Jiwciie Deutsche Ma Kerausgever: Herkard Mamverg. f "wS* ?2r^£L£!?^?«?ä^ Ti t^ä b.m ? ?„l) W' A»I>--U»S >«•» F-u, mo.alliit 1. -.SS, di-rlklj-h^ig Ä. 1.5«, rlErn * ~ t Nr. 62 Cilli, Donnerstag den 4. August 1892. XVII. Jahrgang Per Austritt ^razaks Confiscicrt! Hin Wiener Zahr. Bon B. Ehiavacc i. t Angehörigen, wenn sie daS unheimliche Gefühl einer nahenden Katastrophe in dem kummervollen Antlitz ihre? geliebten Ernährers lesen und hilflos, rathlos es immer näher komme» sehen. Da gab es ein Kommen und Gehen. Vergebliche Versuche, bei Bekannten Hilfe zu finden. Tage-lang sitzt der Vater über seinen Aufzeichnungen und rechnet und rechnet. Ein Geschäftsfreund hat falliert. Er ha» für feine Wechselverbindlich-keilen aufzukommen. Wenn er die Summe nicht aufbringt, muß er den Concurs anmelden. Rudolf, fein Schwiegerfoh», bietet seinen Credit auf, um dem Vater beizuspringen. Aber alle Bemühungen sind fruchtlos, es fehlt noch immer ein Erkleckliches auf die nöthige Summe. Welche Verheerungen diese wenigen Tage am Körper des geprüften Familienvaters ange-richtet haben! Wie sich die Seelenfolter im Antlitz, in Gang und Haltung ausdrückt! Wie ein giftiger Reif hat da« Unglück Lebenslust und Frohsinn in der ganzen Familie ertödtet. Die Mutter geht mit rothgeweinten Augen herum, die Großmutter sitzt in ihrem Kämmerchen und brütet. Zögernd geht sie dann zu einem alten Schrank, kopsschüttelnd entfernt sie sich wieder^_nher ttnrh ftirioiM llgfwwfgngn »i.ht k?- Sfovenisches Binnen wenigen kurzvergangenen Tagen haben in Jnnerkrain zwei Versammlungen statt« gefunden, welche in der flooenisch-n Presse mit vielen Worten beschrieben werden. In Adels« b e r g tagte der ilovenische Schulverein, der bekanntlich unter das besondere Protecl«rat der Heiligen des Panslavistenibums, Cyrill und Methud gestellt ist. und in St. P e t e r am öden Karst sollen an dritthalbtausend Leute zu einer clericalen Versammlung zusammengelaufen sein, um zu hören, was schon hundertmal in jeder Zeitung gestanden, das wirtschaftliche Programm deutscher Denker nämlich. In Adelsberg sprachen die katholischen Geistlichen: Renegat Einspieln aus Arnoldstein, und der hochwürdige Herr Mandiö aus Trieft gegen die clericalen Sonder-gelüste - der trainische» Ultramontanen. indem der erstgenannte mit sichtlicher Absicht und nicht ohne SarkaSmus auf die Leuchte von Littai, Luka Svetec, der in letzterer Zeit liberale An-Wandlungen verriet, und von den clericalen Blättern in Acht und Bann gethan ward, em dreifach Zivio ausbrachte. Der hochwürdige Herr aus Trieft hat dagegen wieder gewisse clericale Schlagsätze, wie: rerg je v nevar-nosti! — Der Glaube ist in Gefahr! — ins Lächerliche gezogen, und den Reichsboten der slovenischen Nation vorgeworfen, daß sie keine Männer feien, sondern blinde Unterthänlinge der Regierung. Der kauipflüstcriie Geistliche verlangte entschiedene Männer «stähler» wie Herr Professor Thomas Zupanz, der thatsächlich Priester und slavischer Patriot in einem ist, und der auch davon durchdrungen ist. daß unter den Sloveneu nicht die Religion, sondern die Atmioualität in Gefahr sei." So haben die beiden geistlichen Kampsgenossen der radicalen Laibacher Straßentaselstürmer geredet, und die rufsophilen Blätter nehme» davon mit Hochgenuß Kenntnis, während die ultramontanen Organe darüber sehr verlegen geworden sind. Sie müssen schweigen, damit die Gegensätze zwischen der doch den Schlüssel aus ihrer Tasche und öffnet eine Lade. Seid'S net harb. liebe Kinder, murmelt sie dann, dö Sacherln da war'n für Euch vermam. Aber es muß sein. Es geht ja um Euere Zukunft. Und nun fördert sie die Kostbarkeiten ihres Schatzkäftleins fürfichtig zu Tage: Lose und Wertpapiere, ein altvaterisches Perlencollier, getriebenen Goldschmuck aus der Barockzeit mit plumpeit Steinen, aber stark in Gold, wie man ihn damals trug. All die Dingerchen hatten schon Zettel mit den Namen der Enkel, denen sie als Erbtheil vermeint waren. Sie entfernt sie mit zitternder Hand, legt Alles in eine Schachtel und diese in ein Körbchen. Dann nimmt sie Hut und Umhängtuch und schlüpft unbemerkt aus dem Hause. Es hatte gelangt. Die alte Frau hat es ihrem Schwiegersohn auf die Seele gebunden, die versetzten Kleinodien bei guter Gelegenheit wieder frei zu machen. Die Krisis wurde glücklich überstanden. Der schwere Bann war gelost. Frohsinn und Zufriedenheit kehrten wieder ei«. Die alte Frau hatte sich wieder, wie so oft, als der treue, schützende Hausgeist erwiesen. SKi- ' •flownisch g-sinnlen Geistlichkeit nur nationaler, - u »»d national-clericaler Richtung nicht schon jetzt zu scharf zutage treten. DaS zweite Ereignis fand in St. Peter am Karst statt, und zwar unter Gottes freiem Himniel. Dort ging es den Clericalen sehr gut. Erschienen waren aus Laibach der Herr Schrift» leiter des „Slooenec" namens Zitnik, dann Kaplan Kalan. einer der rührigsten aus der geistlichen Gesellschaft, und natürlich auch Dr. Gregorik au» Laibach, ein hoffnungsreicher, slovenisch gesinnter Gemeinderaths-, Landtags-und R,ichsrats»Candidat für die nächsten Wahlen. Der Bürgermeister von Adelsberg, der kurz zuvor noch so furchtbar schneidig radical gethan, war auch herbeigeeilt, und Hinko Kaucic, der Land-tagsabgeordnete — sicher nicht dem inneren Dränge folgend. Ein Schulmeister auS der Gegend trat schüchtern hervor und bat mit Rücksicht aus den Umstand, daß in Jnnerkrain ohnehin alle Schulen katholisch und national seien, dies»« Gegenstuiid nicht weiter in Behand-lung ziehen zu wollen. Es traf ihn jedoch der strafende geistliche Blick, und Herr Gregoric ertheilte ihm einen eindringlichen Verweis. Der Herr Lehrer zog. vor zweitausend Zuhörern blamiert, von bannen, und hat wahrscheinlich einen Vorgeschmack davon mitgenommen, wie es seinen Standesgenosfen demnächst unter dem Krummstab ergeben wird. Einen praktisch Hand-greislichen Erfolg haben die Clericalen der Laibacher Richtung durch den demonstrativen Aufmarsch in St. Peter thatsächlich errungen. Es ist ein« Machtprobe gewesen, wie sie von den Radicalen in Kiain bisher noch nicht geleistet worden ist; hochcrhobenen Hauptes sind die clericalen Hauptleute nach Hause gegangen, voll Freude über die höchst gelungene Demonstration, und wahrscheinlich auch darüber, daß sich immer mehr Anhänger des „slovenischen Vereines" — die geballten Fäuste in den Taschen — unter dem Joch beugen muffen, welche« die Laibacher Geistlichkeit unter dem Titel .Slovenischer Katholikentag* errichtet hat. Die Versammlung von St. Peter war nämlich eine Vorläuferin zu jenem Tage, der — wie es scheint — eine bedeutende Kundgebung zn Gunsten der clericalen Herrschaft werden wird. Der erste Beamte des Reiches- Der erste und zugleich der pflichteifrigste Beamte der Monarchie, Kaiser Franz Joseph, wird zu Ende August eine Reise nach Galizien unlernehmen Angesichts der an der russischen Grenze herrschenden und von der Regierung selbst eingestandenen Ch olerage fahr gewinnt diese Reise erhöhte Bedeutung und gibt einen neuen Be* weis von der persönlichen Unerschrockenheit und dem nie erlahmenden Pflichteifer des Monarchen. Eine Drahtnachricht aus L e m b e r g meldet: Der Landesausschuß hat mittelst Rund-schreibens sämmtliche Bezirksobmänner Galiziens von der für den 30. August anberaumten Hieher-kunft des Kaisers, welcher vom ganzen Lande freudigst entgegengesehen werbe, verständigt. In dem Rundschreiben heißt es, daß der Landes» ausschuß, um den Gefühlen des Dankes für diesen neuen Beweis der kaiserlichen Huld und Gnade entsprechenden Ausdruck zu verleihen, beabsichtige, Vorkehrungen für einen möglichst würdigen Empfang des geliebten Monarchen zu treffen und sämmtliche galizische Bezirks-Vertretungen an diesem feierlichen Empfange durch Deputationen, welche mit dem vom Landmarschall geführten Landesausschusse am 31. August vom Kaiser in Audienz empfangen werden sollen, theilnehmen zu lassen. 9 • • An dem Erlaß, den der Ministerpräsident an den Statthalter von Galizien über die Choleragefahr gerichtet ha«, ist vor Allem die Aufrichtigkeit zu loben, mit der die Gefahr, die mangelhafte Verwaltung des Königreiches der Schmuggel und andere Unzukömmlichkeiten, eingestanden werden. Sehr wichtig ist auch die Weisuna. daß die Behörde» bei Behandlung der «Deutsche Wacht" Cholera - Angelegenheiten von bureaukr uischem Formalismus möglichst absehen und überhaupt die Form weniger als die Sache ins Auge fassen sollen. Inzwischen dringt die Cholera vor. Aus Ungarn werden bereits Todesfälle gemeldet. Zur Einigung. In P e t t a u fand kürzlich eine Wähler» Versammlung statt, die äußerst zahlreich besucht war. Nach dem Rechenschaftsberichte des Reich»-raths- und LandtagS'Abgeordnelen Dr. Gustav Kokoschinegg wurde aus Antrag des Rechisanwaltes Dr. Hans M i ch e l i t s ch folgende Kundgebung beschlossen: Die ver-sammelten deutschen Wähler von P?ttau sprechen dem Herrn Abgeordneten für feine Ausführungen rückhaltlosen Dank auS. Die Wähler danken demselben insbesondere dafür, daß er sich den Bestrebungen angeschlossen hat, welche auf die Einigung aller deutfchgesinnten Abgeordneten zur Abwehr der dem Deutschthum droyenden Gefahren gerichtet sind. Die versammelten Wähler richten an ihren Herrn Abgeordneten die dringende Bitte und Mahnung, in diesen Bestrebungen nicht zu erlahmen. inSbe-sondere auch jenen kleinen Einzelnheiten, durch welche die