^ 128. Dinstag aill 9. 3uni l863 Die „Vaibllch« Zeitung" «scheint, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, täglich, und lostrt sammt dm Veilagen im Comptoir ganzjährig 11 fl., halb-jtährtg e si. 50 lr., mit Kreuzband im Comptoir gMlZj. 12 fl., halbj. 6 fl. Für die Zustellung in'S Haus sind ljalbj. 50 kr. mehr zu eutrichteu. Mit der Post portofrei ganzj., untn Kreuzbaud und gedruckter Adresse 15 fl., halvj. 7 ft. 50 lr. Hnsertionsgrbiillr jilc mie Garinoud-Spallcuzcllc oder dm Raum derselben, ist fllr 1 malige Einschaltung 6 lr., fllr 2maligc8lr., fllr 3maligc 10 lr. u. s. w. Zu diesen Gebilhreu ist noch der Insertions - Stempel per 30 lr. fllr eine jedesmalige Einschaltung hinzu zn rechneu. Inserate bis 10 Zeilen losten 1 si. 90 lr. für 3 Mal, 1 fl. 40 lr. filr 2 Mal und 90 lr. fllr l Mal (mit Inbegriff des Iusertionsstempcls). ^lmbacher Mlung. Amtlicher Theil. 3>e. k, f. Apostolische Majestät haben mit Aller« böchstcr Entschlicßnng <(». Schönbrnnn 2. Juni d. I. a'Icrgnädigst zn bcfcblcn gcrubt. daß der Vorstaud der Zcntralkauzlei des Mariueunnisteriums, Fregatten-Kapitän Eduard Freiherr Schwäger v. Ho heu« lirllck alls' seine Vittc zum Scedienst ciuzurückcn hat und dieser Dicnstesposten provisorisch durch den Frc« gattenkapitän Anton Nlttcr v. Wipplingcr zn besetzen ist. Ferner geruhten Allcrhöchstdiesclbcn anznordncu. daß dcr Hafcnadmiral von Tricst. Linicnschiffskapitän Alois Pokorn y, mit dcr Vcstintmnng fur cinc an« dcrc Dienstcsverwendung seines gegenwärtigen Dienst-postcns zn enlbcben sei, welch' letzteren der Hafen« Admiral von Venedig, Linicnschiffskapilän Wilhelm Vrcisach zu übcrnehmeu hat. Znm Hafcnadmiral von Venedig geruhten Se. Majestät mit derselben Allerhöchsten Entschließung den Kontrc znr sächsischen Grclizc bci Voitcrorculh nnlcr Vorbehalt dcs allf Grunolagc dcr bcrcilö vereinbarten Bcstimlunugcn ilbznschlicßcndcn Staatsvertrages in Angriff genommen werden können. Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller, höchster Entschließung vom U). Mai d. I, den Grnnd. bescher nnd vormaligen Obcrstuhlrichtc.r Angnslin v. Kov»cs znm Obcrgespaus-Admiiustrator des Szat« mürer Komilatcs allcrguädigst zn rlncnncu gcrnht. Das Instizministcrinm hat den Prätor in Palma. Angclo Dal Sasso, znm Rathe dcs Landeögerich« crmahruug gcacn die Prcß^Orcouuauz crlicßcn, auch bereits das Schick, sal eiuer ersten Vcrwaruuug ereilt, uuo dic Politik des Staatsstreiches ist hiemit thatsächlich iuaugurirt. Die österreichischen Blätter sind einstimmig in ihrem Urtheile über die Vorgäugc in Prcnßen; nnr das «Vaterland" hat Wortc dcr Zustimmung. Wenn jemals ein Minister ciuc fnrchtbaie Verantwortlichkeit übernahm — sagt das „Frdbl." — so geschah es mit dcr That, dnrch welche Herr u. Viömark einen dcr gläuzcudsteu Edelsteine in der prcnßischcn Krone, die Vcgalilät, verdniilelte. Es ist nicht überflüssig an die Geschichte von jenem Müller zn erinnern, dem der größic Despot seiner Zeit, Friedrich dcr Große, König von Prcnßcn, vor hnndcrt Jahren cine Mühle abkanscn wollte, die vor seinem Schloß in.Sanölonci stand, nnd die dnrch ihr Klappern die Rnhc dcs Pa< lastes störte. Dcr Müller mochte sich scincs Eigen, thnmö. das lhm lieb geworden, nicht cntänßcrn, und als dcr Köuig i» eiucm Momcut der Aufwallung ihm znrief, cr werde die Müblc mit Gewalt abbrcchcn lassen, crwicdcrtc dcr Müller mit frohcr Znvcrsichti ,,Ia. wcnn das königliche Kammergericht nicht wäre." Diese Mühle steht noch hentc beim k. Schloß von Sanssonci, als ein ewiges Angedenken der Achtnng eines der nnnmschränktcsten Monarchen vor dem Gesetz nnd dem Recht. Was geschieht aber gegenwärtig in Prcnßcn? Die königliche Ncaicrnng erklärt, daß sie sich dcr Presse gegenüber anf die Entscheidung dcr Gerichte nicht mehr verlassen wolle, und diese Gerichte sind zndcm nicht Schwurgerichte, sonderu vom König er« nannte Nichtcrkollegicn. die aber allerdings seit mehr als hnndert Jahren in dem Rnfc stehen, daß sie gewissenhaft nach den bestehenden Gesehen Rccht sprc-chcn. ohne Rücksicht der Pcrsou, wie es ihncu ihre Pflicht vorschreibt, anf dic sie iu Eid genommen wor. den sind. Die Regierung eines konstitntioncllcn Bandes wagt es also, was dcr absolntc Monarch Fried» rich dcr Große nicht thnn mochte, sie wagt es. die klappernde Mühlc dcr Press,' trotz dcr königlichcn Kammcrgcrichtc abzubrechen, um sich Ruhe zu vcr-schaffcn. Was ist Herr v. Vismark. was ist die armsc« lige Innkcrpartci inmitten dcs Iahrhnnderts hin« dnrch ticf eingeprägten Rechlsbcgriffcs cincr inlclli-gcntcn, dnrch gesellschaftliche Tugenden mnstcrhaftcn Nation? Das Aismark'schc System mnü dnrch die Logik dcs Gesetzes