^N R5 »84». ^ ^amst^g drn 22. Februar. D I I V r i e n. 3riest, 17. Fcbr. (Handelsbericht) Baumwolle: Es herrscht darin fortwährend Snlle, doch zeigen sich die Besitzer gleichgültig L^ükN die Zurück« Haltung der Käufer. — Kolonialwaren: Im Lauf« der Woche fand ein ziemlich lebhafter Umsatz Statt, wenn gleich nur für den Ccmsum; auf Speculation ward nichts bekannt gemacht. Die Verkauf« bestanden in 2500 Säcken Nio ss. 25'/» — 29; l00 S. St. Domingo fl. 29: 20 Faß St. Ja« go 26 — 41; 220 Fäßchm Portoricco st. 29 — 31! 260 Kisten Kassia lignea ss. a5'/, — «7; luo S. Iamsic« Piment fi. 19; l69 Kisten weißer Nio Zucker fl. 15 — l9, ?2 K. dito MoSeov. fi. l3 — 12'/«, 98 K. weißer Wahia st. l?'/^; l0 Kisten, und 21« Fäßchen weißer Pernambut ß. l6 — 17 Vgl 923 Kisten blonder Havannah st. ,5°/, ^- ^6'/^: 250 Sack« blonder Santons fl. «Z — t» lln>d ?ß Faß Holland, gestoß. fl 19'/, — 2i'/< pro Centn. — Getreides Die Verkäufe letzter Woche beschränkten sich auf /,000 Star Banaler Weizen fi. b. 20 — 5.i,0; laaaSt. vom schwarzen Meeresi.5,!20 — 5. 20; 1000 St. von der Donau fi. 5. 50 — 5 und 200,0 St. Mais vom schwarzen Meere und der Do. nau st. ?. 15 — a. 20 pro Star. Frankreich. Algier, l. Febr. Das »glänzende« Gefecht bei Uab.L«l<8 bat nicht die gehossten Resultate gehabt. Die Araber sind in der Metidscha wied.r erschienen und haben ihre Raubzüge wieber angefangen. Wäre der Marschall Valee gleich nach dem Gefechte vom 31. Dec. wider das feindliche Lager marfchirt, welches sich nicht weit vom Schlachtfeld befand, HHtle er einen Zu« bis SHerschel unternommen, statt bi, Truppen gleich wieder nach B.'lida zurückzuführen, so würden die Dinge eine andere Wendung gcnom' men und die Emgebornen nicht so schnell wieder Mulh bekommen hadcn. Das Welter, welches seitdem fortwährend prächtig war, hätte alle Operationen begünstigt, Ictzt ist der Feind, der im ersten Augenblick des Schreckens Miliana geräumt hatte und von dem daS officiclle Journal behauptete, er stehe am Fuße des südlichen Abhangs des Atlasge, blrgs, wieder auf mehreren Puncten in die Eben« eingedrungen. Am 2Y. Jänner griff der Feind ungefähr 300 Mann an, welche das Lager Buffarik verlassen hatten, um Holz zu holen. Sein« Reiter stellten sich m einem Hintethalt auf der großen Straß« zwischen Deli Ibrahim und Duera auf. In der Nacht vom 26. auf den 27. Jänner verbrannte der Feind die Scheunen und Schäfereien des Hrn. Albert Vönsch, eines tresslichen jungen deutschen Colonisten aus Köln , dessen Änsiedlung an den Ufern des Aralsch liegt. Das Haulpgebäude konnte von den Arabern nicht eingenommen werden. Drei Arbeiter vertheidigten sich darin mit Flintenschüssen^ aber eine sehr schöne Schafheerde ist im Brand umgekommen. Wir erklären offen, daß weder dieser Unfall noch andere ähnlicher Art ohne die unglaubliche Apathie des Hrn. Generalgouverneurs sich ereignet hätten. Mit 25,000 Mann unter seinem Lefehl that er nichts, um den Anfang der Colonisation, in welchem die ganze Zukunft des Landes steckt, zu beschützen. Die glänzendsten Gefechte sind bloßer Pulverdampf, wenn ihr Zweck nicht ist, die Anstrengungen der Zivilbevölkerung, welche wahlhaft Vcsih vom Boden nimmt, da sie ihn bebaut und bevölkert, zu unterstützen.'