«»W»», »»»>,, str M.« «». 8S. Mtttwvch, »». J«It HSSS VII. Jahrgang Die ^Narbukger Seitun wß Haus monatlich mit 10 tunu- erscheint jeden Sonntag. Mi,t«och »«d Kreitag. Preise - für Marburg: ganzjährig 6 fl.. ht.lbi.1hlig Sfl.. vierteljahrig Ist. 50 kr; 10 tr. — mit Poftversendnng: stanzjahrig 8 fl., halbiährig 4 fi., vierteljährig 2 fi. Die rin Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmalig« >. be» zweimaliger mit IS, de» dreimaliger mit Sv tr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung »0 kr. SnserateN'Stempelgebahr kommen. . für Zustellung einmaliger Einschaltung Zur Geschichte ites Tages. Der ungarisch« Minifter.Pri>Iid«»t ist am Samttag in der Sitzung des Wehrgesetz'Ausschufseß erschienen und hat dort das Srgebnit der in Wien gepflogenen Berathungen.der Ministerien mitge-theilt. Aut den minifttlielltn Mittheilungen hebt die Peftrr Korrespo»' denz hervor, daß (nach dem Gesetzentwürfe) „Se. Majcftat sowohl die stehende Armee als die Landwehr besehligt und leitet, die Landwehr in Kriegszeitkn dem vom König ernannten Feldherr» untersteht und über-Haupt dir von beiden Ministerien redigirte Tesrtzenlwurf. welcher alle möglichen Konzessionen schon in sich enthielt, dsher auch von der Mehrheit des Ausschusses bereitivillig Verhandelt lvurde in keinem wirtlich lveseatlichen Theile verkndkrt wurde. Trotzdem habrn die Mit-glieder der Linken kein MinoritätS Votum cingebracht. werden jedoch ihre Ansichten über dje„Ungesttzlichktlt" eine» ,Meinschaftlichen KrtegSminlslcrS und über die in diesem Entwürfe durchgeführte Einheit der Armee bei der General Debatte zum Ausdruck briltj^eu " Die russische Regierung lßereitet'gegen die ruhige und fieißige BevSlkerung der deutschen Ostsieser fortwährenden Plänkeleien von Seite der Op-pos^tionsführer müde tverden. Die Pariser Blätter berichten, daß der Kaiser von dem Präsidenten Schneider auf das bestimmteste verlangt habe, die Arbeiten des gesetzgebenden Körpers dermaßen zu beschleunigen, daß die Versammlung am Zö. Juli geschloffen werden könne. Bekannt ist, daß Napoleon die spanische Erhebung zu Gunsten des Herzogs von Montpensier mit feindseligen Augen betrachte». Der „Konstitutionel" kann es sich darum auch nicht Versagen, den Be» siegten noch einen wohlgemeinten Fußtritt zu versetzen. Dieselben , hätten die Wege «inschlagen sollen, die ihnen als Mitgliedern des spanischen Senats offen standen! Als ob man einer Regierung, wie diejenige des Gonzalez Brt,vo ist. gegenüber mit gesetzlichen Mitteln etwas vermöchle! Das Verbrechen der Generale sei aber — meint der „Konstitutionel" wcitcr — um so größer, als gerade sie erst vor Kurzem von der Königin mit Ehren üb'rhänst »vordcn. Wäre l>ies indeß nicht vielmehr ein Zeichen, daß die Wirthschast Jsabella II. selbst ihren treueften Anhängern zu arg wurde? Königin Jsabella ist der klerikalen Partei nun gänzlich verfallen und hat ein Dekret unterzeichnet, welches die Mönche lviedee nach Spanien zurückberuft. Am 17. Juli 1834 waren viele derselben von dkM über ihre Grausamkeit ge^^en die Freisinnigen ergrimmten Volke ermordet worden und seitdem sind die übrigen aus Spanien verbannt gewesen. Der königliche Befehl, der ihnen den Aufenthalt daselbst von neuem gestattet, hat den größten Unwillen unter dem Volke hervorgerufen. Es ist natürlich, daß unter solchen Umständen die spanische Regierung zu stkts neuen Maßregeln der Gewalt greisen muß. So sind alle Offi-ziere eine» in Kadix garnisouirenden Infanterieregiments verhaftet und nach den kanarischen Inseln abgeführt worden. Die Besorgniß der Engländer, daß sich Egypten den Tod des Könitls Theodor von Abyssinien zunutze machen und. da diesee mächtige Gegner beseitigt ist. suchen werde, am oberen Ril festen Fuß zu fassen, war nicht unbegründet. Die egyptische Regierung hat an den berühmten Wachskerzen. «-N «. HUU. (Schluß.) „Woher der Dunst kommt?" sagte Borri. seine Hand autstreckend. Bon Ihren Wachskerzen, Majestät. Sehen Sie nicht das rothe Feuer der Flamme?" In diesem Augenblicke trat der Kammerherr ein. „Das Feuer ist lebhaft." entgegnete der Kaiser, „scheint mir aber nicht ungewöhnlich." „Sie bemerken dcn feinen, weißen Dunst nicht, der den natürlichen WachSterzcn nicht eigen ist?" „Meine Augen sind so schwach. Seht Ihr es. Kammerherr?" Der Gerufene mußte b,jahend antrvorten. „Ihre Augen", sagte Borri verächtlich, „sind besser als Ihr Gehirn. Herr Kammerherr." Der Leibarzt des Kaisers erschien. „Ihr kommt recht." rief der Kaiser. „Hier dies.r Kava,lliere bc» hauptet. die Luft meines Zimmers sei vergiftet. Habt Ihr die Ordinalen bei Euch?" „Hier, Majestät; sie find vom ersten Tage Ihrer Unpäßlichkeit an gesührt." sagte der Leibarzt. Borri durchsah die Papiere. Cr fand die Verordnungen vollständig