poštnina plsLana v gotovini. Nr. 23. Erscheint jeden 1., Iv. und 20. 8. (23.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15-—Din. D.-Oesterreicb: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 8 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Einzelne Nummern 1'— Dinar Dienstag, den 10. Ruzust 1926. Briese ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurüLgestsllt. — Berichte sind an die Schriftleüung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. Ehrenerklärung. In der Nummer 21 der „Gottscheer Zeitung" vom 20. Juli 1926 haben wir unter der Auf¬ schrift „Realitätenwerte" behauptet, daß der eine oder der andere Gesuchsteller um Darlehen von der Sparkasse der Stadt KoLevje vielleicht nicht abgewiesen worden wäre, wenn er' das Gesuch beim Notar oder beim Herrn Dr. Sajovic gegen tarifmäßige Berechnung der Spesen hätte machen lassen. Wir erklären hiemit, daß diese Behauptung ohne Wissen und Willen der Redaktion und des Eigentümers unseres Blattes in der „Gottscheer Zeitung" erschienen ist und daß wir deren Er¬ scheinen bestimmt verhindert hätten, wenn wir vor dem Erscheinen derselben davon etwas er¬ fahren hätten, da diese Behauptung jeder Grund¬ lage entbehrt und deren Inhalt von uns als un- wahr entschieden verurteilt wird. Wir danken deshalb den beiden Herren, daß sie mit Rücksicht auf unsere Entschuldigung von der weiteren Klage Abstand genommen haben. Koäevje, am 9. August 1926. Pfarrer Josef Eppich als Eigentümer. Karl Erker als Schriftleiter. Der Mich und das Michmannle. Nach Valvasor. Im dritten Buch seines historischen Werkes widmet-Valvasor bei Besprechung der zoologischen Merkwürdigkeiten des Landes Krain ein beson¬ deres Kapitel unserem heimischen Siebenschläfer, dem Bilch, von dessen Lebensart und bei seinem Fang angewandten Methoden er eingehend zu berichten weiß. Was der gelehrte Verfasser mit eigener Überzeugung von den nahen Beziehungen dieser Tierlein zu dem Teufel erzählt, möge aller¬ dings den werten Lesern nicht so sehr zum gläu¬ bigen Fürwahrhalten als zur heiteren Ergötzung dienen. Wir lassen den Autor selbst sprechen. „Es hat aber in Krain ein sonderbares Thier¬ lein, das in andren europäischen Ländern schwerlich gesehn, hie zu Lande aber in gar grosser Menge gefunden und Bilch (oder Pillich), auf Krainerisch aber Pouh benamset wird. Dasselbe ist ein wenig grösser, als eine Ratze, deren es sonst in der grauen Farbe nicht ungleich. Selbiges frist aller- Icy Obst wie die Eichhörner, denen es auch in der Grösse gleichet. Mit den Früchten des Buch¬ baumes nimmt es auch vorlieb. Diese Thierlein Die Tätigkeit des Gottscheer Gesang¬ vereines eingestellt. Der Obmann des Gottscheer Gesangvereines erhielt am 6. August l. I. einen Bescheid der hiesigen Bezirkshauptmannschaft, den wir nach¬ folgend in Übersetzung wiedergeben. Bezirkshauptmannschaft Koöevje am 6. August 1926. Z. 483 pov. An den Gottscheer Gesangverein in KoLevje zu Händen des Obmannes Herrn Dr. Georg Röihel in Kočevje. Es wurde festgestellt, daß der Sangwart des Vereines Herr Dr. Hans Arko anläßlich einer Gesangsprobe die Vereinsmitglieder aufgefordert hat, sich an der Feierlichkeit am 5. und 6. Juni 1926 in Kärnten zu beteiligen und daß sich an dieser Feierlichkeit tatsächlich 17 Mitglieder und zwar drei unterstützende, die übrigen aber als ausübende Mitglieder beteiligt haben, weiters, daß die Vereins¬ mitglieder bei den erwähnten Feierlichkeiten im Auslande mit Liedernummern und verschiedenen Reden ausgetreten sind. Es besteht der gerecht¬ fertigte Verdacht, daß sich, der Verein durch seine Vertreter an einer politischen Manifestation im Auslande beteiligt und hiedurch seinen statutari¬ schen Wirkungskreis überschritten hat. Infolge¬ dessen stelle ich im Sinne des Art. 2 Z 26 des Vereinsgesetzes vom 15. November 1865 RGBl. Nr. 134 die Tätigkeit des benannten Vereines Hausen den gantzen Winter durch in der Erden, zur Sommers Zeit aber gehen sie hervor und zwar so häuffig, daß aus manchem Loch zumal in grossen Buch-Wäldern viel tausend heraus¬ kommen. So fängt auch mancher Bauer in einem Herbst viel tausend. Die Häutlein oder Fellen dieses Thierleins braucht man zum Futter, welches sowol als das blosse Fell in die Ferne zum Ver¬ kauft gehet. Das Fleisch dienet zur guten Speise, beydes frisch und eingesalzen. Man