachte die Tänzerin, und laut entgegnete sie:
„Nnn, darin liegt ja nichts böses. Ich will Ihnen gern Gesellschaft leisten, vorausgesetzt, daß Sie Ihren Mund nur zum Essen gebrauchen."
"Topp, es bleibt dabei! O, das wird ein ent, zückender Abend werden!" sagte der junge Mann.
Castillan glaubte nicht gegen die Befehle seines Herrn zu handeln, indem er sich für ein paar Stunden diesem galanten Abenteuer überließ. Auch konnte er nicht eher als am andern Morgen nach Lach6s ab» reisen. Außerdem kam ihm auch keine Ahnung, daß die hübsche Zigeunerin ein falsches Spiel mit ihm trieb. Er hatte sie zufällig am Wege getroffen, wie sollte sie dazu kommen, irgend etwas böses gegen ihn im Schilde zu führen.
Unter diesen Reflexionen spornte er sein Pferd stärker an, und in weniger als zehn Minuten erreichte er mit seiner verführerischen Bürde die ersten Häuser der Stadt Romorantin.
(Fortsetzung folgt.)
der Linken, und Kappcyne legte das Mandat zur Bildung eines neuen Cabinets in die Hände des Königs zurück. ES bleibt also vorläufig bei dem conscrvutiven Ministerium Heemslert und bei der notorischen Heeres-misere._________________________________^^^^.
Die Finanzlrisis in Portugal.
Lissaboner Berichten über die bekanntlich seit kurzem mit verheerender Heftigkeit über Portugal hercin-gcbrochene Geldkrise entnehmen die „Times" folgende Darstellung:
„Bis vor kurzem bestanden in Portugal wenige Banken. Die Bank von Portugal mit eü,er Zweigniederlassung in Oporto und einem Kapitale von 1-8 Millionen Pfund Sterling war das einzige bedeutende Credit« institut. Man hatte allgemein Barzahlung im Brauch. Erst neuerlich haben Institute, deren Gründung wenige Jahre her datiert, die Gepflogenheil eingeführt, Depositen anzunehmen und Ehecks auszugeben. Sie waren jedoch nicht vorsichtig genug in der Verwendung der Depositen» gelder, rannten dieselben fest und kamen gelegentlich der zu Oporto vor einigen Monaten ausgebrochenen Krisis in Verlegenheit. Als in der Vorwoche eine größere Gel> lnappheit zu Lissabon entstanden, fuhr panischer Schrecken in die Bevölkerung. Jeder wollte seine Depositen rasch zurückgezahlt erhalten, und die Erregung steigerte sich so, daß alle Noten der Bank von Portugal, der einzigen Notenbank in diesem Lande, zur Verwcchslungslasse zurückströmten. Die Directoren der Bank, im Bewußtsein ihrcr zweifellosen Solvenz, setzten die Verwechslung zwei Tage lang fort. Am dritten Tage um 2 Uhr nachmittags war die Bank genöthigt, ihre Kassen zu schlichen, um die vun England aus bereits avisierten Geldsendungen z» erwarten. Es trug keineswegs Mangel an Bargeld in Llssaoon, sondern einzig die panische Furcht an aUem Schnld. Die maßgebenden Firmen und Bankiers von Lissabon vereinigten sich jedoch und beschlossen, nach wie vor die Noten der Bank an Zahlungsstatt anzunehmen. Das Gtsctz befiehlt die monatliche Veröffentlichung aller Bankbilanzen. Am 31. Juli betrug das Kapital der verschiedenen lissaboner Banken 5 8 Millionen Pfund Sterling, die lscomptierten Wechsel 2 5 Millio.en, Darlehen 1-1 Million, Notenumlauf 16 Millionen, Barvorrath 102 Millionen. Diese Ausweise zcigcn zur Ot-niige, daß man mit durchaus solventen Instituten zu thun hat."
Im Nachhange hiezu wird unterm 24. o. M. allS London gemeldet:
„Eine Gruppe englischer Kapitalisten hat mit der portugiesischen Regierung einen baren Goldoorschuß von 1 Million Pf. St. contrahiert und ist darauf die Entnahme der gestern m.d heule der Bank von England vor-läufig entzogenen Goldquantitälen zurückzuführen. Alle t'lcgraphischen Piivatnachrichten aus Lissabon stinmun darin übercin, daß die vor acht Tagen im Lande a'ls» gebrochene Krise als cine nur vorübergehende und, Da>>t den allerort jetzt getroffenen energischen Maßregeln, n>>t geringen Opfern zu bewältigende betrachlcl werden könne."
'Politische Uebersicht?^
Vaibach, 1. September.
Der Wechsel in der Leitung dcs ungarischen Handelsministeriums hat sich vorgestern ohne Sang nnd Klang vollzogen. Der scheidende Minister Ä. S i mo n y> verabschiedete sich von seinen Beamten mit cincr kurze» und herzlichen Ansprache. Nachdem Simonyi das Mm>" stcrinln verlassen hatte, übernahm Trcfort in aller Stille die provisorische Leitung des erledigten Portcfcuills, '»' dem er sich damit begnügte, sich dic Ministerial- n"d Sectionsräthe vorstellen zu lassen. Wic dic „Bud. Corr." erfährt, wird das Provisorium Trcfort nicht von langer Dauer sein.