richtig und umsichtig. Der Leibarzt, erfrtut über diese Anerkrtinung. ließ sich Borri'S Argwohn mitlheilen. ..Sehen Sie", tief Borri. schen Sie den feinen, schnellaufwirbelnden Dampf? Jetzt betrachten Sic die Zimmerdecke. Sehen Sie den Absatz, welchen der Dunst dort oben schon abgelagert hat?" „Ich setze Alles und beuge mich vor Ihrem Scharsblick. Kavagliere." sagte der Doktor. „Ich gestehe Ew. Majestät, daß ich seit einigen Tagen bereits Verdacht schöpfte." „Brennen Majestät überall solche Kerzen?" sra^^le Borri. „Es tväte tvichtig, zu wissen, ob im Gemache der Kaiserin altch derlei Lichter benutzt werden." Der Kammerherr mußte zwei brennende Kerzen aus dem Zimmer der Kaiserin holen. Man verglich die Flammen. Die Lichter des Kai« sers brannten in düsterrother. unruhiger Wamme, ein seiner Dunst, der gleich einem Schleier den oberen Theil der Kerze einhüllte, tvard durch häufige Funken zerrissen, tvelche von dein Dochte abspritzten und gleich elektrischen Entladungen knisterten. Die Kerzen aus den Zimmern der Kaiserin brannten ruhig, wie jede gewöhnliche Wachskerze. „Hie? stickt da» Gift." rief Borri trlumphirend. seine weiße, ver. knöcherte Hand aus einen Leuchter deS kaiserlichen Zimmers legend. „Soll ich jetzt Ew. Majestät zeigen, daß diese Kerzen ein feines Gift aus-werfen?" „Ohne Wtiteles." Borri schloß die Thüre des kaiserlichen Gemaches. Er und der Leib-arzt löschten sogleich die verdächtigen Kerzen. Dann traten Beide in einen Winkel, nahmen eine silberne Schüssel und begannen über derselben das Wachs der Kerzen von dem Dochte abzulösen. Sobald letzterer bloß-geltgt war. theilte Äorri dem Kaiser seine Ansichten mit. Leopold l»cß den Kammerdiener rufen und befahl, daß der ganze Borrath von Lichtern in sein Zimmer geschafft werde. Sie wurden aus dem Schranke im Borzimmer genommen. Ihr Geivicht betrug noch dreißig Pfund. Borri zeigte dem Kaiser sogleich eine auffallende Erscheinung: jede Kerze war oben und unten mit einem goldnen Kränzchen eingesaßt. offenbar um sie nicht zu verwechseln. — Eine genaue Untersuchnng ward vorgenommen. Sie ergab, daß die Dochte der für das kaiserliche Zimmer bestimmten, besonders gezeichneten Kerzen reichlich mit Arsenik getränkt tvaren. Es ivard ein Hund eines Küchenjungen herbeigeschafft, in ein Seitenkabinet gesperrt, und es tvurde ihm eine Schüssel mit Fleisch vorges.tzt, zwischen ivelches man kleingeschnittene Stückchen der aus den Kerzen gezogeneu Dochte gemischt hatte. Unterdessen brachte man den Kaiser in andere Gemächer. Auf Be» fehl des Monarchen mußte Jeder das tiefste Stillschweigen über die ganze Begebenheit beobachten Borri und der Llibarzt gingen in die Schloß-apolhete. entfernten hier alle Gehülfrn und bereiteten eigenhändig ein Gegengist sür den Kaiser. Borri analysirte sofort die Vestandth^ile der getünchten Dochte und erhielt aus ihnen einen reichhaltigen Niederschlag von Arsenik. Er hatte angeordnet, daß man ihn rufen möge, sobald der Ufrika'Reisendcn Bake» das An/rbieten gestellt, die Organisation und Mdrung einer ELpkdition zu übernthmtn. welche Handelsverbindungen zwischen den Seen in der Nähe des oberen Nils uad Unter Egyptens erSffnen soll. Sine Linie von Befkstigungeu am oberen N«l entlang soll dann die Grundlage zur Kolonifirung des Landes bilden. Lemischte R«chtichte». (Raubbau in Amerika.) Seit dem li^eu Zahrliundert wurde in England die ErtrogssShigteit eines Ackers Weizen verdoppelt. 3n den Bereinigten Staaten dagegen wird in den alten Slaaten heutzu-tage auf einem Acker kaum die Hülste von dem erzielt, was man zu Wasbington's Zeiten geerntet. Der gegenwärtige mittlere Ertrag der ganzen Vereinigten Staatin betrügt etwas mehr wie ein Drittheil von dem, was «an in England aus derselben Wache erzielt. (BlindeNUnterricht in London.) Die beiden Gesellschaften, welche in London fich den Unterricht dir Blinden zur Ausgabe gestellt, hielten neulich ihre Jahresversammlung. Während der letzten 9 Jahre hatten S Lehrer, von denen 7 selbst blind find, über SW Blinde in London allein unterrichtet. Es bestehen 37 Zweigvereine. welche seit ihrem Bestehen mehr als S4000 dieser Unglücklichen die Möglichkeit eines guten Unterrichtes boten. (Auf nach Rußland.) Welche Rosen den Ezechen blühen, die da gedenken in dos von ihnen gepriesene Rutland zu ziehen, darüber gibt die nachstehende Knndmachung des königlich preußischen Land-rathsamtes in Reiste vom 7. d. bündige Auskunft; ste lautet: „Die amtlichen Erhebungen über die Vage preußischer Autwanderir in Ruß' land bieten ein so bedauernswerthes Bild von dem traurigen Schicksale, welches den größten lheil solcher Auswanderer trifft, daß es sorlgesetzt als eine Aufgabe der Behörden betrachtet werden muß. die Landesei^ wohner vor der Auswanderung