sagt für gewiß, daß der Teufel die Billiche auf die Weide führe. Vor etlichen Jahren bin ich selber mit Andren bep Nacht in einen solchen Wald gegangen, darinn man diese Thiere pflegt zu fangen; da wir dann ein starkes knallen und schnaltzen gehört, wie die Fuhrleute mit der Geissel klatschen. Als nun hierauf die Billich in unglaublich grosser Menge gekommen und fort¬ geloffen, haben die Bauern, welche um mich waren, ihre Röcke samt den Stiefeln ausgezogen und hingeworffen; und seynd hierauf der Billichen soviele dahinein gekrochen, daß solche Röcke und Stiefel alle davon gantz voll geworden. Nachdem solche Billich-Armee vorbey war, hat man alle die in solcher Kleidung versteckte bis zur endgiltigen diesbezüglichen Erledigung ein. Das Vereinsvermögen wird einstweilen se¬ questriert und die Verwaltung dieses Vermögens dem Herrn Regierungssekretär Dominik Dereani in Kočevje übertragen. Ich trage Ihnen auf, das Vereinsvermögen dem angeführten Herrn Regierungsfekretäre sogleich unter Ihrer persön¬ lichen Verantwortung auszufolgen, der die nach dem Gesetze erforderlichen Vorkehrungen treffen wird. Gegen diesen Beschluß fleht Ihnen die Be¬ schwerde an den Obergespan des Laibacher Ver¬ waltungsgebietes in Ljubljana zu, die binnen 14 Tagen bei dem Bezirkshauptmanne in Kočevje einzubringen ist. Die Beschwerde hat keine auf¬ schiebende Wirkung. Der Beschluß ist unter einem mit der Bekanntmachung durchzuführen. Für den Bezirkshauptmann: Dr. äiska. * Hiezu wird erwähnt, daß das Vercinsver- mhHen sogleich beschlagnahmt worden ist. Wir behalten uns -vor, auf die Gründe dieses Be¬ schlusses zurückzukommen, jedoch sei schon heute seitens des Vereines festgestellt, daß einige Gott¬ scheer Sänger wohl am 5. und 6. Juni 1926 in Kärnten geweilt haben, sich aber nur unter ihren Landsleuten aufgehalten und sich an keinen politischen Manifestationen beteiligt haben. Billiche getödtet und herausgenommen, massen mir solches , mein eigenes Gehör und Gesicht zeugen kann. Doch geschicht dieses nicht alle Nacht; sondern nur am Samstags Abend und auch zu andren'heiligen Zeiten. Die Leute sagen, der Teufel habe keine Macht, solche Thierlein aus menschlichen Kleidern zu vertreiben, wenn sie sich darein verstecken, und wenn ein solches Peitschen-Geklatsch erschallt, auch hernach darauf gepfiffen wird, wie gar oft geschicht, so müsse man davon lauffen, wiewol derselben mir keiner recht die Ursach zu sagen weiß, ohne allein, daß, wie Andre ausgeben, der Satan denjenigen, welcher ihm, wann er ge¬ pfiffen, nicht ausweicheu will, umstosst. Wiederum sagen andre, der böse Geist lasse sich alsdann in erschrecklicher Gestalt sehen. Und solches habe ich von zweyen Bauren vernommen, welche vorgaben, sie hetten ihn mit Augen gesehn. Als ich aber einen von diesen beyden fragte, wie denn der. Teufel ausgesehen, sagte er: gar wild, wie ein halber Bock. Über eine lange Zeit, ließ ich ihn durch einen andren fragen, was der Teufel-für eine Gestalt gehabt. Dem er geantwortet: eine ganz grausame, wie ein halber Mensch I Der- Seite 2. Gottscheer Zeitunq — Nr. 23 VIII. Jahrgang. Aus Stadt und Land. KoLevje. (P e r s o n a l n achricht.) Die Leitung der neuen städtischen Spar- und Darlehenskasse hat mit Beginn dieses Monates Herr Dr. Man¬ fred Scheichenbauer, ein gebürtiger Pcttauer, über¬ nommen. Der bisherige Leiter der Gottscheer Kasse Herr Podlesnik ist wieder nach Ljubljana zurückgekehrt. Die liebenswürdige Bereitwilligkeit, mit der er sich dem Vorstande zur Verfügung stellte, und die große Sach- und Fachkeuntnis, mit der er das neue Institut einrichtete, wird von allen dankend anerkannt. — (Eine neue Spinnerei.) Die Gott¬ scheer Ziegelei samt der anstoßenden Säge gehört bekanntlich der Genossenschaftsbank in Ljubljana. Die Werke sind seit mehr als Jahresfrist außer Betrieb. Kürzlich sind sie nun von einer tsche¬ chischen Firma um eine Million Dinar angekauft worden. Die neuen Besitzer wollen, so heißt es, an Ort und Stelle eine Leinenspinnerei errichten und in ihr gegen 500 Arbeiter beschäftigen. — (Fremdenverkehr.) Das Gottscheer Städtchen und Ländchen wird Heuer von Deutschen aus dem Reiche und Österreich zahlreicher aus¬ gesucht als in früheren Jahren. Hoch- und Mittelschüler, Professoren, Beamte und Professio- nisten sind unter ihnen und alle bringen der Sprachinsel