VrikuumcrationS-Preise: Fitr Laibach: Siazjiihrig ... 8 ft. 40 kr. HslbWrig ... 4 „ 20 „ «ierteljiihrig . . 2 „ 10 „ 70 „ Laibacher McOodton: vahnhofgaffe Nr. 132. M i t ber Post: Tsmzjiihrig... 11 fl. — ft. Halbjiihrig ... 5 „ 50 „ Bjrrteljiihrig . 2 „ 75 „ Wr Zustellung ins Hans niet» irltRhrig 25 kr., monatl. 9 kr. Stnjelne Nummern 6 kr. Expedttiou- & Jnserateu-Bureau: Songrt§t>(ag Nr. 81 (Buch' tonbtung von Jgn. v. Kleins mayr & Fed. Bamberg.) Anserttons-reise: Fiir hie einfpnttige $etit;eih' i 4 kr.. bei zweimaliger @in» ■chaining a 7 kr., bteimaligec it 10 kr. Jnsrrtionestempel jebeSmal 30 kr. Vnonyme Mitlheilungen »etbcti nicht berticksichtiqt; Manuscripte nicht zurirckgesendet. Bei griihrren Jnseraien unb bfteter Einschaltung entsprr, chcnber Radail. Nr. 230. Dillstag, 7. Oktober 1873. — Morgen: Brigitta. 6. Jahrgattg. Eiue Wchlrede MS Tirol. (Fortsetznng.) Aber diese Einheit barf in feinem wesentlichen Punkt eine theoretische Bestimmung bleiben, welchc blos auf dem Papicr verzcichnet ist, sondern sic muh, damit cin gesundes Staatsleben herrsche, auch cine praktisch geltende Macht sein, deren gesetzlichcs Waltcn widerstandelos durch alle Gliedcr dcs Reichs-korpers geht unb ihre Bcwegungen bestimmt. Wenn dahcr irgend tin Land in Dingcn, wclchc bent Reiche zustcheii, sich dem Willen des Reiches verschlieht, so ist dies ein Znstanb politischcr Krankhcit, gerade so toie es cine Slorung im menschtichen Korper ist, wenn ein Fuh ober Arm bcti Besehlen be« Willetts, des cinhcitlichcn Lcbcnsccntrnms, nicht mchr gc-horcht, sonbern regungslos blcibt. Im einen toie im andern Fall lcidet der Organismus an ciner theil-wciscn Lahmnng. Run haben wir zum Bcispiel gcschen, batz ein Lanb bic Bcstimmungen der Staats-grnndgesetzc iibcr bic Gemeitibegenvssen unb bic Vorschristcn bcr Reichsgcsetze iibcr bas Schultocscn nicht znr Ansfiihrung brachte unb so bem gcsetzlichcn Willen bes Reiches gegemiber_ regungslos blicb. bah also bic Wirksamkcit bes Reiches in biefem Lanbe rrlahmte. Ein solchcr krankhafter Znstanb mutz gehcilt unb Vorsorge basur gctroffen tocrbctt, dah die Reichsgewalt in allem, was ihr znsteht, wirk* liche Herrin und Vollstreckerin sci unb bah somit lanbtaglichcr Misbrauch bes Gesetzgebnngsrcchtes nicht mchr im Stande sei, bic Dnrchfnhrnng bcr Rcichsgcsctzc willkiirlich zu hinbern ober nngebithr-lich auszuhaltcn. Abcr bie Einheit allein unb ware sic noch so sest, reicht nicht aus, bie Wohlsahrt, Macht unb Grohc bes Reiches zn begriinben ; bie Einheit ist ja nur eine Form, roenn auch eine nothroenbige Form, bie erst burch ben Jnhalt Leben unb Be* beutung crhalt. Den richtigen Jnhalt aber gibt bie Eultur. Dcnn alle Bebingungen ber Wohl-sahrt cines Staatcs unb alle Mittel seiner Macht lasscn sich zusammenfassen in bas cine inhaltreichc Wort: Eultur, bas ist Entwicklung ber sittlichcn, gcistigctt unb materietlen Kraste. Jcbe Zcit charak* icrisiert sich nun burch eine bcstimmtc Stusc unb Form ber Eultur unb burch die nothroenbigen For-berungen, bie mit biefer jusaininenhangcn. Denn bie Eultur bcr Mcnschhcit steht nicht still, sonbern ist im grofectt unb ganjen eine unaushaltsatn fort* schreitenbe Macht, bie a lies, was sich ihr anschlietzt, forbert unb erhoht, was sich ihr cntgcgenstctlt, nie>: berwirft unb bem Verwesmigsprocetz iibcrantroortet. Wic bie Sonne ober bie Wannc, ist auch bie Eultur cbeit so eine auflofenbe, zersetzenbe, als eine binbenbe, gcftaltenbe Macht. Sic lost alte morsch getoorbeue Lebenssormen auf unb lcitct bas Wachsthum nener lcbeussahiger Bilbnngcn cin unb sorgt so fur bie baiternbe Gesunbheit bes menschheitlichen Daseins. Was bcr Eultur entspricht, was bie gesunbe Eultur ber Zcit als belebenbes Prinzip in sich aufniinmt, das verjungl sich imrner nru, bliiht unb tragt Friichtc, toie cine Pflanze, die, wohlgepslegt unb bon reincm Himmclslicht umfloffctt, auf fruchtbarem Boben steht; was sich aber biefer Zeitcultur ber* schlieht, bas ficcht hin, wclkt unb ftirbt. Allcs Wciterschreiten gcsuudcr Eulturcntwick-tung erfolgt abcr imrner nur in ber Lust unb untcr ber Sonne angctneffener Freiheit. Die moderne Zeit nun mit ihrem gercaltigen Eulturstrcbcn charaf* tcrifiert sich burch cine befonbere ^ebhaftiglcit bes Vcrlangcns nach aller Art biirgerlicher, politischcr unb retigiofer Frcihcit. In biefem Vcrlangcn ist ber Geist unfererZeit so ausnahmSlos unb so consequent, dah tr alle bicsc Freiheitcn, wic Vereins-unb Bersammlungsrecht, sreie Meinungsauherung in Wort unb ©thrift, auch fiir seine crklarten Gegner forbert, cr will nicht Privilcgicn fur feine Anhangcr, Bcschrankungcn fiir seine Fcinbc, sonbern gerccht unb billig im Ucbcrmatz, forbert unb gibt cr mit gleich austheitenber Hanb fiir bie Kinbcr ber Reaction, wic fiir bie Anwaltc bes Fortfchritts. Wcr bas Gegentheil behauptct, ist blinb ober will nicht fehcn. Unfere Zeit ist nicht Fcinbin ber Religion, Dcrabfcheut aber alle unbulbfamen Zwangs-gefetze; fie ist nicht Freunbin ber Jrrcligiositat, liebt abcr bie Frcihcit ber religiofen Ucbcrzcugung; fje begehrt nicht Bchcrrschung bcr Kirchc in beren inneren