'Poetnin* pltlcna t gotoyiai) Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — «christleiwng und Verwaltung: Pre^ernova ullca S, Telephon Nr. 2l iinterurban» i Bezugspreise für da, Inland: Vierteljährig iv Tin. haldjährig 80 Din. ganz, »nkündigungen werden in der Verwaltung zu billigsten Gebühren entgegengenommen f jährig lK« Din. Für das Ausland entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Din l S0 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 34 |_Celje, Donnerstag, den 6. Juli 1933 |j 58. Jahrgang Tagesschau Die Sozialdemokratische Partei Jugoslawiens soll erneut werden. In der letzten Zeit fanden in verschiedenen Orten des Landes Versammlungen 6jtt, die diesen Plan zum Gegenstand hatten. Ein usschuß leitet die Vorbereitungsarbeiten für die Neugründung, die auf einer Landestagung be-schloffen werden soll. Die Parteiwerber weisen da-raus hin, daß die Neugründung der Sozialdemo, kralischen Partei durch die gesetzlichen Vorschriften ermöglicht sei. Ein Nichtangriffspakt zwischen Sowjetrußland der Kleinen Entente, Polen und der Türkei wurde am Montag in der Sowjetbotschaft in London unterzeichnet. Die Abrüstungskonferenz ist gegen die Stimme des deutschen Vertreters und bei Stimmenthaltung Ungarns auf den 16. Oktober vertagt worden. Ihr Schicksal erscheint damit so gut wie besiegelt, was den Abrüstungsgegnern, deren Verschleppungstaktik es soweit gebracht hat. vollkommen in ihre Rechnung patzt, und man muh befürchten, daß der Präsident der Konferenz, Henderson, recht behalten wird, der vergeblich versucht hat, die englische Regierung da-von zu überzeugen, daß die Weltwirtschaftskonferenz solange zu keinen Ergebnis führen könne, als das Abrüstungsproblem ungelöst bleibe. Die Lage der Weltwirtschaftskonferenz kenn-zeichnen bereits Verfallsanzeichen. Die Länder, die an der Goldwährung festhalten, haben die sofortige Einstellung der Inflationsspekulation seitens Eng-lands und Amerikas verlangt. Da die Engländer und Amerikaner darauf nicht eingehen, wollen sich die fünf Länder des Goldblockes, die durch die Inflationspolitik bedroht sind, von der Konferenz ziu, ckziehen. Die Vertagung der Konfe-renz ist zu erwarten. Frankreich bemüht sich um die Schaffung eines wirtschaftlichen Blockes der Donaustaaten. Italien steht diesen Bestrebungen ablehnend gegenüber. „Giornale d'Italia", das Organ Mussolinis, be-zeichnet diesen Plan als Rückkehr zur Politik der Blocks und der Bündnisse, die vom Viererpakt ver-urteilt wird, und stellt fest, daß Oesterreich und Ungarn als selbständige Staaten sehr gut bestehen können, wenn sie sich an ihre großen Nachbarn, Italien und das Deutsch« Reich, anlehnen. Die christlichsoziale Diktatur in Oesterreich hat »l neuen verschärften Mitteln gegriffen, um sich be-Häupten zu können. Die Presse wird gezwungen, amtliche Verlautbarungen und Artikel ohne Kommen-tare in ausfallender Form ,u bringen; Gewerbe treibende, die Zusammenkünfte aufgelöster Parteien in ihren Räumen zulassen, werden mit der Ent-ziehung der Gewerbeberechtigung bedroht. AIs Re> jerve für die staatliche Vollzugsgewalt wird ein freiwillige» Schutzkorps gebildet. Mit der österreichischen Anleihe, die einer Be-lohnung seitens gewisser ausländischer Mächte für den unseligen Bruderkrieg gleichkommt, will es nicht klappen. Die Begebung der Anleihe soll auf den Herbst vertagt werden, mit der Begründung, daß die heutige Lage des französischen Marktes eine Anleihe bedeutend verteuern würde, obwohl sicheren Nachrichten zufolge demnächst in Frankreich eine innere Anleihe von 10 Milliarden Franken aufgelegt wird. Die halbamtliche Berliner Außenpolitische Korre-spondenz veröffentlicht einen Artikel, in dem es heißt, in den letzten Tagen sei in den Beziehungen zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich eine fühlbare Entspannung eingetreten. Ein zarter Hoffnung»-schimmer sei aufgetaucht; daß aus ihm ein ge-waltiger Strahl werde, sei auch ein deulscher Wunsch. — Demgegenüber erllärte der österreichisch« Grundfragen der wirtschaftlichen Wiederaufrichtung Jugoslawiens „Ter österreichische Volkswirt- bringt in seiner Folge vom l. Juli unter obigem Titel elnen bemerkenswerten Artikel, dessen Haupt-gedankengange wir im nachstehenden, ohne dazu Stellung zu nehmen, wiedergeben, ob-schön sie unseren bisher dargelegten wirtschaftlichen Gesichtspunkten vielsach lmdersprechen und wir den Ausführungen nicht vollkommen beipflichten können. — Dle Schriftleitung. Unter allen Staaten Mittel- und Südosteuropas sticht Jugoslawien dadurch hervor, daß es vor kredit-und währungspolitischen Eingriffen im engeren Sinn ziemlich bewahrt geblieben ist. Es mutz zugegeben werden, daß man sich in den Beograder Kreisen in den zwei letzten wirtschaftlich wie politisch überaus angespannten Jahren mit einer. anerkennenswerten Kaltblütigkeit betragen und mit Gewandtheit inmitten der allgemeinen Verwirrung manövriert hat. Der einzige nach fremden Mustern unternommene Ver-such — die Zwangsbewirtschaftung des Weizen-Handels — kam mangels Organisation und finan» zieller Mittel kläglich zum Scheitern, denn er schä-digte die Bauernschaft und Mühlenindustrie und untergrub das Vertrauen. Die zuwartende Haltung