und ihrer Geschichte reges Interesse entgegen. Die meisten ziehen dann weiter nach Kroatien und Dalmatien. Daß das Gottscheer Gebiet in den Fremdenverkehr mehr einbezogen wird, kann für Stadt und Land nur von Vorteil sein und darum sollte auch alles vorgekehrt werden, um Fremden den Aufenthalt bei uns lieb zu machen. Die Art und Weise, in welcher letzthin der Münchener Professor Dr. Deuerling bei seinem Hiersein samt seiner Habe untersucht wurde, war aber so wenig fremdenanlockend, daß sich sogar der „Jutro" darüber aufgehalten hat. — (Weihe der Motorspritze.) Die frei¬ willige Feuerwehr in Koäevje begeht die Weihe der neuen Motorspritze unwiderruflich Sonntag den 22. August d. I. Die Festordnung ist fol¬ gend: Von 8 bis Vs 10 Uhr Empfang und Be¬ grüßung der Gäste beim Harde. Um V4IO UH1: Vergatterung aller Feuerwehren beim Rüsthause. Gemeinsamer Abmarsch zur Kirche. Nach der Messe Weihe der Motorspritze. Um II Uhr Schau¬ übung der Stadtfeuerwehr. Um 12 Uhr Mittag¬ essen. Um 2 Uhr Sammlung auf der Schulwiese und Abmarsch zum Volksfeste. — Die Musik besorgt die Musikkapelle der Draudivision. Ein¬ tritt 5 Din für die Person, Feuerwehr in Uni¬ halben kann ich keine Gewißheit geben, ob er was gesehen oder ihms geträumt habe. Ich ver¬ mute aber gäntzlich, der Bauer habe beydesmal die Wahrheit geredt und das Gespenst beschrieben nach der Gestalt der Untern-Helffte des Leibs, die sich einem Bock verglichen, nach der Figur aber des obern Leibes, welche menschlich geschie¬ nen. In solcher Gestalt sind den Heiden die Geys-füssigen Frauen, Panen, Sylvanen ehe- dessen erschienen, auch noch wol heutiges Tages in grossen Wälderen Manchem, der allein dadurch wandert, also ins Gesicht treten. In gleicher Gestalt wird ohne Zweifel der Teuflische Billich- Hirt auch in dem Krainerischen Walde aufge¬ zogen kommen, nemlich wie ein Bock-Mensch. Unterdessen ist dieses doch gewiß, daß man ihn ost hört, die Billich treiben, auch dabei schnaltzen, klatzschen und stark pfeiffen. Viel fürnehme Per¬ sonen im Lande habens nicht wollen glauben, bis die Selbst-Erfahrung ihnen allen Zweifel benommen. Die Meisten sprechen, sie Helten von ihren Eltern gehört, man solle allsdann dem Teufel ausweichen, wann er zum drittenmal stark pfeifst, indem er die Billich treibet. So hat man sich zu verwundern, daß ein form und Kinder -in Begleitung der Eltern frei. Der Reinertrag und event. freiwillige Spenden werden zum Baue eines neuen Rüsthauses ver¬ wendet. — (Pensionierung.) Der Oberlandes¬ schulinspektor für die Mittelschulen in Kram Pro¬ fessor Josef Wester ist in den Ruhestand versetzt worden. — (Bienenzüchter, Achtung I) Lieferte uns schon das Voijahr in unserer Gegend keinen Honig, so ist das heurige Jahr noch viel schlechter. Wann ereignete es sich jemals, daß zur Zeit der Hochtracht gegen Ende Juni Muttervölker verhungerten? Heuer war dies vielerorts der Fall. Wir hatten fast keine Schwärme und diese wenigen fielen sehr spät, jetzt ist aber auch kein Tröpfchen Honig im Honigraume. Die Tracht ist vorüber, denn die Mahd ist beendet. Unsere Schleudermaschinen hatten Heuer keinen Dienst. Der sorgsame Imker wird daher im kommenden Monat zur reichlichen Fütterung seiner Völker schreiten müssen, will er sie überwintern. Zur Fütterung kann er nur Kristallzucker verwenden, denn wo soll er sich Honig beschaffen? Schwache Völker vereinige er schon jetzt, sie bringen ihm auch künftighin keinen Ertrag. Enttäuscht sind Heuer alle Bienenzüchter im Ländchen. Voll froher Hoffnung waren wir im Frühjahr und nun — statt Einnahmen große Ausgaben. Noch ein paar solche Jahre wie 1925 und 1926 und so mancher wird der edlen Imkerei „Lebewohl!" sagen. — (Nachträgliche Einsegnung.) Es müssen schon ganz eigene gespannte Verhältnisse in der Unterdeutschauer Gegend herrschen, wenn sogar die Toten darunter noch zu leiden haben. So mußte sich der am 6. Juli l. I. im Alter von 86 Jahren verstorbene Auszügler Jakob Lukan, ein braver, gläubiger Mann, ohne Geläute und kirchliches Gebet ins Grab legen lassen. Nach- träglich ist die Einsegnung vorgenommen und da¬ mit das durch den Streit zwischen geistlich und weltlich heraufbeschworene Ärgernis aus der Welt geschafft worden. — (Die neuen ärztlichen Honorare.) Die neueste diesbezügliche Verordnung enthält unter anderem die Bestimmung, daß