Angelcgcnhcitcn, ocrtangt aber mit Nach-brucf b:e Setbstbestimmung dcs Staatcs auf feinem Gebietc. Wir fuchen baher auch nicht ben kirchlich-polilischen Kampf, sonbern nchmen nur ben uns ausgebrungenen cntschlossen an. Man zwingt uns aber zur Wchr zu grcifen, inbem man bem Stoat sein Sclbstbcstimmnngsrecht theoretisch unb praktisch slreiiig macht. Ober hciht es nicht ben Staat, sein Ieuilleton. Eine tiiftreifc am 27. August 1873. (Fortsetznng.) Wir hatten eine Hohc von 4965 Fuh unb traten in eine Schicht seiner Dunstblaschcn, bie auf Gcsicht unb HSnbc niebcrfiefen. Ruhig unb maje« ftatifch schwcbtc ber Ballon iibcr bie griincn Gcfildc dcs Blocklanbcs, bie von zahllofcn fitberneu Fabchcn Kanalen unb Graben — wic burchwirkt warett. Dcr Blick herab auf bie fchwachhaufcr Ehauffce mit ihrcn Villen jeigte letzterc wic auf einen Faben gc* reihte wcih gtanzenbe Perlchcn. Ucber bic Stabt Breitete sich atfmatig ein leichter Nebclschlcier, ans toelchem die Thitrmc gleich unscheinbaren Stabchcn nur eben hervorrngten. Untcr uns glanjten, von bcr Abenbfonnc bcleuchtet, bie fpiegetglatten Flcichcn ber Wumme unb Hamme, sich links vor uns vereini-ficnb, fuhrten fie nnfern Blick nach ben rcizenb gc* legencn Ortschastcn Lesum, Vcgesack, St. Akagnus unb Blnmenthal. Zu unsercr Rechten bie Dorscr Micnthal unb Bvrgselb mit ihrcn Buntbclebtcn GSnsc- unb Vichwcidcn. Es war 6 Uhr 40 Mi* "uicn. Wir entliejjen bic zweite Taube; fie setzte sich auf den Rand bcr Gondcl unb blicktc um sich. Jch bcriihrtc sic mit bcr Hanb, sic ntthnt ihrcn Flng nach Rorben unb war balb im Rebel bcr* schwunben. Herr Sivcl schicklc sich an, ben Taubcn-kasig auszuwersen, um ein wcitcrcs Stcigcn zu be* toirfen, hiclt inbe§ bamit zuriick, da untcr uns Menschen zu sein schienen. Lcidcr mutzten wir hier unfere Hohenbeobachtungen cinftellen, ba bcr Mecha-nismns dcs Ancroidbarometcrs feine wcitere Drc-huttg ber Rabel zulief, obwohl an ausgcworfcncn Logs ein fortroahrenbes Stcigcn beutlich zu bemer-kcn war. Die Luft wurbe reiner, bie Sonne roar foeben hinter eine Wolkc getreten, unb untcr uns triebett, vom Winbe gejagt, graue Rebelfchroaben. Kaum hatten wir bicsc Rebelregion hinter uns, als sich bas grohartigste Schauspicl bcr ganzen Fahrt bem Auge barbot, inbem Plvtzlich eine Strahlcn-gtorie sich iibcr die angehenbe Dammcrung crgoh unb nun die (Sonne felbst noch einmat, wic zum Abschiede, in ihrcr vollcn Schonhcit hertiortrat. Dcr iu ber Ebcnc sichtbarc Sonncnuntcrgang gibt in ber That itur ein fchwachcs Rachbild einer solchcn Szcnc. Kcin Laut mchr brang con ber Erde zu uns her* auf unb cine feierliche ©title umgab uns inmitten bes blauen Aethers. Selbst ber Ballon glitt gcraufch- los dahin; ber Laut unsercr Rede war matt, unb nur roenn bas straff gespanntc Taurocrk achzte, scholl aus bet Hohlung des Ballons ein scltsames Echo zuruck. Die untergchende Sonne go§ reiche Gold* strbmc fiber die untcr uns lausenben Rebelmafscn, unb lietz ihrc lctztcn Strahlcn mit rothlichem Schiinincr auf ben zarten Wolkenbildungen zu un-seren Haupten roeilcn, so bah Jber ganze Himmet roie von cittern Purpttrschleicr umflosscn schien. Der Horizont hob sich zufeheubs; bie Erbe erfchien tics uusgehohlt, unb wir fchroebten inmitten ciner grofjett Hohlkugcl, bic Halb in bcr Erbe, hatb burch ben Hunmel ihrcn crhabettcn Abfchlutz fand. Abcr fiber* waltigender noch wurbe ber Anblick biefer majcsta-tifchcn Natur burch ihr erhabencs Schwcigen. Gleich jenetn Schafer in Uhlands „Sontttagsliede" roarb unfere Seele unwillkiirlich von bem GefQHI bcr An* bacht erfnllt. — Es roar ber fchonfte unb erhabenfte Augenbticf mcincs Lcbcns. Run erst vcrstanb ich ben Enthusiasmus ber erftcn Luftfchiffcr, als sic sich liber bie Erbe cmporgchobcn fahen unb mit fieg* rcichem Sluge bie ungeheure Runbung uinspanntcn. Es ist roar, bicsc hitntnlifche Natur lockt uns mit roeit groherer magtscher ®eroalt, als felbst bcr Occan unb bic Witfte uns lockcn. Es ergreift uns cin Recht und seine Autoritat vcrncincn, roenn die kleri-cale Presse die Unterordnung des Slaatsoberhauptes unter die Hierarchic verlangt, roenn der unterste Diener der Hierarchic dem Staatsgesetze den Ge-horsam roeigert, und roenn cine fremde auswartige Hand ties in unser politischeS Leben eingreift und unsere Slaatsgrundgesetze, unsere Schul- und Ehe-gesetze als „null und nichtig" zerreihen mochte? Wenn man so unsere Friedensliebe mil Anmahungen beantwortet, unseren patriotischesten Anstrengungen fur das Gedeihen des Staates Worte des Fluches und Werke der Zerstorung entgegengesctzt, roenn man planmahig an der Erniedrigung dcr Staats-geroalt arbeitet und den kaiserlichen Doppeladler in den Schatten der Tiara stellen will — roer von uns ist da noch kurzsichtig oder mattherzig gettug, urn nicht das Schroert zu sassen und zu siihrcn, das uns die Gegtter geroaltsam in die Hande drncken? Wir ergreifen es und roerdeit cs zu ge-brauchen roissen; auch roir Oesterreicher, „roir gehen nicht nach Canossa", sondern roir kampsen ohne Wanken fiir die Unabhangigkeit der Staatsgeroalt und ihre freie Selbstbestimmung. Die Keime und Bedingungen fur