Der „Gazeta Narodova" zufolge scllen demnääist beiGrodet große Herbst'nanöver stutlfinden, zu welche« Erzherzog Albrecht sammt dreiundzwanzig Generalen u»d möglicherweise auch Sc. Majestät dcr Kaiser für drt> Tage eintreffen werden. Die Oberleitung der Ccwallerlc' manövcr übernimmt der EaoaUerie>Inspector Pcjacscvich' Die Concenlrierung der Truppen hat bereits begönne»'-
Das in den nächsten Wochen wieder zusammen" tretende Abgeordnelen haus wird einige Lüclet> in den Reihen der Abgeordnelen ausweisen. Anßer del" Abgeordneten Teuschl, dessen Rücktritt aus dem palla-menlarischen Leben von allen verfassungstreuen wicl>ec Blättern mit ebensoviel Bedauern über den Verlust iti"^ Arbeitskraft, als mit ehrenvollster Anerkennung sei^ Wirksamkeit als Abgeordneter zur K-nntms ^enon'Me" wird, haben diesertagc auch der Hofralh R'llcr vo" Porenta und der jüngsthin zum Mlnistcrialralh e^ nannte galizische Abgeordnete Eduard Gniewosz it)" Mandate niedergelegt. >
Bei der vorgestern im städtischen RelchsrathS-Mh! bezirke Mährisch. Trübau stattgefundenen 2M wurde der vom brünner verfassungstreuen LundeS'Wal) comilö aufgestellte Eandidat, Leinenfabrilant I. V"b'., von Zwitlau, mit großer Majorität zum Reichsra'Y Abgeordneten gewählt. Von 1004 Stimmen erhielt O"°^ 783, der czechischc Gegencandioat Dr. Hoppe nur 1^ Stimmen. .,,
Wie ein Telegramm aus Pest meldet, wurde o Affaire der dortselbst detenicrlen russischen Durchj"»
1573
ler dahin entschieden, daß dieselben ungehindert ihres steife nach Velgrad fortsehen dürfen. Sie erhielten sofort ihre Pässe, Bücher und Waffen zurück und verließe» be. reits Pest. Der „Pester Lloyd" begleitet seine diesbezügliche Meldung mit der Bemcrlung: „Die ungeschickter, weise zu einer kolossalen SlaatSaction aufgeblähte Frage hat somit die einzig vernünftige Lösung gefunden/'
In Berll n hat am 20. d. M. die Patentenquete vor dem Bunoesrathsausschusse für Handel und Bcr. lehr begonnen. Wie der „Allgemeinen Zeitung" von dort gemelbcl wird, dürften die Arbeiten in etwa vier« zehn Tagen beendet sein. — Der „Deutsche Reichs, anzciqer" publicicrt in seiner letzten Nummer das Gesetz bctieffcnd die Reisekosten und Diäten der Mitglieder dcs preußischen Abgeordnelenhauses. Die Diäten sind mit 15 Mark für den Tag festgestellt. An Reise-Vergütung werden für den Kilometer bei Benützung von Eijenbahnen oder Dampfschiffen 13 Pfennige, andern-falls 60 Pfennige gewährt, und finden hinsichtlich der Berechnung der Reisekosten die bezüglich der Reisekosten der Slaulebeamten geltenden Vorschriften Anwendung. Der „Rrichscmzeiger" ist ferner zur Erklärung ermächtigt, daß die Meldnng der Blätter, Feldmarfchall Graf Moltle habe Abdul Kcrim Pascha zu seinem Feldzugs Plane beglückwünscht, lediglich auf einer Erfindung beruhe
Der französische Kriegsminister General Ver-thaut hat aus Bndgctrücksichten beschlossen, die schon vollständig abgerichteten Brnchthcilc der Landwehr anch dieses Jahr nicht einzuberufen. — Das „Journal dcs D6bats". Organ dcs Finanzministcrs L6on Say, dementiert in formeller Weise das neuerdings aufgetauchte Gerücht von einer Conversion der fünfpcrzentigcn Rente. — Wie verlautet, wurde Graf Chaudoroy zum französi« schcn Botschafter in Koustantiuopcl crnanut, anstelle dcs Grafen Äourgoing, welcher dcu Bolschaflerposlrn ill Madrid übernehmen wird. - Gambe lta Hal bei seinen dellcvüler Wählern alles Vertrauen eingebüßt, (iinigc derselben haben sogar ihre englischen Brüder in cincm Briefe gewarnt, sie mögcu sich nicht an dcu Demonstrationen betheiligcn, welche gelegentlich der Reise Ham. betta's nach London beabsichtigt werden.
In liberalen Kreisen On glandS erregt ein Brief des liberalen Abgeordneten für Rochdale, T. B. Pot« tcr, an Herrn H. T. H^yes jun., den Präsidenten des liberalen Clubs in Leigh, Aufsehen. Es heißt darin: «Wir müssen Gladstone wieder zum Führer haben, wcnn wir das ToN)°Regime stürzen sollen, und er ist, dessen bin ich gewiß, willeuS, dicS zu sein, wcnn er einen gehörigen Anhang im Lande hat."
