Sonntag den i. August 1874. Xlll. Jahrgang Vit ^Murburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch nnd Freitag. Preise — siir Marburg: ganzjährig 6 sl.,halbjährig L fl., vierteljährig 1 fl.bv kr; sürZns^tllung ins Haus monatlich 10 kr. — mit Postverfendung: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl., vierteliährig 2 sl. Insertionßgebühr 8 kr. pr. Zeile. diese Klage den Stein, den wir auf daS Grab Rolhschtld's tverfen — nicht dtS Privatmannes, dtssen Ehre unangetastet bl«tbe, sondern deS Staats-gläubigerS, welchen Auftria am tiefsten bttrauett. Der Impsstreit llud das Vrthkil der Nichtärztr. III. Und nun der Impfzwang. Mein Hkrr Geg« ner gehört i» politischer und religiöser Hinsicht gtiviß zu der ForschrittSpartei, wie die m isten Aerzte; die Herren donmrn in den Pailamenten gegsn die Ultramontanen und jeden Gewissenszwang, ober auf ihrem eigenen Gebirte, :vo chrt StavdtSinttresskn inS Spiel kommen, sind sie erz. reaktionär und rufen nach Polizei, tvo ihre Argumente nicht ausreichen; eS ist tvohlh,ft rührend, wie stt)r die Hcreen für unsere Wohlfahrt besorgt slvd, daß sie uns ihre medizinischen Wohlthalen selbst mit Gewalt aufdrängen wollen, denn ihr ganzes Dichten und Trachten geht offenbar dahin, die Menschheit möglichst dold in jenen idealen Zustand zu vrlsrß'n, wo eS keine mrdizinischeil Fakultäten, keine Krankheiten und daher auch keine Aerzte mehr gibt. Die Römer hatten in der That zur Zeit ihrer Größe durch 6 Jahrhunderte ktme Aerzte und befanden sich sehr wohl dabei, während bei uns trotz aller Wiffenschaft die Halste der Neugebornrn schon bis zum 5. Jahre stirbt und kaum ein Drittel daS 40. Lebensalter erreicht, die Bevölkerung überdies so verkrüppelt ist, daß von 100 StelluugSpflichtigen durchschnittlich nur 30 diensttauglich sind. Liegt aber in der Befürwortung deS Impfzwanges nicht ein Eingeständnlß, daß auf einen Impfschutz überhaupt nicht sicher zu rechnen sei, denn wenn auch die Impfung schützt, so kümmert mich mein ungeimpfter Nachbar wenig, er bringt mir keine Gefahr und ich darf ihm meine medi-zinische Uebrrzeuguvg ebensvtvenig mit Polizei auf-nöthlgen, wie meine politische und religiöse, höch' sienS kann ich ihn zu überzeugen suchen; ist der medizinische Zwang gerechtsertilit, so ist es auch der GlaubenSzwang und die Tiroler hoben ganz Recht, wenn sie keinen Ketzer in ihrer Milte dulden, der ihr Seelenhtil in Gefahr bringen kann, wie etwa ein Ungeimpfter daS leibliche Wohl bedroht; also nur Konsequenz, Ihr Heirev, wenn Ihr wirklich Anspruch auf liberale Gesinnungen machen wollt. Die Drohung mit dem Wieder-aufleben der früheren Blatternepidemien ist umso-weniger berechtigt, als daS mehr alS hunderijäh? lige Bestehen der Impfung g nugsam den Beweis geliefert, daß Epidemien allerdings Naturges,tzkN folgen, und wie Professor Oeslerlea so tr»fflich erörtert, immer mit der jeweiligen Projperitlit dkr Bevölkerung zusammenlzängen, daher wohl durch ztveckmäßige hygieriische Maßregeln eine Milderung möglich, nie oder an eine Ausrottung durch küost, liche Mittel zu denken ist, so lange eS öffentliche Kulamitäten, HungerSnoth, Kriege, soziale Umwälzungen. elementare Katastrophen zc. geben lvird; darüber muß man ein- für allemal im Klaren sein, tvill man stch