M m. Dinstaa anl lß. Juni W3 Die „Laibachn Zntnug" erscheint, mit Ausnahme der Sonn- mid Feiertage, tNalich, und lostet sammt dm Beilagen im Comptoir ganzjährig n fl., haw-jührtg ö fl. 50 lr., mit Heenzoano im Comptoir ganzj. 12 fi,, hlUbj. e fi. Fttr die Zustellung in's Hans sind yalbj. 50 fr. mehr zu entrichten. Mit der Post portofrei glmzj., unln Kreuzband und gedruckter Adresse 15 fl., halbj. ? fl, 50 kr. Änsertionsgebillsr si,r en>e Garmond-Spaitenzfl!«' oder dm Raum derselben, ist für imaliqe Einschaltung 6 lr., sllr 2iiialige8tt., sllr 3m»ligr Itt lr. u. s. w. Zu diesen Gebühren ist noch der Insertions - Stempel per 30 kr. filr eiue jedesmalige Einschaltung hinzu zu rechnen. Inserate bis 10 Zeilen losten 1 fl. 90 lr. fllr 3 Mal, 1 fi. 40 lr. fitr 2 Mal und 90 lr. fllr 1 Mal (mit Inbegriff des InsertionSstempelS). ^aibacher Zeitung. Amtlicher Theil. 3c. k. r. Apostolische Majestät has'cn mit Aller-höchster Entschließung vom N. Iimi d. I. den böhmischen Ober - ^,'andcsgcrichtsratb Otto Schubert nnd dcn Piseker Krcisgcrichtspräscs Johann Patcra zu Vizc-Präsidentcn dcs Präger Landcsgctichtcs, und zwar den Ersteren zugleich zum Präsidenten des Präger Handelsgerichtes allcrgnädigst zu ernennen genlhl. Se. k, k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom (>. Inni d. I. zwei im ^cmbcrgcr Vcrwaltungsgcbictc erledigte Krciskom-missärsstcllen erster Klasse dem disponiblen Komitats-Kommissär Adolf Srredynski nnd dem Vczirks-Vorsteher Dr. Lndwig Kadui allcrgnädigst zu verleihen geruht. Der Minister für Handel und Volköwirthschaft t,al den Postamtsverwalter in Frldkirch. Karl voil Posch, zum Postamtövcrwaltcr in ^inz ernannt. Das k. k. Fir.anz.Ministcrinm hat die anf dcr Rcllglonsfondsdomäne öandstraß erledigte Försters-Stelle dem k. k. Förster dcö Peterwarociner Orcnz-Rtgimcnts, Johann Salz er, verliehen. Graz am ill. Mai 1803. "" Nchtllmtlicher Theil. Laibach, 15. Juni. In dem vorigen Freitag von Nien nach London und Paris abgeschickten. die polnische Angelegen-l'rit bclreffcnsrn Nückantiuortcn, ist, wie man der „A, A. Z" schreibt, geltend gemacht worden, daß die österreichische Regierung konstitutionelle Gewährungen, welche den Polen zu verleihen seien, nicht in größerem Umfang, als Ungarn sie erhielt, bcfür« worten könne. Ob nun die Wcstmächte sich diesem Vorbehalt anschließen, oder die in ihren Noten dar« aelcate anf eine Konstitution, wie Kaiser Alexander l. sic gab' znrnckgrcifendc Anffassung beibehalten — daö ^ustandckonlmcn eiurö gemeinsamen Schrittes in St. Pcteröbnrg schcint gesichert, nnd dic Lösung dcr Meinungsverschiedenheit über bic Konstituirnngsfrage dürftc wenn sie' nicht schon jetzt gehoben wird, dcr Konferenz zufallen, vorausgcscpt, daß Nußland mcht unbedingt ablehnt. Durch die Erfahrung von 18;i0 belehrt, daß es einen Krieg mit den Wrstmächlcn nicht auszuhalten vermag, dürfte es jedoch einen Entschluß fassen, dcr nicht zum Aruch führen wird. .Uebcldicß liegt eö, wie bereits mehrfach dargelegt worden auf dcr Hand. daß die Entwicklung dcr diploma'tischcn Aktion es crst nach einigen Monaten, also zu spät für hcnrr. zu cincm Vruch wcgcu der Polnischen Angclcgcuhcit bringen könnte. Die Nachricht von dcr Einnahme von Pncbla hat in "ondou nicht minbcr Sensation erregt als in Paris «Nan war selbst uach den offiziellen Pariser Aerich'lcn"auf ciu solches Ercigniß nicht gefaßt. Auch alaubt mau in dcu mit Mexiko uähcr vertrauten Krciscn Londons, daß sich Unvorhergesehenes zugc. tragen habe man dcnlt, cs sci Verrath von Scitc Ortcga's ,nit im Spiele. Dcr Pariser Vcuölkcrung kam die Sicgcsnachricht gM'z uucrwarlel, und ob-gleich am II. Nachmittags um 2 Uhr dlc Kanonen der Invaliden diesen Sieg dcr französischen Waffen feierten, so gab es doch noch Viclc. welche die Echtheit dicscr Nachricht bczweifcltcn. Dicsclbc erschien im „Monllcur" auch nur mit Ermächtigung dcs Kaisers, dem man sie sofort nnch Fontaincblcan gc. sandt hatte. Dieser kündigte sie den Offizieren der dortigen Garnison an, in Folge dessen die ganze Stadt dcs Abends noch illuminirt wurde. Die Sieges« botschaft ist bis jetzt noch von kcincr offiziellen Depesche dcs Gcncrals Forci? bestätigt. Sie kam übcr New'Aork, wohin sie am 31. Mai ein amerikanisches Damvfboot, das Vera-Cruz am 22, verlassen, gebracht hattc. Die Kapitnlation stlbst soll. wic das «Pays" allein meldet, am 17. Mai nntcrzcichnct worden sein. Schon scit dem 14, ist dicsem Vlattc zufolge das Feuer der Forts sehr schwach gcwcscn. in dem noch nicht genommenen Theile von Pucbla hätlcu fast alle Lebensmittel gefehlt und die Ve< wohncr dcr Stadt so zn sagcn den General Ortega zur Uebergabe gezwungen. Dcmsclbcn Vlattc zufolgc soll