Nr. 153. Donnerstag. 9. Juli 1914 133. Jahrgang. Mtmcher Zeitung Vriinu«»»r«»tion«pr»i» : Mit 'Loslversciidliiig: ganzjährig 30 l<, kaldjäkrig ik»X, Ini liciiuor: ganzjährig ^ 22 II, halbjährig 11 k, Für die ^ullellony irii Hau« ganzjährig 2 X. — Ius»»Uon»g«bühr : Für lleme Injeratr ^ bis zu vier Zeilen 80 b, griitzere per ^cile 12 l>: bei öfteren Wiederholungen rer Zeile 8 l>. ' Tic »Laibachcr Heilung» erschein! täglich, mit Nutnatinie der Ton»- nnd Frienagr, Lie Administration befindet sich Milioiiostraye Nr. 16: die P»d«ktion Milloii< strafe Nr. IS. Sprechstunden der Medallion von ^ l>i5 io Uhi UormiNagi. Unfranlierte Briefe werden nichl ans,cno!»mc!!, Manuslrirls nicht zurückgestellt. T«l«vho« Nr. >«r 3l«>a»ti«n 32. Amtlicher Gsil. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vou» 7. Juli 1314 Nr. 155) wurde die Weiterverbreitung folgender Preß» erzeugnifse verboten: Nr. 24 vom 1. Juli 1914. MchtamMchsr Geil. Die Türkei und Griechenland. Alis Paris werden der „Pol. Korr." Äußerungen eines dort aus Athen cingetroffcnen griechischen Staatsmannes übermittelt, worin unter Berufuna, auf bestimmte crklärungen des Ministerpräsidenten Vcniselos und des Ministers des Äußern Dr. Streit bestätigt wird, daß die Gefahr eines griechisch-türkischen Zusammenstoßes von der griechischen Diplomatie als beseitigt angesehen wird. Mun stellt in Athen der von der Pforte an den Tag gelegten Haltung bereitwillig das Zeugnis friedfertigen Entgegenkommens aus und läßt namentlich dem Auftreten Talaat Vcys auf seiner Inspektionsreise große Gerechtigkeit widerfahren. Die entscheidende Wendung im friedlichen Sinne sei aber zweifellos durch die Erwerbung der zwei amerikanischen Kriegsschiffe herbeigeführt worden, da sie der öffentlichen Meinung in Griechenland Beruhigung darüber gebracht hat, daß dem Landen keine Erfolgschance verloren gehe, wenn es die fernere Entwicklung der Dinge in gefaßter und entschlos-fener Ruhe abwartet. Die „Pol. Korr." veröffentlicht weiters folgende Meldung aus Konstantinopel: Sicherem Vernehmen nach wird in der der griechischen Gesandtschaft soeben überreichten Antwortnote der Pforte der versöhnliche und entgegenkommende Ton festgehalten, welcher die jüngste Korrespondenz der beiden Ncgierungen gekennzeichnet hat. Auf den in der griechischen Note ausgesprochenen Wunsch nach Bestrafung der an den Zwangsaustreibungen und Vcdrängungen von Griechen in der Türkei fchuldtragendcn ottomanisch. Funktionäre, hat die Pforte, so viel verlautet, bekanntgegeben, daß sie strenge Untersuchungen der ihr signalisierten Fälle durchführen und auf diejenigen, bezüglich deren sich tatsächlich ein Verschulden ergeben sollte, die volle Strenge des Gesetzes anwenden wird. — Die von 15 griechischen Deputierten in der Kammer eingebrachte (gestern verhandelte) Anfrage über die Inspektionsreise des Ministers Talaat Bey in Asien und über die von ihm zur Beseitigung der griechischen Auswanderung ergriffenen Maßnahmen würde mit Unrecht als ein oppositioneller Akt der Unterzeichner angesehen werden. Die Stellung der Anfrage erfolgte im Einvernehmen mit der Partei „Einheit und Fortschritt" und mit direkter Zustimmung Talaal Beys, der eine öffentliche Behandlung des Gegenstandes m der Volksvertretung M wünschenswert und zeitgemäß bezeichnete. Aus Saloniki wird der „Pol. Korr." geschrieben: Berichte aus Athen und Konstantinopel, welche die Gefahr eines griechisch-türkischen Zusammenstoßes überein- stimmend als geschwunden erscheinen lassen, haben die diesbezüglich hier gehegten Besorgnisse im allgemeinen zerstreut. Man fürchtet aber noch Unvochcrzuschendes. Pessimisten stellen überdies die Frage, warum bei solcher Sachlage noch immer militärische Maßnahmen getroffen werden. So melden z. V. Konstantinoftlcr Berichte, daß in der letzten Zeit Einberufungen von Marine-Redifs erfolgt sind, daß türkische Offiziere die Befestigungen in den Dardanellen inspizieren und daß Verschiebungen an Geschützen und Munition von einem Dardanellenufcr ans andere vorgenommen werden usw. Die Optimisten — und sie bilden wohl gegenwärtig die große Mehrzahl — erblicken in derlei Vorkehrungen sich automatisch voll' ziehende Fortsetzungen von Vorsichtsmaßnahmen, deren Initiierung einer früheren Phase der Angelegenheit entstamme. Die russische Marine. Von fachmännischer Seite wird der „Pol. Korr." geschrieben: Vor kurzem wurde in der Panjato vaja-Bucht bei Sevastopol das erste Trockendock für Groß-tamftfschiffe mit 10,7 Meter Sohlentiefc begonnen, defscn Grundstein Ende April in Anwesenheit des Zaren gelegt worden war. Es soll im Sommer 1915 verwendbar werden. Für die Dreadnoughts der Baltischen Flotte wird zu Reual ein stählernes Schwimmdock von 26.009 Tonnen Tragfähigkeit gebaut, das 15 Millionen Kronen tosten dürfte. Man rechnet mit dessen Verwendbarkeit um das Frühjahr 19t6. Für die Schwarze Meer-Flotte gelangten im Mai 254 Millionen Rubel pro 1914/15 für zwei neue Großkampffchiffe, den Ausbau der Kriegs-häfcn und die Vermehrung des Flottenpcrsonals zur Liquidierung. Das neue Altcrsgrenzengesetz der Schiffe des ersten Aufgebots sieht vor: für Großkampfschiffe Feuilleton. Meine Uhr. Ztizze von Grnst McNerberg, Autorisierte Übersetzung aus dem Schwedischen. «Nachdruck verboten,) Ich kehrte von meinem ersten Soldatendicnst zurück. Ich zählte erst achtzehn Jahre, war jung und voll sprühender Munterkeit. In der Tasche klimperte Geld — zusammengespartes Tabaksgcld und Dienstschillinge. Im Herzen glühte Lebenslust und im Auge funkelte Trotz. Du hast wohl schon eineil jungen Soldaten gesehen? Stramm und kräftig wandert er feines Weges. Jung und stark ist er. Gegenwart und Zukunft gehören ihm. Tie Sonne strahlt vom blauen Himmel Gottes, die Knöpfe feines Rockes glänzen, das Bajonett hüpft am Vandclier und das Gewehr ist so leicht wie ein Strohhalm. Und alle Mädchen erröten nnd blicken warm und die Burschen schneiden finstere, neidische Mienen. Die Mütter aber schmunzeln und sagen laut: „Seht, welch hübscher Junge!" Hurra! Ich erreichte die Stadt. Dort sollte ich handeln und wandeln. Ich war ein armer Bursche und mußte mir verschiedenes kaufen, was ich nötig hatte. Ich war Sohn und Bruder — ich kaufte Vater eine Flasche Kognak, denn solch ein Tropfen kann manchmal gut tun, llnd Mutter ein kleines Umschlagetnch, wie sie es sich so oft gewünscht hatte, und für die Gefchwifter etne große Düte mit Bonbons. Und dann ging mein lange llehegter Traum in Erfüllung: Ich kaufte mir eine Uhr. An der Storgatan wohnte ein Uhrmacher mit einem Fenster voller Uhren in glitzernden Reihen. Zu ihm ging ich mit meinem Geld in der Hand. Ja, wirklich, er hatte Uhren! Und ein schönes Ding sollte ich haben. Vloß 26 Kronen und obendrein eine schöne glänzende Kette. 26 Kronen — das war doch schrecklich! So wurde ich ausgebeutelt, ruiniert, kaum blieb mir Reisegeld für nach Hause. Herrgott, war denn eine Uhr so unerschwinglich teuer! Doch meinetwegen! Ich mußte sie haben! Und so wurde die Uhr mein; ein kleines entzückendes schönes Stück aus reinstem Silber und mit „acht Nubis". Ach Gott, wie ausgelassen fröhlich ich war! Ich steckte mit zitternder Hand das Juwel zu mir, ließ die „goldene Kette" blitzen lind trat mit stolz erhobenem Kopf auf die Straße. Seht ihr die Kette? Seht ihr nicht, daß ich eine Uhr habe? Meine eigene Uhr! Horcht, wie sie tickt und tickt wie ein kleiner Gottescngel. Ach ja! Und ich zog sie einmal ums andere hervor; ich mußte ja sehen, wie spät es war! Jetzt erst war ich ein richtiger Bursche! Ich ging zu einem Photographen, denn so stand es auf meinem Programm, nnd „saß" einem dunkeläugigen Mädchen, während meine Uhrkette zwischen den blanken Knöpfen baumelte. Sie blickte oarauf. Ja, ja, die war gewiß schön! „Wie spät ist es?" fragte sie mich lächelnd. Durchschaute sie mich etwa? Ich fühlte mich überglücklich und wies ihr das weiße fchimmernde Zifferblatt. „Sehen Sie gefälligst selbst!" sagte ich und erwiderte ihr Lächeln. Die Uhr gefiel ihr. Prächtiges Mädchen. Ich mußte ihr von meinem Uhrhandel erzählen. Sie lachte, sie fah gut aus. Ich war jung und sonnverbrannt, mit einem leimenden Schnurrvart. Sie sah mich an und errötete. Ich kam außer Rand und Band und küßte sie. „Ah, du toller Kerl!" schrie sie und lachte noch mehr. Aber böse wurde sie nicht und das Bild gelang gut. O Jugend! So kam ich nach Hause und alle waren froh, sowohl Vater und Mutter als Geschwister. Und alle rühmten meinen Handel und die schöne silberne Uhr. Zuerst war die Uhr meine Geliebte, dann wurde sie meine Freundin. Sie begleitete mich zu den Übungen des ersten Jahres und darauf zum nächsten Soldaten- lager. Aber dies nahm ein Ende, es trat ein Interregnum ein und ich war frei bis zum nächsten Sommer . . . Was sollte ich tun? Auf Vaters und Mutters kleine Hufe konnte ich nicht zurücklehren, dort gab es schon Mäuler genug zu füttern. Ich zog hinaus in die Welt, bekam Schweres zu fühlen, hungerte und litt und mußte mich bllltcnden Herzens von meiner Freundin, der kostbaren Uhr, trennen. Sie wurde verpfändet. Dann leuchtete mir wieder die Sonne. Ich erhielt an adercr Stelle Brot und brachte in kurzer Zeit das Lösegeld für meine Uhr zusammen. Ich hatte einen zuverlässigen Freund in der Stadt, wo die Uhr mit vielen anderen in einem Schrank hing. An ihn sandte ich das Geld und den Pfandschein und wartete mit Unruhe und Sehnsucht das Resultat ab. Es dauerte lange. Wie, wenn der Freund mich betrogen hätte! Er war selbst in dürftigen Umständen. Wenn er sich an einen anderen Ort begeben hätte. Wenn der teure Brief verloren gegangen wäre, nicht eingeschrieben, wie er war. O, meine schöne Uhr! Da kam eine Postsendung. Wie mein Herz pochte. Jetzt war ich sicher, ganz sicher. Ich hatte die Uhr so gut wie in der Hand, meine eigene liebe Uhr! Ich hörte, wie sie tickte, sah, wie sie glänzte, fühlte ihre Kühle und ihr Gewicht in meiner zitternden Hand. Ich brachte mein Paket nach Hause, machte Platz auf einer Tischecke und begann zu öffnen. Papier um Papier wurde abgewickelt, bald hatte ich eine kleine Apothekerschachtel in der Hand. Ich hebe den Deckel vorsichtig ab, da lag meine Uhr in Baumwolle eingehüllt! Der liebe Freund, wie sorgfältig er sie verpackt hatte! Die liebe Uhr! So war sie also wieder mein und ich wieder ein Mann geworden! Nie mehr wollten wir uns voneinander trennen, nie mehr! Ich hob sie auf, sanft lind