MacherHMum. Nr. 71. Plz»n««latlon»P««l»: I« »omptoll «aluj. st. li, halbj. K.50. ssür bl« Zustellung ln« Hau» halbj. ea li. »lit bn Post ganzj. st. »0, halb . fi. 7.«. Montag, 3tt. März »». l« l,. n.' «?. ?»st»»<»«»Ke»ptl j«be»». »0 tt. 1874. Mit 1. Apr« beginnt ein neucs Abonnement auf die „Lailillcher Zeitung." bie-A" Pränumerations-Preis beträgt für . ÄM vom ,. bis Gnde Mar,: 5 Comptoir offen.......- fl. 92 kr. 5 Comfttoir unter Convert . . . . 1 , - .. «^ ^ Haus zugestellt . . . 1 „ - .. " vost unter Schleifen.....I .. 25 .. Nr die Zeit voul ». April bis Gnde Juni: 3 Comptoir offen.......2 fl. 75 kr. K V^r unter Couverl . . . . 3 .. - „ ^U>lb°ch l„s Haus zugestellt . . . 3 .. - .. ^ Post unter Schleifen.....3 .. 75 .. Amtlicher Theil. . Gesetz vom R9 März R874 ^'slmd die Bemessung der Rcisegebühren für die Mit-slildtr be« Abgeordnetenhaus?« dcS ReichSralheS. tlltllk^ Zustimmung der beiden Häuser deS Reichs- ^ finde Ich zu verordnen, wie folgt: H ^ 1. Der Artikel 2 des Gesetzes vom 7. Juni 186!, kill, ?l' Nr- 63, tritt in felner Legenwiirtigen Fas- »Mer Wirksamkeit und hat zu lauten: l°slt>, ^"' «haltcn dle Abgeordneten eine Reise. Hz^Mädigung von Einem Gulden ö. W. für jede d°ftd ^"lfernunss deS WahlortcS ihrc^ Wahlbezirkes und. im ?-^ dcn Wahlbezi'l mehrere Wahlorte bestimmt b«n'yn^ lede Meile Enlfernung deS HauplwahlorleS ^<«il^' ^^^ für die Hieher« als auch für die ^»t«n Abgeordneten jedoch, welche in Wien nnd dessen ^lüln 3 lohnen, haben auf eine Rciseloslcnenlschüdiiimig Anspruch. l°zllil 7 Mit dem Vollzüge dieses Gesetzes, welches ^In ^rlsamleit zu treten hat. ist der Minister! « ^ "^ ber Flnanzminisler beauftragt. ^baptst. am 19. März !874. ^rg m. p. Lasser m.p. PreliS m. p, Gesetz vom JH. März Z874 ^ili hl, j^'l Fortcrhebuna der Steuern nnd Abgaben, Atstreilulig t»zg StaatSaufwanbet! im MonM Pz. «P il 1874. l'lhls «Zustimmung der beiden Häuser de« RelchS- § 1^3^ anzuordllen, wie folgt: M', ^' Dle mit dem Gcsehe vom 13. Dezember Q^chtill'. ' ^l. Nr. 16l, dem Ministerium ertheilte ^"ern, !?' blt blstehenden direclen und indirecten ^ «Wn^« .?^abcn sammt Zuschlägen nach Maßgabe ^ ^schlz« '^ llilligln Gcsteuerungsgesetze, und zwar ^'^"Ws.I. ^' bm dlrecten Steuern in der durch daS Vn,il,is.. , ^" Vollzug« dieses Gesetzes wird der «Kien '" betraut. """n ii2. Mürz 1874. ^^Ver«, 3"nz Joseph m. p. ^^llyr^^' Wasser m.p. VanhanSm.p. '"eckt. p- Glaser m.p. Unger m. p. ^ ^- ? PretiS m. p. Horst m. p. "ltmlatloweti m. p. X^Ents^, ^ Apostolische Majestät haben mit »ller, V^berd^ '»ung vom 26. März b. I. dem Hilfs-!">t^°hllnn? "" Justizministeriums, kaiserlichen ^t°> und^ ^l ln Anerkennung seiner vleljührl. V'r «ln« »glichen Dienstleistung den Titel und lltruh» ^ierungsrathes allergnädigst zu ver-, ^ Glaser w.p. " ^"tschn.!- Apostolische Majestät haben mit »Uer. ^ 'llung vvm 27. Ycbruar d. I. dem 3l«ch- nungSrathe im Finanzministerium Anton Meißner den Titel und Charakter eines OberrechnungSratheS und den RechnungSrevidenten im Finanzministerium Joseph Simper und Karl Theodor Mayer den Titel und Charakter von RechnungSrüthen, und zwar allen mit Nachsicht der Taxen allergnädigst zu verleihen geruht. Pretis w. p. Der Iuftizminister hat den Rechnungsrath Franz Großwald zum OberrechnungSrath im Finanzministerium, ferner den mit Titel und Charakter cmeS Rech' nungSratheS bekleideten RechnungSreoidenten Friedrich Iaggi und die RechmmgSrevibenten Anton Riba, Leopold Pfeiffer, Johann Schaffelhofer, Hugo No vag und Johann Rimsly zu RtchnungSrälhen im Personalstande der Rechnung«, und FachrechnungS» Departements des Finanzministeriums ernannt. Der Finanzminister hat dle Minlsterialconciplsten Dr. Karl Steinlechner und Dr. Wenzel Nejedly, den Steueroberlnspttlor August Neuwirth und den Ministtrialconcipisten Dr. August Herrmann zu Ministerial.Viztslcretiiren im Finanzministerium ernannt. Der Finanzminister hat den Steuerinspeclor Johann Kolazy und die Finsnzconcipisten Anton Barett a und Julius Schweighofer zu Ministerial« conclpistln im Finanzministerium ernannt. Agiozuschlag zu den Fahr- und Frachtgebühren ans den österreichischen Eisenbahnen. Vom l. April 1874 ab wirb der Agiozuschlag zu den hievon betroffenen Gebühren jener Vahnanstallen, welche zur Emhebuna eines AgiozuschlageS berechtigt sind und von dicsem Rechte Gebrauch machen, mit 5 pHt. berechnet. Die zugunsten deS PMicumS bestehenden AuS-, nahmen von der Ginhebung eines Agiozuschlages bleiben unverändert. Außerdem wurden noch von der EinHebung eines Agiozuschlages befreit: > In dem Tarife vom 1. März 1874 für St«in-kohlen- und ColeSsendungen zwischen der oberschltsischen Eisenbahn und der mährisch-schlesischen Ctnlralbahn die auf letztere entfallenden Frachlenanlheilc. Die Gebühren des neucn Nachtrages 11 vom 10ten Februar 1874 zum Sptcialtarife vom 20. August 1871 für Getreide aller Art, Hülsenfrüchle, Mahlproducte und Oelsaaten im Vellehre von Stallonen der Großwardein' Cssegger Strecken der Alsöld.Fiuwaner Vahn nach Sta. tionen der l. t. priv. Südbahngesellschaft vi» Villany. Den 27. Mtlrz 1874 wurden in der l, l. Hof- und Staat«-druclerli in Wien die italienische, böhmische, polnische, ruthenische, slovemschs, lroalischc