Mr. 3996. XIII. 1901. Kirchliches Derordnungs-Klatt für die Lavanter Jiiöcefe. Inhalt: 79. Hirtenschreibcn des österreichischen Episkopales. — 80. Pastirski list avstrijskih škofov. 71). Hirten schreiben des österreichischen Gpislwpates. Die Erchlschöse und Bischöfe Österreichs jit Wien im Monate November 1901 versammelt, entbieten dein hochwürdigen Clerus und allen Gläubigen ihrer Diöeesen Gruß, Segen und alles Gute von Gott dem Vater und dem Sohne in Gemeinschaft des heiligen Geistes! V Vielgeliebte im Herrn! versammelt zu ernsten Berathungen über das Wohl unserer heiligen Kirche und unseres geliebten österreichischen Vaterlandes ist es uns ein Herzensbedürfnis, vor allein Euch unsere oberhirtliche Anerkennung für das treue Festhalten an dem katholischen Glauben, für die unerschütterliche Anhänglichkeit an das ehrwürdige Oberhaupt unserer heiligen Kirche, den Heiligen Vater, und für die unwandelbare Treue gegen unseren geliebten Kaiser und die allerhöchste Dynastie auszusprechen. Wir bitten den allmächtigen Gott, dass er diese Eure Gesinnungen erhalte und befestige. Die Er> hörung dieses unseres Gebetes wird uns verbürgt durch den frommen Eifer, welchen Ihr in dem vergangenen Iubiläumsjahre bewiesen habt. Dieses Jahr des Heiles war für Euch eine gnadenreiche Zeit, eine Kräftigung des Glaubens, eine Stärkung der Bekenntnistrene und eine Erneuerung des geistlichen Lebens. Mit freudigem Danke gegen Gott erfüllt uns die weitere Wahrnehmung, dass die Werke christlicher Barmherzigkeit allenthalben znnehmen und eine hingebende Pflege erfahren. Das ist ein Trost in unseren von Zwietracht und Streit verpesteten Zeiten und birgt in sich die Hoffnung, dass die entzweiten Geister doch noch ans dem Boden der werkthätigen Liebe sich einigen werden. Denn nur in der Liebe, die geduldig und gütig ist, die nicht beneidet, nicht unbescheiden handelt, nicht aufgeblasen, nicht ehrgeizig, nicht selbstsüchtig ist, die sich nicht erbittern lässt und nichts Arges denkt, die sich nicht der Ungerechtigkeit fr e n t, a b e r Freude hat a n der Wahrheit, die alles erträgt, alles glaubt, alles hofft und alles duldet (T. Cor. 13, 4—7), nur in der christlichen Liebe ist der Boden für den Frieden und die Verständigung zu finden. Sind die Herzen eins in der erbarmenden Liebe, dann finden sich auch die getrennten Geister wieder in Eintracht, in der die erhaltende Kraft stets ihre Quelle hat und stets haben wird. Gewiss, der allenthalben sich bemerkbar machende Aufschwung des religiös - kirchlichen Lebens erfüllt unsere Herzen mit beseligender Freude und ermnthi- gendem Troste, aber wir können uns nicht verhehlen, dass der Blick auf die herrschenden Zeitverhältnisse auch Grund zu vielen und großen Besorgnissen gibt. Darum, Geliebteste, dürfen wir nicht unterlassen, auch einige väterliche Mahnworte an Euch zu richten, zu denen die betrübenden Erscheinungen der Gegenwart überreichen Stoff liefern. Vorab einigt sich die Gefahr der Gegenwart und die Befürchtung für die Zukunft in der Besorgnis um die Heranwachsende Jugend. Denn von dem Geiste, in welchem diese herangezogen wird, hängt später die Festigkeit des Glaubens, die Kraft des religiösen Lebens und das Wirken in der christlichen Liebe ab. Nun aber geben die öffentlichen Zustände im Unterrichts- und Erziehungswesen allen Grund zur Befürchtung, es könnten diese kostbaren Güter allmählich dem Heranwachsenden Geschlechte verloren gehen. Zur Abwehr dieses drohenden Unheiles suchet Ihr, christliche Eltern, durch eine wahrhaft religiöse Erziehung der Kinder tut Hause das zu ersetzen und zu verbessern, was die öffentliche Erziehung etwa verfehlt und vernachläßigt. Ein anderer Gegenstand der Besorgnis um das wahre Wohl der unserer Hirtensorgfalt anvertrauten Herde ist die Zerfahrenheit der Geister im öffentlichen Leben. Nicht selten schädigen die gute Sache selbst die, welche gewiss nur das Gute wollen und das Rechte meinen, vielfach dadurch, dass sie in Dingen, in denen Meinungsverschiedenheiten unvermeidlich sind, entweder zu sehr an ihren eigenen Ansichten hängen oder zu ungestüm das Bessere durchsetzen wollen. Wie viel Gutes dadurch verhindert, und wie sehr den Feinden die Arbeit erleichtert wirb, ist für jeden Verständigen wohl unschwer einzusehen. Und deshalb hat unser glücklich und glorreich regierender Papst Leo XIII., der von seiner erhabenen Warte aus alle Gefahren der Zeit überschaut und sie als gemeinsamer Lehrer der Christenheit deutet und als reich erfahrener, kluger Arzt heilt, wiederholt die heilsamsten Warnungen und Mahnungen gegen diese menschlichen Verirrungen ergehen lassen. Insbesondere hat er in seinem hochbedeutsamen Rundschreiben ^ vom 18. Jänner 1901 „über die christliche Bewegung für Volkswohlfahrt" die gegenwärtige Zeitlage geschildert. Der öffentliche Friede und der glückliche Fortgang in allen Versuchen und Unternehmungen zur Besserung unserer öffentlichen Zustände hängt von der Beherzigung und willigen Befolgung der hochweisen Lehren und Rathschläge des Heiligen Vaters ab. Ja, Geliebte tut Herrn, worauf es die Welt abgesehen hat, das ist, um es kurz zu sagen, die Entlohnung des Königs der Zeiten, des gottmensch-lichen Erlösers Jesu Christi. Darum muss es das einzige und höchste Ziel aller Christusgläubigen sein, dass, wie es gleichfalls Papst Leo XIII. in seinem herrlichen Rundschreiben 1 vom 1. November 1900 „über den göttlichen Erlöser" mit allem Nachdrucke hervorgehoben hat, derjenige, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, von Hohen und Niederen, von Herrschern und Unterthanen, von Vorgesetzten und Untergebenen anerkannt werde als höchster Lehrer und oberster Gesetzgeber, als alleiniger Regierer und Richter. Damit dieses erreicht werde, müssen alle, die Jesum wahrhaft lieben itnb ihm treu anhängen, ihren Glauben an ihn offen und frei bekennen, denselben üben und ausbreiten und die Liebe zum göttlichen Heilande durch die Liebe zum Nächsten be-thätigen. Der wahre Glaube an den göttlichen Erlöser und die echte Liebe zu ihm zeigt sich aber am deutlichsten in der unerschütterlichen Anhänglichkeit an den römischen Papst. Denn der göttliche Hirt Jesus Christus hat seine Herde bis zu seiner Wiederkunft am Ende der Welt dem heil. Petrus anvertraut (Joban. 21, 15—17) ; er hat die Geschicke seiner Kirche unzertrennlich utit dein Hirtenamte des heil. Petrus und seiner rechtmäßigen Nachfolger verbunden. (Matth. 16, 18). In Nom hat nun der Apvstelfiirst Petrus, vom Geiste Gottes geleitet, seinen Hirtenstab denen, die an seine Stelle treten, hinterlassen. Nach Rom, als nach dein Mittelpunkte des Reiches Christi auf Erdeit, haben daher die katholischen Christen aller Jahrhunderte mit Ehrfurcht und treuem Gehorsam geblickt. Wo Petrus ist, dort ist die Kirche, das war nach dem Ausspruche des großen Bischofs und Kirchenlehrers 1 Graves de communi. 