Slaven aus sprachlichem Gebiete sich auszubreiten suchen und wirklich Erfolge er-ringen, seine Aufmerksamkeit zuzuwenden, ferner dahin zu spreben. daß diesen unter dem Deck-mantel der Gleichberechtigung sich geltend machenden Uebergriffen von Seite der Staat»-Verwaltung doch endlich Halt geboten werde. Die versammelten Wähler bitten ihren Herrn Abgeordneten weiters dahin zu streben, daß während des Zuwartens, welches bis zur Enthüllung der von Seite der Regierung den Führern der Ver-einigten Linken gemachten Zusagen geboten sein mag. die Einigkeit zwischen den deutsch gesinnten Ab-geordneten gefestigt und vertieft werde, dann dafür zu sorgen, daß dieses Zu-warten nicht allzu k»nge dauere und, falls den Deutschen nicht hinlängliche Gewähr gegen weitere Slavisierung geboten wird, daraus zu dringen, daß ein rückhaltloser Widerstand platz-greise, mit allen gesetzlichen Mitteln denselben zu fördern und insbesondere sich für Einberufung eines Deutschen Parteitages in Graz einzu-seyen, aus daß für das weitere einige Vor-gehen Plan und Richtung genommen werde. Aeber das Wesen der Politik hat Fürst B i s m a r? bei der Begrüßung in Jena gewichtige Worte gesprochen: Man kann die Politik eines großen Staates, an dessen Spitze man steht, seiner historischen Bestimmung ent-sprechend leiten, daS ist daS ganze Verdienst, was ich für mich in Anspruch genommen habe. Es gehört noch mehr dazu: VornrtheilSfreiheit, Be-scheidcnheit, Verzicht auf eigene Ueberhebung, als eine überlegene Intelligenz, die Alles voraussieht und beherrscht. Ich bin von früh auf Jäger und Fischer gewesen, und das Abwarten des rechte «Momentes ist in beiden Situationen die Regel gewesen, die ich auf die Politik über-tragen habe. Ich habe oft lange auf dem An-stände gestanden und bin von Jnsecten umschwärmt worden, ehe ich zum Schusse kam. Ich möchte von mir nur den Verdacht abwehren, daß ich un-bescheiden gewesen bin, daß ich Verdienste in An-spruch nehme, die mir nicht beiwohnen. Das Verdienst, das ich beanspruche, ist: Ich habe nie einen Moment gehabt, in dem ich nicht ehrlich und in strenger Selbstprüfung darüber nachgedacht, was ich zu thun habe, um meinem Vaterland«, und ich muß auch sagen, meinem verstorbenen Herrn, König Wilhelm I., richtig und nützlich zu dienen. Das ist nicht in jeden, Augenblicke dasselbe ge-Wesen, es haben Schwankungen und Windungen in der Politik stattgefunden, aber Politik ist eben an sich keine Logik und keine exakte Wissenschaft, sondern es ist die Fähigkeit, in jedem wechselnden Moment der Situation das am wenigsten Schädliche oder Zweck-mäßigste zu wählen. ES ist mir das nicht 189? immer gelungen, aber überwiegend doch in den meisten Fällen. Man hat von mir gesagt, ich hätte außerordentlich viel Glück gehabt in meiner Politik Das ist richtig, aber ich kann dem deutschen Reiche nur wünschen, daß es Kanzler und Mi» ister haben möge, die immer Glück haben. ! (Große Heiterkeit.) Es hat das eben nicht Jeder, j (Siehe Briefkasten.) Ans Stadt und Land. Ein deutscher Notar für Cilli. Wie in unserem heutigen Leitaufsatze wird auch in einem Berichte der Tagespost an die Dienste erinnert, die der scheidende Minister P r a z a k dem Slaventdum in Südsteiermark geleistet hat: Bei oen Bewohnern der Stadt Ctlli wird Herr von Prazak ein besonders übles Andenken hinter« lassen. Ihm verdanken sie es bekanntlich, daß in dieser strammdeutschen Stadt zwei s l o v e» nische Notare ihres Amies walten. Das Gerücht, daß für Cilli ein dritter Notar ernannt werden solle, welcher unter den gegebenen Um« ständen ein Deutscher wäre, so daß die deutschen Bewohner CilliS nicht mehr genöthigt sein wür-den, sich in ihren intimsten Vertrauensangelegenheiten an einen Slovenen zu wenden, hat nun die slavische Presse gänzlich außer Rand und Band gebracht. Tschechische und slovenische Blätter wetteifern in den Bemühungen, nachzu-w ifen, daß ein dritter Notar der Bevölkerung»-ziffer nicht entspreche, und spritzen ihr Gift gegen die Deutfchen von Cilli, welches das Glück dc» Besitze» zweier slovenischen Notare durchaus nicht zu würdigen wissen. Wir werden uns die» für den Fall merken, als wieder einmal — und eS dürfte ja ni l.t lange dauern — von der Bedrückung der armen Slaven und davon gesprochen wird, daß dieselben nur ihre angeborenen nationalen Rechte gegen die deutsche Herrschsucht vertheidigen. Die Ernennung eines dritten, und zwar deutschen Notars für Cilli würde nicht ein Tipselchen vom nationalen Rechte der Slovenen verletzen, sie könnte den Sloveneu, wenn es ihnen nur um ihre nationale Ber-theidigung zu tdun wäre, ganz gleichgiltig sein, und wenn ihre Presse trotzdem Feuer und Flammen speit, so verrathen die Herren ihre Herrschsucht und ihre Bedrückungsgelüste in einer so plumpen Weise, das man die tonst so geriebenen Heuchler gar nicht wiedererkennt. Es ist die höchste Zeit, daß dieser Uebermuth gebührend gedämpft werde. Der steckbrieflich verfolgte slovenische Hutverkäufer Franz Stibernik ist in Laibach verhaftet und am Dienstag durch einen Civil-Wachmann nach Cilli eingeliefert worden. Im Krankenhause entstand am Dienstag Abend ein K e l l e r f e u e r, das glücklicherweise ohne schlimme Folgen verlies. Die Feuerwehr war rasch zur Stelle, die Kranken verhielten sich ruhig. In Folg« des Feuerlärms hatte sich «ine groß« Menschenmenge beim Krankenhaus versammelt. ,J| In fcrr evangelischen Kirche wird beim nächsten Gottesdienst Herr Pfarrer Moriy R o j e r, ein geborener Steirer der zuletzt in der Schweiz war. als Candidat für die Pfarre Laibach-Cilli feine Probepredi gt halten. VomKeerwefen. Am Sonntag sind etwa >1 Officiere nebst einigen Umerofficieren und Militärschülern unter Führung eines Majors mit dem Z w e i r a d von Trieft in Cilli ange» kommen. Die Reife hat am 21. Juli, von Wiener»Neustadt au«, begonnen. Die Herren fuhren mit dem Nachtzuge bis Semmering und erreichten am ersten Tage, um 4 Uhr Nach» mittags. I u de n b u r g. Die Fahrt ging meisten» über durchnäßte Straße«. Am zweiten Tage wurde in Friesach Rast gemach«. Von dort aus bi» St. Veit war die Straße sehr gut. In St. Veit wurde übernachtet. Am dritten Tage erreichten die Radfahrer ui nur 45 Minuten Klagensurt. Große Rast in V i l l a ch und Nachmittags 3 Uhr 45 Minuten Ankunft in Tarvi». Auch auf dieser Strecke war die Straße gut fahrbar. Der vierte Tag galt einem UebungSmarsche nach Pontafel und Lufchari, berg. Am fünften Tage überraschte die Herren ein Gewitter, so daß die Ankunft in T o l m e i n 1892 erst um halb 6 Uhr abends erfolgte. Am sechsten Tage endlich führte der Weg über G ö r z und Nabrefina nach Trieft. Bon dort aus wurden zwei Tagesausflüge unternommen. Aus der Rückreife benutzten die Herren von Laibach bis Steinbrück den Schnellzug. kix Weg über Römerbad, 5». Magareihen und Zjjfier nach Cilli wird als febr gut bezeichnet, vis Marburg führte das Aweirad, von dort h* Frohnleiten die Ei enbahn Die ganze Z?ahrt von Wiener-Neustadt nach Trieft und zurück hat >4 Tage gedauert. — Am Dienstag ist eine Batterie Artillerie auf dem Rückweg von den Schießübungen tu Gurlfeld durch Cilli wogen. Der Tchnlschluß der hie-igen kauf-männlichen Fortbildungsschule fand am 31. Juli ftatt. Zu diesem Anlaß hatten sich der Obmann des diesigen Handelsgremiums, Herr Karl Traun mit Mitgliedern desselben, den Herren Ar ick und Julius R a kusch eingefunden. um die schriftlichen A-beiten der Schulbesuch» zu besichtigten und der Zeugn svertheilung beizu-wohnen. Der Lehrkörper dieser Anstalt hat sehr gute Ergebnisse erzielt. Die Arbeitshefte zeigen, daß der Lehrplan praktisch ist und der Unter» richt mit großer Sachkenntnis und höchstem Eiser ertheilt wurde. Dem Leiter der Anstalt, Herrn Biirgerschullehrer Paul, sowie den Herrn Biirgerschullehrern Martin und Fr.inz Nova? gebührt nach jeder Richtung hin für ihre Thätigkeit volles Lob und alle Anerkennung. H.rr Schulleiter Paul hielt vor der Zeugnisoertheilung «ine gediegene Ansprache an die Schüler, in welcher er hervorhob, wie sehr dieselben ihren Lehrherren zu Tank verpflichtet feie u für die gebrachten großen Opfer, die zur Erhallung der Schule bisher nöthig waren. Der Redner wies auch — und mit Recht! — besondere darauf hin, daß dem Gremialvorftande, Herrn Traun das größte Verdienst um das rasche Zustande-kommen der neuen Gremialschule gebührt, und daß derselbe in dieser Angelegenheit eine andauernde und unermüdliche Thätigkeit ent-falte. Einen sehr angenehmen Eindruck machte » aus die anwesenden Kaufleute, daß der Lehr-körper auch dem StandeSbewußtsein der Schüler besondere Pflege angedeihen läßt. Dies gierig «>>s der Rede des Herrn Leiters hervor und bildet sicher eines jener Mittel, mit denen die jungen Leute auch zu anhaltendem Studium bewogen werden. Mit dem kommenden Jahre wird die bisher bestandene zweiclassige P r i v a t - H a n-bei#schule, erhalten vom Verein der Kauf» leutc in Cilli, in eine öffentliche drei-elasfige Gremial-HandelS-Fort» bildungsschule (eingerichtet nach dem vom Unterrichtsntinisterinm vorgeschriebenen Lehrplan) umge» wandelt. Mit Rücksicht daraus wurde Heuer bereits der neue Lehrplan zur Grundlage genommen, so daß im nächsten Jahre die Ankialt vollständig erweitert seilt wird. In der ersten Classe wurden gelehrt: Deutsche Sprache, Arithmetik und Schönschreiben- in der zweiten Classe: Kaufntätmische Correspvndenz, kaufmännisches