Ucber das Resultat dcs großen Ministerrathes in K o i, sta n tl n ope l uud die Antwort der Pforte auf die Eröffnungen der fremden Vertreter verlautet bis jetzt officiell nichts. Der „Budap. Corr." wird von Wlcn telegraphiert: „Eine officiclle Erklärung der Pforte ist auf die Sricde»seröffnungen noch nichl erfolgt, aber privatim hat der Gloßvezier ganz kategorisch er» tlält, ohne bestimmte Garanlie dafür, daß die Friedens» antrüge fcitens Serbiens ernst seien, könne von einem Waffenstillstände nicht die Rede sein. Die Pforte werde bereit fein, auf der Basis der Aufrechterhaltung des territorialen 8ww8 Huo Friedensverhandlungen einzuleiten, jedcnfalls müsse aber Serbien eine Kriegsconlributiou von 1.000,000 Dukaten, wenn auch in mehrjährigen Raten, außerdem den bisherigen Tribut bezahlen und in die Festung Alcxinac türkische Besatzung aufnehmen. Wenn die europäischen Mächte die letztere Bedingung mißbilligen, mögen sie selbst die Garantie dafür stellen, daü Serbien in Zukunft sich ruhig verhalten werde. Montenegro endlich könne die Pforte gar leine Zu-gcständnisse machen"
Der Krieg zwischen EgyPten und Abessynien, den man bereits zu Ende glaubte, scheint nur in ein neues Stadium getreten zu sein. Die egyvlische Regie, rung schickt neuerdings, was sie an Truppen auftrcibeu kann, nach Mafsowah, dessen Abtretung von Abessynlen verlangt, von Egyplen entschieden verweigert wird. In Alexanduen sind wieder allerlei Unglücksnachrichten in Umlauf. Die Truppen dcs Khedive sollen mehrere schwere Schlappen erlitten haben. Dagegen hat König Johann ei»c» Aufstand im eigene» Lande zu bekämpfen, und der aufständische Häuptling Waida Mitäel hat die lönigli» chcn Truppen aufs Haupt geschlagen.
Hagesneuisslieiten.
Statistische Verhältnisse in der t. t. Armee.
(Fortsetzung.)
Untcr den 595,277 bei deu Stellungen 1873 Gc. löschten oder Zurückgestellten waren 341,964, welche die vorgeschriebene Minimal Körpcrlängc von 59 Zoll bc> saßen, nber wegcu körperlicher Gebrechen gelöscht oder zurückgestellt werden mußten. Ill alleu drei Jahren ^871, 1872 uud Itt73 hatte das Gcncralcommaudo ^ien die mcisteu Gebrechlichen, die wenigsten im Jahre 1«73 das Geucralcommaudo Budapest, im Jahre 1871 oas Militärcommaudo Zara. Untcr den einzelnen Er-»«"zungsbezirlcu hatte Nr. 0 (Serben) das geringste "en)lM„ls der Gebrechlichen, dagegen gab der Umstand, ilv^'" ^'gänzungsbezirle Nr. 37 lMmimcn) 942 unter ^""" wegen körperlicher Gebrechen gelöscht oder zurück
gestellt werden mußten, zu ernsten Erwägungen Anlaß. Zurückbleiben der körperlichen Entwicklung war die Hauptursache der Zurückstclluugcu und Löschungen im allgemeinen. Die „derzeit zu Schwachen" betrugen im Durchschnitt der Monarchie im Jahre 1873 weit über '/, sämmtlicher Wehrpflichtigen mit der ztörperlänge von 59 Zoll aufwärts. Da der größte Theil dicfer „derzeit Schwachen" auf die erste Altersklasse cutfällt, so mußte offenbar ciue weitaus größere Anzahl von Kricgs-diensttauglicheu zustande gebracht werden, wenn die Assentierung nicht schon im zwanzigsten Jahre stattfände. Dic meistcu dieser „derzeit Schwachen" hatte das Ge> neralcommando Agram, dann das Generalkommando Weinberg und das Militärcommaudo Zara, die wenigsten das Mililärcommauoo Linz und das Gcncralcommanoo Graz. Wieder waren es die Numäuen, welche oaS größte Contingent zu dcu „derzeit Schwachen" stellten, ihnen zunächst kamcu drei auöjchliehlich von Polen bewohnte Ergänzungsbczirlc im Flachlauoc der Weichsel, endlich zwei Ergünzungsbczirlc in Böhmen mit vorwiegend industrieller Bevölkerung. Ucberhaupt scheint im General-commando Prag die Zahl der Schwächlichen in dem Maße zu stcigcru, als sich die Bevölkerung der indu-striellcu und Montanproducliun widmet. So weisen die meisten „derzeit Schwachen" die Ergänzungsbezirlc Nr. 30 (Iungbunzlau 408 vou 1000), Nr. 74 (Iiiiu 503 von 1000) uud Nr. 18 (Königgriitz 521 von 1000) auf, während Nr. 42 (Thercsienstadt mit nur 311), Nr. 11 (Pisct uut 303), Nr. 21 (Laslau mit 299), Nr. 73 (Egcr mit 288). Nr. 28 (Prag mit 209), Nr. 75 (Neu-haus mit 2o8) und Nr. 35 (Pilsen mit 224 unter 1000) vertreten sind.