dic gefangene Garnison, die mit großem Wohl-wollcn behandelt worden, nach Martinique und Gua-dalupe gebracht werden. Ortcga wird nach Paris geführt werden. In der offiziellen Pariser Wclt be-zweifelt man die Echtheit dicscr wichtigen Nachricht nicht, dcnn am 15). sollte bereits in dcr Notre-Damc« Kirche ein Te Deum zur Feier dieses SicgcS gc-sungen werden, und gestern sollte ein Dekret im „Moniteur" erscheinen, das den General Forcy znm Marschall crncnnt. Vis Samstag Abends oder spät?, stens Sonntag wurden die offiziellen Nachrichten er« wartet, da das französische Post.Dampfschiff bis dahin in St. Nazmre eintreffen muß. Noch vernimmt man. daß dcr Befehl nach Cherbourg abgegangen ist. die Ausrüstung dcr für Mexiko bestimmten Linienschiffe einzustellen. Die „France« berichtet, daß Puebla größtcntheils eiu rauchender Trümmerhaufen sci, die „Nation" aber erklärt pomphast, „das dankbare Mc-xiko werde dem Kaiser, dcr cs befreit habe, beu glorreichen Ehrennamen „l^u ^itiosalcul-" geben." Es wild sich in einigen Tagen entscheiden, ob die Mcxi. kancr nun wirklich geneigt sind. Inarcz zn stürzen. Jagen sie nicht selbst ibren Präsidenten fort. so ist trot) der Einnahme Puebla'S das Ende dcr Elpcdi. lion nicht abzusehen, da Forcy nicht writcr vordringen kann, ehe nicht die schlechte Jahreszeit vorüber ist. Dieses Resultat ist durch den fünfziglägigcn Wider« stand Ortega's jedenfalls erreicht worden. Dcr„TempS" räth dringend die Abschließung des Friedcus mit Juarez an, eS scheint aber nicht, daß man dazu geneigt ist. Vaibach, 15. Juni. Ueber die nahe bcvorstchcndc Eröffnung dcs Neichsrathes (am 17. d. M) bringt die „Ost-D.P." folgende Nachrichten: »Noch sind zwar kcine Spczialcinladungcn an die einzelnen Mitglirdcr ergangen, wclchc Stilndc uud Ort bczcichncn. wo dicsclocn am ersten Tagc sich zu versammeln habcn. Das Präsidium wird jedoch wahrscheinlich morgen odcr übermorgen das hicr-anf bezügliche Zirlillarschrcibcn vcrscndcn. Vckannt. lich ist daS Präsidium vollständig erneuert nnd die drei Kronländcr Böhmen. Mähren und Dalmaticn genießen die Ehre. zn dcmsclbcu die, Kontingcntc gc> liefert zn habcu. Präsident Nitttr v. Hasncr ist Ab° geordneter dcr Stadt Prag; von dcn bcidcu Vizc« Präsidenten ist Herr v. Hopfen Repräsentant dcs mährischen Großgrundbesitzes, nnd Oberlandcs^richts' Nath Dr. ^apcnna Abgeordneter der Stadt Zara, Die bcidcu ^chtgcnanntcn gchörcn zu dcn iüngcren Mitgliedern dcs Hanscs. Wie wir ucrnchmcn. wcr-dcn am Mittwoch, nachdem dcr Kardinal-Erzbischof v. Rauscher im Stcplians-Domc dic Mcfsc zclcbrirt babcn wird. die Abgrordnclcn in ihrcm Sihungs« Saale sich versammeln, und nachdem das Vurcau sich konstituirt hat. wcrdcu die ncugcwäbltcn Mit« glicdcr dcn Eid leisten. Es sind dicß dic Hcrrcn: Dr. Aichcnegg, Franz Vechcr, Dr. I. N. Vcrger. Graf Consolati. St. v. Conti. Graf Dcsfonrs. Va-ron Eichhoff, Hagenancr. Graf Christian Kinsk». Vür» gcrmcistcr Körncr, Edlcr v. Klcin, Dr. Oncstinghcl. Em. Proskowctz (Wiederwahl). Varon Wcidenhcinl. 5!andcsgcrichtsrath Wokaun. Graf Wrbna (Wicdcr« wähl). Dr. Zak. Abt Zcidlcr. Tags darauf werden dann bcidc Häuser iu dcr Hofburg sich ucrsammclu, wo im Nittcrsaalc dic feierliche Eröffnung durch dcn Prüder Sr. Majestät, dcn Hcrrn Erzherzog Karl Ludwig, als Stcllvcrtrctcr dcs Kaisers, stattfindet. Dcr Umstand, daß cincr dcr nächstcn Agnaten dcr Krone dic Thronrede halten wird. soll als Äcwcis gcltcn, daß dic Feierlichkeit keineswegs als ein bloß ministcricllcr Akt gcdcutct wcrdcn könnc. Ans dir« scm Grunde auch wird die Eröffnnng nicht, wic cs Anfangs hicß, von Seiten des Hcrrn Erzherzogs Rainer vorgenommen, da Sc. Kaiserliche Hoheit als Präsident des Ministcrraths gewissermaßen ein Mitglied dcs Ministcrinms ist. Oesterreich. Wie«. Ihrc Majcsiäten dcr Kaiser nnd dic Kaiserin habcn den durch Hagclschlag vcrllnglücktcu Gcmcindcn dcr Umgebung von Pola rine Untcrstükung von znsammcn dreitausend Guldcn ans Allrrhöchsl-ihren Privatkassen huldreichst zustießen lassen. — Sc. k. k. Apostolische Majestät l'abcn dcr griechischen Kirchcngcmcinde in Knin dcn Vetrag von 11.