nnd des dentschen Nechlsliewußt« seins nntcrgchcn. Möge das nnr bald geschehen, damit es in seinem verspäteten Untergänge nicht anch etwas von den Institnüoncn mitreiße, welche dem Wohlc eines Staates unentbehrlich sind. Das Wahlresultat in Frankreich. II. X. Angesichts der fast bis zum Schlüsse gc-diehcncn Wahloperation in Frankreich können wir zn« uördcrst dic Äemcrknng nicht nnterdrückcn, daß die oppositionellen Wahlen, zwar gering an Zahl, jedoch immerhin wegen der lebhaften Vclhcilignng dcr Sladl Paris bedeutend, aus cincr Fnsion dcs konstitntioncll» liberalen mit dem republikanischen Elemente cnlsprnn« gen sind. Selbst dcr Name dcs gefeierten Redners. Geschichtschreibers und Staatsmannes Thiers wärc schwerlich ans der Wahlnrnc hervorgegangen, hätten nlcht dic Lescr nnd Gesinnnngsfrennde des Siöclc cbcn-falls ihre Wahlzelle! für ihn hineinfallen lassen. Die gemäßigte monarchisch - liberale Opposition, von deren hervorragendem Walten nnd Wirken uns so mancher Korrcspondcnzbcucht zu erzählen wußte, ist cigcnllich selbst kaum zn Tage gekommen. Die vorwiegende Farbe der oppositionellen Fraktion ist republikanisch, und wir gestehen offen, daß wir davon sciucn Vortheil für die Sachc dcö gemäßigten Fort« schrilts erwarten. Nicht bloß dic Konservativen, son« c>crn auch dic besonnenen Licbcralcn in ganz Enropa, welche die allgemeine Ordnnng gewahrt lind nirgends dic Dinge auf die Spitze gctricbcu wissen wollen, haben leine Ursache, sich über das Ergebniß der Pariser Wahlen sonderlich zn freuen. Nicht die Herren Havin und Gn»iroult allein, anch Jules Favrc, Maric und viele Andere vertreten das Prinzip dcr Demokratie und dcr Nationalitäten mit einer Schärfe, welche die nnlcngbare größere staatsmännischc Gewandtheit eines Thiers und Vcrrycr zn mildern viel Mühe haben wird. Jene ruhige, dcu Priuzipicn dcs Friedens und ciucr gcrcgcltcu Freiheit zngcwandte Strömling, dic man im Beginne der Wahlbcwegnng im Auge hatte, hat mau allerdings rauschcu gehört, aber zum Durchbrüche ist sie uicht gclommeu, weder numerisch noch qnalitaliv. Diese Thatsache fordert die Negierung wie hie alteu Parteien ernstlich znm Nachdenken auf. Jeue dürfte ihrcu Vcruf darin erkennen, bescheidenen Wnn» schrn und gerechten Fordernngcn bereitwillig entgegen« zukommen, um den Vestrcbungcn der iu Frankreich allezeit bereiten Männer dcs Umsturzes die Spitze abzubrechen: diese dürften hingegen schon lange znr Einsicht gelangt scin, daß dcr Rciz, großartige Um< wälznngcn zn vollziehen, in den großen Massen Frankreichs bcdcntend nachgelassen hat, nnd daß es bci Weitem lohnender ist, an die bestehenden Staatsein« richttmgen die bessernde Haud anzulegen, statt ihren Bestand in Frage zu stellen. Alles wohl erwogen, neigen wir uns daher zn der Ansicht, daß das Ergebniß der Wahlen, weuu es gehörig gewürdigt und benutzt wird. zur Vcfestiguug dcr Staatsgewalt beitragen kann. Einen schroffen Widerstand derselben gegcn die nnlcr der Hülle keimenden, gemäßigt liberalen Tcn« denzen. ciucu Griff uach Mitlclu gcwaltthätigcr Rcak. liou bcsorgcn wir in keinem Falle. Icdc klnge Re« gicrnng in Enropa begreift gar wohl. daß dcr Wcl« lenschlag des Zeitgeistes in Europa nicht rcvolulionär. aber auch nicht reaktionär ist, und daß daher mit eiucm Programme des Umsturzes eben so wenig, als mic dem Nüstzcugc der sogcnauntcn Konlrcrcvolnlion ansgcrichtct werdrn kaun. Das Vcrdicust der Klug» hcit und das Talent dcr Voraussicht aber vermag kciu Unbefangener dcr gegenwärtigen Negicrnng Frank; 508 reichs abzusprechen, und wenn Herr v. Persigny in scilicii Wahlerlässen vielleicht etwas zu weit imo rück« sichtslos ausgriff, wen» mir in dirscr Beziehung eher der «France" als den, „Coustitutionnel" Nccht geben müssen, so war dieser Fcdlcr gewiß kci» nnvcrbes» serlicher. Sollte sich bestätigen, was man mehrseitig ver< nimmt, daß dic liberale Opposition unter Andcrm auch eine angemessene Dezentralisation Frankreichs in ihr Programm anfgenoininen habe, so dürfte diese Tendenz kaum anf großen Widerstand von Seite der Regierungspartei stoßen, ja sogar anf dem Boden dieser frnchtbaren Idee eine Ausgleichung stattfinden können. Denn bis jetzt war das moralische Ulberge» wicht der Hauptstadt fast allemal die Hauptbedingung des Gelingens der Nevolnlioncn, und die Bcschrä»» knng dicscs llnverbältnißniäßigen Gewichtes liegt daher wesentlich im Interesse aller Parteien Frankreichs, denen das Prinzip der Erhaltung einigermaßen werth-voll erscheint. Korrespondenz. Wien, 7. Juni. ,!. Erlauben Sie mir den neulich in diesen Vlättern mitgetheilten Versionen über die bevorstehende Session des Rcichsrathes Einiges hinzuzufügen. Vorerst