Anbacher IeitunH. .^ »73. Hamstag am »«. Juli «8KV Die „tzail'acher Zcitilnq" srschmtt, mit Ansnahms ftcr Sonn- nnd F.lcrtaqc, tä^lick), nnd s»i^t ünnntt dc,l Ä.>lag!>,! >m Coml'ti'ir q an zj ä s,ri c, ll >!.. kalb jä l> rig 5 ss. ZN fr, mit '^rc,,^,^,,ft im (5>,"!!l't?!l' »,a».t der 'liu st l'urtl" flci l,a!i^^s,r!.i. ""tc> ,ssr.usi'and »»o gedrückter Adresse 15 ft., halbjahrig 7 sl. ^O fr. - In se> at iu» ^iq e b ,i l, r siir eiiie Tvaltni^eile l'I'cr den Namn per>'rlk'en, für einmalige Einschaltilin, -i f>., für zweimalige ^ n. ,nr ftreimalisse 5 fr. G. M. Inserate bis !> feilen fosten ! ft. fi'ir 3 Mal, .')<> fr. f,,r H Ma! nnd 40 kr. fiir < Mal sinznschalln!. In diesen Gebühren ist »ach dein „pruvi,arischen Gesehe von, <». November ^5>0 si,r Iüsertion^ftämpel" iwch l0 tr. fi'r eil« jedesmalige Einschaltung hiü^n zn rechüen. Amtlicher Theil. IWas k. k. Ministerium des Innern hat im Königreiche Galizien die Kreiscommissäre ll. Classe, Johann Mayer und Felir Past, zn Kreiscom-missären l. Classe; ferner die Kreiscommissäre ll!. blasse, Vincenz Kilian, Carl Schwabe und Anton Vurkhardt, zu Kreiscommissären ll. Classe; endlich den vormaligen Krakauer Districtscommissär, Dr. Stanislaus Morawski, und die Gubernial-Concipisten Calirt Wachtel, Carl Marossani' Heinrich Haganowski. Theodor Z achariasi e-wicz, Franz Ritter von Mill, acher, Friedrich Tschorcl) und Eduard Bauer, zu Kreiscommissaren Ul. Classe ernannt. Das k. k. Finanzministerium hat den Zistersdorfer Steuer-Einnehmer, Anton Gattermayer, und deu ConceptSpractikanten der Wiener Steuer-Administration, Gustav Scholl;, zu Steuer-Unterinspectoren in Nieder-Oesterreich ernannt. Nichtamtlicher Theil. Korrespondenzen. Florenz, 2«. Juli. ......^- Heute wurden vier grosiherzogliche De- crete von allgemeinem Interesse veröffentlichet. Das erste bestimmt, wie in anderen Staaten, die Strafen für die Beschädiger des electrischen Telegraphen und schreibt den Wachen die größte Aufmerksamkeit in dieser Hinsicht vor. Das zweite Decret ist von wicl'-tigerer Namr. Ihre Leser werden sich erinnern, wie das großherzogliche Dccret vom N. Mai d. I. den Staatsrath vom Ministerrathe trennte. Nun orga-m'sirt endlick das hcntige Dccret, welches ans ^0 Artikeln besteht, den Staatsrath, welcher ans einem Präsidenten, acht ordentlichen und einer unbestimmten Anzahl außerordentlichen Räthen, und endlicl, aus zwei Secretären zusammengesetzt wird. Die Staatsminister können nicht zugleich Staatsräthe sein, und werden nur anf Befehl des Großherzogs den Sitzungen des Staatsrathcs beigezogen, wo sie jedoch keine Stimme haben. Die ordentlichen Staatsräthe erhalten eine Vesoldnng, und dürfen keine andern Staatsämter zu gleicher Zeit bekleiden. Die außerordentlichen Staatsräthe dienen unentgeltlich, und können auch gleichzeitig Staatsbeamte sein, nur mcht Minister. Die Attributions des Staalsrathes ,s r"^ ^""' ^ k. k. österreichischen Staats-dritte Decret, bestehend aus « Artikeln, enthalt d.e Ernennung des Staatsrathsprä-sideuttn, zu welcher Stelle dcr provisorische Vicepr^ sident, CommandeurVlncenzGiannini.mit ^ ,,^,^. chen Gehalte von 9800 Lire erhoben wurde, und die Bestätigung der provisorischen Näthc mit 7000 Lire Gehalt, so wie der zwei Secretäre. Im vierten De-crete endlich ist ein Ministerwcchscl enthalten. Nie man dieser Tage aus guter Quelle erzählt, sollen alle Minister bereits am «>. d. M. ihre Entlassungs-aes'lche eingereicht haben. Man erzählt sich auch, Se. k- Hoh. der durchlauchtigste Herr Erzherzog hätte die Dimissionsgesuche augenomnm,, und die Bildung ""es „euen Ministeriums dem UnttrrMmmlster H"'. Nocella anvertraut. Es ist bekannt, daß Bo-"lla ein Geg„er der Leopoldinischeu Gesefte und ein warmer Vertheidiger der clericalen Partei ist. Man nannte schon hier Hrn. Puccioni als künftigen Minister des Innern, Hrn. Bicchierai für die Justiz und Hrn. Tartini für die Finanzen. Jedoch eine Note, welche vom englischen Botschafter an unser Cabinet eingereicht worden sein soll, habe, wie man erzählt, der Sache eine ganz andere Wendung gegeben, und Vocella fiel. Wie viel an diesen Gerüchten Wahres sei, kann ich nicht sagen. Grwiß ist jedoch, daß der Marqms Ritter Vocella das Ministerium des Unterrichtes dem Staatsrath Ritter Co-simllö Vuonarotti übergab. Das heutige Decret, welches Herrn Vocella vou seinem Amte mit Lobsprüchen enthebt, bestimmt ihm den bis jeyt genosseneu Gehalt auch während seiner Quiescenz und der Großherzog verspricht ihm eme andere hohe Stelle im Staate. Die Spitalsaugelegeuheiten uud überhaupt alle Angelegenheiten der Wohlthätigkeltsinsti-tule werden vom Unterrichtsministerium getrennt, und vom Ministerium des Innern übernommen werden. G e st e r r c i ch - Wie», 2«. Juli. "A»ch in Siebenbürgen silidet Se. Majestät der .^user dieselbe herrliche u»d herzliche Ausnahme, welche ih:. a,,s allen ftil,e,l Wege,, in dem Königreiche Ungarn begleitete. Aehnliche Verhältnisse erzeugen auch ähnliche Resultate. Auch iu Siebenbürgen hatte der Bürgerkrieg furchtbar verheerend gewüthet; aber anch dort leben Bevölkerungen von treuherzigem Gemüthe, schlichter Sitte, und hängen fest an tief eingewurzelten monarchischen Gefühle»?. Wie tief auch die Spuren sein mögen, die innere Zwietracht und blutiger ?wist zwischen den einzelnen Volksstämmen Siebenbürgens hinterlassen haben, unter den Angen ihres kaiserlichen Herrn, in dem Gefühle gemeinsamer Ehrfurcht uud Liebe zu dem angestammten Monarchen werden die Nationen, welche den gesegneten Boden jenes Landes bewohnen, das Fest der Eintracht und Versöhnung feiern. Jene allerhöchsten Entschließungen, womit Un< gärn die Wohlthaten der ausgedehntesten Eisenbahn-verbindungeu zugedacht worden sind, werden auch Siebenbürgen zu Gute kommen. Es wird damit dem Herzen der Monarchie, iu welchem alle Adern des Verkehres zusammenströmen, näher gerückt und auf der Bahn materieller Entwicklung und des gesell-schaftlicheu Fortschrittes im Allgemeinen mächtig gefördert werden. Ueberhaupt gewinnt der Gedanke täglich mehr Boden, daß Ungarn und Siebenbürgen Oesterreichs unerläßlich bedürfen, so wie dieses hinwiederum ihrer bedarf, um seinen Weltberuf zu cr-fülleu uud seine imposante Stellung auf dem europäischen Continente zu behaupten. Dieses gegeuseitige Bedürfniß wird nichl durch äußere Rücksichten und äußeren Zwang bedingt; es wurzelt vielmehr in