Von den übrigen Gebrechen, welche die Löschung oder Zurückstellung von Wehrpflichtigen zur Folge halten, entfielen die meisten auf die Deutschen und Czcchcu. Bei jeder Nationalität machten sich gewisse Krankheiten in besonders hervorragender Weise bemerkbar. So zeigten sich Scrophcln besonders bei den Rulhmcn. Tubcrculosc be, den Ruthcnm uud Deutschen, chronische Entzündung der Augcublndchaut bei dcu Nuthcncu uud Slovalcn. schwach vertreten waren dagegen: Scrophclu bei den Deutschen, Tubcrculusc bei dcu Polen und Czrchcn, chronische Augcubindehautcntzündung bci dcu Rumänen und Kroaten. Scorbut zeigte sich am meisten in den Gene. ralcommanoeu Agram uud Hcrmaunstadt, besonders aber im Ergänzungöbezirlc Nr. (i(i (Ughvar); Wechsclsicbcr-Kachchcn in den General- und Militärcommandcn Trieft. Zara. Agram, dann in den Ergänzung^vczirlcn Truppau, Musatz, Z'imbor, GroßbccStcrcl. Arao, Dcbrecziu, Ka-posvar, Fünflirchcn, Erlau uud Broos; Erctiuismus und Blödsinn in Tirol und Obcröstcrreich, dauu in deu Ergüuzungsbezirleu Szalhmar, Fogaras und Hermann-tadt; Krampfadern in Böhmen; BlähhalS und Kröpf in Oesterreich und Stciermarl; chrouischc Hautkrankheiten ln Mähreu; Plattfüße in Tirol.
Die l. l. Armcc zahlte am Ende des IahrcS 1873 im Grul'dbuchsstnnde an Offizieren- 197 Menerale N«4 Stadsof^eiere 3503 H^leute und Ri^ itt ,' 10,274 Subalternoff.zierc. Gegen 1872 halte der Stand um 11 Stab«off z.ere, 33 Hauptleute und Rit.m^ ttr 101 Subalternoff.zlere abgenommen. Der natin iä, Abgang (Tod. Pensionierung u. s. w.) bltrug bei d^n Generalen 11 Perzent, bei den Stabs- und Ober. offizieren 9 Perzent.
Das durchschnittliche Alter betrug bei den activen Generalen 55'/, Jahre (2 waren noch nicht 40, 39 zwischen 40 und 50, 110 zwischen 50 und 00. 42 zwischen 00 und 70, vier 70 und darüber), bei ^n Ober-sten 50'/,, Oberstlieutenants 48'/,, Majoren 40,Haupt-leutcn 42, OberlicutcnanlS 35, Lieutenants 28, Cadct' ten 22 Jahre. Beim Generalstabe waren die Stabs-und Oberoffiziere im allgemeinen um 4 bis 8. bei der Eavallerie um 2 bis 8, bei der Gcniewaffe um 2 bis 9 Jahre jünger als bei den aaderen Waffen. Die jung. sten Hauptleute hat der Generalstab, das Geniccorps und die Cavallerie, die jüngsten Subalternen die Genie-waffe. Die ältesten Offiziere aller Chargen zählen Fuhr-wesen und die Sanitäts-Truppe. Die R.serve-Stabs. offizlere waren durchschnitllich 41, die Reserve-Ober.
offizicre 25 Jahre alt.
(Schluß folgt.)
— (Die Fr aucn des Sul < a n «.) Der neue Sultan der Tllrlti hat, englischen Blättern zufolge, dre, Frauen, aber die erste ist noch immmcr sciuc Füvoritm. Sie ist ungefähr 26 Jahre oll, nicht schön, aber elegant uud intelligent und «bt großen Einfluß ans ihren Gallen au«. Da sie linderlo« ist, war Murad gt»iölhigl. zwei andere Weiber zu heiraten, die sie für ihi- wählte. Sie bewies ihre Iutelligen,, indem sic zwei äußerst schöne, aber »«gemein beschrUülle jnngc Frauen anssuchte. von beuen cine jetzt die Mutter °°n Prinz Paladin, einem zehnjähri. gen Kinde, und die andere Mutter einer Prinzessin im Nltrr von vier Jahren ist.
— (Stroußvcras Vi cmo ireu,) In seiner Haft hat, wie bclanut. Dr. Slr°ußberg Einwohner, in Frankreich auf 9018, in Deutschland auf 90s'», in »elgirn aus W73, in Oesterreich auf W07. in Ungarn auf 18,011 und in Portugal ^uf 3I,K30 Köpfe. Die Länge der Linien betrug Lude vor. Jahres 6334 Kilometer; da« Telegraphennetz umsaht 6527 Llnirn uud I7.K2I Drahllilomeler. Die Zahl der beförderten Depeschen im vorigen Jahre betrug 1.896,925, die Einnahmen bttlligcn 2.058,211 Franken, der Ueberschuß 10,539 Franken.