-^ Aus der Provinz Constanline ist ein? ziemlich gute Nachricht eingelaufen. Ein Mosabit, der von dort gekommen, meldet, daß Achmtt - ben-Moham^e^M Khalifa der Eber.e Medschana, das Lag« Ad'tW Omars, emeS der Offiziere Abd-cl^adelS, der '" « der Provinz Konstantine der Herrschaft des Emirs V Anerkennung zu verschaffen suchte, überfallen habe.« — Di, Truppen dcs Bev'S von Miliana wollten « unsere Arbeiter bei Weliba am 29. Jänner Lberfal-,« len, wurden aber zurückgeschlagen m!t Verlust l-ni.« Zer Leute. — Der iunae Nencaat Leon Roches, de«? als Geheimsecrelä'r Add el-Kaders drilthalb Iadr« im Innern zubrachte, ist auf Befehl des Krieglmi- 58 ulsters nach Paris gerufen worden. Wahrscheinlich fühlte man dort —> ein wenig spat — di« Noth« wendigkeit, für den bevorstehenden Feldzug sey bei dem einzigen Mann, der bis jetzt die Mensichen und die Dinge im Innern genau kennen lernt« , Rath einzuholen. (Allg. Z.) K p a n i e n. Der PH are des Pyrenees meldet nach Nrle» fen aus Saragossa vom H. Februar, daß die Opera, tiouen gegen Segura am 3. beginnen sollten; das schwere Geschütz sollte am 4. aufbrechen. Die zum Transport von Proviant nach Mas de las Matas (dem Hauptquartiere Cspartero's) bestimmten Wagen sollen künftighin auf Muniessa inslraditt wttden. denn die Magazine dcö Hauptquartiers sind gefüllt. (Öst. B) Oroßbritannien. London, l». Februar. Di« heute Abends auS» gegebene amtliche Gazette bestätigt oie Anzeige, daß die Vermählung der Königinn am 10. d. M. Mittags 12 Uhr Scatt finden wild. Nach Woolwich, w« der Prinz landen wird, sind Befehle zum fest« lichen Empfang desselben abgegangen. In London wird der hohe Brälltigam bis zum ?. erwartet. In» Clarendon-Hotel sind für Se. Hoheit Zimm«r d«^ . stellt. Den Gesandten der freiuden Macht« ist jeht cfficiell angezeigt. baß i^'nn und ihren Gemahlininn «in besonderer Platz in der St. Iamescapettl währ»ud der Trauungsfeiec reservirt sey. (Allg. Z,) In einem angesehenen Londoner Journale liest man Folgenoes: Unser« huldvolle Königinn be» fand sich, bei ihrer erhabenen Stellung in der Welt, in letzter Zeit in einer eigenthümlichen Verlegenheit. Es wurde nämlich nothwendig, daß sie dem Prinzen Albere die Genehmigung und Bevorzugung seiner Bewerbung hinlänglich zu erkennen gebe. DaS war ,in« delicate Aufgabe für elne junge Dame, aber die Königinn löste sie mit vielem Tact. Auf einem der Hofbälle ergriff Ihre Maj. die Gelegenheit, dem Prinzen Albert Ihr Bouquet darzureichen. Der Wink war bei dem galanten Herrn nicht verloren. Sein« bis an den Kragen zugeenüpfte, fest anschließende Uniform erlaubte nicht, den gluckverheißenden S'lam an der wärmsten und würdigsten Stelle auszubewah« ren; " aber was thut Prinz Albert? Alsbald zilht er sein Federmesser, schlitzt sich die Uniform in d,l Herzgegend auf, und deponirt hier das unschätzbare Bouquet. Doch ein zweiter Win? wurde für nöthig erachtet. Der Prinz drückte sein Dankgefühl für den Empfang, der ihm >n England zu Theil geworden, aus; da richte die Königinn die Frage an ihn (90p-pt-ci ü,e ll>^nc>n) : Wenn Euer Hoheit das Land gefällt, wären Sie wohl geneigt, bei uns zu bleiben? — Wer ercäch nicht die Antwort? - ^uci^! (Adler.) Dle Abendblätter vom lo. Februar bringen nun bereits eine Beschreibung d«rTrauungüfeier zwischen Ihrer Maj. der