^00 fi. zur Fortführung dcs vor dlci Jahren begonnenen Aaucs einer Kirche in jener Stadt zu spcn« dcn gcruht. — Der Vcrwaltnngsrath dcr prlv. Südbahn« Gesellschaft hat den, Herrn Fürstbischof Dr. Wiery in Klagenfnrt ilXD ft. zur Vertheilung unter die durch das Elcmentarcreigniß am Tage der Erössnnng dcr Kärntner Vahn Beschädigten zugesandt. Arad, 12. Juni. Der Csanader Korrespondent des „Arad" entwirft folgendes schreckliche Vild der Dürre auf dcn Acranal« Pußten: Die Hoffnung auf dic Ernte sowohl von Frühlings- als auch Hcrbstan« bau auf diesen sonst so gesegneten Ebenen ist vollständig vcrnichtct; dic Saatcn sind nicht einmal so wcit aufgegangen, nn: von dcr Sense erfaßt werden zn können. Die Erde ist klafterticf trocken, wic dcr Lchm am Ofen. Hcn ist nicht gcwachscn, das Fnt-ler ist ausgcgangcn, nnd auf den kahlen Weiden jagt dcr Wind Staubwolken auf. Rinder, Pferde, Schafe nnd Schweine verenden vor Hunger. In den Vrunncn ist das Wasscr versiegt, man mußlc sic tic» frr graben. Hnndcrtc von brodloscn Familien bestürmen mit Vittcn Dicjcnigcn, bei welchen sie Vorrälhe vrrmnthcn, nnd besonders in Tot-Komlos, Kovacs« haza n, s. w. ist die Noth jcht schon groß — wic crst später? Lembcrg, 9. Ilini. Dic hiesigen Krcisc sind durch dic vor mehreren Wochen cingctrctcne Vcrhaf» tnng dcs Fräulcins v. Z. in uicht gcriugc Vcstürzung vcrscht. Die That. deren sie verdächtiget wird, ist wirklich geeignet, dcn Menschenkenner znm Nachdcn« l'cu zu vcraulasscn. Fräulein Z. gehört cincr dcr bcstcn adcligcn Familien dcs 5,'andeö aii, genoß cine ausgezeichnete Erziehung, stand iu dem Rufe einer sehr andächtigen Dame, lind ging jedcr Hcirats-Kon« jnnktur cmsig aus dcm Wcgc. dahcr sie auch zn dcn nicht ganz jungen Fräulcins zählte. Ihr solider Cl,a^ raktcr ucischafftc ihr das volle nnd unbegrenzte Vcr» trauen cincs ihrer nächsten Verwandten, welcher scinc Gütcr zu Geld machte nnd dem ermüdenden Ge« schäftc dcr Ockonomic jcncs dcs Koupon Abschncidcus vorzog. Fräulein Z besorgte seit längcrcr Zcit das Kassawcscu dcs gedachten Verwandten stets ordentlich, uud dcr Haushalt stockte nicht. Plötzlich stirbt dcr uahc Verwandle; die hintcrblicbencu Erbcu (Fran und Kiudcr) sucheu ^- suchcn vergebens nach deiv H33 Obligationen, welche 40,000 fi, rcpräscntircn. Weder Geld, noch Werthpapicre, noch mich Dokumente, welche auf die Elocirung der Gcldcr l'inweiscu lö»u« ten. fanden sich vor. Der Fall wurde durch die Nachforschungen der Inveiuurs < Kommission ruchbar. Fräulciu Z, wurde zur Acußeruug verhalten, hat sich aber so ungenügend verantwortet, daß dem Straf» gerichte die ernste Pflicht oblag, das Gesetz rücksichts« los walten zu lassen. Fil. Z. ist seit mehreren Wo« chen vrrlmftct. und ihre nächsten Angehörigen, welche in der nächsten Nabe saben. daß sie so große Summen unmöglich verbraucht haben kann, sind anf die Lösung des traurigen Räthsels höchst gespannt. iiemberg, 14. Juni. Im Theater fand gestern eine große tumultuösl' Dcmoustration Statt. Direktor Schmidts, der das deutsche Tlicater schließen will. wnrdc vehement ausgcpfissen, und es erhob sich der stürmische Ruf, daß das deutsche Theater weiter Vor» stellungen gebe. — Die Macht der geheimen polnischcu Regierung soll nach Privatmittheiluugen, die der „Reichen» larger Ztg." zukommen, auch das angesehene Haud-lungsbaus Hiellc und Dittrich in Schönlindc (bei Rcichenberg) erfabren haben. welches als Besitzer eii^es großen Fabriks'Etablissemeuts in der Nähe von Warschan vor Kurzem von derselben den Anflrag er« hielt. -4000 Rubel an die Kasse der Nationalrcgic« rung abzuführen, widrigenfalls man die Fabrik nie» derbrcnnen werde. Die genannte Firma soll dem Zahlungsaufträge ungesäumt nachgekommen sein. Verona, 11. Juni, Es ist bereits Befehl er. tl'eilt. die Lager auszustellen und mit den Uebungen z» beginnen. Mit 1. Juli werden zwei Lager, das eine im Bleiche des 5',. das zweite in jenem des 7. ' Armeekorps, errichtet. Vom 5). Armeekorps, dessen Stab hier liegt, ist bereits line Kommission anf die zwischen d>r Etsch und dcm Gardascc hiuanftaufcn« den Anhöhen b,i Rivoli abgegangen und wird eine Brigade in ucuarligeu Zelten, die 1,0 bis 3C> Ma»n fassen, bei Assi kampiren. die, zweite bei Eoprino in Kantonirungeu einrücken. Das 7. Armeekorps wird in der Nähe von Trcviso Kantonirun^cn und bei Poroenonc Zeltenlager beziehen, d. h. die eine Brigade kanlonirt. die zweite bezieltt Zeltenlager, Wie wir hören, wird das 8. Armeekorps theilwcise die hiesigen, thcilwrise die Pordcuouer Ucbungslagcr ulitmachen Vei dieser Gelegenheit wird auch die von uns angesagte allgemeine Dis!okalionsd so größtenteils von ibrenRegimelttsstäbe» oft weil weg detachirt, Nun will man aber alle diese Bataillone zu ihren Regimentern einrücktn lassen und so die taktische Einheit der Regimenter wahren. Se. k. Hoheit Erzherzog Leo. polo wird in seiner Eigenschaft als Gencral-Genie« Direltor der Armee eine Ruudreisc durch die veuc> zianischcn Provinzen machen, um die Festungen des Landes zu ixspiziren. Hier wird Se. kaiserliche Hoheit am 17. d. M. erwattet und von hier dann nach Tirol abreisen. FZM. Ritter v. Benedek ist auf einer Inspizi-rungsreisc in Istricn begriffen, welche er auch anfKärn« ten und Kraiu ausdehnen wird. Nach Brendignng dcr° selbe» tritt