Rechnen, einfache Buchführung und Wechfellehre. Im nächsten Jahre kommen Handels-geographie und doppelte Buchführung hinzu. Die Anstalt wurde von den Schülern sehr fleißig besucht; die Disciplin war eine sehr gute und der Fortgang der Schüler sehr zufriedenstellend. Ein Zeugnis mit zum Theil nicht genügendem Erfolg erhielt nur ein einziger Schüler. Tie Anstalt, die vom nächsten Jahre auch eine bleibende Staats- und Landesunterstützung er-halten wird, und die außerden von der hiesigen Siadtgemeinde, Sparcasse und der Grazer Handelskammer unterstützt wird, verdient seitens der Kaufmannschaft Cilli's und auch der Um-gebung die vollste Aufmerksamkeit; jeder gewissenhafte Kaufherr möge dazu beitragen, daß sie von der jüngsten Kaufmannswelt fleißig besucht werde, damit die Jugend eine von gutem kauf» männischem Geiste durchdrungene Ausbildung erhält. Bei dem Eifer der Leitung und des Lehrkörpers ist gar nicht daran zu zweifeln, daß die Schule sich auch weiterhin und immer mehr jenen musterhaften Einrichtungen Eilli'S anschließen wird, die ob ihrer Bortrefflichkeit ..Demtfche Wacht" weithin bekannt sind, und eine Eigenthümlichkeit unseres Städtchens bilden, in dem alle guten Geister wetteifern, daS Beste zu schaffen. Theater Nachricht. Die von unsere» Kunstfreunden für den 6. August geplante Theaier-Vorstellun findet leider ant genannten Tage nicht statt. Der Träger der Hauptrolle in beiden Einactern, mußie infolge der gefähr-lichen Erkrankung eines in der Ferne weilenden Verwandten, unsere Stadt verlassen, um dessen Pflege zu leiten. Ein hinreichender Ersatz war in den wenigen Tagen, die noch für die Proben übrig blieben, nicht beizustellen. und so mußte diese Veranstaltung zugunsten des Musik-Vereines vorläufig aufgegeben werden. Damit jedoch die hiesigen Kunstfreunde nicht um den Genuß gebracht werden, die vortreffliche Opernfängerin, Fran Müller «Lichtenegg, die um des edlen Zweckes willen, ihre Miiwirkung in liebens-würdigster Weise zugesagt hatte, zu hören, wird statt der entfallenden Theater-Vorstellung am Dienstag (zu Gunsten des Musikvereins) ein künstlerischer Unterhalt ungs - Abend mit folgender Vortragsordnung veranstaltet werden: I) C. W. Gluck: Ouverturc zu „Jphigenie in Aulis ' (in der Be «rbeitung von Richard W a g n e r.) Vorgetragen von der Capelle des MusikrereinS. 2) Ernste und heitere Dichtungen. Gesprochen von Gerhard R a m b e r g. 3) Scene und Arie ,ah perfido.* Gesungen von Frau M ü l l e r»L i ch t en e g g, l. Opern-sängerin vom Stadltheater in Riga. 4) W. A. Mozart: Jupiter-Symphonie. Vorgetragen von der Kapelle des Musikvereins (unter Mit-Wirkung hervorragender Musikliebhaber). Waldbaus. Beim heutigen Concerte der städtischen Mufikvereins-Kapelle, das hoffentlich nicht durch Regen vereitelt werden wird, dürste Kapellmeister Dieß! dem vielfach tauch in der Deutschen Wacht) geäußerten Wunsche nachkommen und seine Polka Anita, sowie Czibulka'S Ton-gemälde Ländliches HochzeitSse st neuerdings zur Aufführung bringen. Von zarter .Hand erhält der Heraus-geber eine Zuschrift, die er aus Pflichten der Ritterlichkeit zum Abdrucke bringt, obgleich der darin ausgesprochene Wunsch bei manchem männlichen Leser Widerspruch erwecken wird. Die Zuschrift lautet: Seit Langem schon ist es ein sehnlicher Wunsch vieler, das hiesige San tt-bad besuchenden Damen auch den Wellen-schlag beim Herrenbad genießen zu können, der ihnen von allen Seiten so verlockend geschildert wird, und der eben eine so überaus wohlthuende Eigenthümlichkeit der herrlichen Sannbäder bildet. Es giebt gewiß Stunden während des Tages (z. B. von 3 bis 4 Uhr oder halb 5 Uhr nachmittags) während welcher Zeit sehr wenige, ja vielleicht gar kein Herr badet. Wäre es denn nicht möglich, (und jedenfalls sehr menschen-, beziehungsweise damensreundlich) in solchen Stunden das Herrenbad den Damen, die Lust haben, sich von dem herrlichen Wellen-schwall durchpeitschen zu lassen, zur Verfügung zu stellen 'i Vielleicht fürchtet man, es werde ein solcher Andrang von Damen entstehen, daß dem eigentlichen Damenbad dadurch Abbruch geschieht, und daß im Herrenbad eine Ueber-süllung durch die Damen herrschen würde, so daß die Herren schwer zur bestimmten Stunde wieder zu ihrem Baderecht gelangen. Dies wird in Wirklichkeit jedoch nicht stattfinden, denn erstens können nur kräftige Damen diese» Bad nehmen, zweitens wird nicht Allen die gebotene Stlinde die angenehmste sein und drittens wird an wärmeren Tagen auch den Damen ein ein-maliges Bad nicht genügen, sondern sie werden auch sehr gerne auch vormittag die Damenbäder besuchen. Was die Räumung des Herrenbades durch die Damen zur bestimmten Stunde anbelangt. so könnte ja ganz einfach ein erstes, zweites und drittes Glockenzeichen gegeben werden, welches die Damen an da? Entfernen aus der Badeanstalt erinnert, und welches, mit einiger Beharrlichkeit und Genauigkeit gehandhabt, gewiß pünktlich befolgt werden wird. Möge also unser Herr Hausbaum die Sache in Erwägung ziehen, es wird gewiß möglich sein und die Damen werden bei richtiger Durchführung der Sache gewiß sehr dankbar sein, „was doch auch großen 3 Werth hat.* Luise B., im Namen Vieler. (Hoffentlich hört das Regen weiter bald auf: sonst können weder Herren noch Damen den Wellenschlag im Sannflusse genießen.) Dtadtparkfest Die Hurüstungen zu diesem Feste sind nahezu beendet und bald wird auch mit der Herstellung der erforderlichen Buden, Halle» u. dgl. begonnen werden. Die genauen Programme sind bereits in Druck gelegt und werden auch in den beiden nächsten Sonntags-blättern der Deutschen Wacht erscheinen. Die Ausführungen werden täglich durch neue Anmeld-ungen bereichert und es darf sich wirklich Zeder auf das Fest freuen. Die Ausschüsse sind eifrigst beschäftigt und halten täglich Sitzungen. Gefammt-fitzungen der Frauen sowohl als der Herren werden heute, Donnerstag, um 5 Uhr nachmittag im Ge-meinderathssaale niid den Nebenräumen abgehalten, wobei ein möglichst vollzähliger Besuch nothwendig ist. Nochmals ergeht die Bitte um Spenden an Eßwaren und Getränken, sowie um eheste An-Meldung. Portiuncula, die Schutzheilige der Kapuziner ivurde, wie alljährlich, auch heuer an ihrem Namenssestt (2. August) durch Gebete und fromme Gesänge in der Kapuzinerkirchc gefeiert. Am Montag abends war jenseits der Sannbrücke ein kleiner Markt hergerichtet, auf dem nicht nur Rosenkränze und Heiligenbilder, sondern auch Stiesel, Manfchettenknöpfe, Handspiegel und andere weltliche Dinge zu kaufen waren. Der Lebzelter von Cilli hatte eine Bude aufgeschlagen, in der auch süßer Meth geschenkt wurde, und ein anderer Geschäftsmann war die halbe Nacht damit beschäfigt, sogenannten Sechskreuzer-Kafsee zu brauen. Die Kapuziner stiege war von müden Pilgern dicht besetzt; fast auf jeder Stufe lag ein Schlafender. Oben aber, in der erleuchteten Kirche ertönten die Chöre der Litanei zu Ehren der unbefleckten Zungfrau Maria. Auch vor dem Eingang der Kirche waren Buden errichtet, und zahllose Weiber kauerten auf dem Erdboden, theils schlafend, theils den Kirchengesang durch eigene Weisen kreuzend. Die Andacht soll bis 3 Uhr morgens gedauert haben. 5tanferei. Am letzten Sonntag abends entstand im Gasthause des Marinik in Gaberje, i Umgebung Cilli» zwischen Bauernburschen und Landwehrmänneri, eine arge Rauferei, die sich bis auf die Reichsftrafte fortpflanzte und bei der mehrfache Verletzungen vorkamen; der Bauern-burfche Zgnaz Bus er, welcher schwerverletzt am Thatorte liegen blieb, wurde in das Spital über-rührt. Eine Patrouille von Landwehrmännern rückte aus und verhaftete drei Harrptercedenten und ;war Martin Buc'er, Zoh. Gorianz und Josef Kragolnik, sämmtliche Bauernburschen von der Umgebung Cilli. Dtraferhöhnng In der letzten Cilli» Session stand der 24jährige Knecht Zgnaz Gnus vor den Geschworenen, weil er den Gendarmen Anton Wach aus Eifersucht erschlagen hatte. >Zn der Verhandlung hatte Präsident Dr. Gertscher den Vorsitz und Staaisanwalt Dr. G a 1 l i war öffentlicher Ankläger, während Herr Dr. K 0 -w a t f ch i t f ch «x off» die Vertheidigung führte. Nach dem Wahrspruch der Geschworenen verur-theilte der Gerichtshof den Angeklagten zu vier Jahren schweren Kerkers. Der Staaisanwalt aber meldete gegen dieses Urtheil die Berufung an. Das Obergericht in G r a z hat nun dieser Berufung Folge gegeben und das Strafausmaß aus sieben Jahre erhöht. Bei Niydorf hat aus der Bahnstrecke Cilli—Woll an eine neuerliche Damm - A b» r u t s ch u n g stattgefunden, die noch viel bc» deutender, als die letzte ist. Der Bahnverkedr über Ritzdorf hinaus mußte eingestellt werden. In Zt. Marein bei Erlachstein sind kürzlich, wie die Tagespost meldet, die deutschen Sttaßentafelu über Nacht durch slovenische ersetzt worden, und zwar durch einige nationale Fanatiker ohne V o r w i s s e n des Gemeinde-.'l u S s ch uife 9, der, welcher einen der Thäter, der ausgeinittelt werden konnte, a b st r a f e n ließ. Unbewacht Am 30. Zuli begab sich der Inwohner Ponaraz nach Poschenza zum Grund besitzer Podgorschek ins Dreschen und nahm sein Üjährigcs Töchterchen Maria mit, welche in einem unbewachten Augenblick zur Hauspfütze kam, in dieselbe siel und darin ertrank. 