der Regierung war darum begründet, weil das eigentliche Problem, nämlich das der Agrarkrise, wie immer man es an-faßte, einfach unlösbar war, solange die trostlose Lage auf dem Weltgetreidemarkte andauerte und eine gründliche Bereinigung des Problems der Bauernentschuldung oder -umschuldung finanziell untragbar war, abgesehen davon, daß gegen eine radikale Schuldenkonversion sehr gewichtige Einwände erhoben wurden. So kam es zu dem provisorischen Bauernentschuldungsgesetz vom 19. April 1932, das den Landwirt in einer Zeit des Preistiefstandes aller Agrarprodukte vor Verschleuderung seines Vermögens im erekutiven Wege schützen soll. Diese Matznahme mutzte sich naturgemätz bei den Kreditinstituten aus-wirken, doch hat nicht das Bauernschutzgesetz das jugoslawische Bankwesen erschüttert, sondern die im Herbst 1931 ausgebrochene Vertrauenskrise. Da» Bankenproblem ist, wie in anderen Staaten, ein Sonderproblem geworden und man kann der Re-gierung den Vorwurs nicht ersparen, beim Banken-und Kreditproblem allzulange zugesehen und den Dingen ihren Lauf gelassen zu haben. Die auf kurzfristigen Krediten futzende Industriefinanzierung wurde den Banken zum Verhängnis und führte zu dem jetzigen System der stillen Liquidation und Auflösung der Banken. Nun hat sich der Handels- minister entschlossen, einen Ausschutz mit der Aus-arbeitung eines Bankensanierungsplanes, über dessen grundsätzliche Richtlinien noch nichts bekanntgegeben wurde, zu betrauen. Vorallem wäre es notwendig festzustellen, welche Banken noch lebensfähig find, weshalb der mit dem Sanierungsplan beschäftigte Ausschutz eine Enquete in die Wege leiten soll. Aus dem Gebiet der Währungspolitik ist, wenn nicht besondere Ereignisse, namentlich im Zusammen-hang mit der Dollaradwertung eintreten, mit einem Ad-gehen von der bisherigen scharf deflationistischen Richtung kaum zu rechnen, und es werden daher auch die in der letzten Zeit aus Wirtschaftskrisen mit besonderem Nachdruck vorgebrachten Wünsch« auf intensivere Kredithilfe seitens der Nationalbank die Regierung schwerlich bewegen, sich auf Währung?-erperimente einzulassen. Von dieser Seite droht also dem Dinar keine unmittelbare Gefahr, doch kann dies doch nicht über die außerordentlichen Schwierigkeiten hinwegtäuschen, denen das ganze Erwerbs-leben ausgesetzt ist. Wie weit der Schrumpfungsprozeß der Wirtschaft fortgeschritten ist, Iätzt sich zahlenmäßig nicht erfassen, doch genügt hervorzuheben, datz die Holz-induftrie, die wichtigste Industrie des Landes, nur noch vegetiert und die private, wie auch die staatliche und kommunale Investitionstätigkeit so gut wie auf gehört hat. Die Arbeitslosigkeit drückt von Tag zu Tag stärker auf die Bevölkerung. Die Möglichkeiten» die Ueberschüsse an Bodenerzeugnissen ins Ausland abzustoßen, haben sich im heurigen Jahre verringert, die Aussichten auf einen regeren Handelsverkehr mit den Hauptabnehmerstaaten, Italien, Oesterreich und Tschechoflowakei lassen sich wenig günstig an. Alle diese Lähmungserscheinungen haben mangels!jeglicher finanzieller Hilfe seitens des Staates einen äußerst bedenklichen Grad erreicht. Sonach gibt es heute nur eine alle anderen Probleme und Sorgen in sich schlietzende Frage: ob die Regierung sich in den nächsten Monaten entschlietzen, wird, durch eine großzügige Sanierung der Banken der Wirtschaft neue Impulse und Kräfte zu geben oder ob sie es vorziehen wird, vor allem der Landwirtschaft im Wege einer durchgreifenden Umschuldungsaktion zu helfen und so d«n wirtschaft-lichen Neuaufbau vom Land aus in Angriff zu nehmen. Niemand aber weitz, was die Regierung vor hat und wann sie eingreifen wird. Bundesminister Zng. Schumy in einer Unterredung mit einem englischen Pressevertreter, es bchünden keine Aussichten für eine Verständigung zwischen den beiden Ländern, schon deshalb nicht, weil ein freundschaftliche» Anerbieten von Seite Oesterreichs als «in Zeichen der Schwäche ausgelegt würde. — Der Artikel der Außenpolitischen Korrespondenz hat in der Presse ein starkes Echo gefunden. Die „Reichs post" verlangt eine Umbildung der Nationalsozialisti-chen Partei Oesterreich». Der Weg zum deutschen Einheitsstaat ist frei. Die Reste d«r allen deutschen Parteien verschwinden, Die Deutsche Volkspartei hat sich selbst aufgelöst, die Bayrische Volkspartei und das Zentrum haben ihretSelbstauflösung gleichfalls beschlossen und sind bereits in Auflösung begriffen. — Dr. Goebbel» erklärte in einem Vortrag auf der Deutschen Hoch-schule für Politik, der Nationalsozialismus werde einmal die Zukunstssorm Europas sein. Der italienische Luftfahrtminister Balbo ist von Ortedello (Mittelitalien) mit einem Geschwader von 24 Wasserflugzeugen zu einem Ozeanflug üb«r Island, Grönland nach Amerika gestartet. Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 54 Abschied von Hilde Holovsky Wien, 4. Juli. Die bekannte Wiener Eislaufmeisterin Hilde H o-loosfq ist heute hier an den folgen einer Blinddarmoperation im >7. Le-bensjahre verschieden. Wir wollen leise sprechen, liebe, kleine Holovsky, nun, da wir an diesem Abschied angelangt sind. Gedämpft und ohne Pathos, denn Vorsicht ist am Platze. Es könnte sich nämlich ereignen, daß die Stimme umschlüge und den Schmerz verriete, den sie verbergen soll. Wir wollen sprechen, als sähen wir wieder einmal am Laisberg draußen unter den Obstbau-men des Herrn Petritschek. während uns zu Füßen die Sann rauscht und die abendliche Sonne über die Sanntaleralpen steigt. Was hatten wir uns damals nicht alles zu sagen an jenem feuerroten Spätsommerabend! Seit diesen blauen Sommertagen hab' ich Sie nicht wieder gesehen, kleine Hilde Ho-loosky. Sie mutzten wieder fort von hier und Ab-schied nehmen von der Sann, an der Sie nun schon den siebenten Sommer verbrachten. Sie mußten gehn, wie dieser reiche Sommer ging zurNeige. Die wehe Stimme des Klapotez am Annensitz droben blieb allein zurück____ Bald färbte der Herbst die Zweige mit Gold und hellem Rot. Es kamen die ersten herbstlichen Nebel in unser Tal: still und kühl. Dann fiel mit einem Mal der erste Schnee. Er setzte unseren Waldbergen weiße Hauben aus, das erste Eis kni-sterte am Rande der Sann... Da sind Sie dann wiederum zu uns gekommen, liebe, kleine Holovsky, rasch noch, vor Ihrem Auf-treten in Paris und London, in Stockholm und Berlin, nachdem Sie tags zuvor in Graz mit „mühelos dahingleitender erdbefreiter Bewegung in wundervoll schwebender Ruhe" und mit 22 Punkten Vorsprung Meisterin von Oesterreich für 1933 wurden. Das war am 15. Jänner gewesen. Die beiden folgenden Tage aber gehörten ganz Ihren Freunden und Freundinnen an der Sann, gehörten uns — mir nicht. Ich konnte damals leider nicht mit dabei sein. Ich lag damals irgendwo, ferne meiner Vaterstadt, in einem Krankenhause. Doch erzählen hab' ich mir lassen, wie groß der Jubel war in unserer kleinen Stadt, die Sie. Hilde Ho-loosky, um ein großes Erlebnis reicher gemacht haben. Daß unser Skiklub Sie zum ersten Ehren-Mitglied ernannte, ist ja nur ein kleines Zeichen tiefsten Dankes für so viel Freude, die Sie ihm und seinen Freunden bereitet haben. Und nun, mit einem Male, ganz plötzlich, das Gefühl des Ver-lustes, des Verlustes von etwas Einmaligem, von etwas, dos da war und niemals mehr sein wird, von etwas, das allein durch seine Existenz die Le-bensfteude des anderen erhöhte. Roch ist mir in Erinnerung, mit welch heller Begeisterung damals Redakieur Franz Schauer mit s seiner Feder sich für Sie, liebe Hilde Holovsky, und für Ihr hohes Können begeistern konnte. Es war nichts Aeußerliches an diesen Worten, sie ka-men alle aus innerlichem, echtem Gefühl, wenn Redakteur Schauer sagte: „Hilde Holovsky ist das echte, volle, natürliche Kind, ihre Schönheit ist Blü-tenschönheit, ihre Kunst und deren starke Wirkung sind frei von jedweder Schlacke des Lebens. Möge dieses junge Mädel, das mit 16 Jahren die ge-jährliche Last einer Weltberühmtheit zu tragen beginnt, möge dieses junge Mädel sich ihre Natür-lichkeit, ihre Kindhaftigkeit bewahren! Solange als möglich. Dies ist der bezauberndste Reiz ihrer Herr-lichen Kunst. Sie soll so bleiben wie jetzt, ohne Pose, ein natürlicher Mensch I" Dies war Franz Schauers letztes Feuilleton. Elf Wochen später lag er auf der Totenbahr. Wohl niemand hatte den dunklen Engel so nahe hinter diesem starken Manne geglaubt. Und nun, weitere drei Monate später, sind auch Sie. arme kleine Holovsky. Ihren letzten Weg gegangen. Vorgestern hat man Sie hier bei uns erwartet — am Nach-mittag hätten Sie hier eintreffen sollen — zu Mittag kam die unfaßliche Kunde... Nun wollen wir ganz leise Abschied nehmen, lächelnd, soweit uns dies gelingt, und ganz ohne Pose, wie dies zwischen uns üblich war. Und nur zu diesem letzten Satze will ich meine Stimme ein wenig erheben: Sie sind von uns gegangen, Hilde Holovsky, eine Künstlerin von reiner, echter, im besten Sinne deutscher Wesensart, ein Mensch, der eine Lücke läßt. Und solche sind nicht allzu viele. Deshalb ist es herb, wenn wieder einer weniger wurde. — — h.p. — Hilde Holov »ky wurde am 29. April 191" geboren. Aus gesundheitlichen Gründen widmete sich da» Mädchen früh dem Sport. TaS Eislaufen lag ihr besonders. Die Mutter der damaligen Eislauf Weltmeisterin ;>rau Herma Ezabo Jarosch entdeckte das EiSlauftalenl der Kleinen und machte den Trainer Herrn Pepi Weiß Pfandler, der bi« zuletzt Hilde schulte, auf das junge Talent aufmerksam. Schon nach einem Monal Training startete die kleine Hilde los« zum erstenmal in Wien am Engelmann Platz und wurde als Neunjährige gegen zwei bedeutend ältere Wettbeiverbe-rinnen Dritte, Nun ging es rasch vorwärts: zweiter Platz im Wiener EiSlaufverein. erster Platz als Juniorin bei den Deutschen Kampsfpielen, dann fünf erste internationale Ju-niorenpreise; nun wurde sie mit vierzehn Jahren Seniorin. Zum ersten Mal errang sie in dieser Klasse einen zweiten Preis »m Wiener Vislausverein und >n der nächsten Saison bei der Europameisterschaft den drillen Plag gegen die Weltmeisteriii Sonja Hennie, in derselben Saison in der Weltmeisterschaft den zweiten Platz hinter Sonja Hennie. Im vorigen Jahre wurde Hilde Holovsky gegen die frichere Weltmeisterin irrifei Burger Damenmeisterin von Oesterreich. Im heurigen Jahre konnte Hilde HolovSkv die österreichische Tamenincifterschast behaupten und besetzte in der Londoner Eislausweltmeisterschafi bei schärfstem Wettbeiverb den dritten