deu thatsächlichen Verhältnissen in der geographischen Lage, iu der Geschichte, iu dem Zuge und der Beschaffenheit des Handelsverkehrs, in den Sitten und Gewohnheiten beider Complere, mit einem Worte in sämmtlichen Bedingungen ihrer Eristenz. Das Interesse und dle Nothwendigkeit bilden den besten Kitt für die zusammengehörigen Bestandtheile eines großen Reiches. An dieser Wahrheit werden, wie au einem Felsen, die Agitationen der > austöseuden Parteien jederzeit wirkungslos zerschellen. , Der hohe Zauber, welcher die Persönlichkeit unseres geliebten Monarchen umgibt, sein rasch auffassender und tief ergründender Blick, die Leutseligkeit seines Benehmens und die ungesuchte, natürliche Weise, womit er durch kleine Züge der Herablassung und der Aufmerksamkeit Tausende vou Herzen zu gewinnen weiß, werden auch im fernen Siebenbürgen tiefe, unvergeßliche Eindrücke hinterlassen. Nach laugen Jahren noch wird man in jcuen Gegenden dieser Fahrt gedenken, die kurz in ihrer Dauer, doch von segensreichen Folgen sein wird, weil sie ein Band der Ergebenheit und Treue schlingt, welches die Ungunst der Zeiten nicht mehr zerreißen wird. Wien, 28. Juli. Der Contract, welchen die an dem Baue der Centraleisenbahn iu Italien betheiligten Mächte mit der Vauunteruehmuug abgeschlossen, eut-hält folgende Bestimmuugen: DaS Privilegium wird auf die Dauer von 100 Jahren ertheilt, die Bahn von allen Eteueru befreit und auf derselben die zollfreie Einsuhr aller Baumaterialien für die Bahn ge-stattet und ein Minimum von Interessen des zum Bane verwendeten Capitals gewährleistet. Die Unte>> nehmer sind verpflichtet, die Arbeiten gleichzeitig an fünf Puncten ohne Verzug zu beginnen nnd den Ban, der binnen vier Jahren beendet sein muß, in Pistoja, Bologna, Modena, Piacenza und MantlM in Angriff zn nehmen. Eine mw suns Mitgliedern Eines für lede Rl'gienmg l^stehrnde Conmnssion, mit dem Sipe m Modena, wird den Bch, in technisch-admmi-strativer Beziehung überwachen. Die Gesellschastsaclien werden im Verkehr jede thunliche Erleichterung genießen. Die Privilegiumsurkimde bestimmt, daß die Regierungen anf die Dauer desselben feinen anderen Eisenbahnbau genehmigen werden, welcher zum unmittelbaren Verkehr der durch die Centralbahn bereits verbundenen Orte dienen würde; doch schültt das Privilegium gegen den Bau neuer Flügelbahnen nicht. — - Das Project wegen Erbaunng eines eigenen Gebäudes für die k. k. Hofbibliothek ist Sr. Maj. dem Kaiser vor Kurzem zur Entscheidung vorgelegt worden. Bekanntlich wurde der Bau schon unter der Regierung Kaiser Franz I. genehmigt. ^ Se. Ercellenz der Herr Finanz- und Handels-minister, Ritter v. Baumgartner, ist gestern Abends 6 Uhr von seiner Inspectionsreise wieder in Wien eingetroffen. — Das Groschandlungshaus Perissutti hat von dem Neinerträgnissc der kürzlich geschlossenen großen Geld- und Realitäten-Lotterie dem Magistrats-Prä-sidilim 4WN ff. für den Wiener allgemeinen Versor-gnnasfond nnd die Radchky-Stiftnng übergeben, und 8000 ff. CM. dem Herrn Feldmarschall Nadeftky zur beliebigen Verwendung für Wohlthätigkettszwecke übersendet. — - Das Handelsministerium hat genehmigt, daß in Klagenfnrt eine Ausstellung mehrerer, bei der Industrieausstellung in London angekaufter Gegenstände ^veranstaltet und Mitte August eröffnet werden dürfe. — Ein Verein hiesiger Musiker hat die Absicht, dem k. englischen Gesandten, Grafen v. Westmoreland, für die von demselben der Kunst »"d den Künstlern gewährte vielfache Unterstüftung eine Adresse zn überreichen, in welcher der gebührende Dank ausgedrückt wird. — Die Telegraphenverbindung zwischen Wien und Florenz ist über Lucca und Massa hergestellt. Die Mailänder und Wiener Curse werden in Floren; täglich durch den „Monitore Toscan?" veröffentlicht. ?/ii> — Die Wiener General-Agentie der Eisenindustrie des österr. Kaiserstaaces wird alle in der Eisenindnstrie wahrgenommenen Erscheinungen regelmäßig dnrch Monatbcrichte abstatten, und solche den Eisenindustriellen, welche Mitglieder der Agentie sind, mittheilen. In der letzten Versammlnng der Eisenindustricllen wnrde Herr Ignaz Walland als Leiter dcr Agentie bestätigt. — Verläßlich wird versichert, daß auch im Monate August eine namhafte Snmme von Münzscheinen, die aus dem Verkehr gezogen wurden, im Verbrennhanse am Glacis vertilgt werden wird. — Ueber die von Seite des Marine-Obercom-niaudo erlassene Kundmachung, daß sich junge Leute zwischen 13 und 16 Jahren znr Aufuahme als Schiffsjunge» melden können, ist aus allen Gegenden der Monarchie eine so große Zahl von Aufnahmsgesuchen eingegangen, daß nur der kleinere Theil davon berücksichtigt werden kann. — Die „Gratz. Ztg" meldet: Am 24. d.M. wurde in der Generalcommando-Capelle zu Graft der einzige Nachkomme des heldeumüthigen Vertheidigers der Festung Ofen, Generals von Hentzi. Heinrich Hentzi Freiherr v. Arthurm, k. k. Hauptmann im Geniecorps, mit einer Nichte der Gräfin von Meran und Tochter des k. k. Rathes und Ritter deS kais. österr. Ordens der eisernen Krone 3. Classe, Adolph Ritter v. Pernfuß, getraut. — Nachdem der Transport des Getreides auf der südöstlichen Staatseisenbahn theils wegen der Ernte, welche alle Hände beschäftigt, theils in Folge des Hcr-abgehens der Preise sehr bedentend abgenommen hat, und durch die Vermehruug der Viehtrausportwägen, sowie durch den Bau neuer Lastwägen die Betriebsmittel jener Bahn einen namhaften Zuwachs erhielten, so wurde die seit 18. November v. I. verfügte zeitweilige Beschränkung der Anfnahme von Frachten seit 2l1. d. M. auch auf den Stationen Köbölkut, Neu> Häusel, Taruocz, Galantha und Wartberg aufgehoben. Es können somit jetzt auch auf diesen Stationen, wie dieß schon länger auf jenen von Waitzeu, Palota, Szobb und Gran der Fall ist, Frachtgüter znr Beförderung in jeder Richtung der Bahn aufgenommen werden. — Die Frage über Beendigung der Verbindungsbahn zwischen der Nord- und Südbahn tritt wleder in den Vordergrnnd. Man sagt, es seien Verfüguugen getroffen, um die Herstellung dieser Bahn binnen Jahresfrist zu erzieleu. — Wie man vernimmt, ist die Frage wegen der beantragten Regnlirung der Flüsse Naab. Napcza, Marzal und Vakony in Ungarn der Entscheidung nahe. Dle Kosten der Vorarbeiten werden nach dem Antrage durch das Aerar gedeckt werden; das Unternehmen selbst aber bliebe den angränzenden Grundbesitzern znr Förderung überlassen. - In