4 Bosheit Nach einer brieflichen Mitthei-lung aus P e t t a u wurden dem dortigen Bürger Josef Fürst in seinem Weingarten zu Gruschkovec 35 Stück veredelte Weinreben aus Bosheit durch bisher noch unbekannte Thäter abgeschnitten und ihm dadurch ein Schaden von etwa 35 Gulden zugesüqt. Diebstähle. In der Nacht zum 26. Jnli wurden dem Grundbesitzer und Gemeindevor-steher Josef Ö x 11 tt i f in Stoppergen aus ver« sperrte« Keller in Dolla nach Auswiegen eine« FenstergitterS 56 Liter Wein durch unbekannte Thäler entwendet. — Wie uns aus St. Urbanc geschrieben wird, sind den Winzersleuten Jakob und Maria L o h in Weitersdorf, als sie vom Hause abwesend waren, durch einen bisher unbe-kannten Dieb, welcher durch den Dachboden in das Wohnzimmer einstieg, aus einem versperrten Kleiderkasten Banknoten und Silbergeld (ja» sammen 14 Gulden) gestohlen. — Laut brieflicher Mittheilung aus Rann wurde in der Nacht vom 23. auf den 24. Juli dem Grund-besitz« Martin Michelin in N e u d o r s (Gemeinde Wisell) von einem unbekannten Thäter nvu vollständige Pferdegeschirre im beiläufigen Werthe von 30 Gulden gestohlen. Wie verhält man stch während einer Höoleraseuche? Der Deutsche Reichs-Anzeiger veröffentlicht eine umfassende Belehrung über das We'eu der Cholera und über das während der Cholerazeit zu beobachtende Verhalten, welche, auf den er» probten Grundsätzen wissenschaftlicher Erkenntnis fußend, eine Quintessenz alle« dessen enthält, was der Einzelne vorkehren kann, um sich vor Ansteckung zu bewahren DaS Wesen der Cholera» krankheit ist glücklicherweise ein derartiges, daß Maßregeln, welche ausreichenden Schutz ge-währen, unschwer durchzuführen sind. Der Ansteckungsstoff der Cholera befindet sich nur in den Ausleerungen der Kranken, kann mit diesen aus und in andere Personen und die mannigfachsten Gegenstände gerathen und mit diesen verschleppt werden. Solche Gegenstände sind beispielsweise Betten, Kleider, Speisen, Waffer, Milch und andere Getränke. Mit ihnen allen kann, auch wenn an oder in ihnen nur die geringsten für die Sinne nicht wahrnehmbaren Spuren der Ausleerungen vorhanden find, die Seuche weiter verbreitet werden. Die Ausbreitung nach anderen Orten geschieht daher leicht zunächst dadurch, daß Cholerakranke oder trank gewesene Personen oder Solche, welche mit denselben in Berührung gekommen find, den bisherigen Aufenthaltsort verlassen, um vermeintlich der an ihm herrschenden Gefahr zu entgehen. Hiervvr ist umsomehr zu warnen, als man bei dein Verlassen bereits angesteckt fein kann und man anderseits durch eine geeignete Lebensweise und Befolgung der nachstehenden Vorsichtsmaßregeln besser in der gewohnten Häuslichkeit als in der Fremde und zumal auf der Reise sich zu schützen vermag. In Cholerazeilen soll man eine möglichst geregelte Lebensweise führen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß alle Störungen der Verdauung Erkrankungen an der Cholera vorzugsweise be-günstigen. Man hüte sich deshalb vor Allem, was Verdauungsstörungen hervorrufen kann, wie dem Uebermaß im Essen und Trinken, dem Genuß von schwer verdaulichen Speisen; ganz besonders ist alles zu vermeiden, was Durchfall verursacht oder den Magen verdirbt. Tritt dennoch Durchsall ein. dann ist so früh wie möglich ärztlicher Rath einzuholen. Man ge-«ließe keine Nahrungsmittel, welche aus einem Saufe stammen in welchem die Cholera herrscht, olche Nahrungsmittel, durch welche die Krankheit leicht übertragen werden kann, zum Beispiel Obst. Gemüse. Milch, Butter, frischer Käse find zu vermeiden, oder nur in gekochtem Zustande zu genießen insbesondere wird vor dem Gebrauche ungekochter Milch gewarnt. Alles Wasser, welche« verunreinigt sein könnte, ist streng zu vermeiden. Verdächtig ist Wasser, welches aus dem Unter-gründe bewohnter Orte entnommen wird, ferner ans Sümpfen, Teichen, Wasserläufen, Flüssen, weil sie in der Regel unreine Zuflüsse haben: „Jratsche Wacht- al« besonders gefährlich gilt Wasser, das durch Auswurfstoffe von Cholerakranken in irgend einer Weise verunreinigt ist. In Bezug hierauf ist die Aufmerksamkeit vorzugsweise daraus zu richten, daß die vom Reinigen der Gefäße und beschmutzter Wäsche herrührenden Spülwässer nicht in Brunnen und Gewässer, auch nicht einmal in deren Nähe gelangen. Den besten Schutz gegen die Verunreinigung des Brunnen» wassers gewähren eiserne Röhrenbrunnen, welche direct in den Erdboden und in nicht zu geringe Tiefe desselben getrieben sind (abessinische Brunnen). Ist es nicht möglich, sich unverdächtiges Wasser zu beschaffen, dann ist es erforderlich, nur ge-kochte« Wasser zu genießen. Was hier vom Wasser gesagt ist. gilt aber nicht allein vom Trinkwasser, sondern auch von allem zum Hausgebrauch dienenden Waffer. weil im Waffer befindliche Krankheitsstoffe auch durch das zum Spülen der Küchengeräthe, zum Reinigen und Kochen der Speisen, zum Waschen, Baden u. s. w. dienende Waffer dem menschlichen Körper zu-geführt werden können. Ueberhaupt ist dringend vor dem Glauben zu warnen, daß das Trink-waffer allein als Träger tes Kankheitsstoffes anzusehen sei und daß man vollkommen geschützt sei, wenn man nur untadelhakteS Waffer oder nur gekochtes Waffer trinkt. Jeder Cholerakranke kann der Ausgangs-punkt für eine weitere Ausbreitung der Krankheit werden und es ist deswegen rathsam, einen Kranken, so w?it e» irgend angeht, nicht im Hause zu pflegen, sondern einem Krankenhaus« zu übergeben. Ist dies nicht auszuführen, dann halte man wenigstens jede» unnöthigen Verkehr von dem Kranken fern. Es besuch« Niemand, den nicht seine Pflicht dahin führt, ein Cholera-haus, ebenso besuche man zur Cholerazeit keine One, wo größere Anhäufungen von Menschen stattfinden (Jahrmärkte, größere Lustbarkeiten u. s. w.) In Räumlichkeiten, in welchen sich Cholera-kranke befinden, soll man keine Speisen und Getränke zu sich nehmen, auch nicht rauchen. Da die Ausleerungen der Cholerakranken be-sonders gefährlich sind, so sind die damit be-schmutzten Kleider und Wäsche entweder sofort zu verbrennen oder zu deSinficieren. Man wache auch aufs sorgfältigste darüber, daß Cholera» Ausleerungen nicht in die Nähe der Brunnen oder der zur Wafferentnahme dienenden Fluß-läuse u. s. ». gelangen. Alle mit Kranken in Berührung gekommenen Gegenstände, welche nicht vernichtet oder desinficiert werden können, müssen in besonderen Desinfeclionsanstalten ver» mittels heißer Dämpfe unschädlich gemacht oder mindestens sechs Tage lang außer Gebrauch ge-setzt und an einem trokenen. möglichst sonnig n, luftigen Ort aufbewahrt werde». Diejeniaen, welche mil einem Cholerakranken oder mit dess n Betten und Bekleidung in Be-rührung gekommen find, sollen die Hände als» bald deSinficieren; ganz besonders ist dies er-forderlich, wenn eine Verunreinigung mit den Ausleerungen des Kranken stattgesunde» hat. Ausdrücklich wird noch davor gewarnt, mit un» gereinigten Händen Speisen zu berühren oder Gegenstände in den Mund zu bringen, welch« im Krankenraum verunreinigt sein können, zum Beispiel Eß- und Trinkgeschirr. Cigarren Wenn ein Todesfall eintritt, fo ist die Leiche sobald als möglich auS der Behausung zu ent-fernen und in ein Leichenhaus zu bringen. Kann das Waschen der Leiche nicht im Leichenhause vorgenommen werden, so soll e« überhaupt unterbleiben. Das Leichenbegängnis ist so einfach als möglich auszuführen. Das Gefolge betrete das Sterbehaus nicht und man beteilige sich nicht an Leiche-ifestlichkeiten. Die Kleidungsstücke, Wäsche und sonstige Ge» brauchsgegenstände von Cholerakranken oder Leichen dürfen unter keinen Umständen in Benützung 'aenommenoder an Andere abgegeben werden, eh« sie deSinsiciert find ; namentlich dürfen sie undesin-ficiert nicht nach anderen Ort geschafft w»rden. Dem Empfänger von Sendungen, welche derartig« Gegenstände au« Cholara-Ortrn erhalten, wird dringend gerathen, dieselben sosort womöglich einer De«insectionsanstalt zu übergrben oder unter den nölbiaen Vorsichtsmastreaeln selbst ,u i tm des inficieren. Cholerawäsche soll nur dann zur Reinigung angenommen werden, wenn dieselbe zuvor deSinficiert ist. Andere Schutzmittel gegen die Cholera, al« die hier genannten, kennt man nicht und e» wird vom Gebrauch der in Cholerazeiten regelmäßig angepriesenen medicamentösen Schutzmittel (Choleraschnaps u. s. w.) abgerathen. Mereinsnachrichten. ReukauS Der Gründungs-AuSschuß für die Ortsgruppe Bad NeuhauS deS Vereine« Di« Südmark erläßt folgenden Aufruf: Deutsche StammeSgenossen! In diesen so hart bedrängten Gauen der Untersteiermark hat sich eine Schaar deutscher Männer zusammengethan, um auf deutscher Erde, umflutel von den brandenden Wogen mächtig vordringenden Slaven» thum«, den Deutschen der Umgebung Cilli eine neue Heimstätte nationaler Arbeit, ein frisches Feld nationaler Thätigkeit zu gründen. Es gilt, deutsche Männer, der hehren Idee der „Süd-mark", diesem nationalen Schutzvereine, zum Durchbruch« zu verhelfen. Seid denn herzlich geladen. Slammesbrüder, zu der am 7. August 1892 im Saale de« Gasthoses Orofel statt» findenden Gründungs-Feier der Ortsgruppe „Bad Neuhaus" der „Südmark* zu einem Feste, welches in nationaler Einheit die Deutschen dieser Gegend zu versammeln bestimmt ist. Erscheinet zahlreich, um den Gegnern zu zeigen, daß noch nicdt im Unterlande die national« Idee erstorten ist ! Unterstützet durch Euer Erscheinen ein Unter-nehmen, welche«, getragen von der Lieb« zu unserem Volksthume. eine feste Wacht gründen soll, auf deren Zinne wir als Hüter des deutschen Volkes im Unterland« getreue Ausschau