zärtlich, liebkoste ste nm lncinem Blick, lächle ihr entgegen. Und auf ihrer einfachen Unterlage leuchtete und glänzte sie mir den ganzen herrlichen Abend hindurch entgegen und tickte munter, so daß es in dein ganzen silberblankcn Gehäuse sang und klang. — Meine Uhr war wieder mein! (Schluß folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 153__________________________1304____________________________________9. Juli 1914 eine maximale Verwendungszeit von 22, für Voi-Dreadnoughts von 20, für Panzerkreuzer von 18, Tor-pedofahrzcuge von 17 und Unterseeboote von 14 Jahren. In diesen Verwendungszelten sind aber die Bauzeiten mit inbegriffen, u. zw. für die großen Einheiten mit 4, die mittleren mit 3 und die tleincn mit 2 Jahren. Groß-tampfschiffc werden daher nach 18, die anderen nach 16, 15 und 12 Jahren zum Ersah gelangen. In einem neuen Gesetze wurden für das Anlaufen der russischen Häfen durch fremde Kriegsschiffe wesentlich strengere Verfügungen herausgegeben. Diese Bestimmungen sind aber insofern bemerkenswert, weil auch, bis auf Sevastopol und Livadia, sämtliche russische Häfen des Schwarzen Meeres für bedingt offen erklärt werden, so daß sie nach Einholung der Anlaufsgenehmigung im diplomatischen Wege, von allen fremden Kriegsschiffen besucht werden dürfen. Allerdings bildet auf Gmnd der internationalen Mecrengenverträge das Schwarze Meer ein märe clausum. Politische Uebersicht. Laib ach, 8. Juli. Im „Fremdenblatt" spricht Erbprinz Dr. Lobkowitz sein Bedauern darüber aus, daß es soweit kommen durfte, daß von emsteren Differenzen in diesen Tagen der Tränen und der Wehmut öffentlich gesprochen wird. Es gibt keine Etikette, die den Ausdruck des Herzens und der Gesinnung verbietet. Der ermordete Erzherzog ist im Dienst als Soldat gestorben, seine Gemahlin hat an seiner Seite den Heldentod erlitten. Mehr als begreiflich, wenn jedermann das Bedürfnis hatte, daß dem hohen Paare die ganzen und großen Ehren zuteil werden. Wenn die Uncbenbürtigkeit der Herzogin Schwierigkeiten machte, so hätte sich sicherlich eine Abhilfe finden lassen. Die erste Pflicht der Hofbehörden ist die Sorge um die Person des Kaisers. Die Ehrung des Thronfolgers ist eine Pflicht, die Österreichs Völker beanspruchen, im Interesse ihrer Gefühle und ihrer Kundgebungen nach außen, „deren Wahrheit und Kraft hätte bis an die äußersten Grenzen erdröhnen sollen". Aus Paris wird berichtet: Die Meldung des „Figaro" von einer beschlossenen und bevorstehenden Ver-eimffunn Scrliicno und Montenea.ros stößt von serbischer sowohl als von montenegrinischer Seite auf ganz entschiedenen Widerspruch. An informierten Stellon hält man hier letzteren für im Wesentlichen begründet, lndcm man namentlich in Zweifel zieht, daß eine Eventualität dieser Art zu Lebzeiten des Königs Nikolaus ins Auge gefaßt sein könne. Anderseits wird hier nirgends daran gezweifelt, daß Verhandlungen zwischen Belgrad und Cctinje darüber geführt wurden, inwieweit und wie das Verhältnis zwischen beiden Ländern enger zu knüpfen und dies auch zur Erscheinung zu bringen wäre, welche Verhandlungen jedoch z» cincm abschließenden Ergeb-i nisse noch nicht gediehen zu sein scheinen. Daacgm glaubt man hier nicht, daß die Verwirklichung der Pläne dieser Art in so nahe Aussicht genommen sei, als es nach der Meldung des „Figaro" der Fall sein müßte. Die „Agence t^graphiquc bulgarc" meldet: Um in Zukunft Grenzzwischenfälle zu vermeiden, hat die bulgarische Regierung über Antrag des Kriegsministeriums der türkischen, rumänischen, serbischen u. griechischen Re- gierung vorgeschlagen, eine Vereinbarung abzuschließen, worin sie als allgemeine Negel festsetzen würde, daß Militärposten künftighin hundert Meter von der Grenzlinie entfernt Aufstellung nehmen sollen. Aus Rom, 6. Juli, wird gemeldet: Der neugewählte Gemeinderat hat mit 62 von 78 abgegebenen Stimmen den Fürsten Prosftero Colonna Zum Bürgermeister ge-i wählt. Nach der Sitzung des Gemeinderates veranstaltete eine große Menschenmenge eine Kundgebung zu! Gunsten der Neugewählten. Aus Kairo wird geschrieben: Alljährlich, wenn Lord Kitschener sich mit Sommerurlaub nach England begibt, verlautet hier allgemein, es sei seine Ernennung zum Bizelimig vo» Indien erfolgt oder sie stehe doch wenigstens nahe bevor. Auch heuer wurde die gleiche Nachricht' durch die arabische Zeitung „Al Mokattam" in Ugyptcn verbreitet, ohne aber rechten Glauben zu finden. Die Zweifler sind wohl im Rechte, denn in eingeweihten Kreisen wird bestimmt versichert, daß die erwähnte Behauptung jeder Grundlage entbehre. Aus Peking. 6. Juli, wird gemeldet: Die tibetanische Konferenz wurde heute geschlossen, tiber verschiedene Punkte konnte keine Einigung erzielt werden, darunter über den Anspruch Tibets, daß die Hälfte von Kokonor, nämlich der südlich vom Kucnlun-Gebirge gelegene Teil, in das autonome äußere Tibet einbegriffen werde. China hatte dagegen mit der Begründung Einspruch erhoben, daß Kokonor stets ein Teil von Konsu gewesen sei. Die Zuständigkeit von Chiamdo bildete ebenfalls den Anlaß zu Meinungsverschiedenheiten. China wies darauf hin, daß es bei Beginn der Konferenz Chiamdo als an der tibetanischen Grenze liegcud betrachte; es habe sechsmal nachgegeben, indem es 800 Meilen Gebietes aufgegeben habe, so daß es jetzt bereit sei, den Saluen-Fluh als Grenze anzunehmen. China ist zwar bereit, die ganze Angelegenheit noch für eine weitere freundschaftliche Beratung und für eine endgültige Regelung offenzuhalten, befürchtet aber ein befondcres indisch-tibetanisches Übereinkommen, welches es als uufrcundlichen Alt betrachten würde. Tagcsncuigtcitcu. (Aufschcncrrcgcnde Tötung eines Clefanten.» Ans Odessa wird geschrieben: In der letzten Zeit hatte den ungcmein klugen, meisterhaft dressierten Elefanten Iumbo des Odessacr Zirkus Lorbeerbaum offenbar Tollwut befallen. Da das Tier jedoch zeitweilig „lichte Momente" hatte und die zu Rate gezogenen Nrzte verschiedene Diagnosen stellten, zögerte man mit der Vertilgung. Kürzlich jedoch hatte Iumbo einen furchtbaren Tobsuchtanfall: er zerriß die Ketten, an die man ihn gefesselt hatte, sprengte die Tür seines Zwingers und begann den Zirkus zu demolieren. Nach einem Bericht des Rußloje Slowo bemächtigte sich der Leute eine wahre Panik. In aller Hast entfernte man die Käfige mit dcn wilden Tieren, die bereits sehr unruhig geworden waren. Iumbo hattc eine unweit des Zirkus gelegene Anhöhe erklommen, um die man schon vorher einen breiten Graben gezogen hatte, der als Falle dienen sollte. Iumbo schien jedoch die List durchschaut Zu haben, denn er ging sofort mit Feuereifer daran, an einer Stelle des Grabens die Vertiefung mit den „Früchten" seines Zerstörungswcrkes, Brettern, Steinblocken, Eiscnstücken u. dgl., auszufüllen. Wiederholt prüfte er mit seinen »nächtigen Beinen vorsichtig, ob ihn diese Brücke bereits trage. Da die Gefahr nahe lag, daß Iumbo der Falle entrinne und arges Unheil in der Stadt anrichte, wurde unter Zuziehung der Spitzen der Zivll- und Militärbehörden Kriegsrat gehalten. Man entschloß sich, den Elefanten zu erschießen. Das Kalikovofeld, auf dein sich der Zirkus befindet, wurde von Militär abgesperrt, Nettungsgesellschaft und Feuerwehr wurden einberufen. Man versammelte die besten Schützen und erteilte ihnen Instruktionen. Der Zirkusbesitzer, dem Iumbo durch fast zwei Dezennien glänzende Einnahmen verschafft hatte, war in Tränen aufgelöst. Die Dresseurin Jumbos, der er erst kürzlich zwei Rippen eingedrückt hatte, gebärdete sich vor Schmerz wie wahnsinnig. Da der Elefant ein Riesenexenyilar selbst seiner Gattung war, nmßte man Dumdumgeschosse anwenden. Durch 25 Minuten stand der Elefant beinahe ohne Unterbrechung in einem furchtbaren Kreuzfeuer. Erst nach mehr als einer halben Swnde traf ihn>ein Schuß ins Herz, worauf er, von 211 Kugeln getroffen, tot zusammenbrach. Er hatte ein Alter von 34 Jahren erreicht und wog 285 Pud, das sind zirka 4670 Kilogramm. — iDas Muderufte.» Aus Paris schreibt man: Hier wird augenblicklich von einem Institut erzählt, in dem man das Lächeln erlernen kann. Diese neueste Modeerrungenschaft soll dazu dienen, Frauen und junge Mädchen, ebenso wie sie beim Tanzmcister Grazie ihrer Bewegung studieren, Grazie auch im Handhaben ihrer Gc-sichtszügc Zu lehren. Dem Institut des Lächelns steht eine Professorin von außerordentlicher Schönheit und Anmut und von einer seltenen Imitationsgabe und Beweglichkeit der Gesichtszüge vor. Man nimmt an, daß sie einmal Schauspielerin war, oder es doch jeden Augenblick werden könnte, es aber nur aus geheimnisvollen Gründen vorgezogen hat, diesen Beruf der „Lächel-Lclncrin" anstatt eines anderen auf den weltbedeutenden Brettern auszuübeu. Diese Lehrerin hat ihre Wohnung mit Bildern ausgehängt, an denen die Schülerinnen erst einmal Wiedergaben der berühmtesten Lcinwandlächeln der Welt studieren und analysieren können. Natürlich hat die „Mona Lisa" einen Ehrenplatz. Ihr reiht sich die ganze Schar der lächelnden Frauen an, die die Mal-lunst aller Zeiten hervorgebracht hat, vom schmerzlich süßen Lächeln Naffaelschcr Madonnen bis zu dem herausfordernden Lächeln einer realistischen Carmen des 20. Jahrhunderts. Neben jedem Bilde hängt ein Spiegel von untadeligem Glas, und die Schülerin, die für den Unterricht stets mit der Lehrerin allein sein muß, wird angehallen, das Lächeln, das sie auf der Leinwand sieht, selbst zu lächeln. Dadci herrscht zuerst einmal freie Wahl. Man durchschreitet die lange Galerie lächelnder Frauen und darf sich stets das Lächeln aussuchen, von dem man glauut, daß cs dem eigenen Gesicht am kleidsamsten ist. Da null aber bekanntlich alle Menschen in dieser Bczie hung die seltsamsten Irrtümer begehen, ist das erste, was so cinc verblendete Iüugerin des Lächelns lernt, die Tatsache, daß ihr eigenes Licblingslächeln gerade das ist, was Zu ihrem Gesicht nicht paßt. Die Lehrerin sucht dann nach eingehender Unterhaltung mit der Schülerin ihrerseits ein Lächeln heraus, wie es zum Gesicht paßt, und diese muß das zuerst einmal studieren. Es heißt, daß dies ausgesuchte Lächelu stets zuerst so lange geübt wird, „bis es sitzt", dann folgen andere Arten nach, bis endlich, nach Schluß ciues monatelang währenden Kurses die Schülerin ihr Gesicht völlig in der Gewalt hat und ginz genau weiß, wie sie es machen muh, um ohne jede Empfindung im Hintergrund zu lächeln. — („Der richtige Plah für mein Kind.") In die uns immer noch fremde Welt chinesischen Denkens führt uns ein eben erschienenes Buch von H. Mootz „Die Taimanns Mondfahrt. Humoristische kosmische Erzählung von I. Z5. Fcl'iffvev. (8. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Das Gespräch verstummte. Es war drei Uhr morgens. Nur noch 25 Minuten! Der Admiral verringerte die Fallgeschwindigkeit. Schon hatte er alle Vorbereitungen zur Landung getroffen. Der mächtige Doppelscheinwerfer sandte zwei weithinreich ende Vlitzkcgel aus. Die Landung konnte von der Erde aus ganz gut beobachtet werden. Die „Trix" schwebte nur noch 1000 Meter hoch über dcn Apenninen. „Direktion Nord-Ost!" kommandierte mit scharfer Stimme der Admiral. Ein ungeheuerer Krater näherte sich. Hart an seinem Rande fuhr die „Properatrir" deu steil wie eine Mauer abfallenden Abhang hinab und landete glatt am äußeren Gelände des gewaltigen „Kopernikus". 8. Auf dem Monde. „Mond, Mond!" riefen die von dem fernen Erdstern herbeigeeilten Wanderer. In ähnlicher Begeisterung mag Kolumbus das Land begrüßt haben, als er zum ersten Male den Fuß auf den Boden der „Neueu Welt" fetzte, oder die Heldenfchar der Zehntausend von Hellas das ersehnte Meer, als sie von weitem dessen blauen Spiegel erblickten. „Mond, Mond!" Das Ziel der Reise war erreicht. Das Gefühl, sich in Wirklichkeit auf der Basis einer anderen Welt zu befinden, schien anfangs geradezu unfaßbar. Obwohl man auf der Erde schon durch die Lichtwirkung des Scheinwerfers ans die glückliche Ankunft der Expedition schließen konnte, so zögerte der Astronom dennoch nicht, dem heimatlichen Gestirne hoch oben eine telegraphische Nachricht von der vollzogenen Besitzergreifung des Mondes zu senden. Und wirtlich, fast gleichzeitig kam von oben eine enthusiastische Beglückwünschung der Mondführer. Diese beschlossen, sich zunächst eine sechsstündige Ruhe zu gönnen, um dann dcn ersten Ausflug auf den Koftcrnikus zu unternehmen. „Gule Nacht!" sagte der schlafbeschwerte Chemiker, denn seit zwanzig Stunden war er mit seinen Kollegen leinen Augenblick zur Ruhe gekommen. „Gute Nacht!" erwiderte der Professor, „doch seien Sie so gut und verschlafen Sie nicht die ganze Nacht, denn hier dauert sie ununterbrochen volle vierzehn Tage." Das einzige Leben auf dem Monde schien nun wiederum erloschen. Es war gerade 10 Uhr vormittags nach der Erdenzeit, als der Koch ein besonders schmackhaftes und reichliches Frühstück auftrug. Die Herren sollten sich für die bevorstehende beschwerliche Partie ordentlich stärken. Diese waren bereits im Speisesaale versammelt und nahmen in der besten Stimmung das Frühstück zu sich, wobei besonders der würzigen Alpeubutter und den appetitlichen Sandwichs zugesprochen wurde. Bis auf Kapitän Kuno, der für alle Fälle zu Hause bleiben nmßte, machten sich alle marschbereit. Das halbe Dutzend Touristen nahm sich in der ungewohnten Ausrüstung recht eigenartig aus. Die Luft-schuyapparate, mit denen sie gewappnet waren, gaben ihnen das Aussehen von Tauchern. Obwohl die atmosphärischen Verhältnisse noch nicht genau bekannt waren, so wußtc sie doch, daß man von der Mondluft nicht leben könne. Der Radiumthermophor, der die ganze Üuftglocke erwärmte, durfte ebenfalls nicht vergessen werden, weil bei der furchtbaren Kälte draußen ein noch fo kurzes Verweilcu sonst gänzlich ausgeschlossen war. Noch einmal unterzog Herr Talmann seine Gefährten einer sorgsamen Prüfung, ob au der Ausrüstung nichts fehle, und gab dann das Zeichen zum Aufbruch. Der Stahlzylindcr drehte sich und im feierlich ernsten Zuge verließen die seltsamen Touristen die „Pro-fteratrix". Herr Talmann war der erste, der seinen Fuß auf den jungfräulichen Boden dieser neuen Welt setzte. Wer vermöchte das Gefühl eines frommen Schauders zu beschreiben, der alle erfaßte, als sie sich um ihren Führer scharten! Nun waren sie wirklich auf dem trübseligen Freunde der Erde, nun konnten sie auf seincu lichten Höhen gehen. Da standen sie »litten in einer gespenstischen und unheimlichen Landschaft. Als ob, sich alles verändert hätte! Selbst der Himmel hatte sein freundliches, altgewohntes Angesicht eingebüßt. Hoch oben in der schwarzen Leere funkeln keine lieblichen Sterne, sondern sie blicken alle so starr und kalt herab . . . Dem Professor entging die Betroffenheit seiner Kollegen nicht und er beeilte sich eine Erklärung abzugeben. Das konnte aber bei der Feinheit der Luft und der völligen Abgeschlossenheit der Luftschutzaftparate nur durch ein kleines, drahtloses Telephon geschehen, das sehr zweckmäßig im Glashelm jeder Rüstung angebracht war. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 153__________________________1305________________________________9. Juli 1914 chinesische Weltanschauung" sehr gut ein. Dort lesen wir von der Mutter des Weisen Mong, der 372 bis 289 vor Christi lebte, folgendes reizvolle Geschichtchen: In der Nähe ihrer Wohnung befanden sich Gräber, die auch damals schon ihre jetzige runde, hügelige Form hatten und deren Umgebung mit Väumen bestanden war. Unter diesen Väumen spielte der Kleine gern. Als die Mutter sah, daß er hier die Gebräuche beim Begräbnis nachmachte, sagte sie: „Dies ist lein Platz für mein Kind." Da zog sie um und fand eine Wohnung in der Nähe des Marktes. Kaum fühlte sich der Knabe dort heimisch, da spielte er den Händler und ahmte die Marktleutc nach. Das verdroß die Mutter; sie sagte abermals: „Das ist auch kein Platz für mein Kind." Sie suchte sich eine andere Wohnung und fand ein Unterkommen dlcht an der Schule. In dieser neuen Umgebung lernte der kleine Mong spielend gutes Vcnchmen und Anstand, worüber die Mutter sehr erfreut war und ausrief: „Endlich habe ich einen passenden Platz für mein Kind gefunden." — Wieviel mütterlicher Zartsinn steckt doch in dieser Milieutheorie, die nun 2200 Jahre alt ist! — (Ein fürchterlicher Leckerbissen.) Jeder Besucher Javas kennt jene von Eingeborenen und Ansiedlern hochgeschätzte Frucht, die Durian, über die das neueste Heft des Kosmoshandweisers (Stuttgart) eine anziehende Plauderei veröffentlicht. Die Durian ist die Frucht eines Baumes aus dem Geschlecht der Malvengewächse. Die geographische Verbreitung ist nicht genau bekannt; sie muß ziemlich auf die Nquatorgegend Südostasiens und der Sundainseln beschränkt sein. In diesen Gegenden findet man den prächtigen Baum, der bis zu 30 Meter hoch wird, überall, wo Menschen hausen oder gehaust haben. Eine Lichtung im malayischen Urwald, in der einige Durianbäume stehen,, oder im Dschungel der Flußufer sind oft die einzigen Überreste seit Jahren verlassener Siedlungen. Zweimal im Jahr trägt der Baum Früchte; kurz vor der Zeit der Reife rüstet man sich zur Ernte. Unter vereinzelt stehenden Bäumen wird eine kleine Hütte aus Palmblättern aufgeschlagen, in die der Wächter einzieht, dessen Pflicht es ist, für den Eigentümer oder Pächter des Baumes (vereinzelt stehende Bäume werden oft vor Beginn der Ernte vermietet) die abfallenden Früchte zu sammeln und dafür zu sorgen, daß sie nicht in unberufene Hände fallen. In Tragkörben, Rickshaws und Ochsenkarren werden die Früchte dann jeden Morgen zur Stadt gebracht; an allen Straßenecken werden sie feilgeboten und ganz Singapore — riecht unbeschreiblich. Wirklich unbeschreiblich! Es ist, glaube ich, noch niemand gelungen, den Duft dcr Durian genau zu definieren. Man denke sich den Duft eines wohlversehe-ncn Fruchtladens zu gleichen Teilen gemischt mit dem Duft eines Käseladens im Hochsommer, und diese Mischung gewürzt mit einer kräftigen Dosis Schwefelwasserstoff. Viele Durians habe ich gegessen, allein und mit Freunden, und stets versucht, den Geschmack richtig zu erklären, aber vergebens. Ungefähr faule Zwiebeln, frische Schlagsahne, alter Limburger, frische Walderdbeeren, Apfel und Nüsse, im richtigen Verhältnis zueinander gemischt, dürften eine allerdings nur sehr unvollkommene Andeutung geben. Ein Genuß für den Kenner, aber fürchterlich für den Neuling. Zögernd führt der Gast den ersten Nissen Zum Munde, ein vorsichtiges Schinecken, darauf wird sein Gesicht sehr bleich, die Nase merkwürdig spitz, die umliegenden Partien grünlich, und dann ist es Zeit für den rettenden Kognak. — In Java gilt es für einen Europäer sogar nicht als „fein", Durians zu essen. Um so größerer Wertschätzung erfreut sich aber die Durian unter den Gingeborenen. Malayen, Iavanen, Indier und Chinesen huldigen ihr in gleichem Maße. Besonders die letzteren sind geradezu versessen darauf, was bei einem Volke, dem ein hochbejahrtes Ei als Delikatesse gilt, ja auch kein Wunder ist. Es wird behauptet, daß ein Chinese um einer Durian willen einen Mord begeht; wenn das auch vielleicht übertrieben ist, so habe ich mich doch oft gewundert, wie sich auch die ärmsten Kulis dem Genuß des Durianessens hingaben. Dabei ist das Vergnügen keineswegs billig; wenn die Ernte schlecht ausfällt, wird eine einzige Frucht oft mit einem Dollar und mehr bezahlt. — (Journalist und Straßensänger.) Ein ergötzliches Geschichtchen erzählt eine französische Zeitung von einem bekannten Pariser Journalisten. Der Zeitungsmann ging an einem der letzten Tage durch die nicht verkehrsreiche Rue des Italiens, die das Dorado der Drehorgelspieler und Straßen sang er ist. Scharen von jungen Leuten aus dem Volke und Kinder umringen diese in der fteiesten Öffentlichkeit musizierenden „Künstler". So blieb auch der Journalist stehen, um einer populären französischen Romanze zu lauschen, die ein schwindsüchtig aussehender lunger Barde zu singen sich abmühte. Der sehr musikalische Pressevertreter konnte es schließlich nicht mehr ertragen, trat zu dein Singenden hin und sagte: „Geben ^ie 'mal das Blatt her, mein Freund! Ich will Ihnen zeigen, wie diese schönen Verse gesungen werden müssen." Und ungeniert erhob der Monsieur seine wohllautende Stimme und gab die übrigen Verse der Romanze zum besten. Begeistert klatschte das immer mehr angewachsene Straßenpublikum Beifall. Schnell nahm da der Presse-Mann seinen Hut und ging sammelnd unter den lachenden Zuhörer» umher. Zum Erstaunen des armen Stra-henmustkers lamen etwa sechs Kronen zusammen, die ihm dann übergeben wurden. Lolal- und Provinzial-Nachrichtttl. Erzherzog Franz Ferdinand und Herzogin von Hohenberg f. Aus Tschcrncmbl wird uns berichtet: Am 6. d. fand in der hiesigen Pfarrkirche ein feierliches Seelcn-amj mit Assistenz