mag hier wiederholt werden, daß die einen Augenblick aufgetauchte Annahme, als würden die Böhmen uud Polen den Ncichsrath dicßmal in ihren nationalen Fraktionen unbcschickt lassen, nicht mehr besteht. Nicht nur daß auch die Fraktion der Nationalen im Hanse wieder erscheinen wird, dieselbe wird sich auch an der Finanzdcbattc beteiligen. Der Fortschritt in der Konsolidiruug unseres parlamentarischen Lebens, welcher hierin liegt, wnrdc an dieser Stelle schon einmal betont. Derselbe wird aber da. durch kann: abgeschwächt, wenn man hinzufügt, daß jcne Fraktion sich in der Opposition befinden werde, da ohne derselben zunähe zu treten wohl nicht an. genommen werden darf, daß diese Opposition eine Opposition zi'igüchc Diskussionen unter den Abgeordneten Nieder« Oesterreichs h.iben erst neulich wieder stattgefunden. Was die finanziellen Vorlagen angeht, so glaubt man, daß vor der nenlich angedeuteten Vertagung pcr Session uur jcuer Tbcil des Budgets znr Vor- lagc kommen werde, welcher die Ergänzung vom 1. November 1865', bis 1. Jänner 1864 zum Gegen» stände hat. Das Vndget von 1864 dürfte erst in der zweiten Hälfte der Session znr Vorlage kommen. So weit die rein tbatsächlichen Versionen in den hiesigen Abgeordnetenkrciscn. Oesterreich. Wien. Se. Maj. der Kaiser hat das Tragen bcs^ neuartigen Jägerhntes für Stabs« nnd Obcroffizirrc und Mannschaft dcr Landcögcndarmeric genehmigt und zugleich befohlen, daß die Fedcrbüsche ohne wci» lere Hrrrichlnng in ihrer bisherigen Form verbleiben, dagegen anf dem Hntc, anstatt des für die Jäger» lruppc vorgeschriebenen Iägcrhornrs bei der Gen« darmcric (n. z. bei Offizieren nnd Mannschaft), eine Granate anznbringcn sei. Ferner wurde bestimmt, daß sowohl Offiziere, als berittene Mannschaft dcr Gendarmerie den für die Kavallerie vorgeschriebenen Säbel mit stählerner Scheide nebst Säbelgchänge zu tragcu haben. Wien, 6. Innl. Die „OeN. Ztg." schreibt: Die Nachricht, daß dcr Zusammentritt des Reichs» rathcs abermals vertagt worden sei, ist unbegründet. Wohl mußten in dem Gebäude am Fachwcrl allerlei Rcparalnrcn vorgenommen werden, doch sind diese bereits vollendet. Dcr Slaatöralh hat die Vorlage für cinc neue Konknrsordnuug iu Verhandlung. Die Vorlage wegen Anfhcbung dcr Wnchcrgesctzc stößt auf Schwierigkeiten. In Vczng anf die nicht hypo» thrzirtcn Kapitalien würde die Sache keine Schwic» rigkeilen haben, da sich aber etwa 1600 Millioucu Gulden vcrhypoihczir'cs Kapital in Oesterreich bc< findet, so ist sehr zu befürchtcu, daß mit ciuer plötz-lichcu Auflassung dcr Zinstaxe eine allgemeine Kün-dignng dcr Kapitalien odcr cinc solche Steigerung des Zinsfußes eintreten würde, welche die Grundbe-sitzcr in die größte Verlegenheit brächte. Ein Ueber« gaugsstadium wird also hier jedenfalls nothwendig werden. Wien, 6, Inni. Aus Anlaß des Abfalls dcr Komitats- uud Gemeinde »Banaugelcgcnhcilcn in den Wirkungskreis dcr Mnnizipalbchördcn haben Se. k. k. Apostolische Majestät l«it Allerhöchster Entschließung vom 21. November 1862 die provisorische Rcorgani« sirung des Vaudicusles im Königreiche Kroatien uuo Slavouicu genehmigt uud es hat nunmehr die k. kroatisch »slavonische Heflanzlci diese Reorganisirnng nl's Werk grseyt. Wien, 7. Juni. Gestern, am Jahrestage des Sz. Martoncr Kongresses, waren die hier lebenden Slovakcn bei eincm chrcr Kompalriotcn hochadcligen Standes versammelt. Nuter deu Toastcn für Seine Majestät den Kaiser, für den Staatsministcr, für die «deutschen Brüder" müssen wir besonders eines Ian» gern erwähnen, der dcr Freude galt, daß nach den letzten Leitartikeln eiues czechischen Plattes es dcu Anschein hat, als kämen auch die seit zwei Jahren von der Slovalenpolilik abweichenden Brudervölker, cie Kroaten und Ezechen. zu der Ueberzeugung, die schon der Sz. Martoner Kongreß anssprach: „Nur >n dcr Eiuhcit dcr Monarchic sei das Heil, dic Frei' hcit Allcr möglich! Icdcr Scparaliümns „historisch politischer Individualitäten" führt zum Absolutismus, wcuuglcich zum maslirtcn," Dieser Ncdc folgte cin nicht endcnwollcndcö „^l.lvai" An dcn Pfarrer Hodzsa ging in Bezug auf das gegen ihn verüble Attentat cin Kondolenzschreiben, an dcn gewesenen StalthallcreiraN) von Fancioci, alö den bcwährtcu und maßvollen Präsidenten des Kongresses von 1861, cin Dank-Telegramm ab. Erst gegcn vier Uhr Mor. gcns ging die fröhliche Vcrsaminlling auseinander. Trieft, 8. Juni. Sc. Exzellenz dcr Herr Feld. zeugmcistcr Ritter v. Veucdck ist gestern hier angc» kommen uud halte heule die Ehre, zur crzhcrzoglichcn Tafcl in Miramar gczogcn zu wcrdcn. — In dcr Nähc von Monfalcone wird eine Maschincnpapicrfabrik errichtet, welche die Pasta