1 Tametsi futura. Ambrosius1 der leitende Glaubenssatz. Die getreuen Schäflein der Herde Jesu Christi sind stets daran erkannt worden, dass sie willigen Gehorsam den Nachfolgern des heiligen Petrus in allen Angelegenheiten des Seelenheiles erwiesen. Dagegen aber haben sich die Feinde Christi zu allen Zeiten bemüht, zuerst den Hirten zu schlagen und sodann die Herde Jesu zu zerstreuen. Die ersten Christen zu Jerusalem und später jene zu Nom haben ihren aufopsernllgßvollen Hirten in Banden gesehen und sind Zeugen seiner Hirtentreue bis zum Tode geworden. Seitdem ist kein Jahrhundert vorübcrgegangen, in welchem die Feinde des Christenthums nicht gegen das Papstthnm in Nom mit List und Gewalt, mit Schmähungen und Verleumdungen sich erhoben hätten, um die Kinder der Kirche von Rom loszureißen. In unserem theuren österreichischen Vaterlande erleben wir nun, Gott sei cs geklagt, seit einiger Zeit das alte traurige Schauspiel in neuer überaus gehäßiger Gestalt. Der Ruf „Los von Rom" ist nämlich ausgegeben worden und hat Wiederhall gefunden. Jeder katholische Christ weiß cs bestimmt, dass diese verwegene Einladung zum Abfalle von > Nom, dein Mittelpunkte christlicher Einheit, sein ewiges Seelenheil gefährdet. Das „Los von Rom" heißt los von Petrus; es heißt los von der katholischen Kirche, die Christus der Herr auf den Felsen-mann Petrus gegründet und gebaut hat; es heißt los von Jesus Christus, der den heiligen Petrus Su seinem Statthalter oder Stellvertreter auf Erden eingesetzt hat; es heißt los von Gott, weil Jesus Christus, der menschgewordene Sohn Gottes ist, wie der gefeierte Märtyrer-Bischof von Karthago, der heil. Cyprian (f 258), das denkwürdige Wort ausgesprochen hat: Der kann Gott nicht zum Vater haben, der die Kirche nicht zur Mutter hat. (De unitate Eccl. c. 6.) Eingedenk unserer verantwortungsvollen Hirtenpflicht und gedrängt von der Liebe zu unserem österreichischen Vaterlande, wie besonders zu unserem Landesvater, Seiner Majestät dem allergnädigsten Kaiser und Herrn, waren wir stetsfort darauf bedacht, die in diesem unheimlichen Rufe versteckte Gefahr von unserer Seelenherde abzuwehren. Die 1 In ps. XL. Urheber und Führer der verabschenungswürdigen Los von Rom - Bewegung beabsichtigen die Katholiken Österreichs ebenso ihrem heiligen Glauben, wie auch ihrem geliebten Vaterlande zu entfremden. Und wenn sie auch ihre landes- und hochver-rätherischen Pläne verheimlichten, so würden dieselben dennoch durch ihre Angriffe auf die Religion offenbar werden. Denn der Ungehorsam gegen Gott und seine Kirche bringt die Auflehnung gegen die bestehende weltliche Obrigkeit im Gefolge mit sich und schädigt das ganze Staatswesen aufs schwerste. Wer Gott untreu ist, wird nicht pflichtgetren sein dem Kaiser, der von Gottes Gnaden den Herrscherthron innehat. In ernster Erwägung dieser durch die Erfahrung oft genug bestätigten Wahrheit und zur rechtzeitigen Abwendung der großen Gefahr gegen Euer irdisches und himmlisches Wohl haben wir bei unseren gemeinsamen Berathungen von allem Anfänge an das verwerfliche Treiben der Anstifter der Los von Rom-Bewegung ins Auge gefasst. Auf Grund gemeinschaftlicher Entschließungen haben zunächst die einzelnen Oberhirten in ihren Sprengel« je nach den eigen-thümlichen Verhältnissen die Gläubigen über diese gegen die katholische Kirche, gegen die erlauchte Habsburgische Dynastie und das österreichische Vaterland gerichtete Bewegung belehrt und davor gewarnt. Zudem haben wir, wo es nothwendig war, auf die Gefahren aufmerksam gemacht, die dem wahren Wohle des Volkes von Seite dieser trüben Strömung drohen. Wir waren weiters bemüht, durch Veranstaltung von Missionen und geistlichen Epercitien, durch Abhaltung von feierlichen Versammlungen, durch Vorträge und die katholische Tagespresse unsere Diö-cesanen zu belehren und zum Widerstande gegen die verderbliche Agitation zu stärken. Insbesondere haben wir das heilige Jubiläum als günstigen Anlass zur Erneuerung der Glaubensfreudigkeit begrüßt und Euch, Geliebte, zur fleißigen Benützung der dargebotenen Heilmittel und reichlich fließenden Gnadengaben eingeladen. Die außerordentlich rege Theil-nahme an den Iubiläumsandachten hat gezeigt, dass der christkatholische Glaube und die nie wankende Treue gegen die Kirche tief in den Herzen des braven und biederen österreichischen Volkes gewurzelt ist. Weil aber diese kirchenfeindliche und staatsgefährliche Bewegung von den Übelgesinnten noch immer unterhalten wird, so sehen wir uns als österreichische Bischöfe genöthigt, gemeinsam zum Schutze des Seelenheiles der Gläubigen und im Interesse des Vaterlandes unsere Stimme laut vor Gott und unseren Diöeesancn zu erheben. Wohl zählt die katholische Kirche in Österreich den bei weitem größten Theil seiner Bewohner zu ihren Kindern: Österreich ist ein katholischer Staat. Aber ein schreiendes Unrecht ist es zu behaupten, die Anhänger eines anderen christlichen Bekenntnisses würden unterdrückt und ungerecht behandelt. Gewiss werden die österreichischen Katholiken ihren andersgläubigen Mitbürgern das hohe Gut des katholischen Glaubens, das sie selbst besitzen, in christlicher Nächstenliebe wünschen dürfen. Aber nie hat dieser Wunsch die Pflichten der Gerechtigkeit verletzt. Unter dem Schutze einer wahren Parität haben sich die Angehörigen jedes anderen christlichen Bekenntnisses in Österreich bisher eines ungetrübten Friedens zu erfreuen gehabt. Wo ist ein katholischer Priester, der diese Parität, diese Gleichstellung angetastet hätte oder den Bekennern einer anderen Confession lästig geworden wäre? Wann haben die österreichischen Katholiken auf ihren Versammlungen Schmähredcn und verletzende Worte gegen ihre Mitbürger wegen der Verschiedenheit des christlichen Bekenntnisses gesprochen? Und wie glücklich würden sich die Katholiken in vielen nichtkatholischen Ländern schätzen, wenn sie sich in gleicher Lage wie die österreichischen Nichtkatholiken befänden! Es ist also eine haltlose Anklage, nur ersonnen, um ein frevelhaftes Spiel gegen die katholische Kirche in Österreich zn beschönigen. Wenn wir nun den Ursprung und das Ziel dieser unwürdigen Agitation und die hiebei angewandten Mittel betrachten oder die bedauernswerte)!. Opfer der Verführung ins Auge fassen, überall sehen wir eine verleumderische Anfeindung und Befehdung unserer heiligen katholischen Kirche. Nicht aus reinen religiösen Gründen allein, sondern ebenso auch aus politischer und nationaler Parteileidenschaft haben die Anstifter der Bewegung die katholische Kirche als eine Feindin der Entwickelung des Volksthums zu verdächtigen gesucht. Mit diesem unlauteren Mittel bemühen sich die Beförderer der Abfalls- und Übertrittsbewegung diese unter Katholiken zu verbreiten, die entweder ihre religiösen Pflichten vernachlässigen oder die in jugendlicher Unbesonnenheit keinen Begriff von dem Frevel der Glaubensverleugnung