und romanische Ausgabe de« am 2!i, März 1874 vorläufig blos in der deutschen Ausgabe erschienenen VI, StilcleS des Rcich«geschl»laltc8 ausgegeben und versendet. Dasselbe enlhUll unter Nr. 1« das Gcsch vom 18. März 1874 betreffend die Stcucr-frcijahre filr Nen, Um nnd Zubaute». (Wr. Ztg. Nr, 70 vom 27. März.) Nichtamtlicher Theil. Iournalstimmen vom Tage. Der „Vollsfreund" reproduciert in seiner Ausgabe am 26. d. die Erklärung, beziehungsweise den Protest deS österreichischen Episkopats gegcil die im österreichischen RelchSralhe elngebl achten confelsionellen Gesetzentwürfe. Da« betrlfftnde Schriftstück zerfällt in t.r.l allgemeine, mit geschichtS'philosophischer Erwägung schattierte Einleitung und ln eine sachliche Krilil einiger Para-'graphl dcr Borlage, welche den Mitgliedern deS Epi» ' slopatS für den Tenor deS GesehlS besonders wichtig er» l scheinen. Vor allem wird ln Uebereinstimmung mit früheren ähnlichen Kundgebungen gegen die einseitige Nufhebung de« Concordats Verwahrung eingelegt und hierauf protestiert gegen die Einmengung in die inneren ! Angelegenheiten der Kirche. Wir begegnen auch in diesem Proteste der Thesis, daß die confessionellen Vorlagen die innere Kirchenverwaltung vergewaltigen und dadurch die im § 14 und Gewissensfreiheit beeinträchtigen. Selbstverständlich' schll cS auch nicht an Ausfiillcn gegen den konfessionellen Staat und an einer Kritik bereits bestehender Gayun-'gen, namentlich der Schulgesetze. «Uerdlng« hlilt sich diese Polemik in maßvolleren Grenzen. ^ Indem wir der laugen Rede kurzen Sinn wieder-geben wollen, gelaügen wir zu folgendem Resutw-: Die Vischöfe gestehen dem Staate daS Recht zu, die gesetzliche Geltung des Concordates aufzuheben; fie strafen die Vchauplung der päMichen Encyklira Lügen, daß die vestimmungel, über Anstellung von Geistlichen die Rechte der Kirche verletzen; sie gestehen zu, daß die Kirchengesetze dem Staate gar leine nennenSwerlhen Bortheile, also der Kirche gar leine nennenswerlheu Nachlheile verschaffen, und daß dle Kirche auf Grund der Gerechtigkeit und Vllligkeit frei« willig zugestehen könnte, waS der Staat durch die Ge» setze fordert; ste constalierm daS Recht l,es Staates, die Pfrün-den zu besteuern und die Pflicht des Klerus, die Steuern zu bezahlen; sie erklären fich bereit, sich den consessionellen Ge-setzen zu unterwerfen, soweit dieselben in der Sache nicht dem Eoncordale widerstreiten. In dem Proteste lautet eS schließlich: «Wir wie, verholen, daß wir nicht anerkennen, daß die auf dem Concordat beruhenden Rechtsprinzipien außer Kraft sind und sind entschlossen, jenen Borschriften, welche un« die Staatsgewalt mit ^em Gesetze über die äußeren Rechts» Verhältnisse der katholischen Kirche auflegt, nur insoweit nachzukommen, als sie in Uebereinstimmung mit dem Concordat! find. Auch andercn Verfügungen, deren Au«, führung eine Gefahr für daS Heil der Kirche vorher, sehen läßt, dürfen und ttnnen w,r un« niemal« unterwerfen." Zur Action der tlericalen Partei liegen zwei oemerlenSwelthe Iournalstimmen vor. u. z.: „Presse": „Eine Kampfwuth ohne gleichen hat sich der Ullramontanln angesichts der confessionellen Ge-sehe bemächtigt. Sie suhlen den Kampf überall und mit allen Mitteln; sie jühren ihn im Paläste und in der Wirthestube, in der Weltstätte wie im Voudoir, in der Kirche und im »mtc; sic führen ihn mit den Waf. fen dcr Religion, wie mit Waffen gar weltlicher Art sie führen ihn. indem sie die Gewissen aufwühlen die Interessen aulstacheln. Sie führen lhn bei Tag und bei Nacht, beim Licht der Sonne und beim hundertfältigen Glänze der Kerzen, an geweihter und ungeweihter Stulle mit Uisl und Trug aller Art. mit Drohung und Alarm. Sie benutzen namcntlich in der Entscheidungsstunde ihre hochreichenden socialen Verbindungen, um VundeSgenos' sen zu wctbm. Schwankende zu sich herüberzuziehen, schwache Gemüther in ihren Vannlreis zu bringen. So steht unS denn cm ernster Kampf bevor, geführt vonseile derjenigen, die ihn heraufbeschworen, mit uller Erbitterung und Leidenschaftlichkeit; lhn zum Outen zu »endtn, darf darum leine Anstrengung feiten« der live-ralen Parlci im Herrenhause gescheut werden. Diese Partei, welche außerhalb dlS Hauses und hinter den Coulissen allerdings nicht mit den Waffen kämpfen kann, welche ihre Gegner so nuislcrlich zu handhaben verstehen, sie wird. so hofft«, wir, den letzten Mann zum Kampfe stellln und was ihn« Gegncrn abgeht, das Staats, inleressc und daS Recht, dessen laute Verkündigung und glälizende Vertheidiaung wirb auf Seile der sta atS-treuen, aufgeklärten Mehrheit des Hause» zu finden sein und damit auch der Sie« ihr zufallen und ein neue« Ruhmesblatt wird in die Geschichte de« österreichischen Herrenhauses glflochlen werden." „Tages. Presse": «Die hochwürdigen Herren irren sich jedoch sehr stail in der Zeitrechnung, wenn si« glauben, daß das Ansehen der Krone heule noch den Stempel der Kirche bediirfe. Nein. der Thron eine« conftitulionellln Monarchen steht jetz< auf einer ganz anderen, festeren Grundlage, als ihm die Kirche jemals zu geben im stände war und die modernen Ideen, welche sich gegcn die Anmaßung der Kirche lehren und die Voller vo» der Herrschaft der Priester zu befreien streben, hüdlri ja eben die conslitulionelle Theorie geschaffen, welche ein festeres Vanl» zwischen Fürst und Voll geschlungen hat, als die von der Kirche so warm protegierte absolute Herrschermacht. Die Welt ist eben eine andere geworden und während der Staat sich der modernen Weltanschauung gemäß reformiert hat, ist die Kirche auf dem alten, längst überwundenen Standpunkte stehen geblieben. Die Menschheit wird sich dadurch in ihrem Fortschreiten nicht aufhalten lassen und ob nun die Kirchenfürsten die neue Wendung der Dinge aner-kennen oder nicht, der Staat wirb seine Mission erfüllen und dle Kirche wird sich seiner Glwalt fügen müssen. 