— (Wllggonoerschitbung durch Pferde.) Zu dc» in neuester Zeit au« Vrsp»rung«rUclsichteu getrosienen Ei«, richülligen aus preußischen SlaalSbahlien gehört unter anderem auch da« Rangieren der Waggon« aus großen Vühnhöjen durch Pscrdc. Vc> der nitdtrschlcsilch'Mllllilchen Vuh», welche nach dem Vorgänge der Velricbsdireclioneu m London, Hamburg und Köln die Ersetzung der Wagenschieber durch Pstlde seil einiger Zeit angeordnet hat, beläusl sich b>e Lrsparni« auf gegen 100,e>t«velr,chtuua eiügtieühnen und da« Scheuwerd«, vor vorlloerfahrenden Locomotive« fchnell verliereu.
— (Han del « lri se in «l m eri la.) Die »ufftellung einer al« zuverlässig bekannten „Mercantile Ngency" gibt die Zlihl der Vllnkerotte in den Vereinigten Staaten vom I. Januar bi« 1. Juli 1876 auf 4600 mit Gesammtverbindlichleilen in der Höhe von 108.000,000 Dollar« gegen 3563 mit 77.000,00(1 Dollar« während der Parallelperiode de« Vorjahre» an.
— (Kosten ei lie« Strike«.) Einer der Secretäre de« Kohlcllgrubcli-Ntbeitetvervands« von Süd-Hurlshire hat berechnet, daß während de« jiingsteu Grubenalbeiler-Strile« in Slld»Aorl, shire d,e Arbeitgeber 500,000 Pfd. St. uud die Arbeiter 250.000 PslMd Sterling verloren. Rechnet man hiczu den den Eisenbahn. Gesellschaften entstandenen Verlust, so entsteht ein Tolalverluft von 878,000 Pfd. St während eines Zeiträume« von vierzehn Wochen.
fokales.
-(Ernennung.) Dok l l. Oberlandesgerichl Graz hat den Rechl«prallicanten beim Landesgerichle Laibach Herrn Paul Iuvaniii zum Nuscultantcn sUr da« Herzoglhum «rain ernannt.
— (Schulbeginn.) An der hiesigen l. l. Lehrerbildung«, anllllll und bei damit in Verbindung stehende« Vorbereitung«, klaffe sammt der UcbnngSschule beginnt da« Schuljahr 1876/7 am 16. d, M. Die neu eintretenden sowie auch die den genannten «„flatten bereit« ungehörigen Zöglinge und Schltter haben ihre Anmeldung innerhalb der drei Tage vom 13. bi» inclusive 15. d. M. in der Dircction«lanzlei zu erstatten.
^ (Casinoconcert,) Die städtische Mus llvere i n«« Kapelle, deren erste« Debut neulich so gllnftig an«fiel, con» certiert morgen abend« zum zweitenmal, in der Lasino-Restoura» tion.
— (Ehrenvolle Erwähnung eines Helm«-schcn Industriellen.) Die Nueftcllung de» christliche« KunstvcreinS in Vraz. welche anläßlich der gegenwlirt'i, '" ^" tagenden VI Teueralversammlung de, Cäcilien""'''''» ""'"^ in der steiermärlischen Landstube etöffnet wurde, """^" «.^, unserem hervorragenden heimischen IoO«^^". "°> ^^^^.^
gl^ckeügießer Henn »lbert Samals». ">" ......„„„«„,..
Mnallwaren beschick., die sich °ll«""ei«» «nerkennun erfteut. D,e ,.Orc,ei gei/ung« hebt dieselbe in 'h«r kurzen «'Wchung der «u«stellung besonder, he.°°r u«d anerkennt den lünftlenschen Nusschwulig, den dieselbe verräth.
1574
— (Vorstellungen im Theater.) Heule abends findet im Theater die erste Vorstellung der beiden Prästigiateur« H. de Rappellesli und de Varbarigo statt. Das Pro» gramm annonciert 14 Piecen in zwei Abtheilungen. Die zweite Production — unter Mitwirkung der „Signorita An, gelina" und de« „Degenverschlinger« Herrn Nugustin" — folgt morgen. Der Beginn der Vorstellungen ist an beiden Abenden auf 8 Uhr, das Ende nach 10 Uhr angesetzt. In den Iwischen» pausen spielt ein Orchester.
— (LehterVergnugungszug nachOberlrain.) Im Falle gülilllger Witterung veranstaltet das Schröctl'sche Reisebureau Freitag den 8. d. M. (Klein'Frauentag) seinen letz« ten diesjährigen Vergnügungszug nach Oberlraiu. Derselbe geht frUh um 6 Uhr 30 Minuten von Laibach nach Radmanns« dorf'Lees ab, und wurden die Fahrpreise gleich den früheren Vergllugungszugen für eine Tour» und Retourtarle II. Klasse auf 2 fl. und III. Klasse auf 1 fl. 20 tr. festgesetzt. Da die heurige Sommersaison für Oberlrain infolge des eingetretenen anhaltenden Regcnwetters bald zu Ende gehen dilrft?, so bietet dieler Zug die beste Gelegenheit, die schönen AuSsiugepunlte unseres reizenden Oberlandes vor Sommerschluß noch einmal zu besichtigen, und dllrste sich derselbe daher aller Wahrscheinlichkeit nach einer sehr zahlreichen Venlltzung erfreuen.
— (Durch zug von Kriegsgefangenen.) Mildem vorgestrigen triester Postzug« sind hier neuerdings vier lriegS« gefangene türkische Soldaten angekommen, welche mit dem nächsten Zuge in ihren Illternierungsort lllagenfur! weiter be» fördert wurden. Dieselben kamen unter Militärescorle von Ragusa.