nicht duich Charlotanerie zu unerfüllbaren Hoffnungen und lächerlichen Prä« sklvativkn Verleilen lasse«. „Statt zu vacciniren", sagt Dr. Kiehl, „müsse n wir die Brulnester ausrotten, in lvelchen Blattern, Scharlach, Masern und TyphuS geborm werden, Strill aus Nothschild's Grab! Matbnrg, 1. Augusl. Der Wiener Rothschild ist gestorben l Da slehen sie nun die Leldträger aus den Kreisen einer bekannten ZeitungSwelt und beweinen im Hinblick auf die vielen Millionen Gulden den verblichenen Eigenthümer derselben. Wir aber sehen diele, viele Millioaen, die Oesterreich nicht mehr besitzt — viele, viele Millionen, die Oestti-reilh schuldet. „Hier ruhet daS unkoastitutiovelle Kapital!" Diese Inschrift setze» «vir auf den Grabstein deS Aaselm lliothschild. Wäre das Kapital Rothschild's konstitutionell gewesen — die sreiheitsseindliche verfassungswidrige Keaktion Bach'S halte die Geldmittel zur Fortsristung ihr,S Systems nicht gefunden. Rothschild war es vor SiUen, welcher diese Mittel herbeigeschafft und sich selbst dadurch bereichert in unberechenbarer We se. Rothschild war es auch, tvelcher durch sein Beispill Andcre verlockt und verführt h^l: wenn die größte Geld-«acht auf Erden, ivenn der geivittttcste Geschüits-mann sich nicht scheute, die verfaffungSbrüchige Regierung zu uniersttitzen — warum sollten die kl'ineren LiUte Israel's Bedenken staatsrechtlicher Natur tragen? Süß ruhet das untonstitulionelle Kapital l Mögen zur kaum geschlsffeneu Gruft hintreten und diese Inschrift lesen all' jene Gewählten dts Volkes, welche die verfuffuugswidrigen Staatsschulden anerkannt. Und lvenn wir drrjzehn I^hre nach der Wiedereinführung verfasiungSmäßiger StaatSwirth-schaft noch immer nicht vermögen, die Zinsen der Staatsschuld voll zu bezahlen, so beschVert auch Aeuilleton. Theater ani» Schule. B-n L. R. (Fortsetzung.) „Ja, ja," sprach Theodor kombinirend und langsam weiter, ,daS wäre ein entivirrender Gedanke, — hätte sie wirklich in der Lotterie ge» Wonnen, hätte Rauschenbach daS Geld verlhan — hätte sie eS bei dem Bruche mit ihm ivieder verlangt — hätte er dann gestohlen — von dem Gestot)leuen die Rückzahlung geleistet--Göll, Gott!" brach er in Wärme auS, und faßte im schnellen Weiterschreiten deS Direktors Arm, „über die Unbesonnenheit, doß er das Geld gerade in die zivei mitgeftohlenen Blätter packte, iväte schon wegzukommen! Derarlige Unbesonnenheiten zeigen dtt Kriminalfälle sehr oft, und gerade durch sie kommt geivöhnlich daS Verbrechen an den Tag, tvähtend der ganze übrige Thatbestand weder zur Ueberzeugung des RichterS, noch zum Geständniffe des Angeklagten führl. — O, wenn Sie wüßten, Herr Direktor, daß Rosa wirklich in der Lotterie gewann! Wenn wir das tvenig-stenS ersahren könnten!" „Dazu würde viel Zeit gehören, und unsere Bemühung dürfte noch immer vergeblich bleiben," btmeikie der Direktor. „Und die Umslände drängen," fiel Theodor ein, „Sie haben Recht. Wir wollen eilen, — wir müssen fort!" Der Direktor machte freilich noch einige Einwendungen, aber Theodor überzeugte ihit, daß durchaus Beide reisen müßten. Mit dem Mlttagizuge fuhren sie ab. VIII. Auf demselben Nnhaltepunkte, wo Theodor om gestiigen Abend daS Billet nach Verlin ge» liommkn hatte, stieg er mit dem Dinttor au?. War Rauschenbach