diese und alle anderen Freiheiten find aber in den Staats-grundgesetzen niedergetegt; der versassungstreue Ab-geordnete roird daher an denselben unverbrnchlich sesthalten, fiir ihre Ansbildung und Besestigung stimmen und uberhaupt einen ossenen Sinn und ein roarmes Herz haben miissen fiir alle Richtungen der Gefetzgebung, die geeignet find, miser Oesterreich, das bereits ein Einheitsstaat ist, auch immer mehr als Culturstaat auszubilden. (Schlutz folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 7. Oktober. Inland. Es zeigt sich nunmehr, batz der ver-fassungstreue Grohgrundbesitz entschlossen, ist die roiederholt gerugte und als gesetzwidrig nachgeroiesene Ausnahme der Nutznietzer geistlicher Beneficien in die Wahlerlisten des Grotzgrundbesitzes nicht ruhig uber sich ergehen zu lassen. So hat bereits daj WahlcomitS der verfassungstreuen Grotzgrundbesitzer in der Steiermark dem Statthalter eine Reclamation gegen die Ausnahme der Nutznietzer geistlicher Stistmigen in die Wahlerliste uberreicht. Gleichzeitig roird aus O b e r o st e r r e i ch gcmeldet, dah das Wahlrecht von 17 in der dortigen Liste ausgenommenen gcistlichen Pfriinden aus Grund des § 13 der Reichsraths-Wahlordnung von den Wahl-berechtigten bestritten roird und datz Herr v. Wieden-seld die rechtzeitig dagegen eingcbrachtc Reclamation bereits in Handen hat. In Oberosterrcich, roo der Wahlerfolg im grotzen Grundbesitze regelmatzig schroankt, ist diese Energie besonders erfreulich. Wer- machtiges, ein unnennbares Sehnen; ohne Aushoren mochten roir aus diesen grenzenlosen Ebenen umher-irren. — Allein bereits erinnerte uns das Sinken der Sonne und unseres Ballons, datz cs Zeit ward, die Region der Traume zu verlassen. Nur zu tang schon hatten roir uns dem Joch der Schroere ent-zogen, es galt, zum alien Gehorsam, zur irdischen Schroere zuriickkchre.i. Der Ballon hatte bis dahin scnkrccht und un-beroeglich uber den Blanken gestanden, cinetn etroa 50 Morgen grotzen flachen Geroasser. „Nous des-cendons", fagtc Herr Sivel und rotes mit ver-lcgcncr Mienc aus die untcr uns befmdliche Wasscr-' flachc. Er hatte Recht, ein Blick aus das Barometer uberzeugte mich, datz wir schon tin starten Sinken begrifsen roarett. Die Instrumente rourden moglichst gcsichert, Hcrr Sivcl zog die Ventilleine und cin dumpses Gelose verkiinbete das starkc Aus-stromen des GaseS. Anfangs sich lattgsam scnkend, rtahm der Ballon cine immer starker rocrdcnde Ge-schroindigkeit an, und bald roarett roir machtlos dem Gesetze der Schroere vcrsallen. (Schlutz fotgt.) den die Reclatnationcit, roic es sich von rechtsroegen gebiihrt, berucksichtigt, danit ist die Stellung der dortigen Feudalen, roelche sich ohttehin so schroach siihlen, datz sie der Versassungspartei bereits ein Compromis anboten, so wesentlich geandert, datz der versassungstreue Grotzgrundbesitz mit Znversicht aus den Sieg rechnen fantt. Es ist zu hoffen, datz das lobliche Beispiel auch in ben iibrigen Lanbern Nach-ahtnung finben werbe. Aus Innsbruck toirb gemelbet, datz ein Schreiben des Jesuitengenerals die von der osterreichischen Regieruttg fur die theologische Facul-tat in Innsbruck gestellten Attforbcrnngen als un-annehutbar fur ben Orbett erklarte. Damit hat das Verbleiben der Jesuiten an der innsbrucker Hochschule sein Ende erreicht, nitd erroeist sich die betresfende Verfugnng der Regieruttg als vollkommen genitgend fur ben beabsichtigten Zroeck, trotz ber viel-geriigten, vcrsvhnlichen Fassnng. Man kannte ebctt bie im Generalatshause zu Rom matzgebenben An-fchauungen uttb hatte es nicht nothwenbig, gehassige Miltel anzuroenben. Die eittfache Forberung, datz die Patres sich dem allgemeinen Gesetze unterroersen, geniigte, biesclben von ihrem Posten, ben Graf Leo Thun ihttett eingeraumt, zu beseitigcn, roie srither bereits tine ahnliche Verfugnng hingercicht hat, ben Jesuiten bie Staatsgymnasien zu entziehen. Die u n g a r i s ch e Regiernng hat bas im Wege bes Prasibiums bes Abgeorbnetenhauses iibermittette Verlangen eittiger Achtunbvierzigcr, ber Reichstag moge noch vor Adlans seiner Vertagnngssrist cin-berufen roerben, abschlagig beschieden. DaS Mini-sterium halt daran fest, datz ber Reichstag an dem von allem Ansange an sestgesetzten Termin, am 8. November, roieder znsammentrete. Richtsdesto-roeniger roird die Finanzcalamitat, roelche von den Stimmsnhrern ber iiutzersten Linken als Grunb enter vorzeitigen Einbrrusnng bes Parlamentes anf-gesuhrt roird, durch die Reduction des Beamtenper-sonales illustriert, die in den Minister«« mittelst der Nichtbesetzung erledigter Stellen burchgefiihrt roerben sollen. Ausland. Die Nachricht, batz Furst Bismarck den Kai se r Wilhe l m Mitte Oktober nach Wi en begleiten werbe, ist, roie ber „K. Z " aus Berlin geschrieben roird, noch nicht officietl bestatigt. Die officiofett Corrcspondcnzcn haben bis jetzt nut die entgegengesetzte LeSart bestritten, nach roelcher dec Filrst bestimmt nicht gehen roerde. Jedenfalls roiifde die Bestatigvng der Reise sehr erroiinscht sein, ware es auch nur zur roeitern roenn auch fiir jeden nur halbroegs ansmerksamen