35. Samstag den 29. August 1829. I^Il^^7.v I. ual^il»« ^rel^'ud «»uivliv« 0 2 li e t u, x ^ t» Lliiw r»l«, voll» «gin«. NVmne bei ber feierlichen ^Enthüllung des Kr. K. k Majestät Raistr^ran^ L unserem allgeliebten Landesvater, zu Laibach in der Prule e r r i ch t eten Denkmahles, abgesungen am 17. August 1829. jauchzend pflückt Amona Reiser; Jener frohe Tag bricht an. Da wir unsern guten Kaiser Jubelnd einst in Prule sah'n. A-lS er dort den Sumpf beschauet— . Gränzenlos dehnt er sich aus —> Spricht Er huldvoll: Mir vertrauet! Flur«» blühen euch daraus. Eifer zünden diese Worte; Freudig gräbt man Vcete auf, Trocknet aus die tiefen Orte, Gibt der Laibach schnellen Lauf. Kaum vier Lenze sind erschienen — Moorgruud tönt vom »bufschlag laut, Wasser schwindet, Felder grünen, Häuser werden aufgebaut. Dicse Wohlthat sonder gleichen Wird das Denkmahl, Dir geweiht. Vunk,Hin v' lerxa ^1oI)<>Il,e^ j VeillUu, ^««Iiuo oll zire^ov» 2> a j«, milalt,2°l»rrr2Ni,! -------- ^ ------------- Das neue Denkmahl > - unweit ^ der gemauertenHanalbrücke. Dieses von der Laibacher Stadtgemeiude zur Verewigung des Andenkens der Morast-Ents^mpfung gesetzte Denkmahl, befindet sich unweit der gemauerten GruberiIchen..Kannlbrücke nächst der Carlstädter Com-merzial-Straße, und besteht aus einem Obelisk von feinem Granit, welcher auf einem gleichen Würfel - ruht. Auf den vier Seiten des Obeliskes befinden sich vier schwarze Marmortaseln, von denen drei folgende Inschriften enthalten: Auf der Hauptlti.t^ ri^i^^läci, i. IN?° ,Auf der Osif«it«? l>VRL4?V5. kI.VMMl5. >1.VI5V'5. 105. c^Äl. LäH.0, L^tMlD^V^o. Wenn Jahrhunderte verstreichen, Laut verkünden weit und breit: Ewig wirö es seyn Ulnschlungen Mit der Treue schönstem Kranz', Ewig, ewig wird besungen Deine Gute, Kaiser Franz! --------- «,« ».....> -— 35 r u ch st ü ck e /» u s vem Tagebuche eines französischen Offiziers, ?ldri«nop«l Auf dem Wege von Mustapha^Pascha gegen Adria-nopcl öffnet sich das Thal der Mariza immer mehr, das Gebirge des linken Users dieses Flußes wnd all-mählig niederer, das rechte hingegen ist mehr bewaldet und besser angebaut. Vor dem Eintritte in die Stadt sieht man rechts und links Dörfer und Landhäuser. Adrianopel/ türkisch Edrene, zählt bei 12,0lly Häuser mit iuu,U00 Einwohnern und breitet sich, indem die Häuser, was überall in der Türkei der Fall ist, durch Gärten und Felder von einander getrennt sind, üder eine unermeßliche Strecke aus. Ein kleiner Theil der Stadt liegt am AbHange eines Hügels, von dem sie östlich beherrscht wird, und der Rest in der Ebcm. Das westliche Ende der Stadt berührt d,ic Mariza, in deren linkes Ufer sich die Tonja, in das rechte abcr die A.rda ergießt. Ein Theil der Stadt liegt am rcchtrn Ufer der Tonja, über welche zwei schöne steinerne Brücken führen, so wte auch über die Mariza eine erbaut ist. Adrianopel bestehet aus dem Schloße oder der alten Stadt, und aus den Vorstädten. Die Stadt nimmt den fünften Theil des Ganzen cin, sic ist mic einer ans bloßcn Steinen erbauten, sehr hohen, in Zwischcnrau-men mit Thürmen versehenen Mauer, auö den Z^ten der griechischen Kaiser, umgeben, welche ein Viereck bildet. Sie dürste nur schlecht zur Vertheioigung der Stadt dienen,, iudem das Mauerwerk, an d.em keine Wallgänge angebracht sind, in Ruinen zerfallt, und die Häuser an die Mauer selbst angebaut sind. *) Die Vorstädte hingegen sind blos mit schlechten von aufgeworfener Erde bestehenden Vcrfcha'nzungen umgeben, welche während den letzten Unruhen m ^u.uelicii trbauc worden sind. Adrianopel, in Welcher einst die Sultane ihre Residenz hatten, zäh.lt mehrere sehr merkwürdig? Gebäude, als z. B. dcr Paljasi, den diese bewohnten, ;/) 6cit Vcginn des heurigen >Wdz,ugcK «ndetttt man s" ^' Ausdfssel'lmg dieser Fcstungsw'Mc,..... Mehrere Moscheen, immer mit Waaren angefüllte große Vazars u. s. w. Mustapha II. ist der letzte Kaiser, der hier