in Schnurr'ö Dörflein gereist, so hatte auch er hier aussteigen und dann die zwei Wegstunden biS an'S Ziel zu Fuß odcr zu Wogen zurücklegen muffen. Sofort stellte Theodor Erkundigungen an. Er srogte, ob nicht ein stattlich aussehender junger Manu, der mit dem ersten Zuge heute angekommen, hier ausgestiegen sei und nach dem Wohnorte des Schulmeisters Schnurr sich erkundigt habe. DaS traf. Der jun^e Mann hatte in der nahegrleg'nen Restauration einige Standen sich ousg'halten und dann einen Einspänner genommen. Theodor und der Direktor l)egaben sich nach der Restauration. Hier hörten sie, daß Rauschenbach bestimmt hatte, er werde nicht zu spät zurückkehren, weil er mit den Abendzuge nach Berlin müffe. Um allein zu sein, traten sie heraus in den Garten. „Wollen wir ihm nicht entgegenfahren oder ganz hin an den Ort, tvo Fräulein Rosa bei dem Oheim sich verweilt?' trogte der Direklor. „N.in. nein," versetzie Theodor, „mein Plan ist gesaßt. Kaum zwei Stunden noch und der Zug gelzt ab. Riuschenbach muß ja drüben längst fertig sein, jeden Augenblick kann er zuiückkehren. Ueberhaupt bleibt er viel zu lange. Heule früh schon hin — und nur zivet Stuiiden weit isl'S — er könnte ja eigentlich schon längst wieder hier sein" „Und Ihr Plan?" srcgte der Dirrklor. „Den sollen Sie sofort hören, wenn wii^ hinauf in unsere Z'mmer sind." „Brauchen wir zivU Zimmer? Sagten Sie nicht: in unsere Zimmer?" Theodor bejalzete e» wit eiv.m Kopsuicken. Er rief dann den Wirih, und bat um zwei an-einaaderstoßende Zimmer. Oben angelangt, bc^ gaben sich Beide in eins der angewieje-ien Gemächer. Der Wirth entfernte sich. die HÜttkN mcuschllchtt Armuth und menschlichen Schmutzts reiutgtn, und wenn ^oS gtschehen ist, wenn auch in den Schlafzimmern der Armen reine Lüft herrsch,» und die Menschkn ihre Haut genügend reinigtn werden, dann wird eS keine akuten Exanthem^, keine Pocken, keine Mascra, keinen Scharlach und auch keinen TyphuS mehr geben". So gerne wir ferner bereit sind, die großen Verdienste anzuerkennen, die sich ein Theil der Aerzte um die öffentliche GesnndheitSpslege erworben, so ergötzlich erscheint uns doch die Behauptung, die Aerzle hätten die Pest Vertrieben und überhaupt Krankheiten vkrmindert, ja wir sind so nüchtern, an den ernsten Willen derselben im Al!' gemeinen in dieser Hinsicht zu zweifeln, weil man keinem Stand zumuthen kann, sich selbst zu rui-Viren, wenigstens haben die Mkdizinischen Maßregeln gegen Seuchen biS dato eher daS Gegen-thcil von dtM beabsichtigten Zweck bewirkt, wie ja aus dem letzten Kongreß durch Dr. Scherzer konstatirt wurde, daß die bisherigen Quarantainen gegen die Cholera nur nachiheilig wirken, und die „Medizinische Wochenschrift- vor einiger Zelt einen Lekicht auS Konstantinopel brachte, worin von den schrecklichen Folgen deS AbsperrungSsystemeS die Rede war. Und was die Vlaltern betrifft, so kann sich kein Unbefangener der Thatsache verschließen, daß mit zunehmender Impfung auch die Blatteruepidemien öfter und heftiger sich einstellten, während im Anfange d,S Jahrhunderts, wo die Ivokulation verboten und die Kuhpockenimpfung erst im Beginn war, die Blattern wenig von sich reden machten. Wenn schließlich der Herr Doktor einen Appel! an das österreichische Volk lichtet, nicht unter