>, S<3>/?1''" 23. o Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. Freytag den 7. April ' 8 »5. Oesrerreichische Staaten. Wien. i Folge Beschluß Sr. k. k. Maj. vom 29. M^rz d. F. soll ein Anlehen von,50 Millionen W. W. cröfnet, uud die geringste Einlage zu 100 fi. W. W festgesetzt werden. Die Inter« essen hievon werden mit zwey ein halb Prozent iu Conv. Geld halbjährig bezahlt. Zur Sicher, hcit dleses Anlchens sind nebst den gesammten Staatseinkünften auch die Gallizischcn SM:nen bestimmt. Jährlich sollen .^oa,uoc> fi. Conv. Geld, die aus den Erzeugnissen dieser Sal.nen einfliessen, zu einem Tilgungsfond verw^n^et werden. (W. Z.) Frankreich. Paris. Alle Ansialten das Vorrücken Vo« napartes gegen die Hauptstadt zu verhindern waren vergebens, sobald die Neuischen und Oudinotschen Armeekorps abtrünnig ^ wurden. Am 19. Abends 4 Uhr gingen der König und die Prinzen nach dem Ma>'sfel5>e, um über die kö»igl. Hausttuppen Musterung zu halten. Abends 7 waren sie noch nicht zurück. El« nige sagen, der König sey nack Villejulf ge« fahren, andere behaupten, er habe eine andere Richtung genommen. Die Unruhe war aufs höchste gestiegen , doch sichern Zoooo Mann Na«^ zionaltruppen das Eigenthum gegen den Pöbel, Am ly. erließ der König noch eine Kunoma, chung an beyde Kammern, wodurch er ihre Sitzungen pro 18 >H schließt, und schon einen andern Ort anzeigen wird, wo sich selbe wie» der zu versammeln haben. Da 'die fremden Gesandten erst am 20. Früh von der in der Nacht vom 20. mn 1 Uhr nach Mitternacht, erfolgten Abreise des Königs benachrichtigt wurden. um entweder ihm zu folgen, oder an ihre Höfe zurückzukehren, wurden sie, als sie dem Könige folgen wollten, auf Befehl des Savary von der Gendarmerie daran verhih,» dert. (W. Z.) Am 20. ist kein öffentl. Blatt erschienen. Der Moniteur vom 2l. meldet nnter hem 20. März. Der Bonaparte ist diesen Abend um 8 Ubr an der Spitze derjenigen Truppen in den Tuillerien angekommen, dle sich des Mor» gens seinem Einzüge widersetzen sollten. Das Heer, welches seit seiner Landung sich gebildet hatte, war nocb nicht bis Fontainebleau ge« kommen. Das Bataillon der alten Garde, welches ihn von Elba begleitet hat, trifft erE morgen, folglich in 2» Tagen von Tag der Landling in Paris an- Der Titel, den er sich beilegt, ist: „Napoleon, von Gottes Gna« den und durch die Konstituzion des Kaiserrei» ches, Kaiser der Franzosen, Beschützer des Nbei«bur.des, und Vermittler des Schwätzer, Bundes.Alißerdc!l beka!nttel?^l'oklalnc!tlonen vom i. März., wurde noch eme von seiner Garde an die französischen Soldaten zur Aufforderung zum Ausstände und Abfall?, und noch drey andere vom <>. und lZ. Värz an die Einwohner der Departement? an den Alpen, der Isere und zu kr,on erlassen- (W Z ) Nach dem Einzug Bonapartes in ^ Paris wurde» beyde Kammern ausgelößt, dafür aber die Urversammlung einberu en. Alich wu:be das M nisterium ganz neu bestellt. Cambacer:s wurde Iustizmiinster Gudin Finanz-,Davoust Kriegs ,Fonche Polizcy« Minister, Märet Vi' nister Staatssekretär, uno Savary erster Ge« neral Inspektor der Gendarmerie u. s w. (W. Z) Die Dekrete Napoleons sind alle ans Lyon Vom >Z. Mär;. Durch das erste werden alle bey der Justiz » Verwaltung vorgenommenen Veränderungen für ungültig erklärt alle ab-gesetzten Beamten an ihre Stelle zurückberu fen :c., das zweyte entsetzt m dem Heere alle seit dem i. April '8>4 angebellten Offiziere; das dritte schafft die weiffe Kokarde und alle königl Orden ab; das v.erte verfügt, daß zur Bewachung des Souverains kein frcindcs Corps angewendet, die kazserl. Lebwache hera/stcllt, tie königliche aufgehoben seyn soll; das fünfte legt den Sequester auf alle Güter der königl. Prinzen, und alle herausgegebenen Emigran. ten . Güter. In dcm sechsten Dekrete he,ßt es: „Der Adel ist abgeschafft, und die Gesetze der konstituirenden Versammlung werden weder in Wirksamkeit gefetzt; alle Feudal ^ T^tel sind aufgehoben; die Gesetze unsrer Nazional. Ver< sammlungcn sollen geltend seyn. Die Einzelnen «velche als ei«e Nazional Belohnung von uns Nazional» Titel empfangen h^ben und deren Titel bestätiget worden sind sollen dieselben noch ferner beybehalten. Wir behälfe:-, uns bevor, den VlachkömmllNgen derNänner, die den Französi schen Nabmen, seit Jahrhunderten berühmt ge. macht haben/ Titeln nach den Gesetzen zu erthei. len, die darüber ergeben werden :c. In einem siebenten Decrete heißt es.< daß alle Emigrirte, die nicht durch die vorigen Ne< g.erungen «us der Liste gestrichen woiden sind, oder Verzeihung erhalten haben, und se.t dcm «. Jan. l8^4 nach Frankreich zurückgekehret sind, lvülcich das Land verlassen, oder wenn sie nach :4 Tagen bettetten würben / nach den Gesetzen der Nazional.Versammlung behandelt werden sollen. Alle ihre Güler sollen «mt Bezchlag belegt werden. Ei„ ach e? Dekret?r'lä> t <1? E-'nennungen zu dem ^egtons Orden, die nickt durch den ehe» mahligen Oroßkanzler des Ordens, Grafen Lacepede, ausgefertiget worden sind, für u»> gültig; tn so weit aber der Orden an Pe>!0' nen, die um den Staat Verdienste haben, rer> liehen worden ist, soll reffen Verleihung nach gepflogener Prüfung, bestätiget werden Ein neunds Dekret, wie allevorigen/ aus Lyon vom >.-! R!rz lautet lso: z/In Erwägung, daß d«e Kammer der Vairs zum^Theil aus Personen besser, welche die Waften gegen Frankreich geführt habcn, und in der Herstellung der Feudal ^cchte, in der Zerstörung der Gle-chhen zw schen den verschiedenen Klaffen, in der Vernichtung des Ver« kauss der Nazional > Domainen, und endlich darin ihren Vortheil finden, wenn sie das Volk der Rechte berauben, die es durch einen 2Hiährigen Kampf gegen die Feinde des Va< z^onalruhms erworden hat; in Erwägung daß d>e Vollmachten der Ocputirtcn hey dem gesttz-gebenden Körper erloÄen waren, und demuach die Kammer der Gemeinen nicht mebr das «atonale Gepräge bat, daß ein Theil dieser Kammer sich des Vertrauens der Nazio» un< würd-g geznacht hat/ i^dem sie zur Herstellll'»,d Abänderung Nnserer Staatsverfassüig cmzuleiteo. (W Z.> Paris den 2>. März. Es war gestern um , Uhr Morgens , daß oer Konig aus den Tuilleri'n durch den tauillon °er Flora und aus Parts durch die Barriere von Cllchy abgereiset lst Er g'ng durch St' ^enls nnd nahm vermuth!,ch seine R.cktunq nam Pei onne, wo sich der Herzog von Orleans ttlt ^ Tagen befand. Eine lialb? Stunde nack der haben der Graf Artois im Wagen, und oer Herzog von Berry denselben Weg aenom. "k.n Der Hofstaat des Kömgs wurde verob« Wiedet, aber beynahe alle Garden des Grasen von Artois baben denselben begleitet. Diever. w'llwele ^er oglr.n v Orlea.s mußte ihres Ve.nbruchs wegen ;„ P,,^ ^^^,^ ^ Uni den General Carnot ein Zeugniß von 3"fr,edeuhe,t über dessen Vertheidig,, gvn Ant. werpen zugeben . hat ihn Bonaparte^zum Gra. tt", und zum