Plag. Die junge Meisterin berechtigte zu den größten Hoffnungen, welche die internationale Sportwelt in sie setzte. Protest gegen die Dollfuh Politik Rücktritt und Aufruf des Landesfllhrers der Salz-burger Heimatwehr Der Landesführer der Salzburger Heimatwehr, Justizminister a. D. Dr. Franz Hueber, erklärt in einem Aufruf seinen Rücktritt von seiner Heimat-schutzführerslelle und begründet diesen Schritt folgen-dermaßen: Ich gehörte der Heimwehr seit ihrer Gründung als guter Deutscher und Oesterreicher an in der Ueberzeugung, daß durch diese Wehrbewegung un-serem Vaterland ein Instrument zur Bekämpfung des Mariismus und die Gewähr zur Erhaltung des Deutschtums, seiner Religion und seiner Kultur geschaffen werden sollte. Bis in die jüngste Zeit war eine selbstverständliche Grundlage unserer Be-wegung die engste Verbundenheit mit dem deutschen Gesamtv ott. Die von der Bundesregierung Dollfuß betrie-bene und derzeit von der Heimatschutzführung unter-stützte Politik muß aber nicht nur zu einer dauern-den (Entfremdung von Deutschland und Oesterreich ghren, sondern bedroht in ihren letzten möglichen uswirkungen den deutschen Charakter unseres Lan-des. Eine solche Politik kann ich für meine Person nicht mehr mitmachen, besonders dann nicht, wenn die Unterstützung und Finanzierung dieser Politik (Lausanne! Anleihe) durch das nichtdeutsche Aus-land erfolgt. Ich hatte bis zum letzten Augenblick die Hoff-nung auf Verständigung nicht aufgegeben. Die fort-dauernde Verichärfung der Lage hat diese Hoffnung zunichte gemacht. Der bisherige Abwehrkampf der Regierung gegen gewiß zu verurteilende politische Delikte entwickelle sich immer mehr zu einem Ver-nichtungskampf der Christlichsozialen Partei und volks-fremder Elemente gegen den völkischen Gedanken in Oesterreich. Dieser Kampf muß Oesterreich innerpolitisch dem Manismus in die Arme treiben, außenpolitisch aber Kombinationen fördern, dle jeder Oesterreicher, der seine deutsche Heimat liebt, aus politischen und wirtschaftlichen Gründen nur verwerfen kann. Ich wende mich daher von dieser Politik ab und sage hiermit allen Kameraden im österreichischen Heimat-schütz Lebewohl. In Bulgarien wurde eine große kommunistische Verschwörung aufgedeckt. In der Armee wurde kommunistische Werbung betrieben. Es wurden zahl-reiche Verhaftungen vorgenommen, mehrere Militär-und Zivilpersonen wurden vom Militärgericht zum Tode verurteilt. In Sofia wurde ein neuer Polizei-kommandant ernannt. Aus Stadt und Land Die königliche Familie in Bled. I. M. Königin Aiaria ist mit den Prinzen Tomiflav und Andreas sowie ihrer Begleitung zum Sommerauf-enthalt in Bled eingetroffen. — In dem reizenden Kurort haben sich, wie alljährlich, auch schon die meisten am Beograder Hof akkreditierten Diplomaten eingefunden, um dort ihren Sommerurlaub zu ver-bringen. Der Deutsche Gesandte Doufour von Feronce verbringt in Bled einen zweimonatigen Urlaub und wird von dort aus Slowenien bereisen, um seine landschaftlichen Schönheiten und Sehens-Würdigkeiten kennenzulernen. Inspektionsreise des Banns. Der Banus der Draubanschaft Dr. Drago M a r u s i c hat dieser Tage eine Inspektionsreise durch die nördliche Draubanschaft unternommen und weilte u. a. in Maribor. Celje und Lasko. Er wurde überall von Vertretern der Behörden und der Bürgerschaft feierlich empfangen. In Lasko wiesen die behördlichen Vertreter besonders auf die schwierige Lage der Bergarbeiter hin. Der Banus versprach Hilfe. Die Private Deutsche Lehrerbildung»» anstatt in Beökerek hat ihr zw:ites Schuljahr beschlossen. Sie war im verflossenen Schuljahr von 107 Schülern besucht, von denen 92 ihre Klassen-Prüfungen mit gutem Erfolg ablegten. 13 zu Nach-Prüfungen verwiesen wurden und bloß zwei die Klassen zii wiederholen haben. Die Schüler der Anstalt sind in verschiedenen Vereinigungen zusammengeschlossen, so im Ferialoerband mit 79 Mit-gliedern, in der Jugendsektion der „Adriawacht" mit 92 Mitgliedern und nahezu sämtliche Schüler im Lenau - Selbstbildungsocrein. der seit seiner Gründung elf Veranstaltungen vorbereitet hat. Ge-pflegt wurden in diesem Verein Leibesübungen, das Laienspiel und der Volkstanz. Im Entstehen begriffen sind Genossenschaften, und zwar eine Bezugs- und Kreditgenossenschaft und ein Selbst-hilssverein, der als Gesundheitsfonds gedacht ist. Die Lehrmittelsammlungen und Büchereien haben im Verlaufe des letzten Schuljahres wieder nam-hafte Bereicherungen erfahren. Aus den Berichten der Bücherei geht hervor, daß im Laufe des letzten Schuljahres 1894 Bücher entliehen wurden. Für da« Sludium der Bodenkultur stehen drei verschiedene Plätze zur Verfügung, von denen zwei Grundstücke außerhalb der Stadt, das dritte in unmittelbarer Nähe des Knabenkonviktes gelegen ist. Einrichtung von Gewerbegerichten. Im Handels- und Industrieministerium wird an der Fertigstellung einer Verordnung über die Ein-richtung und das Verfahren von Gewerbegerichten, wie sie im neuen Gewerbegesetz vorgesehen sind, gearbeitet. Die Gewerbegerichte werden in Streitfällen zwischen Arbeitgebern, Angestellten und Hilfspersonal ju entscheiden haben und nach Bedarf bei den erst-instanzlichen Verwaltungsbehörden «Bezirksvorsteh-ungen, Stadtmaaistrate) errichtet