aus Pfiauzcnstoffcn (Schilf x.) bereitet und dieselbe vor« läufig noch nach England zur Weiterverarbeitung versendet. Deutschland. Ans Verlin wird der ,,G. C" geschrieben: Die Prcßordoilnanz wird, wie man hier allgemein hofft, im Sande verlaufen, sobald dcr preußische Nich-tcrstaud. wie man überzeugt ist, seine Schuldigkeit thut. So wie cinc dcr vielen «königlichen Regierungen". die cs in dcr preußischen Monarchie gibt. cinc Zeitung iu Folge dcr Prcßordouuanz suspeudirl odcr ganz unterdrückt, wird natürlich dcr Eigenthum mer gegen diesen Eingriff dcr Verwaltungsbehörde in scin Eigenthum bei dcin zuständigcu Gerichte klagbar werden. Dasselbe kann sich nicht für inkompetent er» klären, da die Klage das Eigenthum, also eine zivil' rechtliche Sache betrifft. Sowie das Gericht sich aber für kompctcnt erklärt, so mnß cs auch uutersuchcu, ob die Prcßordonuanz auch wirklich Gesetzeskraft habe. Das Urtheil kann nicht zweifelhaft sein, da nach dertt §. 63 der Verfassnng. auf welche die Ordonnanz sich bcrnft, bei nicht versammeltem Landtage nnr in dem FaUe. wenn die Anfrechthaltnng dcr öffenllichcn Sicherheit odcr die Vescltignng clncS ungewöhnlichen Noth« standes cS dringend erfordert, unter Verantwortlichkeit des gcsammtcn Staatsministcriums, Verfügungen, die der Verfassung nicht zuwiderlaufen, mit Gesetzeskraft erlassen werden dürfen. Nun trifft mit Ans- ! nähme, daß dcr Landtag nicht versammelt ist, bei dcr Prcßorconnanz keine einzige dcr von dcr Verfassung fcstgrsctztcu Bcdiugnngcn zn. Die Gerichte wcrdcn also die Gesetzeskraft dcr Prcßordonnanz nicht anerkennen köuucu. — Ueber den Plan, Holstein als Faustpfand zu besetzen, schreibt die ,,Nene Hannover'sclieZcilnng", das halbamtliche Blatt der bannover'schcn Regierung: Wie man in den BuudeSki»isen diese Maßregel verstehe, so würde dilsclbe in nichlö Gcringcrm bestehen, alö in einer zeilwcillgcn absolute» Suspension rer Regie» ruligsrechle des Herzogs von Holstein. Ilde Regle» ruugshaudluug, Steuererhebung. Militarauohcblmg Beamlcucrncnnnng — alles dieß würde ihm zcilivei' lig cnt^ogcn. Die Bundcslrupprn. wahrscheinlich nur das 10. ÄlmerkorpH (H'Nmoutr. Holstein und L^ucn« bürg, Brannschivcig. Mrcklcnbnrg. Oldcnl'urg. Lüblck, Bremen n»d Hamburg,) irurdcu Holstein bcsstzcn. Die Blinotsvrrsammlung würde sodann cine Bundes« lontmlssion ins Hcrzog!t)>lm senden, welche mit dcr volle» Aulorität ciiler landcsfürstlichtn Rsgicinng nm> llcioct wäre uild sämmtliche Rcgicrnngsbanpl»ngcn auöüdcn würde. Sie winde nicht im Namen des Herzogs von Holstein, sondern lediglich in, Name» oes rtnischcn Bundcs li^ildcl». Die Kommission würde zwar im Lande ri-sienen (mlltl)innßlich i» Al-lo»a). indcß voiu Vuüdcölagsausschuß für die hol-stcin'schen Angclcgcnhcilc» Wcisungc» empfang»'» »nc> zll vollziehen haben, überhaupt von Frankfurt unbe» dingt abhängig scin. -^ Am ^. Iuui »vurde in Bonn ain Nhcinc cin Fcst zu Ehrcn dcr hcimgrkchrtcn Abgeordneten gcfei« crt. Trotzdem, »aß cin nicht ganz uubcdcutcudcö Eintrittsgeld erhoben wnrdc. war dcr sehr geräumige Garten des Fcstlokals mit wundervoller Aursicht auf deu Nhciu und das Sicbcngcbirge, von Thciluchmcrn aus dcr Stadt und Umgegend so überfüllt, daß Hn»' dcrle in dcn Gängen stehen,mußten. Die Eröffnung^' rede hielt Otto Iahn; er wi»s daranf hin, daß cs sich um kcinc Siegesfeier, sondern nllr um cinc KaM' pfe^palisc l)cinc>lc. Nach ihi» sprachcn vcvschlcdcnr Mitglieder des Fcstkoinil^s, und von Abgcori?nclcu: v. Blinscu, v. Proff. Irnich und u. Sybcl; Letzterer wurde bei seinem Erscheinen mit stürmischem, lange anhaltendem Beifall und Hochrnf begrüßt. Die hanpt< sächlichsten Toaste gallcn den Abgeordneten des Be< zirls, dcr Verfassung, dem Abgemdnetenhans. der deutschen Einheit, dem Rheinland; der offizielle Toast auf dcn König unterblieb. Alle scharfe» uud wichtigm Stellen in dcn Ne> dcu wnidcu mit lebhaftem Applaus aufgenommen, besonders zeichneten sich auch die zahlreich auwesen»' dcn Damen dnrch cnergische. ja leidenschaftliche Acu< ßcrungcu ihrer Gcfühlc aus. Verschiedene Ncdncr kon-statins uuter donnerndem Zuruf, daß cs rein System gegenüber im Rhcinlaude kcinc Parteien mehr gebe. Professor Gildcmcistcr verlas eine vom Fcstkomitt' cnlworfcne kllrze Zusiimmungsadrcssc au das Ab^c» ordnctenhaus. welche sofort in Zirkulation gesetzt und mit massenhaften Unterschriften bedeckt wurde. Unter dcn gesungenen Liedern war das erste das Uhland'-schr: «Noch ist kein Fürst so hoch gcfürslel"; dcu Schluß bildete Illumination nnd Feuerwerk. Das Ganze machte den Eindrnck. daß die Redner durch' gängig gemäßigter waren als die Stimmung dcr Vcr« sannnlung und doch waren bei dem