kein Arzt geringere Honorare verlangen darf, als sie in der neuen Verordnung festgesetzt werden. Arme, Ver¬ wandte, Freunde darf er unentgeltlich behandeln, ebenso Beamten, Pensionisten und ihren Familien einen 50 Vo Nachlaß gewähren. Wenn in der gleichen Wohnung gleichzeitig mehrere Familien¬ mitglieder den Arzt konsultieren, darf dieser nur jeder alter Billich an einem Ohr einen Schnitt hat, und wird geredt, solches Zeichen mache ihnen ihr ungesegneter Hirt. Versichert ist man dessen, daß der jungen, welche annoch nicht von dem Baum gekommen, keines bezeichnet befunden wird, wann es gleich schon groß ist. Man dörffte sich einbilden, daß sie sich untereinander beissen, und alsdann selbst also mit ihren Zähnen zeichnen; aber so müssten ihrer Etliche gantz zerfetzte Ohren haben, oder solche Fecht- und Rauff-Puncien unter ihnen selbsten veraccordirt seyn, daß keines dem andren mehr als nur einigen Biß versetzen sollte, und zwar nicht eher, als biß sie vom Baume herabgekommen, wie vormals die Langobardische Duellanten gewisse Kampff-Gesetze gehabt, wodurch gewisse Teile dem Baly-Schwert verboten worden. Bleibt also der Argwohn übrig, und noch uner¬ loschen, daß die alte Billich solchen Ohr-Schnitt von keinem Gebiß, sondern unnatürlich empfangen. Es sollen aber vom Teufel diejenige nur also gezeichnet werden, welche er einmal auf die Weide treibet, wann anderst auf der Bauren Wort zu gehen. Ob dieselbe ihn oder die Billich selbst drum gefragt haben, kann ich nicht wissen. (Fortsetzung folgt.) von einer Person das volle Honorar, von den übrigen nur die Hälfte verlangen. Ist ärztliche Hilfe dringend notwendig, muß sie ohne Rücksicht darauf, ob die Gebühr entrichtet werden kann oder nicht, geleistet werden. Die Honorare richten sich nach den örtlichen Teuerungsklassen, ob näm¬ lich der Ort zur 1., 2. oder 3. Klasse gehört. Dementsprechend können für die Visite beim Arzte 20 bis 40 Din, für die in der Wohnung des Kranken 30 bis 50 Din verlangt werden; dauert die Untersuchung über eine halbe Stunde, werden 50°/o dazu geschlagen. Für die Untersuchung samt Ausstellung eines Zeugnisses sind 60 Din, handelt es sich um Feststellung körperlicher Ver¬ letzung, 100 Din zu erlegen. Bei ärztlicher Ge¬ burtshilfe beträgt die Taxe 250 Din. Fahrgele¬ genheit, Zeitversäumnis wird nach Übereinkunft festgesetzt. Das Zahnreißen kostet jetzt 30 Din. — (Hundekontumaz.) Da die Tollwut unter Heu Hunden in Weißkrain schon in sechs Gemeinden aufgetreten ist und dieselbe auch in Rakitnic festgestellt wurde, ist für den politischen Bezirk Kočevje die Hundekontumaz verhängt wor¬ den. — (Herzlicher Empfang eines deut¬ schen Kreuzers in Japan.) Der deutsche Kreuzer „Hamburg", der als erstes deutsches Kriegsschiff nach dem Kriege einen japanischen Hafen besucht hat, wurde mit den größten Freund¬ schaftskundgebungen empfangen. Der Empfang seitens der Admiralität und der Bevölkerung war ein ungewöhnlich herzlicher. — (Deutscher Sprachunterricht in den slowenischenBürgerschulen.) Wie dieBeo- grader Blätter berichten, ist eine Verordnung des Unterrichtsministers erschienen, derzufolge im kom¬ menden Schuljahr in der 3. und 4. Klasse der Bürgerschulen in Slowenien die deutsche Sprache drei Stunden wöchentlich als Pflichtgegenstand gelehrt werden wird; bisher war dies bloß in der 1. und 2. Klasse der Fall. Diese Verordnung soll noch von St. Radiö herrühren. Stara cerkev. (Das Mitterd orfer Krie- gerdenkmal) wird an der Ostseite des Pfarr¬ kirchenturmes seinen Platz finden und im Laufe der nächsten Wochen zur Ausführung kommen. — (Der Bau eines Gemeinderat¬ hauses) wurde bei der letzten Gemeindeausschu߬ sitzung beschlossen. Der geplante, notwendige Bau wird zur Unterbringung der Gemeindekanzlei, eines Ratsaales, dis Postamtes und der Feuerspritze dienen. Gopkareöer. (Blitzschlag.) Am 31. Juli hat der Blitz beim Oberwarmberger Besitzer Peter Schauer eingeschlagen und ihm die Kuh getötet. KoLevska reka. (Goldene Hochzeit) fei¬ erten am 18. Juli Johann und Margareta Krisch. Zur Feier war auch ihr Sohn Alois gekommen, der in Wörgl in Tirol als Kaplan angestellt ist. Auch unsere herzlichsten Glückwünsche dem Jubel¬ paare ! — (Eheschließungen.) Am 26. Juli l. I. wurden in der Rieger Pfarrkirche der Hinterberger Johann Jaklitsch mit Sophia Jonke getraut. Am selben Tage