statt, dem die vollzählige Staatsbeam-Icuschaft und außerordentlich viele Andächtige beiwohnten. Wie uns aus St. Veit ob Laibach gemeldet wird, fand dort am 6. d. M. eine hl. Seelenmesse statt, an der sich die Gemeindevertretungen und der Ortsschulrat von St. Veit und von Ober-8iZka, die Gendarmerie, der Vertreter der Eisenbahnstation Vi^marje, die Feuerwehren aus St. Veit, Vi^marje, Podutik, Stancoe und Dravlje, die i^italnica mit den „Orli" und der „Bogu-mila", der Veteranenvcrein, die Filiale der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft und eine große Anzahl von sonstigen Andächtigen beteiligten. Beim Sonntagsgottesdienste wurden zwei rührende Kanzelreden gehalten, die vom Volke mit Schluchzen und Weinen angehört wurden. Nach dem Gottesdienste hielt der vollzählig versammelte Gemeindeausschuß von St. Veit eine außerordentliche Sitzung ab, in der der Bürgermeister, Herr Anton Belec, der tiefen Trauer über den Tod des Thronfolgers Ausdruck gab. Auch brachte er vier Resolutionen ein, in denen ersten beiden die Trauer und die Anteilnahme des Gemeindeausschusscs anläßlich des Todes Seiner l. und k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs und die unverbrüchliche Treue und Ergebenheit zum Allerhöchsten Kaiserhausc Zum Ausdrucke gelangte; in den beiden weiteren Resolutionen wurde jedwede Propaganda von großserbischen Ideen unter den Slovenen schärfstens verurteilt und dus Bedauern darüber ausgesprochen, daß sich auch unter den Slovenen Blätter fänden, deren Schreibweise den großserbischen Ideen den Weg in unseren Staat zu bahnen versuche; solche Blätter müßten am besten sofort unterdrückt werden. — Alle Resolutionen wurden einhellig angenommen, worauf der Herr Bürgermeister die Sitzung mit dem Rufe schloß: „Gott erhalte unsern Kaiser, Gott schütze unser Osterreich!" ^ Schriftliche Traucrkundgebungen haben an das Gemeindeamt folgende Vereine und Korporationen in St. Veit gerichtet: der Vezirksstraßenausschuß, die Sanitätsvertretung, die Bezirkskrankenkassc, der Lehrkörper der Volksschule und der fachlichen Fortbildungsschule, die Feuerwehr sowie die ^italnica mit den „Orli" und der „Bogumila". Aus Treffen wird uns gemeldet: Ein feierliches Requiem wurde am 7. d. M. für Weiland Seine k. u. k. Hoheit dcn Herrn Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand vom Herrn Administrator Johann Nor in der hiesigen Pfarrkirche abgehalten und mit dem Absingen des „Libera" vor dem aufgestellten Katafalk abgeschlossen. Am Trauergottesdienste nahmen alle Staatsbeamten und Diener, der Herr Notar, die Gemeindevertretung, die Gendarmerie, die freiwillige Feuerwehr und eine große Anzahl von Andächtigen aus allen Schichten der Bevölkerung teil. Von den öffentlichen Gebäuden und dem Kirchturme wehten Trauerfahnen. — Am darauffolgenden Tage fand eine Schulmesse zum Andenken an den hohen Verstorbenen statt, der die Schuljugend mit dem Lehrkörper beiwohnte. 8. >>° Die Ortsgruppe Laibach des österreichischen Flottenvereines hielt gestern im Nibliothclszimmcr des hiesigen Landesregierungsgebäudes unter dein Vorsitze des Herrn Vizepräsidenten Linienschiffslcutnant i. R. Wenzel Kubelka anläßlich der greulichen Mordtat in Sarajevo eine Trauerkundgebungssitzung ab und entsendet heute eine aus dcn Herren Vizepräsidenten Linienschiffs-lcutnant i. R. Wenzel Kubelka und kaif. Rat Johann Mathian bestehende Abordnung zu Seiner Exzellenz dem Herrn Landespräsidentcn. — Ein näherer Bericht folgt. Die „Glasbena Matica" in Laibach hielt gestern abends ihre diesjährige Hauptversammlung ab. Der den Vorsitz führende Obmannstellvertreter, Herr Notariatskandidat TH ermäßigt und in betreff eines Anbotes des Besitzers Ianko Predo-v i <"- hinsichtlich Überlassung eines Teiles der städtischen Grundftarzcllc bei dcr städtischen Schottergrube nächst dem Zwangsarbeitshause beschlossen, diese Parzelle um den Pauschalpreis von 2000 /v an Predovi« abzutreten, Namens des Schlachthausdircktoriums berichtM Vizcbürgcrmeistcr Dr. Triller übcr die Abstellung einiger Übelstände im städtischen Schlachthause. Es wurde beschlossen, die große Wage aus dem Schlacht-haushofc auf den Viehmarktplatz zu verlegen, für Kon-fiskatc einen eigenen Raum zu reservieren und in den Stallungcn verschiedene Ausbesserungen vorzunehmen. Zum Vertreter der Etadtgemeinde Laibach in der Wahlkommission für die Wahlen in die Handels- und Gcwerbetammer wurde Gemeindcrat Kraigher, zum Vczirksvorstehcr für die inkorporierte Gemeinde 5i5ka der gewesene Gemeindevorsteher Joses Seidel gewählt. Nach Erschöpfung dcr Tagesordnung brachte Gemeinderat Lillcg namens dcs Klubs der Slovcnischcn Volkspartei den Dringlichkeitsantrag ein, daß zum ewigen Andenken an den verblichenen Erzherzog-Thronfol-gcr Franz Ferdinand der Kai am regulierten Laibachflusse zwischen der Franzens- und dcr Hradeclybrückej den Namen Erzherzog Franz Fcrdinand-Kai erhalte. Der Antragsteller betonte, diß er wohl die Gefühle des Ge-meindcrates beleidigen würde, wenn er seinen Antrag motivieren wollte. Dringlich sei es, daß sofort nach dem Attentate auch im Kulturzentrum unseres Heimatlandes für eine würdige Erinnening an den hohen Verblichenen Sorge getragen werde, dessen Huld und Liebe unserem Süden gewidmet war und der in besonderem Maße seine Fürsorge auch unserem Lande und unserer Stadt zugewendet hat. Um den hohen Toten würdig zu ehren, möge der Antrag einstimmig zur Annahme gelangen. Bei der Abstimmung wurde der Antrag einhellig angenommen. Nachdem Vizebürgermeister Dr. Triller den Vorsitz übernommen, brachte Bürgermeister Dr. Tav«ar einen Dringlichkeitsantrag ein, betreffend die Errichtung einer städtischen Leichenbeftattungsanstalt. Nachdem der Kaufvertrag mit der Bestattunas anstatt Doberlet nun- Laibacher Zeitung Nr. 153__________ _______________1300________________________ _________9. Juli 1914 mehr zum Abschlüsse gelangt ist, erscheine es angezeigt, mit der geschäftlichen Tätigkeit der städtischen Leichen-bestattungs anstatt in dem dnrch die Transaktion mit der Firma Doberlct gegebenen Nahmen sofort zu beginnen, damit das Personal der Anstalt bis zum Eintritt des Winters in den Geschäftsbetrieb entsprechend eingeführt werde. Allerdings sei die Genehmigung des Statuts, des Tarifes und des Zeremoniells durch den Gemcinderat noch ausständig: diese müßten erst in Druck gelegt und dem Gcmcinderate zur Veratung und Genehmigung unterbreitet werden. Dadurch aber würde der Beginn des Geschäftsbetriebes bedeutend verzögert. Der Bürgermeister stellte den Antrag, daß der Kaufvertrag mit der Leichenbestattungsanstatt Doberlet unter Festsetzung des Kaufschillings mit 100.000 /^ genehmigt und mit dem Betriebe der städtischen Leichenbestattunganstalt am Isten August begonnen werde. Mit der Leitung der Vestat-tungsanstalt sei der städtische Ncchnungsrcvident Danilo Kaplja zu betrauen, dem vom Bürgermeister eine entsprechende Personalzulage zu gewähren sei. Der Vcstat-tungstarif sowie das Zeremoniell seien provisorisch zu genehmigen^ ein Prachtgalawagen um rund 5000 /v^ anzuschaffen und der Bürgermeister zu beauftragen, die Verhandlungen mit den Leichcnvestattungsanstalten Turk und Nojina fortzusehen. Zwecks Beschaffung des erforderlichen Betriebskapitals soll bei der Landes-bank ein Anlchen von 100.000 /v aufgenommen werden. Sämtliche Anträge wurden ohne Debatte angenommen. Gemeinderat K rist a n stellte einen dringlichen Antrag, betreffend die Feststellung einer Pragmatik für die städtischen Arbeiter sowie betreffend die Gewährung einer entsprechenden Entschädigung für jene Arbeiter, die mit der Straßcnreinigung bereits um '5 Uhr früh beginnen müssen. Der Antrag wurde angenommen und das Magistratsgremium ermächtigt, die Angelegenheit der Erledigung zuzuführen. Sodann folgte eine Reihe von Interpellationen. Ge-meindcrat K r i st a n wünschte die Feststellung eines entsprechenden Vcncnnungsvcrzcichnisscs zwecks Benennung neu zu eröffnender Straßen und Plätze. Gcmeinderat I e gli 5 urgierte die Errichtung eines gepflasterten Straßenüberganges auf der Nadetzkystraßc, Gcmeindcrnt Kavl''i5 eine Erweiterung der Landwchrstraßc, wobei er bemerkte, daß sich der Besitzer Tonih bereit erklärt habe, den zur Erweiterung erforderlichen Grund der Gemeinde unentgeltlich abzutreten. Gcmcinderat Likozar urgierte die Errichtung einer Krankenkasse für die Dienstboten, Gemcinderat Marinko die Ausbesserung einiger Waschstelleu, die nicht gehörig funktionieren. In der vertraulichen Sitzung wurden die Provisor! schen Lyzeallehrerinnen Albina Zalar, Frida KIc<' und Irma Petek im Lehramte definitiv bestätigt und die Lehrerin Icrica Zemljan mit der Nechtswirksam-kett vom 1. September l. I. zur Lyzeallehrcrin für Haus-haltungskundc ernannt. Die Lyzcallehrerin Maria Weß-ncr erhielt zwecks Leitung der Mungsschulc des Vereines „Mladika" einen einjährigen Urlaub. Die nächste Gemeinderatssitzung findet Mitte September statt. — (Vom politischen Konzeplddicnfte.) Seine Exzellenz der Herr k. k. Landesuräsidcnt im Herzogtums Krain hat den absolvierten Ncchtshörer Lorcnz Voga-taj zum Vorbereitungsdienste bei der politischen Verwaltung in Kruin als Konzcptspraktikanten zugelassen. — (Von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.) Wie uns aus Wien gemeldet wird, hat Seine Exzellenz der Minister für Kultus und Unterricht den Realschulprofessor Dr. Alois Fehler und den Gymnasialprofessor i. N. Matthias Vodu 5 ek, beide in Laibach, weiters den Verwalter in Rann Dr. Karl Leuschner zu Korrespondenten der Zentralanslalt für Meteorologie und Geodynamik ernannt. — (Ein Mutn prupriu über das Theologicftudium) wird vom „Osscrvatore Romano" veröffentlicht. Seine Heiligkeit der Papst erklärt darin unter Berufung auf das päpstliche Schreiben vom 1. September 1910, er verstehe die Philosophie des hl. Thomas von Aauin als Richtschnur für das Studium der scholastischen Philosophie in dem Sinne, daß hauptsächlich die Grundsätze und Grundlagen der thomistischcn Philosophie zur Anwendung gebracht werden sollen. Für die einfachen Kle-rikalscminaricn, die über geeignete Professoren verfügen, erlaubt Seine Heiligkeit der Papst Auszüge, für die Universitäten, für die großen geistlichen Anstalten, welche das Recht haben, akademische Grade zu verleihen, aber will der Papst, daß der alte Gebranch, die „Summa theolo-gica" im Text zu lesen, wieder eingeführt werde. — (Neifepri,f»mn.en