— (Pferde« Licitation.) Seiten« des l. l. Staats-Hengstendepols zu Selo gelangen Mittwoch den 6. d. M., um zehn Uhr vormittags, am hiesigen Iahrmarllsplahe zwei Pferde: ein sllnfMriger lustenländischer Fuchs-Wallach „P i e t r o" und ein nennjähriger englischer Dunkelbraun-Wallach „Day Light" zur öffentlichen Versteigerung.
— (Programm des W e in b au c o n g r e s se s.) Dcr Leutralausschliß de« ersten österreichischen Wcinbaucongresses uud der WcinbllU.'Autzstellliligscommissioll in Marburg hat das Programm für die Dauer des Congresses vom 17. bi« 25, Sep» tember berlils veröffentlicht. Wie wir demselben entnehmen, wird Sonntag den 17. d. M. die Weinbau-Ausstellung und der Weinmarkt eröffne», Montag und Dinstag hält die internationale amptlographische Commission ihre Sitzungen, Mittwoch wird der Congreß eröffnet, welcher im ganzen fünf Sitzungen hält, Samstag ist Festbankett, Sonntag Preisvertheilmig und Schluh der Aus» stellullg, Montag den 25. September endlich öffentliche Wcinauction am Weinmarlte und Ziehung der AuSstellungslotterie. — Wer noch al« Mitglied dem Langresfe beilreten will, hat dks längsten« bi« 10. September dem Lentralausschusse in Marburg bekannt zu geben.
— (Uederschwemmung in Zirlniz.) Ueber die infolge der großartigen Regengüsse im Laufe der letzten acht Tage eingettelme Uebelschwemmung ii, Zitlniz wird der „Tr. Ztg." unterm 30. d. M. von dort geschrieben: „Insolge starker Regengüsse ist der zillnizerBach derart angtwachseu,^daß er aus seinem Veite auslrat, und alle naheliegenden Wiesen und Accler über. schwemmend, großen Schaden anrichtete. Der zitlnizer See, wel« cher sonst in etwa zehn Tagen vollkommen abgeflossen wäre, wuchs in etwa 2b stunden so stark an, daß wenig Hoffnung vorhanden ist, an densllden heuer noch zu mähen. Auch der Fischfang sammt den bereits ausgestellten Netzen ist vernichtet."
— (Iur neuen Maß und Gewichtsordnung) Der Herr Handelsmmister Ritter v. Ehlumecly hat folgenden Erlaß an die politischen Laudesstellen genchtet: Aus Anlaß des vor. gekommenen Falle«, daß in öffentlichen VerlaufSlulalilätcn un« geaichte Zollstäbe beanständet und confiSciclt wurden, ist bic Frage in Anregung gebracht worden, ob nicht durch das Gesetz vom 23. Iul» 1871. R. -d vieler andercr staat«- und gemeinde» polizeilichen Interessen, aufgehoben werden, ehe sclbe durch neue nnaloge Bestimmungen ersetzt norden wären. Da nun nach dem,
dem Vorausgesagten zufolge noch in Giltigleit stehenden Timen» tierungspatcnte vom Jahre 1777 die Wage», Maße uud Gewichte vor dem Verlaufe cim ntiert weiden muss.'», so kann der Ver-luuf uligeaichtcr Maße nud Gewichte nicht ^stattet werden Allerdings stellt es sich aber als wünscheuswerth heran«, daß die er« wähnten noch in Giltigleit stehenden älteren Verordnungen mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Neuzeit einer Revision und Re« publlcieruug unterzogen werden, uud sind die Verhandlungen hierüber bereit« im Zuge.
— (Tabelle der Vierstatiftil für Krain.) Daß in Wien erscheinende „Ocsterreichisch.ungarische Vollsblatt" hat in einer August.Nummer eine 100 Centimeter große Tabelle als Veilage gegeben. Diese Tabelle zeigt die Vierproduction pro 1875, specifictert und umfaßt weiter« cine lOjtlhrige Statist,!. Diese höchst fleißige Arbeit war be,m wiener Saalenmarlt erpa» niert und erfreute sich vonseit< fämmtlicher Besucher gerechter Anerkennung. Einen hauptsächlichen Werth bietet diese Tabelle durch die Angabe des Hopfen-, Gersten» (Malz») Verbrauches so. «ie der SteuerleiNung uonseite der BierbraU'Industrie. Wir cnl« nehmen der Tabelle nachstehende, aus unser Heimatland «rain bezugl>ab:nde Daten. Seit »865 wurden in Oesterreich-Ungarn in 2543 Brauereien 189.703,633 Limcr erzeugt; hievon wurden 2.710.126 Eimer rfvorliert; für obeüuenannte ErzeugaugSzahl wurden nicht weniger als 227.614.563 fl. Steuer entrichtet. Ve, treff« Krain zeigt die Tabelle im letzten Decennium folgende Ziffergluppe:
Jahr Vrauereltn Erzeugte Linier Steuer im Vetnebe j»i Gulden
1865 23 45.732 54,610
1866 23 33.469 40.117
1867 20 90.023 35.378
1868 22 89.599 47073
1869 18 57.123 72.077 1l»70 17 63.796 82.528
1871 13 73.305 105.521
1872 11 88.440 119.295
1873 10 112,280 152,681
1874 11 94.795 125.444
1875 11 71.115 90.226
_______Summe 709.677 925.000
Oesfentlicher Danl.