heirateten der hiesige Schneider¬ meister Karl Weiß aus Verdreng und die Suchen- räuterin Johanna Plesche. — (St er befall.) Am 2. August ist Josef Krisch, Sohn des hiesigen Tischlermeisters, ,im 20- Lebensjahre gestorben. Lrm potok. (S t e r b e s a ll.) Am 5. August starb hier Magdalena Eisenzopf, im Alter von 74 Jahren. Sie ruhe in Frieden. Gotenica. (Von der Landwirtschaft.) Zwei hiesige Arbeiter haben im heurigen Früh¬ jahre neben der Bezirksstraße eine gewaltig große Staude durchsucht und dabei herausgefunden, daß unterhalb der Staude nur lose, kleinere Steine, geeignet für Schotterbereitung seien. Sie machten sich an die Arbeit und brachten 40 Schotter, Jahrgang VIII. Seite 3. Gottscheer Zeitung — Nr. 23. nur einige wenige Meter von der Straße entfernt, heraus. Auf dem Platze, wo früher Staude und Steine sich befanden, wurden Möhren und anderes Schweinefutter gesäet, das sehr gut gedeiht. „Ar¬ beit ist des Bürgers Zierde, Segen ist der Mühe Preis", sagt der Dichter. Segen nun ist zwar nicht bei jeder Arbeit der Mühe Preis, aber bei dieser trafen die genannten Worte des Dichters in vollem Maße zu, ebenso auch bei einer anderen Arbeit, von der dem Schreiber dieser Zeilen der Landwirt J. I. aus KoLevska reka vor einigen Tagen erzählte. Er habe neben seinem Acker vor fünf Jahren ein Büschel Weizenähren gefunden, die ihm ausgefallen seien. Er ließ die Ähren aus- reifeu und hatte davon eine Handvoll Weizen. Diesen säte er im Herbste probeweise auf eine bestimmte Stelle und erntete davon bereits eine Garbe schönen Weizens. Der aus dieser Garbe gewonnene Weizen wurde wiederum benützt und brachte im folgenden Jahre 12 Garben, und diese bei der nächsten Ernte einen Merling. Dieser Mer- ling Weizen wurde gleichfalls als Saatgut be¬ nützt. Siehe da ! Heuer hat der genannte Besitzer J. I. neben der Straße ein schönes Weizenfeld, das einen Ertrag von etwa 12 bis 15 Merling Winterweizen zu liefern verspricht. Auch hier be¬ wahrheitete sich das Wort „Segen ist der Arbeit, der Mühe Preis". Mozelj. (P ri e st e r- und Pfarre r-Jubi- läum.) Sonntag, den 1. August 1926 feierte Herr Pfarrer Josef Erker ein Doppel-Jubiläum, an welchem die ganze Pfarrgemeinde Mozelj den freudigsten Anteil nahm. Vor 30 Jahren ist der Herr Pfarrer Priester geworden und seit 1901 wirkt er als Pfarrer in Mozelj unermüdlich und eifrig, zielbewußt nach seinen erhabenen Priester- Idealen, weswegen ihm seine Pfarrkinder mündlich und schriftlich die besten Glück- und Segenswünsche zu seinem Jubiläum darbrachten. Abends zuvor war Serenade. Es wurde festlich geläutet. Fast die ganze Bevölkerung von Mozelj versammelte sich vor dem Pfarrhofe, um dem hochwürdigen Herrn Jubilar die aufrichtigsten Gefühle der Hochschätzung und Verehrung zum Ausdrucke zu bringen. Die Musikkapelle spielte zur Begrüßung und Beglückwünschung und Sänger und Sängerinnen verherrlichten die Jubelfeier mit entsprechenden Liedern. Es wurden Reden gehalten: Herr Johann Stalzer aus Mozelj sprach die herz¬ lich empfundenen Worte: „Euer Hochwürden Herr PfarrerI Wir sind hier vereinterschienen, um im Namen Euerer Pfarrkinder zu Euerem Jubelfeste Euch als 30-jährigen Priester und als unserem 25-jährigen Seelsorger die wärmsten und innigsten Glückwünsche darzubringen. Möge der liebe Gott Euch noch viele Jahre als unseren Glaubenshirten und Lehrer bewahren." Nun sang ein gemischter Chor, bestehend aus den einstigen Schülern und Schülerinnen des Pfarrers, das Lied der Jugend : Selt'ne Feier eint uns heute Mit der Jugend munt'rer Schar; Freude tönt das Festgeläute. Sang dir teurem Jubilar; Die du einst so treu geführet, Stehen vor dir tief gerühret. Hierauf hielt Herr Tierarzt Dr. Ludwig Jonke, als einstiger Schüler, folgende Glückwunschrede: „Hochverehrter Jubilar I Werte Anwesendel Das 25. Jahr geht in diesen Tagen seiner Vollendung entgegen, seitdem unser hochverehrter Herr Pfarrer, Euer Hochwürden, Einzug hielten in dieses unser schönes Dorf Mozelj, um mit Euerem ganzen Wissen und Können in Schule, Kirche und Haus zu kämpfen für das größte Kleinod, das der Mensch je besitzen kann, für den Glauben an Gott und an die Ewigkeit, und dadurch Euere Euch anvertraulen Pfarrkinder zu befreien und fernzuhalten von den verderblichen Einwirkungen jedweder Sünde und hinzuführen zu unserem End¬ ziele, zur Seligkeit