am Zweiten StaatsaMmasimn.) Die unter dein Vorsitze des Direktors des Ersten Staatsgymnasiums, Herrn Dr. Laurenz Po/.ar, Vorgenom menen Reifeprüfungen, die Montag vormittags begonnen hatten, wurden gestern mittags beendet. Hiezu hatten sich von den 23 Schülern der achten Klasse 20 eingefunden. Allen 20 Kandidaten wurde die Reife zum Besuche einer Universität zuerkannt, und zwar 3 Kandidaten mit Auszeichnung, 9 mit Stimmeneinhelligkeit uud 8 mit Stimmenmehrheit. Es wurden folgende Abiturienten approbiert: Josef Arh aus Dobrlevo, Vladrmir Vczlaj aus Gurkfeld, Jaroslav ('enimk aus Laibach, Ivan Ko- le^a aus Laibach, Rudolf Kühar aus Satahovci, Komitat Vüs in Ungarn (mit Auszeichnung), Alfons 2a-pajne aus Laibach, Viktor Lavren<>al aus Radmanns-dorf, Alois Mauer aus Zagradec, Franz Modrijan aus Sittich, Cyrill Osana aus Mali Trn, Franz PavlovNö aus Zirknitz, Ivan Pertot aus Kontovelj bei Trieft, Max Prczelj aus Laas (mit Auszeichnung), Cyrill Nekef aus Mcdno, Anton Scharwitzl aus Udmat in Kärntcn, Albin Seli^lar aus Franz in Steiermark (mit Auszeichnung), Franz Stuhec aus Volehneci in Steier-mark, Josef ^kof aus Pi^ece in Steiermark, Vinko ^trutclj aus Kraxen und Ernst Turk aus Laibach. —nr— — (Die mündliche Neifeprüfuna. an der l. l. Lehrerbildungsanftalt in Laibach> wurden gestern nachmittags unter dem Vorsitze des Herrn Kanonikus Prof. Kröi5 zu Ende geführt. Approbiert wurden: n) für Volksschulen mit deutscher und slovenischer Unterrichtssprache die Zöglinge des vierten Jahrganges: Anton Arodnik aus Videm, Edmund Hofbek aus Kid (Kroatien), Johann Horvat aus Draga, Alois Intihar aus Lelimlje, Franz Lu5nik aus Okonomina (Steicrmark), Johann MilhariU« aus Matenja vas, Rudolf Peoenik aus Horjulj, Fgnaz Pctje aus Tricfi, Johann P i rc aus Laibach (für Volksschulen mit slovcnischer Unterrichtssprache mit Auszeichnung), Viktor Porcnta aus Mariafeld, Anton Pugelj aus Pri ccrkvi, Cyrill Rakovc aus Stru/cvo, Albert 3rru-kclj aus Laibach, Karl Vani^ aus Gurkfeld und Josef Zupan^ aus Idria; d) für Volksschulen mit slovenischer Unterrichtssprache: Franz Rant aus Laufen und Alois ^krinjar ans Pouir (Küstenland). — Vier Kandidaten erhielten die Bewilligung zu einer Wiederholungsprüfung im Hcrbsttermine; ein Externist wurde auf ein Jahr rcftrobiert. - (Deutsche Privat-Lehrerinncnl'ildungsanstall des Laibacher Schullmnlliriumö in Laibnch.) Der Lehrkörper zählte am Schlüsse des Schuljahres 1913/14 10 Lehrkräfte für die obligaten und 3 Lehrkräfte für die nicht obligaten Lchrgcgenstände. Die Zahl der Zöglinge betrug am Schlüsse des Schuljahres 50 (1. Jahrg. 28, 3. Jahrg. 22). Die Muttersprache war bei allen Zöglingen die deutsche. Der Religion nach waren 44 Zöglinge röm. katholisch, 5 evangelisch, 1 Zögling israelitisch. Zum Eintritte in einen höheren Jahrgang waren 26 mit Vorzug geeignet, 18 geeignet; 6 Zöglingen wurde eine Wiederholungsprüfung bewilligt. Am 4. Juli wurde unter dem Vorsitze des k. k. Landcsschulinsftektors, Herrn A. Velar, die Reifeprüfung mit 4 ehemaligen Zöglingen, und zwar mit den Fräulein Gerta Grabner, Auna Gradi^ar, Maria Haussen und Stephanie Hübscher vorgenommen. Sämtliche erhielten ein Zeugnis der Reife. — (Achttlassine deutsche Plivat-Mädchcnvolksschule deo Laibachrr Echulturatorimno in ^ailmch.) Die Zahl der Schüleriuuen betrug am Ende des Schuljahres l21. Die Muttersprache war bei 105 die deutsche, bei 7 die slovcnische, bei 4 die kroatische, bei 4 die italienische, bei einer Schülerin die ungarische. Der Religion uach waren !03 Schülerinnen röm. katholisch, 17 evangelisch und 1 israelitisch. Zum Aufsteigen in eine Höhcrc Klasse waren 10? Schülerinnen geeignet und 12 nicht geeignet; 2 Schülerinnen blieben ungeprüft. Den der Volksschule angegliederten Fortbildungskurs besuchten 11 Schülerinnen. — („Glasbena Maiica".) Bei der gestern abends stattgehabten Hauptversammlung wurden folgende Herren in den Ausschuß gewählt: Hofrat Landesschulinspek-tor Franz Hub ad (Obmann), Bankbeamter Josef B i-tenc, Professor Anton Icr^inovic-, Notariatskandidat Dr. Josef K revel, Musealdircktor Professor Dr. Josef Mantuani, Rechnungsrat Anton Pe-trov5ic>, Südbahnrcvident Franz Potoc-nik, Chorregent Stanko Premrl, Oberpostmeister Slavko Rav-nika r, Arzt Dr. Vladimir Nude 5, städt. Lehrer Wcn-dclin Sa dar, Pfarrer 1'. Hugolin Sattner, Professor Dr. Franz Sturm, Advokat Dr. Ianko ?. irov-nik (Ausschußmitglieder). Rechnungsprüfer sind die Herren Rudolf Medic und Zollamtpraktilant Ivan Verbiß — Ein näherer Bericht folgt. — (Von der Or«clschule in Laibach.) An der hiesigen Orgelschule (Poljanastraßc 4, zweiter Stock) findet anläßlich des Schuljahrschlusses morgen und übermorgen eine öffentliche Prüfung der Schüler statt. Programm für morgen 8 Uhr früh: Musiktheorie, Harmonielehre, Kontrapunkt und Klavier; für übermorgen 8 Uhr früh: Liturgik, Kirchcnmusikgeschichte und Orgel. Freunde der Kirchenmusik sind hiczu höflichst eingeladen. — Sonntag den l2. d. M. gelangt in der Domkirche beim Hochamt um 10 Uhr die „Missa Vcni de Üibano" von l^. Robert Nosso durch den Chor der Orgelschüler samt den übrigen Domchorsängern zur ersten Aufführung. — (Ferialturs an der l. t. Fachschule in (Gottschee.) Man schreibt uns aus Gottschee: Das Unterrichtsministerium hat im Einvernehmen mit dem Arbe its Ministerium die Abhaltung eines Fcrialkurses zur Heranbildung von Lehrern für den Knabenhandfertigkcitsuntcrricht an der l. t. Fachschule, für Tischlerei ill Gottschee genehmigt. Die an diesen vom Staat und vom krainischen Landcs-ausschussc mit Geldmitteln unterstützten Kurs geknüpfte Bedingung, daß sich hiezu mindestens 15 Teilnehmer finden müßten, konnte um so leichter eingehalten werden, als sich hiefür ein erfreuliches Verständnis zeigte und sich bereits 17 Lehrpersoncn, darunter 2 Mittelschulftro-fcssorcn, vormerken ließen. Der Lchrftlan umfaßt alle jene Übungen, die für die methodisch-praktische Vetäti-gung im Knabenhandfertigkeitsunterrichte erforderlich sind. Es wird der an den gewerblichen Staatslehranstal- ten erprobte systematische Lehrgang eingehalten, der die in Schule und Haus verwendbaren, zweckmäßigen Ar beiten berücksichtigt. Die Leitung des Kurses, den Unterricht im Zeichnen sowie die Vorträge besorgt Herr Prof. Wilh. Michel, der Unterricht in der Tischlerei ist den Herren Lehrer Iofef Elmer und Werkmeister Rudolf Frauberger anvertraut. Der Kurs dauert vom 20sten Juli bis 1'5. August, und zwar an allen Wochentagen von 7 Uhr früh bis halb 1 Uhr nachmittags mit einer halbstündigen Unterbrechung um 10 Uhr, und an vier Nachmittagen von 3 bis 5 Uhr. Mittwoch und Samstag nachmittags sowie die Sonn- und Feiertage bleiben frei. Jeder auswärtige Teilnehmer erhält eine Verpslcgungs-gebühr von 5 X täglich und zum Schlüsse ein Zeugnis über den Gcsamtcrfolg. Der Gedanke, schon der heranwachsenden Jugend gleich in der Volksschule die Liebe zum Handwerk durch die Lust am eigenen Schaffen beizubringen und auf diesem Umwege vielleicht zu einer Hausindustrie zu gelangen, muß jedenfalls als glücklich und jeder Unterstützung würdig bezeichnet werden. Die Herren, die den Unterricht erteilen, sind durch ihre lange Erfahrung als so tüchtige Lehrer bekannt, daß ein Gelingen des Unternehmens keinem Zweifel unterliegt — ein „übertragener Wirkungskreis", der unermeßlichen Nutzen schaffen könnte. — (Vereinöwesen.j Das k. k. Landesvräsidium für Krain hat die Bildung des Vereines „Prostovoljno ga-silno dru^tvo v Smlednilu" mit dem Sitze in Flödnig nicht untersagt. — (Schadenfeuer infolge Blitzschlages.) Wie uns mitgeteilt wird, schlug am 4. d. M. der Blitz ins Wohnhaus der Besitzerin Maria Mlakar in Srednja vas, politischer Bezirk Laibach Umgebung, ein und zündete. Da auf dem Dachboden Heu aufbewahrt war, brannte alles bis auf die Mauern nieder. Der Schade beträgt 2000 X, die Versicherungssumme 1200 /v. " (Sanitäres.) Über den Stand der Infektionskrankheiten in der Periode vom 24. Mai bis 20. Juni kommen uns nachstehende Daten zu: Mit 142 aus der Vorftcriodc übernommenen Fällen wurden insgesamt 326 (342 in der Vorpcriode) Infektionsfälle, von denen 14 tödlich verliefen, in Evidenz geführt. (Von 100.000 Einwohner waren demnach 65 infektiös erkrankt und starben von 100 Kranken 4.) Wie aus den Tabellen zu entnehmen ist, gewannen nur die Masern und dann der Keuchhusten stellenweise einen mehr weniger epidemischen Charakter; alle übrigen Infektionskrankheiten zeigten sick nur in vereinzelten Fällen. In der Ortschaft Liplje, Gemeinde Scisenberg, Bezirk Rudolfswert, wurden 6 Mili-ariafälle amtsärztlich erhoben. 3 Frauen sind dieser Krankheit erlegen. Die Erkrankungen fielen in die Zeit zwischen Ende April und Anfang Juni und betreffen durchaus Frauenspersonen im Alter Zwischen 27 und 35 Jahren. Der letzte Erkrankungsfall datiert vom 4. Juni, der letzte Todesfall vom 12. Juni. Von den 3 verbliebenen Kranken sind 2 noch bettlägerig; 1 Kranke ist nunmehr nahezu als genesen zu betrachten. Die erforderlichen sanitätsftolizcilichcn Vorkehrungen wurden getroffen.— In der Zeit zwischen dem 29. Mai bis 1. Juni streifte in den Ortschaften Munkendorf, Nor^t und Cerflir der Gemeinde Cerlljc und in der Ortschaft ('ate/, der gleichnamigen Gemeinde ein unbekannter zugelaufener, allem Anscheine nach wütender Hund, von dem im Ganzen 8 Personen (im Alter von 6 bis 15 Jahren) gebissen wurden. Alle diese Gebissenen wurden am 15. Juni in die Krankenanstalt Rudolfsstiftung nach Wien überführt. Auch aus dem Bezirke Littai ging ein von einem wütenden Hund gebissener Mann in die genannte Anstalt ab. —i'. — sDer Stand der Obftkulturcn.) Nach dem Bericht des Ackerbauministcriums war der Stand der Obstkultu-reu im Monat Juni d. I. folgender: Das Wetter war den Obsttulturcn im allgemeinen nicht besonders förderlich. Beim Kernobst wurde starker Obstfall festgestellt. In Steicrmarl steht nur im westlichen Mittellande eine gute Apfelernte zu erwarten. Auch in Tirol und in Böhmen hat sich der Stand des Kernobstes verschlechtert. Kirschen haben im Bcrichtsmonate eine gute Ernte ergeben. Bei dem übrigen Steinobst ist gegenüber dem Vormonate eine wesentliche Änderung nicht eingetreten. Schädlinge aller Art wurden durch die feuchte Witterung begünstigt. Im südlichen Weinbaugebietc verblühte der Wein zu Anfang und gegen die Mitte des Monates Juni unter zumeist sehr ungünstigen Witterungsverliältnissen. Das langsame Verblühen hatte in zahlreichen Gebieten Vcrranken sowie Ausreifen der Gescheine zur Folge, wo-dürch die Erntehoffnungen wesentlich herabgestimmt wurden. Der Heuwurm trat vielfach sehr schädigend auf. Über einen nichtbefriedigenden Verlauf der Blüte wird vor allem in Südtirol und in Görz geklagt. Trotz des merklichen Rückganges im Stande der Weingärten in diesem Gebiete sind dort zumeist noch immer recht gute Erntcaussichten vorhanden. In Niederästcrreich und in Mähren verlief die Hauptblüte gegen Ende des Berichts-monates bei sehr günstigen! Wetter; speziell in Meran haben sich infolgedessen die Leseaussichten ein wenig gebessert. Die ftilzlichen Krankheiten des Weinstockes konnten bisher rechtzeitig bekämpft werden. — (Unfall.