Bevbachter unnothigen Be-krastigung der zwischen den drei Reichen im Ein-verstandnis mit Rutzland hergestellten guten uttb intimen Beziehnngen. Man roeitz tote ber polnische, sich diplomatisch geberdettde Correspondent des „Jour-nal des D^bats", der aus Wien daticrt, noch so ebett Rutzland und Oesterreich in Gegensatz Deutschland und Jtalien brin gen toollte. Bon ruffifcher Seite hat er schon ein Dementi im „Nord" erhatten. Was Oesterreich angeht, so gab es auch an anderen Orten subtile Leute, die ge-roissen rflhrigcn und einflutzreichen Personen am osterreichischen Hose eine Begunstiguttg der klerical-monarchischen Umtriebe in Frankreich zntranen rooll-ten. Dies steht mit den jungsten Ereignissen im offenbaren Widerspruch und die Reise des Kanzlers nach Wien roiirbe derattigem Gcrcde bcsscr als alle Dementis cin Ende ntachen uttb auch in Frankreich eine heilsame Wirknng bereitcn. Die ultramontane Presse beschastigt sich bereits mit ben letzten Consequcnzcn ber Kirchcn-gesetze, die sic in ben bi'tstersten Farben malt. Die ultramontane »Deutsche Reichszeitung" cut* wickelt die ganze Stuscnleiter ber iveiteren Matz-regetn, zu welchen die Regierung greifeu konnte. Sic roird zunachst zur Absetzung schreiten, die bekannttich aus gerichttiches Urtheil crsolgen fctnn. Aber auch das, so rust die ultramontane Ueberzeugungstreuc aus, fiihrt nicht zum Ziel; die Abgesetztm roerden j sich nicht fiir abgesctzt hatten, sondern ruhig in ber Ersullung ^ihrcr Pflichtett" sortsahren. Man kannbic Geistlichen boch nicht anf Schritt nub Tritt von einent Genbarmen vcrfolgen laffen; man roirb fie also in bas Gesangnis setzen, unb schlietzlich roirb bte ganze Klerisei hinter Schlotz unb Riegel sitzen. Unb bas antic Volk? Weim cs in die Kirche geht, kein Prie-stcr ist am Altar, das eroige Licht ist ausgeloscht, der Beichtstuhl ist leer, am Sterbebettc steht kein Trostcr u. s. ro. Man ficht, das Bild ist mit recht schroarzcn Farben getnalt, roie cs ja der bcab-sichtiglc Zroeck der Volksaushetzung crforbert. Es diirftc auch im toesentlichen ganz richtig gezeichnet sein. Wie aus Rom gemelbet roirb, soll ber P ap ft sich tteuecbingS in ganz bebenklichen Gefnnd-heitszustanden befinben. Scit einigen Tagcn foll er sein Schlaszimmer nicht mehr verlassen und trotz des ZuredenS seiner Aerztc scinen nahen Tod mit Bestimmtheit erroartend, sich mit dem Qrdncn seiner Papiere beschaftigcn. Auch soll ber Papst nur fiir Personen seiner nachften Utngebnng znganglich sein. Dcr Telegraph bringtaus Paris die Analyse cilice sehr mcrkroiirdigcu Kundgebung des Ex-Prasi-denten Thiers. Dieselbe besteht in einem Schrei-beu des greifen Staatsmanncs an den Biirgcrmci-fter dcr Stadt Nancy, roelche ihn zu einem Ban-kette in ihre Mauern getaden hat. Thiers lchnt bantend bie Eintabuitg ab. Die Art, roie er biefc Ablehnung motiviert, ist ein Kenlcnschlag gegen bie Agitation ber royalistischcn Verschroorer in Versailles. Mit btesem merkroiirbtgen Schreiben ubernirnint Thiers bie Fiihrerschaft aller anti-rvhalistifchen Elemente im Laitbe. Boll Muth uttb Znversicht fpricht Thiers sich gegen ein Beginnen aus, welches ohne Recurs an cin Land, in Abwesenheit ber National* versammlung, bie Gcschicke Frankreichs zu entscheibeu sich heransnimmt. Er sorbert, dah das Land um seinen Willen besragt werde, das Land, welches der einzig legitime Sonveran set. Damit reitzt Thiers alle Schwankenden mit sich und stellt sich an die Spitzc ber grotzen, nunmehr beginnenben Beroegnng in bem Momente, roo bte Royalisten bereits bie kiinstige Regieruttg organisiert unb die Rotten untcr sich vertheitt haben. Thiers gibt im weitcren Vcr-lanse des Schreibens sein ossenes Bekcnntnis ab zu-gunsten der Republik, ber cinzigen Regierungs-sorm. welche moglich fei. Diese Republik music oertheibigt roerben uttb mit thr alle bebrohten Er-rungenfchaften feit 1789. Thiers verkiindet, datz die entscheidende Krise eingetreten, und batz sie iiber-rounbtn roerden roird mit den Mitteln des fatten, starten Verstandes. — Mtige der Ansrus des Mamies, den niemand in der Welt allzu libcrater Gesinnung anklagen roird, gchort roerden im Landc unb die grotze Agitation beginnen. Davon haugt alles ab, nut dann roirb Frankreich der Schmach der geplan-tcn Restauration entrinneit. Das Schreiben Thiers’ ist eine politische That, von nieberfchmetlcruder Macht, unb Ruhtn unb Ehre bem Greife, ber in ber e-it-scheibenben Stnnde bas richtige Wort gesunben und riickhaltlos verkunbet. Die pariser Osficivsen stellen nunmehr mit Bestimmtheit in Ausficht, batz Graf Chamborb in ber zroeiten Halftc bieses Monats sein Manifest erlaffen roerbe. Jnzroischen ist bie Restaurations-Propaganda bereits so kiihn geroordcn, batz man bet ben Wallsahrlen Trinkspriiche auf ben ..Konig und die Konigin von Frankreich" ausbringt. Aitdcrer-scits roird telegraphisch gcmeldet, Herr Thiers roerde mit Herrn Rouher eine Untcrrcbung haben. Wen.i diese bcidcn Todfeinde eine Verstandigung znr Ab-roehr der gemeinschaftlichen Gesahr fiir nncrlatzl»ch hatten, so biirfte vielleicht auch bie Mehr'yeit ber Rabicalen nicht mehr allzulangc