halten wollen, und an deren Wällen alle Wogen deutschfeindlicher Bewegungen sich brechen mögen! So hoffen wir denn, nicht allein zu stehen, sondern, freudigst unterstützt von unseren Stammesbrüdern, geeint und siegesbewußt, dem für unser herrliche« Unterland so bedeulungS« vollen Vereine „Südmark" neue Streitkräste zuzuführen! Bad Neuhau«, im August 1392. Für den Gründungs-AuSichuß: Med. Franz Kamniker. Franz O r o s«l. Der Central-Ausschuß der k. k. Landwirt-schaftSgesellschast in Wien. (Präsident: Joses Fürst Colloredo-Mannsseld) sendet der Deutschen Wach« folgende Mittheilung: Die Anmeldungen zu der internationalen Zucht- und Nutz-v i« h s ch a u sür Rinder und Schweine in Wien, nehmen einen erfreulichen Fortgang, so daß jetzt bereits eine reiche Beschickung mit erlesenen Rasselhieren zu erwartm ist. Da« österreichische Acker-bauministerium bewilligte «inen Beitrag von 1500 Gulden, damit auf d«m Ausstellungsplatze im Prater (der VI. Section der Wiener Landwirt-schakts-Gesellschaft gehörig) stabile Slallunaen sür die ausgestellten Schweine errichtet «erden können, da diese Institution der Zuchtvieh-Ausstellungen für Rinder unc> Schweine in den landwirtschaftlichen Kreisen sich ganz besondern Betheiligung erfreut. Viel« Großgrundbesitzer. sowie die Wiener Landwirtschafrs-Gesellschast haben den An-kauf von Zuchtthieren, z. B. kör die zu errichtenden Zucht-Anstalten und Stationen verschoben, um aus dieser reich beschickten Ausstellung die Au«wahl treffen zu können. ES liegen so viel« Nachfragen vor, daß die Autstellung kaum den Bedarf zu decken in der Lage sein dürfte, wenn nicht alle Räumlichkeiten überfüllt werden sollen. Das Finanzministerium hat verfügt, daß sür die Zeit der Ausstellung ein« eigene Zollexpositur im Aus-stellungsraum die möglichsten Erleichterungen für die zollamtliche Behandlung ausländischen ©ich«« gewähr«. Um di« Viehbefitzer vor Verlusten während d«S Transponcs der AuSft«llungsthier« sowie während der Dauer der Ausstellung zu schützen, ist Vorsorge getroffen, durch ein An«rbi«ten d«r wechselseittgeii Viehv«rfich«rungsanftalt in Wien, die gegen billig« Prämien diese Gewährleistung übernimmt. Für da« Preismelken zeigt sich eine besonder« lebhaft« Th«iluahme der Viehbesitzer. Anfragen find zu richten an da« Secretariat der (. f. LandwirthschaftSgesellschaft in Wien. I., ßeronaaffe 13. ___ 1892 Deutscher Böhmerwaldbund VudweiS Die Bundesleitung dar beschlossen, ^hochherzigeVermächtnis des ocidingeschiedenen IkichSrathSabgeordneten 0r. Ed. Herbst als be-Äderen Fond anzulegen, die Zinsen alljährlich « den so tzungS mäßigen Zwecken zu verwenden, md bei dieser Verwendung stets des Stifters t«>es Fondes Erwähnung zu thun. — Die durch tai großen Brand geschädigten Bewohner von !.-Moliken konnten noch wiederholt durch eine tot Bundesleitung zugekommene Spende von 100 •ultKin von Seite des Allgemeinen Deutichen Schul-«eines in Dresden unierstützt werden. — Die af Veranlassung des Deutschen Böhmerwald-Indes von Prof. Anderegn auS Bern durch drei Kochen unternommene Bereisung des Böhmer-«ldgebietes ergab die besten Erfolge, und sind ta Porträge, welche dieser hervorragende Fach-vonn allerorts abhielt, überall zur Quelle fort-Iihriulichen Strebens geworden. — Das Ergebnis htfet Bereis»ng wird meiner Schrift zur öffentlichen kailUnis gebracht, ebenso der am >8. Juni l. I. « Budweis abgehaltene Vortrag des Herrn Jng. rimel über die Hintanhaltung der Hochwässer-Wen in den oberen Flußgebieten der Malisch rab Moldau. — Das Bödmerwaldnebiet wird vrn auch von Seite des Herrn Oberlehrer K. Schwalb mit Oberrokitai bereist, um Pilzirvckcn-»ftalten an mehreren Orten zu errichten und die kMkcrung überhaupt auf die große Zahl der Kunmgm eßbarer Schwämme aufmerksam zu mhen. Vermischtes. Weltausstellung. Die k. k. Central-fmmtfston für die Weltausstellung in Chicago : 1993 sendet der Deutschen Wacht folgende Nachricht zur gefälligen Benützung: Trotz der 5«mnerruhe bleibt daS Interesse der österr. In-|lufkrie für die Betheiligung an der Weltausstellung in Thicago ein reges; so erhielt die österr. Ab-«Heilung jetzt einen erfreulichen Zuwachs durch ta Anmeldung einer Gefammt-Ausstellung dir Dnchsler Wiens, welche 31 Firmen umfaß»: »» Bildung von Gesammt - Ausstellungen bei : «deren Branchen ist im Zuge. — Der »peditions-Vertrag mit der Firma Schenker & ?«tp. ist nunmehr vereinbart und liegt bei der l^C«atral-Commissiou (Wien, l.. Neue Börse) |B Einsicht auf; die wichtigsten Bestimmungen »»selben werden den Ausstellern in den nach-tat lagen zugehen. Die Frachtkosten stellen sich ad Wien, Bodenbach und Eger bis in die llisstellungsgebäude in Chicago für gewöhnliche Alter nur aus circa 7 bis 8 Gulden Gold per Kilogramm. — Auch wegen der Kasten ist an bezüglicher Bertrag mit der Ersten österr. !hilren-, Fenster- und Fußbodenjahriks-Gefell-ftaft in Wien bereits abgeschlossen: die Typen nid Preise der AuSstellungsmöbel, die ebenfalls !«i der Central-Commission einzusehen sind, sowie «den sür die Aussteller wissenSwenhe Be-Kimmungen werden denselben gleichfalls in den Masten Tagen zukommen. Der österr.Regierung«, Kmmrssär Dr. Anton v. Palitschek dürste Mitte lugiif) d. I. nach Wien kommen, um mit der Krlral-Commifsion persönlich die schwebenden Gelegenheiten zu besprechen derselbe wird sich Mimt auch den einzelnen Ausstellern zur Ver-Ämg stellen. — Die Weltausstellung in Berlin wird wahrscheinlich nichtzuStande !«>men. Maßi^'brnd dafür ist u. A. der JiiweiS auf die sittlichen Folgen des Painmenströmens von Menschenmassen! Eduard Dubsky von Wittenau. Pilsen« Zeitung, deren Schriftleiter Eduard >. DudSky war, bringt über die Ar» feines HK« folgende Darstellung: Plötzlich und un-»«tet einttetende Ereignisse haben von jeher te vielzüngigen Fama viel zu schaffen gegeben. A ist daher nicht zu verwundern, daß daS Mische Geschick, welche» unseren Schriftleiter •eilte, zu allerlei Muthmaßunaen und bös-Migen Verdächtigungen Anlaß bot, denen Wiienzutreten wir, im Hinblick auf den reinen »Mofa Charakter des Verewigten, für geboten Pchlen. Wir geben daher im Folgenden die iWrigen Details des fchmerzliche^Ereigni^es. — ..Deutsch- Wucht- deutschen SchulvereinS noch vergnügt mitmachte, fühlte sich feit Montag den >1. d. M. nicht ganz wohl, ging jedoch feinen Obliegenheiten nach, bis ihn endlich am Freitag den 15. ein starkes Fieber hinderte sein Bett zu verlassen. Herr MÜDr. Pleyer. der herbeigeholt wurde, constatierle ei« typhöses Fieber. Als sich in einigen Tage« eine starke Lungen- und Brust-fell-Entzündung hinzugesetzte, die Gefahr für das Leben des Patienten steigernd, beries Herr Dr. Pleyer zu seiner Beruhigung und um die Verantwortung den Anverwandten gegenüber nicht allein zu tragen, den Herrn MUDr. Vanicek, welcher den gefährlichen Stand der Krankheit nur bestätigen konnte. Für die Ueberwachung des Kranken und zu feiner Pflege wurden zwei Mäklerinnen bestimmt, welche alternierend ihren Dienst versahen. Beiden wurde eingeschärft, auf den Kranken zu achten, da derselbe schon einige-male im heftigen Fieberdelirium den Versuch machte, aus dem Betie zu steige». — Donnerstag abends versah die Wärterin Katharina Hirschl den Dienst am Krankenbette. Als sie um halb neun Uhr zu dem Kranken eintrat, rief er sie zu sich und bat sie nicht mit ihm zu sprechen, da ihm der Arzt jedes Sprechen verboten hätte. Um halb 10 Uhr sprang er aus dem Bette, gieng zu seinem Schreibtische, in dessen Schublade ein geladener Revolver lag, nahm denselben, trat vor den Spiegel — die Wärterin, in der Meinung, er hätte eimn Kamm in der Hand, hörte nur noch einen Schuß: leblos sank Dubsky aus den Erdboden. DaS Ganze war daS Werk eines Augenblickes und konnte nur unter der Pression eines momentanen Fieberwahnes geschehen sein, denn DubSky lebte in den möglichst günstigen materiellen und gesellschaftliche» Verhältnisse«, hatte nie zuvor auch mit einem Worte einen ähnlichen Gedanken geäußert oder auch nur ein? Zeile hinterlassen, die darauf hinzuweise« vermochte. — Aus der Schule weiß Professor Friedrich Umlauft lustige Verwechslungen uud sonstige Proben unfreiwilligen Humors z« berichten. Wir geben au» der Sammlung, die in Wien bei Karl Gräser erschienen ift, Einiges wieder: Schüler (liest): Waldmeister erfüllt den Forst mit würzigem Duft. — Lehrer: Was ist das, der Waldmeister 1 — Schüler (nach einiger Ueber-legung). Ein altn Förster. — Nach der Bepsrechung von Schillers „Die Kraniche des Jbykus": Wer war der i« dem Gedichte erwähnte Timotheu» ? — Ein Kranich! — Androklus stand sinnend in der Arena. Da wurde ein großer Löwe aus ihn losgelassen. Dieser aber blieb vor Androklus stehen und that ihm nichts. Da dem Kaiser so etwas noch nicht vorgekommeu war, so stieg er hinab und fragte den Löwen, warum er den Androklu« nicht fressen wolle! — Die Vertreter der Industrie theilt man ein in 1. Schafwolle. 