der FZM. eine kleine Urlaubsreife au und wird ungefäbr vier Wochen auf seiner Besitzung bei Graz verweilen. Sodann kehrt Se. Erc. auf eiuigc Tage hirher zurück, um sich dann auf 2 bis .! Wochen nach Wien zu begeben. Da die Gesund-hcilsocrhältnisse des FZM. nichts zu wüuschcil übrig lassen, so wird er dieses Jahr die gewohnte Badereise nicht unternehmen, Der Gesundheitszustand der Truppen ist vortrefflich. Deutschland. Verlin. Nach der «C. S." geht seit einigen Tagen das Gerücht, der geheime Rcgicrungsratb Duncker sei aus seiner Stellung als vortragender Rath bei dem Kronprinzen entfernt worden. (Auch eine Berliner Korrespondenz dcr „Weser-Ztg." meldet, daß Duücker zur Disposition gestellt worden sei,) Der Legalionsralh Mever versieht schon seit 4 Wochen nicht mehr die Stelle eines Vorlesers bei dem Könige. Berlin, II. Juni. Der Adjutant des Krön" prinzen, Hauptuiann v. Loucadou, ist am Sonutag von Danzig in Potsdam eingetroffen und nach drei Mal 24stündigem Aufenthalt gestern Abends nach Königsberg zurückgekehrt. Es wird erzählt, derselbe habe ein Handschreiben des lronprmzlichen Paares an den König und au die Königin übcrbracht und direkte Aulworten wieder mitgenommen. Dieß wenigstens scheint die annehmbarste von deu vielen An> gaben, welche man an diese Sendung knüpst, uno die man füglich auf sich beruhen lassen kann, Sicher ist, daß an» Moniag den 15. o. M, Ihre Majcstäi die Königin Augusta Schloß Vabelsberg für längere Zeit, also noch vc»r dcr. 'Advrisc ocö Kömgs. verläßt. Die Königin geht in Erfüllung eines Wunsches dcr Königin Viktoria von Großbritannien nach Schloß Windsor, und wird erst nach Verlauf von etwa ^ Monaten mit dem Könige in Baden-Baden zusam-mcnlrcffen. Daß ein Diözlplinar-Gcsetz als nächste Oktroyi-rung in Anssicht steht, unterliegt keinem Zweifel. Man will wissen, daß es sich um zwei Entwürfe handle. Der eine, so heißt eS, wolle Erweiterung der BeamleN'Kategorien, welche jetzt zur Disposition gestellt werden können, der andere eine Novelle des Disziplinar Gesetzes gegen richterliche uud uichtrichter« liebe Beamte. Daß der Eintritt von Beamten in die Kammer erschwert werden wird, ist außer Zweifel. Frankreich. Paris, 11. Juni. Georges Sand hat eine kleine Broschüre unter dem Titel: «Wozn Frauen in der Akademie?" geschrieben, in der die berühmte Schriflstellerin sich sehr lebhaft gegen die von ver-schiedenen Seiten schon begehrte Zulassung von Frauen in die Akademie erklärt. Eine cigentbümliche, die jetzigen Umstände scharf bezeichnende Enthüllung fin» dct sich roult ein Lieblings - Kandidat des Prinzen Napoleon ist, so ist er doch dem Kaiser nicht genehm, welcher wünscht, daß man ihn bekämpfe. Man hat in Folge dessen Herrn Cochin die Proposition gemacht, sich wenn nicht als offiziellen, so doch als akzeptirten Kandidaten (O.üxlkl.u !,'<'>) ausstellen zu lasse». Herr Cochin l?at rcfusirt und es vorgezogen, anf die Kandidatur zu verzichten. Die Opposition oder viel« mehr das demokratische Comit^ ist im Begriff, einen ungebeucreu Feblcr zu machen: Herr Havin, er mag wollen oder nicht, wird genöthigt sein. das Man» dat im Departement La Manche anzunehmen; an seiner Stelle will die äußerste Linke in Paris Viktor Hngo aufstellen. Das ist, wie gesagt, ein großer Fehler, um so größer, da Viktor Hugo wahrscheinlich durchfällt. Seine Kandidatur wird übcrdieß dcu Kaiser in hohem Grade erbittern, denn man weiß, »vie oft und entsetzlich ihn Viktor Hugo in seinen Büchern beleidigt dat. Der Kaiser könnte, wenn Viktor Hugo in Paris gewählt wird. sich leicht bewogen finden, neue Nepressivmaßregcln zu beschließen. — Interessant dürfte es Ilmen sein. zu erfahren, daß mau die seltsame Idcc Hai. jedcm.Dcplltivlcil r>cn Pllcn läßt, uud trotz dcr bedeutenden Gehalte dcr Direktoren, Cronpirrs u. s. w. b» trägt d>e Dioidcude selten weniger als 40 pCt. Dieser ungel'cuerc Ge< wiun bat riuen sehr ualürlichcu Grund. Mit cimgen seltenen Ausnahmen verliert jeder Spieler. Deßhalb verlieren die Croupiers ihre Ruhe nicht, wenn die Bank auch zwei Mal oder drci Mal au einem Abend gesprengt wird. Bei einer solchen Gelegenheit be. merkte Herr Blanc über den glücklichen Gewinner: ,,Er gehört uus. wie sie Alle uns gehören; er dringt wieder, was er gewonnen hat, und läßt außerdem sciilc Haut da." AIs ein Spieler chn fragte, ob er auf Roth oder auf Schwarz setzen solle, antwortete dcr Würdige: „Sehen Sie auf Rotl) oder auf Schwarz. lS bleibt sich gleich; Weiß (Blanc) gewinnt immer." Neben Herrn Blanc, der als llircclcur «^l-zml (X«) Franken. Ihrcm Stern vertrauend, uud gegen vernünftige Rathschläge blind, spielte sie zu deu böchsten Einsätzen und war in wenigcu Tagen zu Grunde