Herr Friedlich Langer, Werlsdireclor in Sagor, hat der Ortsschule in Sagor schon durch mehrere Jahre und auch heuer bei Gelegenheit des Schulschlusses je 25 ft. für die armen Schulkinder gespendet.
Es ersüllt daher der gefertigte Ortsschulralh eine angenehme Pflicht, indem er dem Herrn Spender hiefür im Namen der armen Schuljugend öffentlich dankt.
Ortsfchulrath Sagor, am 26. AuanN 1876.
Anton Dornig, Obmann.
Utursie Post.
(Original-Telegramme der „Laib. Zeitung.") Wien, 1. September. Die „Politische Correspon. denz" meldet aus Konstantinopel vom I.d.: „Alle Mi« nister behielten ihre Portefeuilles. Heute findet eine Con« ferenz der Vertreter der Pariser-Vertragsmächte betreffs Permiltlung des Friedens statt. Alle sind gleichartig instruiert. Morgen, längstens Montag erfolgen officielle Schritte wegen des Waffenstillstandes."
Dieselbe Korrespondenz meldet aus Petersburg vom 31. August: Die Ausgabe der neuen serbischen Anleihe von 12 Millionen Francs hat Hierselbst begonnen; der Andrang der Käufer ist stürmisch.
Berlin, 31. August. (N. Fr. Pr.) Dem Vernehmen nach unterstützt Deutschland die russische Ansicht, daß die die Kampfeaeinstellung bezweckenden Vorschlage nicht nur Serbien und Montenegro, sondern auch die Herzegowina und die bosnischen Insurgenten umfassen sollen, wozu die Pforte nicht geneigt scheint. Nußland soll auch dazu drängen, daß gleichzeitig mit dem Friedensschluß die Forderungen der Insurgenten erledigt werden.
Konstantinopel, 31. August. (D. Zlg.) Prinz Abdul Hamio begab sich heute morgens von Dolma Bagdsche ins Seraslierat, um als Sultan inthronisiert zu werden. Während der Fahrt warf er viel Geld linler das Voll. Starte Truppenmassen waren in der Nacht von gestern auf heute auf den Beinen, aber die Ruhe wurde nirgends gestört.
Belgrad, 31. August. (D. Ztg.) Authentisch verlautet, die Pforte habe gegenüber den Volschaflern officiell ihre Vereilwilligleit, in eine Waffenruhe einzugehen, er. llibrt, wenn Serbien die Friedenspräliminarien unter-zeichne. Serbien hat darauf geantwortet, daß e« ernstlich
den Frieden anstrebe. Bis Ende der Woche werden aus Konstantinopel die weltern Entschlüsse hierüber erwartet.
Belgrad, 31. August. Von Manchester ist heute Dr. Zimann hier angekommen mit Geld und Material für die Verwundeten. Er begibt sich morgen auf das Schlachtfeld. Er erzählte, daß in England lebhafte Sympathien für die Serben im Schwünge seien und daß großartige Sammlungen, insbesondere in Manchester eingeleitet werden.
Belgrad, 31.August. (N. Wr. Tgbl.) ..Istol" meldet: „Ein Aufstand ist bei Prevcsa und Ianina aus« gebrochen. Man erwartet eine allgemeine Erhebung in Thessalien und Epirus."
Telegraphischer Wechselco»r«
vom 1. September.
Pasiiel. - Rente 66 55, — Silber - «eilte 70 20. - I860« Beaat«-Nnlehen 11125.— Vanl-Nctien 855 -. «lrebil-Actien 141 40 London 121-50. - Silber 101 60. «. l. M'mz-Du lllteu 5 88. - Navoleoneo'or 9 67. — 100 Reichsmark 56 40.
Wien, 1. September. 2 Uhr nachmittags. (Schlußcourse.) «lrebltactien 141 30, 1860er ilose 111 25. 1864er Vase 132 —. österreichische Rente in Papier 66 65. Staatsbahn 285'—, Nord, bahn 181—, 20' Fraulensti'llfe 9 68, nugarische «lreditacticn 121'—. österreichische ssrancobanl 11—, österreichische Nnglobanl 73'—, Lombarden 74 75. Unionbanl 57 50, allstro-orientalische Van! — —, i!loydactien330--, anstro-ottomanische Vanl - —, Mrllsche Lose 16-. Communal - Anlehen 95 75. «gyptische 104-—. Fest.
Verstorbene.
Den 24. August. Alois ssoschir. VriefträgerS.Kind, 4 I. 1 Mon., Kapuzinervorstadt Nr. 82, Rachenbräune. — Jakob Fließ. Inwohner, Versurgungshaus, Altersschwäche.
Den 25. August, Matia Veß, Inwohnerin, 70 I., Civilspital, Darmlatarrh. — Matthäus Ninter, l. l. Vaudirec< tionödiener in Pension, 93 I., Karlftädtervorstadt Nr. 14, Alters' schwäche.