derAukklärung und Bildung anderer Kulturftaaten zurückzubleiben, und zugleich behauplet, lZngland hätte sich ohne Sträuben dem Impfzwang unterworfen, so ist er sehr schlecht unterrichtet, dtnn gerade in England besieht unter Führung des Herrn GibbS und mehrerer Aerzte schon lange ein Verein gegen d»n Jmpszwang, und seinen Bemühungen ist eS ivohl zuzuschreiben, daß das Parlament, ich glaube 1368, den erst 18S3 votieten Impfzwang abschaffte, worauf freilich die Jmpfer, die 13ö7 den Schwindel mit dem Blaubuch in Scene gcsetzt hatte», das neue Zwangsg'se^ wieder einschmugelten; doch da auch dort m den l^ten Jahren der iZrfolg ausblieb, so ist die Wiederaufhtbung deS Zwangsgesetzes wohl nur eine Frage der Zeit. Sind es doch gerade eine Reihe hervorragender englischer Impsäizte, die aus Grund ihrer langjährigen Erfahrungkn sich in heftige Gegner der Impfung verwandelten und „Vor der Hand können wir hier in Gemeinschaft uns aufhalten," sagte Theodor zum Direktor, „sobald wir aber den Wagen sehen, in welchem Rauschenbach kommt, müssen Sie hinüber in das anstoßende Gemach." Und nun theilte er ihm den Plan mit. Der Direktor billigte denselben. UebrigenS blieb er noch immer bei seiner Behauptung, Noja werde schuldlos erscheinen. „Selbst daß sie Ihnen nur Cinigts, nur das Hauptsächlichste übir Nauschenbach mittheilte, besremdet mich nicht," sagte er. „Ich kenne ihre noble Gesinnung, ihr Zartgefühl, ich kenne ihr ganzes Wesen. Äe mag von dem Manne nicht, sprechen, den Sie verachten lernt. Sie will die Erinnerung an ihn auS ihrer Seele werfen, wenigstens von den Fehlern und Gebrechen nicht reden, durch welche er ihr zuwider wurde. Späterhin," fuhr er fort, „wird sie schoi weniger zurürk-haltend sein —- aber gestern, bei diesem schnellen Wechsel der Dinge — ja, ich finde eS, wenn ich den ganzen Charaktrr von Fräulein Rosa auffasse, sehr natürlich, daß sie es vermied, Näheres von Rauschenbach gerade mit Ihnen zu sprechen. Und erivühttten Sie nicht, daß sie gegen J^ren Herrn Vater bedeutsame Aeußerungen that?-(Fortsetzung folgt.) mit Eckel davon abwandten. Dr. Etowell nennt sie geradezu einen Fluch für die menschliche Ge. sellschaft ; Dr. Collins schreibt einen Freund, daß er mit Entsetzen an die Opfer denke, die derselben zur Beute fallen; Dr. Lanstaffe nenne sie einen monströsen Betrug; Dr. Mitchell den kolossalsten Humbug, den man dem Menschengeschlechte durch trügerische Voespiegelungen jemals aufgeladen hat. Diesen Protesten schließen sich eine grobe Zahl franzöj'ischer und deutscher Aerzte an; so nennt sie Dr. Boyard ein Verbrechen gegen die Natur, Pros. Ennemoser die gioßartigste Mystifikation, seit die W-lt besteht, etwa den Hcren-glauben ausgenommen. Wenn nun gleichwohl daS englische und deutsche Parlament Zwaogs-gesetze votirten, so ist das nur ein Beweis blin-dlN Autoritätsgll.ubens, gleichivie die Puritaner im Mittelalter die relijjiöse Intoleranz übten, bleibt aber ebenso verwerflich, es sei denn, es ivürde nachgewiesen, die medizinischen Autoritäten seien unfehttiar und hätten sich niemals geirrt. Nachdem jedoch gerade hochgeachtete österreichische Aerzte sich an die Spitze der Jmpfgegnrr stellten, so hegen wir die Zuversicht, daß unsere Gesetzge. b,r in dieser Frage einen selbständigen