besitzen. Als Deckmantel des feindseligen Gebarens gilt vielfach der haltlose Vorwurf: die Diener der katholischen Kirche seien ungerecht gegen diese oder jene Nation. Allein wir alle, Oberhirten und Hirten, sind uns bewusst, dass wir gegen alle Gläubigen gerecht sein müssen. In ihrer grenzenlosen Verwegenheit haben die Führer der gemeinschädlichen Bewegung auch ihr politisches Ziel kundgegeben. Die Zukunst Österreichs, so sagen sie, könne sich nur dann gedeihlich gestalten, wenn es das Joch der katholischen Kirche abwerfe. Es ist offenbar, dass diese Behauptung ans die Ier-störung der ehrwürdigen Habsburger-Monarchie abzielt. Denn gerade dann hat Österreich in der Vergangenheit immer die rühmlichsten Thaten vollbracht, wenn seine Völker treu am katholischen Glauben hiengen und die Herrscher aus der glorreichen Habsburger-Dynastie Gut und Blut für die Vertheidigung der katholischen Kirche einsetzten. Wie die Feinde der Kirche mit Ingrimm stets auf diese ruhmvolle Geschichte Österreichs geblickt haben, so werden auch die gegenwärtigen Feinde der Kirche in ihren Aufreizungen gegen den Bestand von Österreich von der Absicht getrieben, das Reich zu schwächen und aufzulösen. Als Vorwand der tiefbedauerlichen Bewegung dient gar häufig die vermeintliche Gegnerschaft der römisch-katholischen Kirche und ihre angebliche Vernachlässigung des nationalen Fortschrittes und Aufschwunges. Daher das Streben nach Bolksreligionen und nationalen Kirchen. Und wie mit diesem unlauteren Mittel für den Abfall zur Häresie, so wird mit ähnlichen Mitteln anderweitig für den Abfall zum Schisma gearbeitet. Die Kirche aber umfasst alle ihre Kinder mit mütterlicher Liebe, befördert nach Kräften ihren Fortschritt und wünscht sie alle zeitlich glücklich und ewig selig zu sehen. Nicht selten sagen die Gegner der Kirche auch, dass die Gewissen der Katholiken durch den Gehorsam gegenüber einer fremden Macht, dem Papste, gebunden sind. Allein diese Macht, das römische Papstthum, ist keine fremde Einrichtung für die Katholiken Österreichs, welche sie hindert, sondern vielmehr antreibt, ihrem Landesvater treu zu gehorsamen und getreu ergeben zu sein. Vielgeliebte im Herrn! m Hinblick aus die geschilderten, besorgniserregenden Zeitverhältnisse richten wir nunmehr an Euch folgende liebevolle obcrhirtliche Ermahnungen. Bor allem bedenket, dass die Tage des Kampfes und der Verfolgung Gelegenheit zum Siege bieten, wenn Ihr die Waffenrüstung des Geistes an-legt. Ergreifet also, wie es der erleuchtete Bölker-apostel Paulus anbefiehlt, den Schild des Glaubens, mit welchem ihr alle feurige» Pfeile des Böscwichts auslöscheu könnet, und nehmet den Helm des Heiles und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes! Stehet, euere Lenden umgürtet mit Wahrheit und angethan mit dem Panzer der Gerechtigkeit und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft für das Evangelium des Friedens. (Ephes. 6, 14—17). Verlasset ja nicht, und urag der Kampf noch so wüthen und toben, Eueren Posten. Denn ein Katholik kann, ohne schwere Sünde und ohne sein ewiges Heil aufs Spiel zu setzen, das Vaterhaus der Kirche nicht verlassen. Da die Unwissenheit in der Religion der Gefahr aussetzt, den Glauben zu verlieren, so ist gerade gegenwärtig eine doppelte Pflicht des ja stets opferbereiten Seelsorge-Clerns, die Gläubigen gründlich zu belehren, und der ja lernbegierigen Gläubigen, sich durch Wort und Schrift belehren zu lassen. Zumal Euere Pflicht ist es, christliche Eltern, an dieser religiösen Belehrung Euch zu betheiligen. Denn Ihr seid die ersten Lehrer Euerer Kinder, und auch dann, wenn sie noch andere Lehrer erhalten haben, sollt Ihr wachsam sein, dass sie vor allem in der Religion befestigt und sorgfältig unterrichtet werden. Je fester sie in der Kenntnis des Glaubens sind, desto mehr werden sie sich an die Lehre des Glaubens halten und durch ihr Leben den Glauben ehren. Leider entspricht das Leben vieler Katholiken nicht den ewig giltigen Grundsätzen der christlichen Glaubens- und Sittenlehre. Der Unglaube entspringt fast immer einem Leben, das dem Glauben widerspricht. Wer also den alleinseligmachenden katholischen Glauben unversehrt bewahren will, der richte vor allem fein Leben ein nach dem erhabenen Borbilde des göttlichen Lehrmeisters. Zit dieser Nachahmung gehört auch die Feindes-liebe. Die Schmähungen und Verleumdungen gegen Euere heilige Kirche widerleget durch die Reinheit Eueres Lebens und durch genaue Erfüllung des Gebotes Jesu: Segnet die, welche euch fluchen; und betet für die, welche alles Böse ohne Grund gegen euch reden! (Matth. 5, 44; Luk. 6,27). Der große Weise von Hippo, der hl. Augustinus, ermahnte in ähnlichen Verhältnissen, wie es die unsrigen sind, seine folgsamen Schäflein also: Die Jrrlchrer hasse» den Frieden wie der Angenkranke das Licht. Ist aber deshalb das Licht böse, weil es der Angen-kranke nicht ertragen kann? Nein. Ist ja doch das Auge geschaffen, um das Licht aufzunehmen. So mögen denn die friedliebenden Katholiken sich bemühen, dass die Augen der Kranken gesund werden. . . . Weiset also nicht mit Schmähungen den Schmähenden zurück, sondern betet für ihn. . . . Ncde ihn, der den Frieden nicht liebt, sondern streiten will, friedfertig also an: „Sage was dtt willst; hasse mich, so sehr du magst; verwünsche mich nach Belieben: Du bleibst doch mein Bruder!"1 Die christliche Feindesliebe verbietet Euch, Geliebteste, aber keineswegs die mnthige Verteidigung der guten heiligen Sache gegen die Angriffe ihrer Gegner. Darum ermahnen wir Euch, dass Ihr alle, jeder nach seinen Verhältnissen und Fähigkeiten, die Lehren des katholischen Glaubens entschieden wahret und vertheidigt. Eine sehr gefährliche Feindin des Glaubens ist die schlechte, ungläubige Presse Darum hütet Euch vor ihr und ihren schädlichen Erzeugnissen. Haltet und unterstützet katholische Blätter und Zeitschriften, und duldet in Eueren Häusern und Familien keine Schriften und Blätter, die das Gift des Unglaubens und der Sittenlosigkeit in die unerfahrenen Herzen tragen. Wo immer durch 1 Sermo CCCLVII. Neben, Vorträge und Versammlungen die Kirche angegriffen und die Pflichttreue gegen Gott imb das theuere Vaterland gefährdet wird, da ist es noth-wendig, auch durch öffentliche Reden und Vorträge und gemeinsame feierliche Kundgebungen die ungerechten Angriffe zuriickzuweisen und die christliche Wahrheit klar darznlegen. Die gemeingefährliche antikatholische Bewegung macht auch leider nicht halt vor den Kinderseelen, der Blüte der Gegenwart und Hoffnung der Zukunft. Wie nothwendig ist es deshalb, dass Euere Kinder im Geiste ihres heiligen Glaubens erzogen werden! Hocherfreulich und tröstlich ist es, dass es trotz der Ungunst der Zeit glaubenstreue und unerschrockene Lehrer gibt, die ihre hochwichtige und hochverantwortliche Ausgabe erkennen und zu erfüllen bestrebt sind. In erhöhtem Grade wünschen wir, dass die Mittel- und Hochschulen, an welchen Euere Söhne, christliche Eltern, studieren, der christliche Geist beherrsche, damit die Studierenden nicht um ihren heiligen, von den Vätern und Müttern ererbten Glauben gebracht und zum zügellosen Leben verführt werden; sondern dass sie sich durch fleißiges Studium und durch vorwurfsfreies sittliches Verhalten aus ihren verantwortungsvollen Beruf vorbereiten. Im Vereine mit Euch, liebe Eltern, ermahnen wir Euere geliebten Söhne, sie mögen sich durch ernstes christliches T: gend-bestreben und durch eifrige Berussstudien ohne Rücksicht aus Anfeindungen die Anerkennung aller Gutgesinnten zu erringen trachten. Alle Gläubigen erinnern wir an das Gebot Jesu Christi: So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie euere guten Werke sehen und den Vater preisen, der im Himmel ist. (MaIth. 