gerichtet. Sie trat min in den Dienst der Bank und lst seitdem die gewandteste Anwrrbcrin vou Spielern. Dcr Professor ist stttö ein äußerlich höchst anständiger, nach der neuesten Mode gekleideter Man« uud hat stets einen Adelslilcl, Er nennt sich Mar« Piis/Graf, mindestens Baron, fährt im eigenen Phac-ton spazieren, streut Gold mit vollen Händen um sich und weiß sich in die vornehme Gesellschaft einzu. schlcichcu. Er ist Menschenkenner genug, um dieje. »igcn rasch zu erkennen, die er mit trügerischen Spiel» berechnlingen und Lügen an len Tü'ch locken kann. Dcr Professor ftebt im festen Solde der Bank und erhält besondere Erlilnntcrungen ausbezahlt, wenn cr reiche Schlachtopfcr geliefert hat. Er ist nicht bloß Professor, sondern auch Grieche, d. h. falscher Spieler, uud versteht sich besonders auf deu Betrug, der in der Gaunersprache die Tabaksdose heißt. Er beredet nämlich arglose Spicler, ihn für sie spielen zu lassen, weil cr mehr Glück als sie habe. Liegt ein Haufen Goldstücke vor ihm. so kratzt er sich von Zcit zu Zclt im Nacken uud läßt jedesmal tincu Louisd'or unter den Rockkragen glcitcu. Dort ist ein Schlauch au« gebracht, in dem das Goldstück zu einem Veutcl ge< langt, der in der Mitte des Rücken« im Futter eingenäht ist. Unsere Geschichten von Spielern sollen sich nicht anf die Tragik des Spiels ausdehnen. Mehrere Jahre lang trieb eine Dame, Gräfin K.. in Homburg das stärkste Spiel. Man sah sie ganze Tage nm Rouleltc. Tisch. sie bedeckte fast alle Nnmmcrn mit Louiöd'ore» lind verlor stets. Man will wissen, daß sie dcr Bank im jährliche» Durchschnitt 200.000 Fr. geopfert habe. Einmal wurde sie so aufs Trockene gesetzt, daß sie sich genöthigt sah, Pfcrdc und Wägen zu verkaufen. Als sic drei Jahre immerwährend vrr« loren halle, erwachte ibre Frömmigkeit lind sie eilte nach Rom. um sich Veigebuug ihrer Sünden zu holen. Sie erhielt die Absolution, aber unter der Bedingung, daß sie dem Spiel entsage. Versprechen ist leicht, halten schwer, sagt das Sprüchwort.' Die Spiclwuth trug bei dcr Gräfin den Sieg über dic Fvöiuinigkcit davon. Slc giug nach Homburg zurück uno setzte sich wieder an den Roulette < Tisch, «Ich werde nicht inebr für mich spielen", culschuldigte sie sich, «sondern für die Armcu!" Die Chronik der Bäder erzählt von zwei Brüdern, armen Preußen, die nach einer Bcrechnnng gespielt und dabei ausnahmsweise gewonnen haben. In dcr Regel fühlt uämlich uichts sicherer znm Untergänge, als das Spielen nach einem System. Bei den beiden Preußen tan» aber noch elwaö Audcres iu's Spiel, als eine bloße Bcrechunng von wiederkehrenden Zablen und dergleichen. Sie lebten in Frankfnrt von Stiindengrbcn; einer war Sprachlehrer, der andere ertheilte Unterricht in dcr Mathematik. Während dcr Sprachlehrer einem jnngen Mädchen den Hof machtc, beobachtete dcr Mathematiker in Homburg das Spicl. Endlich erreichte der Hofmacher sei» Ziel: seine Schöne reichte ilmi die Hand n»o brachte ibm ein Vermögen von Zelmtauscnd' Gulc>c» zn. Nun trat dcr Mcul,c< matikcr mit scincn in Homburg gewonnenen Erfah-ruugen hervor. „Jeden Morgen", sagtc cr, „Pl'tzt ciu Alifwäiler dic Roulette mit Kreide und muß immcr gewisse Theile, die schwer Glanz annchmcn, 5)3 du Nord zu begeben, wo er Besitzungen hat. Er! will den acht Tausend Arbeitern von Valenciennes persönlich seinen Dank sagen für lie Voten, die sic ihm troft der golivernemcntalcn Drohungen gegeben. Bekannllicl! '.'aben diese acht Tausend Voten beim Skrutininm sich nicht vorgefunden; nichtsdestoweniger sind sie gegebn worden, und zwar offen. Das Mysterium des Verschwindend wird in der Kammer zur Sprache kommen..— Eic wissen vielleicht nicht, daß Napoleon Kanonikus ist; nun, er ist in dem Titel einet' Ehrcn'Kanonikus von S, Johann vom Lateran in Nom seinen Vorgängern, den französischen Königen, snkzedirt nnd als Kanonikus in das goldene Vllch des Kapitell eingetragen. Um seinen acht Kol« legen sein Wohlwollen zn bekunden, h.-t der Kaiser jetzt jedem derselben eine Pension von ^D0 Francs ausgesetzt. Im Moment, wo ich diesen Brief schliefe, erfahre ich, daß Marquis Pcpoll St. Petersburg l'at verlassen müssen, weil scinc dortigen Beziehungen sich sehr verschlechtert hatten. Dieser Vruch wird den Italienern noch verheimlicht; diese nehmen au, Marquis Pepoli kehre nur wegen Familicnangclegcnhei« ten nach Turin zurück. Die Komplikation ist um so bedenklicher, da der russische Gesandte in Turin, Graf Stackcll'crg, heftige Auseinandersetzungen mit den Ministern des Krieges lind des Aeußcrn gehabt, und zwar wegen der Betheiligung mehrerer Generale an der Todtenfeicr für Nullo. Graf Stackclbcrg will, wrnu ihm nicht Genugthuung wird, von Turin ab. reisen. Zur