refioirte. Seine Entfernung von Konstantinopel war auch die wesentlichste Veranlassung zu, seiner Entthronung durch die Ianitscharen. Die Furcht, vor einem gleichen Schicksale bewog seinen Nachfolger Kon-siantinopcl nicht zu verlassen, selbst nicht um sich an die Spitze seiner Armee zustellen, obwohl sich der französische Gesandte alle Mühe gab, ihn dazu zubewegen. Vielleicht würde sich dadurch Selim III. die Achtung der Nation wieder erworben haben, und seinem traurigen Schicksale entgangen seyn. Die Bevölkerung Adrianopels besteht zur Hälfte aus Türken und znr Hälfte aus Griechen, Armeniern und Juden; es hat einen sehr beträchtlichen Handel mit seinen Seiden-, Tuch-, Seifen-, Leder- und Vaumwollengespinnsifabrikaten, d^e in der ganzen Levante berühmt und gesucht sind. Cnos, eine am Golf von Saros, wo sich die Mariza inöMeer ausmündet, gelegene Stadt, ist der Hafen und Stapelplatz von Adrianopcl. Die Einfcrnung dieser zwei Städte beträgt nur 25 Meilen. Die M.niza ist nur im Winter und Frühjahr schiffbar, während den übrigen Jahreszeiten hat sie so wenig Wasser, daß man überall Furten findet. In Adrianopel residirt kein Pascha, sondern die oberste Gewalt ist zwischen den Militär-Commandanten welcher in dem Schlosse befehligt, dem Mollah, dem die Leitung ocrReligions- und Justiz-Angelegenheiten Zustehet, und dem Bostandschi-Vaschi, der die Polizei - und Adnnnistrations-Geschä'sle besorgt, vertheilt^ sie Ocrdcn von der hohen Pforte ernannt, und empfangen unmittelbar von ihr die Befehle. Die hiesigen Ianitscharen waren wegen ihrer großen An^ah'l und ihren aufrührerischen Geistc als die furchtbarsten des Reiches ' bekannt. Adrianopels Lage und zahlreiche Bevölkerung iesiimmcn es im Falle einer feindlichen Invasion von der Donau hcrab zum SclMMlplM der türkischen Milizen, Nie orientalische Dest. !)>-. Pariset ist der Meinung, daß die.Sorgfalt, Mit der die allen Aegppticr es verhindert hätten, den Boden mit anstehenden Substanzen zu vermischen, der Hauptgrund sei, weßhalb sich die Krankheit nicht bei ihnen erzeugt habe. Für dieses Factum ist er nicht bloß zufrieden gewesen, die Zeugnisse aller Autoren öon He: rodot an in Anspruch zu nehmen, sondern er hat eige-Ne Untersuchungen angestellt, die ihm gezeigt haben, daß die Acgvpticr seilst gecödtcte Thiere als Mumien behandelten, um sie nicht zu begraben. So hat er drei Stunden vom rechte» Nil-Ufn eine bisher noch un- bekannt? Hohlc von ungeheurem Umfang gefunden, m der die Ibis. und Krokodil!.Mumien sich zu Millionen befinden« , Man dürfte glauben, daß die Verehrung dieser Thiere dicß Verfahren mit ihren Körpern bewirkt habe, allein davon kommt man zurück, wenn man sieht, daß Embryonen, und sogar Eier der Krokodille in ähn: lichcr Art aufbewahrt sind. Dieß beweist, daß man vielmehr einen Vcrtilgungskrieg gegen diese schädlichen Amphibien geführt habe. Hr. Pariset ist der Meinung daß man auf diese Art eine vorher ganz unbewohnbare Gegend zu einer des Anbaues fähigen gemacht habe. Am Schluß seines Aufsatzes zieht Hr. Pariset das Resultat, daß in Nkbicn wegen der dort herrschenden Reinlichkeit, die Pest sich nicht von selbsterzeuge, wohl aber in Acgypten, welches, trotz seiner Überschwemmungen, ' eigentlich ein höchst gesundes Clima habe, wo aber die NachlWgkit, dumpfe Trägheit und Unrcinlichkeit der Einwohner, die fchlecht angelegten Vegräbnißplätzs u. f. w. alle Wohlthaten der Natur zerstörten. Daher ist er auch der Ueberzeugung, daß die Pest sich hier fast immer von selbst erzeuge, und nennt mehrere Dörfer, wo dieß unzweifelhaft Stattgefunden habe; er will nicht läugnen, daß das Uebel auch anderwärts entstehen könne, wenn dieß aber möglich sei, so sei es um so eher wahrscheinlich in Aegyptcn", da alle Ursachen dazu sich gehäuft daselbst finden. Außerdem sind dort die Ouh-thalmie und die Syphilis sehr stark verbreitete Krankheiten, so häufig aber auch die Letztere