5, 16). Unser göttlicher Herr und Heiland und einstiger Richter Jesus Christus verlangt von seinen Jüngern mtb Anhängern, dass sie immer und überall als Christen auf treten. Mit einem verborgenen Glaubensbekenntnisse ist er nicht zufrieden: Wer mich vor den Menschen bekennt, den werbe ich auch vor meinem himmlischen Vater bekennen; wer mich aber vor den Menschen verleugnen wird, den werde ich auch vor meinem himmlisch e n V a t e r verleugnen. (Matth. 10, 32. 33). Alts dem Glauben als Gerechte lebend haben daher alle katholischen Christen die Pflicht, die Einführung und Durchführung christlicher Grundsätze auf allen Gebieten des öffentlichen ititb gesellschaftlichen Lebens nach Möglichkeit zur Geltung zu bringen. Und diese Pflicht ist bedeutend für einen jeden österreichischen Staatsbürger gewachsen, seitdem Se Majestät unser allgeliebter Kaiser durch die gnädigste Gewährung der Constitution dem Volke eine große Theilnahme an der Gestaltung des öffentlichen Lebens gestattet hat. Deshalb erinnern wir alle Wahlberechtigten an die strenge Gewissenspflicht, in die Vertretungskörper jederzeit Männer zu wählen, die da willens sind, auf die Gesetzgebung und auf das sodale Leben im christlichen Sinne einzuwirken. Im Namen Jesu Christi, der nach den Werken der Barmherzigkeit den Eintritt in den Himmel gewähren oder verweigern will (Matth. 25, 35 ff), ermahnen wir Euch ferner, dass ein jeder aus Euch nach den ihm von Gott zugewiesenen Mitteln die Wohlthätigkeit im echt christlichen Sinne befördere und an der richtigen Lösung der socialen Frage nach christlichen Grundsätzen mitarbeite. Pfleget die christliche Nächstenliebe in den Wohlthätigkeitsvereinen, welche die Kirche gegründet und empfohlen hat und die unter dem Namen des Hl. Bincenz von Paul, der Hl. Elisabeth, des Hl. Philippus Neri, des Hl. Franz Regis und anderer Heiligen bekannt sind. Die christliche Charitas kennt keinen Unterschied der Sprache und Nation. Sie spricht alle Sprachen der Menschen, sogar jene der Engel, und umfasst alle Völker der Erde. Und darum trägt ihre öffentliche Pflege am meisten dazu bei, mit den unchristlichen Nationalitätenstreit und unseligen Nationalitätenhader mit Erfolg zu bannen. Ingleichen übersehet nicht die Gefahren der Zeit, welche die veränderten Erwerbs- und Berkehrsverhältnisse geschaffen haben. Der Arbeiter und der Handwerker, von den Mühen der Arbeit bedrückt, verfällt leicht der Unzufriedenheit, wenn der Glaube seinen Blick nicht mehr aufwärts wendet. Taufende von Verführern umschwärmen ihn und suchen ihn mit täuschenden Versprechungen und unerfüllbaren Hoffnungen in ihre Kreise zu ziehen, indem sie ihn vor allem in seinem Glauben wankend und irre machen. Darum sammelt die Kirche die Arbeiter um sich, um sie zu lehren, ihre Staudesiuterressen nach den Lehren und Grundsätzen des Glaubens zu wahren und zu pflegen. Gedenket, Geliebte, der herrlichen Mahnschreiben unseres Heiligen Vaters, des Papstes Leo XIII., in denen er den arbeitenden Classen die Wege zeigt, auf welchen sie die Wahrung ihrer Rechte und die Beförderung ihrer zeitlichen Interessen erstreben sollen, nicht durch gewaltthätigen Umsturz aller bestehenden Verhältnisse, sondern an der Hand ihrer treuen Mutter mtb von Gott gesetzten Lehrmeisterin, welche Herren und Arbeitern gleicherweise ihre Pflichten vorhält. Alt letzter und bevorzugter Stelle aber erinnern wir Euch, vielgeliebte Diöeesanen, an die so oft betonte, weil so wichtige Wahrheit, dass das wahre Wohl, der menschlichen Gesellschaft vorab in der Kräftigung der Wiederherstellung des christlichen Familiengeistes besteht. Die katholische Kirche selbst ist etite große und erhabene Gottesfamilie, die ihresgleichen unter allen Erscheinungen in der Weltgeschichte nicht hat. Aufgebaut ans der gottgewollten Anctorität des Heiligen Vaters und der mit ihm in Gemeinschaft stehenden Bischöfe sind ihre Mitglieder durch die Liebe verbunden, die tut Herzen des göttlichen Erlösers ihre Quelle hat. Wer demnach gegen die Anctorität der Kirche anstürmt, der erschüttert auch die Grundfesten der christlichen Familie. Außer diesen Feinden gibt es aber noch andere Schädiger des christlichen Familienlebens, wie unter anderem die tiberhandnehmende Genusssucht, welche in ihrer derbsten Form als Alkoholismns oder Trunksucht die Gesundheit der Völker untergräbt; ferner das habsüchtige Jagen nach zeitlichem Erwerb und Besitz; die Geringschätzung der häuslichen Arbeiten und daher das ungesunde Streben, die Städte zu übervölkert! und das Land der benöthigten Arbeiter zu berauben. Neben der Regelung der Erwerbsverhältnisse durch die Gesetzgebung erblicken wir das wirksamste Heil- Gegeben zu Wie», am Feste des heiligen 15. November tut Jahre des Heiles 1901. mittel zur Besserung der socialen Nothlage in der Einflößung des christkatholischen Geistes in die Familie. Dieses Mittel vermag auch die sociale Gesetzgebung in die richtigen Bahnen zu leiten. Durch die Christianisierung der Familie wird sich der Vater wieder seiner Rechte und Pflichten bewusst; die Mutter erfreut sich des ihr schuldigen Schutzes und der ihr eigenthümlichen Würde; die Kinder wachsen in Gottesfurcht zu nützlichen Gliedern der Gesellschaft hienieden und zu Erben der ewigen Seligkeit heran. Ohne die Weihe, welche die Kirche der christlichen Familie spendet, wird man nie imstande sein, zu verhindern, dass die entchristlichte Familie zu einem Herde der Revolution werde. Lasset daher, Geliebteste, in Euren Familien keinen Sendboten des Unglaubens mtb keinen Verführer ei». Wenn jemand zu euch kommt und die (w a h r e) L ehre nicht m itbrin g t, it e h m e t i h tt nicht an s i it euer Hans und saget ihtit nicht e i n m a l einen Gruß. (II. Joh. v. 10). Verbannt aus Euren Familien auch jedes Buch und jedes Büchlein, jede Schrift und jede Zeitung, überhaupt jedes Druckwerk, welches das Gift des Unglaubens und der Auflehnung wider die rechtmäßige kirchliche oder weltliche Obrigkeit enthält und einimpft. Und so stehet denn fest, Brüder, und haltet an den Überlieferungen, die ihr e r lernt habt, e s s e i d u r ch W o r t od e r d u r ch ein Schreibe it v o n n n s. Er s el b st a b e r, u use r H e r r J e s u s Christus und Gott n n d Vater, d e r n n s geliebt und ewigen T r o st und gute Hoffnung in Gnade gegeben hat, tröste eure Herzen und stärke sie in jedem guten Werke tt tt b Worte! (II. Thessal. 