Weg einschlagen und Nicht ärztlichen Standesinteresst einem Gedäude u»cht auszuhelsen und jei der Netrag, tvelchen der Bau erfordert, so hoch, daß man es »vohl überlegen müsse, wohin mau ein solches Gedäude stellt. Die Spaikaffe habe noch Zeit genug zn erwägen, ob pe überhaupt bauen will und wüede es bejahenden Fall» sehr wenige Personen geben, »velche da» P ojekt, i» der Pfarrhos-Gafse ein Sparkasse-Gtbäude ausju-führen, billigen. Wolle die Sp^rtoffe da» Hau» des Herr» Dr. Röckenzann ankaustn, um ihr Geld »u plazir««, dann möge e» geschehen. Herr Franz vindlechner spricht al» geborner Marburger der inneren Stadt. D r Gemeinde-rath müsse darauf Rückficht nehmen, baß nicht Alle» „hlnau»" Verlegt iveede, sonst müsse die Stcdt Veröden. Die Sparkasse soll in der Stadt bleiben, weil sie viel Verkehr betvirkt und darum sei der Antauf de» Röckenzaun'ichen Hiuses zu empsehlen. Herr Dr. Lorber wünscht dle Genehmigung de» Bertragts und bekämpft die Gegner, die vom Neubau eives Sparkasse-Gebäude» reden. Nirgend sei beschlossen wordeo, daß gebaut «Verden müsse und handle fich's heute nnr um den Ankauf de» Hause». Die Gegner fänden diese» Hau» zu themr und sei nach ihrer Behauptung der Platz zu abgelegen. Dieses Haus sei einen Stock hoch, habe zehn Fenster G-ssenfroat uno gehören S00 Quadratklafter Garten dazu; wer nun fage, daß dasselbe zu theuer sei, keone uisere Prei»-Verhältnisse nicht. Der Kaufvertrag gebe den besten Aufschluß. Der frühere Besitzer wolle noch zwei Jahre dort wohnen und jährlich eine Miethe von V00 fl. zahle». Di» Berechnung des Herrn Girftmayr sei eine auf die Spitze getriebene Unrichtigkeit. Ein Bellast sei gar nicht zu befürchten »ad >o Viel al» e» jetzt koste, werbe man ftr da» Hau» immer noch erhalten, wenn da»selbe später veikanft werde, der Kr-dit der Sparkasse werde sich heben, wenn die Bevölkerung weiß, daß der Reservefond in Häusern angelegt werbe und nicht in Papieren. Die Spartasse sei ein Posten, welcher das geldsuchende Pudlitum herbeiziehe. Die Pfarrhof-Gasse liege im Ceatrum der Stadt, sei also ein günstigkr Posten und habe der Borrebner Herr Franz Bindlechaer ganz richtig bemerkt, daß man nicht Alle» in einer Borstadt anhäufen soll. Wenn sür einen Stadt-ihell nichts gethan werde, so sinke er bald zum Paria herab. Da» fragliche Haus sei p:ei»wür» dig und habe die Spartasse Mit dem Al.k.,ufe de»selbtn ein gute» Geschäst gemacht. Herr Stampfl erörtert die Möglichkeit, die Kreuzstrohe östlich vom Röckenzaun'ichen Hause anzulegen. Al» die Großmutter de» Redner», grau Regina Bogl, noch vefitzerin diese» Hause» wur, sei ein solches Projekt schon b.sprochea worden, und haben diese Frau und Htrr Koch mit dem Grazer Konststorium unterhandelt. Die Sache sei in der Schivebe geblieben und zivar deßhalb, tveil Frau Vogel und Herr Koch die Wandmauer de» gegenüberliegenden Galten» erhalten sollten. Jetzt werde es leicht sein, das alte Projett wieder aufzugreifen und komme pur die Frage der Ab- lösung in Betracht. Ueber den Bau eines Spar-kasse-Gebäudes könne man jetzt noch nicht streiten, denn die Spaltasse habe nur beschlosser», das Hau» zu kaufen; die Möglichkeit einia Bau aufzuführen, sei eine andere Frage, die später zur Lösuog komme. Für Herrn Ludwig vitterl von Tessenberg