Königinn Victoria von Großbritannien und Sr. königl. Hoheit dem Prinzen Albert von Sachsen«CaburgiGotha. welche an diesem Tag in der St. IameS-Capell, Stall fand. Wir folgen in Nachstehendem dem Berichte d«s Globe in gedräng--tern AuZzug: »In früher Morgendämmerung erhol) sich das i,z«schäftige Gesumme der Menschen« auS de« ungeheuern Metropole und ihr«n volkreichen Vorstädcen. Kanonendonner und Trompetenschmetter» begrüßten den festlichen Tag. «ängs den Straßen, durch welch« die Auffahrt von dem Buckingham- uach d«m St. Iannspallast« geschehen mußte, waren all, Hause« verschl^demUch geschmückt mit Fahnen und Inschriften, und zeigten zugleich die Vorbereitungen für die abendliche Beleuchtung. Der Umgegend der beiden PMste strömten fröhliche Schaaren zu, und bald waren diese Plätze und die sie verbindenden Straßen mit Menschen vol!g«lnäugt. Auf dem Constitutionshüg/l und andern höher gelegenen Puncten der Parks waren Gerüste errichtet, und die theuern Sitze fanden reißenden Abgang. Atte Fenster bis unter die Dächer hinauf, und dies« selbst waren, der Gefahr zum Trotz, mit Neu» gierigln besetzt. Weide Geschlechter trugen die weiße Hochzeicbinde (l^vxiurL) in hundertfacher anmuthlger Abwechslung. Endlich war die Erwartung der versammelten Tausende auf den höchsten Pluicc gestiegen, alS Kanonenschüsse, Trommeln und Trompeten die Abfahre der Königinn aus dem Vuckingham.-Pallaste ankündig» ten. Die Truppen präsentirten vor der vorüberfahren-den Fürstinn das Gewehr, die Musikchöre stimmten mit Feuer die Nationalhymne an, der königliche Cor: tc^e bewegte sich vorwärts, und Victoria verneigle sich freundlich dankend nach allen Seiten. Hinter den Hofwagen schlugen sogleich die Wogen der nachssnthenden Volksmenge zusammen, und die Folge war, daß sich die Masse dald stemmte, aus der „ua mit verdoppelter Anstrengung der Stimme die Iuliclruse Ihrer Moj. nachschallten. Es wür ei» rollendes Freudenfeucr von Huzzas. Also wurde die dräutliche Königinn dieser Neiche aus ihrem Hingang nach dem heiligen Tempel begrüßt, wo der feierliche Wund eingesegnet wurde, der sie nun mit dem Manne ihrer Wahl vereinigt hac — ein Glück, das Fürsten und Fürstinnen nur sell«n zu Theil wird!' — Die Schilderung des Journals geht nun in Details, und beginnt mit den Vorgängen im Buckingham-Pallast. „Vor Allem, sagt es, wollen wir bemerken, daß die Witterung Vormittags ziemlich unfreundlich war; die Sonnenblicke waren selten, und es regnete ost und stark. Trotz dem behaupten» di« Volksmassen ihren Stand, bis der Hof erschien, wo dann dieWolken wie durch einen Zauberschlag zerstreue wurden, und die Sonne mit erneutem Glanz von» 59 Himmel leuchtete. Schon gegen halb 10 Uhr warm zwei Schwadronen Garde-Cavallerie im Hofraum aufgezogen, undAbtheilungen der Polizeimannschaft waren überall auf den Beinen. Die glanzenden Equipagen des hohen Adels und der fremden Gesandten fuhren in rascher Aufeinanderfolge d»r St. James «Lapell» zu, und mehrere dersebcn wurden mit Acclamation begrüßt. Auch ein großer Theil dctz Hofs war, um das Gedlänge zu vermeiden, früher nach St. James vorausgefahren. 