Unter-Kralowitz in Böhmen mahlte am 17. d. M. ein Bäcker in der dortigen Mühle. Da er eine Weile nichts zu thun hatte, nahm er die Flinte des Müllers, um in der Nähe der Mühle Vögel oder sonst etwas zn schießen. Auf der nahen Wiese bleichte ein Dienstmädchen Leinwand. Der Bäcker trat zu ihr, uud wollte sie mit der Flinte berühren. Das Mädchen schlug mit der Hand nach dem Gewehre; der Hahn war wahrscheinlich gespannt, durch die Erschütleruog ging der Schuß los, und das Mädchen stürzte augenblicklich todt zusammen. Der Thäter übergab sich unverzüglich selbst dem Gerichte. — Am 24. d. M. kam es zwischen der israelitischen Bevölkerung zu Rzeszow und der dortigeu k. k. Geusd'armerie zu eiuem Couflicte, desseu Verlauf, um möglichen Uebertreibungen zn begegnen, in Nachstehendem constatirt ist-. Zur Erinnerung au den Jahrestag der Zerstörung Jerusalem's, versammelte sich gegen « Uhr Abends uuler obigem Datum eine Schaar Israelite» in der Absicht, jene historische Eriimeruug durch Steinwürfe gegen das Haus eines armen Glaubensgenossen sinnbildlich darzustellen. Dieser aber setzte die k. k. GcnSd'armerie von dem Vorhaben in Kenntniß, welche ihrerseits die entsprechenden Maßregeln traf, um dem beabsichtigten Unfuge rechtzeitig zu steuern. Jene Fanatiker verharrten jedoch auf ihrem Beginnen, überhäuften die Gensd'armerie mit Schimpfworten und Steinwürfen, und sehten sie eudllch in die Nothwendigkeit, von ihrer Waffe Gebrauch zu machen. Bei dieser Gelegenheit sind 2 oder 3 Juden unerheblich verwundet worden, und die Ordnung ward alsbald wieder hergestellt, nachdem die ganze nnliebsame Scene etwa eine Stunde gedauert hatte. Die geeignete Untersuchnug ist bereits eingeleitet. D e u t l ch l n n 5. Verlin, 26. Juli. Die ..Freimüthige Sachsen-Zeitung" veröffentlicht nachstehend den Wortlaut der am 20. d. M. in der Zollcouferenz von den Bevollmächtigten von Baiern, Sachsen, Chnrhessen, Groß-herzogthum Hessen uud Nassau abgegebenen Erklärung nut dcr Bemerkung, daß derselben Seitens der betheiligten Bevollmächtigten noch die Versicherung hinzugefügt worden sei, daß ihre Regierungen eme Verständigung ernstlich nud aufrichtig wünschen, uud daß sie hoffen, es werde die abgegebene Erkläruug als ein sprechender Bewels für die Bethätigung die> ser Richtung eben so sehr erkannt werden, wle sie dieselbe ihrerseits als solchen erachten zn können glaubten. „Die nnterzeichneten Bevollmächtigten haben nicht ermangelt, diejenige Erwiederung, welche die königliche preußische Regierung in der Vonftrenz-Sitznng vom 7. Juni auf ihren Antrag vom 255. Mai dieses Jahres gegeben hat, ihren hohcn Negieruugen vorzulegen. Diese haben hieraus mit Bedauern entnommen, daß die königlich prenßische Regierung jede Theilnahme an Unterhandlungen über einen Zolleinignngs-Vertrag mit Oesterreich wiederholt ablehnen zn müssen glaube. Schou bei der Gründnng des Zollvereins und in allen sväter abgeschlossenen Verträgen ist stets von sämmtlichen Kontrahenten der Gesichtspunct festgehalten worden, daß der Zollverein eine Zolleinigung aller deutschen Staate» anzubahnen bestimmt sei. Es ist dieser Grundsatz in drn Vernag von, 7. September v. I. übergegangen, uud in der Einladung zur gegenwärtigen Konferenz wiederholt ausgedrückt. Die königlich preußische Regierung hat es ferner in der nunmehr mitgetheilten neuesten Erwiederuug au die kaiserlich österreichische Regierung anerkannt, daß in einer für alle betheiligten Staaten gleich zuftiedeu-stelleudeu, von der Staatsklugheit iu gleichem Maße, wie von den materiellen Interessen Deutschlauds gebotenen Reguliruug der Handels- uud Verkehrs-Ve-ziehungen zwischen dem Zollvereine uud Oesterreich das wirksamste Mittel zur Erreichung jenes großen Zieles zu finden sei. Sie hat schon früher als leitenden GesichtSpuuct für die mit Oesterreich über eine commerzielle Annäherung zn pflegenden Verhandlungen bezeichnet, daß für dereu Richtung die künftige Herbeiführung einer Zolleiuiguug vorschweben müsse- Die von den Unterzeichneten vertretenen Negieruugen können daher der von der königlich preußischen Negiernng abgegebenen Erkläruug, daß sie die Theilnahme an Unterhandlungen über einen Zolleini-gungs-Vertrag mit Oesterreich nur wiederholt ablehnen könne, im Zusammenhange mit den dafür angeführten Gründen nicht den Sinn beilegen, daß darin eine Zurücknahme der in dieser Beziehung früher wiederholt abgegebenen Erklärnngcn enthalten sei, oder ein Grnndprincip der Zolleinigungs-Verträge bei bereu Erueuerung aufgegebeu werden solle. Sie haben bei den kürzlich auf Einladung der k. k. österreichische» Negieruug zu Wien stattgehabten Verhandlungen die in den Verhältnissen liegenden Schwierigkeiten keineswegs verkannt, sich aber im Interesse einer allgemeinen deutscheu Zolleiniguug verpflichtet erachtet, durch solche Schwierigkeiten von dem Bestreben, sie zu löseu, sich nicht abschrecken zu lasseu. und es nur zu beklagen Ursache gehabt, hierbei der einsichtsvollen Mitwirkung der köuigl. preuß. Regierung eut-behren zn müssen. Was die einzelnen, in der Erklärung vom 7. vor. M. hervorgehobeueu Puncte betrifft, so habeu die durch die uuterzeichneten Bevollmächtigten vertretenen Regierungen darin unübersteigliche Hindernisse einer künftigen Zolleinigung mit Oesterreich nicht zn finden vermocht. Sie sind eben so bereit, im Laufe der Verhandluugeu ihre Gründe für diese Ausicht näher darzulegen, als entgegenstehende Gründe mit Un- befangenheit zu prüfen, uud andere Vorschläge eutge-gen zn nehmen. Wird in solche Verhandlungen, mit dem ernsten Willen, ei» Resultat zn erreichen, eingetreten, so ist eine gänzliche Erfolglosigkeit derselben in der That nicht zu befürchten. Eine kurze Hiudeutuug auf d'tt « »veseutlichsten Einwendungen wird genügen, um diese Ueberzeugung zu rechtfertigen. ^ So dürfte uamentlich der vorgeschlagene Maß-! stab für die Revenüentheiluug bei näherer Betrachtung nicht als ein schlechthin unannehmbarer uud min-desteus nicht für die Zollvereinsstaaten ungünstiger ' sich darstellen. Ist der gemeinsame Tarif für die Zolleiuigung mit Oesterreich jetzt noch im Ungewissen gelassen worden, so möchte dieß dem Vertragsentwurfe sicher nicht zum Vorwurfe gereichen, da für i die Feststellung des Tarifs die Mitwirkung der königlich preußischen Regierung, uud die Beachtung noch weiterer Erfahrungen nothwendig, vorlänfig aber es! genügend