stellt sich die Froge einfach: ob die Anl,guvg de» Reservtfonde» hier ein Bortheil sei oder nicht. Dle Djr»tt«on und der Au»schuk der Sparkasse haben dies anerkannt und e» tritt jetzt an den Gemeinderath die Frage heran, ob er diese An, legung hindern wolle. Um den Bau eiue» Spar-kasse-Gebäudt» handle sich'» heute nicht, dazu sei ein neuer Beschluß der Spartasse und de» Ge« meinderathe» erforderlich. Die Frage, ob diese Anlegung de» Reservefonde» vortheilhaft sei oder nicht, müsse bejaht werben. An der Einwilligung der Dompsarre zur Straßeneröffnung zweifelt der Redner nicht, denn diese gewinne ja einen Baugrund. Herr Perto erinnert, der Antragsteller habe selbst erwähnt, daß ein Bau aufgeführt werden soll und deßwegeu s ien Bedenken geäußert wor^ den. Al» Steuer-Mltzahler von Marburg habe er doch ein Interesse an der Verwendung de» Sparkasse-Kopital», denn wenn es schief gehe, so müssen die Steuerträger herangezogen werden. Was die Baulust betreffe, so »erden praktische Leute zugeben, daß mau über die Zweckmäßigteit eines Baue» im Klaren sein müsse, bevor man ein großes Kapital auslegt. Der zweckmäßigste Antrag sei jener des Herrn Girftmayr; ein solche» Gebäude müsse an einem öffentlichen Platze stehet,. Herr Dr. Lorber betont, daß jetzt nicht zu entscheiden sei, wo das Sparkaffe-Gedäude stehen soll, sondern nur: ob der Ankauf dies» H^iist» zu genehmigen. In der Sparkasse-Sitzung halie man d«n Beschluß auch motivirt durch ben Hin-iveis auf eine Aequisition, wo möglicherweise ein Sparkasse-Gebäude hingestellt werden könne; hlute aber müsse nicht beschlösse» werben, wo ein Sp^n-kaffe-Gebäude aufgeführt werden soll, sondern nur: ist da» Hau» Werth, um 20,000 fl. getaust zu werden? Für den Antauf sprechen der Prei» und die Anlegung de» Reservesond» in Realitäten, ivomtt doch einmal der Anfang gemacht weiden miisse. Die Sparkasse in Mureck z. B. habe ein »ren Hvteiler neu nnIi«UIx «ortlrt dads. ^v^aufs üdsrdaupt unä ru DV^txeselivnkvn jll8t)0»olläers sriauds ioti mir Lvlxsuäs Oöß^sn8täll6o bestsu8 2U smpfsklsv: Lrsuj-s von 6olä uvä Lilbsr, 8!Iborno Xeltttu, (-olä^sttoli kür Horrsv u.vamev, xoläens jsm^si'rmK^ö, Viklmavtriv^ö, xoläsQS Okrrives uvä Odr^sliävxs, (Zrrsnatxsruitursii, OolÄ- uua Lilberxkrmtursll, OarvitursQ saiumt Lraevlettsii, L88be8tsLlcv, li'liißssrdüts, Lodlüs8slkalcsv, Vs88örtbe8tevlce, ös8tel:Ic6 5ür Lillilsr, Rakm- uvä LuxpöHZcliöxtör, Iksövsüisi', ^uc^sr2s.i»x6l!, Lsrvisttsnrsifs, Lierdvo^sr, Latstässeksv, t'ruokt- u. ^uolrersekklsv, Lsuktüpkolisn, 1'kdalcä03ell u. 8. >v. k'srvor konliäen siod auk meinem I.aAsr V^asrou von Vkiaasilber vöusstsr I'ayou uvä rslelis^sr au8 äon destrsnommirl^ön I^'abrillen ^Vieus. ^uxloioti mkvks ick clem xeskrten?ub1ilcum el'jgs6l)6ll8t beicsnnt, 6»8s iok alle in wein k'aot» ein-8elilaßssn66n be8vrxö, ÄUIZKSI» u. 6x1. übsrosdms. ^uvslov, »Ite» Loltl unä Klibvr vsräen KU Icautt oäor silie6tsu8olit. t'reiQäv Itulläsll veräen soxieiod deäisvt. 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Wjtdtrverl^iiuseril Crtra-Nabatt. Zu gleicher Zeit erlaube ich mir, meine Restauration sowie mein Kaffeehans zu empfehlen, wo ich stets bestrebt bin, durch gute Küche und gutt Getränke, bei aufmerksamer Be-dienung, zu den möglichst billigen Preisen meine ?. I. Gäste zu befriedigen. Besonders erlaube ich mir ein ?. 