494 Reichsrath. 42. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wi < l,. 26. März. Präsident Dr. Rech bauer eröffnet um II Uhr 20 Min. die Sitzung. Auf der Mmisterbant befinden sich: Sl. Durchlaucht der Herr Ministerpräsident Fülst Adolf «uers-perg. Ihre Excellenzen die Herren Minister: Freiherr v. Lasser, Dr. Ban Hans, Dr. o. Stre« «ayr, Dr. Glaser. Dr. Unger. Ritler von Ehlumecly. Freih. o. Pretis, Oberst Horst und Dr. Ziemiallowsli. Tagesordnung: Forlberathung des Staats-voranschlaa.es. Die Posten für die Universitäten Graz, Prag, Lemberg und Kralau werden eingestellt. «bg. Meznil beantragt eine Resolution bezüglich der Pflege der Geschichte der Rechtsentwicklung an der juridischen Facultät in Prag. Wird an den Gudget-ausstbuß gewiesen. Zur Resolution. betrcff:nd die Gründung ein,r neuen Universität sprechen die Abgeordneten d'Eloert für Grünn, Keil für Salzburg, Porenla für eine Rechtsalademie in Trieft. Tomaszcut für Czernowih. Dr. Razlag stellt einen Zusatzantrag für eine Universität in Laibach, die einen internationalen Eha-ralter tragen soll. Der Herr Unterrichtsminister bemerkt, die Lvfung der Frage sei schwierig und sie ist auch bis jetzt nicht spruchreif geworden, doch wird die Regierung von höheren Gesichtspunkten geleitet, mit Nichtbeachtung localer Interessen dieser Angelegenheit ihre eingehendste Aufmerksamkeit widmen. (Beifall.) Berichterstatter Sueß spricht die gleiche Ansicht aus. worauf die Resollllion des Ausschusses mit großer Majorität zum Beschlusse crhoben wird. Die §§ 8 bis 13 werden ohne Einwand angenommen. Zu § 14 (Techiusche Hochschule in Grünn: 72.000 ft.) beantragt Abg. Fanderlil eine Resolution, in welcher die Regierung aufgefordert werde, die Gleichberechtigung der Landessprachen bei den Vor« trügen durchzuführen. Dagegen elllärt sich Abg. Beer, der einen Antrag auf Errichtung einer technischen Hochschule mit slavischer Unterrichtssprache eher unterstützen würde. Se. Durchl. der Herr Ministerpräsident weist den Ausspruch Fauderlil's zurück, daß die Regierungeorgaue sich die Beschimpfung der slavischen Ge< völterung zur Aufgabe machen. Die Regierung sei be« müht, Frieden zu erhalten und überlasse die Zwietracht anderen. Allerdings wurden Organe unterstützt, welche das kostbarste Gut. die Verfasfung verlhei« digten. Diese Taktik war keine schlechte, denn die Be« völkerung ist zur Einsicht gekommen und die nächste Folge war, daß czechische Abgeordnete ihre Sitze in dem Hause einnahmen. (Großer Beifall.) § 14 wird nach dem Ausschußantrage angenommen. Zu § 15 (Technische Akademie in Lemberg) beantragt Abg. Scharschmid eine Resolution wegen gesetzlicher Oleichstellung mit den übrigen Hochschulen. Dagegen will Abg. Dunajewsli die Legislatur der Landtage gewahrt wissen. ! Berichterstatter Sueß tri meinben wieder um deulsche Schulen petitionierten. Abg. Voönjal stcllt eine Resolution auf Berück« stchtigung der slavischen Unterrichtssprache in den P,'il« telschuleu von Istlien und ttrain. Schluß der Debatte wild angenommen. Abg. Meznil als Generalredner für Einsüh'ung flaoischer Mittelschulen führt die fatlsam belalmttn Motive aus. Abg. Deschmann tritt diesen Ausführungen "t gegen und constaliert, daß die Beoultenmg lange < >^ so extrem denke und einsehe, baß eine Wcllsprache fü ihr Fortkommen jedenfalls zwlckl>ienlicher sei, als eim solche, die richt über die Marken deS eigener, Vattllan« des hinaustritt. Die Gegner beruhen diese Frage, um die nationale Hetzerei zu fördern. Dcn slavischen Schulen fehlt es gänzlich an den Vorbedingungen. Es fchlt an slavischen Lehrmitteln, Lehrern und ^- Schülern. (Beifall ) Die Paragraph« 1—9 werden angenommen. Schluß der Sitzung 3'/, Uhr. Ein ministerielles Programm. D«r t. ungarische Finanzm'mister Herr K. Ghyczy ergreift in der am 24. d. M. stattgefundinen Sitzung dlS ungarischen Abglordnetenhauses daS Wort: „Ich denke, es sei mehr, als mal, von der Kraft eines anspruchslosen Menschen sofort am Beginne seiner Amtsthätigkeit fordern könne, daß ich gleich bei der Uebernahme meines Ressorts unsere fin an ziel» l e n Zustände vor dem geehrten Haufe darlegen und die Mitiel und Wege angebm solle, mittelst deren den» selben gründlich abgeholfen werden könnte. (Ällge« meine Zustimmung.) Ich muß aufrichtig glstchen, daß ich in diesem Augenblicke noch selbst der Orientierung bedarf, damit ich den ungeheuren Apparat unserer finanziellen Admini- stration, deren s»mmtl,« vor dem yeehrten Hause über uns-re fwanzi.ll n ZusM«' aussprechen zu können. Das kann auch ich. »tlhcles