2. Baumwolle, 3. Lumpen. — Ueber die Bed.u-tunst des Schiffes: Wenn wir dieS Alles über-blicken, so sehen wir, daß da» Schiff mit Recht daS Kameel des Meeres genannt werden kann. — ColumbuS stand unermüdlich auf dem Hintertheil und spähte nach Land aus. — . . . Wenn von zwei Freunden der eine reich, der andere arm ist, oder wenn das Umgekehrte der Fall ist . . . — Die Kinder pflückten so emsig, daß bald jedes fein Kleidchen voll hatte. — Ceres lehrte den Menschen das Rothdürs-tigste verrichten u. s. w. Kunst. Schriftthum, Mhne. L ö w t n b I u t heißt ein« Novelle von Ferb. K ü r n b e r g e x, die Dr. W. Lauser in Wien au« dem Nachlasse de« Dichter» herausgegeben und bei H. Minden i« Dresden verlegt hat. Der Her-auSgeber bespricht da« Wer? im jüngsten Hefte seiner Allgemeinen Kunstchronik und sagt »um Schluss«: Dem Löwenblut Wirt, wie wir den Lesern »errathen dürfen, demnächst ein neue» Novellenbuch Kürnberger'« sin der Deutschen Berlag«anftalt) nach-folgen, das manche Ueterraschuug bringen wird. Dann wird endlich der große, von Kürnberger hinterlassene Roman „Da« Schloß der Frevel" in der Gestalt veröffentlicht «erdn», die ihm der Her- druck'äbig zu machen, gegeben hat. Im Herbst schließlich sollen auch dramatische Werke Kürnberger'», über denen zu seinen Lebzeiten ein besonder« schlimmer Unstern gewaltet, für die Bühne theilweise neu «in-gerichtet, »orgeführt werden. Werke, die sich an innerem Werthe thurmhoch über da« heute beliebte Thealerfutter erheben und bei ihrer zu hoffenden Aufführung die Oesterreicher überzeugen werden, welche dichterische Größe ste an Kürnberger besessen und — verkannt hatten. Gedichtevon Franz Wolff. Mit fünf Bildern nach Zeichnungen von Leop. Bürger (Leipzig, O«w. Mutze). Franz Wolff ist den Lesern der Deutschen Wacht durch manchen deutschen Sang bekannt geworden. E» gereicht unS daher zur besonderen Freude da« soeben erschienene Büchlein zu bespreche». Unser Dichter verzichtet darauf, einer Modeschule, oder richtiger einer gegenseitigen Lobes-Versicherung«-Gesellschaft beizutreten. Er begnügt sich damit, echte Empfindungen in schlichte aber anmuthige Form zu kleiden. Und da Wolff eine edle Natur ist. sind e» auch durchweg« edle Gedanken, die wir hirr au»-gedrückt finden. Mit Genugthuung vermissen wir jene erheuchelte Weltverachtung und jene — leider oft wirkliche — Schlaffheit, die heute den meisten Jüngeren anhaftet. Wolff verschmäht alle Lüge und alle Ziererei. Er zeigt seine Seele in ihrer schönen Nacktheil. Welche ech'e Leben«sreude strömt un« in den Worten entgegen: Die Sonne so golden, der Himmel so blau. Und da« Herz so jung mir geblieben! Möcht jubeln und fingen voll jauchzender Luft, Möcht leben; ja leben und lieben! In der Kedichtenreihe Ein Lebensjahr scheint der Berfasser die Liebe«geschichte mit seiner jetzigen Gattin zu schildern, die er nach langem stummen Werben gifreit hat und mit der er im besten Sinne de« Worte« glücklich lebt. In der Form an Heine mahnend sind die Schlußverse au« dem achten Gedichte dieser Reibe: Ich schau Dein Bild entzückte» Blick«, Doch fließen die Thränen dabei; Mir ist, al» ob ich nur ein Dieb In Deinem Herzen sei! Zu mächtiger Lohe schlagt die Leidenschaft seiner Liebe im Schlußgedichle empor, da« den Besitz der Geliebten kündet: Zieh' hin, o lraumgott, will dir jetzt entsagen. Da «ir den höchsten Preis da« Leben gibt. Da« Glück ruht nicht im träumen, nicht im wagen: Glückselig ist da« Herz nur, welche« liebt l Baumbach'sche Tön« weiß unser Dichter in der Abtheilung Wilde Rosen anzuschlagen: Und sind ihre Augen bräunlich fast Und duakel ihre Wang: Daß wilde Rosen am schönsten sind Sagt schon uralter Sang! oder: Fahr wohl, du Wirth«hau« lobesam! S' ist traurig auf der Erden, Daß eh' man recht zum trinken kam, Geschieden schon muß werden l Dagegen ist Lenau'sche Wehmuth über die Nachtlieder ausgebreitet: Hab dich lieb, du rSthselvolle Uneniweibte Mutter Nacht, Hab in deiner keuschen Stille Biel geschrieben, viel gedacht. Wa« ich schmerzlich mir ersehnte, Hast Du, Milbe, mir g«schenkt, Wenn ein Traum sich auf den Müden Liebevoll herabzesenkt. Zu den verschiedenen Abtheilungen der Gedichte hat der Wiener Maler Leopold B u r g e r sehr stimmung«volle Titelblätter gezeichnet, die den Werth de« Buche« wesentlich erhöhen. Da« erste Blatt bietet «ine Allegorie der Dichtkunst. Wilde Rosen zeigt der Maler sowohl am Rosenstrauch, wie auch — in übertragenem Ginne — in der Gestalt einer herben bäuerlichen Schönen. Die Nacht wird durch eine mondbeleuchtete Landschaft verbildlicht. Lieder entlockt Amor einer Leier, und Vöglein zwitschern ste in den Zweigen. Lose G e-danken endlich schießt ein Satyr al« treff-sichere Pfeile von seinem Bogen ab. — Zu Nutz und Frommen aller Ehemänner sei noch solch' .Deutsche W«cht- 1895 Immer hast du freien Willen. Wenn du'« klug zu drehen weiht. Daß Gedanken deine» Kopfe« Deine Frau al« eigne preist l Man sieht, e« fehlt ver süßen Sreise, die Franz Wolff un« bietet, auch nicht da« nStbige Salz! D i e l a n d w i rt f cba f t l i ch e Mittel- fchu le zuKaaden zählte im Schuljahre 1891/92 wie der un« vorliegende Jahresbericht ausweist. 73 Schüler, davon waren 5,4 au« Böhmen. 60 Katholiken. 3. Protestanten. 4 Jfraeliten, 59 Deutsche, >3 Tschechen, I Ungar, 4?" Söhne von Gul«- und WirtschaftSbe-sitzern und von Wirtschaft»b«amttn. Da« Fort-gangSzeugniS erster El-Ise mit Au«zeichnung würd« 10. da« Arugni« erft«r Elasse 51 Schülern au«-gestellt Der Reifeprüfung unterzogen sich 15 Schüler, vsn denen 3 für reif mit Auszeichnung. 9 für reif erklärt wurd«n; einer wurde auf ein Jahr zurückgewiesen, ein Schüler trat nach »blegung der schriftlichen Prüfung zurück. »>vei Schülrrn wurde die Ergänzung der Prüfung nach den Ferien zugestanden. Die Anstalt ist mit Lehrmitteln aller Art reich ausgestaltet und mit einer Musterwirtschaft versehen. Das Programm schließt ein B«richt. über eine von dem Lehrkörper und den Schülern nach Deutschland unternommene Studienreise. — Die Anstalt hat drei Jahrgänge, genießt da« «Sin-jShrig-Freiwilligenrecht und befähigt die abgelxnden Schüler zur Bewirtschaftung eigener oder erpachteter Güter, zum Kintritte in d«n landwirtjchaftlichen Verwaltungsdienst auf Herrschaften und, nach «r-folgter Lehramtsprüfung zum Dienste al« Wander-lehrer und al« Lehrer an niederen landwirtschaftlichen Lehranstalten, Kaaden ist wegrn seiner gesunden Lage und de» Abgange» geräuschvo»er Zerstreuunzen al« Studienaufenthalt b«sond«rS zu empfehlen. Die Auslagen für Kost und Wohnung find sehr mäßig. Da» N-ne I l l n st r i e r t e Blatt, ein aus rosafarbenem Papier gedruckte» Famillenblattt, da« sich namentlich durch seine Billigkeit auszeichnet, bringt im jüngsten Heft Abbildungen und Auf-sätze über neue» und alte» Geld, die russische Cholerapost, den Hcidenlemvel und den Räuberthnrm in Znaim. u. s. w. Da» Blatt erscheint in Wien. Budapest. B r ü n n, Prag und ift durch alle Buch Handlungen und Zei«u»g»v«rschleiber, sowie in W. Burkart'S ZeitungSverlag in Brünn zu beziehen. «Ilmmiu»- fett AMmtatai »iijtt Hat n> de,i«Ii«n m drr *ud>-. »nich- »»» lmMtn/fMaMaM rrltl R»»»h >■ «iUL. Iremdenlilie der Swdt ßilli „Hotel Erzherzog Johann": H«rr Dr Karl Turner. Wien; Aurel Jankovich. Lber-gespan, mit zwei Töchtern und Frau Katinka v. Zado. Budavest: Alfred Oppenheim, Reisendtr. Wien; Ludwig Ritter v. Schwarzmann k. u. k. Oberst i. P, mit Gemahlin. Graz; A. Baar, Oberturnlehrer. Freiberg. Sachsen; Ernst Schrott»-berger. Kaufmann, mit Gemahlin und zwei Töchtern, Zwickau, Sachsen; Adolf Pfeiffer. Reisender. Wien; Du'an Risti6 Kaufmann. Trieft; M. Baumann, Kausmann, Triest. .Hotel Koscher" lHotelür Wrezg): Herr Franz Rupvrich, Agent, Pola; Fritz Martin, Kauf-mann. Nürnberg? Gustav Renner, Bürgerschullehrer, Zwickau. Sachsen ; Richard Glade. Private, Dre«d«n ; Ernest Koztlj. Mag. d. Pharm.. Laibach; Johann Thaller. Kaufmann, mit Schwester, Triest; Franz Brunnet. k. k. Turnlehrer, Laibach; Dr. Leopold Groß, Graz; I. Duldner. Kaufmann. Wien; Josef Schuster, Rechnung»beamter. Salgo-Tarjan; Abraham Herman. Kaufmann, Lemberg. Galizien; Adolf Loeftr. Bürgerschullebrer, Zwickau, Sachsen. „Hotel Elefant^: Herr I. Schennerl, k. u. k. Hofrath, Laibach ; Roderich Baron Koenig»» brun, k. u. k. Oberst, Wien; M. Popper, Kauf-mann, Prag; Moriz v. Szöttösy, Gutsbesitzer. Stuhlweißenburg; Martin Roth. Privatier, sammt Frau, Stuhlweißenburg; B. Kirsch, Geschäfts-reisender, sammt Frau, Wien; AlfonS Castelliz, Studierender, Graz; Albert Stein, Kaufmann; Kaad«n; Frau Elisc Valentin, BuchhändlerSgattin. FÜnfkirchen: Herr Joses Urban. Kaufmann, Mar-bürg; Zeno v. Lexa, Privatier, sammt Frau und Tochter, Dombovar; Jaque» Tobell, Ingenieur, sammt Gemahlin, Prag; „Hotel Stadt Wien": Herr A. Tusek. Director, Reich«nhurg; Emanuel Dellai, k. u. k. Oberlieulenant, Triest ; Willibald Venedig, D Ritter-OrdenS-Priester, Polstrau ; Anton Treon, Kaufmann. Sava, Krain; Aloi» Notar, Land«« Ingenieur, Graz; Edmund NovZk, k. k. Devvsitenamt» Perstand, mit zwei Töchtern, Graz; Sigmnnd Schubert. Reisender, Wien; Hugo Huber, Reisender. Wien; Aloi» Pirle, Kaufmann, Prag ; Joses Deklava k. u. k. Lieutenant, Marburg; Josef Geppert, Reifender. Triest; Frau Marie Brückner, Private, Lemb«rg; H«rr Karl Kunzi, Gasthofbesitzer, mit Gemahlin, Friedau. Hotel „zum goldenen Löwen": Herr Edmund Putz, Bankbeamter, sammt Gemahlin, Wien; Rudolf Gadner, Commi«, Weitenstei« ; Franz Wogrinz. Zimmermeister, Rann: StranSky, k. u. k. Oberlieutenannt, Wr.-Neustadt; Müller, t. u. k. Lieutenant, Wr. Neustadt; Josef Knielv, Reifender, Wien ; Frau Madeleine Fischer. Professor»-gattin. Graz; Herr H. Ascher. G«n«raldireclor, Graz; Johann Winderhalier, Reisender. Marburg; Rudolf MIlota, n.