im Himmel. Den Glauben zu predigen und zu erhalten, ist das größte und schönste Werk christlicher Näch¬ stenliebe. Denn der Glaube ist es, der den Men¬ schen hoffnungsvoll und zufrieden macht, der dem Leben erst seinen Zweck gibt. Die größten Leiden auf Erden läßt er leicht und mit Geduld ertragen, Hoffnung weckend auf eine einstige Vergeltung. Also gibt es einen noch wertvolleren Reichtum als den Glauben? Gewiß nicht! lind für diesen Glauben habet Ihr, hochverehrter Jubilar, unter uns durch ein volles Vierteljahrhundert gekämpft. Hiefür will ich deshalb im Namen Euerer einstigen Schüler Euch heute aus vollem Herzen innig Dank sagen. Wir bitten den lieben Gott, er möge un¬ seren Herrn Pfarrer mit großer Freude und in voller Gesundheit und Zufriedenheit auch das goldene Priesterjubiläum feiern lassen. Gottscheer! Unser Volk ist in Not! Darum müssen wir umsomehr uns zusammenscharen, in Eintracht zusammenarbeiten. Sehen wir in unserem Herrn Pfarrer auch unseren Führer, Ratgeber und Freund! An ihn müssen wir uns in dieser Zeit der Not erst recht klammern. Und dadurch, daß wir ihm unser Vertrauen schenken, werden wir ihm die Freude verdoppeln in der Arbeit für das ganze Gottscheervolk. Jugend! Komm und singe deine Wünsche! Laß sie emporklingen zum Himmel!" Hieraus ertönte aus den Herzen der Jugend der Glückwunsch im Liede: „Hohes Glück sei dir beschicken, Ruhig fließ' dein Leben hin. Lange wirke noch hienieden. Sieh den Garten Gottes blüh'n! Und die ew'ge Lorbeerkrone Werde dir zum rechten Lohne!" Für diese ergreifende Ehrung und Huldigung sprach der hochwürdige Herr Jubilar seinen herzlich¬ sten und tiefgefühlten Dank aus, betonte, daß er ununterbrochen und unermüdlich durch 25 Jahre als Pfarrer in Mozelj seine Priester- und Seel¬ sorgepflicht geleistet und auch sonst in aller Treue in den schwierigsten Zeitverhältnissen zum Volke gehalten und alle seine Kräfte in den Dienst der Heimat gestellt habe. Sein Wunsch gehe dahin, daß dieses Freundschaftsband zwischen ihm und seinen Pfarrgläubigen noch inniger geknüpft und seine bekannte Treue mit gleich ausrichtiger Treue vergolten werde. Für alle erwiesene Liebe und Aufmerksamkeit zu seinem Jubelfeste danke er noch¬ mals schönstens und zum Ausdrucke und zur Be¬ kräftigung seines Dankes bringe auch er allen seinen Pfarrgläubigen und der lieben Jugend ein herzliches „Lebe hoch, hoch, hoch", in welches alle mit Be¬ geisterung einstimmten. Mit kraftvoller und freu¬ diger Absiugung der neuen Gottscheer Hymne, welche den hochwürdigen Herrn Jubilar zum Ver- fasser hat, fand diese herrliche Vorfeier des Jubel¬ festes einen würdigen Abschluß. Am Jubeltage zelebrierte in der mit vielen Kränzen festlich geschmückten Pfarrkirche der Jubilar unter Assistenz des hochwürdigen Herrn Stadt¬ pfarrers und Dechanten Ferdinand Erker und des fürstbischöflichen geistlichen Rates Josef Eppich, Pfarrers in Mitterdorf, das Jubelamt, wobei der Herr Dechant die Jubelpredigt hielt und beim Te Deum zum Danke für alle dem hochwürdigen Jubilar von Gott erwiesenen Gnaden im Priester¬ tum und in der Seelsorge als Pfarrer in Mozelj die ganze Kirche das „Großer Gott" aus tiefst¬ gefühltem Herzen sang. Die Feuerwehren von Mozelj und Verdreng, welche mit klingendem Spiele und Fahne ausgerückl waren, vermehrten die Fest¬ feierlichkeit. Nach der kirchlichen Feier hielt der Wehrhauptmann Herr Peter Lackner an den Ju¬ bilar folgende Ansprache: Sehr geehrter Herr Pfarrer! Anläßlich der Feier Ihres 30-jährigen Priester¬ jubiläums und 25-jährigen Wirkens in unserer Psarrgemeinde erlaube ich mir im Namen der freiwilligen Feuerwehrvereine Mösrl, Reintal und Verdreng Ihnen die herzlichsten Glückwünsche ent¬ gegenzubringen. Im Namen obgenannter Vereine danke ich Ihnen innigst für Ihr bereitwilliges Mitwirken bei so manchen Feuerwehrfesten, die im Laufe von 25 Jahren abgehalten wurden, wobei die Kirchenfeier den Wohlfahrtsvereinen viel zum Reinerlös beigetragen hat. Ich ersuche den Herrn Jubilar, er möge auch weiterhin dem wohl¬ tätigen Zwecke des Feuerwchrwesens seine Mit¬ hilfe erweisen, wofür auch wir zur Erhöhung der Feier von kirchlichen Festen durch unser Erscheinen uns stets dankbar zeigen werden. Hierauf defi¬ lierten die Feuerwehren vor dem Jubilar zum Ausdrucke der Ehr' und Beglückwünschung. Zum Jubelfeste erschienen von den Geistlichen mit Herrn Dechanten und geistlichen Rat Eppich olenclenck veiü. lrilcst ckultencl unklleeimlrei vifck Xleincsteas ^Vgfxste. venn8e mit?erlil bestsnckest virck. I1n6 cksz Wichtigste - lÜmter shst mit cler Wsiche nur geringe !