Haus. trotz alledB constalieren, daß unsere finai'zielle Lage wirklich btlM' „»«erregend ist. doch nicht so sehr blsorgnislNtgel'd. wie dils die Feinde des staatlichen Bestandes unslM Batellandes schadenfroh vtllündln (lebhafter Ve's°u und Zustimmung), denn sie kann verblssert wer^ durch eine Reduction unserer Ausgaben in solch'" Maße, durch welches blr regelmäßige Gang unsel" Administration nicht ins Stocken gebracht wird, sie to"« verbessert werben durch eine Opferwilliglelt der M«^' welche die »laste derselben nicht üwsteigt. (Lebb/l" Beifall und Zustimmurig.) Trotz olledem muß ich anolem'en, daß die 3^' lung unserer Finanzen eine schwere Aufgabe sei, eine!» ricsige Aufgabe, bezüglich welcher ich da« Verseng geben kann. daß ich alles ausbieten werte zur 6tt" chutig dieses Zieles. (Lebhafte Zustimlnuny.) Doch lM ich leine Bürgschaft dofür üb'.r,'ehmer', daß ich daes"^ auch erreichen werdc. Und d°ß ich trotz lllledem den Versuch zur Lös""« dichr Aufgabe in die Hand genommcn, das that ich '^ Gewuhlsein des Pflichtgefühls, mit welchem dcr S^" sich aus seinen Posten stellt, welcher für ihn ousllsW wirb. ohne daß er die Gefahren berücksichtigt, welcht 'y dort erreichen. (Lclihafler Beifall) ... Ich werde oie Last tragen, jo lange meine Km und Fähigkeiten dies zulasse,,, und wenn ich sehen N"^' daß wrin Streben nicht auf Elsl'lg rechnen lönlil, ! weN: ich dies mit voller Aufrichtigkeit der Krone "" dem Abgeordnetenhaust Mllden und ich hoffe, daß '^ 'l>: tc. etwaigen Mangel an Erfolg wegen der "^ >1,! !.it meines Blrebens Absolution erhalte. !'' se^ll) Im ullgemeiltll kann ich auch schon bel dichl^. le^elcheil so vlll erklären, daß ich in der Finanzpo ' °ie Auflichtigteil und Offenheit zu befolgen wlm«' (Lebhafter Beifall und Zustimmung.) Viele sagen, da«' nicht immer rathsam, nicht immer sicher, es sei osl ge!« lich^ ich bin tnthegengtsetzlcr Ansicht, («llaemelrer, >'° haster Beifall.) ^ , .. Ich bin der Ansich«. daß das Programm e'"' reellen und soliden Finanzvtrwallung die Offer. Der deutsche Reichstag tllebigte a,n ^'.. in fünfstündiger Dlbalte die erste Lesung deS ^' . entwulfes über die Nusgabe von Reichslasll «seuilseloil. Aus der vornehmen Gesellschaft. Erzählung von I. Krüger. (Fortsetzung.) Oraf Slrasso. der vorhin aufgestanden, halte sich wieder niedergelassen. Er hielt den Kopf in die Hand gestützt und schien lange und ernst nachzudenken. Das Resultat dieses Nachsinnens war der Ent. schluß, eine Versöhnung zwischen Mutter und Sohn an» zubahnen. Wie das aber möglich zu machen war, darüber konnte er sich. aufgeregt wie er war, noch nicht klar werden. Aber er hoffte, der morgende Tag, wenn er feine ganze Ruhe wieder gewonnen, würde ihm einen glück' lichen Gedanken wieder bringen, der geeignet, seiner Gattin, der er, trotz allem, was sie ihm vertraut, weil seine Liebe zu ihr an Schwachheit streifte, doch nicht zu zürnen vermochte, den Verlornen Seelenfrieden wiederzugeben. Ueber diesem Gespräch war es längst Mitternacht geworden. Herr von Strasso stand endlich auf und faßte sanft die Hand der ängstlich seiner Eulscheidung harren« den Gattin. ..Laß' uns das Gespräch für jetzt abbrechen und dl« Ruhe suchen," sagte er. Vertha seufzte tief auf. «Die finde ich wohl nur dort." versetzte sie, „wo au lein Witdererwachen zu denken." «Wer weiß? Der Ertrinkende felbst läßt nicht die Hoffnung sinken, sich dem Leben zu erhalten, wenn er fich an ein fchwache« Brett klammert, das auf dem flur«be»egten Meere schwimmt. Und so »elt ift lS mit dir noch nicht gekommen. Du besitzest einen Gatten, dcr dich liebt, und die wahre Liebe weiß zu verzeihen und zu helfen." Es war der Unglücklichen, als hätte eii, Bote, vom Himmel herabgesandt, diese Worte zu ihr gesprochen. Sie stand langsam auf und fah ihn mit einem Blicke an, in dem sich die Dankbarkeit mit der Verehrung, die man einem Heiligen zollt, mischt,. „O. daß ich des Glückes würdig wäre, dein Weib zu sein!" sagte sie. „Aber ich fühle, daß ich es nicht bin — nie werden kann." ..DaS wird die Zukunft lehren. Gute Nacht, du armes, gequältes Herz!" „Gute Nacht, du theurer, gnadenreicher Mann!" Der Graf berührte mit seinem Munde sanft ihre Stirne. Dann trennten sich die Gatten bis zum nächsten Morgen. Herr von Slrasso hatte zu seiner Gattin gesagt: ..Laß' uns die Ruhe suchen." Aber es währte in dieser Nacht lange, ehe der wohlthätige Schlummer ihnen den Trank des momenta» nen Vergessen« spendete. Wenn die Wellen trauriger Ereignisse hochgehen und die Tiefen der Seele zugleich aufwühlen, so wird e« schwer, den «sehnten Schlaf zu finden. Beide erwachten am nächsten Tage — es war lln Sonntag — früher als gewöhnlich, obgleich sie sehr spät zu Bett« gegangen. Die ihnen innewohnende Unruhe scheuchte sie empor. Die Gräfin sah „och blässer als am vorhergegan-genen Tage au« und der Rand um ihre großen aus< drucksvollen Augen war stark geröthet. Sie hatte sich in Schlaf geweint und »ar in Thränen gebadet aufgestanden. Auf dem Antlitz des Greise« lag «in tiefer ^ der aber auf nichts weniger als auf einen Ul"" gegen die Gattin deutete. ^> Wahrend sie zusammen ihre Morgenchololade „, ten, wurden nur wen ge Worte zwischen ihnen ^".F Der Graf erhob sich bald vom Tische und ll^ seinem Kammerdiener, um ihm den Beschl i« " ihm beim Ankleiden zu helfen. „ ^t< ..W'llst du mich schoc so f,üh verlass"? ' die Gräfin. Her^r von Stasfo bejahte diese ssrage. ^ „ "' ..Ich will ein paar Stunden ausführen, >°" ^l"' ..vielleicht kann aber die Fahrt noch länger ° ^ und du wirst wohlthun, mich vor Mittag "i^ s warten." <.