eiNZELPREIti woehentofis 10 Rpl Saimtatf-SonaUf Ii Rpt lanintgtt Leitung Amtliches Organ des Verlag und Schrlftteltunp: Marburg a. d. Drau. Badgasse Nr. 6, Fimnit: 25-67 2d<68, 23-69. Ab 18.30 Uhr tst die Schriftleitung nur aut Pernrul Nr. 28-61 erreichbar. ~ Unverlangte Zuschriften werden nicht rückgesandf. — Bei Anfragen ist das Rückporto beizulegen, — Postscheckkonto Wien Nr. 54.608. Steirischen Helmatbundes (Erscheint wAchenthch sechsmal als Mormzeitang (mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage) Bezugspreis (im voraus zahlbar) mona^ich RM 2.10 einschl. Postgebühr; bei Lieierung tm Streifband zuzügl. Porto; bei Abholen in der üeschättsstalle RM 2.—. Altreich durch Post monatlich RM 2.10 zuzügl. 36 Rpt. Zustellgebühr !Jtr.l32 Oltardurg-2>rau, 2>irn4taa, 2.3uni 1942 S2.3af)r0ano 170 Frachter mit 924400 brt im Mai versenkt Aiwterdmi waltora 66 Schiff« betchVdlgt — BrllMi vertoren in Nordafriica 2000 Gefangene, 560 Panier und BS Omchiltze -— Vergeltungcsclilag auf Canterbury Filhrerhatipiquartier, 1. Juni Das Oberkcmimando der Wehrmadit sribt bekannt: An der Ostfront wurden eigen« örtliche Angriffe erfolgreich durchgeführt. VerdnzeMe Angriffe des Gegners wurden abgewiesen. Die Luftwaffe bekämpfte mit starker VVirkTing niilitäri-sche Ziele tn Stadt und Hafen von Sewastopol. In den Gewässern von Murmansk be-schädiarten Sturzikatnpüluffz&use zwei große Frachtsohilfe durch Bonibentreffer. In Nordafrika wurden brittscbe Gesen-ansrlHe unter hohen Verlusten des Feindes abgeschlagen. Deutsche und italienische Jfiser schössen am sEestrigen Tage in LuHkämpfon 34 britische Flugzeuge ab. Im Verlaufe der blstieriKen harten Kämpfe brachten deutsche und Italienische Tmpfien über 2000 Gefafifene ehi tuid verächteten oder erbeuteten 350 Pattaerkantpfwagen, 53 Qeschfitze und zahh^dies anderes Krieg»niaAerlaL An der Kanalküste verlor der Feind am gestrigen Tage 19 Finazeuge. Zur Vergeltung für den Terrorangriff der britischen Luftwaffe aof die Imien-siadt von Köln sriffen starke Kanipf-flfegerkräke in der letzten Nacht den Bischofssitz von Canterbury hi SUdost-cngland mit Tausenden von Spreng- und Brandbomlben an. Die tn geringer Höhe und bei guter Sicht anlUegenden Verbände beoBacliteteii groBe Brände. Ein-zelne brttfsche Flugzeuge unternahmen in der Nadht zum l. Juni wirkungslose Störflüge in das westdeutsche Geijiet. Der Kampf gegen die Versorgungs-schiffahrt QitiBbiltannlens und der Vereinigten Staaten war Im Monat Mal besonders erfolgreich. Kriegsmarine und 1.uftwaffe versenkten 170 feindliche Schiffe mit zusammen 934 400 brt. Außerdem wurden 66 Schiffe durch Boml)en-oder Torpedotreffer ntni Teil schwer beschädigt An diesen Erfolgen hat die Unterseeboot-Waffe, wie schon durch Sondermetdung bekanntgef:el>en, mit der Versenkung von 140 ^liiffen mit zusammen 767 400 brt besonderen Anteil. Bei den letalen Kämtpfen auf der Halb-Tiisel Kertsch hat sich der Obergefreite Fntfan dadurch besonders au«gezeidhnet, daß er in einem Steinbruchgebiet trotz starken fefndlichen Feuers allein In eine Höhle eindrang utrd durch deren Sprengung die Gefatigennahme von 9 Offizieren und 650 Mann ermöglkihte. Bei den Erfolgen deutscher Unterseeboote vor der amerikanischen Küste hal sich das Boot des Kapi-tänleutnants Winter besonders ausgezeichnet Bei dem britischen Luftangriff auf Köln I haben die dort eingesetzten Luftschutz-kräfte ungeachtet efgener Verluste durch Ta-tiff-aft und besonderen Mut eine größere Ausdehnung der Brände verhindert. In eimin lahf oetoiif — hi elnrni Monit msenkt Marburg, 1. Juni hl ehwiii Monat haben unsere Kriegsmarine und Luftwaffe 924 400 brt versenkt. 170 Schiffe der Feindmflchte ßhid dabei auf den IVleeresgrun-d gegangen Nimmt man dazu die Versenkungen durch Italien und Japan die Verluste durch Minen usw.. dann beträgt die Einbuße der Engländer und Nardamerükaner in diesem Mal weit über eJne Mililon brt. Die gewailtige Größe dieser unseren Feinden vertorgengegangenen Handeistonnage wird deutlich, wenn man sich vergagenwärtigt, daß das amtUdie Schiffahrtsbüro der Vereinigten Staaten die Bauleijrtungen der USA-Werften für das Jahr 1941 mit rund 700000 brt angegeben hat. Englands Schiffsbatrtcn hat Churchill selber mit dnem Monatsdurchschnitt von 80 000 brt bewertet. Das sind im Jahr 960 000 brt. Außerdem aber legt allein die Wiederherstellung der ini Mai durch deutsche Torpedos und Bomben beschädigten 66 Feindschiffe die nicrd-anierikanischen und britischen Werften auf Monate hinaus lahm. Sprunghaft sind die deutschen Versen-kungserfolge seit Dezember des Vorjahres (257 200 brt) gestiegen. Fast jeder Monat brachte zunächst ein Mehr von 100 000 brt und darüber. Nun aber trat im Vergleich zum April (585 000-brt) eine Steigerung um rund 340 000 brt ein. Damit ergaib sich eine Versenkungsztffer, die zweieimhalbmal so groß ist, wie die vom Jänner d. J. Aber nicht nur, daß diese Tonnage für unsere Gegjner verloren ist, versanken ' mit den Schiffsladungen auch die Waffen, die Munition, die Verpflegung für ganze Armeen. So haben unsere U-Eioote und unsere Flieger, von denen die fetna-Mchen Geleitzüge im Atlantik zerschlagen wurden, auch letzten Endes in der Schlacht um Cherkow mitgekämpft und so kämpfen sie Tag um Tag und Nacht um Nacht an der Seite der deutschen Heere an der Ostfront. Mitte April verglich die Waislringtoner Zeitschrift »United States News« den Kampf zwischen den deutschen U-Booten und der nordamerikanischen Abwehr mit einem Wettrennen und stellte fest, daß Hitlers U-Boote ihren Vorsprung halten. Seit dem 7. Dezember 1941 hätten die Gesamt Verluste der USA-Handelsmarine bereits mehr als ein Dritte] ihres ur-Siprüngilichen Schiffsraumes, der mit 9,3 l^illionen brt angegeben wurde, verloren. Ihid damals schrieb diese Zeitschrift auch die alinungsschweren Worte: »Die Schlacht im Atlantik entscheidet sich gegen die USA und Ihre Verbündeten.« Seither hat sich das Versewkungs-tempo nahezu verdoppelt. Gegen die USA sowohl, wie auch gegen England. Hohe britische Flugzeugmlusfe Rom, 1. Juni Dar italienische Wehrmachtbericht gibt bekannt: Feindliche Gegenangriffe in der Mtr-marica, die darauf hinzielten, einge^-hlos-sene Abteilungen zu entsetzen, wurden durch entschlossenes Zu^jrcifen* vereitelt. Im Verlauf dieser Kämpfe fügte die Piser-ne Panzerdivision Ariete dem Gegner schwere Verluste zu. Es wurden weitere 57 Panzer erbeutet. Lebliafte Tätigkeit der italienischen und der deutschen l.uftwaffe. in einer Reihe siegreicher Luftkämpfe wurden 33 Flugzeuge von den Jagdfliegern. der Achse, vier von der Flak großer Bodeneinheiten abgescho!*sen. Damit hat der Feind vom 26. bis 31. Mai 86 Flugzeuge über Libyen vwlortn, währtnct am Boden einige Dutzend Flugzeuge zerstört wurden. Bei Bombenangriffen gegen die Stützpunkte Micabba und La Venetia erhielten die Ziele wiederholt Treffer. In Luft-kämpfen mit unseren Jägern stürzten zwei Spitfire ab. In der vergangenen Nacht führte die britische Luftwaffe in rollendem E'nsatz und mit beträchtl'chen Kräften einen neuen Angriff auf die Stadt Messina durch. Die Zivilbevölkerung hatte einen Toten unö' 13 Verletzte zu beklagen. Es entstand beträchtlicher Schaden an einigen Gebäuden, so auch an dem Krankenhaus Principe di Piemonte, wo 40 Insassen verletzt wurden. Zwei Kampfflugzeuge erhidt»n Flaktreffer und «türmten ins Meer, das eine zwischen Villa San Giovanni und der Riv'era del Taro, das andere zwischen Oall'na und Citona. So schlaip unsere Bomber zurück Furchtbare BrVnd« vrUlen in Canteibury — Rautof muss einen iiVergeltungitchlag von basondarar Wildlieit" eingastelien Berlin, 1. Juni | haben und Canterbury zu einer der Die Stadt Canterbury, die in der Nacht schönsten Städte Englands machten, sind vom 31. Mai zum 1. Juni das Ziel emes fast vollkommen ein Raub der Flammen Vergeltungsangriffes der deutschen Luft- geworden, die durch die engen Straßen waffe war, liegt in der Grafschaft Kent Canterburys rasten.« an der Straße Dover—London. Es ist »In Anbetracht der Wildheit des Aneine altertümliche Stadt mit etwa 24 000 griffs«, so fügt Reuter hinzu, »sind die Einwohnern, malerischen alten Gebäuden, blutigen Verluste, wie man glaubt, ge-und engen Straßen. Seit den Zeiten von j rin^?.« Thomas Becket ist Canterbury die klrch-| Reuter muß dann zugeben, dafi zum liehe Metropole und der Sitz des Erz-[Löschen der Brände zahlreiche Feuer-bischof-Primas von England. Canter-; wehren aue den umliegenden Bezirken buiry iß stark von Militär belegt. Wirt- eingesetz werden mußten, und läßt dann schaftlich hat es als Getreidehandeis- ^ einen Feuerwehrmann zu Wort kommen, platz, Straßen- und Eisenbahnknoten- der erklärt: »Der Feuerschein sah furcht-punkt Bedeutung. Das englische Nachrichtenbüro Reuter schreibt über die Wirkung dieses deutschen Vergeltungsschlages: I »In den frühen Morgenstunden des Gebälk bahnen. Die Häuser der Innen-Montag unternahm die Luftwaffe bei hei- Stadt haben unter dem Bombenangriff lem Mondenschein einen Vergeltungtan- schwer gelitten.« griff auf die berühmte Kathedralenstadt Wenn selbst das Reuter-Büro, das be-Canterbury. Zahlreiche Gcschäftsgebäude kanntlich immer mehr verschweigt, als gingen in Trümmer. Zerstörte Gebäude es zugibt, in diesem Stil berichtet, läßt schwelten noch in der Sonne des juni sich ermessen, mit welcher Wucht und morgens an vielen Stellen der Altstadt. 1 Wirkung dieser neue Vergeltungsangriff Gebäude, die jahrhundertelang gestanden 1 der Luftwaffe gelührt worden ist bar aus, als wir uns der Stadt näherten. Dk Bevölkerung mußte sich am anderen Morgen ihren Weg über Trümmer, Feuerwehrschläuche und schwellendes JCäeqscekeut 194Z Das neue Aufgebot für den Sieg Von Soldat Ernst Günther Diekmann Je länger der Krieg nun schon dauert, um so stärker ist das Aufgebot an Männern, die der Kriegsdienst fordert. Jalir-fifünge, die am I. September 1939 noch Jünglinge wartn, stehen heute bereits unter den Waffen oder haben zum Teil schon ihre Bewährungsprobe vor dem Feind bestanden. Monat um Monat, besonders in den Wartezeiten vor den großen Schlägen der deutschen U'ehrmacht, rückten neue Kontingente in die Kasernen ein und verließen sie am Ende der Ausbildunp;*^-zeit, ym an der Front den Wert des Gelernten zu beweisen. Kriegsrckrut zu sein, 'heißt etwas ganz anderes, als Friedensrekrut zu sein. In kürzerer Frist müssen heute die soldatischen Grundek'mente erworben und gefestigt werden. Aber daß der Ruf des deutschen Soldaten als des besten der Welt auch den Kriegsrekruten dieses KriegdS mit einschließt, haben im Westfeldzug sowohl als auf dem Balkan, im Osten und im hohen Norden viele hundert Bataillone und Regimenter längst bewiesen, deren überwiegende Kopfstärke sich aus »Kriegssoldatcn« zusammensetzt. Auch im Frühjahr dieses Jahres ist der Ruf zu den Fahnen an zahlreiche Männer ergangen, die bisher in der Landwirtschaft arbeiteten, an Maschinen und Werkbänken standen oder auf Kontorschemeln und an Schreibtischplätzen saßen. Daß dieser Ruf erst nach so langer Zeit an sie erging, und'daß auch im Frühjahr 1942 wiederum so viele Zivilisten in die Kasernen einziehen konnten, beweist das große Kräfterc-servoir, über das unser Voik trotz schärfster Beanspruchung dank seiner mustergültigen Organisation verfügt. Nirgends brauchte die kriegswichtige Arbeit eines Einberufenen eingestellt zu werden; der Leistungswille und die Bereitschaft der Daheimgebliebenen zur Mehrarbeit füllen auch die neuen Lücken auf dem Bauernhof, in der Werkstatt und im Büro aus. Auf den Exizlerplätzen aber begann von Stund an jener emsige Betrieb, der unter dem Sammelbegriff »Rekrutenzeit« in Millionen deutscher Männer unverlierbare ernste und heitere Erinnerungen wachruft. Wir wollen von den Rekruten des Kriegsjahres 1942 sprechen. Nicht, weil sie uns als Einzelpersönlichkeiten so besonders interessant erscheinen, sondern weil die Zeit ihres Soldatwerdens mit der Schicksalswende unseres Volkes zusammenfällt. Mit anderen Gefühlen als der friedensmäßige Soldat zieht der Kriegs-rekrnt im dritten Kriegsjahr den grauen Rock an. In vielen Fällen ist er Familienvater, Träger erheblicher beruflicher Verantwortung und somit mit Bindungen nach rückwärts belastet, die ihm das Soldatsein gegenüber den jungen Jahrgängen fühlbar schwerer machen. Der Rekrut im Kriegsjahr 1942. ob jünger oder älter, unterscheidet sich von seinen Friedensvorgängern ferner dadurch, daß er keine begrenzte Dienstzeit vor sich sieht, sondern sich vom ersten Augenblick seines militärischen Lebens an vom Frfolg der gessm-ten Wehrmacht abhängig weiß. Aber er bringt auch etwas mit sich, was ihn gegenüber seinen Kameraden aus der Friedenszeit begünstigt: die Erfahrung des tJiglichen Lebenskampfes und das Bewußtsein der Notwendigkeit harten Dien- brennende und sinkende Schiffe in der Kolabucht, lautet die Siegesmeldung' dieses Tages. Wie bei den letzten erfolgreichen Angriffen gegen feindliche Geleitzüge im Eismeer prasseln auch hier die Schläge, iin-serer Luftwaffe an der Nordfront unaufhörlich auf einen Gegner, der Runde .um Runde dieses zähen Kampfes verliert. Kriegsberichter Hans Queisser Danh an dts fiesdiwader Udet Berlin, 1. Juni Das Jagdgeschwader Udet erzielte dieser Tage seinen 2000. Luftsieg. Der ReichÄmarschall hat dem ruhmreichen Geschwader, das sxh an vielen Fronten hervorragend bewährt hat. fernschrifilich feinen Dank und seine Anerkennung für diese kämpferische Leistung ausgesprochen. Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe würdigte im bsono'eren den foIanvoll in Zukunft ge-wirt^^diaftet werden müsse. Tsctinnghing ohne Inftmaclit Ein abgeschossener USA-Flieger schiiders Erlebnisse Tokio, 1. Juni Hauptmann Louis Shernian Bishop, der als amerikanischer Freiwilliger bei d-jr Luftwaffe Tschungklngs diente und am 20. Mai in Nordchina abgeschossen und gefangengenommen wurde, maclitc einem Kriegsberichter von »Tokio As.ihi Schim-bun« aufschlußreiche Ani-Taben über seine Erlebnisse. Mit 25 anderen amerikanischen Freiwilligen für die Tschungking-Luftwaffe verließ Bishop am 23. September 1041 cfie USA und traf im Jänner in Kiinming (Yünnan) ein Nach seinen Angaben dienten 7.m Zeit des Ausbruches des großost-asiatischen Krieges 300 nmerikanische Flieger und Bodenmannschnften in der Tsclningk'ng-Luftw.nffe, von den^n bis zu seiner Gefangennnhme etwa 50 Flieger und 100 Man der P'ulcnmanns'^hnft mit i5 anicrikani«!chen Mischinen übriggc-t)1ieben waren, B'shop kritisierte, daf^ Tschungking-'^lieger n'rht Im Gru^nenfliegen ausgebildet i^iirdPn und immer nur e'n7elii 1 u't-kämpfe durchführten. Deshalb sei die Tschungking-Luftwafie bei größeren Zusammenstößen mit japanischen Fliegern stets unterlegen. Luftangriffe auf die Provinz Yüiinan Die japan sciie Luftwaffe unternahm am Vormittag des 31. A'lai trotz schlechte.i Wetters mit gemischten Bnniber- und Jagdiorinationen Angriffe auf einen Bahnhof in Yünnaii und auf einen Flugplatz, der 200 km westlich von Kunming, der Hauptstadt der Provinz Yünnan, entfernt liegt. Im Verlauf des Angriffs warf die iapanische Luftwaffe drei feindliche Maschinen kleinen Baumusters in Brnnd, zerstörte zwei weitere, die auf den Rnllfel-('ern standen und vernichtete fünf feindliche Jäger vom Muster T 40 auf dem nnrdl'chen Teil des Flurrplatzes. Außerdem hat die japanische Luftwaffe ein Aliinitionslager und zwei Kasernen des Feindes zerst/irt und eingeäschert. Kein feind'icher Flieger stieg zum Gc^pnangriff auf. Sämtl'che iapanische Flugzeufre kehrte'! i-nbeschädigt zu ihren Stützpunkten zurück. Kampfruhe auf dem Schlachtfeld hei Charhow Berlin, l. Juni Wie das Oberkommando der Wetir-macht mitteilt, ist der Sieg der deutschen und verbündeten Truppen in der 'Frün-jahrsschlacht bei Charkow und am Do-nez vollständig, so daß nun bereits-seit drei Tagen Kampfruhe auf dem Schlachtfeld herrscht. Zur Unterstützung der erfolgr^xU^n Angriffsunternehraungen des Heeers. im nödlichen Abschnitt, der .Ostfront rbe-kämpfte die deutsche * Luftwaffe .auch-, gestern eingekesselte feindliche TruptMui mit nachhaltiger Wirkung, Kampf- und Sturzkampfflugzeuge belegten während des ganzen Tages Feldstellungen, tieschütze, Waldlager und Truppenänsamm-lungen mit Bomben schweren Kalibers, wodurch Enlastungsangriffe des Feindes schon in der Entwickluiig zersrhlägen wurden. , ^ Zahlreiche Fahrzeuge "brannten .nach Bombentreffern aus und durch Zerstörung einer durch Flak geschützten wichtigen Straßenbrücke wurde der Nat-'h-schubverkehr an dieser Stelle der fro.it für längere Zeit lahmgelegt.' Healsdi-tfirh'sdies Rr<>ili'alii'nn■■■»■->'■-* f, .. ""vi Wcitbild-Luce Italienische Batterie an der Nordafrikafront macht feuerbereit sten der Deutschen war jedoch so schwerwiegend, daß die Sowjets sich nicht mehi retten konnten. Der Einschließungsring schloß sich immer fester, wobei der Kessel in einzelne Teile aufgeteilt wurde. Der Bolschewik ist durcheinander gekommen. Er beginnt heftige Bewegungen nach Süden und Norden. Das Gros der Sowjets im Tal von Perika wird von der einen Seite durch die Panzer, von der anderen Seite durch das Infantferie-Feuer und von der dritten durch schwere Artillerie reif gemacht. Am 25. Mai versuchen die Sowjets noch südlich von Isjum an drei verschiedenen Stellen einen Durchbruch nach Osten. Diese Operation wird durch den Angriff anderer sowjetischer Truppen östlich des Donez unterstützt. Die Verbände werden jedoch rasch eingeschlossen. Auf dem Schlachtfeld von Perika In dem gewaltigen ovalförmigen Kessel von Perika, in dessen nördlichem Teil der Ort Aleksejewskoje liegt, brodelt und kocht es. Es läuft über. Gewaltige Gefangenenkolonnen haben bereits ihren Marsch in die Lager angetreten. In einem Teil des Kessels wird noch heftig geschossen, und wohin sich unser Blick auch wendet, steigen Rauchsüu- dieser einen deutschen Division hier wurden ihrer 34 ODO gezählt. Die Zahl der Gefangenen beläuft sich auf 240 ODO. Der von den Stukas reif gemachte Kessel bildet einen unbeschreiblichen Friedhof. Die schweren Bombenabwürfe haben den Boden vollständig aufgewühlt. Hunderte von Menschen, Pferden, Lastautos und brennende Kraftwagen liegen durcheinander. Der Abend beginnt zu dämmern. In dem Kessel sind die Aufräumungsarbeiten jedoch noch lebhaft im Gange, und Deutsche, Rumänen und Ungarn sammeln die Beute. Hier das Rohr eines zum Himmel gerichteten schweren Geschützes völlig aufgerissen, dort liegen vier bis fünf Haubitzen zum ewigen Schweigen verurteilt. Andere, hei! gebliebene Geschütze werden durchgesehen, um vielleicht in die Kriegsmaschinerie der Sieger übernommen zu werden. Wir verbringen die Nacht inmitten eines der allergrößten und blutigsten Schlachtfelder der Kriegsgeschichte. Die Stimmen um uns sind immer stiller geworden. Es regnet, aber der Mond beleuchtet dann und wann gespenstisch das Schlachtfeld, wo Tod und Vernichtung herrschen, wohin man auch blickt. Eigene Urnen Bolschewisfischelin^en ßtjffiino ^ Eisenbahneo X Brücken O SchhchBaekmo 3g Sfog/Afw 5 aufijarxs/f^ nasnograd anvar r . Stawansk 'etfsaaSi^hS^^ Kramahirsk Konsbnfinowka Weltbild-Oliese - f)KW. Karte lloks: Ansatz der So^fetarmeen zum umfassenden Angriff KeKen Ctiarkow am 13. Mai und die EinIeltunK der deutschen Oegeiunaßnehnien. — Karte rechts: Der Verlauff der Schlacht bis zum 24. Mai. Am 29. Mai endete dann der TSewaltice Kampf mit der vöUigeii Vemlchtuns der südlich Charkow eingekesselten sowjetischen Armeen PK-Aiifiiaiiine; Valtingoier (Wh.) Im Angriff auf englischen Stützpunkt in der Wüste Deutsciier Angriif In Nordalriiia Drei Monate der Vorbereitung — Unsere . Front wieder in Vorwärtsbewegung PK . . ., Ende Mai Seit Monaten laR über der libyschen Fmnt ein f^roßes Abwarten und Lauern. Der Krieß schien In den endlosen toten Wüsten im Osten der Cyrenalka versickert zu sein. Hf lebte nur auf Im Kampf und Gefocht, wenn tüe gewaltsamen Hrkundungen und die Späli-Iruppiinternelinuingen die (jcgner zusammenprallen ließen. Nicht iinjjenützt verstrich indes die Zelt, in der allmählich der afrikanische Regenwinter dem heißen, fjliibllrfcschwängerten Frühjahr wich. Diese Zelt galt der Verstärkung c'ef Rüstung, der afrikanischen Panzerarmee des Generalobersten Romtnel. UneinjTeweihte konnten nicht erkentijcn, was dort In der Wüste, im loten Lande, über dem ewiges Schweigen lagert, sich vorbereitete. Seit drei Monaten dienten alle in den Achsenländern von Norden nach Süden führenden Wege dem Nachschub für die Afrikafront, seien es die auf den Eisenbändern der Rahnschlenen, die auf den Straßen, die in der Luft, oder die von den südwärts weisenden Häfen über das Mittelmeer nach dem Frontlande Libyen führen. Seit Monaten fuii-ren auf den Straßen Nordafrikas, auf allen Pfaden und quer durch die weite Wüste, durch ödweiten, die bisher wohl kaum je eines Menschen Ful^ betreten hatte, Kolonnen um Kolonnen, deutsche und Italienische. Sie brachten jungen Ersatz, Verstärkungen aus der Heimat und tausenderlei Nachschiib-gütcr, eben alles, was der Krieg in Afrika zum Leben benötigt, an die Front. Lebensmittellager, Mtmitions- und Betriebsstofflager wurden planmüßig vorverlegt, verschwanden vor den Augen der feindlichen Späher in den Deckung bietenden Trockenfhißbettcn. den Wadis, die wie breite, riesige Narben das Wüstenland durchziehen, und, je weiter sich jn dieser oder jener Steile die Front langsam vorschob, desto weiter ausgebaut wurde in steter Arbeit die Frontversorgungsbasis in der Wüste. Die italienischen Arbeitssoldaten, die abseits vom Kriegsruhm ihrer kämpfenden Kameraden in heldenhafter Entsagung unentwegt in Sonnenglut und Sandstürmen hart arbeitenden »Lavoratori«, bauten neue Straßenstrecken aus, setzten die vom Krieg abgenutzten alten Straßen instand und sorgten so dafür, daß Panzer und Wagenkolonnen vorrollen konnten. Das große Vorbereiten aber umfaßte nicht nur das rein Materielle der Frontversorgung, sondern es gab den Fülirungsstäben der Kampfeinheiten unablässig neue Aufgaben auf. In diesen Monaten wurde in den Stäben und im afrikanischen Hauptquartier Rommels eine Arbeit geleistet, von der an der Wüstenfront vorne der einzelne Kämpfer sich wohl kaum eine zutreffende Vorstellung wird machen können. Es war jene Arbeit, deren Früchte jetzt in Erscheinung treten. Wir haben an der afrikanischen Front das große Lauern und Vorbereiten miterlebt, vorne bei der kämpfenden Truppe, bei Gluthitze und alles ausdorrenden Sandstürmen, in den Stabzelfen, wo die vielerlei Erkundungs-ergebnisse sorgsam ausgewertet wurden, bei den Kolonnen, die rastlos, unter äußerster Beanspruchung der Fahrer und der Wagen, bis zur tjrenze der Leistungsfähigkeit fahren mußten. Wir waren in italienischen und libyschen Häfen dabei, wie für Afrika verladen und gelöscht wurde, wir haben Transportflüge über das Meer miterlebt und wissen ao, was alles geleistet worden ist in dieser nur scheinbar so stillen, toten Zeit des Abwar-tens. Jetzt ist die Stunde gekommen, auf die alle Afrlkasoldaten mit Spannung gewartet haben. Seit dem 26. Mai ist die Front in Libyen erneut in Vorwärtsbewegung geraten. Die ersten Meldungen über die Kämpfe in der Wüste gegen den völlig überraschten Feind sind vom Oberkommando der Wehrmacht herausgegeben worden und haben die Blicke der Heimat — die der ganzen Welt — wieder auf den afrikanischen Kriegsschauplatz gelenkt. Kriegsberichter H. Herlvn Seite 4 »Marbufger Zeitung« 2, Juni 1942 Nummer 152 und Jiutüu Zeitgenössische Dichter aal der Berliner Konslwoche Die Reihe der Veranstaltungen der Berliner Kunstwochen vom 31. Mal bis 23. Juni wurde mit einem Konzert des Philharmonischen Orchesters eröffnet. In großzügiger Weise Ist neben den Aufführungen der Berliner Bühnen auch die Dichtung an den diesjährigen Kunstwochen beteiligt, Insgesamt 16 zeitgenössische Dichter werden aus ihren \Vprkon lesen, der greise Gerhard Hauptmann, Mirko Jelusich, der besonders durch Spina Romane über historische Persönlich-keitnn (Cäsdr, Hannibal usw.) bekannt geworden ist und Friedrich Griese, der Künder lobondigen deutschen bäuerlichen Lebens. Der junge Dichter und Dramatiker Friedrich Wilhelm Hymmen, der in diesem Krieg schwer' verwundet wurde, wird Gedichte lesen. Der Bremer Friedrich Forster wird mit Pioben aus seiner bekannten Komödie ,,Robinson soll nicht sterben" sowie Gedichten und Sl'izyen zu einem neuen Drama aufwarten. do' Schwabe Georg Schmückle mit feinen Roman „Enge! Hiltensperger", der ihm den Schwäbischen Dichterpreis eintrug und seinem neuen Roman „Heinrich TV". Weiter wird man den jetzt G.Tjahrigen August Hin-richs auch als ernsten Erzähler kennenler-TK-n, Hrrminn Heinz Ortner und Felix Lützkendorf werden in ihre bekannten Dramen einführen, Agnes Miegel wird Vergangen-h'iit und Gegenwart des Ostlandes lebendig werden lassen. tckerf von Naso, der Chefdramaturg der SiÄ.iOirbcn ?!rhüuspiele, dfr durch seine Po-mi»ne ans der preußischen Historie bekamt wurde, liest aus älteren und neuen Werken, Richard Billinqer wird uns in seiner krift-vollen Sprache die Gestalten seiner Inn-Heimcit nahe l)rinqen, Hans Leip wird die Weltweite seiner hnmburgischen Heimat vor fietnen Hörern ausbreiten. Friedrich Biscrtoff führt uns in den Zauber der srhlfislschen I.andsrhaft und Hans Carossa wird In seiner schlichten 'Vrt die Weisheiten einer reifen nrfah'iing und eines bewußten Lebens Künden. Ms lefzter v/hd rler im Felde stehende Wnlfgtjng Eberhtird Möller a\is seinen Dramen und Romanen zu uns sprechen. Der Südosten und Kulturelle Brücken Wipn hat seit jeher .X^usiker an sicli Zu dieser kulturellen Kraft ge-solllcn sich aber .lueli noch die geogra-pliisch nußerordentürli günstige Lnge, die politischen Oegobeiiheitcii und nicht zuletzt ilie Vorliebe aller nngrenzenden Süd-osinntionen für diese Stadt. Diese Ursachen ist es zuzuschreiben, daß an den Wiener Opernhäusern zahlreiche Sänger, vorwiegend aus den Siidoslstaalen tätig sind. Die gastliche .Aufnahme dicker Künstler Kl Wien und ilie Verbindung, die sie mit Künstlern. Kiinstpflegeslätten, wie auch mit !'o!itikern ihrer Heimat aufrechterhalten, schaffen eine bedeutsame Brücke zwischen den befreimdeten Völkern. Abgesehen davon und vom internen kulturellen Ciosichtspunkt erh.'Üt aber das (ii'Utsdie Opernleben durch tliesen Zuwachs wertvolle Impulse. fk'i dem augenblicklichen Verhältnis /wischen Nachfrage und Angebot ist es für ein neu aufzubauendes Operinstitut nicht immer leicht, allein aus dem deutschen Sängerreservoir ein erstklassiges l'.nsemble zusammenzustellen, zumal viele DAS SUMPFOI^GELWEIB Roman von Maria Berchtenbrciter Drht'bcr Kpchisjcltutr dufLh Verlag O Meister, Wcrdau h'ürt.setzutic) Dann aber wandte er sich voll dem Aladdien zu. dieser Stcrn^'uckerin, die «aiiz verloren mit den Augen am Himmel hing — stammelte irgend etwas f:rstick-tes und Sinnlose.s. und dann fühlte der Peter im Arm. was er sielt den Heben, langen Ta« gewünscht hatte: die Walip W'eidacherin. das Moorniädchen, das jetzt die inerkwürdiKen Aucen lanffsain schloli. als er ihr den ganzen Hauch und Atem von den I-ippen nahtn. »Sol-K sagte er endlich und trat einen Schritt zurück. »Hab ich jel/t den andern ausg'löscht bei dir? Gäbst ihm deinen Alund jetzt auch noch — wenn er morgen wiederkam?« Sie wunderte sieh nicht, daß seine Stimme herrisch, beinha feindselig klang. Sie horchte hinauf in die flüsternden Birkenwipfel und schüttelte den Kopf: »Nein, F'eter, jct7t nimmer.-r Hernach gingen sie noch ein Stück und waren die vernünftigsten Liebesleule der Welt. Besprachen mit knappen Worten noch dies und das. Er wollte ihr Handwerker schicken, die den Schaden am Haus wieder behoben. Aber erst im Frühjahr snlMo die rauchgeschu.'irzle Flanke des Hofes frisch getüncht weiden, den Hölderlin-Abei Aal&Alich des 100. Todestages Friedrich Hölderlins — er starb am 7, Juni 1843 In Tübingen — veranstaltete das Marburger Tegetthoffgymnasium. gemeinsam mit dem „Verein der Freunde des Gymnasiums" In Graz, einen Abend, dessen Ziel es war, uns an das unsterbliche Werk dieses großen Dichters heranzuführen. Mit einleitenden Worten betonte Professor Dr. Mewaldt von der Universität Wien seine Freude über die Eröffnung des Gymnasiums in Marburg als der Grundlage für das Verständnis der Antike und der klassischen deutschen Dichtung. Er nennt Friedrich Hölderlin, dem Hellas und Deutschland, ihm ein Untrennbares bedeutend, gleicherweise Heimat waren, den schöpferischen, In seiner Geistesrichtung kongenialen Jünger der Hellenen. In tiefgehenden Darlegungen schilderte Peter Otlen von den Städtischen Bühnen, Graz, den Lebens- und Werdegang Hölderlins, der weit mehr noch als Dichter war, der Seher und Künder genannt werden muß. Lange ehe die deutsche Nation Wirklichkeit, ehe sie aus einer Vielfalt von Stämmen zu einer Einheit zusammengeschmolzen wurde, + Ausstellung „Hebbel und Wien". In dem prachtvollen Bargeksaal der Nationalbiblio-thek, dessen Stirnseite inmitten eines ßlu-raenhains das bekannte Hebbel-Bild Karl Rahls schmückte, wurde am Sonntag die Wochc „Hebbel und Wien" in feierlicher Weise eröffnet und zugleich die dasselbe Thema behandelnde Ausstellung der Öffentlichkeit übergeben. + Burgtheater-Gastsplel in Bochum. Das ehemalige Gastspiel des Wiener Burgtheaters mit Goethes „Torquato Tasso" in der Inszenierung des Generalintendanten Lothar Müthel wurde zu einem ganz außergewöhnlichen Erfolg, Dieses Gastspiel war eine Erwiderung des Besuches der Bochumer Bühne in der Grillparzer-Woche 1941 im Wiener Burgtheater mit der Aufführung von Grill-parzers ,,Ein Bruderzwist im Hause Habsburg", An der Aufführung nahmen die führenden Vertreter des öffentlichen Lebens, an der Spitze Gauleiter Staatsrat Giesler, teil. die Wiener Oper von Land zu Land Sängerinnen und Sänger an die zahlreichen neu eröffneten Theater im Osten und \\'esten, im Norden und Süden abgegeben worden sind. Und wenn sich das junge Opernlians der Stadt Wien iti kurzer Zeit mit jungen, schönen Stimmen einen klangvollen Namen zu schaffen vermochte, ist dies auch mit den zahlreichen Künstlern aus dem Südosten zuzuschreiben, die nun-nielr diesem Institut als Mitglieder angehören. Neben dem verdienstvollen und vielseitig verwendbaren deutschen Scängern erfreuen sich vor allem der Rumäne f^inu Badescu und der kroatische Tenor Josef Gostic außerordentlicher Beliebtheit. Die Kroatin Anica Jelacic erregte als Carmen besonderes Aufsehen. Zwei Künstler-Persönlichkeiten großen Formats sind die Sopranistin Cretoi und die temperamentvolle Ljuba Welitsch. Die Baritone des Opernhauses wurden durch den Rumänen Serbac Tassian um eine wertvolle, warm timbrierte Stimme bereichert. Aus Sofia kam Xenia Wekowa. die sich erstaunlich schneit in das deutsche Repertoire eingefügt hat. Oscar Joeiii WHnter über mußte der Sciinee die Schandtat des Steffen Weidacher zudek-ken, «Scharf wie F'isnadeln weht's uns oft die i-lockcn her!<»' erzählte die Walp »Wenn der Sturm von Westen kommt, dann treiben ums Hauseck breite Schneefahnen und kleben uns eine Wächte bis unters Dach. Vielleicht ist,s an Weihnachten schon so weit.« Sic atmete plfttzliih tiefer, von einem seltsamen herben Glück erfaßt, das «ie anflog wie leichter Tannenduft. »Ich freu mich —«, sagte die Walp. »Wirklich, ich freu mich — grad zum Trotz freu ich mich —.« Ja. so war sie, die Walp Weidacherin! So nahe hatte sie Weinen und Lachen in einem Sack. Und so sieghaft wehrte sich ihre Lebenskraft gegen die Schauer des Todes. Aber das Freuen war eben doch ein W\ignis und kam noch zu früh. Denn als sie nach einem stummen, heißen Abschied wieder umkehrte, den Mtmd so rot wie Mohn im blassen Gesicht, als die Lichter des .Moorhofes ihr den Weg wiesen und sie anlockten mit besorgter üngedttld' Komm doch! Komm endlich heim! — als sie die Rirkenstraße entlang stapfte, durch Wasserlachen patschte imd noch ein paarmal zurückschaute nach lener Stelle, wo der .Wann im Di|nst der Nacht vert^chwun-den war, da streifte sie plö zlich doch wie der der eisige Mauch ihres Weirlncher-schicksals. Sie mußte am Totetibictl vurbei. id in Marburg war sie es in den Dichtungen. Nicht Singer des Alltags war er, sondern 3änger der großen Vergangenheit; Griechenland, und der großen Zukunft; Deutschland. Sänger deutscher Not und Große. Hölderlins reiches und in schönste, meist antike Form gehülltes Gedankengut vor uns aufklingen zu lassen, es uns in wahrhaft erschütternder Weise nahe zu bringen — dazu war Peter Otten ein Berufener. Unerhört packend wurde die Wiedergabe der Dichtungen und Gesänge. Bewundernswert die mit vollendeter Hingahe' an den Inhalt der Gedichte und der Fragmente au» dem Roman „Hyperion" verbundene beispiellose Beherrschung der Materie, die dem Sprecher zu Gebote standen. Nahe gerückt wie nie zuvor, stand Hölderlin vor allen, die erschienen waren, seinen Ruf zu hören. Und als ein wahrhaft Heutiger lebte vor uns auf, der jene weisenden Worte sprach; ,,Eines nur gilt für den Tag; das Vaterland — und des Opfers festlicher Flamme wirft jeder sein Eigenes zu." (Hölderlin: „Die Herbstfeier") Marianne von Vesteneck + Ausbildung im Zeichnen und Malen. Der Staatlichen Meisterschule des Deutschen Handwerks in Innsbruck wird mit Beginn des nächsten Frühjahrs eine zweisemestrige Studienabteilung für Zeichnen und Malen angegliedert. Begabten Kindern soll damit in der Heimat Gelegenheit gegeben werden, sich für den Besuch einer höheren Btaatli-chen Kunstschule die nötigen Vorkenntnisse zu erwerben. Junge, talentierte Leute, die bereits als Graphiker, Industriemaler oder in ähnlichen Berufen arbeiten, sollen Gelegenheit zur Fortbildung finden. Auch der Ausbildung in weiblichen kunsthandwerkli-chen Arbeiten wie Stickerei, Stoffdruck und Modezeichnen wird besonderes Augenmerk zugewandt. ^ Oberschlesien verleiht Preif für bildende Kunst. Am 6. Juni eröffnet Gauleiter und Oberpräsident Bracht im Oberschlesi-schen Landesrouseum Beuthen die erste große „Oberschlesische Kunstausstellung". Bei dieser Gelegenheit wird der Gauleiter erstmalig den Preis für bildende Kunst in Höhe von 10 000 RM verleihen. Die Ausstellung ist die erste vom Kunstverein Oberschlesien durchgeführte Veranstaltung dieser Art und wird einen umfassenden und vollendeten Liberblick über alle in Oberschlesien beheimateten Kräfte der bildenden Kunst geben. Drei Lucas Cranach-Gcmäide restauriert. Der Restaviralor heim Provinzialknnservator Sachsen, Kunstmaler Albert Leusch, bat die Wiederherstellung eines überaus wertvollen Lucas-Cranach-Gnmäldes vollendet. Es han-dpit sich um das Bildnis von Luthers Tochter Ma^f-'-iiene, von dem ein gleichgoartetes zweites Stück sich im Louvre befindet. Zwei weitere Cranachbilder werden zur 'eit überholt: zwei Flügelqemälde des Kemberyer Altars, der aus der Werkstätte des .Malers und einstigen Wittenberger Bürgermeisters stammt und nun wieder instandgesetzt wird. + Konzert-SaisonBchluB tn Kom mit Richard Wagner. Die Spielzeit des Symphonieorchesters der Akademie Santa Cecilia in Rom hat mit einem unter Leitung Bernardlno Molinaris stehenden Konzert, dessen Spielfolge sich ausschließlich aus Vorspielen zu Werken Richard Wagners zusammensetzte, ihren Abschluß gefunden. Das Orchester folgte aurh bei diesem letzten Konzert seinem ständigen Dirigenten mit Begeisterung und detitote die Wagnerische Musik bis in die kleinsten Feinhelten so z. B. „Tristan und Isolde"-Vorspiel, meisterlich aus. 11 T rr -T-rj- :..T ..rjirri... ..jir Tirm Und als sie das matte Blinken der Holztafel in der Dämmerung gewahrte, flammten Georgs Worte wieder in ihr auf: ,Nun kannst du ein zweites Totenbrett anbringen lassen im Moor!' Hing das zweite nicht schon da drüben, als fahler l.ichtscheiii an dem Birkenstamm? »Hier wurde Stephan Weidacher In den Tod gehetzt von seiner Schwester Walp.« Sie biß sich in die Faust, die sie hart an die Lippen preßte, sonst hätte sie aufgeschrien. * Die Walp wollte daheim in die Stube treten, froh über das gute Licht, das drinnen auf sie wartete. Da horte sie Hartli heisere Stimme durch die Tür; »Mir kannst nix vormachen. Ich weiß Bescheid. Ich hab' das Ding gesehen in deiner Hand —« »Was für ein Ding?« Merkwürdig zag kam Rakes Frage. »Verstell dich nicht, Hex, scheinheilige! Weißt schon, was ich meini Von selber ist der Steffen nicht zugrund gegangen, der wär noch 'rausgesprungen aus dem Wagen, wenn er nicht schon seinen Schuß g'habt bätt' —«. Die Walp stieß die Tür auf. Vergebens suchten ihre Augen den Blick des Knechtes zu fassen. Sie begegnete nur zwei schmalen, tückischen Schlitzen, draus eine hämische Freude züngelte. *|etzt kommt d'e atich daher und tut, als wüßt sie von nixl«: Hartl war auf dem !Biick nach Südostm 0. Deutscii-Icroatiscbcr RechtiKhutzvertraK. Die Ratifikationsurkunden über einen deutschkroatischen Vertrag Ober Rechtsschutz und Rechtshilfe wurden kürzlich ausgetauscht. Der Vertraj: hat somit «ine Qültitikeit erhalten, Er enthält in sechs Abschnitten die einzelnen Üestinimuncen über die Gleichheit vor den Gerichten, über das Armenrecht, über die Ansuchen betreffend Zustellung und Rechtshilfe. Vertraglich sind weiter festse-legt Vereinbarung: über die Anerkennung und den Vollzug von Gerichtsentscheiden, Abmachung von Schiedsgerichten, Ausgleiche. Untersuchungen und BenachrichtiRungen. Audi dieser Vertrag bildet einen weiteren Schritt zur Zusammenarbeit der beiden Länder. 0. LOsung der Zlg^unerfrage in lingarn? Die ungarische Landwirtschaftskanuner hat an die Regierung eine Eingabe gerichtet, der-züfolge die Zigeunerfrage in Ungarn derait gelöst werden soll, dali die männlichen Zigeuner sterilisiert werden. Der Vorschla?; wird damit begründet, daß die Zigeuner durch ihre nomadisierende Lebensweise sowohl menschliche als auch Tierkrankheiten verbleiten. Die Zigeuner sind jedoch nicht nur vom hygienischen Standpunkt gesehen eine Gefahr für das ungarische Volk, sondern auch in rassischer Hinsicht, da in den letzten .Jahrzehnten die unteren Volksschichten in den Städten sich in gefährlicher Weise mit Zigeunern vermischen. Die Zahl der Zigeuner in Ungarn wird nach amtlichen Statistiken auf rund 150000 geschätzt. Darin sind die Mischlinge nicht mit einbegriffen. Stfiocl und Huuteti Alle Tlsclilennlsillel an Wim Die deutschen Tischtennismeisterschaften am Wochenende In Dresden brachten den Wienern sämtliche ausgeschriebenen Titel ein. Wunsch gewann da« Männereinzel 3;0 geacin seinen engeren Landsmann Bednar, der im gemischten Doppel zusammen mit: Frl. GraRI 3:0 über Trude Pritzi-Wunsch oia Oberhand behielt. Trude Pritzi war dafür Im Fraueneinzel 3:0 gegen Frau Richter-Berlin und im Frauendoppel mit Frl. Graßl gegen Richter-Janke siegreich. Das Männerdoppel gewannen Wunsch-Bednar mit 3:1 gegen die Kölner Zelder-Hoffmann, 90 Männer und Frauen beteiligten sich an den Titefkämpfcn. * : SK Kapfenberg liegt welter. Die Kapfen-berger gewannen nun auch das Spiel gegen die BSG Donawitz glattweg mit 4:2 und stehen nun endgültig als Fußballmeister fest. In Zeltweg siegte Rosental über den LSV Zeltweg mit 2:0. : Die stelrische Boxstaffel gewann in Leoben einen Gauvergleichskampf gegen Nie-derdonau mit 9:7, nachdem sie tägszuvor in Bruck mit 8:6 unterlegen war, ; Knappe Niederlage der Admira. Die verstärkte Mannschaft der Wiener Admira trug in Istanbul das erste Spiel gegen Fener Bagtsche aus und unterlag knapp mit 1:2. : Di« große Überraschung des Wiener Puß-ballsonntags war der überlegene 7;l-(4;0)-Sieg des WAC im Tschammerpokal-Kampf der 2. Hauptrunde über Austria. : Agramer Fuf^balisleg in Bukarest. 7um ersten Mal tiat am Sonntag In Bukarest e-ne kroatische Fußballelf, HASK Agram, in Erscheinung. Die Kroaten besiegten Jtr/ent'is mit 5:1, Tagszuvor hatten die Agramer gegen Venus-Bukarest 1:1 gespielt. : Bondavalll bleibt Europameister. In Reg-gio Calabria verteidigte der Italiener Don-davalli seinen Titel als Europameister im Fedci gewicht mit Erfolg gegen den Runiä-nen Popescu durch einen Punktsieg nach 15 Runden. Friedhof gewesen und hatte jede Hemmung verloren. »Ihr zwei Weiberleut habt's den Steffen erledigt. Schand' und Spott, wenn so ein Prügelmannsbild durch Weiber umkommt! Was habt's ihr mit dem Mann g'macht, du und die Alte, he?« Er brüllte plötzlich. Bierdunst ging von ihm aus. Er war soeben heimgekommen, die Ohren noch voll von dem Geschwätz der Leute, von Klatsch und Tratsch und übler Nachred, Quer über die herbstlich leeren Felder war er gegangen und so dem Peter und der Walp nicht begegnet. Jetzt berauschte er sich an seinem eigenen Toben, sein Kinn verschob sich, Speichel troff von seiner hängenden Unterlippe. »Ins Zuchthaus kommt's Ihr alle zwei, wenn ich sag, was ich g'sehen habl« »Was hast g'sehen?« fragte die Walp ruhig und bleich. »Kinen Revolver hat sie in der Hand gehabt, die Moorhex, und schnell unterm Schurz verstcckt, wie ich dazu'kommen bin.« langsam wandte die Walp sich der Alten zu. Si« schaute in das braune Holzgesicht und sah es spinnwebverhangen >Rakc?« fragte die Walp. Aber sie erhielt keine Antwort. Da ging sie mit schnellen Schritten an den Wandschrank heran, kramte in der Rocktpsche rtflch drm Schlüssel, fand ihn mit zitternden Fingern und schloß auf. r,>er belgische Revolver war verschwun-' den. Nummer 152 »Marhurger Zeltunjfc 2. Juni 1042 Seite 5 Aus Stadt atid £a$ul Gisle sind ancli Menschen! Es soll einmal zwei Männer gCKeben haben, die eine Wette abschlössen, ob man zwei Stunden In einem Lokal sitzen könne, ohne das ücrinKste zu verzehren. Es tjeht zwar das Gerücht, diese Sache habe sie*; in Berlin ereignet. Aber Gerüchte zeichnen sich ja immer durch kleinere oder größere Unwahrheiten aus. Und so ist es nicht aus«;e-schlössen, daß jene Wette in der Unterstel-crmark ausgetraKen wurde. Oder kommt' Ihnen der folnende fall für untersteirisüie Verhältnisse so ganz unmöjE-lieh vor? Sie — ein friedlicher und keineswegs cholerischer DurchschnittsvolksKenosse — kom-' nien In ein Lokal. Nichts Böses ahnend und ledißlicli von der Ihnen gewiß nicht zu ver-1 übelndcn Absicht getrieben, Ihren Magen mit einem Stammsericht oder einem pompösen Braten zu füllen. Sie suchen sich einen Platz und versinken fürs nächste In die Betrachtung Ihrer Mitmenschen. Geduldig warten Sie auf die Speisekarte. Pünf Minuten, zehn Minuten — ab^r für die Serviererin sind Sie Luft. Das kränkt zwar ihre Eitelkeit ein wenig, aber ist sonst nicht welter tragisch. Immerhin rufen Sie jetzt, so sanft Sie können: »Fräulein, die Kartei« Doch das Fräulein scheint an chronischer Schwerhörigkeit zu leiden. Nachdem sie diese bedauernswerte Feststellung nach einigem weiteren sanften Flöten gemacht haben, schalten Sie auf größere Lautstärke ein. Unwillig zleiit das Fräulein die Brauen zusammen und entschließt sich dann nach geraumer Zeit. Ihnen mit der Miene einer beleidigten Großfürstin die Karte zu gewähren. Sie wählen und suchen die Marken herabs. Dann geht es wieder los. Siehe oben! Schließlich stürzt das Frtlulein an Ihrem Tisch vorbei und schleudert Ihnen die Frage »'Suppe?« ins Gesicht. Sie nicken betroffen und schon ist sie wieder entschwebt. Es geschehen noch Zeichen und Wunder: nach unwahrscheinlich kurzer Zeit steht eine dampfende Flüssigkeit vor Ihnen, Doch das Fräulein ist durch keine Macht der Welt zu bewegen, vor der nächsten Viertelstunde weitere Bestellungen Ihrerseits entgegenzn-nehmen. Sie denkt: »Na. der Ist fürs erste satt!< und läßt Sie warten. Nach abermaligem Reißen Ihres nun schon stark angespannten Geduldfadens nimmt sie gnädig Ihre Bestellung an. Aber so einfach, wie Sie glauben, Ist das nun wiederum nicht. Sie haben in Ihrer kindlichen Einfalt für Semmelknödel 100 Gramm Reisemarken rausgelegt. Doch das Fräulein verlangt indigniert Mehlspeiskarten, Gewiß hat sie recht; aber, liebes Fräulein, ist das wirklich ein Grund, wieder für geraume Zeit zu entschwinden? Nach langem Kampf bekommen Sie dann in der Tat Ihre Semmelknödel. An sich hätten Sic ganz gern ein Bier getrunken; aber Sie sind bereits dermaßen eingeschüchtert, daß Sie schon gar nicht mehr wagen, den Versuch einer Bestellung zu tnachen. Nachdem Sie nun mit mehr oder w.enlger Appetit das Essen in die Höhlung Ihres Inneren Menschen befördert haben, gedenken Sie als gesitteter Mitteleuropäer, Ihre Schuld zu begleichen. Sie glauben In ihrem naiven Oemüt. daß wenigstens das leicht möglich sei. Doch wie haben Sic sich getäuscht! Erst als Sie sich ostentativ erheben, stürzt die Zahlkellnerin auf Sie zu und betrachtet Sie mit den Blicken, wie sie Zechprellern zu gelten pflegen. Endlich stehen Sie erleichtert auf der Straße und schwören sich, das Lokal nie mehr zu betreten. Aber am nächsten Mittag... Man wiederholt sich nicht gerne. Gewiß sehen Sie ein, daß die Kellnerinnen jetzt überlastet sind und erkennen Ihre Lel- Die OHtersfeirisdien HaDSlranen spenden reidiiidi Der erste Tag der Altkleidcr- und Spinnstoffsammlung — Starker Besuch in den Annahmestellen Der Steirische Heimatbund leistet wieder ganze Arbeit Von den Ortsgruppenheimen und den Ortsgruppendienststellen wehen seit gestern wieder Haikenkreuzrlas:gen, die Annahme- und Sammelstellen für die Altkleider- und Splnnstoff.sammlung haben Hire Tätig'keit aufgenommen. Wieder liegt der Qroßtei] der gesamten Arbeit in den Händen der unermüdlichen Frauen. Sie sind es. die Nachschau nach allem gehalten haben, was gespendet werden kann und im Haushalt irgendwie ab-kömmilich ist. Sie sind es auch, die in den Annahmestellen die Spenden in Empfang nehmen, die einzelnen Stücke sortieren und die Bestätigungen an die Spender ausstellen. Wie es nicht anders zu erwarten wa;, wird viel und reichlich gespendet. Der erste Tag der Sammelaktion ist bereits vielversprechend. Schon einige Stunden nach der Eröffnung liefen von zahlreichen Ortsgrupcnn Meldungen ein. die die Spendefreudigkeit der Bevölkerung einmütig betonen. So berichtet der Kreis Pettau unter anderem folgendes: Kreis Peitan hilft mil mm Endsieol Wann Immer unsere Volksgenossen in diesem hinter uns liegenden Jahr aufgerufen wurden, sind sie dem Ruf gefolgt, freudig und ohne zu zögern. Ob es sich da um die Stiaßensammlung, oder den Opfersonntaq und die Sammlungen des DRK handelt, stets zeigt sich dieselbe rückhalttose Spendefreude. War ihnen allen doch jede dieser Sammelaktionen ein willkommener Anlaß, ihrem heißen Dankeegefühl für die Befreiung und ihrer unwandelbaren Treue zu Führer und Volk Audsruck zu geben Am schönsten aber kam diese Bereltschaft bei der Wollaktion Ira vergangenen Winter zum Ausdruck, als buchstäblich die ganze Bevölkerung, jung und alt, sich an die Sammelstellen drängte, um auch etwas für die Soldaten zu spenden. Noch unvergessen sind die rührenden Szenen, die sich da abspielten: Die alte Frau, die ihre warme Strickjacke brachte (ihren einzigen Sohn hatte sie im ersten Weltkrieg verloren) und meinte. sie hoffe damit einer anderen Mutter etwas Gutes zu tun, wenn sie mithelfe, einem braven Soldaten gegen die Kälte zu schülzent wir sehen jenen Bauer, der In der Sammelstelle seine einzige Pelzwesle auszog und abgab mit dem Bemerken; „Ich war selbst vier Jahre im Feld und weiß, daß die Soldaten so etwas jetzt notwendiger brauchen als irh in der Heimat.* Und so sind die gtinzen Sammelstellen in Stadt und Land wieder eröffnet und wieder sehen wir dasselbe Bild. Schon eine Stunde vor Eröffnung der Sammelstelle in Pettau warteten die ganz Eifrigen mit ihren Paketen und die Frauen hatten alle HMnde voll zu tim, um alle Spender rechtzeitig abzufertigen. Wie hätte es wohl ausgesehen, wenn die früheren Machthaber von unseren Pet-tduern einmal solche Opfer verlangt hätten? Im besten Fall wären sie ausgelacht worden und kein Mensch hätte daran gedacht, auch nur irgend etwas herzugeben. Jetzt aber wird selbstverständlich auch bei uns im Kreis Pettau jeder letzte Geweberest in den Haushalten aufgestöbert und abgegeben. Das die Volksgenossen sich alle auch von den halbwegs entbehrlichen Kleidungsstücken trennen, die doch auch für sie noch verwertbar wären und daß sie dies so sichtlich freudigen Herzens tun, das ist der schönste Beweis dafür, was wir schon immer wußten; Dieses Land denkt und fühlt deutsch und ist ein vollwertiger Teil des großen deutschen Vaterlandes. Das Vorbild Im Betrieb Groß« Tagung des Arbeltspolitischen Amtes des Steirischen Heimatbundes in Cilii Das Arbcifspolitische Amt in Cilli veranstaltete am Samstiifj eine große TaKimp, zu der 280 Ortsamtsleiter, Orts- und BetrieKs-beauftrn^[te erschienen waren. Die Taftung stand im ?Ieichen der grundsätzlichen Ausrichtung des Führerkorps, mit besonderer Berücksichtigung der erforderlichen wultan-Rchanlichen Haltung. Es sprachen der Leiter des Arbeitspolitischen Amtes in der Bundcs-führunp, Pg. Hackel, der Gaupropacfanda-walter der Deutschen Arbeitsfront, Roßmann, und der Leiter des Arbeitspolitischen Wites in Cilli, Pg. FIndischer. FJngangs befaßte sich Pg. Fladischer in länRerer Rede mit dem Sinn der wahren Betriebsgemeinschaft mit Rücksicht auf die besonderen untorsteirischen Verhältnisse, Er stellte als erste und eroßte augenblickliche Aufgabe des Arbcitspolltischen Amtes im Unterland die Schaffunff von richtigem Verständnis beim Gefolgsmann für den Betriebsführer als Arbcitsbeaiiftraglen uf^d umgekehrt für den Arbeiter als iMen.sch heraus. Nach eingehender Schilderung . der furchtbaren Notlage, in die der deutsche Arbeiter durch den jüdisch-bolschewistisch-kapitalistischen Einfluß geraten war, umriß er die Aufgabe des in der Heimat tätigen Menschen. Sie heißt heute: Trotz aller Einschränkungen die Heimat um jeden Preis bewahren tmd verhin- Feierstunde im Mstorlsclien Bargsaal in Marirarg Helfer und Hellerinnen des Deutschen Am Sonntag wurden im historischen Saal der Marburger Burg, der im schönsten Flaggenschmuck prangte, die neuen Helfer und Helferinnen des dritten Grundausbildungskurses der Kreisstelle Marburg des Deutschen Roten Kreuzes, der von dem praktischen Arzt Dr. Mauritsch geleitet wurde, vereidigt. Zu der würdigen Feier hatten sich unter anderen eingefunden Landesstellenarzt, Primarius Dr. Bouvler, der Krelsführer Marburg-Stadt des Steirischen Heimatbundes, Pg. Klingberg, Vertreter der Wehrmacht, der Polizei und des Amtes Frauen im Steirischen Heimatbund. Medizinalrat Dr. Tolllch nnhm die Ver- stunc auch voll an. Aber schließlich haben Sie Ihre Zeit auch nicht gestohlen. Und warum Reht es denn anderwärts. Ein biOchen Kuter VVille und etwas mehr OrRanisation, liebe Kellnerin und lieber Wirt — dann wird es schon sehii. Gäste sind schließlich ja auch Menschen! St. Roten Kreuzes wurden vereidigt eidigung von 9 Helfern und 4t Helferinnen vor und zeichnete in seiner Ansprache das Wesen und den Aufgabenkreis des Deutschen Roten Kreuzes, der heute einen weiten Rahmen umfaßt. Überall finden wir die Helfer und Helferinnen ira Einsatz. Unter ermahnenden Worten, sich der Pflicht der Hilfe für den Nächsten immer bewußt zu sein, wurden sie für ihre Arbeit vereidigt imd den Helferinnen die Broschen überreicht. Mit der Führerehrung und dem Lied der Nation schloß die würdige Feier. Demnächst werden die Vorbereitungen für die Abhaltung bereits des vierten Lehrganges in die Wege geleitet werden. Die Anmeldefrist für den Besuch dieses neuen Kurses wird rechtzeitig bekanntgegeben werden. Die bisherigen drei Grundausbildungskurse absolvierten 56 Helfer und 110 Helferinnen, zusammen somit 166 Personen Es ist damit zu rechnen, daß auch der demnächst zu eröffnende vierte Kurs eine ebenso zufriedenstellende Zahl von Interessenten aufweisen wird. dem, daß sich ein IDIR nie mehr wiederholt Der Sieg schafft die Voraussetzungen für die Verwirklichung des deutschen Sozialismus, hl Erkenntnis dieser Tatsache hat der Beauftragte des Arbeitspolitischen Amtes im Ue-trieb, in der Arbeit, in der Auffassung von Pflicht und Ehre, als Kämpfer und im Glauben stets Vorbild zu sein. Führer sein ist etwas Gewaltiges, es kann aber die nationalsozialistische Weltanschauung nicht nur erlebt. sondern muß gelebt werden. Pg. Hackel befaßte sich eingehend mit der Betreuung des untersteirischen Menschen und mit der Aufgabe, ihm das deutsche Wollen näher zu bringen. Die Sprache vermag ihn von der übrigen deutschen Welt nicht zw trennen. Der Steirische Ileinialbund ist die Organisation, die dem Untersteirer Sprache und Glauben vermittelt, um ihn in seine Gemeinschaft zurückzuführen. Der untersteiri-sche Arbeitskamerad ist zum Teil noch immer ein Produkt 23-jähriger Zersetzimg. der er durch die Fremdherrschaft ausgesetzt war. Hierbei ist einerseits die grenzenlose Unterwürfigkeit und andererseits die Protzenhaftig' keit, der Unterschied nach Rang, Aussehen und Titel besonders zu bekämpfen. Das Arbeitspolitische Amt als Garant der Arbeits-leislting im GesAmtleben des Volkes hat im Hinblick auf den Einsatz des untersteirischen Arbeitskameraden, Betriebsführer wie Gefolgschaftsmitglied, den Maßstab der Pflichterfüllung, Leistung und Opferhereitschaft anzusetzen. Die Beauftragten sind die Verantwortlichen für die politische Stimmung im Betriehe und haben sich als Vorbilder durchzusetzen. Wer sich heute auf die Suche nach besseren Arbeitsplätzen begibt, begeht Verrat der Front, denn heute hat jeder Mann in der Heimat die Pflicht, die Aufträge für die Gemeinschaft an jener Stelle zu erfüllen, an die er gesetzt wurde. Der Pg. Roßmann schilderte den gigantischen Kaninf, der zwei Wellanschauungen, dessen Zeuge und Miterlebende die Welt heute ist. Er stellte die geistige Zersetzung der Menschheit durch das Judentum und hiermit seine Anstrebung der Weltherrschaft heraus. Heute nun wird die Zerprcngung des jüdischen Ringes vollzogen. Es gibt in dieser Zeit keinen schöneren Beruf, als Propagandist zu sein, das Bild und die Lehre Adolf Hitlers im Herzen zu tragen und das Ideengut des Führers dem Schaffenden i\t vermitteln. Auch für den untersteirischen Menschen, dessen Schicksal mit dem des deutschen Menschen aufs engst verbunden ist, gilt es, die Schaffensfreudigkeit und Tatkraft und Weltanschauung des deutschen Volkes, vor allem in den Betrieben, zu ver\\'irklichen. Die Gemeinheit Mare Stahl Ich frage meinen Freund Sepp, ob er wohl je einer großen Gemeinheit fähiß gewesen ist. Ich weiß, das Ist eine indiskrete FraRB. »Oh'^, säet der Sepp und rückt etwas iiin und her, »gerade Gemeinheit...?« »Nun«, muntere ich ihn auf, »du kanst es ja auch anders nennen.« Ja, das möchte er, meint Sepp, zum Beispiel Notwehr, das wäre doch ein so schönes Wort, und zahllose Gauner beriefen sich täglich vor den Gerichten mit Erfolg darauf. Und dann fragt Sepp: »Du kennst doch Eva?' Ich sehe ihn etwas zweifelnd an, denn Eva heißt seine Fi au und da er von einer Gemeinheit erzählen soll, nehme Ich an. daß dies eine Eva Ist, die nicht seine Frau Ist. Aber er meint tatsächlich seine Frau. »Es war nämlich so«, sagte er. »Fred und ich arbeiteten damals als Ingenieure beim Bau der Bahn, du weißt Ja, unweit Oraz. Jeden Abend nach der Arbeit fuhren wir auf Rädern in die Stadt, In der auch Eva wohnte. Sic studierte dort, mußt du wissen, und jeden Abend erschienen wir beide In dem Welnstübchen, wo sie zu Abend aß. und saßen am Nebentisch und taten uns dick mit flotten Redensarten und Geldausgaben. Ich wußte damals nicht, ob sie uns bemerkte, Sie tat wenigstens vollkommen unteressiert. Später sagte sie mir, daß sie sich ins Fäustchen gelacht hätte über unsere gemeinsamen Anstrengungen und un-sern Wunsch, einander zu übertrumpfen. Denn darauf kam e"i Immer heraus, daß es eine Art Wettbewerb ^\'urde. und wenn wir uns ganz groß fühlten, zahlte Eva. stand vom Nebcntisch auf, und ging. Eines Tages hörten wir durch ZufalL wie sie mit dem Wirt davon sprach, daß sie die Absicht hätte, einen Jahrmarkt in der Nachbarschaft zu besuchen, und da stand unser Entschluß fest, sie unbedingt dort zu treffen, um einmal einen vernünftigen Anknüpfungspunkt zu haben. Denn mit dem üblichen »Darf ich um das Salz, den Essig bitten«, — was wir uns abwechselnd von ihrem Tisch au.sbaten — katnen wir nicht weiter. Also wir fuhren auf den Rädern los, zu dem Nachbardorf, in dem der große Markt stattfand.« »Plötzlich habe ich das Pech, daß meinem Rad die Luft ausgeht und Ich schreie Fred, der voranfährt, zu, er solle anhalten, ich müsse mein Rad aufpumpen. Weißt du, was geschieht? Als Fred das hört, tritt er wie verrückt in die Pedale und fährt los wie der TeufeL Der Falott wollte die Gelegenheit wahrnehmen und mir zuvorkommen. 0, die Wut, die ich hatte! Ich schreie immer »Halt! Haiti« und renne wie verrückt hinter ihm her, aber je mehr Ich schreie, desto schneller fährt er. Wie ich da so brülle, kommt ein Radfahrer aus einem Nebenweg und fragt, ob der Kerl mir etwa das Rad gestohlen habe. »Siehst du — und da kommt nun die Gemeinheit: »Jawohl, lieber Mann«, sage Ich, »er ist ein Dieb und Ich kann ihm nicht nachl« Und .siehst du, da tritt der Fremdling ebenfalls wie ein Besessener in die Pedale und saust mit Geschrei und Hallo hinter Fred her und alles, was Räder und Wagen hat, und die Straße daher kommt, nimmt die Verfolgung auf.« »Pfui!« sage Ich. »Ja — pfui«, sagt er reuig, ^ilch lief zurück, pumpte schnell mein Rad auf und umfuhr auf einen kleinen Seitenweg das Getümmel, denn die sputen Leute hatten Fred bald, verbläuten ihn tüchtig und sperrten ihn in das Spritzenhaus des nächsten Dorfes. Ich aber traf auf dem Jahrmarkt Eva. tanzte mit ihr, machte ihr eine Liebeserklärung und wurde In Gnaden angcnonmien.« Er seufzte und schwieg. »Warum seufzest du?« fragte ich. »Nur so« sagt er. »Tut dir deine Gemeinheit eigentlich leid?* fragte ich streng. »0 ja«, sagt er offen, »wie oft habe ich sie schon bereut!« »Und Fred«, frage ich, »hat er dir verziehen?« »Und ob«, rief Sepp, »er lacht jedesmal über das ganze Gesicht, wenn er mich trifft: Siehst, da wolltest du mich hineinlegen und bist selbst eingefallen!« Sepp sah traurig in sein Glas: »Man soll nie eine Gemeinheit begehen«, sagt er leise, »sie schlägt hnmer auf einen selbst zurück!« Damit trank er .sein Glas aus und war ganz stilL Nur einmal seufzte er in Gedanken tief auf und es war, als habe er schmerzvoll »Oh, Eva!« geflüstert. 90 lafire GuBsfafifglodten Die Olympiaglocke des Jahres t936 ist woltberühmt geworden. Sie ist nicht aus Bronze, dem historischen Glockenmaterial, gegossen, sondern aus Stahl und ein Werk des Bochumer Voreins, dessen Glockengießerei nunmehr 90 Jahre besteht, Nach länqeren Versuchen traten Jacob Mayer und Eduard Kühne, die Begründer des Bochumer Vereins, mit ihren Gußstahlglocken auf der groBen Düsseldorfer Gewerbeausstellung des Jahres 1852 vor die Öffentlichkeit. Es wurden sechs Glocken in Gewichten von t20 bis 2700 Pfund ausgestellt. mmmssmmmm Gorado die Glocken waren es, die den Bochumer Verein schnei! in weiten Gebieleit der Welt bekannt machten. Möglich wtird«* der StahlgloekenguQ überhaupt erst durch die Erfindung des Stahlformgusses durch Jacob Mayer. Bis dahin war lediglich das Schmieden und Bohren des Stahls bei der Verarbeitung bekannt. Mayer kam zu der Überzeugung, daß es auch möglich sein müsse, den Stahl im Tiegel so dünnflüssig zu halten, daß er in einer hergerichteten Fojtn sofort zum fertigen Gebilde gegossen werden könnte. Über die Zeiten hinweg ist der Glockenguß vom Bochumer Verein beibehalten worden. Bis in die letzten Jahre hinein hat die Firma nicht weniger als 30 000 Kirchenglocken und 60 000 Glocken für ander« Verwendungszwecke hergestellt und damit erwiesen, daß diese Produkte den Bronzo-glocken ebenbürtig sind. Warum nur? Die Frauen tuschelten untereinander. Nein, aher so was! Hat sich da der junge Studienav-scs.sor verloht. Ausgerechnet mit der kleinen Paula Möbius. "Na, ist die denn reich oder hübsch?« möchte die eine gerne wissen. »I wo«, meint eine andere. »Vielleicht hat sie aber gute Beziehungen. Sowas hllfte heute ungemein!« »Nicht das ich wüßte«, sagt eine, die sonst immer alles weiß. »Das soll nun einer begreifen!« zerbrich» man sich den Kopf. »Warum mag er sie nur nehmen?« Da meint eine lunge Frau liiclielnd: »Vielleicht aus Liebe, meine Damen!« Vermelde da» überholen an Bahnubor-Cängen! Seite 6 »Marburger Zeitung« 2. Juni 1942 Nummer 152 Geldsparen — nicht hamslern! Durch die Verordnunq des Chefs der Zi-vilverwdltunq in der Untersteiermark vom 14 April 1941 ist das Hamstern und jede andere qemeinschaftsschädliche Ausnutzung der besonderen Laqe mit Geld- und Freiheitsstrafen in unbeschränkter Höhe bedroht Auf besonders srhwere Fälle steht Todes strafn. Unter das Verbot des Hamsterns fällt auch das Zurückhalten von Geldreichen ohne fie-rerbtfertiqten Grund. Es muß für jeden Un-tersteirer eine Selbstverständlichkeit sein, nur unbedinrit benötiqte Geld/eichen zu behalten. Wer Zahiunqsmittel in qrößerem Um-fanqo /Tirückhalt und sie dadurch den Zwek-ken des Znhiunqsverkehrs entzieht, stört den Geldkreislaiif und damit auch den na-tiirlirhen Ablauf der Wirtschaft. Je mehr Zablumsmittol qehamstert werden, umso notwondiqer ist es, zusätzliche, über den normalen Redarf hinausqohende Zahiunqsmittel rur Vermeidiinq von Geldumlaufstörunqen ausznqcben. Diese nbr^rlequnqpn werden jeden Einsichtsvollen füierzeuqen. Diejeninen aber, bni denon es an dem notwondiqen Ge-moinschaftsqpist mannelt, werden tjnter schwere Strafen qe<'tellt. Viele Millionen Sparer haben in den neun Jahren nationalsozialistischer Aufbauarbeit viele Milliarden in Pfenniq und Markbeträten den deutschen Goldansfalten anvertr^iut und damit wertvolle Bausteine für die Fi-nanzierunq der qroflen Aiifbauaufqaben qo-Mefert. Ohne die tätiqe Mithilfe der Sparer hrilten die Geldanstalten sich nicht in dem I.'mfanq, wie es tatsächlich qeschehen ift, an der Aufbauarbeit beteiliqen können. Wenn jomand, der bisher ans tJnkenntnis qrößere Geldbeträqe daheim lieqen qehabt hat, dieselben zu seiner Sparkasse, Bank oder Kreditqenossenschaft brinqt, um sie dort sicher qeqen Diebstahl und Brandschaden an/uleqen, so erfüllt er damit eine Pflicht, die ihm persönlich den Vorteil einer sicheren und zinsbrinqenden Verwahrunq bietet. Rßiihssporiwenhampf anch im sOdlichsIen Bann Deulsclilands Obwohl der Bann Rann erst aufgebaut wurde, gestaltete sich der Reichssportwett-kampf am r?0. und 31. Mai auch hier !.u t'ineTT> vollen Erfolg. Auf Wiesen und Sport-pliit/en der Gefolgschaftsstandorte war die qesamle Deutsche Jugend angetreten, um zu beweisen, daß sie auch körperlich leistungs-kräftiq ist. In Rann selbst fand anläßlich des Reichssportweltkampfes am Sonntag eine Moroeri-feier statt, nn der auch Kreisführer Swo-boda und ff-Sturmbannführer Lampeter teilncihmen und bei der der Führer des Bannes Rann, Oberstammführer Oskar Sturm 7U den Jungen und Mädel über die Bedeutung der körperlichen Erziehung für das Wohl des deutschen Volkes sprach. Kreis-führe Swoboda besuchte anschließend mit Bannführer Sturm mehrere Standorte und konnte sich dabei überzeugen, daß die Junten und Märlel überall mit Freude und Begeisterung zu dieser sportlichen Leistungs-prüfunq anqotreten waren. Diese sportliche Leistungsprüfung des Bannes Rann beweist, daß auch der südlichste Bann seine Pflicht erfüllt. Kinder in den Gärten des Lebens Ein Besuch in den Kinderlagesstltten des Amtes für Volkswohlfahrt „Na Mariele, wie ist es den im Kindergar* ten." „Lustig!" sagt die Kleine mit den blonden Rattenschwänzchen, und ein begeistertes Strahlen in ihren großen blauen Augen gibt eine noch überzeugendere Antwort. Sie sitzt inmitten einer Schar von vielleicht 30 Kindern, die alle ebenso frisch gewaschen und gesund aussehen wie Mariele. „Ich kann auch singen!" ruft sie uns plötzlich unvermittelt zu. Auch die anderen wöllen ihre Kunst beweisen, und schon erschallt ein altes deutsches Kinderlied von hellen Kinder-sfimmen gesungen. Man kann sich kaum vorstellen, daß diese Kinder, die genauso aussehn wie ihre Altersgenossen irgendwo am Rhein, an der Weser oder an der Elbe, noch vor kurzem eine dem Deutschtum entfremdete Erziehung erhalten sollten. Und doch konnte nur ein kleiner Prozentsatz der Kinder deutsch. Aber inzwischen haben sie es beim Spiel gelernt und spielend werden sie dorthin geführt, wohin sie rassisch ihrer Abstammung nach gehören. Nachdem der Vormittag mit Singen und Spielen vergangen ist. geht es in den sauberen Waschraum. Jedes Kind hat hier sein eigenes kleines Handtuch und Waschläppchen an einem Platz, der durch lustige Bilder gekennzeichnet ist. Mariele ist so in die Betrachtung ihres wunderschönen bunten Vogels, der ihr Waschzeug bezeichnet, versunken. daß sie ganz vergißt, wie unangenehm kalt und naß sie früher das Wasser gefunden hatte. Der Eßraum ist licht und schön. Auf den hellen kleinen Naturholztischchen stehen Schüsselchen mit bunten Blumen bemalt Und neben jedem Teller liegt ein Gäbelchen mit einer weißen Serviette. Mariele konnte zuerst gar nicht begreifen, daß diese Stühlchen und Tischchen eigens für sie gemacht worden waren und das kein Erwachsener ein Anrecht darauf hatte. Doch jetzt sitzt sie genauso selbstverständlich wie ihre Spielgenossen, die auch keine Spur von Schüchternheit mehr zeigen, da und läßt sich das Essen gut schmecken. Nach dem Essen wird dann geschlafen und nach dem Schlafen gespielt oder spielend Gymnastik gemacht, denn die Gesundheit des Körpers und des Geistes steht im Mittelpunkt aller deutschen Kindergartenarbeit. Wenn dann die Mutter abends das Mariele abholt, freut es sich schon wieder auf den nächsten Tag, an dem ihr die Tante, die gar nicht gestreng und alt sondern jung und lustig Ist, neue Lieder und neue Spiele zeigen wird. So wie ihr geht es vielen Hunderten von Kindern in der ganzen Untersteiermark. Und viele Hunderte von vielbeschäftigten Müttern sind dankbar, dafi sie ihre Kinder den Tag über in guter Obhut wissen. Sie haben bald gemerkt, daß ihre Kinder hier nicht nur untergebracht sind und ihnen die Arbeit um sie abgenommen worden ist, sondern daß hier alles getan wird, um die Kinder zu gesunden und frohen deutschen Menschen zu erziehen Beste Kräfte sind hier am Werk: geschulte Kindergärtnerinnen aus dem Reichsgebiet und Helferinnen auch aus der Untersteiermark. Auch Kriegshilfsdienstmädel springen freudig ein, wenn noch hier und da eine geschulte Kraft fehlt. Die Einrichtung der Kindergärten ist durchweg vorbildlich. Vorläufig mußten in den meisten Fällen alte Häuser übernommen werden, aber sie wurden trotz der kriegsbedingten Schwierigkeiten mit soviel Liebe und Sorgfalt eingerichtet, daß sie neuen nicht «nachstehen. Die Räume sind hell, sauber und geschmackvoll. Wo es möglich war, wurden sogar Duschräume eingerichtet. In großen bunten Gärten und auf weiten Wiesen können die Kinder im Sommer spielen, denn Licht, Luft, Sonne und Sauberkeit, das ist die Devise, die über aller Gesundheitserziehung steht. Wie groß der Unterschied zwischen unserer Auffassung und der veralteten anderer Staaten ist, sieht man, wenn man^ einen Kindergarten des vergangenen Regimes besichtigt, Er ist eine Kinderschule, Dunkel und unfreundlich sind die Räume. Alles ist bewußt auf gestrenge Erziehung abgestimmt. Zäune umgrenzen den mit Kies belegten Schulhof und dunkle, unbequeme Bänke in den Zimmern zwangen zum bewußten lernen. Nicht Freude der Kinder hatten hier die Erziehung in der Hand, sondern alte verstaubte Lehrer. Dagegen sind die deutschen Kindertagesstätten Kindergärten im wahrsten Sinne des Wortes. Der Erzieher ist hier Gärtner, der sich um jeden einzelnen seiner Zöglinge bemüht und ihm nur die Richtung gibt, ohne ihn zu verkünsteln. Im Spiel sollen die Kinder erzogen werden. Sie sollen nie das Bewußtsein haben unter strenger Aufsicht Erwachsener zu stehen, sie sind fröhliche Kinder unter Kindern Für den Erfolg dieser Erziehung, die in der Untersteiermark in den Händen des Amtes für Volkswohlfahrt im Steirischen Heimatbund liegt, spricht schon jetzt das Wesen der gesunden und fröhlichen Kinder, die eine glückliche und frohe Zukunft garantieren. St Kleine Chronik criichen Bevölkerung begegnen dürften. Wir verweisen auf den heutigen Anzeigenteil. m. Die ersten Olücksmänner in Cilli. Am Freitag und Samstag gab es In Cilli eine kleine Sensation. An mehreren Plätzen und Straßenecken drängten sich viele Menschen um zwei Männer, die sich bei, näherem Hinschauen als braune Glücksmänner entpuppten. Sofort am ersten Tage ihres Auftauchens brachten sie mehreren Cilliern tatsächlich Glück in Form von geringeren und größeren Gewinnen, eine Tatsache, die sich sofort herumsprach und viele Käufer von Glückslosen herbeilockte, m. Ausgabe von Eiern. Nachträglich gc- Der Andrang war so stark, daß die bei-inngcn in der 37. Ziiteilungsperiocle in der ricn Glücksmänner stundenlaiig auf einem Untorstfiermark auf den .Abschnitt d 3(3[Platz bedrängt wurden. Sie verblieben der Reichseicrkarte noch zwei Eier für je-jauch am Sonntag noch in der Sannstadt den Versnrgung' fleisch ist leicht verdaulich, daher wird es auch von Menschen mit schwachen Magen gut vertragen. Bei der Behandlung von Fischen sind ganz besondere Regeln zu beachteUf und zwar mehr als bei den meisten anderen Lebensmitteln. Qrundsätzllches kann darüber gesagt werden: Fische können das ganze Jahr über gegessen werden, viele Fische schmecken gerade im Sommer am besten. Die einzelnen Fische haben einen arteigenen Geschmack. Besonders der Scliolle haftet ein Jod-geschmack an. Wie bekannt, ist Jod für die Drüsen des Menschen von Bedeutung und daher der OenuB von Scholle sehr zu empfehlen. Durch zu starkes Würzen soll man den Eigengeschmack der Fische nicht zu sehr verdrängen. Frische Kräuter geben aber den Fischgerichten einen angenehmen würzigen Geschmack, ohne su sehr hervorzutreten. Die KOchenkräuter können einzeln oder gemischt verwendet werden. Die bekanntesten sind Petersilie, Schnittlauch. Dill, Estragon, auch Majoran und Thymian eignen sich dazu. Bohnenkraut verwendet man an Stelle von Pfeffer. Die Zubereitungsarten, die einen angenehmen Geschmack hervorrufen, sind Dünsten und Braten. Beim Dünsten ist der Fettverbrauch sehr gering, zugleich bewahrt so der Fisch alle Nährstoffe. Bei der Zubereitung ist noch folgendes streng zu beachten: Der Fisch soll gleich nach Einkauf hergerichtet werden: der Fisch muß gesäubert, gesalzen und gesäuert werden. Das Säubern gesdiieht. Indem man den Fisch putzt, ausnimmt und vor allem die schwarze Haut im Bauchinneren sauber entfernt. Dann wird er kurz, aber gründlich, am besten unter fließendem Wasser rewaschen. Danach wird der Fisch von Innen und außen gut mit Salz eingerieben. Fein gewiegte Petersilie würzt ihn angenehm, Zuletzt beträufelt man Ihn von Innen und außen mit Essig oder etwas ^l^i'onensaft. WlTtac^ii Rehabschuss In der Unterstelermark teil iTsichtlicli. ui. Der KleinverUauf von Tabakwaren neu geregelt. Nach emer Verlautbarung im heutigen Anzeigenteil ist der Kleinverkauf von Tabakwaren neu geregelt geregelt. tu. Spart mit Wasser! l^.inc Auordnuuk" des l>ürs:enneisters der Stadt Cilli im heuti.'^en ATizciircnteil fordert die Bevölkerung' auf. beun Wasserverbrauch iiuLierst sparsam umzugehen. Zuwider- ni. Luftfeldpostsendungen an die Ostfront. An die Wehrmachtangehörigen der Ostfront können seit einiger Zeit mit der vorgeschriebenen Luftfeldpostmarke in beschränkter Zahl Luftfeldpostsendungen -ersandt werden. Diese Sendungen sind Iiandeiude haben Strafen zu jfcvviirtijjen. jp^ioch von privaten Absendern nur bis ni. Fischverteilung, Ab Mittwoch, den .V .huii beginnt eine weitere Pischaus-für den Stadtkreis Marburg, ^'in-zcllieiteu sind aus der BckanntmachunR des Oherbürk'ernieisters im lieuti.iien An-zelvrenteil ersiclitücli. m. Heiivverbungskurse in St. Johann und Kölsch. Pm die ^^estc Art iles Heuens, die Verwendung von Schwedenreutern, auch in iler l.'ntersteiennark auf schnellem Wf'ge einzuliduen, werdL'n .'ini 3. und 4. juni in St, jtdiann am Draufeld und Krttsch bri Mnrbur'T Ibniverbtuigskurse durchgeführt. die dem restlosen Interesse der bän- zum Gewicht von 10 g zugelassen. Dieses Höchstgewicht muß mit Rücksicht auf den beschränkten Laderaum der Flugzeuge unbedingt eingehalten werden, zumal schwerere Sendungen auch schon bei geringer Überschreitung des Höchstgewichts von 10 g an den Absender zurückgeleitet werden. tn. Unfälle. Der 42jähriKe, in einer Fabrik in Drauwei'ler beschäftigte Hilfstiei-'zer Slnion Fulko aus Lendorf stürzte über die Treppe und 7j0k s^ich hiebei eine schwere Verletzung des linken Knies zu. — Die 37jähriKe in der Bismarckstraße 1 iass es Dir nicht iwelmal sagm ^u€h Deine Spendm bmiMUiragmn gur Allk^eider- undSpinnstottsammlung vom 1. bis 15. Juni 1942 k Zum zweiten Mal seitdem die Untersteiermark ein Teil des Deutschen Reiches und die Verwaltung der Jagdangelegenheiten auf einigen Gebieten den Bestimmungen des Reichsjagdgesetzes angeglichen wurde, tritt an die untersteirischen Inhaber von Reh-Revieren — nun knapp vor Beginn des Rehabschusses — das Erfordernis der Vorlage des Abschußplanes für das im Jagdjahr 1942 abzuschießende Rehwild. Für die Zukunft unserer Rehwildbestände ist die Güte des Nachwuchses ausschlaggebend. Der Zweck einer richtigen Hege ist also nicht die Erzielung eines übermäßigen Rehstandes, sondern die Erzielung eines gesunden, gut veranlangten Rehwildes unter besonderer Berücksichtigung der Qehörnbil-dung, bei einem den Revier- und Asungsver-hältnissen entsprechenden Stand. Mit einer guten Winterfütterung und der Einschränkung des Abschusses allein ist also nicht getan. Zur Hege im angeführten Sinne muß »die Hege mit der Büchse« treten. Voraussetzung einer richtigen Abschußplanung ist die genaue Kenntnis des Wildstandes nach Zahl, Geschlecht, Alter und Veranlagung. Diese Wildstandaufnahme muß vor Beginn der Abschußzeit am besten bei der Fütterung ihrer Wichtigkeit entsprechend, möglichst genau durchgeführt und mehrmals wiederholt werden. Der Beurteilung des vorhandenen Rehwildes sind die entsprechenden Rubriken des vorgeschriebenen Abschußplanes zu Grunde zu legen. Nach diesem Abschutiplan werlen die Böcke in 2 Gruppen und zwar; L ja.gd-bare, IL geringe eingeteilt. Die jagdbaren Böcke in gute und abschußnotwendige. Das übrige Rehwild ist ge.sondert nach Geißen, Schmalgeißen, Bockkitzen und Rehkitzen zu melden. Für die Bestimmung des erlaubten Abschusses ist weiter maßgebend der Rehwild- stand. Als höchst zulässigen Wildstand auf einer Fläche von 100 ha nimmt man rund 10 Stück Rehwild an, eine Höhe, die in unseren Revieren wohl nirgends vorläufig vorhanden sein dürfte. Die Frage, wieviel Böcke vom vorhandenen Stand zum Abschuß freigegeben werden dürfen, hängt von dem im Revier vorhandenen Rehstand und vom Geschlechtsverhältnis ab. Das Qeschlechtsverhältnis soll ideal 1:1, praktisch wennigstens aber 1:2 betragen. Durchschnittliche wird man in einem gut und richtig bestandenen Revier ein Viertel der vorhandenen Böcke zum Abschuß freigeben können. Dr. Hans Schneditz, Kreisjägermeister. Pettau. X Folge des U-Boot Krleget. Wie »New York Times« vom 15. 4. mitteilt, hat die USA-Verwaltung für Kriegaschiffahftswesen eine recht bemerkenswerte Erhöhung der Frachtsätze für Schiffsfrachten längs der Atlantikküste zwischen Kuba und Puerto Rico einerseits und den USA andererseits genehmigt. Danach ist es den amerikanischen Schiffsreedern, die Frachtschiffe auf dieser Strecke einsetzen, gestattet, auf 200 Tonnen Schiffsfrachten einen Zuschlag bis zu 180 Prozent auf die normalen Frachtsätze zu erheben. Bis zum 31, März dieses Jahres hätten sich die Zuschläge nur auf höchstens 45 Prozent gestellt. X Frankreicht vemachliulste Landwirtschaft. In den lettten 30 Jahren gingen in Frankreich eine Million bäuerlicher Betriebe ein. Gleichzeitig stieg der Umfang der unbe-wirtschafteten landwirtschaftlichen Fläche von 3,6 Mill, ha im Jahre 1913 auf 5,4 Mül.ha im Jahre 1932 und 5.7 Mill. ha Im Jahre 1939. Auch das Brachland nahm erheblich zu. 1929 betrug es 1,35 Mill. ha und im Ja' rr 19.10 1,8 Mill. ha. Nunmfer 152 ^arb'flrger Zeitfln^ 2. Jim! 1942 Seite 7 Aus atlee lOett a. Der schwerste Mensch der Welt 289 kg Gewicht und ein Umfang von zwei Metern — damit kann man sich wirklich sehen lassen. Der Mann, der diese ungewöhnlichen Maße besitzt,^ läßt sich auch wirklich sehen. Er heißt Jon Bamey und tritt in einem Zirkus in Lissabon auf. Als dickster und schwer-fter Mann der Welt, hat er sich eine ebenbürtige Lebensgefährtin gesucht. Das Mädchen^ das er unlängst geheiratet hat, wiegt 230 Kilp. - - a. Das stärkste GHt. Die stärkste üiftwir-kung unter allen bisher bekannten Giftstoffen ist neuerdings bei einem Gift festgestellt worden, das von zwei Forschern der Universität Oslo entdeckt wurde und den Namen »Ha-denia« trägt. Es wird aus dem dünnflüssigen Saft einer Pflanze gewonnen, die an den Ufern des Cimpopo-Flusses in Transvaal ; wächst. Diese Pflanze, ist nur wenige Zentimeter hoch und hat Blätter von einer eigenartigen rubinroten Farbe. Die beiden norwegischen Gelehrten haben festgestellt, daß die Wirkung der Hadenia SOOOmal so stark.ist, wie die des Strychriins, Mormeltlere — die grössten Schlatkflnstler Wledereinb'ürgerung der possierlichen Nager in den Alpen Es gibt wohl nichts Possierlicheres im Hochgebirge als ein Murmeltier, das mit einem Büschel Grashalme oder Kräuter im Fang seinem unterirdischen Bau zustrebt. Der kleine Nager sieht in diesem Falle aus, als wenn er einen martialischen Schnurrbart trüge. Eine andere Merkwürdigkeit der »Mankeis«, wie diese Tiere im Volksmund genannt werden, sind die durchdringenden, schrillen Schreie, die sie ausstoßen, wenn sie irgendeine Gefahr vermuten, Sie warnert damit nicht nur ihre sorglosen Artgenossen, sondern auch die Gemsen, die auf die weit hörbaren Pfiffe hin augenblicklich die Flucht ergreifen. Auf diese Weise wird den Jägern, wie diese zu berichten wissen, immer wieder so mancher gute Bock »vergrämt« ... Durch ihr drolliges Wesen ergötzen diese Nager nicht nur jeden Naturfreund, sondern bilden darüber hinaus die inter- essantesten Studienobjekte für die Wissenschaft. Sie sind den Gelehrten als die größten »Schlafkünstler« im Tierreich bekannt. Die »Mankeis« leben von Gras, Kräutern und Wurzeln, die sie für die kalte Jahreszeit in ihren unterirdischen Bauen aufspeichern. Schon im Oktober pflegen sie sich dorthin zum Winterschlaf zurückzuziehen, der meist bis zum Frühsommer anhält. Den Kopf am Schwanz, dicht aneinandergeschmiegt, vollkommen regungslos und kalt, verbringen die Murmeltiere vide Monate in ihren verhältnismäßig warmen unterirdischen Behausungen, in denen stets eine Temperatur von 10 bis 11 Grad herrscht. Ihre Blutwärme ist dabei auf die der Luft herabgesunken und die ganze Lebenstätigkeit auf das äußerste eingeschränkt, so daß stündlich nicht mehr wie 15 Atemzüge festzustellen sind. Nimmt man ein »Mankei« im Winterschlaf aus seiner Höhle und bringt es in größere Wärme, so gibt sich erst bei 21 Grad ein deutliches Atmen kund; bei 25 Grad beginnt es zu schnarchen, bei 28 streckt es seine Glieder, bei 31 Grad erwacht es endlich, bewegt sich taumelnd, wird munter und fängt zu fressen an. Ursprünglich gab es Murmeltiere nicht nur in den Alpen, sondern auch in den Karpathen und Pyrenäen in großer Zahl. Heute trifft man sie in Deutschland nur noch in den Altgäuer Bergen, im Wetter-steingebiet, den Berchtesgadener und Salzburger Hochalpen, im benachbarten Kärnten und der Steiermark in vereinzelten Kolonien an. Zahlenmäßig am besten gehalten, haben sich die »Mankeis, anscheinend in Oberkärnten, wo sie sich so vermehrten, daß ihr Bestand in der Kreuzeck- und Hochschobergruppe allein von Jägerkreisen gegenwärtig auf etwa drei Tausend Stück geschätzt wird. Dieser sehr beachtliche Erfolg systematischer Aussetzungsversuche hat dazu geführt, daß jetzt auch auf der Villacher Alpe die Murmeltiere wieder eingebürgert werden sollen. Restaurant Burgkeller ab 3. Juni TAGLICH von 8 Uhr morg«nt bis 1 Uhr nachts offen Kalt« und warm« Spalten lu jadar Zadl. Fattblar-Ausichank. Abends ab 6 Uhr Waln. Täglich Konzert! Kfisiner liizeiger iedn Won kostet 10 Rpt das fettcedmclrte Wort K Rot. Der Wortprels Kllt bis liiluiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiuiiiiiiinniiii IKennwon) m - _ • ' _ Periode zur Abstempelung und das notwendige Verpackimgs-papter mitzubringen. Die vorstehende Reihenfolge ist im Interesse einer reibun^ lfj»en Abgabe ttobedingt einzuhalten. Im Behinderungsfiule kann der Verbrauclier die auf ihn entfallende Ware im Anschluß an die Üesamtaufteilung, d. i« am Freitag, den 12. 6. 1942 beziehen. Bisher noch nicht eingetragene Kunden Winnen erst nach dem 12. 6. 1942 für die nächste Fischausgabc in die Kundenliste vorgemerkt werden. 5091 Der Leiter des ErnXhrungsamtet. Im Auftrage: Nietzsche. Der Biir|«rii»eliier der Gemeinde WachBenberg Ungtiltlgkeits«rkl8rung Der MctallarbcUfr Franz MJasko, goborea am 2t. Jüaner 1923 in Fnuenberg, wohnhaft io Parnitie* Nr. 14, aal den Paraonalanrwei# Nr. «20, auftRestcUl am 13. Oktober 1941 von 4er Gciueinde Wachaenberi, verloren. Dieser Ausweis hie- mit al« ungültig erklärt. ^ ^ Der Bürgaraielitar dar Stadl CilU Mauerwerk BE—Zahl: 477/MM2 Anordnung Uber Wassersparmassnahmen Der immer größer w«rdead« Bedarf an Waaaer für die CiUi veranlaßt mich, die Bevaikening aafiufordern, beün Wai-lerverbrauch äußerst «paridm nmiuffhan. Um alle (aar-li die in hoher gftleieneu Slockworktn oder Stadtteilen wohnenden) Wa»-•erabnehmer mit der Hnbfdiagt notwendigen Wassermetige vcr-lorgen zu können, mü>sen folgende Sparmaßnahmen »irengstens eingehalten wardeni 1. Die Verwendung von Wa»*er für Trink«, Koch- und hy-giroUeh« Zweck« Ut auf den unbedingt notwendigui Bedarf •iniuicbrMnken. 2. Zu Baderwecken darf Wasier nur von 20 bii 6 Uhr verwandet werden. 3. Zu Wa»ch»wecken und aam Beiprengen von CariM darf Waaner nnr dann der »lädt. "Waiserleitung entnommen werden, wenn »ich in unmitteUiarar Nibe dar Ucgenscbaftan keine Hrunnen oder Waiaerlänfe befinden- 4. r)as UWhea und Abiprltwo *an Kraftfahrzeugen Ul auf daa »ur techn. Innandhaltung erforderliche Mindestmaß einnv ichrknLcn (die Reinigung hat hauptsächlich mit Lappen und Eimer xu erfolgen). 5. Das Verwenden von Wasser für Uduarieüwecke Mt nur Mit neiner beioadrran Geoehnlgong suUmi|< 6. Hauseigentümer wie Wohnungsiahaber heben für die te» dallese Inktandhaltong der Leiiungea nad WaneraualanfsteUen so aorgrn und aind verpflichtet, rtweige Sehaden und Undicht-beiian sofort durch befugte Installateure aasbeasern z\i lassen. GröAere Schäden (>ind gleich«eitig auch heim Wafiscrwerk an-loaieldeD. Die Einhaltung der Sparmaßnahmen Ut Pflicht nnd sM die Aafe»»eHteu de« Stüdt. Wtjserwerkea ge^5cn Vonteisaag de« Dienstausweises bere<'htigt, alle Rünnlichkeitea. in welchen sich Leitungen und Auslaufslellen befinden, awecka Überprüfung zu betrctea. ' Nichtbeachtnng dieser Anordnung wird mit OeU bU 100 RM» ha Falle der Uneinbringlicbkeit mit Arreat hia an 10 Tagen bestraft; gletekaeitig ist da« Wasserwerk berechtigt, den Waiier-lufloB auf küraere oder längere Dauer so sperren. Mit dieser Anordanng verliert die am 24. Jlnner 1M2 er-laaaeae ihre Gültigkeit. CiUi, den 27. Mal 1942. 60*2 Der k. BArgenneUtevt lUbert HIbiwt. - 4830 -Ml AITKLEIDER-UND SPINNSTOFF-SAMMLUNG 1942 I.-IS.JUNI Iii an den Röcken oder Joppen mal «rai zu fllckea oder stoppen, dann tut ai mit vtronügtam Sine und Khiekfs zur Sammelttell« hhi! Wann dia Im (Man Bltnkar iraban, aun aina warma Jaeka heben, 10 dMkan lia aui Hariantirund, Der Chef der Ztvflverwaltunff fai dar Ueteretelenmrt Der Beauftragte für Emfihrung und Umdwlrtschift 0/LE E 2/47/1942 Detua von Elem In dfr 37. ZuteiloniapeHode werden tn der Uatenteiermark •of den Abacknitt dM der Reicbteierkarte nachtriglioh aoeh 2 Eier ausgegeben. Diese Anagabe erfolgt anf Grand dei Be. itellscheines Nr. 36 der Reichseierkarte. Außerdem geUncen auf den Ahaaniritt a 37 der Reicluelerkarte 2 Eier anf den Abschnitt b 37 der Reiehieierkarte 1 Ei ÜB der ST. Znteilanfsperiode aur V«rtnflna|. Die Anafnbe der Eier aratreckt lich auf den geaunten Ver* serfoB^abschnitt und erfolgt daher fai der Zeit vom 1.—28i Juni 1942. üm einen Danpelbeaag lu vermeiden« aind die .Vatteiler verpflichtet, die Mnaelabsohnitte d 36, ■ 37 nnd h 37, die an der Reiohseierkarta verbleiben, dnreh Atifdruok Uirai FImen« siempeli ra entwerte*. Gr», den 2«. Mai 1942. 3078 fe>. Dr. Artaar AthduunAi hliddiAi I and bleiben traokan und iMunill X Dil IHCfmiAJPTtACn Ott NSOAf fOl AITMATEIIAIWFASSUNC J Soeben erschienen: Verlautbarung über die R«g«lung das Kleinvnrkaufs von Tabakwaron Ab 1. Jnni 1942 treten mit Galtigkeit auuh für die Unter-atelarmark folgende Änderungen in der Abgnbe von Tabakwaren gegen Abschnitte der Einkaufskontrellkarte in Kraft: 1. Zigaretten) au 2Vi Pfennig (Drama und Vlasta), Höchst-menge 8 StBok fUr einen Abschnitt. 2. Zigarren: 12er Virginier 3 Stück fUr iwei Abschnitte. 3. Zigarettentahakc: Ilönhstmenge 50 gr (1 Paket) für 7 Abfchnitte, die übrigen Ahgabebestimmungen bleiben aufrecht. Insbesondere wird darauf hingewiesen, daß für Zigaretten mm Kleinverkaufspreis ohne Kriegsiutchlag von über 2% Pfennig die Ilörhslmenge von 6 Stück unverändert bleibt. E« gelten daher ab 1. Juni 1942 bis auf Widerruf nachatcheudo Mindest-und Hörhslmengen: 1. Zigaretten! Bei einem Klein Verkaufspreis ohne Kriegsiu-schlag *n 2V^ Pfennig (Drama und Vlasla) a) Mindestmenge 3 Stück für einen Abschnitt, b) Höchstnienge 8 Stück für einen Abschnitt; Von ülier 2% Pfennig a) Mindestmenge 3 Stück für einen Abschnitt; b) Höchstmenge 6 Stück für eiurn Abschnitt. 2. Zigarren bei einem Kleinverkaufspreis ohne Kriegsanschlag über 10 Pfennig 1 Stück für einen Abschnitt; zu 10 Pfennig und darunter 3 Stttok für awel Abschnitte; 12er Virginier 3 Stück für zwei Abschnitte. 3. Zigarettentahake: a) Mindestmenge SO gr (1 Paket) für 14 Abschnitte; b) Höchstmengc 50 gr (1 Pakel) für 7 Abschnitte. 4. Pfeifentabake; a) Mindestmenge 50 gr (1 Pakot für 7 Abschnitte; b) Höchstmenge 100 gr (2 Pakete) für 7 Abschnitte. 5. Strangtabake: 100 gr für 7 Abschnitte, 6. Kübeltabake: 125 gr für 7 Abichnitte. 7. Kautabak: 1 Stange für einen Abschnitt. B. Schnupftabak: 25 gr für einen Abschnitt._5080 Der Chef der Zivilverwaltung In der Untersfeiermark Der Beauftragte lür Ernährung und Landwirtschaft GZ.: II C 760 Gegenctandt üt Graz, am 2^. Bfai 1942. Um die be»ta Art des Heues, nämlich die Verwendung voa Schwedenreuter« möglichst rasch und allgemein auch in der Untersteiermark bekanntziimarhen, werden folgende Heuwcrbungs-kurse abgehalten: In St. Johnnn am Draufald am Mittwoch, den 3. Juni auf der Gutsverwaltung Ornig, Beginn 13 Uhr. In Kötseh bei Marburg auf dem Betriebe des Ing. Kurt Paoher, Haaiampacher, am Denaeritag, den 4. > Juni, Beginn 10 Uhr. Ea wird darauf aufnerkaam gemacht, daß ausreichende Draktmengen für die Herstellung der Srhwedenreuter zur Verfügung «trhrn. Alleefalls noch netwendige Bezugscheine dafür stellen die Ernabrunfsämter am. S079 h» Auftrage: Dewaty Vnwilnanis- nnil Amlslibn les Chefs der Zlvllverwaltans In der Unterstelennark Nr. 81 vom 19. Mal 1942 NVnALTi Erlaß des Führers über einen Oeneralbevollmichtigteii für den Arbeitseinsatz vom 21. Mai 1042 Anordnui^ zur Durchführung des Erlasses des Führers Über einen Oeneralbcvollmöchtigten für den Arbeltseiniats vom 21. Mirz 1942 Verordnung Über das Aufsuchen und die Gewinnung von Bitumen in der Untersteiermark vom 12. Mai 1942 Verordnung über das Photographieren und sonstige Dantel-len verkehrswichtiger Anlagen in der Untereteiermarfc vom 14. Mai 19-12 Verordnung über die Einführung des Mietrechtes In der Ua tersteiermark vom 14. Mai 1942 Verordnung über die Anforderung von Wohnungen und Oe- Bchäftsräumen in der Untersteiermark vom 14. Mai 1942 Anordnung über das Verbot der Einfuhr von WitdgeflQgel aus dem Austande vom 5. Mai 1942 Bekanntmachung über den Grenzübertritt an der deutsch- italienischen Grenze Bekanntmachung Über die Preisbildung im Warenverkehr mit der Untersteiermark vom 13. Mai 1942 Bekanntmachung, betreffend Bezugsregelung, Änderung der Mehl- und Backwarenordnung vom 1. Apnl 1942 Bekanntmachung, betreffend Gartenbauwirtschaft in der Untersteiermark vom 27. April 1942 Bekanntmachung, betreffend Milch- und Fettwirtschaft in def Untersteiermark vom 27. April 1942 Bekanntmachung, betreffend die Ordnung der Getreidewirtschaft in der Untersteiermark vom 7. Mai 1942 Bekanntmachung, betreffend die Eierwirtschaft in der Untersteiermark vom 13. Mai 1942 Einzelpreis 25 Rpf. Nr« 82 vom 25. Mal 1?42 INflALT: Bekanntmachung über die Mnaternng für den Wehrdienat nad den Reichaarbeitsdienst in der Untersteiermark vom 21. Mai 1942 Zweite Bekanntmachung Uber die Erfassung fQr den Wehrdienst in der Unterateiermark vom 21. Mai 1942 Bekanntmachung über die t)hertragung der Preisbildung im Lie« geDRchaftaverkchr auf nachgeordnete Behörden vom 20. Mai 1942 Einielpreia 5 Rpf. CrhSItncb beim Scbefter der Marburg» VerlagMF u. Drutket^ Oms. m. b. H. Mar^ur§/Drau, • bei den Geschäftsstellen der »Marbtirgvr Zeltnnt« IN ULLI, Adolf-Hltler-Platz 17, Buchhandlung der Cillier Ürnckerei IN PETITAU, Herr (Jeorg Pichler, üngartorgaase and hei den sonstigen Verkauf'tctellen. ^ Besugspreis: Monatlich HM 1.25 (stets im voraue tahlbar)« I ItnigsbestennnKen werden bM den Ueschiftssteilca der («MarhiifBef Zeitung« und im Verlag, Marburg-Üreu, Bad» (lasse 6, angensmmen.