in ihrem Abscheu gegen das Btindnis mit ben B o n a p a r t i st c n ver-ijarrcn. Zur Tagesgeschlchte. — Wnndergcschichten. In Ncopel trcibcn die Priester noch immer ihren frechsten Mummenschanz; sie haben schon wiebcr daS Blut fees heiligen Ia-- »uariuS flufsig gemacht, und die klericalen Blatter entbloden sich nicht zu betichlen, bag jeneS heilige Bint anfanglich hart war, aber nach 55 Minuten andSchti-gen GebeteS flttsiig wurde. Eine groge Bolksmenge wohnte im Dome diesem Wunder bei. — Die Nonnen Bon. San Salvario in Turin verkaufen daS Wasier Von Lourdes, zu zwei Franker, die Flasche als Heil-mittel gegen alle mLgUchen Kcankheiten! Nattttlich werden fie daS Wasier cuS ihren eigenen Brunnen ge-schopft haben! Und wenn eS nun wirklich aus Lourdes wiire? ©olchen Betrug leibet die Regierung ungestraft! — In bet Pfalz dagegen, nemlich in Schleitha bei Weihenburg, haben die Erscheinungen der Mutter GotteS an der baierischen Grenze ein schnelles Ende genom-men. ES find nemlich 100 Franken Strafe flir den-jenigen angedroht worden, der die Mutter GotteS sieht. ©either hat fie sich nicht ntehr fehen lasien. — Bcstherinnen von Sommerfprof-s e n konnen nichts besseres thun als sich mil beat Beginn der nachsten Saifon nach Amerika zu begeben. Dort sollen nemlich — nach einer Mittheilung ber „New-Borker Handelszeitung" — Sommersprossen fashionable werden, well eine berUhmtc Modedictatorin da-toit beglttckt ist. Allen denjenigen, aber welche nicht mil diefer malerischen Gesichtsverschonerung versehen find, fei hiemit gesagt, datz sich selbige leicht mit ge-wohnlicher Markirtinte und einem feinen Pinsel nach-machen lasien. Local- und Provinzial-Angelegenheiten. Origiual-Eorrespoudenz. Steill, am 7. Oktober. Endlich einmal ist ein rnenig Leben in unsere Stadt gekommcn. Die bevorsiehenden Wahlen beschaftigen nun, nachbem man sich tange wenig oder gar nicht darum gekttm-mert, tebhaft alle Gemllther. Die Geistlichkeit agi-tiert tebhaft stir Costa unb geht von Hans zu Hans, urn womoglich ihren famosen Ganbibaten butch-zubringett. Man fcheint abet boch biefen Hetten nicht ntehr gar so unbcbingt zu trauen unb schon etroas Zweiset in ihte Unsehlbatkeit zu setzen, ba die meisten Von Costa nichts wisien wollen. Wat' mir auch cine fchbne Sache, wenn so ein Betbruder in ben ReichS-rath lame! Er rottrdc bort statt zu bcbattieren wol gar lieber feinen Rosenktanz beten. Die Jungslovenen — es gibt zwat auch gtaue Hauptet barunter — setzen wiebet alles fttr ihteti ge« liebten Dt. Zatnik in 'Šeroegung. Wahrscheinlich aber wetben sowohl Brnber in Christo, Costa, als auch fein Antagonist Dr. Zarnik, weber in ben ReichSrath noch iu ben Himmel fomrnen. Wahrend nun die na-tionale Partei so in zwei Lager getheilt ist, die sich beinahe feindlich gegenttberslehen, ist man auf der anderen ©cite ziemlich einrnttthig fttr Dr. Supan. Als Ber-treter bes Grotzgrundbesitzes hat hier Baron Apsal-ttcrn bie meisten Chancen, unb cs mate wirklich Viet sUt bas Land gewonnen, wenn seine Wahl dutch, gesetzt milrbe. Seit einiger Zeit ist roieder die groge, ob bie Eisenbahn Uber Stein obet nicht gebaut wetde, Ge-genstand ber lebhastesten DiScusiionen. Man *spricht "?bei eben nicht mit besonberer Achtung von benen, fcie schutb baran stub, datz ber Bau so lange nicht zustanbe komml, unb wer Gegend unb Berhaltnisic lennt, mutz beistimmen, bag biefe VerzLgctung bes ^aues bet Bahn eine unverzeihtiche Nachiasiig-”il an competenter ©telle ist, die fowohl bem «nbe als auch bem ©taate gttigeren ©chaben °ungt, als man glauben rottrbe. Doch hofft man, fUnftigen Abgeotdneien Ktains, ©teietmarts und toohl auch bie von Karnten werden jetzt im neuen Jieichstathe mit Energic fiir ben Bau diefer Bahn eintreten unb bensetben" auch burchsetzen. Noch etwas. Unseren H-rren Franziskanern, bie wiebet gcmiilhlich in bet ©chule sitzen unb ben “jnbctn ihte Gtunbsatze eintrichtern, trotzbem es »‘ttennung ber ©chule von ber Kirche" heitzt, wirb °c>S Wahlrecht abzesprochen Ein kbstlicher Einsall gar nicht zu bezahlcn! Sic haben wohl bagegen ben Recurs ergtiffen, wetben aber wahrscheinlich nichts ausrichten. — (AuS bem VereinSleben.) Der Fachvetein ber §ol jar bei ter hielt am 5. b. feme consiituierenbe Vetsammlung ab. Vierzig Holzarbeitcr traten biesem Veteine als witkliche Mitglicber bei. ES wutbe ein 13gtiebriger Ausschug unb zn bcsien Obmann Hett Vinc. F or f ch t (DrechSler) gewahlt. Herr Kunz beleuchtete in ftovenifcher unb Herr Forscht in beut-scher ©prache Zweck unb Vortheile bieseS VereineS. Aus Klagensurt, Salzburg unb Graz langten Be-gtiitzungStelegramme ein. — Am Sonntag ben 12. d. sinbet eine offentlithe Vetsammlung bes FachveteineS ber Sleibermacher statt. Auf ber Tazesorbnung sieht: 1. Wahl bes ObmannS unb Obmannstelloer-treters. 