1'. Publkum aufmerksam zu machen, daß ich für Ztammgiiste eine besondere Vreisermäßigllvg eingeführt habe. Abonnement für Mittagsttsch von 8 fl. aufw. Sich bestens empfehlend Krigekko, 669 _Casin v'Restaurateur. Notvl ^vlianii". Wegen Reinigung drs Eck^Lokalts befindet sich die kestsurativi» rvvlits von» Nanstlittrv, und empfiehlt sich mit gllter tiilliger Küche, echtem Nadkersiiorger und Pilkerer Weilt, dann bestem VSH schtN Miirientlier bei prompter Bedienung aus das uärmste. (736 Wohnungen. Eine Wohnung mit 3 Zimmern, Küche und Zugehör, Aussicht aus den Hauplpl^ztz; vann zwei Wohnungen, jtde mit 2 Zimmern, Küche und Zugehör. sind sogleich zu vermielhen. (738 Anzufragen Hauptplatz Nr. 80. DarlehenS-Gesuch. E'N verel)klichter gebildeter Mann mit sicherem Monatsgehalte biitkt in seiner gegenwärtigen Nothlage um ün Darlehen von fl. gegen verläßliche Rückzahlung von monatlich 5 fl. und 10°/o Verzinsung._(728 Gast- und Zinshaus-Verkauf. Das mitten in der Stadt WolfSbera tn Kärnten auf einem guten Posten an der die Stadt dnrchzie« henden Hauptstraße gelegene Mohren-WirthShauS wird wegen Ablebens der El)egattin deS BefitzerS auö freier Hand ver-kauft. Das Haus hat eine Frontlänge von 88 Klaftern, mit einem Bauarea von ltöS Quadr.-Klastern und umfaßt 14 Zimmer, darunter sehr geräumige Gastzimmer mit der reizenden Aussicht auf die Saualpe und deren srnchtbaren Abhänge, einen regelmäßig gebanten Tanzsaal, ö gassen« seitige sehr geräumige VerkausSgewölbe, 3 frische Keller, eiuen Eiskeller, derzeit mit 120 Fuhren Eis gefüllt, und einen sehr geräumigen Hofraum, nebst eiuem sehr guten Brunnen. — Bei demselben befindet sich auch ein HanS-garten mit 137 Qkl. und daS Recht zur Benützung zweier Theilgärten der Stadtkommune. DaS jährliche ZinSer-tlägniß ist derzeit bedeutend. ES wird bemerkt, daß sich das Gebäude wegen seiner vorzüglichen Lage für jedes Geschäft eignet, daß nach der Beschaffenheit des Dachbodens im Falle des Bedarfes noch mehrere Zimmer angebracht werden können, und daß bei Zustandekommen der projet-tirten Lavantthaler Eisenbahn eie Znfalirt zum Bahnhofe jedenfalls eine sehr bequeme wäre. Der Kaufschilling beträgt I4.l)l)l1 fl., wovon 6000 fl. liegen bleibeu können. DaS vorhandene Jnveutar könnte glelchfalls vom Käufer abgelöst werden. Kaufsliebhaber werden ersucht, sich an den gefertigten Eigenthümer zu wenden. Wolfs berg am 23. Juni 1874. 702_Stefan Grillitsch, Hausbesitzer. Eine Wohnung 726 mit 3 Zimmern, Küche, Holzlege und Bodenan-theil ist sogleich beziehbar. Anzufragen in der Pöschl'scden Glashandlung, Kärntnergasse. Eine gute Singer'sche RSHmajchillt ist billig zu verkaufen. (723 Anzufragen bei Frau Elis« Kray, Dienst-Vetmitllungsr Comploir, Burgplatz Nr. 2. )aS große LooS ?von 20500VM. wurde am i19.Mai d.3.bei kmir gewonnen I^.L.Lokn. eLooi von 2050H0T wurde am 19.Moi d.J.be>^ mir gewonnen. I«. 3. « n f M ist bekanntlich wiederum am 19. Mai ^ d. I. _ von S«S,«OV Mar? mit der Devise: klllek «Nil 8eMli liei volml laut amtlicher Gewinnliste, wie schon so oft. abermalsZ bei mir gewonnen worden; überhaupt habe in denl Gewinnziehungen vom Mai und Juni d. I. meinl geehrten Interessenten die Gewinnsumme vonZ jiber 2WMV Tlsi. oder km. M,Wit laut amtliche» Gewinnlisten baar ausbezahlt. Diesmal wiederum! ev. 800.000 Mark Ktt. enthält die vom Staate Hamburg garantirtki l^rohe Geld-Lolterie von über s Millionen »?