nach Rußland zu warnen und namentlich das kreiden der Auswanderuniis Agenten strenge zu beausfichtigen. Die Polizeibehörden des Preises veranlaffe ich. strenge darüber ^u wachen, baß fich kein rusAscher Agent im hiefigen reife mit dem Menschenhandel beschäftige." (Oesterreich.) Nach dem Friedensschluß von 18S6 wird der Umsang der Monarchie auf 10,817 östreichische oder t1,307 grographische Geviertmeilen berechnet. Die Bevölkerung betrug Ende 186Ü (nach der letzten Volkszählung von 18S7) 3ö.5b3,VW Seelen ohne Vmetien. Der Bestand des Heeres und der Kri-gsmarine Ende 18L6 berechnet sich mit 2V.V64 Offizieren und 576 687 Mannschasten. Die Zahl der im Ganzen vorgekommenen Sterbefälle betrug 2l).8vv. wovon auf die Ma« rine 325 kam«n. Die Zahl der ausgerüsteten und seetertigen Arirgssahr« »tuge war 31. worunter 27 Dampsschiffe mit 8151 Pserdekrast; die gesummten Schiffe faßten 4l,868 Tonnen und trugen 4S4 Geschütze. — An Eisenbahnen waren 845 Meilen in Betrieb, deren Anlage uad Aus« rustnng 700 Millionen fl. gekostet; ste waren mit 2023 Lokomotiven, 3294 Personen- und 30,120 Lastwagen ausgestattet. — Die ThelegraphtN-linien umsaßten 2600 geograhpische Meilen mit k76b Meilen Drathlänge. (Stand der Rinderpest.) Die Wiener Zeitung berichtet: Die Rinderpest ist in Talizien und Ungarn erloschen. In der Bukowina ist die Seuche in Mitoka des Suezawaer Bezirkes ausgebrochen. In Riederösterreich stnd im Monate Juni 1868 ln Unter Meidling bei Wien in einem Milchmaierstalle Rinderpestsälle vorgekommen. Alle übrigen Länder find seuchensrei. ^und Unruhe zeige, die Wirkung des Giftes war aber so schnell, daß Borri den Hund schon todt fand, als er zum Ktiiser zurückkehrte. Beide A,rzte begannen die Heilung des Kaisers noch an demselben Abende. Borri's Medizin bestand besonders in schweißtreibenden Mitteln, er wen-dete diese Kur stets bei Vergiftungen an. Leopold hatte kaum sein Zimmer geändert, als er auch den Besehl gab, den Lieseranten der Wachskerzen zu arretiren. Als solcher ward der Jesuiten Prokurator ermittelt —> aber — nicht mehr in Wien ange troffen. *) Borri blieb aus ausdrücklichen Befehl des Kaisers in der Nähe und behandelte den Monarchen, deffen Besserung täglich zunahm. Der Leibarzt unterstützte den Gelehrten aus's Beste, und am 19. Mai konnte der Kaiser bereits wieder aussahreu. gortwähreud hatte er Unterhaltungen mit Borri. der ihm genauen Bericht über das mediMsche Bersahren erstatten mußte. Der Arzt hatte die Wirkungen des Giftes uud deffen Quantum auf das Schärfste ermittelt und sogar die an der Decke liefindliche Ablagerung chemisch untersucht. Er behielt zwei Kerzen als Beweise zurück, die übrigen wurden zu Analysen verwendet. Das Gewicht der Kerzen betrug 24 Pfund, ^das ^er getünchten Dochte 2^^ Pfd.. woraus Borri schloß, daß die Gist-Kliffe 2^/4 Pfd. betragen müsse. Als der Kaiser diese Resultate vernahm, äußerte er: „Da hätten ste mich in einigen Monaten »ä ?atrs> schicken können." Borri speiste am kaiserlichen Tische und ward sehr ausgezeichnet, »um nicht geringen Aerger seiner geistlichen Feinde, die indessen des Kaisers Wankelmuth gut genug konnten, um zu wissen, daß ihnen ihr Opser dennoch nicht entgehen werde. Dieselbe Ansicht herrschte unter den Eingeweihten am Hose. Ekotti betrachtete seinen berühmten Landsmann nur mit Blicken des Mitleids, und der Leibarzt äußerte unumwunden: „Lieber Borri, die Rettung des Kaisers bat Ihre Feinde nur vermehrt Wer hier den Haß der Priester fich zugezogen, ist als verloren anzusehen. Sie werden Ihr Schicksal in Rom vollendet sehen." „Meinen Geist." entgegnete Borri, „schlägt keine BerfolguNl» nieder." *-) Bericht des Kardinals Passionei. Vertcht des Kardinals Paffionei. (Wie Viel beim dritten deutschen Schützenfest getrunken wird.) Borläufig find bestimmt: 120.000 Maschen tveißer uud 40.000 gl. rother Schützenwein, 1500 gl Gumpoldskirchner. 2000 M. Nusberger (Donauperle). 1000 Fl. rother Böslauer. 1000 M. rother Böslauer Golveck. 500 Fl. Ofner. 500 Fl. Billanyer. 500 M. Sznmarodner. 1200 gl. steirische Weine. 600 gl. steirischer Natur-Ausbruch. S00 gl. Ruster.Ausbruch, 300 gl. Tokayer Ausbruch, 100 gl. Krön lokaye?, 2400 gl. Bordeaux. 2000 gl. Moselioetne. 4200 gl. Rheinweine. 5500 Fl. sranzöfischer Champagner, 200st gl. Vöslauer« Schaumwein und 2000 gl. steirischer Champagner. Marbnrger Berichte. (Schadenfeuer.) Dem Grundbesitzer Johann Selak in der Gemeinde Cölestrin ist am 11. Juli zur Nachtzeit das Wohnhaus sammt den Wirthschastsgebäuden abgebrannt. Man vermuthet. das geuer sei gelegt worden und hat der Beschädigte die Anzeige beim Untersuchungs« geeichte bereits gemacht. (Diebstahl.) Am 17. Juli Vormittag 7'/^ Uhr wurde« der Frau Helena Bancalari in der Grazer Borstadt vierun^wanzig Ellen feine Leinwand von der Bleiche gestohlen, die fich im Garten hinterm Hause befindet. (Todesfall.) Anna Singl. Magd der grau Katharina Go-riupp. 