werden. Gegen üble Gerüchtemacher«!. Der Innenminister hat an sämtliche Banalverwaltungen eine Zuschrift gerichtet, in der er sich scharf gegen dle Verbreiter von Gerüchten wendet, daß die Schuldner ihre Schulden nicht zu zahlen brauchten. Die Staatsverwaltung habe die nötigen Schritte unter-nommen, um den Landwirten zu helfen. Das Bauernschutzgesetz solle es dem Landwirt ermöglichen, über die gegenwärtigen Schwierigkeiten leichter hin-wegzukommen und auf bessere Zeiten zu warten. Es sei Pflicht der zuständigen Behörden, jene Ge-rüchtemacher zu schärfster Verantwortung zu ziehen und auf diese Weise dem böswilligen. Volk und Staat schädigenden Treiben ein Ende zu machen. Ueberftundenarbeit unzulässig. Das Sozialministerium teilt mit: In der letzten Zeit bringt die Presse Berichte über Ueberstundenarbeit in den meisten Industrie- und Gewerbezweigen. Gleichzeitig beschweren sich Arbeiterorganisationen und Einzel-personen im Wege der Presse darüber, daß die Arbeitsinspektion nicht die Arbeitgeber wegen Ueber-tretung des Arbeiterschutzgesetzes bestrafe. Das So-zialministerium stellt fest, daß das Arbeiterschutzgejetz genau angibt, wie lange in den einzelnen Unter-nehmungen zu arbeiten ist. An diese Arbeitszeit haben sich Arbeitgeber und Arbeiter zu halten. Bei Ueberschreitungen der Arbeitszeit ist jedermann be« rechtigt, gegen den Arbeitgeber eine Anzeige mit den nötigen Belegen und unter Bezeichnung der Zeugen (Arbeiter) aus dem Unternehmen zu er-statten, die die tatsächliche Ueberschreitung der Ar-beitszeit zu bestätigen haben. In jedem einzelnen Falle werden die zuständigen Behörden nach dem Gesetze verfahren. Nummer 54 Deutsche Zettung Seite 8 \ sarg's SS^ifKALODONT Hilfe für die Arbeitslosen in Trbovlje. Die Wirtschaftskrise hat sich in den Kohlenwerken von Trbovlje schwer ausgewirkt und einen starken Produktionsrückgang und damit zwangsläufig um-fangreiche Arbeiterentlassungen bedingt. 2m Ver» hältnis zu dem Rekordjahr 1929 ist die Produktion im vergangenen Jahre um 947.600 Tonnen d. s. 4« v. H. zurückgegangen, während der Rückgang gegenüber dem Jahre 192« nur 5,64.000 Tonnen oder 36. o. H. betrug. Die Kohlenlieferungen an die Bahnverwaltung beliefert sich im vergangenen Jahre auf 401.000 Tonnen, gegenüber 946.000 Tonnen im Jahre 1929, die Lieferungen an Private 467.000 Tonnen gegenüber 776.000 Tonnen im Jahre 1929. Um den zahlreichen arbeitslosen Grubenarbeitern, die sich mit ihren Familien in größter Not befinden, zu helfen, hat die Regierung die sofortige Aufnahme öffentlicher Arbeiten in der Gemeinde Trbovlje beschlossen. Der Ministerrat be-sagte sich mit der Krise in Trbovlje und beschloß, Vertreter der Kohlenwerksgesellschaft nach Beograd zu einer Konferenz zu berufen, auf welcher geprüft werden soll, auf welche Weise in Trbovlje mehr Arbeiter beschäftigt werden könnten. Mit der Prü-fung und Regelung dieser Frage wurde ein beson-deres Ministeikomitee bekaut, dem Sozialminister Ivan Pucelj, Finanzminister Dr. Djordjevic und Verkehrsminister Ing. Radioojevic ange-hören. Billiger Flugverkehr. Die jugoslawische Gesellschaft für Flugverkehr „Aeroput" hat für Offiziere, Militärbeamte. Reserveoffiziere und Hoch-schüler sowie für alle Rückflüge mit 1. Juli l. I. bedeutende Preisermäßigungen eingeräumt und überdies besondere Abonnementkarten eingeführt. Flecktyphus in Bosnien. In Zenica (Bosnien) ist eine Flecktyphusepidemie ausgebrochen. Die meisten Erkrankungen sind unter den dortigen Grubenarbeitern vorgekommen. Die Behörden haben umfangreich« Maßnahmen getroffen, um eine Ver-breitung und Verschleppung der Epidemie zu ver-hindern. Sommeraufenthalt für Jugendliche. In Neuberg bei Hartberg (Steierman) hat die steiermärkische Landesregierung eine Jugendherberge eingerichtet, in der Jugendliche vom 10. Lebensjahr aufwärts einen angenehmen Sommeraufenthalt genießen können. Volle Plätze zu 80 Schillingen für die Dauer von drei Wochen sind noch in größerer Zahl zu haben; an Minderbemittelte werden vier Plätze zu 40 Schillingen abgegeben. Beginn der Ferienkolonie am 20. Juli. Anmeldungen vermittelt auf Ersuchen die Schriftleitung der „Deutschen Zeitung". ^chon in besseren Zeiten war Kathreiner-Kneipp ein beliebtes Famitiengetränk. immer aber mit Aecht:Franck:. Celje Unser großer Landsmann Max Mell in unserer Mitte Ein herrlicher Abend steht uns bevor: am 8. Juli um 8 Uhr abends wird Mour Mell zum erstenmale zu uns reden. Unter den großen Männern, die aus unserer deutschen Volksgruppe hervorge-gangen find, steht Mar Mell heute an erster Stelle. Ueberall in deutschen Landen werden seine Mysterienspiele aufgeführt Sein ..Schutzengelspiel", aus welchem der Dichter auch uns vortragen wird, ist eine stehende Aufführung bei den Festspielen in Salzburg. Sein „Apostelspiel" hat uns erst vor kurzem im Tiefsten ergriffen. Aus jedem seiner Werke weht uns der Atem der Ewigkeit entgegen! Und doch ist alles so einfach und natürlich. Es ist ein liebes Gottes Geschenk, daß uns dieser große Dichter in Maribor geboren wurde! Uns allen sei es daher Herzcnspflicht. am 8. Juli (Samstag) den Kinojaal des Hotels Skoberne bis aufs letzte Plätzchen zu füllen. Kommet alle, um unseren be-rühmten