2, 14—16). Als Unterpfand aber und sicherste Gewähr dieser Güter und des himmlischen Segens diene der ober-hirtliche Segen, den wir Euch allen voll Liebe tut Herrn evtHeilen. Markgrafen Leopold, des Beschützers Österreichs, den Unto» Josef Cardinal Gruscha, Fürsterzbischof von Wie». Georg Cardinal Uopp, Fürstbischof von Breslau. Jfllmli Cardinal Missio, Fürsterzbischof von Görz. Cen Cardinal Skrbenski), Fürsterzbischof von Prag. Johannes Cardinal PuLyna, Fürstbischof von Kralan. Johannes Kalfchthaler, Fürsterzbischof von Salzbnrg. Theodor Kohn, Fürsterzbischos von Olmütz. Ändreas Sceplycki, Erzbischof von Lemberg, ril. gr. Josef ÄitczewSki, Erzbischof von Leinberg, ril. lat. Matthäus Dvornik, Erzbischof von Zara. Emniannel Joses Schöbe!, Bischof von Leitmeritz. Franz Sai. Dauer, Bischof von Brünn. Simon Iichner, Fürstbischof von Brisen. Johann Äapt. Flapp, Bischof von Parenzo-Pola. Martin Joses Riha, Bischof von Bndweis. Engen Carl Valussi, Fürstbischof von Trient. Joses Kahn, Fürstbischof von Gnrk. Franz Maria Doppelbauer, Bischof von Linz. Michael Napolnili, Fürstbischof von Lavant. Philipp llaltič, Bischof von Spa la to-Maearska. Coloinan Delopotoczky, Bischof von Tricala, Apostolischer Feldvicar. Josef Gregor Mmedie, Bischof von Nagusa. Ednard Johannes Rep. Önjmzch, Bischof von Königgrätz. Leopold Schuster, Fürstbischof von Seckan. Franz letdlini, Bischof von Cattaro. Johannes Aapl. Nöfzler, Bischof von St. Pölten. Matthäus Zannoni, Bischof von Sebenico. Constanlin Czechomiez, Bischof von Przemysl, rit. gr. Änlon Mahnič, Bischof von Veglia. Inlon Äonavenlura Jeglič, Fürstbischof von Laibach. Josef Sebastian Pelezar, Bischof von Przemysl, rit. lat. Leo Ulalega, Bischof von Tarnow. Dasilins Fariemirz, Capitelviear von Stanislau. Jabob Moszoro, Capitelviear von Lemberg, rit. arm. Jarob Novak, Capitelviear von Lesina. Franz Petronio, Capitelviear von Triest-Capo d'Istria. 80. Pastirski list avstrijskih škofov. Avstrijski nadškofje in škofje, zbrani na Dunaju meseca novembra 1901, sporočajo častiti duhovščini in vsem vernikom svojih škofij pozdrav, blagoslov in vse dobro od Boga Očeta in Sina v edinosti svetega Duha! Predragi v Gospodu ! ([brane k resnim posvetovanjem o blagostanju naše svete cerkve in naše ljubljene avstrijske domovine nas žene srce, da izrazimo pred vsem vam svoje višepaslirsko priznanje za zvesto stanovitnost v katoliški veri, za neomahljivo vdanost do častitljivega poglavarja naše svete cerkve, do svetega očeta, in za nepremakljivo zvestobo do našega ljubljenega cesarja in do najvišje cesarske rodovine. Prosimo vsemogočnega Boga, da vas ohrani in utrdi v tem duhu. Poroštvo, da bode uslišana naša molitev, nam je pobožna gorečnost, katero ste kazali v preteklem svetem letu. To leto vzveličanja. je bilo za vas milosti polno leto, ki vas je potrdilo in okrepilo v zvestem spoznavanju svete vere in vas je obnovilo v duhovnem življenju. S srčno hvaležnostjo do Boga nas napolnjuje nadaljnje opazovanje, da se povsodi množijo in z vso požrtvovalnostjo gojijo dela krščanskega usmiljenja. To nas tolaži v sedanjih po neslogi in po prepiru okuženih časih, in nam daje upanje, da se bodo razdvojeni duhovi vendar še zedinili na polju delavne ljubezni. Kajti le v ljubezni, ki je potrpežljiva in dobrotljiva, ki ne zavida in ne ravna napačno, se ne na- pihuje, ni č a s t i 1 a k o m n a, ne išče svojega, ki se ne da razdražiti in ne misli hudega, ki se ne veseli krivice, pa se veseli resnice, ki vse pretrpi, vse veruje, vse upa, vse prenese (1. Kor. 13, 4—7) — le v krščanski ljubezni je mogoče najti mir in sporazumljenje. Ako so srca edina v usmiljeni ljubezni, se zedinijo tudi ločeni duhovi, iz edinosti pa je vselej in bo izvirala vzdrževalna moč. Gotovo, razvoj versko-cerkvenega življenja, ki se kaže vsepovsod!, napolnjuje naša srca s sladkim veseljem in krepilno tolažbo, toda ne moremo si prikrivati, da nas močno straši in skrbi pogled na sedanje razmere časa. Zato, pre-ljubljeni, se moramo obrniti do vas z nekaterimi očetovskimi opomini, ki nam jih ponujajo v obilni meri žalostni pojavi sedanjega časa. Pred vsem nam sedanja nevarnost in strah pred prihodnostjo dela skrb za nedoraslo mladino. Ker od duha, v katerem se izreja mladina, je odvisna pozneje stanovitnost v veri, moč verskega življenja in delovanje v krščanski ljubezni. S pogledom na javno stanje poduka in odgoje pa se je bati po vsej pravici, da bi šle te dragocene blaginje doraščajočemu rodu v izgubo. Da se zabrani ta nesreča, skušajte vi, krščanski starši dostaviti in popraviti po resnično verski domači odgoji otrok, kar morda' pokaži ali zanemari javna odgoja. Drugo, vsled česar smo si v skrbi za pravo srečo nam izročene črede, je nesložnost duhov v javnem življenju. Ne redkokrat škodujejo dobri stvari celo oni, ki hočejo gotovo le dobro in mislijo pravo, ravno s tem, da se v rečeh, v katerih so različna mnenja neizogibna, držijo preveč svojih misli, ali pa da hočejo z vso silo dognati to, kar se njim dozdeva bolje. Koliko dobrega se zabrani s tem, in kako zelo se olajšuje delo nasprotnikom, razvidi vsak razumen človek brez težave. Zato so pa naš srečno in slavno vladajoči papež Leon XIII., ki iz svojega vzvišenega stališča opazujejo vse nevarnosti časa, pa opozarjajo na nje kot skupni učenik in jih ozdravljajo kot mnogoizkušeni in previdni zdravnik, zato so, pravimo, naš sveti oče izdali večkrat najkoristnejše svaritve in opomine proti tem človeškim zmotam. Posebno so v svoji velepomenljivi okrožnici1 z dne 18. januarja 1901 »o krščanskem gibanju za ljudsko blagostanje« opisali razmere sedanjega časa. Javni mir in srečni uspeh v vseh poskušnjah in podjetjih za izboljšanje naših javnih razmer je odvisen od resnega preudarjenja in voljnega izvrševanja teh premodrih naukov in nasvetov svetega očeta. Da, ljubljeni v Gospodu, vse namere sveta gredo, kratko rečeno, na to, da se odstavi kralj časov, Bog in človek, naš odrešenik Jezus Kristus. Zato mora biti vsem vernim kristjanom edini in najvišji smoter, da Njega, ki je pot, resnica in življenje, priznavajo visoki in nizki, vladarji in podaniki, predstojniki in podložniki kot naj višjega učenika in vrhovnega postavodajavca, kot edinega vladarja in sodnika. Tudi to so papež Leon XIII. povdarjali z vso močjo v svoji krasni okrožnici 2 z dne 1. novembra 1900 »o božjem Odrešeniku«. Da se to doseže, morajo vsi, ki resnično ljubijo Jezusa in so mu zvesto vdani, svojo vero v njega očitno in pogumno