-S. Land««rath, Wien; Frau Earoline Schonta. k. k. Krei»c»mmissär».'Witw« mit Tochter, Laibach ; He»r Johann Sanda, Gymnasial-Abilurient au« Mara». In Privatwohnungen. Herr Michael Hußa, k. u. f. Militär - Pensionist mit Gemahlin, au» Triest, Ringstraße im Svarkassagebäude. Frau Silvia Rubesch, BeamlenSgattin, mit Nicht« Giovana kav«zzali, Triest, im Sparkaffagebäude, Ringstraß«; Herr Ivan Pribanic, kgl. Proftifor mit Gemahlin, au» S«nj, Haupiplatz Nr. 8: Wilh«lm F. Ealafati, k. u. k. Fregatten-Kapitän a. D. mit Gemahlin und 2 Söhnen au» Tri«st, Neugaff« Nr. 9; Frau Fanny Ferlinz, Restaurateur»-gattin mit Sohn, au» Laibach. Herrengaffe Nr. 22 ; Herr Victor Pankiewicz, k. u. k. Hauptmann a. D.,' mit Gemahlin und Tochter. Laibachergaske Rr. 1«) Frau LewinSky, k. u. k. MajorSgattin, mit Tochter' Frau Swoboda, BcamteaSwitwe, Frau Rubritiu». Oberinspector»w!twe au« Graz. Grazerstraße Nr. 22 ; Frau Gisela Sarosv, AdvocatenSgattin, mit Sohn Ladislau» und Neffe Ernö Greß, au» CSakSthurn. Ringstraße im Sparkassagebäude; Herr Roman Levicki, KreiSgerichtS-Präsident. mit Gemahlin, zwei Kinder und einem Dienstboten, au» Biha«. Schmied-gaffe Nr. 13; Frau Fried» Frank, k. u. k. Haupt-mannSwitwe, mit drei Familienmitgliedern. Graz. Sanngaffe Nr. 5 ; Fräulein FranziSta Novak und Nnlonia Novak, Finanzdirector»Iöch>er, Graz, Schmied-gaffe Nr. 5. * # * * » ♦ # * # * * « * * * * * * * * * ♦ JL Für ein *'remi^chtwiir^n- uiul Pxodueun • Gt»chiist SOd->teicrniarki viril ein tOehtiger, (Wisigvf, «olicler Comptoirist gcsuclit.. Derselbe muss befeit» all- »oieher llnitig «««»!». »ick über n'ino Wirksamkeit mit ^ befriedigenden Zeagnjswn ausweitn können, aer (leot*chfeii und «•lo-veni*ch<»n R}ir*ch!. F und jur. ?f. Beste« Dank für Ihre ehrenvolle Einladung, di« unS h«rzl!ch erfreut bat. Leider sind wir durch Beruf»-Pflicht verhindert, derselben Folge zu leisten. Eingesendet. Vergaüstu»«sjüge mit 5«)% ,^lhr-pr,isermävigunn arraugicrl G. Schroe.l's bureau anläßlich des Feiertages Maria Himmel-fahrt von Cilli nach Wien, Budapest, Triest;' Fiume und Bened'k- KiliisikeitSd.iu?r der Tont-und Retonr-BiUeis 11 Tage. Mhers die Proaramnie, welche in der Expedition dies«» Blaltes erhältlich sind. Der heutige» Nummer der D e n t s ch e n Wacht lieg» ein 1«> Zeiten umfassendes Preis-Verzeichnis von R a r e (f e r in Linz bei. Neben Uhren aller A»t sind darin auch Uhrketten, Anhängsel und sonstige Schmuck-gegenstände mit genauen Angaben abgebildet. Örnnl Sfi»rn)J..ffc JfE'fc glaltr ant D»W»«« tc. fc« «MfaMMnc C.mh<.ittn lint TITDlJ •«(tRtcl in*«- u*» «iWwiü bong- an» »otlfni die *r|.l«u fnhrlk O. Hrnnehrr« i*. ». k. j'oflif.j, Zlirirli. a* »> tr. fön». VritftunM »i«A dn Lchwkij. •» t bei Wetten. Spielen und TenUiuoiiten dox Cillier Stadt-Verschflnernnjts Vereine«. i S««!beu erschii Polka mazui fü-r DPianoforte Preis 6« kr., mit Postxuscndung 63 kr. 6-26— FRITZ RASCH, Masikalien-Hanillnng, Cilli. 18B2 .Deutsche Wacht* Z)ie Heillermükte. Rbkinifche Siovelle von Julius Rasch. Original.»ein«». — Nachdruck mfuttn. (7. Fortsetzung.) Die» ist meine Sühne, sagte Atarianne «eiter, ich darf dabei nicht wanken. Auch bin ich sicher, daß seine alte Neigung, wenn ich ihm gegenübertrete. a»ss neue «»wachen wird. Kkiviß läßt er sich beruhigen, da es mehr Schwache, mrbc der Einfluß der Mutter ist, als Schlechtigkeit, «>s ihn so herzlos erscheinen läßt. Ich weiß «$ noch. waS ihn rüdrt, michgielig stimmt. . . . Kenn ich mich früher «reute, im Guten aus ihn ju wirken, muß ich jetzt diese Mittel anwenden, m Rettung von — uns Beiden. . . . Mein Plan ist, ihm der Großmutter Tod mitzutheilen und zu fsgen, daß ich gesonnen sei. mit Handelsleuten „ach Amerika auszuwandern. Er wird sich durch diele Nachricht gesichert fühlen, und nicht ansteben, ju kommen. Ihr. Martin, könn« ihm sreilich nichts mdr ausrichten. Er fürchtet Eure Zeugenschaft inid Eure Strenge. Sucht deshalb einen verlaß-lichw Boten, der ihm ein zweites Schreiben »bennittelt. dabei aber weder Euch noch mich Hirn«. Seid versichert, auf diese An werden sich mic Wünsche erfüllen. • * » Ich verfuhr nach meiner Rückkehr, w e i>e ti gefordert, und vergewisserte mich, daß der Brief auch richtig von ihm angenommen worden war. Wie es weiter gehen würde, konnte ich nicht maihen; aber es ließ mir keine Ruhe, und ich vermochte den Ort nicht zu verlassen, ehe ich mißte, wie Mariannens Schicksal sich gestalten «ürdc. Obgleich ich all« näheren Beziehungen zwischen Mi als für all« Zeiten abgebrochen betrachtete, konnte ich mein Herz nicht zum Schweigen bringen. Mein ganzer Haß warf sich aus ihren Verführer, den ich weiterer schmachvollen Handlungen für föd'g hielt. Ihre Absicht, nochmals mit ihm zufamenzutreffe», erschien mir als ein Wagnis, da? ich sie nicht unbewacht unternehmen lassen wollte. Sie bauchte mir so sehr des Mit-leids, des Erbarmeni, der Hülfe werth, daß alle Vernunft und Vorsicht vor dem allmächtigen Gefühle, ihr, wenn nöthig, schützend zur Seit, pi stehe», zurücktrat. So nahm ich mir d«nn »vr, Anton nicht aus de» Augen zu lasse», und legte mich auf die Lauer. Wer in der Mühle ans.- und eingieng. wurde von mir mit Fragen bedrängt. Ich erfuhr, daß seine Braut dort an-«esend sei und er seitdem das Haus nicht mehr »erlassen habe. Später theilte mir ein Müller-knecht mit, daß seine Verlobte den folgenden Tag abreise, und daß Anton beabsichtigte sie zu be-gleiten. Wer weiß, dachte ich — vielleicht ist jetzt der Augenblick gekommen, wo er Mariannens Wunsch e>füllt. — Ich begab mich an de» Rhein int nahm an der Stelle, wo das Müllerboot lag., einen versteckten Stand ei». Ich wartete «inen ganzen Tag — er erschien nicht. Auch «fuhr ich später, daß er erst auf den folgenden Abend sein Pferd in das Wirthshaus bestellt habe. Wieder begab ich mich auf meinen Posten, versicherte mich aber zuvor eines Nachens, den ich in der Nähe des MüllerkahnS am Ufer be-festigte. Es war ein grauer, unheimlicher Tag. Bleiern senkten sich die Wolken hernieder. Der ftht», gieng hoch und eine schlammige, schmutzige Waflennasse trieb, mit Eisstücken untermischt, in rasche: Strömung thalabwärts. Es war ein Wagnis, hinüber zu rudern? und unternahm's der Müller, so war sein Eiser groß, mit dem Mädchen in'S Klare zu kommen. Denn daß er sich ihren Wünschen fügen werde, glaubte ich nimmermehr. Die Verzweiflung trieb Marianne zu diesem letzten gewagten Schritt. Einen Erfolg konnte ich wir davon nicht versprechen. Aus meiner Betrachtung wurde ich durch »inen raschen Schritt erweckt. Emporblickend, er» kannte ich den Müller. Er spähte vorsichtig uiiihkr und bestieg erst, nachdei» er sich über-zeugt. daß er ollein war, den Kahn: Bald sah ich ihn die Richtung nach dem jenseitigen Ufer einschlagen. Als er eine weite Strecke entfernt war und ich annehmen konnte, daß er nicht nickwärt« schaue, bestieg ich gleichfalls meinen > Nachen, um ihm aus geraumer Entfernung zu folgen. Ich sah, daß er seinen Weg nach dem Orte nahm, von dem mir Marianne gesprochen. Es war ein FelSoorsprun , welcher sich senkrecht aus dem Rheine erhob In früheren Jahren hätte ein Naturfreund seine obere Fläche ebenen und einen schmalen Fußpfad zu demselben hinaus in d«n Felsen bauen lassen. So diente er denn jetzt als Aussichtspunkt. Anton landete an der Stelle, wo der Pfad begann und stieg zu dem Plätzchen hinauf. Ich ruderte jetzt gleichfalls an's andere Ufer und kletterte auf Händen und Füßen zu einem Felsen-Einschnitt empor, der mir den Ausblick auf den Ort des Stelldicheins von oben her gestaltete, während die unten Stehenden mich nicht erblicken konnten. Marianne und Anton waren schon im Ge-sprach begriffen. Ansäuglich wurde es mir schwer ihre Worte zu verstehen, so wild tobte die Bran-dun;» an den Felsen. Je heftiger aber die Leiden-schastlichkeit ihres Gespräches anwuchs, umso empfänglicher wurde mir Auge und Ohr für jede Bewegung, jeden Ton. Der heiße Wunsch, zu erfahren, was der Müller dem »«beschützten Mädchen an dem einsamen Orte verkünden möchte, schärfte alle meine Sinne. Du beabsichtigst, nach Amerika zu gehen? börte ich Anto» sagen: Das ist recht von Dir, es entspricht ganz meinen Wünschen. Damit cnt-gehst Du dem Gerede, und wie immer es sich später schlichte», Niemand erfährt von dem Vor-hergegangenen. Ich hab« in meinem Ledergurt fünfhundert Gulden, die ich dir einhändigen will zur Bestreitung deiner Reise und zum Unter-hall für die erste Zeit deines dortigen Aufent-Haltes. Marianne wehrte ihn ab. in'cm sie sanft, doch bestimm« erwiderte: Um Reisegeld handelt sich's nicht, Anton. Die Großmutter hat mir ein hübsches Erbe hinterlassen, das uns beiden zum Hinüberkommen, sowie auch zur Gründung eines Geschäftes genüge» wird. Bist du verrückt? fuhr Anton heftig aus. Soll ich etwa von Haus und Ho» laufen, um mit dir in der Welt herumzustreichen? Das sollst du nicht, wen» du den Muth hast, mit deiner Mutier offen und ehrlich wegen meiner zu sprechen. Das kann ich nicht, — nicht jetzt kann ich dich ihr bringen; das wirst du einsehen. Gerade jetzt ist der Zeitpunkt, um ihr be-greiflich zu mache», daß d» deine Schuldigkeit an mir thun mußt. Der Mutter gehört die Mühle und der größere und besser« Theil der Feloer. Ich darf sie nicht reizen, wenn ich den Schaden herauf-beschwören will, von ihr auf das Pflichttheil geletzt zu werden. Ohne Hader und Streit gienge es nicht ab. — das widersteht mir. Dir freilich wäre eS ein Leichtes, dich einzudrängin, wo man dich nicht will. Es entstand eine Pause. Marianne rang