ist, so leicht weich: sie den Mitteln, und wird baher fast nie gefährlich. Nas Mutterkorn. Es ist bekannt, daß das sogenannte Mutterkorn, welches man im Getreide, insbesondere im Roggen findet, giftig ist, und gefährliche Folgen hat. Hr. Rou-lin hal in der letzten Sitzung der Academie der Wissen-schasten ein Memoirc über das Mutterkorn des türkischen Weitzcns ^icsen. Er hat dasselbe im südlichen Amerika beobachtet. Es entwickelt sich nur in heißen Länderni sein Genuß äußert auf den Menschen die Wirkung, daß ihm die Haare und die Zahne ausfallen. Krebsartige Krankheiten und Krämpfe, wie durch das Mutterkorn des Roggens, werden bei Menschen dadurch nicht- hervorgebracht. Bei den Säugethieren entsteht dadurch außer dem Ausfallen des Haares eine.Art von Abzehrung der Abdominalglieder, Anschn»ellcn der Iüße, bisweilen das Abfallen der Hufe oder Klauen, was besonders bei Mau'llhiercn und Schweinen bemerkt wird. Es bewirkt Huch, daß die Hühner Eier ohne Schale legen, indem dieselben zu frühzeitig kommen. Daß hei Frauen zu frühzeitige Geburten dadurch ntt- standen, hat man nicht bemerkt. Vcvor das Mutterkorn reif ist, sind seine Wirkungen viel heftiger. Assen und Papageien, die dasselbe vom Stengel fraßen, hat man plötzlich todt zu Boden fallen sehen. Es scheint übrigens, daß der Mais, wenn man ihn eine Zeit lang in kalter Temperatur aufbewahrt hat, die schädlichen Wirkungen völlig verliere. Diese Thatsachen könnten die Verschiedenheit der Folgen im Gebrauch, 5cs durch das Mutterkorn verunreinigten Getreides erklären; es wird wahrscheinlich darauf ankommen, ob dasselbe an' kälteren oder wärmeren Orten aufbcwahrb worden ist. In kältern Zonen ist der Stengel des Maiskorns, wenn sich Mutterkorn daran findet, geschmacklos; in wärmeren Zonen aber hat es cinsn schr süßen Geschmack. Hr. Roulin hat daraus durch dieselben Proceduren, die beim Zuckerrohr Stattfinden, Zucker gewonnen. S u r i o s a. Der berühmte Gelehrte Schurzfleisch, redete einst einen fremden Mann, der ihm als ein Drahtzieher vorgestellt wurde, griechisch an, in der Mcinung, er sei ein Thrazier. Im Nathskeller zu Bremen stritten ssch einst Fein-zü'ngler über den Nebengeschmack eines Weines: der Eine sprach von Eisen- der Andre von Ledergeschmack. Bei endlicher Leerung des Fasses sollen sich Schlüssel an einem ledernen Riemen gefunden haben. Auf einer Schulanstalt, erzählt das Wochenblatt für Elemcntarlchrer, trug ein Lehrer die allgemeine Weltgeschichte in einem Cursus vor, der zwei Jahre umfaßte. Zuweilen ereignet? es sich nun, daß der Rec-5orlwähr,nd dieser Zeit Schüler aus andern Classen in diese Classe versetzte. Der Lehrer legte daher einst einem Schüler, von dem er zweifelhaft war, ob er schon keim Anfange seines Vortrages in seiner Classe gewesen, die Frage vor: »Wie lange bist Du schon hier?« — ))Seit Christi Geburt,» versetzte der Befragte.— » Also nicht seit Erschaffung der Welt?,'d im hiesigen Theatcr das Nittcrschauspiel »Fridolm«, aufgeführt. Die Ein-nahms dieser Vorstellung ist ausschließlich zu meiner Befreiung aus dem Wechselarreste bestimmt. Mit tiefgefühlten, lebenslänglichem Danke erkenne ich es gewiß, wenn der bekannte Mttdthätigkcitsffnn des hiesigen hochverehrten Publikums mich bei diesem Zwecke zahl-reich unterstützen wird! Beth mann, Dirccror des Theaters in Leipzig.^ M i s c e l I e. Dit Brcslaucr Zeitung kündigte ihrem PubcicuN» an, daß bcr roi 5 violonz Paganini in Vresla« eintreffen würde, und setzte hinzu: Also Bader, Sej-delmann, Paganini, die Schechner, — denn auch diese hat versprochen, Ende dieses Monats zu kommen und hier zu gastiren, — und dazu Geldnoth und W"s' sers — noth!?! Zl! so magnetischem Lirum — Lanim Woher denn nei-vum relnn, ^orencini'nm? Das bringt pccuniär wohl M,n,chcn gar um, Und wcn'ger »och als Null ist dann «umm» «uium»''«'»' Rcvactcur: F"r. Lall. ^eiürich. Verleger: Dgnaz M. Gvler v. Kleinmaur.