Landsmann vom Herzen zu grüßen und zu ehren! Lieber Besuch. Herr Dr. Franz Perz, Verlagsdirektor der Druckerei- und Verlags-A. G. in Novisad und Hauptschriftleiter des „Deutschen Volks-blattes", weilt seit Dienstag in unserer Mitte. Herr Dr. Perz hat sich während seines Wirkens als Schriftleiter der „Eillier Zeitung" in den Jahren 1919 bis 1921 in Celje und weit darüber hinaus zahlreiche Freunde erworben, die seinen auf einige Tage vorgesehenen Besuch in unserer Stadt be-grüßen. Der städtische Gemeinderat hält Frei-tag, den 7. d. M, um 18 Uhr seine letzte Sitzung vor den Sommerferien ab. „Sommernachtstraum". Freilichtauf, führung. Das „Studio" in Eelje bringt Samstag, den 8. d. M, und Sonntag abend im Stadtpark auf einer bereits errichteten Freilichtbühne bei sehr guter Beleuchtung Shakespeares „Sommernachts-träum" in der Uebersetzung von Otto Zupancii zur Aufführung. Neben 100 Mitwirkenden und dem Orchester ist in dem Stück auch ein Ballett be-schäftigt. Leitung Direktor Sancin. Der Fremdenverkehr. Im Juni l. I. be-suchten Eelje 909 Fremde, gegenüber 1084 im Mai, u. zw. 659 jugoslawische Staatsbürger und 250 Ausländer (141 Oesterreicher. 41 tschechoslo-wakische Staatsbürger, 21 Reichsdeulsche, 15 Italiener. 8 Polen. 8 Ungarn. 6 Russen, 3 Engländer. 3 aus Asien, 2 Schweizer, 1 Franzose. 1 Ameri-kaner). Dem Berufe nach waren: 343 Kaufleute und Handelsreisende, 158 Beamte. 109 Gewerbe-treibende, 45 Ingenieure, 26 Rechtsanwälte, 16 3n« dustrielle, 16 Lehrer, 9 Studenten. 5 Aerzte. 4 Pro-fessoren, 178 Beschäftigungslose. Die Arbeitslosigkeit weiter im Ab-flauen. Bei der Erpositur der Arbeitsbörse in Eelje meldeten sich vom 21. bis 30. Juni l. I. 77 neue Arbeitslose (davon 51 Männer). Arbeit wurde 53 Personen (davon 21 Männern) ange-boten, vermittelt in 47 Fällen (15 Männer). Am 30. Juni verblieben in Evidenz 830 Ari>ettslose (davon 788 Männer), gegenüber 854 (766 Männer) am 20. Juni. Arbeit bekommen: 1 Knecht, 1 Schuh-wacher, 1 Fleischer, 1 Maler, 1 Speisenträger, 5 Weberinen, 1 Kellnerin, 7 Dienstmädchen, 1 Köchin. 1 Gendarmerieköchin. Feuerwehrtombola in Gaberje. Der Feuerwehrverein in Gaberje veranstaltet, Sonntag, den 9. Juli, um 15 Uhr vor dem Feuerwehrheim eine große Tombola mit reichen Gewinsten. Nach der Tombola Volksfest. Hundesperre in der Umgebungsge« meinde. Für das ganze Gebiet der Umgebungs-gemeinde Eelje wurde von der Bezirksvorftehung die Hundesperre verhängt. Die verdächtigen Uhren. In der Razla-gooa ul. warf Dienstag nachmittag der aus Zagreb gebürtige 32-jährige Arbeiter Franz Peknik eine silberne Uhr mit Kette absichtlich auf die Straße, um sich der Uhr zu entledigen. Kurz darauf ver-kaufte er einem dalmatinischen Hausierer zwei weitere Silberuhren mit Ketten. Der Mann erschien ver-dächtig, zumal es sich herausstellte, daß er drei Uhren samt Ketten bereits zuvor verkauft hatte, und wurde von der Polizei angehalten. Man fand bei ihm noch zwei Uhren mit Ketten, über die er nicht Aufschluß geben konnte. Offenbar handelt es sich um Diebsbeute, obschon Peinik hartnäckig leugnet, selbst die Tatsache, daß er eine Uhr weggeworfen und die übrigen verkauft hatte. Ein Fahrraddieb gefaht. Nach den zahl-reichen in der letzten Zett verübten Fahrraddiebstählen, die nicht geklärt werden konnten, ist es nun gelungen, einen Fahrraddieb kurz nach der Tat zu fassen. Der 19-jährigen Miodrag 2. aus Bosnien entwendete in der Gosposka ul. dem Besitzer Josef Jaznik ein Fahrrad, das dieser vor einem zGast-Hause hatte stehen lassen, fuhr davon und machte sich auf einer Wiese beim Sannhof daran, das Rad auseinanderzunehmen. Ein Wachmann betrat ihn dabei, stellte gleich fest, daß das Fahrrad ge-stöhlen fei, und nahm den Dieb fest. Unglücksfälle. Bei Poljcane stürzte der 13-jährige Besitzerssohn Franz Kohne bei einer Unterhaltung von einem Karussell und erlitt einen Bruch des linken Beines. — Die 60-jährige Häuslerin Terese Z u p a n c aus Megojnica bei Halec fiel beim Kirschenpflücken aus 10 m Höhe von einem Baum und erlitt einen Rückgratbruch. — Von einer Zirkularsäge wurde der 18-jährige Ar-beiter Michael Knez aus Zalog bei Jurkloster er-faßt, wobei ihm der Daumen der rechten Hand abgetrennt wurde. — Die Verunglückten wurden nach Eelje ins Krankenhaus gebracht. In die Sann gesprungen. Die 27-jährige Maria S., die in Eelje in einem Gasthause be-dienstet war, sprang am vergangenen Montag beim Stadtpark vom linken Flußufer in selbstmörderischer Absicht in die Sann. Eine Wäscherin bemerkte dies und rettete die Lebensüberdrüssige, die mit dem Rettungsauto ins Krankenhaus gebracht wurde. Der Beweggrund zur Tat ist unbekannt. Iagdverpachtung. Die Bezirksvorftehung Eelje gibt bekannt: Die Jagdgründe der Gemeinde Sv. Jeronim (1911 ha) werden für die Zett vom 15. Juli 1933 bis 1. April 1939 im Wege einer am 13. Juli l. I. um 16 Uhr bei der Bezirks-vorstehung Eelje stattfindenden öffentlichen Lizita-tion verpachtet. Ausrufungspreis 1150, Vadium 1150 Dinar. Nähere Bedingungen sind bei der Bezirksvorftehung Eelje frühestens eine Woche vor Abhaltung der Lizitatton während der Amtsstunden zu erfahren. Jagdvereine bis einschließlich drei Mtt-glieder können sich beteiligen. An der Versteigerung