Ergänzung der lclcgrapbisckcn Nachrichten über die am 17. Mai erfolgte Einnahme von Mmkc» dnrch die Franzosen dicncn vie folgenden Depeschen, welche sich auf die der Eroberung vorhergehenden Eic'gnisft bezichtn. Eine von Ortega ans Pucbla unterm '.'i>. April an seine Ncgicrnng erpedirte De» pcsche. welche der „Connier des Etais Unis" vom 26. Mai veröffentlicht, koustalirt. dap die Franzosen fortfuhren. Vombcn in die Stadt zu werfen, dap sir dabei waren, sich e!"en verdeckien Weg zum Angriff in d>r Richülng ans Sanata Anita zu bahnen, daß sie lie von den Mcrik.nlcrn aufgegcdellcn Forts und die «lsle V^thcidig!in^i!liuic beset)! hielten, und daß die menkamsche G.nu'son noch linier keinen Umstanden killen '2ll,gliss versucht halle. — Eine Depesche welch.r der „Aa,eüee Havas" ans London. 1!. Mai z,,gfg"Ngsl,. meldet: Vera > Crnz, 16, April. «Am ^!. März haül»d das W. ^!il>icn - Nrgi,nent, unterstützt von ten Sapeuvs, inckien längs der Hänser vor und lrieben rie M schnitten und iu's Lcbcn zurückgerufen. Ganz Hon,. l'»rg sprach von dem Fall und die Bankoerwallung l'alie »ichls Eiligeres zu ll'un. als dem angcblichlu »"glücklichen Spieler lausend Franken zu schicken. Ein Paar Monate später erhing cr sich aus dieselbe Weisc. Man gab ihm wieder tausend Franken. sagte ihm aber: «Künftig hängen Sie sich anderswo." (Schluß folgt.) die in cit,e All Festung umgewandelt war. Die Franzosen sind im besitz der Brücke über den R«o-Pclro. Comoiuort haue 12,000 Man», darunter die von Juarez snlscnoele» Verstärkungen. Die Franzosen hinderten ilüi nach Pnel'la zu gelangen. Die ei»zigen Positionen, wrlche die Mefikaner noch innc haven, sino die Forts Gnadclüpe nnd i!ortll0. Die Verluste ccr Franzoscn sollen sich anf 15)0 Todte und 500 Velivlinrele belaufe,'." A»i 17. Mai scheinen dann auch lie Forls Guadalupe lind ^.'orello ge> fallen nnd der R>st d>r A',mce telega's genöthigt gewesen zn sein, sich zn erg, be», Großl'rinZnuien. Die Heirat der Prinzessin Helena, dritten Tochter der Königin von England, mit dem ncncn König der Griechen, ist, wic dic „France" schreibt, abge, schlössen worden. Beide Familien haben ihre Geneh» mignng zn dieser Verbindnng gegeben. Nußlaud. Warschau, 10. Juni, Ueber den bereits gemeldeten Diebstcch! schreibt mau der „Schles. Ztg.": Die wichtigste Nachricht, die ich Ihnen heute mittheilen kann, ist folgende: Vorgestern entdeckte man in der Gencralkassc des Königreichs i^l^s" ^lmvm, lviö-Icxlnl«), daß der Schatz erbrochen ist, trotzdem derselbe mit drei Schlüsselu, dcreu jeder sich iu besonde-rcm Verschluß befindet, verschlossen war und trotzdem, daß außer den gewöhnlichen Sichcrheitsmaßrcgcln an Thür und Fenster Wachen standen! — Man fand statt der Barschaft cine Quittung der National'Reaic' rung über 33 Millionen Gnldcu Polnisch (5)^ Mill. Thlr, Prcuß,). mit der Bemerkung, daß das Geld für die Nationalsachc nöthig sei und dazu verwendet werde. — Eine Kommission. unter dem Vorsitz des Herrn geheimen Rathes Nicpokojczycki, alls dem Ge^ neraldircktor der Justiz, Wosineki, Herrn Slaatsralh Modzrlcwski und dem Geudarmeu-Obristeu Kucinsli bestehend, ist niedergesetzt, um die Angelegenheit zu untersuchen. Bis zur 'Stunde hat die Kommission einen Defekt von 28 Millionen Gulden Polu, kon-stalirl! — Wer bei dieser wunderbaren Gcschichtc mitgewilkt hat, wiro sich wohl aufklären, heule aber ist schon klar, daß in allen gonverucmenlaleu Schichten die russische Regierung ihren Angestellten nicht tränen kann. Für die Insurrektion ist das Summ« cheil keine geringe Unterstützung. — Dic Berliner „Bank« und Handclszcitung" bemerkt zu dieser Au« gclegcnheit'. Wenn cm dic anulichc B^mchrichiigilng. von diesem Dicbstahl eine Warnung vor dem Ankauf geknüpft wiro, so ucrstchcn wir diese nicht. Da« mit ist nicht weniger gesagt, alö cine vollständige Außcrcourssctzung aller polnischen Papiere und namentlich der hicr in Ncdc stehenden Pfandbriefe. Die Warnung vor dem Ankauf hätte nur dann cincn Sinn, wenn dic Behörde in Warschau im Staude wäre, die Nummern der entwendeten Papiere sofort vollständig und korrekt zu allgemeiner Kenntniß zn bringen, und felbst dann hätte eine genaue Beachtung des Verbots wegen der zn großen Zahl der Nummern ihr Mißliches. Für den Credit der russischen Papiere ist "" solches Verfahren äußerst bedenklich, zumal nachdem sie schon c>nrch dic Außer-courssetznng der kürzlich aus der Zolllasse bei Sos-nowice gcranbtcu 30.W0 Rubel in Rcichs-Krcditbil-lets die Bcsorgniß hervorgerufen hat, daß sie geson-nen ist, selbst dem redlichen Erwcrbcr solcher Papiere die Folgen dcö Dicbiiahls auf reu Hals zu wälzen. In Preußen, znmal in seinen östlichen Provinzen, zir« lulircn