spoznavati, jo morajo izvrševati in razširjati, in morajo svojo ljubezen do božjega Vzveličarja v dejanju kazali z ljubeznijo do bližnjega. Prava vera v božjega Odrešenika in prava ljubezen do njega pa se najjasneje razodeva v neomahljivi vdanosti do rimskega papeža. Ker božji pastir Jezus Kristus je izročil svojo čredo svetemu Petru, dokler ne pride zopet ob koncu sveta (Jan. 21, 15—17); on je osodo svoje cerkve neločljivo zvezal s pastirsko službo svetega Petra in njegovih postavnih naslednikov (Mat. 16, 18). V Rimu pa je prvak apostolov, sveti Peter, razsvetljen od Duha božjega, zapustil svojo pastirsko palico onim, ki pridejo na njegovo mesto. V Rim, kot v središče kraljevstva Kristusovega na zemlji, so se torej ozirali katoliški kristjani vseh stoletij s spoštovanjem in z zvesto pokorščino. Kjer je Peter, tam je cerkev, to je bila po izreku velikega škofa in cerkvenega učenika sv. Ambrozija 1 vodilna verska resnica. Zveste ovčice črede Jezusa Kristusa so se vsekdar spoznale na lem, da so naslednikom svetega Petra skazovale voljno pokorščino v vseh zadevah dušnega vzve-ličanja. Nasprotno pa so si sovražniki Kristusovi prizadevali v vseh časih, udariti najpreje pastirja in tako razkropili čredo Jezusovo. Prvi kristjani v Jeruzalemu in pozneje kristjani v Rimu so videli svojega požrtvovalnega pastirja v verigah in so postali priče njegove pastirske zvestobe do smrti. Od tedaj ni preteklo nobeno stoletje, v katerem bi se ne bili sovražniki krščanstva vzdigovali proti papeštvu s silo in z zvijačo, z zasramovanjem in obrekovanjem, da bi odtrgali otroke svete cerkve od Rima. V naši dragi avstrijski domovini gledamo zdaj, Bogu bodi položeno, že nekaj časa stari žalostni prizor v novi, nad vse ostudni obliki. Iz- 1 Graves de communi. 2 Tametsi futura. 1 In psalm. XL. dillo se je namreč geslo »Proč od Rima«, in lo geslo je našlo odmev. Vsak katoliški kristjan ve za gotovo, da to predrzno vabilo k odpadu od Rima, od središča krščanske edinosti, stavi v nevarnost večno vzveličanje njegove duše. »Proč od Rima« se pravi proč od Petra; se pravi proč od katoliške cerkve, katero je Kristus gospod ustanovil in pozidal na skalo svetega Petra ; se 'pravi proč od Jezusa Kristusa, ki je postavil svetega Petra za svojega namestnika na zemlji ; se pravi proč od Roga, ker je Jezus Kristus učlovečeni Sin božji, kakor je glasoviti mučenec in škof Kar-tagenski, sveti Ciprijan (t 258), izrekel znamenito besedo1: Roga ne more imeti za očeta, kdor nima cerkve za mater. V svesti si svoje odgovornosti polne pastirske dolžnosti in vneti ljubezni do svoje avstrijske domovine, kakor posebno do svojega vladarja, Nja veličanstva predobrotljvega cesarja in gospoda, smo mislili vsekdar na to, da odvračamo od svoje duhovne črede veliko nevarnost, ki je skrita v tem groznem klicu. Začetniki in voditelji tega ostudnega gibanja nameravajo odtujiti avstrijske katoličane ne le od njihove svete vere, temveč tudi od njihove ljubljene domovine. In ko bi tudi prikrivali svoje veleizdajske naklepe, bi se vendar razodeli po njihovih napadih na sveto vero. Kajti nepokorščini do Boga in do njegove cerkve sledi upor proti postavni oblasti in je v največjo škodo vsej državi. Kdor je nezvest Rogu, ne bode zvest svojemu cesarju, kateri ima vladarsko oblast po milosti božji. Resno preudarjajoči to po izkušnji dovolj potrjeno resnico in želeči pravočasno odvrnili veliko nevarnost, katera preti vaši časni in večni sreči, smo pri svojih skupnih posvetovanjih kar od začetka sem obrnili svoje oči na ostudno počenjanje začetnikov omenjenega gibanja. Na podlagi skupnih sklepov so v prvi vrsti posamezni nadpastirji v svojih škofijah, po posebnih razmerah vsake škofije, podučevali vernike o tem proti katoliški cerkvi, proti presvetli habsburški cesarski rodovini in proti avstrijski domovini namerjenem gibanju, in so svarili pred njim. Poleg tega smo, 1 De unit. Eccl. c. 0. kjer je bilo potrebno, opozarjali na nevarnosti, preteče po lej kalni struji pravi sreči vernega ljudstva. Nadalje smo si prizadevali, po svetih misi-sijonih in duhovnih vajah, po slovesnih zborovanjih, po govorih in po katoliških časnikih vernike podučevali in osrčevati, da se stavijo v bran proti temu pogubnemu gibanju. Zlasti smo pozdravili sveto leto kot ugodno priliko za obnavljanje verskega življenja in vabili smo vas, pre-lj ubij eni, da se marljivo poslužujete ponujanih pripomočkov vzveličanja in obilno tekočih darov milosti. Izredno živahna udeležba pri jubilejskih pobožnostih je kazala, da je krščansko-katoliška vera in neporušljiva zvestoba do cerkve globoko ukoreninjena v srcih dobrega in vrlega avstrijskega ljudstva. Ker pa hudovoljneži še vedno netijo lo cerkvi sovražno in državi nevarno gibanje, smo kot avstrijski škofje prisiljeni, skupno in javno pred Rogom in pred svojimi školljani povzdigniti svoj glas v obrambo dušnega vzveličanja vernikov in domovini v korist. Katoliška cerkev v Avstriji šteje sicer ogromno večino prebivavcev med svoje otroke ; Avstrija je katoliška država. Bila bi pa vnebovpijoča krivica trditi, da se zatirajo pristaši drugega krščanskega veroizpovedanja in da se ravna ž njimi krivično. Gotovo bodo smeli avstrijski katoličani svojini drugoverskim sodržavljanom v krščanski ljubezni do bližnjega želeti dragoceno dobroto svete katoliške vere, katero uživajo sami. Nikdar pa ta želja ni žalila dolžnosti pravice. Pod varstvom resnične enakosti so udje vsakega drugega krščanskega veroizpovedanja uživali do zdaj v Avstriji nekaljen mir. Kje je katoliški duhovnik, ki bi se bil dotaknil te enakosti ali bi bil delal nadlego drugemu veroizpovedanju? Kdaj so avstrijski katoličani v svojih zborovanjih zasramovali svoje sodržavljane ali so o njih žaljivo govorili zarad različnosti krščanskega veroizpovedanja? Kako srečne pač bi se šteli katoličani v mnogih neka-toliških deželah, ko bi bili v enakem položaju, v kakršnem so avstrijski nekatoličani ! Torej je prazna obtožba, izmišljena le zato, da bi se pri- k ri vaio predrzno šuntanje proti katoliški cerkvi v Avstriji. Ako pomislimo začetek in namen tega nevrednega šuntanja, in sredstva, ki se uporabljajo pri lem šunlanju, ali ako si predstavljamo omi-lovanja vredne zapeljane žrtve, povsodi se nam kaže obrekovavno sovraženje in napadanje naše svete katoliške cerkve. Ne le iz čistih verskih razlogov, temveč enako tudi iz političnega in narodnega strankarstva so skušali začetniki tega gibanja sumničiti sveto cerkev kot sovražnico narodnemu razvoju. S lem zvijačnim sredstvom si prizadevajo pospeševavci šuntanja k odpadu in prestopu, to gibanje razširjati med katoličani, kateri ali svoje verske dolžnosti zanemarjajo, ali pa v svoji mladeniški nespameti nimajo pojma o zlobnosti zatajenja svete vere. Pretveza za to sovražno ravnanje jim je mnogokrat prazno očitanje: služabniki katoliške cerkve so krivični proti temu ali onemu