^1 liste - in i-is?^il_i^eH - r. 2. ? n. - unck O^l-^!-!^3X^88^ - r. <3. m. u. sti. im l-l3U8S clss l-Isi-IM I^LN8 s-söMZMLNN - ASZonllbSl' Zsm I^08t- amts - lldomimmt Z6ZSN Züki8ti§6 Vsnrin- 8iMA, ssEk-t tincl 8Ü^Q3LI-!^^8O^^- - 80WI6 KOKHOKOK- bsi snt8pt-6ofiskiclst' 3iLfisl-8tsI!unA tmls? clsn Kii!ANt68tSk1 LsZmZtinZsn. ^Ak-tsisnvsl'kssir' lÄZIioli von fislb 9 bi8 sialb 12 Gottscheer Zeituug -- Nr. 23. Seite 4. Jahrgang VIII. zugleich auch der Senior der Gottscheer Dekanats¬ geistlichkeit Pfarrer Anton Kleiner aus Altlag, welcher vor 30 Jahren Primizprediger des Ju¬ bilars war, und nachmittags auch die Herren Pfarrer August Schauer aus Nesseltal, Josef Gostiša aus Unterlag und Rudolf Kap8 aus Oberskrill. Die anderen Herren waren durch ihre unaufschiebbaren sonntäglichen Verrichtungen am Erscheinen verhin¬ dert. An seinem Jubelfeste hatte der Jubilar auch das Glück, alle seine Geschwister bei sich vereinigt zu sehen: die Brüder Alois Erker, Lan¬ desregierungsrat in Klagenfurt, Franz Erker, Kom¬ missionsgeschäftsinhaber in Graz, Anton Erker, Eisenwarenhändler in Ljubljana, und die beiden Schwestern in Mozelj. Das herrliche Jubelfest wird den Pfarrinsassen von Mozelj und den aus den Nachbarpfarren zahlreich erschienenen Gläubigen noch lange Zeit in schönster Erinnerung bleiben. — (Von der Schule.) Herr Fritz Högler, bisher Schulleiter in Polom, hat am 5. August die ihm verliehene Lehrstelle als Schulleiter in Mozelj angetreten. Wir begrüßen den neuen Herrn Oberlehrer, welcher als guter Schulmann allgemein bekannt ist, aufs herzlichste. — (Cip altes Haus) wurde vor kurzer Zeit in Mozelj abgetragen, das hölzerne Haus Nr. 6 vulgo Vianken. Es trug am Rischtbaum der Gesindestube die Jahreszahl seiner Erbauung 1731. Ausländisches. Derdeutsch-französischeHandelsver- trag, welcher vor einigen Tagen abgeschlossen wurde, ist ein bedeutender Fortschritt zur Versöh¬ nung der beiden Länder und es wird deshalb das Übereinkommen auch von allen französischen Blättern gutgeheißen. Italienische Sparmaßnahmen. Zu den neuesten gehört die ministerielle Verfügung, daß nur noch ein bestimmtes Einheitsbrot gebacken werden darf; Feingebäck aus Weizenmehl ist un¬ tersagt. Zum Besuch von ausländischen Sommer¬ frischen werden Pässe nicht mehr ausgestellt. 95 Unterpräfekturen werden als entbehrlich aufgehoben. Im Görzischen hat man alle öffentlichen Tanz- unterhaltungen verboten. Überschwemmungen in China. Der Fluß Janktsekiang hat infolge Dammbruches im südlichen Teil der Provinz Hupeh 2000 Geviert- meii'en Landes vor einigen Tagen überschwemm! und sind dabei auch 3000 Menschen ums Leben gekommen. In Mexiko wütet gegenwärtig ein Kulturkampf ganz nach Art der russischen Bol¬ schewiken. Obwohl das Land 95°/v katholisch ist, will der Präsident, ein Jude, mit Hilfe des Militärs und des bolschewikisch gesinnten Teiles der Arbeiterschaft jede christliche Betätigung in der Öffentlichkeit und in den Schulen abschaffen, die Kirchen samt allem Eigentum als Staats¬ eigentum erklären; er läßt Bischöfe, Priester und Laien einkerkern, hat den päpstlichen Gesandten aus dem Lande vertrieben und gegen Kirchenbe¬ sucher schießen lassen, wodurch Frauen , und Kinder gelötet wurden. Mit Maschinengewehren und Handgranaten soll der katholischen Religion der Garaus gemacht werden. Sei nun die Lage dort noch so trübe, eines ist sicher, wie schon mächtigere, bessere und gescheitere Leute als der mexikanische Judenstämmling Calles vergeblich gegen den Felsen Petri angestürmt sind, so wird es auch hier kommen. Calles holt sich vielleicht einen vorübergehenden Erfolg, bestimmt aber die Verachtung der gesamten zivilisierten Welt. In Rußland ist vor kurzem der Volks¬ kommissär Dscherschinski gestorben; er soll ver¬ giftet worden sein. Dscherschinski war ein Scheusal in Menschengestall. Seit die Bolschewiken am Ruder sind, war er der Obmann der Tscheka, jenes Blutgerichres, das auf bloßen Verdacht hin ungezählte Scharen von Russen zum Tode verurteilte. Die Statistiker verschiedener Länder bemühen sich, die Zahl der Opfer seiner blutigen