20 Minuten vor 12 Uhr vernahm man auf ocr großen Treppe daS Wort »sllai-p« (Achtung!) — bei Hos die gewöhnliche Losung, wcnn königliche Personen in den Wogen steigen. Es war daS Zeichen der Abfahrt dro Prinzen Albert. Alsbald erschien Se. königl. Hol)«it mit seiner hohen Begleitung. Ee. königl. Hoh. wurde mit feurigem Händeklatschen empfangen, und stieg, mit dem Huld.-vollsten Lächeln sich vor den Anwesenden verneigend, die Treppe hinad. Einige Minuten spater ertönte wieder de» Nuf: »zliar^'" und Ihre Maj. erschien, begleitet von der Herzoginn von Kent, der Herzoginn ,u,o« Sutherland, als erster Hofdame, den obersten Hofbeamten und dm zwei Chrenpagen, die Ihrer Maj. Schleppe trugen. Victoria trug, wie ihre Braut-jungfrauen in der Capelle, ein weißes Allaßkleid, ihre Stirne war mit einem Kranz weißer Orange-blüthen geschmückt, und ein kostbarer Schleier von Honilon - Spitzen fioß üder Haupt und Schultern nieder,- ihr ganzer Anzug komne als das Ideal eines königlichen Brautschmuckes g»Iten. Ihre Majestät sah sehr gesund, wiewohl etwas blasser als gewöhnlich aus; die vollkommene Selbstbeherrschung und die freie Haltung, die Ihre Maj. jederzeit auszeichnen, hatten sie auch in diesem Moment nicht verlassen. Ihrer Maj. Begrüßung beim Einsteigen war enihu.-ssastisch. Alle Balcone und Fenster die Pallastes waren mit elegant ^kleideten Damen besetzt, die der hchcn Braut ihre Taschentücher zuschwenkten. Der Zug des Cortöge bewegte sich in fünfzehn Wagen dem St. James-Pallaste zu. Hier waren längst vor Eröffnung der Lapelle und der Sraatsapartements, dmch welche die Trauungsprocession geh^ s^^^ ^^ ^^^ gange mit den Wagen des Adels und der Gentry besetzt.. Die fremden Gesandten, die Minister unl> Mitglieder des geheimen Raths waren in dem , Ge: fandlenhof-' abgestiegen; der CortöZe betrat den Pal, last durch den Haupteingang. Die Königinn wurde nach ihrer Ankunft im St. James-Pallast in ihr Closet hinter dem Thronsaal geführt. In letzterem ordnete sich der Zug nach der Lapelle. Dieses Gotteshaus ist nur von sehr mäßigem Umfang, war aber zu dieser Feier sehr geschmackvoll mit carmosinrothem Tuck in malerischen Draperien, und mit reicher Ver-üoid^g geschmückt. Auf dem Communiontisch prangte eine Fülle goldener Gefäße, und zur Rrchlen und Linken desselben waren für die Heiden funclionirenden hohen Prälaten, den Erzbischof von Canterbury und den Bischof von London, Stühle gestellt. (Der Erz- h"te aber keine Function.) Ueber das Estrich der Capell« waren blaue goldbulchwirkle Tapeten mit der normannischen Ros« gebreitet. Das .Licht, welches durch' das gothische Fenster über dem Altar und die beiden Sei-tenfenstcr gebrochen einfiel, verbreitete über das Ganze einen milden Schein. Besonders reich verziert war der dem diplomatischen Corps vorbehaltene Raum der Capelle. Ebenso waren die Sitze in den Staategemächern und Corridors, welche die Capclle mit dem Pallasi verbind««, für die hier Platz nehmenden Zuschauer auf das glänzendste und geschmackvollste arran« girt. Hier saßen viele Pairs und Pairinnen, die in der Capelle stlbst keinen Platz finden konnten, ministerielle Beamte, Oberrichter u. s. w. In der Ca-pelle angelangt, nahmen die hohe Braut mit den Gliedern der königlichen Familie, worunter auch die Königinn-Witwe zur Rechten, der erlauchte Bräutigam mit seinen hohen Verwandten und seinem Gefolge zur Linken des Altars ihre Sitze ein, wie das Programm es angekündigt. Mittlerweile hörte man das vor der Capell« stehende Musikchor die für dcn Fall allerdings schr passende Marsch? Melodie des Liedes spielen: «llg5^ w ike vcäöin^ (eilt zu der Hochzeit.)« Der Ucberblick d?« Versammlung war prachtvoll.. Unter den Anwesenden bemerkte man besonders den Herzog v. Wellington in voller Marschallsuniform und mit dem Marschallstabe. die Waterloo'Medaille auf der Brust. Er wurde ein. geladen, neben bcn königlichen Herzogen Platz zu nehmen. Der Herzog v. Devonshire trug auf jeder Schuller zwei we,ke Rosetten, von denen eine Fülle weißer Bänder nicdcrwallle. Den Gesandten und und ihren Gemahlinnen war die Gallerte, dem Altar gegenüber, eingeräumt, wo sonst die königl, Familie dem Gottesdienst anzuwohnen pflegt. In der Fronte saßen der ö'sterr., ruffische, nordamerikanische und belgische Gesandte; General Sebastian! etwas ab-seits, allein. Den türkischen Botschafter sah man verwunderte Blicke auf die christliche HochzeitSgemeinde werfen. Neben den Ministcrn Nussell, Normanbp, Morpeth unb Hobhouse auf der Seittnaalleli'e saß dcr Sprecher des Unterhauses in Perücke und Amlsrobe. Veim Eintritt des Prinzen - er lrug die Galauniform, den sehr edlen Hosenbandorden, und auf der Schuller einen großen n>elße" '^""ur - et-hob sich die ganze Versammlung. Als er dle oberste Altarstufe betreten, ""d " "°n dem Eerimonicn-master zu Ihrer Maj. der Königinn.Witwe geführt, deren Hand er küßte, so wie auch s«in durchlauch- 60 tlgsier Vater und der Erbprinz von Sachsen-Coburg. Sofort warb er den beiden Erzbischö'fen und dem Bischof von London vorgestellt. Als die Königinn, unter ocm Schall des O«6 »av« Ui« ()ul^li in die Capelle trat, fiel eben elner der hellsten Sonnenstrahlen durch die Fenster, was von vielen als ein gluckverkundendes Omen betrachtet ward. Sofort trat der Primas des Reichs, mit dem heiligen Buch in der Hand, an die Altareinfassung, und las mit klarer feierlicher Stimme die Trauungsformel.' Als er die Worte sprach: »Albert, willst Du dieses Weib zu Deinem angetrauten Ehegemahl (^Idvit>?)," antwortete der Prinz mit einem kräftigen- »Ich will.« Und auf die Frage: »Victoria, willst Du diesen Mann zu Deinem angetrauten Ehegatten (Vic-toria, >vM !,llou!iav6 t!,,5 man lc» bl2 !,!,? ^veclcleci lillzl)2n^?)" sprach die Königinn mit fester Stimme: »I ^vlil.« Auch sprach sie die Worte: «Ihn lieben., ehren, ihm gehorchen und ihm allein angehören," besonders deutlich. Die Braut wurde durch den Herzog von Sussex übergeben, und gerade mit dem Schlage halb 2 Uhr verkündigten 21 Kanonen«-schufse der Hauptstadt, daß Prinz Albert der Könn ginn Victoria den »einfachen Golbring (t,l»e pl^in ßalä ring)" angesteckt habe, und der B^nd geschlos< sen sey. (2lllg. Z.) TN a I a ch e i. Unsere jüngsten Correspondence« aus derMoldau und Walachei vom 5. bis 7. Jänner setzen uns in Kenntniß, daß d«r Gesundheitszustand in beiden Für-sienthümern, sowohl in den Quarantänen derselben, ols auch auf den in den Häfen von G,,llacz und Bralla befindlichen Schiffen vollkommen befriedigend sey. Nicht so erfreulich sind die Nachrichten vom jenseitigen Do> nauufer, Herwarl5 b«r Äalkane, wo noch immer di« Pest herrscht. In dem Dorf« Similia. hat di, Seuche zwar bedeutend nachgelassen, aber