erschieu. sich über den Weg zn verständigen, auf welchem der künftige Tarif rechtzeitig im Einverständnisse aller betheiligten Regierungen zu vereinbaren sein wird. Durch deu vorgelegten Entwurf siud ferner neben der anodrücklichen Zusicheruug, daß Oesterreich die gleichen Bestimmungen wegen des Gränzschutzes uud der Zollverwaltung einführen werde, welche im Zollvereine bestehen, auch dieselben Garantien für die allenthalben vorschriftsmäßige Erhebung der i Zollreveuüeu gewährt worden, welche bisher bei anderen ! Zolleiuignngs-Verträgen für genügend erachtet wnr< deu, die gegenseitige Controls uämlich durch besonders abgeordnete Beamte (Vereinsbevollmächtlgtc und Vereiuscoutroleurc.) Mögen die zur Sicherung des Tabakmonopols ln Oesterreich erforderlichen Maßregeln noch einigen Modification«» zu unterwerfe» seiu, so ist deren Möglichkeit uicht ausgeschlossen, und es kann dadurch der Hanptzwcct der Zolleiniauug nicht vereitelt werde", »vie ähnliche wegen deö Salzmonopolö i>, dein Ve,-tragc vom 7. Sept. v. I. enthaltene Bestimmn!,^!, darthun. Endlich kann die geographische Ausdehnung d^'. künftigen Zollgebietes an sich kein Motiv sei«, sich gegen eine Zolleinignng zu erklären, während dle Verschiedenartigkeit der Productions- uud CousuM-tiouöverhältmsse durch den vorgeschlagenen Maßstab für die Neveuüentheiluug ihre genügende AusgleichlMg fiudct. Uebrigens soll nach den vorgelegten Entwürfen nur stufenweise zur Zolleiniguug vorgeschritteu werden, und der Handels- und Zoll-Vertrag deu Uebergaug bilden. Die kdnigl. prenß. Negierung hält es nun zwar mit der ihren Zollvcrbüudeten und der kaiserl. österreichischen Regiernng schuldigen-Rücksicht für unvereinbar, in Verhandlungen einzutreten, von dereu Erfolglosigkeit sie im Voraus überzeugt sein müsse. Allein solche Verhandlungen würden auch dann uicht erfolglos genannt werden können, wenn sie der Ueberzeugung der k. preußischen Negieruug, daß jeue Hiu-dernisse für jetzt unüberwindlich seien, Anerkennung verschafften, uud es darf weuigstenö die Frage auf. geworfen werden, ob es rücksichtsvoller ist, ein so wichtiges Anerbieten, wie das der Zoilemiglmg mit Oesterreich, ohne Verhandlungen zurückzuweisen, oder in genauer Erörterung dessen Ausführbarkeit zu prüfen. Die k. preusi. Regierung hat sich in erfreulicher Weise bereit erklärt, iu Verhandlungen übcr den Zoll-nnd Handelsvertrag mit Oesterreich einzutreten. Diese Unterhandlungen sollen, nach Ansicht t^r k. preuß. Regierung, dann beginnen, wenn die Fortdauer des Zollvereins, nnter Hinzutritt des Steuervereins gesichert ist. Die Unterzeichneten sind in Bezug hierauf beauftragt worden, dle k. preußische Regierung um ein»' gefällige Erkläruug darüber zu ersuchen, wann nach ihrer Ansicht diese Sicherung als gegeben aulunehmell sein werde. Eine Verständigung hierüber dürfte insofern geringe Schwierigkeiten darbieten, als die k. preußische Regierung in ihrer Erklärung vom 7. v. M. die Vereitwilligkeit ausgesprochen hat, in Verhaudluuaen mit Oesterreich einzugehen, sobald die Verhandlungen über die Erweiternng des Zollvereins vollendet seien, 7Hl und dieselbe mithin nicht sowohl den Abschluß der "ertrage über die Neconstruirimg des Zollvereins, als nur die Vollendung der Verhandlungen hierüber ÜN Auge zu haben scheint. Während die Verfolgung dieses Gedankens eine Vermittlung der Ansichten herbeiführen kann, würden die von den Unterzeichneten vertretenen Regierungen eine Weigerung der königlich preußischen Regierung, gegenwärtig auf Verhandlungen überhaupt einzugehen, um so mehr bedauern, als sie in einen, befriedigenden Ausgange derselben das einzige Mittel > erblicken vermögen, eine Ausgleichung der mit der Annahme des September-Vertrages verbundenen Nachtheile zu erlangen, und sie nach dem Ergebnisse der zeitherigcn Verhandlung über letzten, sich der Erwartung hingeben können, daß unter obiger Voraussetzung dessen Annahme auf Seite der von den Unterzeichneten vertretenen Negierungen erhebliche Schwierigkeiten uicht weiter finden würde. Auch die von den Unterzeichneten vertretenen Regierungen wünschen, daß die Ungewißheit über die künftigen Zoll- und Handelsverhältnisse baldigst gelöst werde, aber sie sind nach wiederholter reiflicher Erwägung der festen Ueberzeugung, daß die schwebeuden Verhandlungen in keiner einzelnen Richtuug zum definitiven Abschluß gebracht werden können, so lange nicht ihr Resultat nach allen im innern Zusammenhange stehenden Richtungen übersichtlich vorliegt. Insbesondere glauben sie, einen bindenden Beschluß über die Erneuerung des Zollvereins und die Vereinigung desselben mit dem Steuerverein iu so lange nicht fassen zu können, als uicht klar vorliegt, in welchem Umfange ein Zoll- und HandelsVertrag mit Oesterreich zu Staude kommen wird, und wie die künftige Zoll-Einigung mit Oesterreich zu sichern wäre. Die Unterzeichneten sind daher beauftragt worden, den dringenden Wunsch auszusprechen, daß diejenigen Verhandlungen, deren Nothwendigkeit allseitig anerkannt ist, baldmöglichst eröffnet werden, damit nicht etwa schon au6 Mangel an der für sie nothwendigen Zeit die allseitig gewünschte Verständignng unmöglich werde. Berlin, den 1«. Juli 18N2. (gez.) Meirner. v. Schimpff. v. Meyer. Ewald. Vollpracht. Abgegeben in der Sitzung der Zollconferenz vom 20. Juli M;2." Frankfurt a M, 22. Juli. Die „Mg. Z." bemerkt mit Beziehung auf den verlängerten Aufenthalt des Prinz-Präsidenten in Baden, daß die Prinzessin Carola, Tochter des Prinzen Gnstav Wasa, Enkelin der Groscherzogin Stephanie, vor etwa 14 Tagen das katholische Glanbensbekenntniß abgelegt habe. Die Prinzessin ist am 6. August 1833 geboren, und habe erst jetzt für die Wahl einer Confession sich entschieden. — In We imar werden bekanntlich die Staudbilder Goethe's, Schiller's und Wielaud's errichtet werden. Urheber und Leiter des Unternehmens ist Se. k. Hoh. der Erbgroßherzog von Sachsen-Weimar. Das Denkmal für Goethe und Schiller wird, da Rauch in Berlin den Antrag der Ausführung abgelehnt hat, von E. Nitschel in Dresden eutworfen, und von ihm werden auch beide Statueu modellirt. Mlt der Herstellung der Wielandsstatue lst der Bildhauer Gasser aus Wieu beauftragt. Die Belohnung beider Kunstler hat sich der Erbgroßherzog von Weimar vorbehalten ; das Erz für alle drei Statuen schenkt Komg Ludwig von Vaiern; zur Herbeischaffung der Mlttel