Mn.ster von Innern ernannt. Durch 2 Bonapartsche Dekrete vom nämlichen Vatum wird die vom höiug am y. März auf« gebothen National Wiche, und alle Corps von Frsywilliqen aufgelöst, die aüsserordentli« chen Sitzungen der ^epartementsräthe aber ein. gestellt. Die Stuttgarter Hofzeitung vom 26 meldet-daß sich d-e Festig Straßburg am 2? für »Vonaparte e klärt habe- Alle Kuriere /welche nach Paris woltten, hat Marsckall Zucket zu-rl'ckgcwlesen Sobald der österreick. kais Be. lehlsbaber in Kehl, General Volkmann davon vernabm, ließ er den deutschen Theil der Zwi-'cyenbrucke abnehmen, auch alle Anstalten "tref. »en, den Brückenkopf aus der deutschen Seite haltbar zu machen, (W. Z.) Aus Ln der König auf dessen eigenes treulos heuchlerisches Begehren gestellt hatte, um Ponaparte zu bekämpfen. Wtr halten es für Pflicht, diese Denkmähler des schändlich, sien Verraths, als eben so viele Schandpfähle an welche die Verräther selbst ihre Namen geheftet haben, auch vor dic Augen unserer teut» schen Leser zu bringen , um wo möglich die tiefe Verachtung noch zu vermehren, wovon gewiß jedes ehrlicbende Gemüth bey Durchlesung dieser ehr und schamlosen Actenstücke durchdrungen lsi: Der Marschall Fürst von der Moskowa, an dic Truppen seines Gouvernements. „Offiziere, Unteroffiziere unb Gemeine? Die Sache der Nourbons ist auf immer ver° loren! Die rechtmäßige (!) Dynastie, welche das französische Volk angenommen hat, wird den Thron wieder besteigen; dem Kaiser Napo» leon, unserm souverän, allein kommt es z»/ über dieses schöne Land zu herrschen! Mag der Bourbonsche Adel noch einmal auswandern, oder mag er sich entschließen, m unserer Hitte zn blechen, was liegt uns daran? Die heilige Sache der Freiheit und unserer Unabhängigkeit wird nicht mehr unter ihrem verderblichen Ein. fiusse leiden. Sie wollten unsern Mllltärruhm erniedrigen; aber sie haben sich geirrt; dieser Ruhm ist die Fruckt zu edler Anstrengungen, als daß wir das Gedächtniß desselben je ver« lieren sollten " ,,Coldaten! die Zei'en sind vorüber, wo man die Volker regieren konnte, indem man alle ihre Rechte erstickte; die Freyheit trium-phirt endlich, und Napoleon, unser erlauchter Kaiser, wird sie aus immer befestigen. Möge diese schöne Sache fortan die unsrige, die aller Franzosen s yn! Mögen alle Braven . die ich zu kommandiren dte Ehre habe / von dieser gro, ßen Wahrheit durchdrungen seyn!" z/Soldaten! Ich habe euch oft znm Siege geführt, jetzt will ich euch zu jenem unsterblichen Phalanx leiten, den Kaiser Napoleon nach Pa. ris führt, und der in wenigen Tagen dort eintreffen wird; dort werden unsere Hoffnungen Mh unser Glück für immer erfaßt werben. Es lebe der Kaiser!" Lons»le. Saulnier, ben 'Z. März iZ'5. Der Reichsmarschall. Unterz, Fürst von der Moskowa. In gleichem Sinn, und mit derselben Frech, heit ist der Tagsbefehl abgefaßt, welchen der Marschall Suchet am 23. v. M. zu Straßburg, das er f5r seinem König, dem er den Eid der Treue geschworen, bis auf den letzten Mann zu vertheidigen versprochen hatte, erlassen hat. T ü r k e y. Constanlinopet, den 25 Februar. Das wegen seines Hangs zu Meutereyen so berüchtigte Ianitscharen Corps hat in diesen Tagen abermahls eine Probe der ihm eigenen Wildheit und gränzenlosen Wuth abgelegt, welche die öffentliche Ruhe der Hauptstadt ein Paar Tage hindurch störte, und noch gefährli« chere Folgen hätte haben können, wenn es nicht