> Der acht Fahre alte Schüler Bernhard Karrian) fand in der Nähe des Tivoliparkes eine leere G^wehrpalronenhülse, mit der er spielte. Als er die Kapsel herauszuschlagen versuchte, explodierte die Kapsel und ein Splitter flog dem Knaben ins linke Auge, das schwer verletzt wurde. — (Neife Pfirsiche in Krainburg.) .Herr Konrad Fink, Weinhändler und Gastwirt in Krainburg, ließ vor zwei Jahren an der Südwand seines Hauses in der Laibacher Zeitung Nr. 153__________________________1307_______ _____ 9. Juli 1914 Kantervorstadt einen Pfirsichbaum aufpflanzen, auf dem vor einigen Tagen die ersten Früchte reif wurden. Wohl eine Seltenheit, wenn man berücksichtigt, daß die Wit-terungsverhältnisse in Krainburg — besonders vom heurigen Jahre — nicht gerade die günstigsten sind. —t?. — iEin roher Knecht.) Der 17 Jahre alte beim Besitzer Alois UrbaM^ in Ba<" bei Littai bedienstete Knecht Paul Fatur erhielt diesertage von seinem Dienst-gcber den Auftrag, Holzklötze aus dem Walde zu schleifen. Da alicr das Pferd die schweren Klötze nicht ziehen konnte, schlug der Knecht zuerst mit einem Aste auf das Tier los, dann griff er nach einer Hacke und versetzte ihm mehrere Hiebe auf den Nucken und auf die Beine. Tas Pferd wurde arg zugerichtet und dürfte zum Zuge kaum mehr brauchbar werden. Der Besitzer erleidet einen Schaden von mehr als 300 /(. — (Ein Betrüger.) Ein in der Grünen Grube wohnhafter Arbeiter kam vor einer Woche in eine hiesige Eiscnhandlung und lockte einen eisernen Sparherd um 60 /< und um etwa 30 /< Küchengcschirr gegen monatliche Ratenzahlungen unter der Vorspiegelung heraus, daß er diese Sachen für seinen eigenen Haushalt benötige. Er verkaufte aber das Küchcngeschirr einem Trödler um 7 X und den Sparherd einer Wirtin um 30 X, worauf er das Geld verbrauchte. — (Diel'ftahl.) Dicsertage wurden aus der Köhler-Hütte im Walde „Kolio" in Iavornik, während die Kohlenbrenner unweit davon arbeiteten, verschiedene Männer- und FrauenNcider, Viktualien und andere Effekten im Werte von 70 /< gestohlen. Die Täter dürften Zigeuner gewesen sein. — (Im Schlafe beftohlen.) Ein an der Wienerstraße wohnhafter Diener zechte Sonntag nachmittags in einem Gasthause in Waitsch. Da er ziemlich angeheitert war, schaffte ihn ein zur selben Zeit dort anwesender Tag-lo'hncr in eine in der Nähe befindliche Harfe, wo er einschlief und durch mehrere Stunden liegen blieb. Während dieser Zeit entwendete ihm der Taglöhner aus der Brieftasche den Betrag von 140 /v, die er bis zu feiner vor gestern erfolgten Verhaftung bis auf 14 /< verbrauchte. — (Ein Langgesuchter.) Der seit 1912 wegen schwerer körperlicher Beschädigung steckbrieflich verfolgte Andreas Nutaliö aus Lahovöc wnrde gestern durch die Gendarmerie verhaftet und dem Bezirksgerichte in Stein eingeliefert. — ^Hirten als Feinschmecker.) Vom 15 Jahre alten Hirten Johann Zalar ans Franzdorf wnrde unlängst in der Waldung Navnik bei Niöevec ein junges Rehkitz gefangen, abgestochen, ausgeweidet und auf der Weide gebraten. Zalar ließ sich sodann den Braten in Gemeinschaft mit acht anderen Hirten im Alter von 12 mid 13 Jahre» gut schmecken. — ^Verhaftung.) Vorgestern wurde in der Aahn° Hofgasse die 21 Jahre alte, stellenlose Dienstmagd Marie Kouaö aus Sauenstein, Bezirk Ratschach, wegen Dieb-stahlsverdachte« und Betruges verhaftet und dem Bezirksgerichte eingeliefert. Seit vielen Jahren bin ich zum erstenmal wieder meine Schmerzen los. Ein unvergleichliches Mittel. Ein Herr aus Linz a. d. D. berichtet: Als ich so Plötzlich Heilung von meinem Leiden erhielt, sagte ich meiner Frau, daß ich dieses den Zeitungen mitteilen würde, wenn ich bis zum Ende der Woche keine Schmerzen mehr haben würde, damit auch andere Kranke hie-von erfahren würden. Es besteht jeht kein Zweifel mehr darüber, daß ich geheilt bin. Geheilt, nachdem ich viele Jahre hindurch Tag und Nacht die entsetzlichsten Schmerzen gehabt habe. Was hätte es für mich bedeutet, wenn ich von dem Mittel, das mir half, eher gewußt hätte. Ich bin davon überzeugt, daß es jeden Schmerz heilt, wenn er auf Hexenschuß, Ischias, Kopfschmerzen u. dgl. Zurückzuführen ist. Kein Fall hätte schlimmer sein können als der meinige! Ich gebe daher jedem Leidenden den Nat, sich aus der nächsten Apotheke das überaus billige und unfehlbar wirkende Kephaldol zu besorgen. Diese Ausgabe wird Ihnen nie leid tun. Zwei Tabletten auf einmal genom» wen, führen augenblickliche Erleichterungen herbei. Das Präparat ist vollkommen harmlos, obwohl die Wirkung rasch und sicher ist. 2696 Militiirllmzcrt am Spczialabend Freitag den l0. d. >>» M,w „Ideal". — Zur Vorführung gelangt das Sen-slltion>'dmma in drei Akten „Der Opiumtraum", ein Schlager voll spannender Momente, der das Publikum vom Anfang bis zum Ende fesselt. Es ist ein entzückendes Gescllschaftsstück, dem die ganze gewohnt feine Aufmachung der Nordisk zu eigen ist. — Heute letzter Tag dcZ Scnsationsdramas „Um Liebe und Ehre" und des herrlichen Lustspieles „Das Füßchen mit der goldenen Scklange." 2834 Theater, Kunst und Literatur. — (Heimische K,mft.) Der rührige Kunstmaler Franz Klemen^i« hat im Schaufenster der „Narodna knjigarna" ein flott und.stimmungsrcich gemaltes Ölbild „Skaru^na mit Blick auf die Steincralften" zum Verkaufe ausgestellt. Den Vordergrund des mittelgroßen Landschaftsbildes durchzieht ein träge dah erfließend es Büchlein; hinter diesem erhebt sich der da und dort mik bäumen bestandene Ackerboden im Mittelgrund zu einer langrückigen bescheidenen Anhöhe mit einem Kirchlein, während im Hintergrund die zum Teil noch mit Schnee bedeckten Höhen der Steiner Alpen zum blaben Sommerhimmel emporragen. Der Bildausschnitt ist recht glücklich gewählt, die Farbengebung natürlich und wohlabgestimmt, der Gesamteindruck sehr gefällig. Telegramme des r. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Nach dem Sarajevucr Attentat. Agram, 8. Juli. Banus Baron Skerlecz hat an alle Behörden eine Verordnung erlassen, in der sie aufgefordert werden, mit Rücksicht darauf, daß die Demonstrationen in einzelnen Orten fortdauern und einen derartigen Umfang angenommen haben, daß die öffentliche Ruhe und Ordnung gefährdet erscheint, sofort alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, damit allen Angriffen auf Personen und Eigentum vorgebeugt werde. Die Bevölkerung soll aufmerksam gemacht werden, daß jeder, der sich in dieser Beziehung etwas zu schulden kommen lasse, auf das strengste zur Verantwortung gezogen und zum Schadenersatz verhalten werde. Esscllll, 8. Juli. Anläßlich des Attentates in Sarajevo richtete der serbische Metropolit von Vanjaluka Po-povi^ an den Landeschef eine Ktondolenzdeftesche mit der Bitte, sie dem Kaiser zur Kenntnis zu bringen. FZM. Potiorek antwortete: Ich werde nicht crmangeln, den Ausdruck der großen Trauer der Ihnen unterstellten Geistlichkeit und des Volkes Seiner Majestät zu unterbreiten, doch muß ich gleichzeitig betonen, daß es nicht genug ist, diese Henkerstat einfach zu verurteilen, daß es vielmehr Ihre Pflicht und die Pflicht der Geistlichkeit und der Führer des Volkes ist, sich mit ganzer Kraft dafür einzusetzen, daß das Schandmal, das durch diese Untat auf die Länder gefallen ist, wenn überhaupt möglich, durch beispielgebende Tätigkeit beseitigt wird. Insbesondere müßte mit allen Mitteln dahin gearbeitet werden, damit der Aufwiegelung, die sich in letzter Zeit namentlich unter der irregeleiteten Jugend bemerkbar macht, »nt aller Kraft begegnet werde. Sarajevo, 8. Juli. Die Landesregierung hat dem in Belgrad erscheinenden Blatte „Odjck" den Postdebit für Bosnien und die Hercegovina entzogen. Belgrad, 8. Juli. Die „Tribuua" berichtet unter dem Titel „Schrecken in Bosnien": Nach Mitteilungen von Geflüchteten hätten die Behörden im ganzen Lande eine derartige Lage geschaffen, daß die Befürchtung berechtigt sei, daß die Volksmasfen Erleichterung in einer allgemeinen Revolution suchen würden. Hiezu trage der Umstand bei, daß in dcu Städten eine allgemeine geschäftliche Stagnation eingetreten sei, daß die Arbeitslosigkeit wachse und die Gefahr einer Hungersnot immer näher rücke. — „Piemont" meldet aus Najina Ba^ka, daß die österreichische!, Behörden in Bosnien ein Chri-stemnassaker vorbereiten. — „Balkan" veröffentlicht einen Bericht aus Bosnien unter dem Titel „Bartholomäusnacht in Sarajevo" und tritt für einen allgemeinen Boy-kott gegen alle in Serbien lebenden Österreicher ein. — „Mali Journal" fordert zum Boykott gegen die Donau-Dampfschiffahrtsgcsellschaft auf. — Die Blätter melden aus Agram, daß nach authentischen Mitteilungen aus Wien und Budapest die Verdächtigung gegen den Major Milan Pribi^cvi^ der sachlichen Grundlage entbehre. Weder in Bosnien noch in Kroatien sei ein Wechsel im politischen Kurs zu gewärtigen. — Das Negicrungsor-gan „Samouprava" stellt fest, daß sich die serbische Presse nach dem Attentat in Sarajevo gut und korrekt gehalten habe, da sie das Attentat verurteilte. Nach den Ereignissen, welche diesem Attentat folgten, begingen einzelne serbische Blätter den Fehler, daß sie in natürlicher und berechtigter Verurteilung dieser furchtbaren Vorgänge das Attentat selbst zu rechtfertigen begannen. Wenn man das Attentat billige, müsse man auch die Ereignisse, die seine Folge waren, billigen. Es sei zu hoffen, daß sich dieser bedauerliche und die allgemeinen Interessen schä-digende Fehler nicht erneuern werde. Wenn wir, schließt' das Blatt, unsere korrekte Haltnng anläßlich des Unglücksfalles .verteidigen, bedürfen wir keiner Drohungen und Beleidigungen, da wir mif unseren Waffen und unseren gerechten Argumenten genügend stark sind. Das Blatt sagt unter anderem, daß gerade die österreichische und die ungarische Presse das vcrabscheuungswürdige Attentat zu Verleumdungen, Drohungen und Beleidigungen gegen Serbien ausnütze und den Pöbel zu Atten taten gegen ruhige Bürger anfmnntcre, wodurch sie aber den Tadel der ganzen Zivilisierten Welt herausforderte. Budapest, 9. Juli. Im Abgeordnetenhaus beantwortete Ministerpräsident Tisza eine Interpellation des Abg. Andrassh bezüglich des Attentatcs in Sarajevo und erklärte, die Untersuchung habe ergeben, daß eine Verschwörerbande das Attentat ausgeführt habe; doch dürfe man nicht generalisieren, aus dem vereinzelten Falle nicht allgemeine Schlüsse ziehcn. Die Bevölkerung sei bis auf einen verschwindenden Bruchteil durchaus lonal und von den besten Gesinnungen beseelt. Schon aus diesem Grunde seien die Exzesse gegen loyale serbische Staatsbürger, die im Momente der ersten Erregung in Sarajevo stattfanden, sehr bedMerlich. Doch sei ihnen schon ein Ende gesetzt. Die durch die Exzesse erlittenen Vermögensschäden würden bedeutend übertrieben. Anch sei es unrichtig anzunehmen, daß die Znstände in Bosnien revolutionär seien und daß Bosnien an der Schwelle der Revolution stehe. Dies sei absolut unrichtig. Die Sicherheit in Bosnien sei durch die dort stehende Militärmacht absolut garantiert. Was eventuelle Schritte bei Serbien betreffe, könne sich der Ministerpräsident in diesem Augenblicke nicht definitiv äußern, fondcrn wolle nur allgemein sagen, daß sich alle Faktoren, die für die äußere Politik verantwortlich sind, die Interessen vor Augen hielten, die an die Erhaltung des Friedens geknüpft sind und daß sie anderseits auf die Wahrung der Lebensinteressen und des Prestiges der Monarchie bedacht seien. — Die Antwort des Ministerpräsidenten wurde von der Majorität zur Kenntnis! genommen. Belgrad, 9. Juli. Der Leiter des Preßbureaus fordert im Auftrage des Ministerpräsidenten die Redakteure sämtlicher serbischen Blätter auf, sich in der Polemil über das Sarajevocr Attentat jedweder Ausfälle gegen Oster-reich-Ungarn zu enthalten und sich auf eine streng objektive Kritik der politischen Vorgänge zu beschränken. König Peter. Belgrad, 8. Juli. Die „Tribuna" verweist darauf, daß König Peter am 12. d. M. sein 70. Lebensjahr vollendet. Der König erwarte diesen Tag im Namen Gottes, obwohl er viele schwere Tage und viele schlaflose Nächte im Gedanken an den Fortschritt und die Vergrößerung seines geliebten Vaterlandes verbracht habe. Das serbische Volk müsse diesen Tag mit großem Stolze erwarten uud ihn mit möglichst sichtbaren Sympathien für den geliebten Herrscher feiern. Die Vorgänge in Albanien. Rom, 8. Juli. Die „Agcnzia Stefani" meldet ans Dnrazzo von gestern, 9 Uhr abends: In der vergangenen Nacht überschritten gegen 2 Uhr vier Gendarmen aus Kosovo ihre Verschanzungcn und eröffneten ein Feuer auf die Schildwachen, um einen ihrer Verwandten, der bei einem Handgemenge getötet worden war, zu rächen. Es entspann sich ein lebhaftes Gewehrfener, das über eine halbe Stnnde dauerte. Paris, 8. Inli. Essad Pascha erklärte einem Mitarbeiter des „Petit Parisien", daß er die Lage des Prinzen zn Wied als durchaus verloren ansehe. Auf die Frage, ob er vielleicht selbst dem Prinzen nachfolgen könnte, antwortete Essad, er habe niemals eine solche Würde angestrebt. Dic Großmächte würden übrigens niemals in Verlegenheit geraten, einen mit allen erforderlichen Eigenschaften ansgerüstetcn Thronbewerber zu finden. Er selbst sei nicht Kandidat und habe nur ein Ziel vor Augen, nach Kräften znm Glücke Albaniens beizutragen. Schweres Unglück in einer Eisenwareufavrik. Berlin. 8. Juli. In der Knorr-Brcmfe-Akt.-Ges. in Lichtenberg durchbrachen mehrere im vierten Stockwerk eines neuen Flügels der Fabrik stehende schwere Kisten mit Eisenpseilen den Fußboden und durchschlugen sämtliche vier Stockwerke bis zum Kellergeschoß. Dabei wurde ein Arbeiter getötet, drei schwer und zwei leicht verletzt, Ob unter den Trümmern noch mehrere Tote und Verwundete liegen, läßt sich zur Zeit noch nicht feststellen, da die Näumungsarbeiten infolge der angerichteten Verwüstung noch lange Zeit in Anspruch nehmen werden. Die bisherige Untersuchung über den Grund des Unglückes hat ergeben, daß der Einsturz auf Überlastung des obersten Geschosses zurückzuführen ist. Berlin, 8. Juli. Deu Abendblättern zufolge wurden nachmittags auf dem eingestürzten Flügel der Knorr-Bremse-Aktiengcscllschaft noch zwei Tote geborgen. Au« ßerdem werden noch drei Arbeiter vermißt, die vermut» lich unter den Trümmern begraben liegen. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtet. Seit einem halben Iahrtansend sind die Heilquellen des Bades Toden a. Taunus be° lannt. seit hundert Jahren haben sie sich auch die vollste Wertschätzung der Ärzte errungen. Aus zweien der wich» tigsten Quellen, dem Warmbrumien und dem Wiesen-brunnen, werden Fays ächte Sodener Mincral'Pastillell — und zwar nur diese! — gewonnen, und es ist ohne >>>>> weiteres versländlich, daß ssays Pastillen ähnlich wie die beiden Quellen selbst wirken müssen. Man gebraucht sie bei allen Katarrhen der Luftwege, bei Husten. Hei» serleit, Vcrschlrimung ?c., und nie werde« sie den Ver» >MM brauchcr enttäuschen. Die Schachtel lostet K 1 25, 20 2—1 Iur Photographie für Amateure'. Anerkannt vor» zügliche vhotographische Salon» und Reiseapparate, neue un^ übertroffcne Moment-Handapparate, wie alle photographischen Bedarfsartikel bei U. Moll, l, u. l. Hoflieferant, Wien 1., Tuch» lauben 9. Photografthische Manufaktur gegründet 1854, Auf Wunsch große illustrierte Preisliste unberechnet. (5212 b) Angekommene Fremde. Hotel „Elefant". Am 8. Juli. Dr. Vauer, Seltionsrat. s. Kind; Bayer, l. u. l. Oberst, s. Familie; Redl, Kfm.; Dohnal, Buchdruckerei, bescher, s. Gemahlin; Tomandl. Hoznor. Weiser, Noth, ssnoll, Rsde.. Wien. — Mandl. s. Gemahlin, Keulen», Rsde.: Orany, Direktor, s. Gemahlin, Budapest. — Smole, Beamter. Pettau. — Zuleger, Beamter; Cesare, Privat; Pillrpich, Rsd., Trieft. — Muzila. ?. u. l. Oberst, s. Familie; Pitnik. l. u. l. Ober» stabsarztenS Witwe. Brunn. — Wawka, Oberingenieurswitwe, Rudolfswert. — Maurer, Ingenieur. Klagenfurt. — Melzer, Abiturient, Wels. — Schönnherr, Zeichner; Forda, Private, Laibachcr Zeitung Nr. 153__________________________1308____________________________ 9. Juli 1914 Leipzig. — Heuner, Private, Nygnost. — Lyluja. Privater, s. Gemahlin, Brograd. — Reichenauer, Private, s. Tochter, Ka. schau. — Lichtenfeld, Kfm., Lodz. — Knaflii. Kfm,, Littai. — Gregor, Tupfty, Rsde., Graz. — Maile, Rsd., Stuttgart. — Faraga, Rsd., Marburg. — Schneide«, Rsd., Cannstadt. — Gebler' Rsd., Werdau. Grand Hotel Union. Am 8. Juli. Obradovii, Feldkurat; Findeisen, Rio., Graz. — Garmh, Nrztensgattin; Blau. Wciner, Eisinger, Pall, Schuster, Fischlmann, Pohorile, Paltin, Schiller, Herling, Block, Plaiel, Satten, Seidmann, Drucker. Rsde.; Pichler, Chauffeur; Meirner, Kfm., Wien. — Leitner, Kfm., Linz. — Pravst. Geist, licher: Kapis, Wipftach. — Ebenspanger, Kfmsgatt, s. Töch-tern, Agram. — Kramer, Kfm., Trifail. — Bauer, Marzla, Rsde., Fiume. — Meisol, Rsb., Zlin. — Carvat, Ingenieur, s. Gemahlin, Königl. Weinberge. — Steiner, Rsd., Töplitz. — Silberstein. Rsd., Berlin. — Bertoli, Grundbesitzen«, f. Mutter. Landstraß. — Bulc, Lehrerin, Rudolfswert. — Runel, Rsd., Terenih. — Friebl, Rsd., Vudwcis. - Naslovc. Besitzer, Moj-strana. — Kreiner, Geistlicher, Altlack. Märten, Agentin, Vans. — Botoeli, Hauptmann, Gradisla. — Pr. Petrit, Ad. votat; Prizen. Kfm., Trieft. — Iakia, Holzhändler. Steinbrück. — Schmal, Private, Linz. — Petershansl, Kfm., Iagerndorf. — Pöl, Kusenbauch, Spielmann, Rsde., Wien. — Vollgruber, Rsd., Marburg. — Krisel. Pfarrer, Korice. Ausweis über den Stand der im Lande Kram nach den am 4. Juli 1914 vorliegenden Berichten der politischen Bezirksbehörden herrschenden Gpizootien. Uande der Pferde im Bezirke Gurkfeld in der Gemeinde girlle (1 Ort. 1 Geh.). Schweinepest im Bezirke Adelsberg in den Gemeinden Adels. berg (1 Ort, I Geh.). Dornegg (2 Orte, 2 Geh.), Grafen. brunn l3 Orte, 6 Geh.). Koöana (2 Orte, 3 Geh.); im Be» zirle Gottschee in den Gemeinden Niederdorf (3 Orte, 3 Geh.). Soderschitz (2 Orte, 2 Geh.); im Bezirke Gurlseld in der Gemeinde Groß.Dolma (1 Ort, 1 Geh.); im Bezirke Littai in den Gemeinden Großgaber (1 Ort. 1 Geh.). Les> lovcc (1 Ort, 1 Geh.), St. Veit <1 Ort, 5 Geh.); im Bezirke Loitsch in den Gemeinden Altenmarkt f2 Orte, 4 Geh.). St. Veit (3 Orte, 3 Geh.), girknitz (1 Ort. 3 Geh.); im Bezirke Rudolfswert in den Gemeinden Ambrus (1 Ort, I Geh.). Döbernil s2 Orte. 3 Geh.). St. Michael-Stopitsch ii Ort, 1 Geh.), Pöllandl (1 Ort. 1 Geh.), Seisenberg (3 Orte, 5 Geh.), Tschermoschnitz (1 Ort, 1 Geh.). Notlauf der Echlveine im Bezirke Adelsverg in den Ge» meinden Obervrrme (1 Ort, 2 Geh.), Zagorje (I Ort, 1 Geh.): im Bezirke Gottschee in den Gemeinden Iujo° vica (1 Ort, 1 Geh.). Podgora (1 Ort, 1 Geh.), Reifnih (2 Orte. 3 Geh.). Videm (1 Ort, 2 Geh.); un Bezirke Gurkfeld in den Gemeinden 6ate/ <2 Orte. 5 Geh.), Sankt Ruprecht (1 Ort. 3 Geh). Zirkle (1 Ort. 3 Geh.); im Bezirke Laibach Umgebung in den Gemeinden Brunndorf (1 Ort. 1 Geh.), Dobrunje (1 Ort, 1 Geh.). Horjul (1 Ort, 1 Geh.), St. Martin (2 Orte. 2 Geh.). gwischenwässcrn (1 Ort, 1 Geh.); im Bezirke Littai in den Gemeinden Billichberg (1 Ort, 1 Geh.), Dednidol (1 Ort, 1 Geh.). Konj (1 Ort, 1 Geh.). Sagor (1 Ort, 1 Geh.), St. Lamprecht (1 Ort, 1 Geh.). St. Martin (1 Ort. 1 Geh.); im Bezirke Radmannsdorf in den Gemeinden Görjach (1 Ort. 1 Geh.), Mitterdorf (1 Ort. 1 Geh.); im Bezirke Rudolfswert in den Gemeinden Honig» stein (1 Ort. 1 Geh.), Langenton (1 Ort, I Geh.). Sankt Peter (I Ort, 1 Geh.). Treffen s2 Orte, 2 Geh.); im Bezirke Stein in den Gemeinden Moräutsch (3 Orte, 4 Geh.), Unter» loses (2 Ort. 2 Geh.). Prevoje (1 Ort, 1 Geh.). Krtina (1 Ort. 1 Geh.); im Bezirke Tschernembl in den Gemeinden Kalbersberg (1 Ort. 1 Geh.), Radovica (1 Ort. 3 Geh.); in der Stadt Laibach (1 Ort, 1 Geh.). Tuberkulose der «inder im Bezirke Laibach Umgebung in der Gemeinde Rudnil (1 Ort, 1 Geh.). K. k. Aandesregierung für Arain. Lai bach. am 4. Juli 1914. Lottoziehung am 8. Juli 1914 Brunn: 7 46 22 28 76 Graz: 76 46 53 85 56 Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhe 306 2 m, Wittl Luftdruck 736 0 mm. 'S -Z Z2? TZ «-„> Ansicht K3Z « "Z Ws I» be«Himme.