Methoden zu eruieren. Die weitgehendsten Stu¬ dien in dieser Richtung hat der Professor Mel¬ gunow durchgeführt. In seinem Buche „Der rote Terror in Sowjetrußland", welches 60 Seiten umfaßt,, werden Namen und Zahl der Opfer angeführt. — Der englische Publizist Professor Saroloa, veröffentlichte seinerzeit in einer Zeitschrift die Bilanz her Tätigkeit Dser¬ schinskis bis zum November 1923. Nach dieser Bilanz hat der Henker 28 Bischöfe, 1279 Geist¬ liche, 600 Professoren und Lehrer, 9000 Ärzte, 64.000 Offiziere, 28.000 Soldaten, 70.000 gewe¬ sene Polizeileute, 12.000 Grundbesitzer, 355.250 Intelligenzler, 193.290 Arbeiter und 850.000 Bauern ermorden lassen. Diese Zahlen scheinen auf den ersten Blick unglaubwürdig, erscheinen jedoch begreiflich, wenn man die grausame Tä¬ tigkeit der Tscheka in Betracht zieht. Ein an¬ derer Statistiker errechnet sogar den Durchschnitt der Opfer - mit 5000 pro Tag während der Tätigkeit Dscherschinskis. Ob diese Zahlen über¬ trieben sind und in welcher Stufe, kann nie fest¬ gestellt werden, jedenfalls charakterisiert dies den Schwung des Henkers Dscherschinski. Allerlei. Allgenmne Lchwimmpsiicht in Schweben. Schweden ist ein langgestrecktes Küstenland. Scheinbar legt jedoch die Bevölkerung dem Schwim¬ men nicht jene Bedeutung bei, die ihm znkommt. Im ersten Halbjahr 1926 sind beispielsweise,340 Personen ertrunken. Um Abhilfe zu schaffen, wird nun in den Schulen das Schwimmen als Pflicht¬ fach eingeführt. Noch mehr: wer im Schwimmen durchsällt, wird zu Neu übrigen Prüfungen gar nicht zugelassen. Die Aktion wird auch auf Er¬ wachsene ausgedehnt. So wird den Staatsbeamten eine Frist gesetzt, innerhalb der sie schwimmen lernen müssen. Das Waschen der Hände. Streng sollte jede Mutter darauf achten, daß die Kinder nur dann Brot essen, wenn sie sich die Hände gewaschen haben! Die Ausbreitung der Ruhr zum Beispiel gründet sich darauf, daß sie leicht Boden gewinnt, wo diese strikte Regel unbeachtet bleibt. Auch der Hausfrau und Köchin kann nicht genug eingeprägt wekden: bevor man Lebensmittel zur Hand nimmt, Hände waschen! Wie oft beobachtet man mit Ent- setzen, wie Frauen erst das an sich nie saubere Papiergeld in Händen halten, dann gedankenlos ans Kochen, Gemüseputzen, Brolschneidcn usw. gehen. Die Kinder lernen, wenn sie angehalten und durch Beispiele aufmerksam gemacht werden, frühzeitig hygienisch denken. Und das ist der beste Schutz gegen allerlei feindliche Bedrohung der Gesundheit! Briefkasten. A. K. in H. Zu Ihrer Information teilen wir Ihnen mit, daß der Ausschuß der städtischen Sparkassa aus 16 Mitgliedern besteht, der sich aus 10 Slowenen und 6 Deutschen zusammen- sctzt, so daß in demselben in jeder Frage die Slo¬ wenen das entscheidende Wort haben. W. in W. D. Ihrem Wunsche ist teilweise in der vorleigenden Nummer Rechnung getragen worden. Die Veröffentlichung der zweiten Notiz würde zuviel böses Blut machen. Heil! K. 'S. in W. Auf Ihre Anfrage teilen wir Ihnen mit, daß die neugegründete Sparkassa ein vollkommen sicheres Geldinstitut ist, oaher Sie demselben gang ruhig Ihr Geld anvertrauen können, zumal für die Sicherheit desselben in jeder Hinsicht gesorgt ist. Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev. Schrütleiter: Carl Erker, Kočevje. Buchdruckerei Josef Pavlicek in Kočevje. Arisch geörannter Kalk sehr guter Qualität, per Kilogramm 1-40 K ist zu ver¬ kaufen vom 18. bis 31. August bei Alois Jaklitsch in Oberloschin (in der Nähe des Schweinberges). Erstklassige Mhmaschine ist zu verkaufen bei Leni Prenner, Mitterdorf. Ein gesundes, ehrliches Dienstmädchen wird ab 17. August ausgenommen. Anzufragen bei Dr. Georg Röthel. Zäetonröhren eigener Erzeugung, m verich'edenen Dimensionen, hat stets lagernd die Muunternehmung ZoLko Ivancic, Koeevje. 2—2 Linwsieken mit ^sueniob — wssLken mit i-Mseksoife, 8cüont üie WLsotie dei miiüeloser ^rbeii unü rriÄokt 8ie i-virklick tÄÜs1lo8 8Luber. scttictti'-wLsctte 51° 8Mg88ö kU M Komjb Einlagenstand am 1. Jänner 1926: Din 19,117.53923. Zinsfuß für Einlagen (ohne Abzug der Rentensteuer) 5»/o. Zinsfuß für Hypotheken 8°/v. Zinsfuß für Wechsel 12°/o. Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt KoLevje befinde; sich im Schloßgebäude trg kralja Petra I. osvoboditelja. Amtstage täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertagen.