Freytag den 4. November 1626. Empfindungen bey Uebertragung der entseelten Hülle Sr. Majestät deS Königs Maximilian Joseph, den »5. October 182 5. (Aus der Münchener politischen Zeitung vom ,?. Octoder.) >^r kömmt, Fr kehrt zurück in unsre Mauern; Doch n,cht wie sonst, umjauchzt von unsern Neih'n; Di'rch GradcZslille, untcr Todesschauern ^ieht der geliebte Vater bey uns ein! Horcht! Glocken schallen und von düstre? Hell« Der Lcichenfacteln glänzt der weite Pfad, Worauf der Trauerzug nach der Capelle Der Königsburg langsarnen Schrittes naht. So also— großer G>.'tt! — im Sarge müssen, Wchrufend bey der Gradposaune Klang. Wir Ihn, dem wir noch erst gejubelt, grüßen! So plötzlich folgt auf Freude Todessang.' Der Wagen hält'. So tragt hinein die Vahre; Deckt sie denn ab, daß alles Volk den Schlaf, Den tiefen heil'gen Todesschlaf gewahre, Der Bayerns König, Bayerns Vater traf. Kommt! laßt uns klagend, laßt uns bethend liegen Vor diesem stillen, milden Augesicht, Und seh'n, wie ach! aus feinen Friedenszügen Im Tode noch nur Güte für uns spricht! Da ruht sie nun. die Er so oft gegeben Den Leidenden, wo Er sie immer fand — Da ruht sie nun und wird sich nicht mehr heben, Des KömgZ liebevolle Segenshand. D'rum laßt um diese Hand hier uns vereinen, Und Vüyerns Dank, dc» Der Ewige, er wacht noch für und für — Ein treuer Schuhgeist, der er stets gewesen, — Mein Vaterland! mit Liebe über Dir! Und mußte auch Dein Hcrrsch'elgreis Dir steiben — Sein edles Thun, beginnend neuen Lauf, Hat fortgepflanzt sich auf des Thro«cS Erven Und lebt in unserm Ludwig wieder auf; 3ch preisen, Erfüllt von Seines Wohlthuns mildem Geist, Nun Stütze seyn den Witwen all' und Waisen, Die ocr vtlklälte Geber an Dich weis't. D'rum sich' ich nicht: vergib uns dieses Weinen! Er, der uns König, war ja Vater D>r; Wie Du mit uns, wie wir mit Dir die Seinen, So theilen All' den gleichen Jammer wir. I. I. Sendtner. senburg bisher beobachntsn hergebrachten Cc>50nii 25. ^lun. »741: auf der andern einen doppelten Löwen, der das doppelte ungarische Wappen stützt, mit der Um« schrift: ^uäüüa et (kernen lia. 1790 den i5. November ging in Preßburg die Krönung Kaiser Leopolds II. zum Könige von Ungarn vor sich. Die Feyerlichkeiten beschrieb ausführlich Johann Nep. Schauf, H. ,790, ,^8 S. mit illummitten Abbildungen Leopolds, der Reichskrone und anderer Neichsinsignien, Medaillen, der Preßburger uniformir-ten Bürgercompagnien und der Stadt Preßburg. 1608, den 7. September, wurde Maria Ludovi-ca, dritte Gemahlinn Sr. jetzt regierenden k. k. apostolischen Majestät Franz I., Tochter seines Oheims, weiland Sr. königl. Hoheit des Erzherzogs Ferdinand, zur Königinn von Ungarn feyerlich gekrönt. Die Krönungsmünze stellt auf der Vorderseite die ungarische Krone vor, mit der Unterschrift! ^l^ia I^uc1ovi<:a ^V'iF. IVancisci ^.usir. Im^i. Ilunz. Ruk.keßis. c^n-lunliia Iliisig. I^egina I>050llii VII. 3cpt. 1606 ; auf der Rückseite eine Lilie, mit der Umschrift: Noeto ct canclici^. Das Krönungsgeschenk bestand in 50,aoo Stück Speciei» Ducaten. Die ausführliche Beschreibung der Feyerlichkeit siehe im Diaria (üumilioi-um iLoä S. 63—84- Es sind demnach in Preßburg lo Könige und 5 Königinnen gekrönt worden. Am 25. September dieses Jahrs hat nun, zur allgemeinen Freude der Nation, die Krönung Ihrer Majestät d»r Kaiserinn und Königinn Carolina Augil-sta, vierten Gemahlinn Sr. Majestät des Kaisers von Österreich inid Köingi von Ungarn , Franz des I., Toch< ter Sr. Maj. ^es jetzt verstorbenen Königs von Bayern , Maximilian Joseph, erster Ehe, Statt gefunden. Miscelle n. Unlängst stieß der Verwalter Buchheim ausDeutzen bey Borna (bey Leipzig) mit seinem r/on ihm wohl dres« sirren Jagdhunde auf einen im Flusse verunglückten Knaben. Der Verwalter, ohne auf seinen Hund zu ach» ten , reicht dem Knaben seinen Stab , und ruft, dü er noch einige Schritte entfernt ist, mit starker Stimme: Komm Hieher, und halt dich fest an ! Der Hund meinte, dieser Ruf gelte ihm; mit einem Sprunge gelangt er zu dem Knaben, der ihn mit d/n Händen umschlingt, bringt ihn, nicht ohne Anstrengung, ans Ufer und legt ihn zu den Füßen seines Herrn nieder. Gedrrckt bey I.qnaz Aloy» Edlen von Kleinmayr.