„ hist ..O. bleibe nicht zu lange sort." bat sie. " F^ ja mein einziger Trost, der Stab. an dem '^ftl, mich zu hallen vermag, soll ich nicht ,u «odt" ' ^»1 ..Sei ruhig, liebe Vettha. Ist ter Hi""" Slötzl Vorhaben günstig, so gedenke ich dir eine z""'" zuzuführen." ^6""' Eine freudige Ahnung durchflog plötzlich '^ dl" ..O. mein Schöpfer!" rief sie, ..<« «" ., Sinn deiner Worte!" < au< " ..Wenn du da« thust, so hoffe und "l" «dieu. liebe« Kind!" " ,.^c < Der Graf begab sich in das Anlleidez""' zl^ machte sich mit Hilfe seines Kammerdieners i fahrt fertig. ^«b""' Dann stieg er die breite MarmortrePpe "<^l' , trat zur Hauspforte hinaus, stieg in die »h" ^F wartende glänzende Equipage und befahl dew ^ NS Freie zu fahren. ES war nicht bl°S " ^. ,,, rlsche Morgen, die wolkenlose Bläue des p" Oet — In der Debatte t'ts tt ^lsetzentwurf. die neuen Forts von Paris Essend, bekämpft der Obmann der Armeecommissiol,, ^ Me, das System der Alilaftt entfernterer Forts, a«« !°^"^ eine große Truppenzahl in Paris immobil flicht weiden könnte. Er hebt auch die Kosten der N?" ""b die Schwieligteilen dcr Verlhtilung hervor ^ "antragt die Anlage von naher liegenden Vefestigun. 83 »n^ ?"^ "^"^ Wahlgrfehentwurf haben ^/"litglieder von der Linken der französischen Natio» ^"^Ulmlullg til-cn Gegenentwurf eingebracht, der ^ m? ^"tivitrunq folgende «„ttiige enthält: ..Art. 1. ^ ^lzler werden für den 2tt. Juni zusammenberufen. ^ ^e Nalioiilllversammlung vollständig zu erneuern. 5 ' ^ Dles: Wahlen wrlden nach den, lrast der im . »tnhlill der Vorlage des Gesetzentwurfs bestehenden >°ve aufhlftiUllt, Wahllisten und diesen Gtsetzm gc-^^"°.ll;°8tn. Art. 3. Am 15. Juli 1874 übergibt h -'lauonlllocrsummlunss dei, neuen Repräsentanten der """ ihre Nmtsaew^l?n." W,il ach Depeschen, welche der in London stiltonmte ^"''che Repräsentant deö Dui'. Carlos erhallen luv, '"' U'ckl Palaclos. der carlistiscde General-z^"" von Valencia, auf Mill. FraucS. ^clll ^°urnale in Konstantmop.l ocröffenllichen das ^18??^ ^udcjtt für das Vcrwaltungsjahr 1874 ^«««1, Cliches nach den Anträgen der aus hohm H^'vurdenträyern. den Directolen der kaiserlichen ^«z? Iberer Banken und einigen hiesig?« Van» ^l^.^Nttngesetzttn Commission modifiriert und vom d>c^, «Ntictionieit wurde. D»s Vudget prallminicrt l'ch ^Ulln mit 24 800,000 lürllscher Lire. Ve^üg-^s n?"^sabenlapltel hat die Commission die Blra« ^'^le ^'^ ^"^ bie verschiedenen Departements be» "issl a.^ledile als nicht in den Kreis ihrer Olfug' ^ ^.^'a betrachtet und die Höhe der Ausgaben nach li"nls^°nschlagt der Regierung mit 25.600.000 Lire ^ tür,!^ ^ ^°^' ^^"c genehmigte den Anschluh "llch ^ ^lch.strbifchen Elsenbahn via Nissa. Der ^st Nlll^ ^" ^^^ ^^"^^ ^'^" Entscheidung bem- Dle cv^^^"^"°p^ kommer. ''"l 5ll,>. ^"lurgenten auf Cuba brachten den Spaniern Kage^neuigkeiten. — (Feldzeugweiftcr Karl Narou Mec-tens), »illlicher geheimer Rath und Mitglied des Herrenhause«, ist am 25. d. nach langem Leiden i« 71. Lebensjahre an Erschöpfung der Kräfte in Wien gestorben. — (Zum gemeinsamen Budget pro 1875) bemerkt der wiener Correspondent der „Bohemia": »Durch den jetzt in Budapest erfolgten Abschluß der ungarifcheu Minifterltise ift auch die Möglichkeit geboten, da« gemeinsame Budget pro 1875 seinem formellen Abschlüsse zuzu. fuhren. Man darf dem Eintreffen der u-uc»! ungarischen Minister, vor allem des Finanzminifters Ohyczv. in Wien in den nächsten Tagen enlgegenfehen, u« im Einvernehmen mit den hiesigen Ministern die letzte Feile an da« Reich«» budget anzulegen. Bei diese« Anlasse fallen auch die zwischen hier und Pest noch immer schwebenden, besonder« finanziel« len Fragen zum Gegenstande einer Besprechung gemacht werden." — (Iur Rekrutierung.) Da« Relruten-Con-tingent im Jahre 1874 beträgt in den im Reichsrathe ver» tretenen Königreichen und Ländern 54,541 Mann für da« stehende Heer und 5454 Mann fllr die Etsatzreserve. — (Mllitärwissenschllslliche Vereine.) Nach Meldung mehrerer Blätter beabsichtigt da« Reich«, lriegsmiuifterium zum Zwrcke geistiger Anregung und zur Förderung kameradschaftlichen Gemeinsinnes unter Offizieren und Mililärbeamlen militärwissenschaftliche Vereine am Sitze eines jeden Truppcndivistonsftabe« ins Leben zu rufen, welche theils aus Staatsmitteln, theil« aus Milglie, derbeitrügen «hallen weiden sollen. Diese mit dem wiener Centralvereine in Contact z« bringenden Provinzialvereine hätten die Aufgabe, in Wo:t und Schrift die speciell mill-tänschcn Wissenschaften und die einschlägige Literatur zu pflegen, kriegSaeschichlliche Disputatirnen und Vorträgt über allgemeine, auch für den Militär wichtige Specialfächer zu veraulafsen :c. :c. Die Kenntnis der Tagesliteralur soll durch das Hallen vieler Journale vermittelt werden, kurz, der Verein soll dem Offizier da« Caf<> oder die Ressource ersetzen. Zur Ürhallung dicscr Vereine sollen 40,000 fi ins IahreSbudget eingestellt werden, wonach auf den einzelnen Äereiu etwa 1500 ft. entfielen; zu diefer Tangeute nebst unentgelllicher Beiftellung des Locales in einem ärararischen Gebäude glaubt wan, würde es genügen, wenn jeder Theilnehmer vom Gagequlden ' , Kreuzer al« Bei« trag zahlte. Eine von den Gencralcvmmanden veranlaßte Adftimmung unter den Offizieren gab ein zustimmendes Resultat uuo so dürften solche Vereine noch m diestm Iah»e entstehen, wenn — die Delegationen dle neue LluSgabe be, willigen — (Vogelschutz.) Die „Klagensurter Ziiluug" erinnerte die Voltsschullehrer, daß es nach dem Landr?