der Wachsamkeit und Mässlgung der Ne. gierung gelungen wäre, das Uebel noch im Keime zu ersticken, und größeren Unordnun. gen vorzubeugen. , Aufgedracht und lange schon voll Groll im Herzen ü>er die allzugroße Strenge ihres Aga, insbesondere aber oarch die Hinrichtung von drey Offizieren von der Z6stcn Otta, und durch die neuerliche Verurtheilung zum Tode zwey anderer vom nämlichen Regiments aufs höchste erbittert, faßte diese störrische Mililz am »4. d. M- den Entschluß, die bereits nach t>en Schlößern zu Vollstreckung des Urtheils abgeführten Individuen mit bewaffneter Hand in Freyheit zu setzen, andere aber den Ge» fängnissen gewaltsam zu entreißen, und den ihr verhaßten Aga selbst ihrer blinden Wuth zu opfern.' In dieser Stimmung ward der« selbe von den Aufrührern ergriffen, aus dem NgaKapußi (seinem Pallaste) nach den Kasernen geschleppt, mißhandelt, und in Stücke gehauen. Der Großwcsir, von dieser Gräuelthat Aüterrichtet, begab sich in Eile nach dem Se. rail. und von da nach Top Chana in die Ka, fernen der Toptschi's (Artilleristen) und Dsche» bedschi's (Waffenschmiede), um sich vor Allem dieser beyden Corps zu versichern, und der Ne. Oierung dadurch nöthigenfalls einen Stützpunkt gegen die Fortschritte der Neblleu zu verschaff fen. Elne in ^r Nacht zu Constantinopel "usgebrochene Feuersbrunst vermehrte noch den »Hrecken M die VmMrung; her Großye, sir ließ sich jedoch nicht abkalten, in Person dahin zu eilen, um die Löschanstalten zu betreiben. Zum Glück war das Feuer in einer Gegend ausgebrochen, wo nur einzelne H""' ser stehen, und nur vier derselben wurden em Raub der Flammen. Slatt des ermordeten Ianitscharen - «ga ward der Kull.Kiayassy (der erste nach dem Aga bey diesem Corps) von den Nebellen ausgerufen / und alles <5träubens ungeachtet den Oberbefehl zu übernehmen gezwungen- Der folgende ganze Tag verlief in Unterhandlungen zwischen dem neuen Aga und dem Großwesir, so wie zwischen diesem und dem Serail, bis endlich gegen Abend die Einwilligung des Mo« narchen erfolgte, und der neue Fanitscharen-Aga nach der Pforte berufen wurde, um daselbst die gewöhnliche Investitur in sein wich« tiges Amt zu erhalten. So endete ohne weitere üble Folgen die« ser stürmische Auftritt; die Einwohner der Stadt und der Vorstädte traten ruhig wieder ihre verschiedenen Berufsqeschäfte an, und die verschlossenen^ öffentlichen Märkte, Kaufmannsläden und Hchenken, wurden am dritten Tage, wie sonst, geöffnet. Am 17. begab sich der Großherr mit heilerer unerschrockener Miene/ wie gewöhnlich, von seinem Hofstaate umgeben, nach der an der Marine gelegenen Moschee, Hidayc genannt, nm das seyerliche Mittagsgebeth zu verrichten, und wurde unterwegs von dem sich haufenweise zudrangen< den Volke mit Glück - und Segenswünschen überhäuft. Am nähmlichen Tage, den '4-, wo der oberwähnte Aufruhr statt fand, sah man aus dem Hafen von Constantinouel eine bewaffnete Brigg nebst einer Galeere auslaufen. Sie sind bestimmt, unter Veyiland 4 anderer im Archipelagus befindlicher Kriegsfthrzeüge die Seeräuber (Wr-bans), die ein mit englisHer Flagge aus dem MtttelUndlschen Meere kom< mendes Kauffartheyschiff aufgebracht, und nach Scapoli, oder San Giorgio di Skiro «bge« führt haben sollen, zu überfallen, und die Türkischen Gewässer von diesem Raubgesindel zu reinigen. Wechsel . Cours in Wien. am l. April, :8'5 e»n«enti»!>Zm»nz«, »«, h»»k«4»» ?sö ?>