Feste vorwiegend die höhcrcu lind mitllcrcn Klassen vrrtrclcu. F-rcnlkreich. Aus Paris, 1. Juni. schreibt cin Korrespondent dcr „D. A. Z,": Herr v. Lagucrounicrc, der politische Direktor der „France", welche mit nicht gc> ringerm Eifer nnd mit mehr Kühnheit als die Oppo-silionsblätter anflrilt. weil sie sich gcschüpt weiß, lvurdc gestern in dcn Palast bcrufcn. Mau sagt, daß sich dcr Kaiser ungewöhnlich lange mit dcm Scnator über dic politischen Verhältnisse in Frankreich unter-baltcn habe. woraus man mit Recht odcr Unrecht schließt, daß die Politik, welche die »France« vertritt, dem Staatsobcrhanpt nichts weniger als miß-fällig sei, und daß bei den bevorstchcnocn Ministcr-Vcrändernngen. die man für unzweifelhafter denn jc ansicbt. cin Portefeuille für dc» Iourualisteu sich ft"- > dcu könnte. „Welches auch der Ausgaug dcr Wahlen scin möchte", sagle mil ein hochgestellter Man», „es ist alle Wahrscheinlichkeit vorhanden. daß der Kaiser, von dcr libcralcn Bewegung dazu ucraulaiN. einer nencn. freiheitlichern Politik im Innern ft'lgeil wird. und daß er sich bereits nach dcu geeiguclcn Iustrulncnlcu zur Einführung dcrsclbcu mnsicht." 5O9 Außer andern Anzeichen ließen emige Worte, welche der Kaiser ;n Hrn. v. Lagncrounierc fallen liess, auf diesen vielleicht nahe bevorstehenden Umschwung schlic» ßs,^ — In i^r anttlichen Welt ist davon die Nebe, daß der Kais r ;wei nenc Minister oh»e Portefeuille zu ernennen beabsichtige. Er snchc aber nach Renten, die zu sprechen verstcbc», und diese sind im bonapar-tistischcn Lager schwer zn finden. Großbritauuien. London, 3. Inlli. Dcui Parlamente wurden gestern die anf die Angelegenheit mit Brasilien lie« züglichcu Schriftsli'icke vorgelegt. In der ersten vom 5). Mai datirtcn Depesche sagt der brasilianische Gc< sandte, Herr Morcira. die englischerseits genommenen Repressalien seien wirkliche Kriegsakte lind schimpfliche Vcleidignngcn der brasilianischen Nation. Als eine befriedigende Lösung schlägt Herr Moreira vor, die englische Regierung möge ilir Bedauern ülier die Vor« gange, welche die Repressalien begleiteten, aufsprechen lind erklären, daß sie nicht die Absicht hatte, die Würde des kaiserlichen Reiches zu verlehc» oder seine Landeshoheit zu beeinträchtigen, Bezüglich der aus der Beschlagnabmc der Schiffe heroorgcgangenrn Nachtheile möge sie die Berechtigung der zu Gunsten der inlcressirtcn Parteien gestellten Forderung einer schieds» ritterlichen Entscheidung anheimgeben. In Beanlworlnna. dieser Depesche schreibt Earl Russell am 19. Mai, daß Ihrer Majestät Regierung es ablehnen müsse, irgend ciucu Theil der Fragen wieder in's Leben zu rufcu, welche zwischen Groß. brittannien uud Brasilien zu ernsten Differenzen gc> führt haben, uud Ihrer Majestät Regierung sei der Ansicht, daß es ohne dieses ihr unmöglich sein würde, in irgend eine Frage betreffs der Angemcsseuhcit oder der Ausführung der Repressalien zu trctcu. zu welchen Il'rer Majestät Regierung es für uölhig erachtete, Zuflucht zu nehmen. Der Zwcck der Regierung Ihrer Majestät bei Anordnnng der fraglichen Maßregeln sei einfach gewesen, berechtigte Satisfaktion zu erhalten, und die Negicruug sei nicht von einem umrennd« schafllicheu Gefühle gegen deu Kaiser von Brasilicu, oder von irgcud wcichcu Absichlcu eines Angriffs auf Sr. Majestät Gebiet angctricbeu gewesen. A», 25. Mai verlangt darauf hin Herr Moreira bereits seine Pässe, nachdem er iu seiner Note au Lord Russell erklärt hat. die Weigerung, die brasiliani« scheu Forderungen auch nur iu Betracht zu ziehcu, erschwere wo möglich noch dic der brasilianischen Regiernng zugefügte Beleidigung Am 28. Mai über< srndct ^ord Russell dein Herrn Moreira seine Pässe gleichzeitig mit einem Briefe, in welchem er dic ,,uu' nölhigc Abbrcchuug diplomatischer Vczieyuugen" bedauert. Dänemark. Aus Kopenhagen, 2. Juni, schreibt mau: „Es scheint uicht, daß die hiesige Regierung für den Fall, daß am Blinde die Inpfauenahmc oder Oklu« Pirung Holsteins beschlossen iverdeu würde, bereits ihre Entschlüsse gefaßt hat. Wenigstens sind bis z» disscm Angenl'l,ck, wie ich Ilmen mit Bestimmtheit vevslchrr» taun. noch keine militärischen Maßregeln getroffen, Nebrigens könnte ja auch die Erckutiou derart ausgeführt werveu. daß sic nicht mit sofortiger Vcschuug Holsteins verbunden ist, sondern daß vor« läusig nur eiu ZivilkommissU, ,ch wiederhole es. die Regierung ihre Entschlüsse >>' Hlusicht auf dic Seitens des Vnndes zu crwar» tends,! Vcrfüguugcu noch nicht gefaßt." Tagesbericht. «aibach, 9. Juni. Se. Exzellenz der Herr Statthalter vou Nieder« Oesterreich Graf Ehorinsly weilt seit einigen Tagen l" unserer Stadt. Gestern