«,««« Thalee,! welche iitimal witttlum mit «»jierirlilMM Witle« Btwiiiilti liedtitliid »troithtt ist; si-^enihSlt mir vs,«vv Loose und werde» in! «wenigen Monaien in nur noch ö Ndtheilungenz Ds»lße»dt VlwiilUt ßchtr gewoiiiell. nämlich- ti Mroßer Hauptgewinn event. «Lhaler» speziell Thaler so.ogg, 4().0l1l)M ^Z0,000, 20.000^ le.ooo, Smal 12,000, imais lv.ooo, LMliI 8000, gmal Sooo, 4mal4800,S 12mal 4000, llmal 3200. limcl ?400.» ^27m°l 2000, IMkl 1ö00, ö4mal 1200H «lS2300, 3m»l voo, 2Z8maI 500, 40km»l« *200, 5msl 120, 48Lmal 80. 17700mal 44, wI2752mfl 40, 20 ic. ,c> « Aus de« 5. und k. Aug«st d. I. ^ist die Gewi NU'Ziehung der 3. Abtheilung a m t-Ml ich feftge,'t?llt, zu we'ch?r der RenovationS-Preis sü» Adas ganze Örlg'nal-LooS 9 fl. ö. W./ LbaS hl'lbe Or!ginal-LooS 4V, fl. „ « viert:! Original-LooS 2'/, fl. „ z »,-kostet. D.'ese mit Staatswappen versehenenW A'D riginal-t! oose sende ich gegen frankirte EmsendunxH AdeS Vet.cgeS ,?lb.t nach den entferntesten Tegen-W >V»i>en den geehrten Austraggebern sofort zu. TbensoW Nersolgeu die amtliche Gewinnliste und die Te-L ^winngelder .ofort nach der Liehung an jeden derD Mb ei mir Be.hetlii>n prompt und verschwiegen. DnrchW auSg''bc?!^ete.l Berbiudungen überall kann manV ^^cuch jeden Gewinn in seinem Wohnort aus-Z s befehlt erhalten. (712^ U i« Hamd«rg» I k!i Haupt Comptoir, Bankier und Wechse^eschäft. Z»S«UK»GKM ZUMMSUKU wechleiaeichast. W ««MAUG«« Verstorbene in Marliurg. Am 25. Juli: Sark Maria, PrivatbeamtenStochter, 13 M., Mühlgasse, Mase'n. - 26.: Ledlneg Jakob, TaglöhnerSsohn, 2 St.. Magdalenavolstadt, Schwäche. -» PerkovicFranz. tienst...agossohu. Kärntnervorstadt, todt geb. — 27.: Pachole Johann. Patentalinvalide. 65 I., Kärntnervorstadt, Altersschwäche. — 23.: Waltel Anna, Kondukteursgattin, 72 I., Welling, RückenmarkSlähmung. — Schuster Theresia, k. k. SteueramtSadjunktenSgattin, 41 I., Kärntnervorstadt, Lungentuberkulose. — 29.: V o. dopiuc Gottfried, PackträgerSsohn, 6 Mon., Webergaffe, Blattern. — 31.: Dworschak Elisabeth, Mautheinneh-merSgattin, 70 I., Magdalena, Altersschwäche._ Marvurg, 1. August. (WochenmarttSdericht) Weizen s!. 6.30, Korn fl. 4.30, Gerste fl. 4.10, Hofer fl. 2.90, Kukuru^ fl. 5.40, Heiden fl. 4.30, Hirsedrein fl. 6<0, Erdöpset fl. 2.80, Rindfleisch 23, «albfleifch 23, Schweinfleisch j. 31, Holz hart 30" fl. 10.50, 13"fl. b.50, weich 80" fl. 6.^0, 13 fl. 4.30 pr. Klafter. Holzkohlen hart 60, w-ich 40 kr. pr. Heu fl.1.70, 1.40, Lager-stroh fl 1.^0, S..eus roh fl. 0.K0. Pctlau, 31. Juli. (Wochenmarktsbericht.) Weizen fl. 5.—, Ko.n st. 4.—. Gerste 3.20, Hafer fl. 0.—, Kttkt'ruh fl. 4.70, 0 kr. pr^B'etz. Heu fl. 1.50, Lagecstroh fl. 1.20, Streusiroh fl. 0.30 pr. Ctn.__ Ein Studierender wünscht lvährend ten F-rien Instruktionen für Knaben oder Mädchen zu erthellen. (739 Adr'sse im Comploir dieses Blattet. Eine Schneckenstiege 10j Schuh hoch, seljr gut erhalten, lst sammt Aussahkasten allsogleich billig zu haben be» 727_I. öeeb am Burgplatz. Verantwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Tdnard Zauschitz m Marburg S. «. St «