Den 26. August. Albina Tindl, Nationalbantbeamtens« Kind, 5 Mon., Oradischa Nr. 62, acnte Vehiinhohlenwasseisucht. — Leopold Kobau, l. l. Nezirlüdiener6°«ind. 11 Mon., «arm-herzigenssasse Nr. 130, Wasserkopf. — Johann Kotar, Inwohner, 60 I, Civilspital, Darmlatarrh. - Johann Slerl, Hübler, 24 I., Civilspital, Lnngentuberculose.
Den 27. August. Johann Cimperit. Arbeiter, 32 I., Civilspital, Blutzersehung
Den 30. August, Georg «Hrasselli, Nrmenpfrilndner, 73 I., Stadt 114, Darmlähmunss. — Apolloma Oblal, Arbeiterin, 22 I., (liuilspital, Oehirnhautentzündnnss.
Den 31. August. Ursula Poderjaj, gewesene Hausbesitzers-Witwe, 84 I., «arlstädteivoistadt Nr. 19, üungenlähmung mit Marasmus.
Im l. l. Garnisonöspital.
Den 24. August. Michael Ianeziö, Infanterist deö 17. Inf.»Reg., Gehirnentzündung.
Angekommene Fremde.
Am 1. September.
Hotel Elefant. Rosenkranz, «Aoldschmid und Krazenmajer, Graz. — Novy. Trifail. - Kaligar, Täpliz. — v. Werfarlh, Ve-amter, Wien. — Wagentruz. «,'rchhcim. - Bisnilar, Illyr.« Fcistriz. — Iagodic. Zirllach. — Vertold, Parenzo.
Hotel Stadt Wlen. «old, Krainburg. — Felder. Craz. — Wilsan, Ingenieur, Trieft. Hanegruff. Consul der Niederlande. — Knilersbelg, Verlln. — Schüdl und Jung, Kausl., Weiß, Student, und Grief. Wien. — Scheffel, Gallensels. — Graf Pace, Ponowufch. — Tribuzzi, Nezillshllllptmann«.Uilwe, Wippach.
Mohren. Deul. Professor, Lichstadt. — Dtfenberger. Mathe,«' dorf. sselner, Miinchen. — Dull. Lindau. — Klein, Prag. John, Wien. - lUiiet. Küchln, Le«lowitz. — Kofel, «ilmje. - ' Pollljner, Roseck.
Hotel «Vuropa. Neschar, Ingenieur, Wien — Dr. Milde und Nowal. Prag. — Rilckl, Hrastnig.
«alser von Lefterreich. Hahn, Kaschdorf. — Tribnö sammt Tochler. Liltoi,
Meteorologische Beobachtungen m Vaibach.
z ^ W N ^ ^^ ^^
l. 2 .. N. 732.«, ^13.« O, schwach trllbe 28.5» 9.. Ab 733.0? -»-,2.. O. schwach > trilbe , ^»" Vormittags anhaltender Negen, nachmittags dicht bewölkt. Das Tagesmittel dcr WUrme -^ 123°, um 4 7" unlel, dc>n Normale.
Verantwortlich^ Redacteur:, Ottomar Vamber».
Vorsenberickt 5^5 ^- ^^"" o^'«" ^'' ?"^nz der Vörse nach den Eoursen der A" °°"^' „","^eurtheilt werden könnte, mühte dieselbe „..bedingt al« eine sehr Mistige jNgem Sinn» ^ bezelchnet werden. Indessen machte sich der Mangel einer SpeculationSthätiglelt fühlbar, und d,efes Moment beeinflußt das Urtheil über die Vürsenlage in minder glln-
e°s«' ^........252 - 2b4 -
„ 1864........12? — 187kl,
Domänen-Pfandbriefe .... i^zl lxi 144 _^ Prllmieuanlehen der Gtadt Wien 9k-7b yß-hy
Giebe^ltrgen f „ft,^ j - - 73 75 74 25
D«nau-«e8ulitrun«e.L°se . . 10b - I0bb0 Ung. 59 k>0 90 -
Nationalbank ö. W. ... 97.79 9785
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Gal. Karl.Lubwig-V., 1. Em. ' 97 50 98 —
Oesterr, Nordweß-V. . 86 go «ß zz
Vitbtubürgn.......ßihy zz.^
StaalSbahn........ 152 50 158bll
Gübbahn ^5'/,...... 11450 II47b
„ 0«/....... 9370 9!<90
Slldbahn, Von»...... —- - - --"
Nng. Oftäahn....... 60 b0 60 7b
Priv«N«se.
«redit.L..........162— 162 b0
«udolfs-L.........1350 14'^
«e«ftl.
Noysbnrg......... b« 6b bb'70
yrcnlfurt......... 58-K5 b»7b
Hamburg......... 586K l'8^
London ......... 121 - 121 iiv
Pari« ......... 4775 47'lib
«eltzfsrten.
»elb «»«
Dncllteu ... bfl.8« kr. 5 ft. »0 lr
Napllleousb'or . . 9 „ 6b „ 9 « «« -
Prmß.llassenschtim b9 ^ »0 ^ bl> ^ 25 -
Silber .... 10! « 2b ^ 101 ^ b0 -
Krainische Orundentlastunge-Obligationen, PrtvHtuotltNlnz: Geld90—, W»re —-^