diese Papiere in großen Summen. Wenn uun die russische Regierung, wie angegeben, zu Werke glht. so würde sie ihr eigenes Zahlungsmittel cnt> werthen, und zugleich die legitimen Inhaber, welche die Papiere auf redlichem Wege und in gutem Glau> beu erworben haben, schädigen. Wic wir vernehmen, bat der Handelsstaud der Grenzplatzc sich bereits ver« anlaßt gesehen, sich mit Vorstelluugen in dieser Angelegenheit an die dicßseitigc Regierung zu wenden. Der „Breslauer Zeitung" sch^tt.t man ferner: Zwei Kassirer waren einige Tage früher mit Urlaub auf ciuigc Tage verreist, und der drille liegt wirklich scit einiger Zeit hier krank, Diei Kasscndicner sind verschwunden. Alle diese Personen sind von so all» gcmcin anerkannter Rcdlichkcil, daß ein gemeiner Dicbstahl bei ihnen unmöglich anznnehmc'.'. ist. wcß° halb man es als ansgcmachl betrachtet, daß die Ent' weudung im Interesse der National. R.'gicrung und auf deren Bcfehl ausgeführt wnrdc. Eine Qnittung der National'Regicruug ist uicht. wic es gestern hieß, gesunden worden. -- Merkwürdig ist. daß die rns< fische Rcgi.rung den Willen halte, die ganzc Geschichte zu vertuschen, und wurdc vorgestern den ein» geweihten Veamlen strengstens befohlen, durch kein Wort die Sache bekannt werden zu lassen. Wie sehr dieser Befehl befolgt wurde, auch überhaupt befolgt werden konnte, schln wir ja. — Man glaubt allgemein, daß die Zerstörung der Telegraphenvcrbindnng. die vorgestern und gestern in allen Richtungen mit einem Male statthatte, mit der Entwendung im Zu« sammenhangc ist. — Da die Finanzkommission hicr „die Kommission der Einnahme und des Schatzes" heißt, so hat der Volkswitz in Rücksicht darauf, daß die Einnahmen schon seit einiger Zeit aufgehört l>a-hen, und nun der Schatz so sehr reduzirt ist, den Nameu in „Kommission ohne Einual'inc »nd ohne Schaft" umgewandelt. Der „Nal.'Ztg." schreibt man über diesen Vor« fall aus Warschan. 10, Juni: Mit den Geldern sind zugleich dic Büchcr, in welchen die Nnmmcrn der entwendeten Pfandbriefe cingetragen waren, ver< schwunden, und die Pfandbriefe können daher anf jedem Wechselpl^ftc Europa's umgesetzt werden. Die Scnsalion des Pnblikums können Sie sich leicht vorstellen. Tlilirobcricht. Aaibach, 10. Juni. Vorigen Samstag verlor ein auf der hölzernen Einfriedigung der Sternallee sitzender Slndenl da,1 Gleichgewicht und stürzte nach rückwärts, wobei er das Unglück halte, cincn Fuß zu breche», so daß er hinweggetragcn werden mußte. — Im Dorfe Untcrberg im Bezirk Neustadll hat sich der Fall ereignet, daß. als während eiues heftigen Gewitters die Bewohner eiurs Zimmers dieses verlassen hatten, um andere Lokalitäten dcs Hauses gegen den Sturm zu schützen, dic Zimmcrivand derart cingcdrückt wurdc, daß die an derselben stehende Wiege nmficl und ein in dieser liegender Säugling in dem hereinströmcuden Regen ertrank. — Die Legitimationskarten, auf welche hin für die Besucher dcs Achatinsfcstes in Idria am 21. uud 22. d. M. eine Preisermäßigung für die Strecke Laibach-?oilsch und retour eintritt, werden bereits von der Direktion der philharmonischen Gesellschaft ans« gegeben. Dic Befürchtung, daß sich in Loitsch nicht hinreichcndc Fahrgelegenheit befinden werde, ist nn« begründet, und steht zu hoffen., daß sich viele 3ai-bachcr an dieser Sängcrfahrt betheiligen werden. — Wic uns mitgetheilt wird, ist in Graz ein großer Silberdiebstahl verübt worden; es wurden nämlich: ein Snppcnschöpfer, 12 große und 10 kleine Löffel. 4 Salzlöffcl. 21 große nnd 0 kleine Gabeln ans russischem Silber, alles mit fürstlichem Wappen gravirt; serner ein Eßlöffel mit Fürstcnkronc und der Ehiffre >V geziert, endlich ein Löffel mit runder, in« nen vergoldeter, außen gravirter Schaufel und einem Stiele in kaukasischer Form, entwendet. Wien, 15. Juni. Se. Majestät der Kaiser hat das von Vlnzer gemalle BildniL des verstorbenen Dichters Zedlitz an. gekauft. — Ihre Majestät die Kaiserin wird hczite Früh uach Kissingen abreisen. Se. Maj. der Kaiser, welcher die Kaiserin bis Salzburg begleitet, kehrt in zwei bis drei Tagen wieder zurück und wird den Aufenthalt iu Larenburg nehmen. — Kronprinz Ru» dolpl, und Prinzessin Gisela sin) nach Rcichenan über« siedelt. Im Abgeordneteichansc wird es bereits lebendig. Die Abgeordneten kommen. um ibrc Plätze zu belegen. Auf der linken Seite des Hauses werden verschiedene Platzverändernngeu stattfinden, die jedoch , keine politische Bedeutung haben. Die polnischen Ab« geordneten werden heute Abends hier erwartet. Was die Ezccheu betrifft, so ist bis zur Stunde nur eine Mandatsnicderleguug bekannt, dic dcs Herrn Kreis« gerichtsralhes Havelka. Dieser liegen jedoch mehr privative als politische Motive zn Grunde. Die Herren Ritttr v. Hasner und Dr. i!fpenna haben ihre Prän?ialgeschäftc schon angetreten. Herr v. Hopfen ist noch abwesend. Neueste Nachrichten und Telegramme. Krakau, 14. Imu, Nach dem heutigen „Ezas" hat am l). bei Vlizniny. nördlich von Kieke, ein für dic Insurgenten günstigcs Gttccht unter Cza.