2. Discussion unb Beschltisie iiber gewerbliche Angelegenheilen. — (Zut Affaire Klun.) Sichetem Ver-nehmen nach hat bas grazer Obetlanbesgericht bie vier-tagige Arresistrafe bes Domkaplans Klun in fttnfzehn Gulden Gelbstrafe umgewanbelt. — (Personenfahrten.) Dem k. k. Post-meister Herrn Anton Hauf in Gottfchee ist bie Concession ertheilt worben, gelegenheiitich ber Postboten-sahrten auf ber Route Gottschee-Laibach unb Gottschee-Brob an bet Kulpa tiiglich, auf ber Route Gottschee--RubolsSwerth wochentlich breimat, unb auf bet Route Gottfchee-Altenmarkt bei Pollanb wbchentlich vietmal Reifenbe zu befbrbern, unb zu biesem Zivecke nebst bem Postwagen auch eincti zweiten Wagen zu vcr° wenben. — (Erster allgemeiner Beamtenve r-ein ber bsierr. = ung. Monarchic.) An neuen LebenSvetsichetungsvetttagen wuchscn im vergangenen Monate 390 Stuck tibet ein Capital von 341,000 ft. unb 600 fl. Rente zu. Die Pramienvorschreibung betrug 41,000 fl. Jnsolge von TobeSsallen sinb im Laufe bieseS Jahtes 218 Polizzen mit 170,000 Kapital unb 100 fl. Rente fallig geworben. Neuc Local« ausschUsfe nebst Spat- unb Votschutzconfottien haben sich zu Stanislan uub M. Schoubetg gcbilbet. In bem neuen Veteinshause, Kolingaffe Nt. 15 unb 17 wutbe wahtenb ber WeltauSstellung bereits mehr als tausenb Mitgliebern bes Bereines unb Bcamtcn ttber-haupt zu matzigcn Prciscn Unterlunst geboten. — (Karlstad t-fiumaner Bahn.) Die Arbeiten an ber karlstabt-fiumaner Eisenbahnstrecke sinb nun, wie man aus Pest melbct, fo weit beenbigt, bag flir bie tcchuisch-polizcilichc Bcgchung bet Linic ber 6. Oktober festzefetzt wetben konnle. Mit bet Leitnng ber betreffenben Commission ist ber ©ectionsrath JuliuS v. CsorgheL vom Communicalionsministerium betraut. Die Uebergabe der Linie Kartstadt-Fiume in den Verkehr wirb Mitte dieses Monats erfolgen. — ((gttbbahtt.) Mit 1. Oktober b. I. tritt ein neuer Tarif fiir ben birecten Glitcrvcrkehr zwischen ben (gUbbahnsiationen Triest unb Fiume cinerseits unb mehreren Stationen ber ostetreichischen Norbwestbahn, ber fubnorbbeulschen Berbinbungsbahn unb ber bohmischen Notbbahn anbererseits in Kraft. Dutch biefen Tarif witd jener vom 20. Februar 1872, in wetchen wohl bie Stationen ber tisterreichi« fchen Norbwestbahn unb ber siibnorbbeutschen Verbin-bungsbahn, nicht aber jene ber bohmischen Notbvahn aufgenommen roaten, anger Gebrauch gesetzt. — (Eiscnbahn-Abnii nislra lion.) Ein wiener Blatt rnelbet bie Absicht bes HanbelSmimsterS, bei ben vom ©taate subventionierten Eisenbahnen cine Verwvhlfeilung ber Administration badurch dutch« zusetzen, bah bie ©eneraldirection ber Unternehmnng von Wien meg an bie betreffenbe Bahn selbst bislociert wetben soll. Eine unS zugehenbe Melbung fiigt Oera bet, batz fofott nach Durchsiihrung bieser Matzregel welche sich selbstverstanblich auch auf bie Lembcrg-Czer-nowitz'J^ffy Bahn auSzubehnen Haile, der ©cquester ber gcnanntcn Bahn seine Wirksamkeit cinstellcn wetbe. Aus dem Gerichtssaale. (Fiilschnng Lffcntlichcr Crebitpa« pier e.) Am 6. Oktober begamt vor bem k. f. Lan-bcsgcrichtc in Laibach bie ©chlutzverhanblung wiber Joses Weber unb vier Mitschuldige (eine Mitfchuldize Maria Cirar, ist wahrend ber Voruntersuchung gc-siorben) wegcn bes VerbtechenS ber Nachmachnnz Lffentlicher Crebitpapierc, beziiglich Thiilnahme an biefem Verbrechen nnb wegcn VerbtechenS bet Bor-fchublcistung. Vorsitzenbct bes Gerichtshofes ist Herr LanbeSgetichtStath Roms; bas Richtercollegium ist zu-fammengcsetzt aus ben Herren LandeSgerichtSrathcn Perko unb Ribilfch, bem ©ecretar Bo^ic unb Adjunkt Tomšič; als ©chttflfUhrer fungiert AuScultant von ©trahl. Angeklagl sinb: Josef Weber, vlg. Ipavec, 41 Jahte alt, verheirateter Gtunbbesitzer in Walb-hofcn be6 nach § 106 ©t. G. gearteten, nach § 108 ©t. G. ftrafbaren VerbtechenS ber Nachrnachung Lffent-lichet Crebitpapierc; Lorenz Zupančič, bulgo TralcnSki Lorenz, 41 Iahrc alt, verchelichtcr Jnwohner au8 Trata; Anton Rutz, 36 Iahrc alt, vcrehclichtcr Bahn-wachtcr aus ©ava; Maria Rutz, 34 Iahrc alt, be« vorigen Gatlin; cnblich Maria Juvan, 26 Iahrc alt, Grunbbesitzers- unb PostexpebitorSgattin anS Klenik, alle Viet wegcn bes nach § 109 St. G. gearteten nach ben §§ 108 unb 109 St. G. sttafbatcn Bcr-btcchens bet Theilnehrnung an ber Nachahmung Lffentlicher Crebitpapierc, bei Anton Rutz concurricrcnb mit ber Uebcrtretung bes Dicbstahls. AlS Berth«-biger fiir Jofcf Weber fungiert Dr. Ahačič, fttr Lorenz Zupančič unb Maria Juvan Dr. Brolich; fttr Anton Rutz Dr. Rubesch als Substitut bes Dr. v. ©chrcy; fttr Maria Ruh Dr. Rubolf. Es sinb zut Vethanb-lung 19 Zeugen vorgelaben unb wirb biefetbc wahr-fcheintich bie ganzc Wochc in Anfpruch nehmett. Wit cntnehrncn ben Anklagcactcn folgendc Datcn: Gegcnstanb ber Anllage ist bie Nachrnachung ober Fal-schung von Banknoten a 10 fl. vom Jahte 1863, welche in Krain unb insbefonbere im Bezitkc Littai im Jahte 1872 starke Verbreitung fanben. DaS crfle Falsificat wutbe im April 1872 bem HanbelSmanne J. Vičič in Laibach von bet Filiale ber stcirischca EScvmptcbank beanstiinbet. Die Banknote mar ein auf Velinpapier mit nachgeahmten Waffetzeichen unb griincm Ueberbrucfe von ettter Platte abgebrudtes miSlunzeneS Falsisicat. Um bie ncmlichc Zeit unb bie folgenben Monate famen in ben Bczitkcn Littai, Egg, Naffcn-futz, Tteffcn unb Planina zu ber nemlichen Falfchung gehStigc Falsificatc in Umlauf, unb man kam bald zut Ueberzcugung, bag