fur den Erzguß. die Postamente und die Aufstellung hat sich in Weimar ein Comit«' gebildet. — Der preußischen Regierung liege ei„ Plan vor, der die höhere Besteuerung der Pässe ^ Vergnügungsreisen in's Ausland bezweckt. Italien. ' Rom, 22. Juli. Cardinal Antonelli und Graf Ludolf haben sich in Betreff der Gräuzbestim-lmmgeu zwischen dem Kirchenstaate und Neapel geeinigt; doch scheint über das Fürsteuthum Benvenuto, eine päpstliche Enclave im ueapolitauischen Gebiete, noch kein fester Beschluß gefaßt zu sein. Frankreich. Paris, 24. Juli. Der Präsident der köuigl. bairischen Regierung der Pfalz, Herr v. Hohe, hat den Auftrag von Sr. Maj. dem Könige empfangen gehabt, sich zur Begrüßung des Prinzen Ludwig Napoleon, Präsidenten der französischen Republik, nach Straßbnrg zu begeben. Herr v. Hohe hat sich dieses Auftrags am 18. Juli Nachmittags 2 Uhr in feierlicher Audienz entledigt. Die Darmstädter Ztg." meldet unterm 22. d-wie folgt: „Wie wir vernehmen, hatte Herr Ministerial-Director Freih. v. Dalwigk, von Sr. k. Hoh. dem Großherzog nach Straßbnrg zur officiellen Begrüßung des Priuz-Präsidcnten der Republik Frankreich entsendet, die Ehre, Sonntags in besonderer Audienz daselbst empfangen zu werden, und überreichte im Auftrage seines Souverainö dem Prinz-Präsidenten das Großkreuz des Ludwig-Ordens, mit welchem geschmückt der hohe Empfänger bei allen weiteren Festlichkeiten erschien. Gestern traf oahier in officiel-ler Sendung von Seiten des Prinz-Präsidenten der Flügel-Adjutant Herr Oberst von Flenry ein, und hatte die Ehre, Sr. k. Hoheit den, Großherzog den Großadler der Ehrenlegion zu überbringen. Die Nachricht, daß auf der Transportatiousfahrt nach Cayenne der Director der Strafcolonie Sarda Garriga einen Sträfling habe füsiliren lassen, weil derselbe aufreizende Reden führte, wird dementirt. Die Negierung beschäftigt sich angelegentlich mit dein Programm der Feste vom 1K. August. Das Programm ist noch nicht festgesetzt. Das „Iourual des Debats" meldet, daß bei der Rückkehr des Prinz-Präsideuten auf mehrereu Puncten der Boulevards neben dem Rufe »Vivv llnpnknn«, auch der Ruf »Viv? ln liimiulicuu" gehört worden sei. Die Truppen verhielten sich still und schweigend. Der hochw. Erzbischof von Paris wurde mehrfach mit dem Rufe »Vive I' ^i-cllovülim'!« begrüßt- Bereits beginnt man im Pantheon die dem Cultus fremden Gegenstände zu entfernen. Im Hotel - Diel,, dem größten Pariser Spitale, ist ein unterirdischer Saal, den man den Saal der Todten nennt, und in welchem die Verstorbenen 24 Stunden vor der Beerdigung bewacht werden müssen. Der daselbst seit einiger Zeit angestellte Wächter, ein verworfenes Individuum, pflegte seit längerer Zeit schon die seiner Obhut anvertrauten Leichen sorgfältig zn untersuchen, uud die etwa an ihnen vergessenen Ringe :c. sich zuzueignen. Jüngst wurde der Leichnam eines an der Wassersucht gestorbenen jungen Matrosen in den Saal gebracht. Die Träger hatten sich kaum entfernt, als der Wächter auch schon die gewöhnliche sträfliche Untersuchung vornahm, uud hinter den langen Haaren des Todten zwei goldene Ohrringe entdeckt; er beeilte sich, dieselben abzureißen, da er ein Geräusch von Tritten abermals Kommender hörte, befestigt sodann der Vorschrift gemäß, an die Finger der Leiche die Schnur einer Schelle, kreuzt die Hände der Todten über dessen Brust, nud begibt sich in ein Nebengemach auf sein Bett, neben dessen Kopfende die erwähnte Schelle, die das allfällige Erwachen eines Scheintodten anzeigen soll, angebracht war. So vergingen einige Stunden; der Wächter hatte seinen Raub iu Sicherheit gebracht, und war fest eingeschlafen. Mit dem ersten Schlage der Mitternachtsglocke ertönte aber auch die Schelle am Kopfende deS Bettes; entsetzt fährt der Wächter aus dem Schlafe empor; er glaubt bloß geträumt zu haben ; die Schelle aber ertönte ein zweites Mal, kräftiger , dröhnender als zuvor. Nun bedeckt kalter Schweiß die Stirn des angsterfüllten Wächters, er gedenkt des an der Leiche verübten Raubes, und stürzt mit gräßlichem Angstgeschrei zn Boden; man kömmt, der jedes Wortes unfähige Dieb zeigt auf die Schelle, man eilt in den Todtensaal, zum Leichnam des Matrosen. An diesem hatte sich nur Natürliches, Gewöhnliches ergeben; die Wassergeschwulst war eingesunken, eine Hand nach der anderen war vom Leibe herabgeglitten, und hatte so die Schelle zwei Mal in Bewegung gesetzt. Den Wächter hatte der Schlag gerührt, er war todt. PariS, 28. Juli. Gestern fand der erste Mi-nisterrach seit der Rückkehr des Präsidenten in St. Clond Statt; derselbe dauerte drei Stunden. Der Prinz-Präsident bat während seiner letzten Anwesenheit in Straßburg dem schweizerischen Abgesandten Dr. Kern das Kreuz der Ehrenlegion übergeben lassen; Dr. Kern hat jedoch mit Berufung cn.f die dießsalls iu der Schweiz bestehenden Gesetze diese Auszeichnung abgelehnt. Es sollen directe Eisenbahnzüge von Paris nach Berlin eingerichtet werden. Abermals sind in 303 Städten von 41 Departements durch Decree des Präsidenten der Republik den Vorschlägen des Ministers des Innern gemäß neue Bürgermeister und Beigeordnete ernannt, deren Liste heute der „Moniteur" veröffentlicht. Unter der Nationalgarde soll man sich darüber beschweren, daß man nicht für den Empfang Louis Napoleons speciell eingeladen worden. Es soll daranf die Antwort erfolgt sein, daß die Pariser National-garde erst vom 16. August an officiell wieder eristiren würde; sie wird bis dahin ihre Fahnen erhalten. Unter den neu ernannten Maires und Adjmitten sollen sich viele Legitimisten befinden. Unter Andern ftndet sich darunter der Name des Hrn. v. Polignac, Sohnes des Erministers Carls X. Ei» bonapartistl-sches Blatt hat eine Rüge erhalten, weil es die neuesten Instructionen des Grafen Chambord einer Kritik unterzogen hatte. Der Erzherzog Ferdinand, Bruder Sr. Maj. des Kaisers von Oesterreich, ist am 20. d. in Algier angekommen. Der Generalgouverneur von Algerien, so wie die dortigen Behörden, haben sich alle sofort an Bord des „Volta" begeben, um den Erzherzog zu begrüßen. Derselbe lud den Generalgouverneur, den General-secretär der Regierung und den sardinischen Consul zu sich. Am 2l. und 22. sollte der Erzherzog Ausflüge in die Umgegend von Algier machen, und den 22. bei dem Gouverneur frühstücken. Dem Commandanten von Boulogne, Herrn Mesonau, der mit Louis Napoleon in der