offenbar mit sich, und ihre Stimme zitterte, als sie fortfuhr: Wenn deine Mutter von dir ver-langt, was nicht recht ist. so bist du nicht ver-pflichtet, ihr zu folge». Du hast jetzt eine heiligere Aufgabe, — und ich verlange, daß du sie er-füllst. Geht es nicht ohne Zank und Streit und willst du ihn vermeiden, so solge mir nach Amerika. Dort traut uns ein Priester, und deine Mutter wird sodann leichter verzeihen, was nicht mehr zu ändern ist. So hast du'S beschworen; — halte jetzt dein Wort! Was du dir nicht alles einbildest! höhnte er; du kennst mein« Mulier schlecht; eine so perfide Handlung würde sie mir nie verzeihen. Marianne warf sich ihm zu Füßen und umklammerte seine Kniee. Anion! rief sie unter Schluchzen, lasse dich erflehen. Gedenk« deiner Versprechungen, meines jahrelangen Kämpfens! ES ist ja nicht möglich, daß du dich so schnelle, so entsetzlich schnelle verändert habe» kannst l — Stoße mich nicht ins Elend! — Du trägst di« Hauptschuld an dem Vergehe», — theile zu« Wenigsten seine Folgen! Stehe aus, sagt« er mit sanfterer Stimme, ich verlasse dicht ja nicht. Nur füge Dich vor-erst und mache die Reise allein. Bist du weg. so kann ich die Mutter viel besser bearbeiten. — Ich folge dir sodann und hole dich zurück. — Deine Schande braucht sie ja nicht zu ersahren, — auch die andern nicht. — Lasse uns Abschied nehmen, — komme, komm», es muß geschehen! Er drängte sich hinweg und wandte sich zum Gehen. Anton! schrie sie auf und umklammerte ihn von Neuem, gehe nicht so von mir, - wir sind nicht mehr zu trennen! ES hätte freilich nicht geschehe» sollen, waS geschah; aber erinnere dich deiner Schwüre, deines Drängens, deiner Be-theuerungen. Wen» eine Schande aus mir lie>t, bist du verpflichtet, sie zu heben. Denn wisse, daß ich meine Rechte an dich nicht ausgebe k Fügst du dich nicht im Guten, so trete ich klagend gegen dich auf. Scheere dich zum Teufel! brach er in Un-geduld los. Will so Eine auch noch Vorschriften machen! Marianne erhob sich rasch und trat in ihrer ganzen Größe vor ihn hin. Du bleibst! sprach sie. Höre, was ich dir sage: dein Herz ist falsch, und was du redest, ist Betrug. Du hast dich zu einer neuen Verlobung verleiten lassen und möchtest mich hinwegoränge», um freie Hand zu hoben. Du vergissest, daß meine Rechte von dir anerkannt sind. Mit diesem Papier in meinen Händen betritt kein neues Weib dein Haus! Sie wies mit der Hand auf ihre Brust. Des Müllers Athem wogte so lau», daß ich denselben bis zu meinem Versteck vernahm. Endlich keuchte er: Meinst du den Wisch, — den ich unterschrieben habe? — Zeig' doch her, — den hast du ja gut aufbewahrt! Nicht ich that's, sondern die Großmutter. Die Alte? — ja. ja ! hahaha ! — er lachte gezwungen — es war sehr komisch! — 2o zeige doch, ich bin begierig, zu sehen, was ich unterschrieb. Zu was? — Du hörst es ja. es war ein Eheversprechen. Nun ja doch, — es war ja auch ehrlich gemein«, nur solltest du dein Mißtrauen lassen. Ich bin nicht verlobt — es ist alles dummes Zeug — das trug dir ein Lügner zu. Ich thue nur so. um die Mutier zu beruhigen. Du wirst mein Weib. — keine andere! Hättest nur nicht gleich so heft'g werden sollen, — du weißt, das ertrag' ich nicht. — Jetzt aber gehe nach Haus«; in ein paar Tagen komme ich zu dir; sodann verabreden wir die Reise. Er suchte sie zärtlich an sich zu ziehen. Marianne drängte ihn zurück. Laß das Müller! sagte sie finster. Nun, in Unfrieden wollen wir uns doch nicht trennen? Gewiß nicht. Ich werde dem« Antwort ab-warten Sie machte ein« Bewegung, sich zu ent-fernen. Er hielt sie am Arme fest. Aber zeigen solltest du mir doch zuvor den Wisch. Wozu, wenn du dein Versprechen halten willst? Bist du noch immer mißtrauisch? Lasse das Reden. Anton! Wenn du deine Pflicht erfüllst, kenne ich gewiß die meine. Ei soll dich nie ein Vorwurf treffen. Hahaha! Daran zweifle ich ja nicht. Aber siehe, mich peinigt der Gedanke, daß du so raffiniert mit mir zu Werke giengft. Sei ehrlich und gieb mir da« Papier zurück! Thust tm's nicht, so stört es unsere Ehe und macht es mir unmöglich, dir zu folgen, dich zu heirathen. Warum. Anton? Ich wußte ja nichts von GroßmutterS Vorhaben; doch dünkt mir jetzt ihr« Vorsicht ein Fingerzeig des Höchsten. Sie hält dich ab. ein Unrecht zu begehen und dringt dich wieder auf den rechten Weg. Das Schreiben bleibt vorerst in meiner Hand. Nur werde ich dasselbe vom Pfarrer und Bürgermeister beglaubigen lassen. Sie wendete sich zum Gehen. Er sprang vor sie hin. ergriff ihre beiden Hände und sucht« sich des Schreibens zu bemächtigen. Jetzt «rst mußt du mir'S herausgeben! rief er mit angenommenem Lachen, dem man die inner« Wuth anhörte. Ich fchwöre, du wirst mein Weib. Doch den Wisch gieb berau«! Nimmermehr! sagte sie, ihn abwehrend. Was deine Schwüre bedeuten, weiß ich. (Fortsetzung folgt.) „aptniinrr g»«oji GrÄStli.a/uis- Realität auch für Bäckerei sehr geeignet mit schönem Sitz- und Gemüsegarten und vorzüglichem Quellen Wasser versehen, ist in schöner gesunder Gegend Südsteierm&rhs, in deren Nähe sich eine grosse Bahnstation, sowie zwei grössere Fabriken befinden, wegen Todesfall billig zu verkaufen Anfragen zu richten an die Ezp. <1. Bl. unter ..Gaethau'.realität-. 641—2 Lehr junge aus gutem Hause, der deutschen und tlovenWcheu Sprache wuchtig, wird sogleich aufgenommen in der Gemischtwarenhandlung des S. F. Schalk, in Lichtenwald. 010—3 Wasserkraft von 30 DP. mit S&ge und Mahle unmittelbar an der Eisenbahnstation Heilenr.tein und an einem Strassenknotenpunkt gelegen, zu verkaufen. Auskunft e. theilt Gutsver-wajtung Neukloster. G44 Eine gassenseitige Wohnung, bestehend aus 2 Zimmern und Küche, ist Tom 1. Oktober 1892 an zu »ergeben. Anfragen im Dienstboten-Bureaux Herren-gasse Nr. 30. 039 bestehend aus 3 Zimmern und Zugehör, ist am 1. September zu beziehen Grazer-strasse 47, U n g e r. 643 Wohnung, Hochparterre, bestehend aus 2 Zimmern, Kabinet, Vorzimmer und Zagehctr, bis I. September xn beziehen. Karolinengasse Nr. 3. 642 WM- Gesucht wird "WW ein gesunder, kräftiger Lehr junge aus gutem Hause f&r ein grösseres Geschäft in Cilli. Bedingungen: Zurückgelegte Bürgerschule oder einige Jahre Realschule oder Gymnasium. Schriftliche Offerte wollen an die Verwaltung der ,JDeutsch«n Wacht-4 gerichtet weiden. 647—3 Im Tabat-Hanpt-Verlac wird eine versierte Uetall-Vor»oMi imn»rln bis I. September aufgenommen. Näheres dortselbst, 646—2 Institut W MM\ fOr Studierende des k. k. Gymnasiums UermunngniMR (I. Prospecte gratis und franco durch 534—74 rfir iHrrrtinn. Z. 6140. Eine schöne Kundmachuna. ?5os»mnfl * ▼ WW m w- wm + mit 3 Zimmern nebst allem Zugehör ----tskiflaii\|t «II 1 Ar», >«4 V. . .. I .. C_____ 1892 mit 3 Zimmern nebst allem Zugehör ist sogleich zu vermiethen, Anfragen bei Bechtuld » Regnla. 586—1 Vom Ztadtamte Cilli wird kundgemacht, daß der Besitz von Hunden biK längstens 15. August l. I. bei der hiesigen Sladicasse anzumelden und die Auflage per 4 st. gegen Empfangnahme der Quittung und Marke umso gewisser zu berichtigen ist, als im widrigen Falle jeder Hund, welcher vom 10. August 1892 an mit einer für das nächste vom l. August 1892 bis Ende Juli 1893 lausende Steuerjahr giltigen Marke neuer Form nicht versehen ist. vom Abdecker eingesangen und nach Um-ständen sogleich vertilgt werden wird. Für Hunde Fremder oder Durch-reisender können Fremdenmarken bei der Sladicasse behoben werden. Jede Umgehung der Steuerentrichtung insbesondere Verheimlichung i ionha Pfipeinhp eines steuerbaren Hundes oder die Benützung einer falschen oder erloschenen lUIolulB Marke wird außer der zu entrichtenden Jahrestaxe mi: dem doppelten Erläge derselben bestraft. Tladlaml Cilli. am 30. Juli 1892. rr3ön§föiiijri V ersehleiss eri 11 «sucht. Anzufragen bei Herrn Bai er in Cilli, Laibarherstrasse 21 (Baierhol). MV 632—2 Ter kais. Rath und Bürgermeister! Dr. Äteekermann m. p. Reugeborenes Kind wird anfangs September l. I. zu in Cilli oder Umgebung wohnenden sehr achtbaren Eheleuten, die große Liebe zu Kindern haben, jedoch selbst kinderlos find, gegen sehr gute Bezahlung dauernd in Pflege gegeben. Diesbezügliche Anträge sind unter „T. Z. 28, Wien. XVIII. Bezirk" rcstanie Postamt Schulgasse bis 1ö. August einzusenden. »21—! Zahnarzt Ludw. Heksch in Wien, I. Bez., Mtetmitf« i erlaubt sich höflichst anzuzeigen, dass* er vom 4. August 1. J. ab kurze Zelt In ZWU- Ollli Im Hotel „Erzhersoff Johann" von 9 bis 12 Chr vor- und von 2 bis 5 Uhr nachmittags ordinieren wird. — Künstliche Zähne und Qeblsse in vorzüglichster Ausführung zum Sprechen und Kauen vollkommen geeignet, werden sehn erzlos eingesetzt, sowie alle Zahnoperationen, Plomblarnngan mit Oold oder anderen dauerhaften Füllmassen schonendst ausgeführt. 41/. In Anbetracht meines kurzen Aufenthaltes in Cilli, ersuche ich bei Bedarf von Kunstxühen rechtzeitig bei mir vorzusprechen, damit der Herstellung des Zahnersatzes die nöthig« Zeit und Sorgfalt gewidmet werden kann. Hochachtungsvoll Ludwig Heksch, 619—a Ziihnnrxt. hochfeine Fruchte. versendet uin fl. 2 — /um Einsieden fl, >7», Weintrauben fl- 2 40, frische Feigen fl. I SO. Tafelbirnen fl 1 80, Pflaumen fl, 1 60, Ringlotten fl. 1-60, gemischte« Tafelobst fl. 2, Lemonien fl. 1-60, Paradeisftpfel fl. 1 40 franco in Füsfkilo-Postkorb. 605—8 Ig**z M. Kolin, Görz, Küstenland, Zu vermiethen. 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