narodu. Toda mi vsi, nadpastirji in pastirji, smo si v svesti, da moramo biti pravični do vseh vernikov. V svoji brezmejni predrznosti so voditelji občeškodljivega gibanja razodeli tudi svoj politični namen. Bodočnost Avstrije, pravijo, more biti srečna le tedaj, ako se otrese jarma katoliške cerkve. Očividno je, da meri ta trditev na raz-rušenje častitljive habsburške države. Ker prav tedaj je Avstrija izvrševala v preteklosti slavna dejanja, ko so se njeni narodi zvesto držali katoliške vere in ko so vladarji iz slavne habsburške dinastije žrtvovali imetje in življenje za obrambo katoliške cerkve. Kakor so sovražniki svete cerkve gledali vsekdar s srdom na to slavno zgodovino Avstrije, tako imajo tudi sedanji sovražniki svete cerkve pri svojem šunlanju proti obstanku Avstrije namen, slabiti in rušili državo. V izgovor vsega obžalovanja vrednega gibanja služi prav mnogokrat neosnovano in krivično očitanje, da je rimsko-katoliška cerkev nasprotna narodnemu napredku in razvoju, in ga zanemarja. Odtod izvira teženje po narodnih verah in po narodnih cerkvah. Kakor se s tem neodkrito-srčnim sredstvom dela tu za odpad v krivoverstvo, slično se dela podrugod z enakimi sredstvi za od- pad v razkol. Cerkev pa objema vse svoje otroke z materino ljubeznijo, pospešuje na vso moč njihov napredek in želi, da bi bili vsi časno srečni in večno vzveličani. Ne redkokral pravijo tudi nasprotniki cerkve, da katoličane veže v njihovi vesti pokorščina do tuje oblasti, do papeža. Ali la oblast, rimsko pa-peštvo, za avstrijske katoličane ni tuja naredba, katera jim brani, marveč jih izpodbuja in priganja, da so zvesto pokorni in verno vdani svojemu vladarju. Predragi v Gospodu! ozirom na opisane nevarne razmere sedanjega časa, ki nas napolnjujejo s skrbjo, se obračamo do vas s sledečimi, ljubezni polnimi višepastirskimi opomini. Pred vsem pomislite, da vam dnevi boja in preganjanja dajejo priložnost zmage, ako oblečete orožje duha. Primite torej, kakor naroča razsvetljeni apostol narodov, sveti Pavel, primite torej škit vere, s katerim morete ugasiti vse ognjene puščice hudobe, in vzemite čelado vzveličanja in meč Duha, kar je božja beseda. Stojte opasani okoli svojih ledij z resnico in oblečeni z oklepom pravice in obuti na nogah za oznanjevanje evangelja miru. (Efež. 6, 14—17). Nikar ne zapustite svojega mesta, naj razsaja še toliko ljut in strašen boj. Kajti katoličan ne more zapustiti svoje očetove hiše, svete cerkve, brez velikega greha in brez nevarnosti za svoje večno vzveličanje. Ker nevednost v veri vodi v nevarnost, izgubiti vero, je prav sedanji čas dvojna dolžnost sicer vsekdar požrtvovalnim dušnim pastirjem, da temeljito podučujejo, pa je dolžnost sicer uka-željnim vernikom, da se dajo podučevati z besedo in s pismom. Zlasti vi, krščanski starši, ste dolžni, udeleževati se tega verskega podučevanja. Vi ste namreč prvi učitelji svojim otrokom ; in tudi tedaj, ko so dobili še druge učitelje, morate čuti in pa- ziti, da se posebno v sveti veri utrdijo in skrbno podučijo. Čim bolje so utrjeni v znanju svete vere, tem zvesteje se bodo držali naukov svete vere in bodo sveti veri delali čast s svojim življenjem. Bogu bodi potoženo, da se življenje mnogih katoličanov ne vjema z večno veljavnimi načeli krščanske vere in krščanske nravnosti. Nevera je skoraj vselej posledica življenja, ki nasprotuje veri. Kdor torej hoče neoskrunjeno ohraniti edino-vzveličavno katoliško vero, naj ravna pred vsem svoje življenje po častitljivem uzoru božjega učenika. K temu nasledovanju spada tudi ljubezen do sovražnikov. Zasramovanja in obrekovanja proti vaši sveti cerkvi zavračajte s svojim čistim življenjem in z natančnim izpolnjevanjem zapovedi Jezusove : Blagoslavljajte one, ki vas preklinjajo; in molite za nje, ki vse hudo lažnivo govorijo zoper vas! (Mat. 5, 44; Luk. 6, 17). Veliki modrijan Hiponski, sveti Avguštin je v enakih razmerah, kakršne so naše, svoje poslušne ovčice opominjal lakole: Krivoverci sovražijo mir, kakor na očeh bolni sovraži luč. Je-li pa luč hudobna zato, ker je bolni na očeh ne more prenašati? Ne. Saj je vendar oko vstvar-jeno, da sprejema luč. Tako naj se trudijo miroljubni katoličani, da ozdravijo oči bolnikom.... Ne zavračajte torej za sram o va v ca z zasramovanjem, temveč molite zanj... Kdor ne ljubi miru, marveč se hoče prepirati, njega nagovarjaj miroljubno takole: »Govori kar hočeš; sovraži me, Kolikor hočeš; preklinjaj me, kakor se ti poljubi: ti vendar ostaneš moj brat.« Krščanska ljubezen do sovražnikov vam pa, predragi, nikakor ne prepoveduje, pogumno braniti dobro sveto stvar proti napadom njenih sovražnikov. Zato vas opominjamo, da vsi, vsak po svojih razmerah in zmožnostih, odločno varujete in branile nauke katoliške vere. Zelo nevaren sovražnik svete vere je slabi, brezverni tisek ; varujte se torej njega in njegovih škodlji- vih izdelkov. Oskrbite si in podpirajte katoliške li^sle in časnike, in ne trpite v svojih hišah in družinah spisov in listov, kateri vlivajo strup nevere in nenravnosti v neizkušena srca. Kjerkoli se v govorih, v predavanjih in v zborih napada cerkev in se pripravlja v nevarnost zvestoba do Boga in do predrage domovine, tam je potrebno, da se tudi v javnih govorih in predavanjih in v skupnih slovesnih izjavah zavračajo krivični napadi in se pojasnjuje krščanska resnica. Občenevarno protikatoliško gibanje se žalibog tudi ne ogiba otroških duš, ki so cvet sedanjosti in upanje bodočnosti. Kako potrebno je torej, da se vaši otroci odgojajo v duhu njihove svete vere ! Nad vse veselo in tolažljivo je, da se pri vsej neugodnosti sedanjega časa nahajajo z vesto -verni in neustrašni učitelji, ki umevajo svojo vele-važno in veleodgovorno nalogo in si prizadevajo jo izvrševali. V višji meri želimo, da na srednjih in visokih šolah, na katerih se učijo vaši sinovi, da na teh šolah vlada krščanski duh, da učenci ne pridejo ob svojo sveto, od očetov in mater podedovano vero in da se ne zapeljajo v nenravno življenje, temveč da se z marljivim učenjem in z negrajivnim življenjem pripravljajo na svoj odgovornosti polni poklic. Z vami vred, ljubi starši, opominjamo vaše ljubljene sinove, da se trudijo, z resnim prizadevanjem za krepostno življenje in z marljivim učenjem za prihodnji poklic pridobiti si priznanje vseh dobro mislečih, ne oziraje se na nasprotovanja in črlenja. Vse vernike spominjamo zapovedi Jezusa Kristusa : Tako naj sveti vaša luč pred ljudmi, da vidijo vaša dobra dela in hvalijo Očeta, ki je v nebesih. (Mat. 5, 16). Naš božji gospod in vzveličar in prihodnji sodnik Jezus Kristus zahteva od svojih učencev in nasledovavcev, da nastopajo vsekdar in povsod i kot kristjani. S skritim spoznavanjem svete vere ni zadovoljen : Kdor mene spozna pred ljudmi, njega bom tudi jaz spoznal pred svojim Očetom, ki je v nebesih: kdor pa mene zataji pred ljudmi, njega bom tudi jaz zatajil pred svojim Očetom, ki je v nebesih. (Mat. 10. 