-gescye zum Schuhe niihllcher Vögel jehl an der Zeit sei, die Schuljugend über das Schädliche des Nefteraushebens, des Fangens und Todten« der zumeist insectenfressenden Vögel zu belehnen. — (Hafenbau.) Die Herren Bonlour, General» director der Südbahn. und Pascal. Director der Hafen« bauten in Marseille, haben am 83 März in Trieft den Bau des neuen Hafens einer detaillierten Besichtigung unterzogen. An diesem Tage wurde der Molo I das erste mal zum Ausladen eines Schisses verwendet. Es ift dies das österreichische Segelschiff ,Supplice" . welche« .mit einer für den Hafenbau bestimmten Ladung von 8000 Ztr. hydraulischen Kaltes von Marseille eingetroffen ist. ^ »,,,«' den er in seinem Innern trug. nach- k l" ^°" ^°sl° "leb nur kurze Zeit allein, wn .Wuchtn ^" Gedantl,. weim auch nicht ganz zu ^ lit ein . K,, ".""ta? war, trug Verthold seinen besten "" Und . l«e. blondes Haar war sorgfältig ge< H, Di« w'"" sauber gewaschelie« Gesicht glänzte rosig. d> anzur.^ l>"le ihm erlaubt, ste mit du ur.d '" Güte. "' ""^ " machte lächelnd Gebrauch von ^^uf"dl7^ ^ b"'d g"üßt und einen Kuß '"i« un^ < "!°N8" erhalten, schmiegte er sich an ^ "Das' be b.' ^ ' lagte grau von Strasso freund-Ü!l ohn,»»? ' "^n «r nichts trauriges enthält, ich ^ ^tln^'" nicht heiter gestimmt." V^t. cv?" durchaus nicht traurig", verfichertt " t^ber n,^ .^be meine verftorbene Mutter ge-V lcbte Ä U""z ander« au«, als damals, wo ^«z,.« Eie'l,«.?" lru» lcine ärmlichen. Zerrissenen '^ "^t ftsl,l.." lin schönes weißes Gewand an und ' ,,^'t lvr^ '" ^ll. als wenn die Sonne darauf . "^ »vas ? °"«b zu mir. Mama Vläsin!" >^'«s^/"n. mein Junge?' V^t m."' c^ ^ jetzt mit dem Vater im Him-^ '"sil tvilr^ ^uckl.ch fti. Aber das grüßte M " do<^ d<,ß ich eine zweite Mutter auf Erden gefunden, die einen guten Menschen aus mir i machen und für mich sorgen würde. Sie befahl mir dann, niemals zu beten, ohne den lieben Gott für dein Wohlergehen zu bitten und baß fernerhin lein Kummer mehr dein L.ben trüben solle. Wenn ich das thäte, so würde es auch m Erfüllung gehen. Darauf küßte mich die todte Mutter und verschwand. Als ich aufwachte, da habe ich den schönen Traum dem allen blinden Manne laut in's Ohr erzählt. Da haben wir denn beide gekniet und gethan, wie die Mutter es mir geboten." Die Gräfin schloß ihn gerührt an ihre Gruft. «Möge Gott das Flehen der Unschuld und des blinden Greises erhören," flüsterte fie vor sich hin. wenn ich seine Gnade auch nicht verdient habe." Und noch leiser fügte ste hinzu: ..Bertholt,, »erthold! nur noch einmal an deiner Brust ruhen, das Wort der Verleihung von dir hören und dann beseligt sterben." ! Während die Gräfin fich mit dem Aloplivlinde l unterhielt, war der Plan ihres Gatten zur tti.ife ge- bithen. Als die Stunde herangekommen, wo die Sltte erlaubt, einer Perfon von Stand und Würden einen Gefuch abzustatten, befahl er seinem Kutfcher. nach dem Hotel zu fahren, in dem d:r Varon von Lieben abgestiegen. l Da« geschah in raschem Trabe. Der Wagen hielt und der alte Herr stieg aus. ! Oin verhängnisvoller Gang." murmclte er, als er das Haus betrat, ..aber ich muß ihn thun. will ich mir diejenige erhalten, die ich trotz der Virgehungen ihrer Jugend doch als den leuch'enden Stern meine« Alter« betrachte." ! (Fortsetzung folgt.) Locales. Alexander Graf Anersperg. Dle ..Laibacher Tchulzeituug" sagt i» Nekrologe vo« 25. d. folgende«: «Wir haben den Verlust eine« Manne« zu beklagen, der an der Entwicklung und Hcbung unseres jungen Volks-schulwesens in Kram hervorragenden Amheil genommen. Ist Graf Nuersperg in seiner politischen Laufbahn einerseits der Verwilderung und Verdummung unseres Landvolles stets mit bewundernswerthem Mulhe entgegengetreten (wir erinnern nur an sein entschiedenes handeln gegenüber der Iantschbergassaitt, wo unfer Landvoll durch einen Act unerhörter Roheil die gebildete Welt überrafchte. unt» die von ihm durchgesetzte «usweisung der Iefuilen aus Krain), so war er anderseits für die »usbreitung des Schulunterrichte« über das ganze Land und für die Hebung desfelben ganz befonders thätig; fchon 1870—71 als Vorsitzender des k. l. Bezlrlsschulralhes in Llllai. noch mehr aber, al« er 27. Juli 1672 La n desprii sident wurde. Er war es, dcr im September 1872 den verrotteten Zuständen, die bis dahin unser Vvlleschulwesen darnieder-hielten und feine Hebung ganz unmönglich machten, mit einemmale befeiligte und so einem neuen, hoffnungsvollen Schulleben Bahn brach. Dem Schnlpfennig»iiomi!6, das nun fo segensreich für unser Land wirlt. fta«d er anregend und unterstützend zur