dafür in Turtukani zuge» nommen, so daß vom 2. bis 3. December l2 Personen erkrankt, und davon 6 gestorben sind. und in Silistria in gleicher Zeit lll Personen ein Raub dieser Krank-heil «urd«n. (Agr. Z.) N U ß I 2 N V Der russische Invalide gibc in einer außerordentlichen Beilage folgende Nachrichten über d^e Erpedition nach Chiwa: „In Folge b«c Erklärung über die Motive und d,n Zweck b«r Milicaroperaz tionen gegen Chiwa ging das von Sr. WajtstHt dem Kaiser dem Befehle des Generalabiutanlen Porowsky anvertraute Detafchement am l?. (29.) November von Orenburg ab. Am 5. (7.) De«mber erreichte es Bisch-Tamak, einen Ort, dcr 270 Werst (33 Mcilcn) von jener Stadt entfernt ist, wo am 6. (I8-) gerastet und der NamenSlag Sr. Majestät deS Kaisers im Lager durch ein großeS Tcdeum gefeiert wurde. Am ?. (l9) setzte sich das Detaschtmrnt, nachdem eS sich mit Schnee (Trinkwasser) und Holz . verproviantier hatte, seinen Marsch fort und am !9. (2l.) December erreichte es den ersten befestigten Punct zu All-Iakschi am Flusse Emba. Bis zu diesem Orte hat ons Detaschement alle Schwierigkeiten eines Marsches im Winter und mitten durch die Stcppe glücklich besiegt. Ungeachtet des anhaltenden strengen Frostes, der bis zu 32 Grad N. gestiegen war,'-hat Niemand darunter gelitten. Der Gesund, heitZzustand der Mannschaften wird durch den Utber. siuß des Proviants und aller andern Mittel, die das Dclaschemmt bel sich fllhrc, vollkommen erhalten. Wahrend des Marsches wurde dem General Porowsky durch die Einwohner dcr Steppe angezeigt, baß ein Truppencorps aus Chiwa gegen die vorgeschobene Verschanzung sich bewege, die im Sommer <539 an der Emba bei Ak^Vulak errichtet worden. Diese Nächricht bestätigte sich vollkommen. Am l8. (30,) December griff ein Corps von 2000 Chiwcnrn unter« wartet die V?rschnnzung von Ak-Vulak an, würd« jedoch durch die Besatzung kräftig empfangen und mit Verlust zurückgeworfen, nachdem eln lebhaftes <3e, lrehrfeuer Stall g,funden hatte, bei welchem wtr nicht Eintn Mann verloren. Vei stinem Rückzüge griff dieses Corps am 19. (3l.) , 55 Werst von A?-Bulak, einen Transport an, welcher dahin von dem Fort an der Emba unter d«r Estorte einer Compagnie Kosaken aus Orenburg gebracht roerden sollte. Dle Chiwaer umgaben diese Truppen, die keine Ar« tillerie b»i sich hatten, umzingelten sie 2H Stunden lang und griffen sie mehrere Mal wüthend an, »vur« den aber beständig mit Verlust zurückgeworfen und am Enb« gezwungen, jenem schwachen Delaschemcnt, dem si« kein Leid zuzufügen vermochten, das Feld zu räumen, ohne sogar die Zeit zu haben, ihre Tod» tm mitzunehmen. Der Secondecapitan I«lofeiess, der den Gef-Hl über unsere Truppen l)atte, drackte feint« Transport unbtrübrt nach Aü-Vulak, yacb-dem »r nicht mehr al« ö Todte und 11 Verwundete vcrlsren. Das D^as<Ä«ment des Generals Perousky sollte sich fünf oder sechs Tage bei der V,lschanzung an der Emba aufhalten, um sich auszuruhen und einig« Vorbereitung?!, zur Forlsetzung ocö Marsches zu treffen; demnächst sollt« es sich unmittelbar über ?lk-Bula? nach dem Gebiete von Chiwa begeben. Am Tage des letzten Berichtes, am !5. Dec. (6. Jan.), befand sich das Detaschemenl im befritdioendsten Zu-stände.« (Ost. B.) Verleger: Ignaz Alois Edler v. Kleinmayr.