sich ber Herb beS auf ben Um-fatz bieser Noten gerichteten ComplotteS unb bet Fa-bricationSort im Bezirke Littai beftnben mttffc. Die Ver-brettung fatfcherZehnernotcn wurde immer allgemeiner, crstreckte sich im Laufe beg ©ommers 1872 auch auf bie Nachbatprovinzen. Bisher sinb 80 folcher Falsificatc zustanbe gebracht worben. Bei 11 Exemplaren biefer Falfchungcn fonnte bei ben gepflogenen Echebungen festgestellt wetben, bag fie von Petsonen in Umlauf gefetzt wurben, melche mit bem Falfchet ober mit Theil-nehmern im Einverstanbnisie hanbelten. Auf die ctste ©pur ber Berbreiter bieser FLlschung leitetete bas im April 1872 von Anton Knaflič, Lcberer in St. Martin bem Urban ©vetek beim Ankaus von Leber be- ansianbete Falschungsexemplar, weil Urban Svetek angab, bie Banknote im Wirthshause zweien zechenden Weibspersonen gewechfelt zu haben. Dieselbe Weibspersonen hatten in verschiedenen Oct-schaften sttblich von ber Save Einkaufc von LebenS-mitteln gemacht unb salsche Zehner ausgegeben. So gelang es ber ©ensbarmerie bald, bie eine in ber Person bet Maria Cirar, febigc Keuschlerin auS Tirna, die zwnte in der Person ber Maria Rug, Weib bes BahnmachierS A. 3tug, auSzufotschen. Aus ihtem Gestandnisie ergiot sich, bag fie nach unb nach acht Stttck gesalschtc Noten verauSgabt haben, movon jeboch nut zwei zustanbe gebracht wetben konnten. Maria Rug ist augetbem gestdnbig, noch weiterc fttnf ©lttck in ber ©egenb von Teppe unb Billichberg aus- gegeben zu haben. Ueber bie Heiknnft bieser Noten lieferten bie umfasfenben Gestanbniffe ber Maria Cirar ti, r.jifte Ausklsluna Dara us qcbt bervor, baft die, Der durchschnittliche jahrliche Ertrag, welchen Sr. stirstbiMs-, P „ , L ml. lichen ©naten daraus beziehen, betragt bei 6000 ft., werden (SljeUutE Wltton unb SKaitO Ruh ... hievon die Lohnungen desFostpersouales und die verstied^nen bedentenden Steuern abgercchnet, jo reduziert sich diejer Er- in Viberga in Verbinbung stanben. Maria Cirar hatte bei ben Eheleuten Ruh alS Mherin gearbeitet, wurbe im April 1872 von benfelben bcrcbct bie Maria Rutz inS Gebirge zu begleiten, um dasclbst Kitze ein-zukaufen. Bei biesem Einkaufe waren, wie gemeldet, die salschen Zehner verauSgabt worbcn. InS HauS deS A. Rutz zurUckgekehtt, wutzte bie Cirar erst eine zeitlang brautzen marten, bennoch bemerkle fie, alS sie eintrat, datz Lorenz Zupov^ic in einer Kamnier ver-tzorgen sei. Dieser erschrak bei ihrem Anblicke unb gab scincm Unwillen liber bie Gegcnwart einer Frem-den ofsenen AuSbruck. Maria Cirar will zur Zeit der Berausgabung ber salschen Zehner burch Maria Rutz nicht gewutzt haben, batz bieselben falsch feien, unb behavptct, batz sie erst am 22. April 1872 abenbS, alS sie ben Lorenz Zupančič in ber Wohnung be« Rutz erblickte, zur Ueberzeugung gelangt sei, batz die Banknoten unecht gewesen. Sie gestanb seiner datz ihr A. Rutz spiiter gesagt, bie Banknoten von L. Zupanc,c erhalten zu haben, batz er sich aber nicht getraue, fie selbst auSzugeben, weil ihn bie Lente an seiner BahnwLchterkleibung leicht erkennen wiirben, datum Habe er sein Mcib unb fie barnit beaustragt DaS Weib beS Zupančič, alS sie bei ihr genLht, Habe ihr erzahlt, ihr Mann tnache Banknoten. DaSselbe Habe ihr Zupančič selbst gestanben unb ihr gesagt wolle ihr viel geben, wenn sie schweigen wide. Noch zur Zeit, als sie von ben GenSbarmen geholt wurbe Habe sie ben Z. begegnet, ber ihr austrug, ihn nicht zu verrathen unb ouch ten ber Maria Rutz nichtS zu erzHhlen. Lorenz Zupančič war bereils imJahre1868 wegen Theilnahme an CreditpapierfLlschung in Unter. suchung, jeboch im MLrz 1869 wegen BetrugeS ber* urtheilt worben. NeuerbingS eingezogen, leugnete er anfangS jefcc Belheiligung cber Miiwiffenschost an biesem Barknotcnumsatze, im Januer 1873 unb in seinen spSteren Verhoren ist er aber zu einem um fassenben GestLnbnisse geschritten, baS mit ben anber weitigen Erhebungen iibercinstimmt. DarauS geh dann hetvor, batz L. Zupančič bent A. Rutz liber sein wieberholtes Begehren noch salschen Banknoten dreizehn Sllick berselben, bie er von Jos. Weber erhallen, verschosst Hat. Rutz Habe ihm zugerebet, nur unbesorgt zu sein, er werbe die Banknoten in Kroatien VerauSgaben, barnit beren Herkunft ja nicht entbeckt werbe. Als jeboch bie Berausgabung butch bie beibett WeibSbilber in so aussiilliger Weise ersolgt war, habe er bie Ueberzeugung auSgesprochen, man werbe ihnen oletalb aus bie Spur fornrnen unb olle wiirben ver-hastet werden. L. Zupančič unb seine Ehegattin Theresia fmb im Monate Mai 1872 von Viberga noch Kanberschhos iibetfiebelt, wo sie in bent ehemaligen Dcminium Kanberschhos, Eigenthum ber Fomilie von Pilpach, tine Wohnung mie,Helen. Am 11. Juki 1872 wurbe bent Bernatb v. Pilpach in Hrastnik cine Zehngulbennote beim HanbelSmanne Jos. Vouk beanslfinbet. Eine Mitschulb beS geisteSschwachen Bernard v. Pilpach kvnnle gerichtlich zwar nicht conflatiert werben, aber ber Betbacht lag nohe, batz ber Kan- berschhos alS Aukgangkpunkt ber eonstatierten Bonk noienfLlschungen zu betrochlen unb batz Zuporičič ent weber bei bet Fabrication selbst betheiligt sei cber