Affaire von Boulogne einverstanden gewesen nnd mit ihm rerurcheilt worden war, ließ der Prinz-Präsident seinen ganzen Gehalt voil jenem Tage bis zu seiner jetzt erfolgten Wiedereinsetzung ausbezahlen. Der Redacteur s der „Chronique dc Paris" , ist wegen eines Spottartikels über den Eid, zu ü00 Franken Geldstrafe und 8 Tagen Gefängniß ver« urtheilt worden. Großbritannien und Irland. In Tamworth, dem Geburtsorte Sir Robert Peel's, wurde am 23. d. M. daS Standbild dieses großen Staatsmannes feierlich enthüllt. Osmanisches Neich. Dieser Tage starb in C onstantinopel der sardinische General Semino, früher in persischen Diensten, im Alter von 55!! Jahren. Sein Leicheu-begängniß fand mit den seinem Stande zukommlichen Ehrenbezeugungen Statt. Alle Consulate hatten zum Zeichen der Theilnahme halbgeflaggt. Nenes und Neuestes. Wien, 30. Juli. Der „Schles. Ztg." wird aus Berlin gemeldet: DaS vorgerückte Alter und die hohen Verdienste des Reichskanzlers Grafen von Nesselrode haben den Kaiser von Rußland zu dem Entschluß geführt, ihn von der Last der Geschäfte zu entbinden, und ihm die wohlverdiente Ruhe zu gewähren. Zum Nachfolger des Grafen Nesselrode ist der Baron von Meyendorf bestimmt, welcher sich demnächst von seinem Posten in Wien auf drei Monate nach Petersburg begeben wird, um sich in die Geschäfte einzuarbeiten. Telegraphische Depeschen. - Rom, 24. Juli. Der kaiserlich russische Gesandte, Herr von Butenieff, ist nach Neapel abgereist. - Paris, 27. Juli. Das halbofficielle .Bulletin de Paris" spricht von einer bevorstehenden ans-gedehnten Amnestie. ?-<2 Miffionsbericht an das Eentralco-mitH des Marien-Vereines in Wien. (Sch ! u ß„) ><3is zum Morgen des 23. December hatten wir noch immer Hoffnung, unsere Station in Char-tum in zwei Tagen zu erreichen; wir warteten bis gegen Mittag mit Sehnsucht auf günstigen Wind, der uns in die letzte Strecke des Schellal in wenigen Augenblicken hinüberbringen würde; doch dcr Wind hob sich nicht, die Schiffslcutc fürchteten sich vor dem Zichtaue, wie vor einer giftigen Schlange. Wir blieben sitzen bis der Nachmittag einbrach, aber auch da ahmten wir den Schneckengang nach, da dcr Wind zu leicht war, und das Schiff sich lieber der Strömung als unfern Wünschen fügte. Dcr Morgen des 24. December brach an, der Wind hob sich, doch ein mittelmäßig segelndes Schiff hatte von der Stelle, an der wir die Anker lichteten, zwei volle Tage bis nach Chartum gebraucht, und hiermit sahen wir die Unmöglichkeit ein, den feierlichen Weihnachtsabend in der Mitte der Unsrigen zubringen zu kö»-nen. Dieß schmerzte uns unendlich, um so mehr, als es bei unserer Abreise aus Berber Niemanden einfiel, den geringsten Zweifel zu hegen, daß wir nicht bei Zeiten genug nach Chartum kommen sollten; es schmerzte uns aucb wegen Denjenigen, die uns zuversichtlich und mit Sehnsucht erwarteten. So segelten wir tief betrübt zwischen lachenden, mit üppiger Vegetation bewachsenen Eilanden dcr Flach, ebene gegen den steinigen Gebirszug von Gherri und liefen dcs Nachmittags in den Engpaß gleichen Namens «in. Zu beiden Seiten des eingeengten Stromes erHoden sich die schroffen Gebirgswande von glänzenden, saulenähnlichen Granitdlöcken, die in symmetrischen Lagen über und neben einander gethürmt waren. Dvir Ihm nur im Geiste darbringen lonnlen, unsere Herzen und unsern guten Willen anzunehmen, und fuhren mit gutem Winde in der Hoffnung vorwärts, wenigstens vor Beendigung der Weihnachtsfeste unser Ziel zu erreichen. Der Ruyan, der Mclechit, die sich gleich Pyramiden aus der weiten Ebene erhoben, trösteten uns, daß unsere Wanderung dem baldigen Ende nahe-, wir passirten noch denselben Tag beide, erreichten am folgenden den niedern Hügel von Tamaniate, begrüßte» am Feste des geliebte» Apostels dcs Herrn die Hügelreihe von Keren und schon gegen l Uhr Nachmittag kamen am unbegränzten Horizonte des zwischen dem weißen und dlancn Nile gelegenen Flachlandes hinter den Inseln von Hogeli die Gi' pfel von Palmen auf einem weiten Naume zum Vor« schein. Wir lenkten in den westlichen Arm der Insel Tuti ein, erreichten die Mündung des Bahar el Adiad, wendeten uns an der Spitze dcr Landzunge gegen Osten und fuhren mm i» östlicher Richtung in den zweiten Arm dcs blauen Nilä, an dessen südlichem Ufer sich die Gärten und Häuser von (ühar^ tum vor unsern Blicken entfalteten. Am Nandc des Missionsgartens erblickten wir die heimathliche Fahne Oesterreichs, begrüßten hocherfreut dieselbe und stiegen ans User, wo der Verweser des österreichischen Eonsulats. Dr. L. Reitz, zwei u>,scrcr Missionäre und die kleine Schaar unserer Kinder mit Sehnsucht wartend uns recht herzlich empfingen. So ward dc» 27. December endlich die erste Station nach einem Zeiträume von i Moimle» seit unserer Abfahrt aus dem Hafen von Trieft, und nach 2 Monaten 9 Tagen seit unserer Abreise aus Eairu erreicht. Wir lobten den folgenden Tag vor dem Adendsegen feierlich den Herrn für den mächtigen Schutz, den Er uns in seiner unendlichen Güte so reichlich, so väterlich auf der Rcise angedeihen ließ. Zur Verwunderung unser kleinen Gemeinde, dic nie dergleichen gehört, ertönte die Orgel mit dem Gcsangc ,,Großcr Gott, wir loben dich" weit über drn Umfang dcr Missionscapelle hinaus. Von Dank-gcfühlc» durchdrungen empfahlen wir in. diesem feie», licken Momente mit Thränen im Auge auch Alle Icnc dcn, Herrn, durch deren Hilfe uns möglich wurde, uns dem Felde unserer künftigen Arbeiten zu nahen. Möge Gott, der gerechte Vergeltcr, die Liebe, die die katholische Kirche der östcrr. Monarchic den Missionen Inner Africa's gewahrt, an deren treuen Kindern allen reichlich, recht reichlich verge!.-ten. Möge cr ihnen und deren spätern Enkel» dic höchste der Gnaden, den allein wahren, seligmachcw den christkatholischen Glaube» auf ewige Zeiten be. wahren. Finden unsere schwachen Gebete vor dem Throne dcs Allerhöchsten Gehör, so wird Er den Thron der Sprößlinge des Hauses Habsburg scst begründe», unserm jugendliche!» Kaiser bei der Lö sung dcr ihm anvertrauten Mission, der Wiederlm.-stellung der Ruhe, dcs Friedens, der Eintracht zum Wohle seiner Völker beistehen, und insbesondere Jedem, der sich auch durch dic geringste Gabe an unserm Werke betheiligt, durch besondere Gnaden vergelten. Ich hege die zuversichtliche Hoffnung, das lins unsere wohlwollenden Gönner und Freunde, nachdem wir glücklich unser Ziel erreicht l)aben, fortfahren werde», uns ihre Hilfe zuzuwenden, um gemei». schaftlich unsere schwierige Aufgabe z„ lösen; ich rechne hierbei auf den »Marien - Verein«, der die Bande zwischen den beiden Welttheilen fest begründen soll; ich rechne ans liede^llc Hingebung und 2häl!