Seile. Seine Diäten als Landtags» abgeordneter vertheilte er «n den lrainifchen Schulpsennig und die Armen der Landeshauptstadt. Auch unserem Vereine schenkte er große Aufmerksamkeit, verfolgte unsere Thätigkeit uut bösondelem Imeresse und sprach sich immer lobend über unser Unternehmen aus. Wir wünschen nur, daß sein Nachfolger in dem hohen Amte von denselben Gesinnungen inbezug auf Schule wäre!" — (In die öfterreichifche Delegation) wurden vou den lralner Abgeordneten Dr. Schaf ser zu« Delegierten und Dr. Razlag zum Ersatzmann gewählt. — (Das Abgeordnetenhaus) lehnte die vom Abg. Dr. Voinjat beantragte Resolution, die slodenisch« Unterrichtssprache an den Mittelschulen betreffend, ab. — (Der conftilutionelle Vereln in Lai-dach) übergab feinen Jahresbericht pro 1873 der Oessent-lichleit. Dieser Verein hielt im genannten Jahre 5 Haupt' und periodifche Monatsversammlungen. Die Zahl der Mitglieder beträgt 340, von welchen 222 in und 11« außer Laidach wohnen. Die Thätigkeit des Vereins enl» faltete sich mit fehr günstigen Erfolgen in Sachen der directen Reichsrath«. und Gemeinderathswahlen. dcr Grundsteuer regulierung. der Bölsenlrisis, der Weltausstellung und des flämischen Schulpfennigs. — Der Kassebericht weifet an Empfängen 756 sl. 22 lr., an Ausgaben 690 fl. 9tt kr. und an Kassebarschaft mit Schluß 1873 6b fi. 24 lr. nach. — (Aus dem Vereineleben.) Gestern fand in Laibach die Local- und Eonsortialversammlung des Ve» amlenvereins, und zwar erstere um 11 und letztere um 10 Uhr vormittags stall. — (Für den lrainifchen Scku lpfennig.) Abermals füllte sich der Hölfaal fur Physik im neuen Rcal-schulpalafte mit Zuhörern und Zuhörerinnen, um dem sehr llaren, sehr deutlich gesprochenen und mit humoristischen Ausfällen gewürzten Vortrage des Herrn l. l. Sanität«« rathes Dr. Friedrich Keesbacher „Ueber Stimme und Sprache" anzuwohnen. Dr. Keesbacher ftlitzle seinen Bor-trag auf anatomischen Voden. Im ersten Theile des Vor« trage« entwarf der Redner ein genaue« Bild über die Organe der Stimme, entwickelte und demonstrierte die Form des Kehllopfes, declatierle die Erzeugung des Tones und feiner Eigenschaften (Höhe. Tiefe, Ställe und Reinheit), erinnerte an die Koriphäen des Oesanges (Lablüche, Wild, Rubini, Malibran. Calalani. Sonntag, Patli u. a), «-vrterte die Bedingungen eines richtigen Singens, erklärte die verschiedenen Gattungen der musikalischen Instrumente, zog den Gesang der Vögel in den Bereich seiner Besprechung und zeigte uns den Kehlkopfspiegel. — Im zweiten Theile feines Vortrage« behandelte der Redner das Ka» pitel ..Sprache"; er bezeichnet die Sprache als die her-vorragendfte aller geistigen Fähigkeilen, denn die Spiache ift der lautliche NuSdruct des DenlenS. Dr. Keesbacher beantwortete in überzeugendster Weise die beiden Fragen: 1. Wie entsteht der Laut? 2. Me entsteht da« Denle«? Per Redner conftatierte. daß auch die Thiere passive« Sprach-vermögen besitzen, und bemerlle, daß die Sprache der Menschen in der Urzeit den Lauten der Thiere ähnlich gewesen sein dürfte. Die Sprache ist da« geistige Eigenthum der Menschen, der Leitstern bei Erforschung der Geheimnisse in den Gebieten der Kunst und Wissenschaft. Dr. Keesbach« schloß seinen sehr interessanten und mit großem Beifall auf, genommenen Vortrug mit einem Appell auf die Devlse de« großen denlfchen Dichter«. ..Mein geftügell Werlzeug ch das Wort!" — (Der drille und letzte Kammermusik, abend) der Herren Zöhrer. Gerftner und P«r findet Mittwoch den 1. d. M. im landschaftlichen Redoutensaale stall. Zur Aufführung gelangen: 1. F. Schubert, lrio. Ns-äur (gührer, Verftner, Peer). 2 ^l) F, Chopin. Impromptu, äl>äul, und d) R. Schumann, Novellette, L-äur (Zöhrer). 3. F. Servais, Scherzo (Peer). 4. H. Vieuxtemp«, Ballade und Polonnaise (Gerftner). b ») N. Vchumann »De< »bend«", und d) «. Sila«, 43S Vavotte (Zilhrer). 6. R. Schumann, Quintett, ^g-äur, (Iührer, Gerftner, Moravec, Nedved und Peer). — (Beim Concerte U j filusy-Möllel), welches morgen abends i« landschafll. Theater ftallsindet, gelangen folgende Piece« zur Aufführung: 1. Ouvertüre zur Oper «Das Nachtlager in Granada" (t. l. Militär, Musikkapelle). 2. Arie au« „Tannhäuser" (Herr Nolli). 3. Arie au« „Cenerentola" (Frl. Müller). 4. Declamation (Herr Wauer). b. Arie aus ,Don Sebastian" (o. Ujfa-lusy). 6. Gesangsszene (Frau Wauer und Herr Köhler). 7. Phantasie aus „Stradella" (Militiirmusillapelle). 8. Zwei bieder (Frl. Möller). 9. Slovenische Lieder (Herr Nolli). 