im Verlehr mit ben babei belheiliglen Personcn stehe (Fortsetzung folgt.) Eingesendet. Mehrere wiener Blatter brachten die Nackiricht, datz bei bent laibacher Bisthumsgnte Oberburg in Steiermark eine iibcrmahige forstgesctzwidrige Holzabsiockung siatifinde. — Diese Siachricht ist auch vom „Laibacher Tagblatt" und „Slovenski Narod" ausgenommen worben. Die Gutsvcrwaltung zu Oberburg sieht sich bemnach bennissiget, diese falfcle Nochricht zu widerlegen, unb den wahre>l Sachverhalt bekannt zu gebcii. Das Gut Oberburg besitzt ungefLhr 12,000 Joch Hockwaldnngen, welche mit iibcrmahigen Servitntsabgaben von Brenn- und Bauholz belastet find. Da diese Servitu-teit ucch nicht abgeliist fmb, so werden dadnrch die Guts-waldungcn noch immer bedentend in Ansprnch gcnommeu. trag noch um die Halste. Wenn sich mm ein Fruchtnietzer mit einem so gerin-gen Ertrage begniigt, so Iaim wohl don einer iibermajzigen oder gesetzwidrigen Ausntltzung der oberburger Walder kcine Rede sein. Im Jahre 1863 wnrden in den Gutswaldnngen meh-rere tausend Stcimme entwurzelt, welche nicht im Walde gelassen, sondern vcrkanft werden muhten; in diesem Jahre war der Ertrag allerdings hoher, allein dies wurde dnrch keine forstgesetzwidrige Abflockung, sondern durch ein Ele-mentarcreignis veranlaht. Dies ist die colic Wahrheit, wovon sich jedermanu dutch Einsicht in den Rcchmingsbiichern iiberzeugen kann Von einem Gonflicte mit den BclLrden wegen iibetmahiger Abstockung ist iibtigens weder dern Fiirstbischose noch der Gutsverwaltung etwas bctannt, Der Bersasser und Einsender dieses Artikels scheint es daher lediglich aus eine Behelligung des Publicnms und der Behorden abgesehcn zu haben. Eutsverwcltung Oberburg, den 3. Oktober 1873. J. Bit-maiiii, Verwalter. liber bie am 8. 1. Feilb., Tekavc'sche Real., Zala, LG. Laas. — 1. Feilb., Witfan'sche Real., Oberfeichting, BG. Krainburg. — 3. Feilb., Pelz'sche Real., Tschernernbl, IB®. Tschernembl. — 3. Feilb., Strazisar'sche Real,, Strnkeldorf, BG. LaaS. Am 9. Oktober. 2. Feilb., Jenko'sche Real, Hiilben, BG. Krainburg. — Feilb., Jndesch'sche Real., Unterlog, BG. Littai. — Feilb.. Jurca'sche Real., Goba, BG. Littai. — 2. Feilb., Novak'sche Real, St. Veit, BG. Siltich. — 2. Feilb., Vidic-che Real., Polic, BG. Sittich. Allen Krankcn Kraft unb Gesnndheit ohne Medizin unb ohne Kosten. Revalesciere du Barry oon London. Seine krankheit fcetniog bet fcelicaten Ee.Talescičre dn Barry * »tl erstehen, unb beleitiat biefelbe ohne Mebizin unb ohne Soften at Dia„en=, Nerven-, »tup, tungen-, Leber-, Driisen-, Echleimbaut-Btbern-, Blaftn- nnb Utierenteiben, Tubercnlose, Echwinbsucht, Asthma, tnsten, Unverbanlichkeit, Scrstoxsung, Diarrhoen, Schlaflofigkeit, chwiiche, Hiilnorihoiben, Xl'afferfudjt, Fieber, €ditoinbet, SBXutaufflei' gen, Chrentwufcn, Uebelleil unb Erbrechen selbst wiihrcnb ber Schwan iierjchast, ffiačeteč, SDicIai (tclie, Abnia^erung, RhenmatisnmS GichI Lleichsncht. — Suejilge auf 75.000 Certifikaten fiber @ene|ungen, bit aller Medizin wiberstanben, werben auf Verlangen franco eingefenbel. Nahrhaster alS tzleifch erfjeart bie Keyalescifere Bei Erwachsenev anb Sinbetn fflnfgigtiidl ihten PreiS in Arzneien. 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Gedenttafel Oktober 1873 Acitationm. ftattfinbenbcR Lottoziehnng vom 20. September. Wien: 32 13 53 80 89. Graz: 66 87 79 30 72. Uevfmitf von Fordernilgeii. Mehrere zu einer Concnrsmasse gehiirige Bnchfordernn-gen werden zum Kaufe ansgeboten. ’ (5i4_i) Auskunft ertheilt Advocat Dr. Schrey in Laibach. Attest cines der erftett Professoren der!. k. Klinik zu Wien. Herrn k. k. Hofzahnarzt Dr. J. G. Popp in Wien, Stadt, Bognergasse Nr. 2. Jch habe Ihr (3—2) Anatherin - Miindvvasscr geprust und empfehlenswerth gefunden. Wien. Prof. Oppolzer, emeritierter Rector Magnistcns, Professor der k. k. Klinik zn Wien, k. sachs. Hofralh -c. Zu haben in Laibach bei Petričič & Pirker, Josef Karinger, Ant. Krisper, Ed. Mahr, F. M. Schmitt, E. Birschitz, Apotheker; K r a i n b n r g bei Krisper und Seb. Schaunig, Apotheker; Bleiburg bei Herbst, Apotheker; Warasdin bei Halter, Apotheker ; Rndolsswerth bei 0. Rizzoli und J. Berg-mann, Apotheker, und Josef Bergmann ; G nrkfcld bei Friedrich Bomches, Apotbeker; Stein bei Jahn, Apotheker; Wippach bei Anton Deperis, Apotheker; G 8 rz bei Pontoni, Apotheker, und J. Keller ; War -tenberg bei F. Gadler; A d elsbe r g bei J. Kupfer-schmidt, Apotheker; Bischoflack bei C. Fabiani, Apotheker; Gottschee bei J. Braune, Apotheker; J dria in der k. k. Werksapotheke; Littai bei K. Miihlwenzel, Apotheker; R a d m a n n s d o r s in der Apotheke von Sallochers Witwe. Angelommene Fremde. Am 6. Oktober. Hotel S mehrere tanscnd sser,Bottiche, Pfan-iicii, Mnischpninpen, Maischapparat, Dampsma-schine (14 Pserdekraft), Keiseln, eine Toppeldarra. Mii8lH)iiie, kupferne nnd eiserne RSbren, Re,'ser- Ivoirs, TrasmiMonen, Pntzmlihle, Mal;qnetsche, Schwimmcr, Wiigen, Hopfen re. rc. zu billigenl Preisen sosort vcrkanft. Naheres im Brniiliaue® [ in Wien bei Herrn SI*. Grossmatin. 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