32. 33). Iz: vere živeči kot pravični, imajo torej vsi kristjani dolžnost, kolikor mogoče delati na to, da se uvedejo in izvršujejo krščanska načela v vseh razmerah javnega in družbenega življenja. In ta dolžnost je izdatno narasla za vsakega avstrijskega državljana, odkar so Njih veličanstvo, naš preljubljeni cesar, z milostno podelitvijo konstitucije dovolili ljudstvu, da se v obilni meri udeležuje uredbe javnega življenja. Zato opominjamo vse, ki imajo volivno pravico, stroge vestne dolžnosti, da volijo v zastopstva vsekdar može, kateri so volje, v krščanskem duhu vplivati na postavodajstvo in na družbeno življenje. V imenu Jezusa Kristusa, ki bode po delih usmiljenja dovolil ali odrekel vstop v nebesa (Mat. 25, 35 nsl), vas nadalje opominjamo, da vsak izmed vas pospešuje dobrodelnost v pravem krščanskem duhu po zmožnostih, od Boga mu podeljenih, in da sodeluje pri pravični rešitvi družbenega vprašanja po krščanskih načelih. Gojite krščansko ljubezen do bližnjega v dobrodejnih društvih, katera je cerkev ustanovila in jih priporoča, in katera so znana pod imenom sv. Vincencija Pavljanskega, sv. Elizabete, sv. Filipa Nerija, sv. Frančiška Regis in drugih svetnikov. Krščanska ljubezen ne pozna razločka jezika in narodnosti. Ona govori vse človeške jezike, celo jezike angelov, in objema vsa ljudstva zemlje. In zato pomore javno pospeševanje krščanske ljubezni največ, da se konča nekrščanski narodni boj in nesrečni narodni prepir. Ravno tako ne prezirajte nevarnosti časa, ki so jih povzročile izpremenjene obrtne in prometne razmere. Delavec in rokodelec, obtežen s trudapolnim delom, zabrede lahko v nezadovoljnost, ako vera ne obrača navzgor njegovega duhovnega očesa. Na tisoče zapeljivcev roji krog njega in ga skuša z goljufivimi obljubami in z nemogočimi nadami potegniti na svojo stran, zlasti pa s tem, da ga pred vsem begajo in molijo v njegovi veri. Zato zbira cerkev delavce krog sebe, da jih uči varovati in gojiti stanovske koristi po naukih in načelih svete vere. Spomnite se, preljubljeni, krasnih okrožnic našega svetega očeta, papeža Leona XIII., v katerih kažejo delavcem pota, po katerih naj skušajo braniti svoje pravice in pospeševati svoje časne koristi, ne z nasilnim prevratom vseh obstoječih razmer, temveč pod vodstvom svoje zveste matere in od Boga postavljene učiteljice, katera gospodarje in delavce enako spominja njihovih dolžnosti. Na zadnjem in odličnem mestu pa vas, preljubljeni škotljani, spominjamo tolikokrat omenjene, ker toliko važne resnice, da je prava sreča človeške družbe odvisna pred vsem od obnovljenja krščanskega duha v družinah. Katoliška cerkev sama je velika in častitljiva družina božja, s katero se ne more meriti nobena naprava v svetovni zgodovini. Pozidana je na podlago od Boga postavljene veljave svetega očeta in ž njim združenih škofov; njeni udje so zedinjeni v ljubezni, katera ima svoj vir v srcu božjega Odrešenika. Kdor torej napada veljavo svete cerkve, izpodkopava temelj krščanski družini. Poleg teh sovražnikov so pa še drugi škodljivci krščanskega družinskega življenja, kakor na primer razširjajoče se hrepenenje po uživanju, katero v svoji najgrši obliki kot alkoholizem ali nezmerno uživanje vpijanljivih pijač razjeda zdravje ljudstev, nadalje lakomno hlepenje po časnem dobičku in imetju, zaničevanje domačega dela in vsled tega nenaravno teženje, preobljuditi mesta in deželo pa oropati potrebnih delavskih moči. Polegk postavne uravnave obrtnih razmer vidimo najizdatnejši pripomoček za izboljšanje družbene bede v tem, da se uvede katoliški duh v družino. To sredstvo zamore tudi družbeno postavodajstvo spraviti v pravi tir. Ako se pokristjani družina, se bode oče zopet zavedal svojih pravic in svojih dolžnosti : mati bode uživala njej pristojno varstvo, njej lastno čast ; otroci bodo doraščali v strahu božjem in bodo postali koristni udje človeške družbe na zemlji in dediči nebeškega vzveličanja. Brez blagoslova, ki ga deli cerkev krščanski družini, ne bo nikdar mogoče, zabraniti, da družina, oropana krščanstva, postane ognjišče prevratov. Zatorej preljubljeni, ne dajajte oznanjevalcem nevere in zapeljivcem vstopa v svoje družine. Ako kdo pride k vam in ne prinese (pravega) nauka, ga ne sprejmite v hišo in ga ne pozdravljajte. (II. Jan. v. 10). Odpravite iz svojih družin tudi vsako knjigo in vsako knjižico, vsak spis in vsak časnik, sploh vsako tiskovino, ki ima v sebi in vceplja strup nevere in uporljivosti proti postavni oblasti, bodi cerkveni bodi svetni. Stojte torej trdno, bratje, in se držite izročil, katerih ste se naučili, ali po govorjenju ali po listu našem. Sam naš Gospod Jezus Kristus pa, in Bog in Oče naš, kateri nas je ljubil in je dal večno tolažbo in upanje v milosti, naj izpodbuja vaša srca in jih naj potrjuje v vsem dobrem dejanju in govorjenju! (II. Tes. 2, 14—16). Zastava pa in najgotovejše poroštvo teh darov in nebeškega blagoslova vam bodi višepastirski blagoslov, katerega vam vsem polni ljubezni podelimo v Gospodu! Dano na Dunaju, v praznik svetega mejnega grofa Leopolda, variha Avstrije, dne 15. novembra v letu vzveličanja 1901. Anton Jožef kardinal Gruscha, knez in nadškof Dunajski. Jurij kardinal Kopp, knez in škof Vratislavski. Jakob kardinal Missia, knez in nadškof Goriški. Leon kardinal Skrbensky, knez in nadškof Praški. Janez kardinal Pužyna, nadškof Krakovski. Janez Katschthaler, knez in nadškof Solnograški. Teodor Kohn, knez in nadškof Olomuški. Andrej Szeptycki, nadškov Lvovski grš. obreda. Jožef Bilczewski, nadškof Lvovski lat. obreda. Matej Dvornik, nadškof Zadrski. Emanuel Jožef Schöbel, škof Litomeriški. Frančišek Sai. Bauer, škof Brnski. Simon Aichner, knez in škof Briksenski. Janez Krstn. Flapp, škof Poreško-Puljski. Martin Jožef Riha, škof Budejeviški. Evgenij Karol Valussi, knez in škof Tridentinski. Jožef Kahn, knez in škof Krški. Frančišek Maria Doppelbauer, škof Linški. Mihael Napotnik, knez in škof Lavantinski. Filip Nakič, škof Špljetski in Makarški. Koloman Belopotocky, škof Trikalski, apostolski vojni vikar. Jožef Gregorij Marčelic, škof Dubrovniški. Edvard Janez Nep. Brynych, škof ICraljevograški. Leopold Schuster, knez in škof Sekovski. Frančišek Uccellini, škof Kotorski. Janez Krstn. Rössler, škof Št. Hipoliški. Matej Zannoni, škof Ledeniški. Konstantin Czechowicz, škof Premiseljski grš. obreda. Anton Mahnič, škof na Krku. Anton Bonaventura Jeglič, knez in škof Ljubljanski. Jožef Sebastian Pelczar, škof Premiseljski lat. obreda. Leon Walega, škof Lamovški. Bazilij Faciewicz, kapiteljski vikar Stanislavski. Jakob Moszoro, kapiteljski vikar Lvovski armenskega obreda. Jakob Novak, kapiteljski vikar Hvarski. Frančišek Petronio, kapiteljski vikar Tržaško-Koprski. F.-B. Lavanter Ordinariat zu Marburg, am 8. December 1901. Fürstbischof. Druck ber St. SyrilluS-Buchdruck-re, in Marburg.