können nur Mitglieder des Slowenischen Jagd-Vereines teilnehmen. EinHebung der Pflastermaut. Der Stadt-Magistrat Eelje gibt bekannt: Auf Grund der Ent-scheidung des Finanzministeriums vom 31. Mai 1933 ist die «ladtgemeinde Eelje berechttgt, die Pflastermaut im Jahre 1933 auf dieselbe Weise und in der gleichen Höhe wie im vergangenen Verwaltungsjahr einzuheben, mit der Abänderung, daß die Parteien bei jedem Fahrschein für eine Ladung von über 50 kg Gewicht 25 Para für die Drucksorte zu erlegen haben. Maribor Das Wahrzeichen der Stadt, die Burg, in den Besitz der Stadt-gemeinde übergegangen Aus Maribor wird uns geschrieben: Die Stadtgemeinde hat, wie kurz berichtet, das Wahrzeichen unserer Stadt, die Burg, vom derzettigen Besitzer, dem Kaufmann Berdaj», um den Be-trag von 3,850.000.— Dinar käuflich erworben und will das Schloß zum neuen Radius unserer Stadt umbauen lassen. Der Vertrag wird ab Neu-jähr zu laufen beginnen. Zu diesem Zeitpunkt wird die Gemeinde einen Barbetrag von 600.000.— Din erlegen müssen, wozu die bereits flüssig gemachte Anleihe der Staattichen Hypothekarbank (700.000) herangezogen werden wird. Die Ausschaltung des Wasserwerkes, für welche bekanntlich die Anleihe aufgenommen worden ist, wird nun aus den lau-senden Einnahmen der Gemeinde gedeckt werden müssen. Die Hypothekarschuld, die auf dem Objekt lastet, wird mtt rund 2,100.000.— Dinar ausgewiesen: die Gemeinde kann sie noch Fühlungnahme mtt den Geldinstituten zu günstigen Bedingungen übernehmen. Der Restbetrag von 1,150.000.— Din wird von der Gemeindeverwaltung in Monatsraten von 35.000.— Dinar vom 1. Jänner 1934 an bezahlt werden. Als wesentliche Erleichterung der Zahlungsbedingungen kann die Gemeinde auch eines der von ihr neu erbauten Wohnhäuser an Stelle eine» Teil» der eingegangenen Schuld an Herrn Berdojs abtreten. Somit wäre die Burg nun Eigentum unserer Stadt und nach menschlichem Ermessen unseren Nachkommen ein historisches Baudenkmal gesichert. Aber mit dem Umbau dürfte es in den heutigen Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 54 wirtschaftlich so schweren Zeitläuften doch noch sein Bewenden haben, denn du Umbau wird wohl noch eine ganz ansehnliche Stange Gold verschlingen. Will man die Burg derart umbauen, dah sie als historisches Baudenkmal ihren Wert, selbst teilweise, nicht einbüßt, so wird man die Historiker sehr ein» gehend zu Rate ziehen müssen. Ansonsten wäre es ein schwerer Fehler gewesen, die Burg'überhaupt zu erwerben, denn dieses eine Ziel muß mit ihrer Erwerbung erreicht werden. Mar-Mell-Abend. Donnerstag, den 6. d. M., liest der Dichter Mcu Mell im Saale der Zadruzna gospodarska banka aus seinen Werken. Beginn um 20 Uhr. Karten im Vorverkauf bei Höser. Bahnhaltestelle Tezno. Auf einer am vergangenen Sonntag abgehaltenen Konferenz der Interessenten aller Umgebungsgemeinden wurde eine umfangreiche Aktion für die Errichtung einer Bahn-hallestelle in Tezno beschlossen. Es wurde eine Sammlung eingeleitet und ein Vorbereitungsaus-schuß gewählt, der am kommenden Sonntag in der Volksschule in Tezno zum erstenmal zusammentritt. Hund rettet eine Selbstmordkandi-datin. Bei der Hauptdraubrücke gab es Dienstag abend gegen 8 Uhr eine aufregende Szene. Ein junges Mädchen schwang sich auf das Brücken-geländer und sprang kopfüber aus etwa 30 Meter Höhe in die Drau. Der Wolfshund eines Herrn, der am Drauufer fischte, schwamm nach der Selbstmordkandidatin und hielt sie über Wasser, bis Retter in einem Boot zur Stelle waren und die Unglückliche bargen. Die Identität der Bewußtlosen konnte noch nicht festgestellt werden, doch scheint sie aus den südlichen Landesteilen zu stammen. Der Vorfall erregte großes Aufsehen. Rache eines entlassenen Lehrlings. In der Nacht auf Dienstag brach der Lehrling Ianko S. aus Breg bei Ptuj in den Schuhmacherladen des H. Vukasinovic in der Maistrova ulica ein, wurde aber auf der Flucht erkannt und ver-haftet. Der Lehrling war von seinem Meister ent-lassen worden und wollte sich offenbar rächen. Schadenfeuer bei Hoce. In Skoke bei Hoce ist das Gehöft des Besitzers Babic nieder-gebrannt. Die 21-jährige Tochter des Besitzers und der Eisenbahner Jakob Drevensek erlitten bei den Löscharbeiten schwere Brandwunden und wurden nach Ataribor ins Krankenhaus gebracht. Die kriegerische Juli. Aus Maribor wird uns berichtet: Eine gewisse Juli O. hotte vergangenen Sonntag etwas zu tief ins Gläschen geguckt und war in den Abendstunden mit ihrem Bräutigam in der ^.opaliska ul. in Streit geraten, der bald in Tät-lichkeiten ausartete. Die hinzugekommene Wache konnte nur mit Mühe das kämpfende Brautpaar trennen. Juli hatte dabei eine tüchtige Bäule am Auge davongetragen und mußte von einem Schutz-mann zur Rettungsstation gebracht werden. Von dort aus geleitete sie der Schutzmann noch nach Haufe, damit ihr unterwegs nicht noch etwas zu-stieße. Es litt sie jedoch nicht lange in ihrem Heim. Sie begab sich wieder in die Stadt und trank in ihrem „gerechten" Zorn immer wieder noch eins. Als sie nun voll des Weines über den Hauptplatz geschwankt kam, wollten ihre Beine auf einmal nicht mehr recht mittun und so saß sie unversehens auf dem Pflaster. Die Neugierigen mehrten sich um sie und an boshaften Bemerkungen dürfte es wahrlich kaum gefehlt haben. Juli war darüber kaum erfteut, denn sie sparte nicht im mindesten mit „Liebenswürdigkeiten". Ein Schutzmann befreite sie aus ihrer unangenehmen Lage, aber anstatt nach Hause ging die Reise nun in» Hotel „Graf" und tagsdarauf setzte es drei Tage Polizeiarrest, damit ihr etwas in Unordnung geratenes Nervensystem sich leichter zurechtfinden konnte. Ptuj Neue Presbyter der evangelischen Kirchengemeinde. Aus Pwj wird uns berichtet: Im Anschluß an den evangelischen Gottesdienst nahm Herr Senior Johann B a r o n aus Maribor am Sonntag, dem 2. Juli, die feierliche Angelobung zweier neugewählter Presbyter, der Herren Viktvr K o d e I l a (Inspektorstellvertreter» und Karl P e n t e k e r sen. (Schnftführechelloertreter) vor. Nach der Angelobung der Neugewähkten erfolgte deren Begrüßung durch den Kircheninspektor Herrn Mr. Leo Behrbalk. Der „Blaue Zug" i« Ptiri. Montag, den 3. Juli, um « Uhr früh traf der „Blaue Zug, die in 22 Eisenbahnwaggons untergebrachte land-wirtschaftliche Ausstellung, in Pwj ein. Unter Borantritt der Stadtkapelle marschierten Schulkinder zum Bahnhofe, wo sich die Spitzen der Behörden zur Eröffnung der Ausstellung einfanden. Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister Jerse und den Obmann der landwirtschaftlichen Genossen-schaften Zunkooic dankte der Leiter der Ausstellung, woran sich die Führung durch dieselbe anschloß. In den Vormittagsstunden war der Besuch seitens der Landbevölkerung sehr rege. Sin eifersüchtiger Mann schieht auf feine Frau. Ein furchtbares Eifersuchtsdrama spielte sich in Polenscak ab. Der 45-jähnge Josef Cvetko gab m einem Anfall von Eifersucht auf seine Frau Elisabeth zwei Revoloerschüsse ab und verletzte sie schwer. Die Unglücklich« wurde nach Ptuj ins Krankenhaus gebracht. Koöevje Todesfall. Nm 30. Juni verschied in Kob-larje Frau Ataria Hönigmann verwitwete Perz, die Mutter des Hauptschnftleiters des „Deutschen Volksblattes" in Nroifad Dr. Franz Perz, im 73. Lebensjahre. Das Leichenbegängnis fand am Sonn-tag, dem 2. Juli, unter großer Teilnahme aller Bevölkerungskreise der Gemeinde Stara Cerkeo und von Kocevje statt. Wirtschaft u.Berkehr Die neue Ernte Die Organisierung der Ausfuhr — Preisstützungs-attion im Inland« Die Ernte steht bevor. Ackerbauminister Dr. Tomasic hat angesichts dessen eine Konferenz aller Interessen-tenkreise einberufen, auf welcher vor allem die Frage der Unterbringung des heimischen Neuweizens auf ausländischen Märkten, die Preisfrage und die Notwendigkeit einer allfälligen staatlichen Inter-oention sowie die Finanzierung der Ernte durchbe-raten wurden. Außer den Vertretern der Mühlen sprachen sich alle Vertreter für eine staatliche Inter-vention in Form eines Beitrages zwecks Verbesse-rung des Weizenpreises, den der Landwirt beim Verkauf seiner Erzeugnisse erhält, aus und traten dafür ein, daß die Ausfuhr neben dem geplanten Ausfuhrsyndikat auch den einzelnen Exporteuren ermöglicht werde. Der Präsident des Mühlenoerbandes in Beo-grad, Dr. Emil P a l i c, schätzt die neue Ernte auf 23 bis 24 Millionen Meterzentner, den voraus-sichtlichen Ausfuhrüberschuß auf rund 25 Millionen Meterzentner. Der inländische Weizenverbrauch ist sehr stark zurückgegangen. Während im Jahre 1031 die städtische Bevölkerung noch gegen 6 Millionen Meterzentner Weizen verbrauchte, wird der Verbrauch derzeit nur noch aus etwa 4 5 Millionen geschätzt. Zwei Zimmer ineinandergehend.gaeseneeitig,Stadt' Zentrum, eventuell für Kanzlei sehr geeignet, ab 15. Juli zu vermieten. Auskunft in der Yerwltg. d. öl. 37661 Sport Der Sonntagssport in Celje 3. K. Rapid : Athletik S. K. 3:1 (2:0» Die t)tapib(er, bis iu diesem Freundschaftsspiel aufctr dem Verteidiger Flack in ihrer derzeit stärksten Aufstellung angetreten waren, konuien ein gutes Spiel vorführen und warm in der ersten Halbzeu den Athletikern überlegen, während in der zweiten Halbzeit Athletik mehr vom spiet hatte, jedoch von einem unglaublichen Schußpech verfolgt wurde. So wurden in der iivetten Halbzeit nicht weniger als ö Stangeiischüfse abgegeben. Nach dem Svielverlaui wäre ein Unentschieden verdient gewesen. Die Mannschaft des Rapid konnte restlos befriedigen und bildete eine Ihn« heil; hervorzuheben wäre die sichere Abwebrarbeit ihre» Verteidigers Barlovi', der bis ;um Schlußpsisi mit großer Aufopferung kämpfte. Obwohl die Athletiker ohne Hönigmann angetreten waren und ihren besten Hals GoriSek in der ä. Minute durch eine Verletzung des Lberarmes verloren, boten sie ein« weilmis bessere Leistung als in ihren legten Spielen. Da» Hinterspiel arbeitete fehlerlos und Lrel tonnle einige schwierige Bälle meistern; StoÜer war sehr stobsicher: Hojmk war in der erste» Halbzeit weitaus besser, tonnte aber gegen Schluß das Tempo nicht halten, was bei ihm wohl nur aus Train,ngSmangel zurückzuführen ist. Gut arbeitete diesmal auch der Sturm, bei welchem besonders KoLelj und Suho-leimt zu erwähnen find, die ein sehr gutes Spiel «igte« und durch gutangclcule Kornbinationsiüge daS Rapid - Tor immer wieder in Hefabr bringen konnten. Das Spiel wurde vom Schiedsrichter Herrn JaneM zufriedenstellend geleitet. S. K. Zeleznicar