^lc>> l!t!< (^'ntralsomitös, das, sich meiner Missian a,is>s nm»mc», dieselben beleben und fräftigc» wird .>c. ?«. Dr, Ign.iz Kno bleche > m s». Avost. Pro-Vicär, Feuilleton. A« Aurora. Yachts oft Hal's ich scl,r süs,c.> Traum. Doch - - berühr' ich saun» dig Vcchcrs Sa»,'» — So verschwindet plötzlich Dein Gebilde ~ Trag' ich dann den Sternen Küsse aus, Drucken sie sie Deinen Lippen aus? Wenn im Morgenroth die Wolle glimmt Und den Weg i»'s ferne Wälschland nimmt, Präg' ich ein ihr meinen stillen Kumnnt Hat sie iibersegelt Berg «nd Sec, Klagt sie Dir dan» wohl mein Liebcswch? Wenn zu Mittag sengt des Phöbus Strahl, Dringt er auch in's. Apenninenthal, Sehnsucht male ick) in seine Gluthen — Lasest Du wohl je in Phöbus Schein Meiner hcißen Liebe Schnsuchtspein? Wenn dann später süßer Zevhir wcht Und dcr Schiffe bunte Segel blüht. Hauche ich ihm meine Liebcsliedcr, Daß er sie Dir, Traute, eilig bringt — Ob er sie Dir dann auch treulich singt? Wen» am Abend vor der Sommernacht Mir veS MondeS stummes Antlitz lacht. llebergeb' ich Dich dann seinem Schulz -Schlummerst, süßes Wesen, sanft dann ein? Hliel't mein Vild in Deinen Traum sich ei»? 4' » i st i, M i s c e l l ou ((Sin antiquarischer Hund.) Ein H.lzl acker im Nerner-Oderland f"" übergchaltenem Schilde gegen eine» Schlag zu scln'"" sucht. Das andere, etwas größere, aber gleich gefon"^ Stück zeigt eine vertiefte, am Boden licgende F'^' ' deren Bedeutung bei flüchtiger Betrachtung "icht t .^ wurde. Beide Figuren sind von äußerster Schone in Zciä'nung und Schnitt. ___^. Verleger: Igu. v. Kleinmayr und Fedor Vamber«. Verantwortlicher Herausgeber: Issn. v. Kleinmayr. Mnl)Mlg zur Telegraphisten (lours«Vericht der Staalbpapicre vom I<). Juli l«52. Etaatsschuidvtrschreil'un.M ^,» 5 p<5t. (>n«M.) «ll l.Vl« dctto .^ /^ ,/H ^ .. «7 l/2 Darlch.» mitVnlosimg v.J. <«:l't für 500 ll.225 fin lOO st. dctto dettu l83l) 250 „ l3^ für «><> st- Ncms?l„IclMl.iUe.«^. '" . . . !>? ^6 Ba,!s-?,ctif». vr. Slilck <372 st- <" «l- M. «ctim der Kaiser Ferdinands-Nordbah» ^ .,>.«,. zu 1000 fl. C. M.......23^'' >i. ">l5. M. Acticn der Wien Gloaqniher-Eisen- ^^. ,, , . ,_ ,„, bahn zn 5W st C M. .... 787 1/^ !l- '"6. M. Nclicn der Oedenl'nrq-Wr.-Ne»städter Eisenbahn m W0 ft. ^. M. . . - 130 l/2 st. m C. M. slctien der Nudweis - Linz - Gn.undn er Bahn «, . ^ «^ z,.250ft. C. M. . . . ' ,^, '^2 ss.m C.M. Vlctlen der öslerr. Donai.-Danwlsch'ffsayrt ,„ 5»00 ff. (5. M...... 798 st. in G. M. Actltu des österr. Lloyd i» Trieft ^i, 500 st. E. M........695 st. in C. M. Wechsel - (Zolirs vom 30. Juli 1»52. Amsterdam, siir < 00 Thaler Currant, Nlhl. «65 G. Monat. Ä!lz,sl'»rg, für l!de» («»r., Onld. N« 3/^ llso. Franssur! a.M., < für !20 ,1. sndd. Vn'-) 1 l? ^/2 furze Sicht. tins-Währ. !!!>2^ »/2 st. Fiisi, O»!!,.) l l? 3/^ G. 3 Monat, Hainbillss, für 100 Thaler Banco. Nthl, l75 O. i Mona». London, für 1 Pfund Sterlin, Gulden ^ ^ ^.^ ^ ^'"^ Mailand, fur 300 Oesterreich. Lire, Gnld. l i« ^/2 2 Mon t. Marseille, für !lO0 Franse», . Guld. 1'l<) 1/2 2 Monat. Vans, fsn AttU Fraul.!, . . Güld. l^0 3/^ 2 Monal. K. K. Münz^Ducaten .... 2^:^/4 pr. Cent. Agio. Gold- und Silber-(5onrse vo», 2l». Juli 1852. Brief. Geld. Kais. Mimz-Ducatcn Agio .... — 2^3/4 detto Nand- dto ....... " V^ l^olä l'l marco „ .... "" ^ Napol.onsd'or's ...... — -^0 Sou^evaiusd'ov's „ . . . . -- !6., an dcr knotigen Llingensncht. — Dem Hrn. Lud. wig Pu.ck.Istein, burgl, Gastgeber und Rcalitätende-s'yer, sein Kind Johann, alt 5 Monate, in der St. Peters-Vorstadt Nr. 2tt, am Zchrsieder. — Den 27. Dem Herrn Heinrich Kayser, k. k. <3onducteur, sein Kind Heinrich, alt 8 Monat, und «4 Tage, in der Polana Vorstadt Nr. 20, an dlr Magenerweichung. — Jacob Halbich, Tischlergeselle, alt 25 Jahre, im Civil Spital Nr. l, am Zehr. sie der. — Den 28. Margaretba Hren, Institutsarme, alt 68 Jahre, in der PolanarVorstadt Nr. !6, an Altersschwache. Den 29. Die Wohlgeborne Frau Maria Edle v. Petersenn, k. k. Verpfiegs^ldjunctcns Witwe, alt 74 Jahre, in der Stadt Nr. 230, an der Lungen.-lä'hmung. — Aloisia Strccha, Kaischlersweid, alt 44 Jahre, im Civil.Spital Nr. l, am Zehrsieber. Z. 7^1. ^2) I «4 kr. ('. ^., l «u^^wikt, «imi j^,.^ ^ D >viml-e,xl vor, ii!m> Ix i I ^. v. l< I <', „ „> « ^ ,- " u (3- Laib. Zeit. Nr. i?I v. 3l. Juli 1852.) Brot- u. Fleisch-Tariff in der Stadt Laibach für den Monat August iU52. Gewicht sPreis Gewicht ! Preis Gattung dcr Fcilschaft d^s Gebäckes Gattung der Feilschaft d„. Fleischgattung l I s^ I Rindfieisch ohne Zuwage von Mast.- ^ Brot. Ochsen...... l — — ,0'/^ blo vo» Zugochsen. Stielen ^. Kühen l — 9 /^ Munbsemmel . I ' ' ' " ^ ^ ^ Rindfleisch vom Land» ..... ' " /2 V ' ' > ^ ^^ Vci einer ssleisHabnakme unter 3 Pfund bat kelne Zugab, vom 5^X' Qü ,! » ' ' — 2 ^/» '/2 Hinlerlopf, > Ob,rfühen . Nieren und den v,ri,denen b»i de« i^roln. Wemmel < __ ^ H >l I Ausschrottunss sich ergebenden Abfällen von Knote», F»tt UN» ^ ' ' ' n l !z t M^rs Etatl; bei »in,r Abnahm, von 3 bis 5 Pfund dagegen < aus Mund: ^ — l 3 2 3 sine »i, F!.lsch,r berechtiget. l,i,rv0!> 8 Loth > und bt! 5 bi« 8 Pfund o l Semmelteil! l __ 27 __ 6 "" halbes Pfund, und sofort verhältnißmäsiiq zu,uwäqen; doch W^iieN-BlVtX 1 ^. ^ ./ «1, « wird ausdlüctüch verboten. sich bei ties» Zuwaqefrnndoltlgerzlcislh. » aus orom. — l8 3 /, 0 theil,, al«: Kalb'. Vn>ncr ,ine FeiKchaft nicht n^ch dem tarmäs,,«,« Preis, G,» s. li Ml.is witt. oder in elner schlechteren od»r axvern Qualität, as durch blocken-Vrot F i4 ^"^'' __ di, Tare vorgcschri.b,n ist, vetkauft. wird nach den b"Ueh,»oen l Kornnil l,l ill) — 6 »as laufende Publikum aufgefordert wird, für die in dieser !a» 5bl.,6blo< «us N^. ^ ' <""e enthaleexe,, Feilschaflc» auf keine Weise mehr. als di« meb te a vu «« 5«? i - - - - 29 l 3 ^I> "'acnannt l ... I 26 2 il ^-V^V ^^ Kunstreiters U^i^el«, Okl'l-e. ^7 4^^^-^ und zwar als unwiderruflich vorletzte Vorstellung, Statt. Morgen, Sonntag, das allerletzte nnd großartigste Wett - Rennen. Anfang 4.'/, Uhr. 6assa-Eröffnung 3 Mr. Abends ^8 Uhr, die unwiderruflich letzte Vorstellung im Circus beim Coliseum. «,»»,»,»«5« »«5« »,,«k. 3. 