Nachmittag besichtigte der» ^ll'c ,n Begleitung Sr. Exzellenz unseres Herrn Statthalters Freiherr» u. Schloißnigg dic Kanal« ^"d Blüclenarbciten am Oruber'schen Kanal und >Mach sich iil,^. den Fortschritt derselben sehr bei. uUlig aus. — Den, gestrigen, die h. Frohnleichnam^feier ">l> 4 i> betreffenden Berichte tragen wir ergänzend ''"ch, daß auch Se. lais, Hoheit der durchlauchtigste ^M- Erzhcrzog Ernst mil"glä»zcndcr Suite der b. ^zlssj^,, beiwohnten, und nach Becndignng des ^'», Evangeliums die sämmtliche» ausgerückteu Truppen dcsilireu ließen. Wien, 8. Juni. Der Staatsminisler hat über Vorschlag der ständigen Staatsntinisterial'Kommission znr Veurthei-lung der Ansprüche auf Pelhcilung aus dem durch das Fiuanzgeseh für 18l)Z zu Stipendien für mittellose, aber hoffnungsvolle Künstler gewidmeten Betrage vou 10.000 ft. die folgenden sechi als Bewerber anfgctretcncu Künstlev mit Stipendien aus dem genannten Betrage belbeüt, nnd zwar: 1. den Ton« küustlcr Karl Goldmark alis Ungarn; 2, den Ton-künstlcr Moriz Käßmaycr aus Wicu; !i. dcil Histo riennlaler Sigmnnd Löschingcr ans Ofen; 4 den Historienmaler Hans Markart aus Salzburg; 5. den Historienmaler Gabriel Mar aus Prag; 6. den dramatische» Dichter Frauz Nißl aus Wie»; 7. den Hi» storienmaler Anton Paoletti aus Vc»cdig; 8 dcu Bildhauer Joseph Riut aus Böhmen; ^). den Mo< delleur Thonias Seidau aus Prag; 10, dcu Bildhauer Ludwig Schimlk ans Prag; 11. dcu Bildhauer Frauz Schlcemauu aus Zistersdorf iu Nicdcr-östcrrcich; 12. deu Bildbaucr Leopold Schröd! aus Wien; I.'i dcu Historienmaler Friedrich Staudingcr aus Wicu; 14 deu Historienmaler Bartholomäus Szelcly aus Klauscnburg iu Siebenbürgen; 15. deu Bildhauer Antou Wagner aus Königinhof in Böh-men. und 16, den Landschaftsmaler Eduard vou Wecber aus Wicu. — Die «Wicucr Ztg." veröffentlicht ciucu offi« ziöscu Vorschlag bezüglich dcr Acudcruug der Tautie-mcu an« Burgthcatcr. Mau beabsichtigt die Tautic° mcu uicht mehr vou dcu Tagcscinnabmcn uud deu auf deu Abend entfallenden Abonneinents-Erträgnissrn, sondern uur vou dcr Tageseinnahme zu bcrcchucu. — Der seit vier Monaten hier weilende östcr« reichische Nilrciscudc Miani hat cinen Protest an dcu Präsidenten dcr geographische» Gesellschaft iu Loudon. Sir Rod. Murchison, gerichtet, in welchem cr zu bc< weiseu slicht. daß die seit Kurzem durch gauz Europa die Ruudc machcudc Nachricht, Kapltäu Speke habe oic Quellen des Nil cutdcelt, uurichlig sci uud dic Annabmc dieser Entdeckung uur auf der willkürliche»! Vcrwcchslullg zweier Flüsse beruhe. Es wird bald gcuug mehr über die für die geographischen Fachkreise so interessante Konirovcrsc zu berichten sein. — Wie die „Gcueral »Korrespondenz" erfährt, lmt die Bildung einer «Gesellschaft vorarlbcrgischer Aerzte" dic kaiserliche Geuehmigung erhalte». — Vc>» Ililau wird lnttcrm 5>. Juni geschric« l>eu: Heute lrurdeu alic Poleu lascrnirt uud kommen somit, was ihr Descrtionsgclüslc anbclaugt, iu cinc strcugclc Zucht. Da sie iu Masscu durchzugehcu uer-suchtcu uud sich um ihr gegebenes Ehrenwort, was wohl sonst jedem Manne das Heiligste zu seiu pflegt, uicht kümmerten, mußte man endlich zu diesem Mittel greifen. Auch daö Verhältniß zwischcu ibueu uud dcr Einwohnerschaft halle sich allmälig getrübt, da sie gauz zu vergessen schienen, daß sic uur gastfreundlich iu Oesterreich aufgenommen wäre» und da sie glaubten, die Herren spicleu zu können. An cinzelueu Erzes, sen, die theils durch Rohheit uud Bosheit vou Seite dcr Interuirte» hc> vorgerufen waren, fehlte es in der lehtcn Zeit gleichfalls nicht, nnd man sah sich auch iu dieser Beziehung genöthigt, Iglmi vor den allfäl-ligcn drohenden Handlung?» Einzelner sicher zu stellen. Vermischte Nachrichten. Iu Pilsen ist, wie der „Pilsrner Bote" meldet, dic Ueberschwcmmuug mit Silbcrsechseru so groß, daß mau beim Austausch derselbcu grgcu Bauluotcu zn Guuslc» der lehteren 2 —3 Perzeut anbietet, ohne Nehmer zu siudeu. I" noch größeren Masseu kommt das Kupfergeld vor, — Aus Pceska schreibt ma» dcr «Arad. Ztg." vom 30. Mai: Heute Nachmittags 4 Uhr rotteten sich ungefähr tausend Vaucru, Mäuncl und Weiber, auf dem M.'Pecskaer Friedhofc zusammcu uud grübe» daselbst drei Leiche» aus, uämlich dic ciucs Mauucs. der sich vor 6 Iahrcu crhäugtc, danu die eines Wacht« mclsters. der sich vor 3 Jahre» durch emeu Pistole», schuß cutleibtc. u»d die eiues Baueruburschcn. der sich im Juli vorigeu Jahres aus Lebensüberdruß crhäugtc. Das Volk bcbauptete, daß bloß die Leichen dieser Selbstmörder schuld dara» seien, daß der verflossene Winter ohne Schnee uud der heurige Frühling so rea/nlos war, und zwar deßhalb, weil sie i» geweihter Erde begrabe» wurden. — Dicsc Zusammenrottung geschah auf Veranlassung eines zwölfjährigen Mäd. chenS, wclcheö das Volk mit dem Märcheu bethörtc, eS wäre ihm, als es.die Schweine hütete, eine Hei» ligc erschienen, mit dcr Offenbaruug. daß uur diefc drei Selbstmörder die Schuld au dcr hcurigcu Dürre trüge», und halte ihm gerathc». das Volk z» bewegen, dieselben aus der geweihten Erde aufzugraben und außerhalb des Gottesackers zu beerdige», die Gräber aber offen zu lasscu, da dcr Zoru Gottes sich uur dann beschwichtige» werde, wen» sich die entweihte» Gräber »lit Ncgcuwasser gefüllt. — Auf die Nach< richt vou dieser Zusamme»rottu»g und der damit verbundene» Frcvelthat eilte der hiesige Herr Stuhl« richtcr Stefan v. Issekucz mit dem Herrn Kapla» Karl v. Nagy a» de» Ort der That u»d bemühte sich im Verein mit dcmselbe» das irregeleitete Volk über das Verbrecherische semes Begi»nens anfzuklärcu. Sie wurdeu aber vou dem anwesende» Volkshaufcu überschrieen, und blieben ihre Vorstellungen rcsnllat« los. da sich das Volk nicht überrede» lasse» wollte. — A»s Würz burg, 2l1. Mai. bcrichteu die baicrischcu Blätter: Folgeudcs tragische Ercigniß cr< regt hier das allgcmcinsic Mitleid, Die junge, blü» bendc Tochter einer hiesigen Holclbesinerin aus wohl-habcudcr und angesehener Familie, kaum 20 Jahre alt uud geachtet von Allen, die sie kannten. l»altc ei» Liel^sbündniß von bewunderungswürdiger Festigkeit und Treue geknüpft mit cinem braven, armen. 22> jährigen Soldaten, einem freiwillig eingetretene» Uiltcroffizicr dcr hiesige» Artillerie, von dem man sagt. er sei der schönste junge Mann gewesen unter der ganzen Garniso». Ei»c Ehe betrachtete aber dcs Mädchc»s Mutter als Mißheirat. De» Plane» der Liebende» sehte sie daher schließlich ei» definitives Nein entgegen. Da beschlossen diese, ihrc Vereim-guug, die das Lcbcu ihucu versagte, im Tode zu suchcu. Vorgestern früh vor Tagesgraucu stürzten sie sich iu die Fluthcu des Maius. Vormittags fand sie ei» Schiffer, dcr i» scl»cm Nachc» dahinfnhr. Durch eiu Seil wareu sie c»g aucinandcr gebunden. Dcs Mädchens Leiche hiclt »och mit beiden Hände» die Schulter» dcs Geliebte» umfaßt. Man mußte dic Leichname ticnuen. Die Mutter halte ihrc Tochter schou seit dem Abend in Angst nnd Sorgen ver-mißt, 'Herzzerreißend aber wird uns dic Szeuc geschildert, als mau nun derselbe» ihr Kind zurückbrachte. Sie soll halb dem Wahnsinne verfallen sei». Jene Beide» hatte» Tags zuvor noch gebeichtet uud vom Priester dic Absolution cmpfageu. — Iu cinigcu hoch gclcgeuc» Gegcudcu Peru's herrscht ciuc äußerst trockene, salzgcschwängcrtc Luft. welche alle chierischcu Körper vor Fäuluiß uud Ver< wesuug schuht, indem sie dieselben austrocknet, ohne daß deren Formen sich dadnrch verändern. Die alte» Eimvohncr dieses Landes kanntet« diese Eigenschaft der Luft sehr wohl, weßbalb sie ihre Todte» ulchl beerdigten, sonder» einfach aussetzte». I» der Ata« cama'Ebcnc fand einer der lettten Reisenden. Dr. Reid,- cine derartige alle Begräbuißstältc. auf welcher sich über sechshundert solcher Körper jeden Alters und jedcu Geschlechts bcsaude». Iu einem Halbkreis ge-ordnet, bcfindcn sich diese Körper in einer sitMdcu Stellung und erscheilie» deßhalb auf de» erste» An« blick als eine i» Gedanke» versnnkcnc Vcrsammluug Llbe»der. Dieselbe» müsse» sich schon weuigstcus 4 Jahrhunderte dort befinde». Icdcr derselbe» hatte cilie» Topf voll Maiö u»d cl» Kochgeschirr uebeu sich. Rcucjle Nachrichten und Telegramme. K'rakau, 7. Juni. Dem heutigen „Ezas" zu« folge soll im Kaminieher Bczilkc Podolicns am H. und :». t>. M. ciu Gefecht stattgefunden haben. I,i Litlhaueu solleu die Insnrgcnteu bei Lnkawiec siegrcich gckämpft und die Stadt Wilcjka cingcnommcn habc». Nähcrc Details über dicsc Gefechte fehlen noch, London, 7. Juni. Der heutige „Observer" schreibt, gestern seien die ihrem Inhalte nach analo. gen Note» der drei Mächte »ach Petersburg abqc« gangen. Dieselben empfehlen für Pole» das Ncprä« se»tativsystem; Antoiwmic dcr Verwaltung. Gebrauch dcr Landessprache, Freiheit dcr Erziehung. Glaubens» Freiheit. Amnestie und Waffenstillstand. Konstantinopel, 0. Juni. Der kaiserliche In-leruuutius wurde vom Sulta» <» ciucr Privataudicuz empfange». Die ucue» Gcsa»dteu Spa»ie»s u»d Holla»ds, Do» Sa»cho u»d Graf Bylandt. nmchten ibre Besuche bei dcr Pforte. Die vo» italicmschcn Blatter» gebrachte Nachricht wege» aufgcfuudeucr Wafflnuorräthc i» Valo»n wird uo» dort aus als muvahr bezeichnet. Die uicht musclmäunische» Ncli« giousvorständc, Bischöfe und Gcmeiudcbäupter wur-dc» a» de» süßcu Wässcru vom Sulta» bewirthet. Puebla, 27. April. Die Frauzosc» habe» ibrc Operationen gegeu'Pucbla bis zur Ankuuft von Vcr< stärkung uud Bclagcrungsmaterialc unterbrochen. New-Aork, !