56 Jahre alt. wurde am vorigen Samstag in der Nähe des win-dischen Kalvarienberges todt ansgesunden. Nach dem gerichtsärztlichm Bericht ist dieselbe nicht eines gewaltsamen Todes gestorben, sondern eines jähen „in golge serösen Ergusses in die Hirnschale nnd in den Herz, bet^". Anna Singl lilt auch an Verhärtung der Leber. ^..^^^geuerw eh r.) Der Zehnerausschuß. ivelchen der politische Berein und die Turner zu Borberathung einer freiwilligen geuerwehr gewählt, hat in seiner ersten Sitzung Herrn Brandstätter zum Obmann und Herrn Dr. Radey zum Schristführer geivählt und an den Gemeindeausschuß folgende Zuschrift gerichtet! „Löbliche Stadtgemeinde Vertretung! Die von dem löblichen Turnverein und dem politisch voltswirthschaft« lichen Berein „Fortschritt" gewählten Vertrauensmänner haben in der BerathuNji vom 17. Juli die Abwesenheit von Vertretern des Gemein-deausschusses ernstlich bedauert nnd sich in dem Beschluß geeinigt; „Die löbliche Gemeindevertretung von Marburg wiederholt zu ersuchen, das zur Errichtung einer sreiwilligen geuerivehr für Marburg zusammengelretene Komite durch 5 Vertrauensmänner zu beschicken und innerhalb 8 Tagen den diesbeziiglichen Gemeindebeschluß bekannt zu geben." —- Dieser Beschluß wurde im Verlaufe der Berhaud» lnng nachfolgend begründet: Die Handhabung der geuerpolizei gehört zwar in den Wirkungskreis des Oemeindeausschusses, doch kann dieser jederzeit nur die Anschaffung der Requisiten anordnen, am Brandplatze die Löschmaßregeln leiten, die Kosten dagegen müssen jederzeit die Steuerträger zahlen, sowie auch die materiellen Kräste am Brandplatze durch srelwittige Beth-iligung der Be-völkerung gedeckt werden müssen, wenn man nicht an die kostspielige Er» richtung besoldeter Pompiers denken »vill. Unbedingt ist es aber unzu. verlSffig. die Sicherstellung der nöthigen Löschmannschaft, sowie überhaupt eine einheitliche Leitung der Angrisssmittel gegen das tückische Element dem Znfall zu überlassen. — Es dürste kaum glaublich erscheinen, daß Leopold iu der That seinen Lebensretter der Gewalt des Offiziums in Rom auslieferte, wären nicht leider in der Geschichte ühnliche Beispiele genug vorhanden. Am 14. Juni 1670 Verabschiedete der vollständig geheilte Leopold seinen Arzt Voiri. Er dankte ihm innig nnd mit Thränen in den Augen, und bedauerte (!). daß er nicht jene Erkenntlichkeit zeigen könne, die er dem Arzte nach der Empfindung seines Herzens schuldig sei. Borri habe sich aber im Punkte der Religion so weit „Dersti^en. daß es nothwendig sei, ihn von seinem Jrrthume zu ljeiien." Der Papst werde eine KoM' Mission niede'setzen. „Doch habe ich." suhr der Kaiser fort, „einen Re« Vers durch den päpstlichen Nuntius ausstellen lassen, daß Euch in keinem Falle an Leib und Leben Etivas geschehe. Mein Gesandter in Rom wird Euch das in Gegenlvart der päpstlichen Kommission eröffnen. So lange Ihr lebt, wird Euch von mir oder meinen Erben jährlich die Summe von 200 Dukaten gezahlt werden, als Merkmal, was Ihr an mir gethan. Kommt Ihr in Sachen der Religion zu besserer Ueberzeu» gung, so werde ich sehen, was zu thun ist. Gott nehme Euch iu seinen Schutz — dies ist mein Wunsch. — Lebet wohl!"-- Er reichte dem Arzte die Hand zum Kusse, die Borri mit seinen Thränen bcnrtzte. Thränen der Rührnng und — des Bedauerns. Am soigenden Tage ivard der Gelehrte unter Bedeckung nach Rom gesührt.-^ Der Prokurator »var und blieb versehwunden. Die schivarze Thal aber ivard verschleiert, und nach ivie vor iierrschten die Finsterlinge und ihr Einfluß. Und Borri? Er ward zu Rom in der Engelsburg in lebenslänglicher Haft ge» halten. Anfangs durste er die Burg nie verlassen. Endlich aber erhielt er so viel Freiheit, daß er ungehindert auS- und eingehen, auch ärztliche Kuren verrichten durfte. Dies verdankte er dem energischen Austreten des fronzöfischen Marschall» b'Esträcs. den er zu Rom von schwerer Krankheit heiite. Er vollendete nun später noch viele namhaste Kuren und starb IM Jahre 1661. Der Jesuiten General Pater Gonzalez besuchte ihn ost iN der Engelsburg und wendete Alles an. um von ihm das Arkanum zu erlangen, wodurch er die Giste aus dem menschlichen Körper trieb. Gonzalez legte ihm sogar ein Formular seines Unsehuldzeugnisses vor und versicherte ihn der vollkommenen Freilassung. Borri schlug aber die Entdeckung des Geheimmiltels, immer ruhig lächelnd, mit den Worten ab: Vlt Mehrzahl der Städte haben daher an die Errichtung freiwilliger kevemehren gedacht, und die Gemeindevertretungen haben in den meisten iälle« die Aeuerlöschrequifiten, sowie die Leitung der Löfchanstalten am krandplase den Aeuerwehren übertragen. — Es ist kaum ein stichhältiger Grund anzugeben, warum in Marburj, eine Bereinigung thatkräftiger Männer zum Zwecke der Nächslenhilfe von Seite der Gemeindevertretung als zweckwidrig zurückgewiesen werden kAnute. während andererseits ein ersprießliches Wirken nur in UebereinftiM' muug mit der zur Handhabung der Feuerpolizei berufea.n Gemeindever-tretUt^ erreicht werden kann. — Nur eine kräftige Unterstützung des Unternehmens durch die gesammte Bevölkerung ermöglicht die Anschaffung der nöthigen Requisiten oline besondere Belastung des Gemeindesäckels, so wie ein Heranziehen aller tauglichen Elemente zur persönlichen Mitwiitung. und d«rum hatte schon der Berein „gortschritt" die nöthigen Schritte zur Errichtun.; eines emheitlichen Borgehens vorgeschlagen, ohne in dieser Richtung bislier seine Erwartung in die Einsicht und das Pflichtbewußtsein des Gemeindeaus-schusses erfüllt zu sehen. Vird es auch bti einiger Regung des politischen Lebens nie ver-mieden werden können, daß sich die Bevölkerung eines Ortes verschiedenen Parteien zuneigt, so wird doch jeder Pl^rteiunterscheid verstummen, wenn bezahlt werden und erhielt die Bauabtheilung den Auftrag, einen bezüg-lichen Elltwurf dem Gemeindeausschuß vorzulegen. Der Antrag der Vauabtheilung es möge der Turnverein ersucht werden, ltei jedem Schadenfeuer innerhalb der Stadtgemeinde sich am Löschen zu betheiligen und mö^e ihm zu diesem BeHufe eine städtische Spritze mit dem Turnerzeichen versehen, übergeben werden — dieser Antrag wurde gleichfalls angenommen. Nach dem Antrage der Bauabtheilung soll ferner ein Aünferausschuß gewählt werden, um die bestehende Löschordnung zu prüfen und die erforderlichen Aenderungen der Gemeindevertretung vorzulchageu. Dieser Ausschuß besteht aus den Herren: Girstmayr. Perko. Marko. Pichs und Stichl Der Genieindeausschuß wird Erkundigungen einziehen über die Leistungsfähigkeit der Spritzen von Metz und Knaust und sollen zwei Mitglieder der Probe, die nächstens in Graz mit der Metz'schen Spritze vorgenommen wird, beiwohnen. Die Auschrist des politisch-volkswirthschaftlichen Bereines „Forttfchritt". die Gemeindevertretung möge den Ausschuß, welchen der Berein .und die Turner zurBorberathung einer freiwilligen Feuerwehr gewählt, durch fünf Mitglieder zu beschicken diese Zuschrift bildete in der letzten Sitzung des Gemcindeausschusses eiuen Gegenstand der Verhandlung. Bon allen Vertretern der Gemeinde war es einzig und allein Herr Badl, welcher den zeitgemäßen und gewiß dringlichen Borschlag befürwortete ; derselbe ward jedoch verworfen und es fich darum handelt. Leben und Eigenthum einem Mitbürger zu soll dem Vereine die Antwort ertheilt werden, daß auf Grund des Ge-schützen, und darum sehen wir auch in der Errichtung einer freiwilligen meindebeschlusses vom 18. Juni eine Revision der bestehenden Feuerlösch. Aeuerwehr die Schaffung eines materiellen Bodens, auf dem sich die An ordnung selbständig vorgenommen werde, und daß die Rachschaffung der Hänger aller Parteien zum gemeinsamen Wirken einigen kö^ien. und es sohlenden Requisiten veranlaßt worden. Gleichzeitig sollen dem Bereine ift mlt Zuversicht zu erwarten, daß mit einigem redlichen Willen die so oft bedauerte gegenwärtige Zerfahrenheit im öffentlichen Leben Marburgs ftch zum Seffern wenden wird, wenn mancher in der Stunde der Gefahr beu Werth des bisher gemiedenen Gegners kennen lernt. )ie in der letzten Sitzung bezüglich der Löschordnung gefaßten Beschlüffe mitgetheilt »Verden. (Sicherheitsverein.) Die Versammlung zur Gründung -ines Sicherheitsvereins in der Psarrgemeinde Kötsch. welche am IS. Juli Borstehende Gründe dürften die Rothwendigkeit der Errichtung einer^im Kirtinschen Saale stattgefunden, zählte dreißig Theilnehmer. Her. freiwilligen Feuerwehr genügend rechtfertigen, und ebenso die öffentliche Friedrich Brandstätter wurde zum Obmann. Herr Hren (Kaufmann in Meinung darüber nicht im gweifkl laffen. woran die Schuld liegt, wenn Kötsch) zum Schriftführer gewühlt. Die Satzungen, welche die Herren: das einheitliche gemeinsame Borgehen mit der berufenen Gemeindever!Aiala (Berwtilter in Haus am Bacher) und Hren verfaßt, wurden vom tretnna unmöglich würde, und daraus nunmehr Rachtheil für die öffent iHerrn Hauptmann Seidl. nachdem er dieselben mit dem Gesetz über die liche Sicherheit erwüchse. —- Die bereis in Aussicht genommene Anschaffung einer Knausi schen Spritze von Seite der löblichen Gemeindivertretnng. so wie die eben jftzt in mehreren Städten Kärntens siattstndenden Proben mit Ntueu Löschrequisiten, insbesoudere die in den nächsten lagen in Graz unter persönlicher Leitung des Fabrikanten Metz aus Heidelberg stattfindende U^bergabe einer Spritze und Proben der Feuerwehr drängen zu raschem Borgelien. wenn wir unS die Erfahrungen Anderer zu Rußen machen wollen, und darum muß die ^fällige Entscheidung des löblichen Gemeindeausschuffes innertialb 8 tagen erbeten / werden, um hiernach die weiteren Schritte vorbereiten zu können " x^^ufder Gemeindeftube.) In der letzten Sitzung des Gemeindeausschuffes kam auch die Löschordnung zur Sprache, die vom Herrn Stampfl und seinen Genoff n angeregt worden. Es wurde be« schloffeu, den Gehalt d s Zhürmers ans 2Y0 fl. zu erhöhen, dnmit er im Stande, die Feuerwache besser zu versehen. Der Ti)ürmcr soll be-auftragt werden. Rachts jede Viertelstunde ein Zeichen mit der Glocke zu geben, zum vlweise. daß er wache. Eine bindende Weisung an den Thür-mer soll vorberathen und dem Gemeindeausschuß vorgelegt werden. Um die Bespannung der Feuerspritzen, der Wnffer' und Löschgeräthw^gev sicher zn stellen, wird der -Gemeindeausschuß mit Pferdebesitzern Verträge abschließen Diß Spritzenmeister solle« künftig für ihre Leistungen entsprechend ^Diese Wissenschaft verträgt sich nicht mit den Regeln des heiligen Jgn a tins von Loyola." *) — In Wien ward die Sache bald vergeffen. Die Hinrichtungen der ungarischen Rebellen verlöschten das Entsetzen, welches die düstere Begebenheit erregt hatte. Am wahrscheinlichsten ist es wohl, daß die That auf Antrieb der französischen Partei g^en Leopold gewagt wurde. Aus welchen Gründen, ist oben angeführt. Ver sogleich bei Seite geschaffte PaterProturator mag irgendwo eine Entschädigung erhalten haben. ^*) und nach den Sätzen des Ordens war man nicht sür die schlechte That eines Einzel-neu verantwortlich. Am 20. September 1713 schreibt aber Prinz Eugen an Sinzendors aus Philippsburg: „Mit der Auswahl Brenten-rieders als politischen Adjutanten bin ich zufrieden und werde Sorge sür die Gesundheit dieses vortrefflichen Mannes tragen, daß ihn keine Lesorgniß selbst wegen der Aqua tofana anwandelt. Man muß über Manches einen Schleier werfen, wie es Kaiser Leopold that. als er von dem unglücklichen Vorri überzeUj^t wurde, daß sein eingesogenes Gist von den auf feinem Tische gebrannten Wachskerzen herrühre" Vom Rücherlisch. ErlS«tn dem Grade, als sie der heimatländischen Hochschule zur Ehre gereicht. D>is Werk erscheint in drei Lieserungen, zu dem geringen Preise von je 60 kr. Den Tixrschlsjß für die Steiermark hat sich der Herr Verjnfser selbst vorbehalten. u. "*) Bericht des Kardinals Paffionei. —) Politische Schriften des Prinzen Sugen. »and 7. S. 45. Bereine und mit dem Gemeindegesetz in Einklang gebracht, vorgetragen und von der Versammlung mit geringen, nicht wesentlichen Aenderungen genehmigt. In der Pfarrgemeinde Kötfch sollen gegen achtzig verabschiedete und beurlaubte Soltatln und Grundbesitzer ihren Beitritt erklärt haben und werden Alle die Satzungen als Gründer des Vereins unterzeichnen, woraus dann ungesäumt die Vorlage an die Behörde erfolgt. (Volksversammlung.) Die Volksversammlung, welche der politisch volkswirtlischostliche Verein Fortschritt zu einer Kundgebung gegen die Ansprache des Papstes einberufen, wurde am Sonntag im Kattin', schen Saale abgehalten. Der Hauptsaal, der Rebenbau und das Vor-zimmer waren gedrängt voll und auch in dem anstoßenden Garten hatten sich Theilnehmer eingefunden: die Zalll dn der Windisch.Gaffe) im Bette seiner Mutter ge-funden; diese, der Bater uud die Geschwister bilden eine Diebsfamitie, die jetzt nach Kroatien übersiedeln wird. (Annen. Liedertafel.) Die Sänger der Eisenbahn-Werkstutt geben morgen Abends im Kartin'schen Saale eine Liedertafel für ihre «nterstützenden Mitglieder. (Verein „Fortschritt") Die Sitzung des politischen Vereins, die morgen hätte stattfinden sollen, ist ans de» nächste» Samstag verlegt worden. Letzte Post. In d-r letzten «erathnng der Deak,Partei ist et« «»t»«G, der Aweithetlnng des He-reS einen fchArfere» «nsdrn» z« Hede«, eingebracht, jedoch abgelehnt worden. Der GesnndheitSzuftand Bismarcks hat sich gebessert ««b stcht die Völlige Wiedergenesnng in AnSficht. mnß nur den ersten Kampf mit den süßen Versuchungen rechts oder links, die einen Menschen vom richtigen Wege ablenken möchten, fiegreich bestanden haben, um eine Genugthuug kennen zu lerne«, von der so Viele, die nur immer dem nachgehen, was ihnen gut schmeckt, uiemals eine Vorstellung bekommen — o. daS ist dem jungen Menschen hier langweilig!" unterbrach er plötzlich lachend seinen bis dahin ernsten, fast tveich gewordenen Ton. als Rothe nach seiner bei Seite liegenden Kopf, bcdcckung griff, „glaub's gern, es ist eben nicht Jedermanns Geschmack unh tvird ost erst unter Schmerzen gelernt; darum wollen wir die Sache auch fallen lassen, und wenn Herr Rothe heimreitet, machen wir uusern Weg zusammen!" ES war neben dem lustigen Ausdruck in des Sprechers Gesicht ein so bedeutungsvoller Blick, welcher den Angeredeten traf, daß dieser, trotz seiner bereits begonnenen ablehnenden Bewegung, nicht de« Mutl) zu haben schien, die anSgesprochene Voraussetzung i)es Alten zu verneintn; nur ein r^scheS Ergreifm von Anna's Hand und ein leises dringendes: ..Heute Abend nach elfl" wagte er. alS der Doktor fast wie absichtlich Neiden den Rücken drehte und nach Hut uud Gerte griff; ver» gelienS aber suchte der junge Mann nach einem antwortenden Ausdrucke in dem Auge der jungen Frau; ein scheuer Blick nach dem Alten war Alles, worauf er traf, und zugleich fühlte er in fast ängstlicher Hast ihre Finger seiner Hand entschlüpfen. DeS Doktors launiges: „Los denn, daß ein alter Freund auch einmal eine Viertelstunde von Ihnen hat!" schnitt jedtn weiteren Versuch zu einer bestimmten Verständigung mit ihr ab. und nothgedrungen folgte er. nur noch einen einzigen bittenden Blick in Anna's Augen senkend, dem Alten nach d-m mit Kies bestreuten Vor-platz des Hlmses. tvo neben dem Pferde des Letztangekommenen das seinige angebunden stand. Wie in bitterem Unmnthe schtvang er sich auf sein Tliier. während der Doktor bedächtig sich in dem Bügel erhob und von der zögernd nichttetenden Hausfrau sich mit einem lachenden: „Lasseu Sie mir die Christitte nicht außer Acht. Frauchen, sie hat Neigung zu e'ner ganz gefährlichen Krankheitverabschiedete, und in der nächsten Minute hatten Beide durch daS offene Gittcrthor die Landstraße erreicht, welche in der einen Richtung sich nach dem im Grunde liegenden Dorfe hinabzog, in der andern, welche die Reiter einschlugen, sich durch die Felder nach dem Walde hinüberschlängelte. (Fortsetzung folgt.) Gwgefandt. Lertif i kat. Womit wir Sefertiqtkn Eheleute Zgnaz und Maria Vrill, Haus-beützer in der Kärntner Borfttidt (nun Abbrändler), mit Wissen und ge-wiffenlinft bezeugen, daß der Tischlergeselle Gregor Treschoveß in Ul,serer Dachbodenkammrr eine ganze, ftr eine Familie vollstandil^e. sehr schöne politirte Einrichtung, meistens auS hartem Hol;, ncbst «üchencinrichtunq. welche er zu seiner Berehlichuni, anl,rschl,fft. so wie s.ine Kleidungsstücke und angeblich eine bedeutkndr Baarschast in Silber- und Papiergeld in Ausbewahrung hatte, und' das ihm diese ganze Habe bei dem am 12 Juli d. I. RachtS auSgtbrochenen Feuer, ohne hitvon daS Mindeste retten zu können, ein Raub der Flamen wurde. Nach seiner Angabe dürfte sich der Schaden für ihn bei 400-'4S0fl bltra^n. Marburg am 21. Juli 1868. Ignaz Grill, Maria Grill. Abbrändler. Johann V. Konrath, als NamenSfertiger. (Beiträge für den Bcschädigten wolle man diesem selbst, oder im Verlag dieses Blattes üb.rgeben.) (Anmerkung d. Adm.) Ordmng der Prüstmge« an der k. t. Haupt« und Unterrealschule z« Marburg a« Gchlnße des Schuljahres:l868. Am 28. Juli Vormittag 1. Hauptschulklasse von 8—10 Uhr. Am 28. Juli Vormittag 2. Hauptschulklasse von 10—12 Uhr. Am 28. Juli Nachmittag 3. Hauptschulklasse von 3—ö Uhr. Am 29. Juli Vormittag 4. Hauptschulklasse 1. Abth. von 8—10 Uhr. Am 29. Juli Nachmittag 4. Hauptschulklasse 2. Abth. von 3-5 Uhr. Am 30. Juli Vormittag 1. Realklasse von 8—10 Uhr. Am 30. Juli Vormittag 2. Realklasse von 10-12 Uhr. Am 31. Juli Privatprüfung Vormittag für die Realschule und 4. Haupt-schulklasse. Nachmittaa für die 1. 2. 3. Klaffe. — Für die Privat-prüfuug sind die Schüler spätesten» am Bortage zu melden. ^ Die Direktion. kisi. Sonntag den 26. Juli findet in der ein statt unter Mitwirkung der städtischen Musikkapelle und (aus Gefälligkeit) der Mufikgesellschaft der Husaren. (423 Pas Rihere briigt der AnsqlßizeNel. MMr-Ges«»i-T Vmi« Mrdmg. SamStag den 2ö. Juli 1868, tn der Ptckardte: mW »rr >tl k. ». 14. Anfang g Uhr Abend». (4gS vvstl»«»« mehrere Starli» und UÄS»vd««rK»l^ find zn verkaufe». Anzusra,«» bei Herrn Wolfzettel, Alleegaffe. (42» Der Unterzeichnete ersucht hlemit, Niemandem auf seinen Namen etwas zu borgen, da er in keinem Fälle Zahler ist. xtzZI Rooert Lichtenberg. 3. 471. (430 Kundmachung. Die VezirkSvertretnng hat in ihrer 7. Sitzung vom ZI. l. M. folgende Beschlüsse gefaßt: 1. Anschlnß an die vom ,,Deutschen VolkSverein^^ in Graz am 6. Juni 1868 beschlossene Adresse an das hohe k. k. Gesammtministerium gegen die päpstliche Sillotution. 2. Das Gesuch der Unterlehrer deS Bezirkes Marburg um Verbesserung ihrer materiellen Stellung ist vorwortlich unterstützt dem hohen LandeSauSschusse mit dem Antrage abzutreten, dem nächsten h. Landtage einen diesen Gegenstand regelnden Gesetzentwurf vorzulegen, wenn nicht schon das das Schulgesetz vvm Mai 1868 durchführende Landesgesetz gleichzeitig die materielle Stellung der Lehrer und Unterlehrer ordnet. 