95»». (3) Nr. Ü!N4. Kundmachung. W»g,ia zu leistenden Hand- und Zugarbeilen für: ^ 1. Maurerarbeit auf . . lli si. 57 kr, l 2. Zimmermannsardeit lmd Materialien auf.....35>tt »16 » 3. Schmidarbeit auf . . l5 » 4 » zusammen auf 368 si. »7 kr veranschlagt sind, wird die Minuendo-Licitation am 3. August d. I. Vormittags um tt Uhr im Orte Grcß-öack abgehalten werden. Die Unternehmungslustigen werden hierauf mit dem Beisatze aufmerksam gemacht, daß die dießfäUige Ardeits- und Materialbeschreibung, der Ausmaß« und Kostenvoranschlag und dieLi-c.tationöbedmgniffe hieramtö eingesehen werden können. K. k. Bezirkshauptmannschäft Treffen am 12. Juli 1852. 3 98». (2) Nr. !825. Edict. Vom k. k. Bezirksgerichte Neumarttl wild mit Bezug auf den Bescheid vom II. Mälz »852, Zahl 853, bekannt gemacht, daß am ,7. August l, I., das der Flau Franziska Mully gehörige, zu Neu. marktl »ul> Haus-Zahl 98 lilgende, im Grundbuche der vormaligen Herrschaft Neumarkll »,,l» Urb. Nr. 6 einkommende Haus, bei der III» Feilbietung allenfalls auch unter dem Schähungswcrthe wird hintan, gegeben werden. K, s. Bezirksgericht Neumarkll am l9. Juli ,852. Z.^988." (2) " "^ Nr. 1837. Edict. Vom k. k. Bezirksgerichte Neumarktl wird hie« mit bekannt gemacht, daß über freiwilliges Ei>, schreiten dlr Frau Elise Peharz, als Verlaßüberneh.-merin nach Iocob Peharz, am >0. August l. I. Vormittag von 9 bis l2 Uhr in der Amtskanzlci dieses Bezirksgerichtes der, zu Neumarkll liegende, im Grundbuche der vormaligen Gült Wernegg «nli Urb. Nr. 20 einkommende Sensenhammer!>l6llv«llk» sammt Kohlbarren und anliegendem Grunde öffentlich an den Meistbietenden wird verkauft weiden. Die Bedingungen dieser Veräußerung können täglich in dieser Amtstanzlei eingesehen werden. K. k. Bezirksgericht Neumalktl am 19. Juli 1852. 3. »007. (2) ' Nr. 7002. Edict. Vom k. k. Bezirksgelichle Umgebung Laibach's wird hicmit bekannt gemacht: Es habe in der Erecutionssache der Agnes <>rne von St. Martin unter dem Großkahlenberge, wider Andreas Irnko von ebendort, wegen aus dem voll-streckbaren Urtheile »,l 2. August ,85,, Zahl 67«7, swuldlge,, li ss. go kr. und Execulionskosten die executive Veräußerung txr, dem Erecuten gehörigen, zu St, Mattin unter Großkahlenberge liegende, im Grundvuche der vormaligen Herrschaft Görtschach »ul» Rcctf, Nr. >24 vorkommende, gerichtlich auf 2li fi. 20 kr. bcwcrthelcn Kaischenrealitä't gewilliget, und zur Vornahme derselben die 3 Tagsatzungen auf den l. September, auf den l. October und auf den 2. November l. ^., jedesmal früh von 9 bis 12 Uhr in loco St. Martin angeordnet, wovon die Kauflustigen mit dem Beisätze verständiget werden, daß die Realität nur bei der 3ten Tagsatzung unter dem Schatzungswerthe hintangegeben wird, und daß der GrundbuchKextract, das Schatzungsprotocoll und die Licitationsbedingnisse lediglich Hieramts angesehen wer-den können. Laibach am 4. Juli l852. ______^____ 3. IU06. (3) Warnun g. Es wird allgemein bekannt gegeben, daß der gewesene Director der gefertigten Unternehmung, Hr. Johann Bapt. Mazzoli, nicht mehr in ihrem Dienste steht, demnach sie gar nichts anerkennt, was von ihm in der Zukunft in ihrem Namen bewirkt wird Laibach, 2«. Juli »852. Die Ptivateilfahrt - Unternehmung: A. Fischer 65 Co,np. Z. 1030. (2) Bekanntmachung. In der Herrngasse, im Fürstenhofe Nr. 206, ersten Stock, werden am >,. und ,2. k. M. August verschiedene Meubel, als: Sofa's Tlscke, Sessel, Splegel, Hange-und Wäsckkasten, Bettstätten :c., dann Kücheneinrichtung u.Gescklrr, Bettzeug u. mehreres Glaswerk, im Wege der öffentlichen Versteigerung zu dm gewöhnlichen Vor- und Nachnnttagssiunden veräußert- Laibach am 26. Juli ,852. 746 3. 987. (2) Nr. 2Z74. E d i c t. Von dem k. k. Bezirksgerichte Oberlaibach wird dem Batthelmä' Pettou^k, Jacob GostKa, dann den Gebrüdern Franz und Simon ^usterii^ aus Ge« lä'utl) hiemit bekannt gegeben. Es habe wider sie Herr Gregor Iurca, durch Herrn !)>-. Merk, die Klage auf Verjährt, und Er-loschllierklärung nachstellender, auf der im Loitschcr Grundbuche »ul, Rect. Nr. 496 vorkommenden Realität in Geräutl) Haus c Nr. 13 für sie haftenden Satzposten, als: 1) die Forderung des Barthl. Petkouschek aus der Schuldobligation vom l l.Febr. I8l9, pr. .^00 si. sammt 5 ",^ Zinsen, und aus dem Schuldbriefe vom »3. Februar »8» 9 pr. »30 fl., sammt 4 "/<, Zinsen; — 2) die Forderung des Jacob GoMa aus dem Urtheile «!7 kr. und 4 "^Zinsen sl" »5. S,Pt. »797, dann Superlxpensen; l,l)) aus tem Urtheile vom 30. November »818, pr. 63 fl 45 kr. ,4 ",„ Zinsen seit «5. Sept. «8l8 pr. 63 fi. 45 kr.', 4 "<„ Zinsen seit »5> September »797, und Cuper'elpensen; l'c) aus dem Urtheile vom 20. Nov. »8»8, pr. l52 ss. 40'^ kr., sammt 4 "»., Interessen seit »5». Sept. »797 und Appellatiönskosten pr. 3 st. 45 kr. nebst weitem Erecutionskustcn; tl Urb. Nr. 593 vorkommenden, und laut Schähungsprotocoll vom »6. Juni »849, Zahl 2563, genchtlich auf »<,»! fi. bewe^heten Hubreali. tät, wegen aus dem gerichtliche,, Zahlungsauftrage vom ichte tie Klage wegen Zuetkemiung deß Eigenlhumsrechies auf die in Neischele «>,l» Consc. Nr. 2 gelegene, im Grundbuche «>,»> Reclf. Nr. 49 auf Mathias Ma» jelilsch vergewährte ''/,... Hübe angedr^cht und um lichteiliche Hilfe gebeten, worüber die Tagsaz» ^ung auf dcn 2. November l. I. VttlMl!t.,y.s um 9 Uhr hieramis angeordnet worden ist. Das Geiicht, dem der Aufenthaltsort des Geklagten und seiner ^llfälligen RcchtZliachfolgcr uiü'ekanüt ist, und da sie ans den k. k. Piovinzen .ibwesend sly„ könnten, ha: auf >hre Gefahr u„d Krstcn den Herrn And>eas Stampft! von Ba»jall?ka zum (^uralor ausgcstclll, mil welchem die angebiachie Nechlssache n^ch der östelrcichischen allgenninen G^richisordnung autgc» gcfiihll und enischieden weiden wild. Malhils M>,jetilsch und seine Rcchlsnachsolger welden dessen zu dem Ende e>inne>t, daß sie allenfalls zu rechler Zeit sell'st zu eiscbeinen, oder dem bestimmten Ve^tleler ihre Nechtsbehelfe an die Ha»d i,u geben, oder sich selbst einen andern Sachwalter zu bestellen und diesem Gerichte namhaft zu machen, überhaupt im ordnungsmäßigen Wege einzuschreiben wissen mögen, widngenwlls sie sich die aus ihrer Verabsaumung, entstehenden Folgen selbst beizumessen haben werden. K. k. Bezi,ksge>,cht Goltschee am 7. Juli »852. P. 94.0. 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