>0. Mai. Am Ui. hat zwischen General Graut und der gcsammte» Armec der Kon-föderirtcn unterhalb Pcmberlo» ein Kampf ssattge« funden. Die Konsödcrirte» verlöre» 2!> Kanonen und 4000 Mauu. Gcueral Graut gelang eS. Vicköburg einzuschließen. Bei einem Angriffe auf Vicksburg wurde» die Uniomstcn gänzlich zurückgeworfen und vcr» loren fast ü<.>00 Man». General Lee hat begonnen, dcu Nappahannock zu überschreitet!. Verantwortlicher Redakteur: Ig«az v. Kleiumayr. Druck und Verlag vou Iguaz v. Kleinmayr st Fedor Bamberg i» Laibach. Anhang zur Laibacher Ieituna. Effekten und Wechsel-Kurse an der f. f. öffentlichen Börse in Wien. Dcl, 8. Juni 1863. Effekten. Wechsel. 5"/. Mtalliqm'a 75,75 Silber.....110,60 5><')iat -Aul. 50 «0 LlMdoi .... Ill,10 V^illi.ii . . . 792 K.l.Dulateu . . 5 30 .Kicditaftiil . . . 1!<2 >>> IttOcr Staatsanl. 95.95 ! Abgan«, der Mallepost von ztaibach: nach PilI ach; durch Obertrain, ^bertarnten, bis Villach, da»» Briren, Sal,;bnrg, Tirol, Sch>vei^> Italien, West-, deutschland — täglich mn 4 Uhr 'iiiachmittag?. „ Klngenfnrt über Kraiubnrg, Ncnmarlt! :c. — täglich früh 4 Uhr. „ Stein (Boteupost), Mannsbnrg — täglich früh 7 Uhr. Ämntlkmii,. Die Briespost ist von tt Uhr früh bis 7 Uhr Abends offen. Zu'ifcheil 7 »nd ,^ srilh werden die Zeitungen rilclwürts aufgegeben. — Die Fahrpost ist von tt bis 1^ Uhr Vormittags nnd von 2 bis octtz, — Hr. Flicdl, )lge>>t, von Vliin». — Hr. Gntmami. ^nnflNiinü. vo» Pcst. — Hr. Fuchs. Olschäflörlisendcl, von W Uhr trcldlN am hiesig»!» I^hllnalktplatzc 5, Stück k. k. Dicnstpfcrde lizitando vcrkauft. Laibach am 8. Juni lN» 25. Innl l. I. znr Voriilchme blr lll. Flilbilln»^ ^rschtilllll wcioen wild. ' K. k. ^czirlö.imt Nclsmt). cils Gcri^t. am '.''?, '^rnl 18C.3. Z. Ul?2. (l) ^!^^^^^^^ ^ können gl'gl'll vollkom ^^» »» »» > »» »n'llpupiUarmäsiigl'Si- ^^ Satz ans rin l^nd- tasilchcä Gnt gl'gcn Ccssi'l)" sogleich ül)clnommcn werden. DicscS besorgt uud gibt )lliökunft Hr. k. k. Notar Dv, Nc bitsch in Laibach. Z. 1020. (3) A^-H^ Ncurster nud dclirt'tcstcr '^H'^H ^-^ Toilctte-Irtikr! Sud-Eurlipu's. -Vi>M Flllrentinrr-PcllrN'Tlnctm. Untcr allen Mcttcln, welche in letzter Zeit der Kosmetik zu Gebote gestellt werden, nimmt unstreitig die Florentiner Perlen-Tincrur die erste und wichtigste Stelle ein: diese Tinctur ist ganz unschädlich und erprobt in Vertreibung von flechtartigem Auoschlag sowohl im Gesichte als auf andern Körpertheilen und befreit die Haut von Wimmerln, Pusteln, Kupfer-! rothe, Finnen, Mitessern, Leberflecken, Som-l mersprossen, Sonnenbrand und mehreren' dergleichen Unreinigkeiten. Preis pr. Flacon s. Gebrallchsauweisung l fl. s»N kr. Daö Dcpot fiir ^iaibach befindet sich dci Herrn! ^>»<<>» ei gefertigter destätigel liierniit znr Steuer der Wahrheit, ^ daß Herr vliö l>iuttma»ll, Cheiuiter ani< Pest, mit seiueu priuil. Geheiniinilleln meine Reside!i;geliändc nnd da? austußrndc Seminar von Ratte», welche seit Iahreu unausrottbar schienen nud allen aua/wandten Ätitteln bis jetzt Trotz geboten hatten, vollständig befreit hat, so daß derselbe in dieser Beziehnng allenthalben bestens empfohlen werden taun. Szalh m !'> r am I I. MNrz 1«6!l. (1.. ^.) Ml«5«kzT^l IRnstzM. Bischof von Szalhmi,r. Zeugniß. (5ü N'ird hiermit amtlich bestätigt, das; Herr Riö Ontt-m nnn, Chemiker an? Pest , mit jeinen pnuilegirlen Geheiin: milteln znr Vertilgung nud Anierwaltnng. Finme deil ^. I»ni 1^!i. Dllchtcr, Direktor. Anton Schaffell, Oclonom. Dnsselbc Zeugnis; bestätige auch ich '^olf, t. t. Magazinö'Vorstaud. lsc^ Sicherer Tod. °1VH Tod nnd Verderben allemUnMeser!!! Ticherer Tod! Untrügliches Vertil,)«„gsmittel! ! Der (5'rgrlimftgesertigte rrlandt sich eiuein !^. I. Publikum seiu zuc Auörottnng von Natteu, Ältäusen, ÄVanzeu, und Schwaben-Käfern gleichmäßig nutrügliches 31litlel auMMpfehlen. Gefertigter sanu sich riictsichtlich des Erfolges feines Aus-rotlnug<i verschiedenen Staats - Behörden auögestellteu Zeugnissen ano-weiseu. C^7" Preis riuer Dosis mit Gebrauchs: Anweisiluc, ver-fehen l fi. 10 lr. v. W. Chemiker nnd Besitzer eines k. t. anöschließenden Privilegiums. Das Depot ist einzig und allein uur bei Herrn »>«>»«»»,» '«'»»i^l»«',', Handelsmann ^nr ,,»,!»,,»«»,, «i,»^<»ll" am Hanplplatze. Z lMl9. (l) Am Raan Nr. l8U im 2. Stocke ist eiin' Wohnung bestehend aliö 3 Zimmer», , Küche, Speiftkam-mer, Keller und Holzlege mit oder ol)lie Ei"' richtulig sogleich zn vergeben. Das Nähere im l,'Stocke daselbst. über den Rechnungsabschluß des krainischen Landes-Museums für das Solarjahr seit «. Jänner bis letzten Dezember lttll2.