« chowski stattgefunden. Bei 100 verwundete Nüssen sind nach Kicke gebracht wordeu. Im Kalischcr Gc« biete soll am 10. gleichfalls ein blutiges. für dic Insurgenten günstiges Gefecht stattgefunden haben. Delails hierüber fehlen noch. Pose«, ll. Juni, Dic „Posencr Zcilmig" erhielt vom erzbischöflichell Konsistorium dic Berichti« gung. daß wcdcr in dem päpstlichen Brevc noch in dcm crzbischöfiichcn Erlasse übcr das Inbiläum cinc Erwähnung von Piast's Thronbestcignug vorkomme. Giurgewo, 13. Juni. Hculc passirte Baron Prokcsch auf der Reise von Konstanlinopel uach Wien lmscrc Stadt, und wurde hier vom kaiscllichcu Gc< ncralkonsul Baron. Edcr und dcm Kanzler Montlong bcgrüßl. Verantwortlicher Redaktellr: Ignaz v. Kleinmayr. Dvuck und Verlag von Ignaz v. Klcinmayr K5 Fcdor Vamberg in ^'aibach. Anhang zur Kaibacher Zeitung. Effekten und Wechsel > Ourse nn der k. k. öffentlichen Vörse in IVien. Den 15. Juni 1863. (fftckten. Wechsel. 5."' MctalliqulS 75^-5. , Silber.....110 50 5.. Fren« dou Anzeift r. Dcu 13, Iuui 1863. Hl. Graf Slrassoloo. vo» Görz. — Hr. Graf 5fol»ü»eli. von St. Peter. — Hr. Or^f Wnrml'lant», von Flödui^. — Die Herren : G>af Mosconi, ssadet, — Tl'l'll», und »- Noll', von Wien. - Hr. Schiffer. GlilSl'lsiNlr. rou Not.rkrain. — Hr. ssö»>göl»crglr, von Fi">rll'. — Hr. Koä'. r>o>l Graz. — Hr. Prechll. Ha»!-Iil»g?lrislltt. Juni bis >tt. Juli »8 „ Magistrat Laibach dru 14. Juni 1863. ^,. 1W7). (3.) Nr. 1588. Edikt. )n, Nachh^nssc zmn Edikte vom 5>. März l. I., ^. 703, «riit» l'lkamit gemacht, dab die auf den 18. Mai und 1^. Ilüu l. I. angeoldnele l. und ll. FciN'ic« lurg ler Äulon Luschm'schcn ?te»illtat in Slaltenegg. im Einuerssändniffe l'lidn' Theile für al'gel)alten erklmi wurde, und daß am 18. Juli l. I. zur Vornahm? der lll. Feill'ictnng gcschrillcn werden >vird. K. k. Vc^irköamt Rcifuit). alS Oerichl, am 10 Mai 1863. 5"N35. (I) ....................' Dtlligc Zeitungen!! Im ^»t'<,»I"i»I',.l, im Hanse deö Herrn Smole .'ssliigeiifurtcr Slrufte. sind mit 1. Juli d. ). folgend? ZsilMl^lilätter zweiler Hand billig ^u uergebe». nlö: ,)?iir>igcr IllnNrirte Zlil!,n^". «Triestlr Zeitung". ..Z)ii»vc>><'tt<»-, «Dll- gerade Michel", «Kukuk" nilv „5llkeriki". — Näheres im t)a1l'<5 selbst zn erfragen. ^ Danksaguust. ^nr dic so zahlreiche Betheiligung am Leichenbegängnisse meincö theuern, niir unvergeßlichen Nianucö, so wie für die allgemein an den Tag gelegte Theilnahme au meinem schmerzlichen Verluste, sage ich hiermit öffentlich mciucn tiefgefühlten, aufrichtigsten Dant. Vaiback cnn IV Juni 18N^. ^oscZlyille ^chNl'tlih, gel'. Mays. Von heute Dinstag den ltt. Juni an ist UatullilieN' ««> ethillMMe Ausstellung hicr anf einige Zcit von 8 Uhr Morgeus bis 7 Uhr Adcudz zur Schan ausgestellt iu oer DTK-Schiesistätte-MH Uutrr^ichiietcl' l'i'l)I)rt sich riii h^chsslchrlos Pudükiün auf s^iii l)icr in solcher Nrichhaltisslcit und Echünli>,'!t noch iiic qrsc'hciios V>isscr vc»u iibcr I>».««X) vcrschirdriil-n i^lUinq^rnsiäiid^i nusinrrNain ;u mache», als: Tällqethicre, Tkolctte, <> Kolibri in Bälsson Fcrucr cine Sauulllmiss von ajritaiilichlil, chinesisch»!!, australischen und andrve» W'iffcu, ^chunicfsachl'», <^nätheii, A»;i!gsu, Aütiquilätcu ic. Gine i^ran uoin Bodocudcn-ItalüU!!,' aus Brnsilil'll, die hier noch nich! ssrstheu N'iud,.', dröhall) besondere i'lusnlerlsamteit l'ttdicut. V^H7'Sämmtliche Gessenstande sind sowohl zur Ansicht, als auch zum Verkauf."i»^U (!micm ;al,lrcich>'!i Bcnichc sieht e>i!c,^rn. Eitttritl«pre',s. >> ^icrs»nl W kr. t^indrr dir Hülstr. 3, W5)l. (."') Nr. 22!^. Edikt. Vom s. k. '^e;ilkül'ni,g der kein ^ifod Dolanz von Gloßpreskll gehörigen ^»!» Neklf'Nr .^ill ». Mai 18v<^ 5i„«. ^ ü H7 fi. — V«'V<»^ ,Hi»»!V, u»d tie l'elielileu ,' pr. «on<ß <^v<>»,-Hil5Nrr<»» , ) ohne Zoll. al'gelcgcn und echt. mit zollänitliche,, Vegllitschemeu. sind gegen sranlirte Einssndung oes Vclragls, stets prompt zu hadeu l'ci in Triest. Im Hause Nr. , :z2 Geters-Vor-stadt im ersten Stock ist eine Wohnung mit I Zimmen, Küche,' Speiskammer, Kcllcr, Holzlcge und Dachkammer, vom 1. Juli bis Michaeli und nach Umstanden auch weiter zu vergeben. Näheres im Hause. Z. N05. (1) Cvlvttial Zucker aus der k. k. nlinisegirle» Zucker-Aalsmerie von Rcycr K Gchlik w Wiencr-Rcustadt ist strwilhmd in den meisten IpeMMMN-HaMungen zu hlcheu, nut den« mn Bode» jedes Brodes eingedruckten