«^Z H Z-2F Z2 ^.3 u 2 U. N. 735 7 19 2 SSW. schwach bewölkt " 9 U. Ab. 3« l 14 4 N. ichwach 9,1 7 U. F. ! 35 8, 14-8jSSO. fchwach, , ,00 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur beträgt 15-8°, Normale 19 5°. Wien, 8. Juli. Wettervoraussage für den 9. Juli für Steiermark, Kärnten und Kr a in: Veränderlich, zeitweise regnerisch, kühl, später Abflauen der Winde und schönes Wetter. Schön möbliertes Monat zimmer mit separatem Eingang ist mit 15. Juli zu vergeben. Näheres: Petersstra&e 75, parterre, Unk«. 2835 3—1 Kurse an der Wiener Börse vom &. Juli 1O14L Schlußkure Geld 1 Ware Allg. Staatsschuld.-------------- Pro«. • ((Mai-Nov.)p.K.* so-60 so-80 B 4%_J .. M P.U.4 90-60 90-10 X k.8t.K.l(Jän.-Jali)p.K.4 90-60 so-80 I ., ,, p. A.4 90 60 80 80 ~5 ^"/ott.W.Not.Feb.Anif.p.K.*^ 84-0li 84 2t .g 4'2°/0 ,, ,, ,, ,, p.A.VÜ 84-16 64-16 JE i'if/o ,, Silb.Apr.-Okt.p.K.^a 84-06 WJB W 4'2% „ ,.....p.A.4-2 8406 84-26 Lose v.J.1860zn 500 fl.ö.W.4 1660 ----- Lose V.J.186OIU 100 fl.ö.W.4 4J6-— 426 — Lo8ev.J.1864zul00fl.ö.W. . . 8XQ-— 700-- Losev.J.186+iu 60fl.ö.W. . .SSO— 340-— St.-Do)m*n.-Pf.l20fl.S00F. 5 — •— — - Oesterr. Staatsschuld. Oeet.StaaUschatzBcb.stfr.K.4 99-40 99-60 OeBt.Goldr.stsr.Gold.Kasse. .4 96-20 9b-4C „ ,, ., ,, p. ArrgtA /COM« 10036 üest. Rente i.K.-W.stlr.p.K. 4 91-20 81 40 <> i. .. »> >> >|U..4 8116 Sr.16 Oeat. Rente i. K.-W. steuerfr. (1812) p. K..........81-10 81-30 Oest. Rente i. K-W. atenertr. (1012) p. U......• . . 91-10 81-tC Ge8t.lnveat.-Rent.stfr.p.K.8Vj 10-96 71-06 FranzJoserBb.i.Silb^d.S.iöV« lOtlfi 10726 Gali«. Karl Ludwigsb. (d.St.)4 84 66 86-6* Nordwb.ö.n.BÜdnd.Vb.(d.S.)4 84-90 8fS0 RndolfBb.i.K.-\V'.8tsr.(d.S.)4 8490 86-90 Vem Staate i. Zahlung Obern. Eiienbahn-Prioritlts-Oblig. Bohrn. Nordbahn Ern. 1882 4 1C6-- — •— Böhm,WestbahnEm.l886. .4 84-76 86-76 Böbm.Weatb.Em.l895i.K. 4 84-16 86-76 Ferd.-Nordb.E.1886(d.S.)..4 92-76 93-76 dto. E. 1904 (d. St.) K. . . 4 81— 88- FranzJo8of8b.E.18h4(d.S.)S4 S680 86-80 Galir.KarlLndwigb.(d.St.)S4 84 76 96-i6 Laib.-SteinLkb.SJOOu.lOOOfU 9276 »37t Schluflkurs Geld 1 Ware Proi. ' Lern.-Crer.-J.E.1894 (d.S.) K4 84-2b 86-26 Nordwb., Oest. 200 sl. Silber5 99-70 wo-ii, dto. L.A.E. 1903 (d.S.)K8V3 7660 7760 Nordwb. Oest. L.B.200 fl. S. 5 76-90 76-90 dto.L.B.E. 1903(d.Ö.)K3Vj 76-9s 16-86 dto. E.1885200n.l000fl.S.4 87— 8S-- RudolfsbahnE.1884(d.S.)S.4 84 60 8660 StaatBeisenb.-G.50()F.p.St. 3 tt?m~ 340 — dto.Ergz.Netz&O0F.p.St.3 I46-— 347- SüdnorddeutscheVbdgb.fl.S.4 8460 86-fO Ung.-gal.E.E.1887200Silber4 S3-4t, 84-46 Ung. Staatsschuld. Urjg.8taatskaBBensch.p.K.4Vi — •— _•— Ung. Rente in Gold ... p. K. 4 9616 9636 Ung. Rente i.K.stsr.v.J.1910 4 7886 19-06 Ung. Rente i. K. stfr. p. K. 4 78-ib -,9'ifi Ung.Prämien-AnlehenalOOfl. nw— 620 — U.TbeiBB-R.u.Szef;.Prm.-ü.4 287 60 29760 U.Grundentlaßtg.-Obg. ö.W.4 »3tt 84'26 Andere üffentl. Anlehen. Ba.-herz.Ei8.-L.-A.K.1902 4Vj 87-66 SSC6 Wr.Verkehrsani.-A. vcrl. K 4 S3 10 84 10 dto. Em. 1900 verl. K .... 4 83-26 84-26 Galiziscbes v. J. 1893 verl.K. 4 Sl-tO 82-li» Krain.L.-A. v. J. 1888Ö.W..4 go-76 —¦— MähriBcheav.J. lRiiOv. ö.W.4 S9-30 9C-ec A.d.St.Budap.v.J.lUOSv. K.4 797« 80-76 Wien(Elek.) v. J. 1900 v. K. 4 S3-— 84-- Wien(lDvest.)v. J.1902V.K.4 84-46 86-46 Wien v. JM908 v.K.......4 81-76 82-76 Hubs. St.Ä. 1906 f.lOOKp.U. 5 102-— 102-60 Bnl.St.-Goldnnl.l9071(H)K4Vi 46- - 86— Pfandbriefe und Kommnnalobligationen. Bodenkr.-A. öst.,50 J. Ö.W. 4 SS 7« S*76 Bodenkr.-A. f. Dalrnat. v. K. 4 92-60 93-60 Bohrn.HypothekenbankK. .5 ioO-6O - ¦— dto.Hypothbk.,i.67J.v.K.4 61-60 »2-60 Schluflkure Geld [Ware Pro«. Böhm.Ld.K.-Schnld8ch.60j.4 *»•?« 96-76 dto. dto. 78J.K.4 *6'16 86-76 dto. E.-Schuld8cb.78j.4 96-76 Sb-76 Galiz. Akt. Hyp.-Bk......6 90-¦ 9r-- dto. inh.50j.verLK.4Vi 92 6u 8f60 Galiz.Landesb.f>l>,J v.K.4»/i 99-76 90-76 dto-K.-ObI.HI.Ein.42J.4Vj **" S9-76 Istr. Bodenkr.A. 36 J. ö. W. ft Si 40 99 4U lstr.K.-Kr.-A.i.52V,J.v.K.4V2 90« 90>7e Mähr. Hypoth.-B. ö.W.n.K.4 S626 8626 Nied.-öst.Land.-Hyp.-A.55J.4 86-76 S6-76 Oest. Hyp. Bank i. 50 J. verl.4 93-60 84-60 Üest.-ong.Bank50j.v.ö.W.4 »¦¦•«« »z-*» dto. 60 J. v. K........4 91-86 92-86 Contr.Hyp.-B. ung.Spark.4i/j 99-- 90 — Comrzbk.,Pest.Ung.4lJ.4V, s0 7B 9r7i dto. Com. O.i. 60V, J.K 41/, 92-Z6 93-26 Herrn. B.-K.-A.i.50 J.V.K4V, *v~ *9'- Spark.Innerst.Bnd.i.50j.K4'/i 99-— 90 — dto. inb. 50 J. v. K. . . . 4'/, 9f60 83-60 Spark.V.P.Vat.C.O.K. .4V, S'J-76 81-76 Ung. Hyp.-B.inPeBtK . . 4Vi 90-— Bf— ilto.Kom.-Sch.i.50J.v.K4Vi B)-2t BiS6 Kisenbahn-Prior.-Oblig. Kasch.-Oderb.E.1889(d.S.)S.4 92- 93 — dto. Em. 1908K(d.S.). -. 4 9r60 82-6' Lemb.-Cier.-J.E.18843OOS.8.6 7•- 627- Staats-Eisb.-G. p. U. 200 fl. S. S«6-7t 667T< Südbahn-G.p.U. . . . 500 Frs. 1<>-26 7T26 Bank-Aktien. Anglo-österr. Bank lao «1.19 K 326 60 316-60 Bankver.,Wr. p.U. 2000.30 „ »00--- toi — Bod.-C.-A.allg.bst.300K57 „ till— 1123- Credit-Anst. p. U. 320 K 33 ,, 68T60 6%fl60 Credit-B, ung. allg. 200fl. 45 ,, 767-60 76S-6C Eekompteb. steier. 200 fl. 88 ,, »«*" — 690- — Eskompte-G.,n.ö.400K40 „ 120- 722-— Länderb.,öst. p.U.2OOfl.30 ,, 412-60 413-61 Laibacher Kreditb. 400 K25 „ 399-60 40C-~ Oest.ungar. B. 1400 K 120 „ 1949— 1969 — Unionbank p. U. ..200«. 3» ,, —*— -•- VerkehrBbank,allg.l4en.2O ,, t64-60 166-60 ZivnoBten. banka 100 fl. 15,, 266-60 jßifec Industrie-Aktien. Berg- n. HUttw.-G., öst. 400 K li 79— U8'r-Hirtenberg F., Z. u.M. F. 400 K 146V— 14/7-Königah.Zement-Fabrik 400 K 262-— 264-f>0 LengenfelderP.-C.A.-G. 260 K 60— 62 — Schlnflknr» Geld 1 Ware Montanges., öeterr.-alp. lOOfl. 784 «c 186-60 Perlmooeer h. K. n. P. 100 fl. 416— 4»0 — Prager Eisenind.-Gesell. 500 K 2470-— 1490-— Rimamur.--Salgö-Tarj. 100 fl. 69126 69220 Salgö-TarjStk.-B. . . . lOOfl. 644-— 660-— Skodawerke A.-G. Pils. 200 K 643-— 644 — Waffen-F.G., österr. . . 100 fl. 82f— 880'— WeißonfoIsStahlw.A.-G.300K 7f)-— 7*8-—- Westb. Bergban-A.-G. 100fl. 679— «W — Devisen. Kurze Sichten and Schecks: Deutsche Bankplätze......117**0 11$-- UalieniBche Bankplätze .... 9a-62'<> 95-67" London...............24 16 U-19 Paris.................95*6 96"— Valuten. Münzdukaton...........1142 1V46 20-FrancB-Stücke.........Ml* 191« ad-Mark-Stücke.......... 2361 2i-6t Üeutscho Reichsbanknoton . . 117" 80 111' — Italienischo Banknoten..... 968C 96-SH Rubel-Noten............251^6» 252 Zt Lokalpapiere nach rrivatuotier. d. Filiale 4. K.K.priv.dest. Credit-Anstalt. Brauerei Union Akt. 200 K ««¦— 24b— Hotel Union „ 500,, 0 —— — •— Krain. Baugos. ,, zOO„ 12K 190- 210-- ,, Industrie,, 200,,»oK «0— 3&0-- Unterkrain. St.-Akt. 100 B. 0 —•- —•-- Bankiinsfuß 4 "/„ Die Notierung sämtlicher Aktien and der „Diversen Lose" versteht sich per Sttiok. Amtsblatt. 2792 3-3 g. 2522/14 Kundmachung. Nei der l. t. Staatsanwaltschaft in Leoben lommt die Stelle eines Staatsanwalt« Stell-Vertreters in der VIII. Rangsllafse zu besetzen. Gesuche bis 12. Juli 1914 an die l. l. Oberstaatsanwaltschaft in Graz. K. t. Oberftaatsanwaltschaft Graz am 3. Juli 1914. 2790 3—3 Št. 1768/S. Solski sluga Be 8prejme 6 1. septembrom 1914 na me-iöanakl ioli v Postojnl. Plaèa 70 K na mesec ter prosto stano-vanje in kurjava. Prošnje je vlagati na c. kr. okrajni solßki 8Tet v Poßtojni do 25. jalija 1914. Prošnjam je priložiti krstni list, doka-zilo o domovinski pravici, ako mogoèe šolska izprièevala, podatke o morebitnih dosedanjih elužbah, ter opis rodbinskih razmor. Natanènejfea pojasnila glode službenih dolžnoBti itd., daje c. kr. okrajni šolski svot ali tudi ravnateljßtvo meSèanske sole v Po-stojni. C. kr. okrajni solski svet v Postojni due 4. julija 1914. 2824 T 7/14/1 Amortizacija. Po prošnji Marije Radej, kuharice v Krškem, uvaja se postopanje v namen amortizaeije nastopne, po pro-siteljici baje izgubljene hranilne knji-žice št. 1412 okrajne posojilnice v Krškem z vlogo 323 K 55 h. Imetnik te knjižice se torej po-zivlja, da uveljavi svoje pravice v 6 meseeih, ker bi se sicer po preteku tega roka izreklo, da knjižica nima moèi. C. kr. okrožno sodišèe v Rudol-fovem, odd. I, due 3. julija 1914. 2817 E 81/14/8 Dražbeni oklic. Dne 20. avgusta 1914 dopoldne ob 10. uri, bo pri tej Bodniji prisilna dražba zemljišèa, vl. št. 83 kat. obè. Sv. Ana, obstojeèa iz hiše Št. 80 pri Sv. Ani in vrta. Nepremiènine cenjene so na 4673 K. Najmanjši ponudek znaša 3185 K 02 h; pod tem zneskom se zemljišèe ne proda. Dražbene pogoje in listine, ki se tièejo nepremiènin, sme se pregledati pri tej sodniji. Pravice, katere bi ne pripušÈale dražbe, jeoglasiti pri sodniji najpozneje pri dražbenem narokn pred zaÈetkom dražbe, ker bi se sicer ne mogle raz-veljavljati glede nepremienine same. 0 nadaljnih dogodkih dražbenega postopanja se obvestijo osebe, katere imajo sedaj na nepremiönini pravice ali bremena, ali jih zadob^ v teku dražbenega poetopanja, tedaj samo z nabitkom pri sodniji, kadar ne stanujejo v okolišu te sodnije, in ne imenujejo v tem sodnem okraju sta-nujoÈega pooblašÈenca za vroèbe. C. kr. okrajna sodnija v Tržièu, dne 3. julija 1914. 2771 3—3 T 15/14/3 Amortizacija. Po proänji Jakoba Lukanc v Do-brunji, zastopanega po dr. Tavßarju, odvetniku v Ljubljani, uvaja se postopanje v namen amortizaeije na-stopne, po prositelju baje izgubljene na njegovo ime se glaseèe vložne knji-žice «Mestne hranilnice ljubljanske» v Ljubljani, število 89.459 v znesku 2911 K 30 vin. Imetnik te vložne knjižice se torej pozivlja, da uveljavlja svoje pravice v 6 meseeih, ker bi se sicer po preteku tega roka izreklo, da knjižica nima veè moÈi. C. kr. deželno sodiSÈe v Ljubljani, odd. III., dne 1. julija 1914. 2823 C I 38/14/1 Oklic. Odsotnega Franceta Gruden iz; GodoviÈa št. 13, toži nedol. Ivan Langenwalter iz Godovièa št. 47, radi priznanja oèetovstva in plaèila ali-mentaeije. Razprava bo dne 13. julija 1914 ob 10. uri dopoldne, v sobi St. 1. Skrbnik Ivan Pagon, župan v Go-dovièu, ga zastopa do njegove samo-zglasitve, ali do imenovanja poobla-šèenca. C. kr. okrajno sodišèe v Idriji, oddelek I, dne 1. julija 1914. 2830 2—1 Ad I 497/14/4 Oklic. C. kr. okrajno sodišèe v Ljubljani, odd. L, naznanja, da se bo v zapu-šèinski zadevi po dne 25. junija 1914 umrli Ceciliji Haidenovi, vdovi želez-niškega ofieijanta v Ljubljani, vršila v Škofji ulici Štev. 7 dne 17. julija 1914 ob 9. uri dopoldne prostovoljna javna prodaja v zapušèino spadajoèih pred-metov, obstojeÈih iz pohištva, obleke, perila, srebrnine in zlatnine. C. kr. okrajno sodišèe v Ljubljani, odd. I., dne 6. jnlija 1914.