3. Der zur Berathung der Frage, wie der Sicherheitsdienst tn den Landgemeinden zu handhaben sei, niedergesetzte verstärkte Bezirksausschuß wird beauftragt, behufs Förderung der Bildung von Vereinen zum Zwecke der Handhabung des öffentlichen Sicherheitsdienstes einen Statutenentwurf zu verfassen und der nächsten BezirkSvertretung znr Keuntnißnahm» vor^ zulegen. 4. Der Bezirksausschuß wird ermächtigt, daS derzeitige SitzungS-lokalt im GerichtSgebäude dem Festausschüsse für daS im September l. I. hier stattfindende Sängerfest deS steirischen Sängerbundes behufS Bequar-tieruug fremder Sänger zur Verfügung zu stellen. Bezirksausschuß Marburg am ZZ. Juli 1868. Konrad Sei dl, Obmann. An die „gtfchlojstae Aeielgtfrllschast" i« ttt „Statt Mei." Ist Ihre Tefellschast wirklich so ein eng verbundenes Ganze, daß Fremde, wenn selbe einaeführt. fich nicht daS Vergnügen gönnen sollten, zu scheiden?? Haben Tie vielleicht Statuten?? oder verechtiaen fich uur gewisse Herren: »se so eist»" oder im großdeutschen Schle: „do bird nix mitgsch oben" auf eine ganz artige Anfrage hlnznwerfeu? ES weht wirklich so ein Landiüftlhen einem entgegen, wen« man von der Stadt dorthin kommt und diese» philisterhaste Vegeanen bmertt. 434) Einer von der Stadt, der sonst gern aufS „Land" geht. Deutsche Schützen! In deutscher Einheit, deutscher Tracht, Nicht nur Genüsse jeder Art, Da spiegelt sich des Deutschen Macht; DaS Praktische auch mitgepaart, Erglänzen wird sie bald in Wien, Erwartet Euch zu jeder Zeit D'rum sollt Ihr Alle dahin zieh'n. — DaS preiSgekönte Gchktzeakletd im des S2b Graben Str. 3, Ecke der Kürutnerftrase, früher Stock-iM'Etse«, A^auSgezeichnet mit der höchsten PreiSmedaille Paris ISSg.^WG Et« eleganter SchLtzeuroik feinster Gattung u^ als das zweckmäßigste anerkannt: R« it. ^MW Gommeranzüge von sr^biS fl. 30, Letnenanzüge von fl.10biS fl.20 außerdem alle erdenklichen Herren-Kleider zn staunend billigen Preisen. Bestelluugen werden nach allen Richtungen deS In« und AnS» landeS bei Angabe von Brustumfang, Bauchumfang und Schrittlänge schnellstens effektuirt, und wird jeder Sendung ein Garantieschein bei« gelegt, daß die von unS bezogenen Kleidungsstücke, wenn dieselben aus welch immer für einem Grunde nicht entsprechen, ohne Anstand retour genommen werden. Geschäfts - Eröffnung. Ich erlaube mir dem ?. I. Publikum bekannt zu geben, daß ich am Lurgplatze neben der Kapelle ein Spezerei-, ZNaterial- und ckarbwaarengfschäst „zum Meerkrebsen" eröffnet habe und empfehle bei diesem Anlasse mein Lager in Zucker, Kaffee, Reis, Oel, Käse, allen Gattungen trockene« Farben und allen in dies Fach einschlagenden Artikeln. Ich werde bemüllt sein, bei reclen. billigst festgesetzten Preisen mir das Vertrauen der geehrten Kunden zu erwerben und bitte demnach um geneigten Zuspruch. Hochachtungsvoll (432 Marburg, 24. Juli 1868. M. UvrslaI«. G. Z. 66. (426 Lizttatims - Editt. Vom gefertigten k. k. Nvtar als mit Bescheid vom 10. Juli d. I. Z. 8l8l znr Abhandlungspflege nach Fräulein Johanna Martini bestell^ ten GerichtSkommissär, wird hiermit bekannt gegeben, daß SamStag den 8. August d. I. im Hause des Herrn Johann GottSberger in der Pfarrhofgasse von 9 Uhr VoimittagS an, die Verlaßgegenstände, als da find: LeibeSwäsche, Kleider, Bett- nnd Tischwäsche, harte und «eiche Einrichtungsstücke, Bettzeug nnd insbesondere ein schönes und sehr gnteS Fortepiano gegen sogleich bare Bezahlung an den Meistbietenden hintangegeben werden. Ludwig Bitterl, Marburg am 20. Juli l868. k. k. Notar als GerichtSkvmmissär. Ein Hms sammt GruudMckm ist in St. Josefi aus freier Hand zu verkaufe». Nähere Auskunst beim Elgknthümer, Haus-Nr. 27 daselbst. (417 Eisenbahn-Fahrordnung für Marburg. Nach Wien: Nach Trieft: Abfahrt: 6 Uhr 2ö Min Krüh. Abfahrt: 8 Uhr 14 Min. Krüh. 7 Uhr g Min Abend». 8 Uhr 4L Min. Abends. Nach Villach: Abfahrt: 9 Uhr Stüh. Die Eilzüge verkehren täglich zwischen Wien und Trieft. Nach Wien: ' Nach Trieft: Abfahrt: 2 Uhr 46 Min. Mittags. Abfahrt: 1 Uhr bS Min. Mittag». Die gemischten Züge verkehren täglich in der Richtung nach Wien: Trieft: Abfahrt: 12 Uhr S4 Min. Mittag». Abfahrt: 1 Uhr S2 Min. Mittag». Nach Blei bürg jeden Sam»tag. Abfahrt: 2 Uhr 20 Min. Mittag». A«r Kenntniß deS V»blik»mA. Heute Nacht ist mein Weizenacker neben der Pickardie arg beschädigt worden; eS wurde an drei Orten eine Masse Bohnen- und Welzen^ stämme zertreten und abgehauen. Die Thäter sind ohne Zweifel gebildete Leute gewesen, die auS dem Gasthanse heimkehrten. Der Sicherheitspolizei danke ich für den Flurschutz. Ignaz Fischer. Marburg, 23. Juli 1v68. (429 BerantwoNlicher Redakteur: Kranz WieSthaler. S. ». Et. G. Druck und Verlag von t^duard Zanschitz in Marburg. BerantwoNlicher Redakteur: Kranz WieSthaler. S. ». Et. G. Druck und Verlag von t^duard Zanschitz in Marburg.