10. Zwei Gesa«gspiecen (Frau v. Ujfalusy). — (Herr Ludwig Germonil), der hier be< kannte Schriftsteller, arbeitet, wie der „Vollsfreund" vernimmt, gegenwärtig an eiuer ausführlichen Geschichte der Literatur Oesterreichs und wird das von ihm redigierte „Inland" in einer der nächsten Nummern das detaillierte Programm dieser gewiß zeitgemäßen und einem factischen Bedürfnisse entsprechenden Publication ausführlich entwickeln. — (Katholisch-politisches Seminar.) Die ,Presse" erhält unterm 23. d. aus Graz nachstehende Originalcorrespondenz: „Unsere ,Katholisch.E.onservaliven" empfinden es mit großem Schmerze, daß in den Kreisen der slove Nischen Bevölkerung der mittleren und unteren Steiermarl das sogenannte »juugsloveinsche* Programm immer mehr Anhänger findet, so zwar, daß bei den nächsten Wahlen die „Alten" kaum mehr auf eine Majorltät rechnen können, die ja schon da« letztemal erst nach harten Kämpfen errungen werden tonnte. Um nun dieser Gefahr zu begegnen und um insbesondere die studierende slovenische Jugend in den Kreis der katholisch« reaclionären Anschauungen zu ziehen, hat man das Project ersonnen, eine Ärt politischen Seminars in Szene zu sehen. Es sollen nemllch regelmäßige Zusammenkünfte arrangiert werden unter dem harmlosen Titel von „Redeübungen", „geselligen Abenden" u. dgl., wobei man es vorzüglich auf die slavischen Studenten unserer beiden Hochschulen abgesehen hat, welche in diesen Versammlungen die wünschenswerlhe politische Ausbildung und Richtung erhalten sollen. Mit der discrelioniiren Lei» lung dieses „freien Seminars" soll der Reichsralhsabgeord-, nete Hrrmann betraut werden, in dessen Gehirn angeblich die ganze Idee entsprungen ist. Diese neue Anstalt pro propaFHuäa tiäei lönnle ßesähllich werden, wenn nicht dle ^ hauplsalseurs hier viel zu bekannt und nach ihrem Ver» dienst gewürdigt würden. Die hiesige slavische Studenten, ^ schaft hat seit nahezu zwei Jahren fast alle Beziehungen zu den Führern der llericalen P^ vom 25. bis inclusive 27. März 1874. Uom letzten Auswelse sind m Behandlung velb^ 20, seither sind zugewachsen 8, genesen 9, gestorben ^ 6^ im ersten Lebensjahre, m Behandlung verblieben 18, ">" 4 Männer, 2 Welder und 12 Kmder. — Seit AeM" Epidemie sind 398 Blatternlranle amtllch gemeloel«""' von tmsen sind 305 genesen und 73 gestorben. ^ Im landschaftlichen Fl l l a l f p ital« der Polanavorftadt waren am 25. o. Ili "l« da 1 genesen ist; am 26. d. M. 13 Kraule, da 3 zug^. und 2 genesen sind; am 27. d. 11 Krante, da ^ gewachsen, 1 genesen und 2 gestorben sind. Eladtmagchral Laibach, am 27. Mürz 1874.___^ Neueste PH. Paris. 27. März. Carlistlscht Dtpcschc" ^ die ltcimpfe am 25. d. M. ocrn, daß die slep" lantr uuf der ganzen Linie zurtutgrorüngt wuttt« «KelegiüptztsaM Wechselcuib vom 8«. März. ,Al HuVltr-Ueutl 69--. -- Vlldcr.^eul« 7855. M« sta««-Hulct,nl 10275. — Vaut-Uttim 962. — «l«»""^ 202-. >. '<'c.ubuu 11175.— Silber 106 25. — «. l.^"" inte,!. — Utüpolecnsd'ot 8 9^'/,, Wien. 28. März. 2 Uhr. Schlurrst: l'^V Anglo 125'/,. Uluon ii?'/.. Francodanl 33',., Handclov"" ,^. Aelrmabanl 19—, Hupolhelarrentenballl 24-, allgem. vH^, lchsist k'i . wleuer^aubaulUU'/,, tlmoutilluoauc 4^'/,,/" ^ ü>.ui»5itt 15—, «rigmeuauer 15—, Staaiovahn 3l?^' larbel. 146—. Lredilactien sehr flau. «aibach, 2«. März. »us dem heullgen M»"" ^ lchilne»: 13 llUagtl, m,l Helreide, !> Wagen mit Heu u« ^ (Heu 37 Zenluer, Stroh Itt Zentner), 32 Wagen und l Oerst« « 4 40' 4 w Mllcy pl. M°» ^ l" , Haslr « 2«0 8 62 Utmo,lc!sch pr. Pfd. ^ / Halbfrncht « — — 6<»3 «albftc,,a) ^ ^ a« ^ Heid.:i „ 4 «<) 5 - ^«hweilicllcisch ^ ^^ / Hirse „ 4 90 493 Lämmernes pr. ^ ^A^ Kulurutz ^ 5 W 5 l2 Hcihud^ ^l. SlU42 —— ^^-> Ateleorolollische »eodachtunuell m^oi^, ^Ü. M 739'i4^"-l^3V Ö. schwach'"beinTheU" > ^ 28. 2 „ N. 73<; 0, ^ 17 0 SW. mäßig, heiler l0« Nb. 737«. ^. 6.« > windstill ! h«t" 6 U. Mg. 739.0» ! 4- 4.4 O. s. schwach bewölkt , g/< 2". 2.. N. ?»»... fl4.« W schwach ! h"" ' 10 ., Nb. j 7»8 v. , f 8.« windstill ! h"°" ..,tl. ^f Den 28. molgens bewölkt, nur in Nordost »«H h^' schwacher Ostwind, Wollenzug aus Westen: »achnl.'^^F' Sltdwest mäßig. Abendroth. Den 29. morgens d'ch" F' decle, Wolkenzug aus Osten; nachmittags heiler, Mst"'"^. , sternenhell. Da« Tagc«mlttel der Wärme °m 2»/r g, 5' 29. ^ 9 3". beziehungsweise um 2 8° und 2 9' «ber male. —' ul. ^ Verantwortllcher «edactcur: Illnaz v. Klein"^! ^«'^si'^pt'i^t ^'^"' "^ März. Die Vürse war äußerlich ruhiger uud die lheilweise erheblich gebesserten Curse scheiue« auch °uf ^Vchcr^^eVS^n^ll! -<>,Vl sl-Vc!!!!,)!. diese Deutung eine richtige uud allgemein zutrchcuoe sei, musj uueutschiedeil bleiben, da au der Besserung der Curse gewiß auch Eontrrmine-Deckmiqen the'»/" jM" wurde von sonst unterrichteter Seite das Vorhandensein effective? Käufe mit Vestimmlhcil behauptet. Die Nachricht, daß die Liquidation stimme, war jedenfalls aceiaiilt die Vell»st>ö"^ lheilweise zu verscheuchen. Unlagewerthe waren nicht nur fest, sondern auf Basi« der gestrigen liefen Curse sogar lebhaft begehrt. u u , Geld Ware Mai, ) « , (.....69 20 69 3b ßebruar«) """ (.....6910 69.25 Jänner«) ^.^„,,_<, ( . . 73.60 73 80 U^Nl» ) ^ . . <660 73 <0 Lose, 19Ä9.......30b — 313 — ^ 1854.......98-— 9850 . 1660.......103-- 103 25 " 1660 zu 100 fl. ... 10850 i<9.. ^ 1864.......137 ?5 138-25, »°mänm.Ps°udbritfc .... 119- 11950 «V» ! «r". l ^ ' ?3 - 7°W D«>n«l-«ellulierung«.l.'ose. . . ^6lj0 96 60 U°» «isenb°hn-N°l. .... 94— 942b U°g. Pi ämien-Nnl...... 76 25 77 - ilUlcun «°mmu,:al.«nlehen . . 85^0 V5b0 »etie» »0« «««k««. Geld Narr »ugIo«V«ll.......127- 127 b0 Vllnlvercin...... 75 _ ?ß. lv5lleucrct,lt525 Eiebwbtirz« ... 83-40 8» 70 l«U»»l'9>H< Büdbahn. Von? . . ' ^95 " Ung. lDftbahn . . . . ' «rebit.»........ ' lj> ^ Rudolfs«?..... ' «5»«s«!< ^,<»o ^.^ »ng'bmg......' ' ^H Ä Fr«.lfnrt......' ' ^Z,iH Hamdurg.....- > li Z ^ ilondon...... 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