flrannmrcatto n* - Prrisk: Fiir Laibach «»u„-hr,g . . . 6 <1. — It. Haldjahttg . • ^ » * Bicttelia^tig. . 1 „ 50 „ Vtonatlich • - » 50 . Mit der Post: »»nzjahrig . . . 9 fl. — It. Halbjiihrig . . 4 „ 50 „ 8ierteljiihtig. . 2 „ 85 „ Kilt Austellung inč Haus viertet- Laibacher io&ritf 25 kr., monallich 9 kr. Einzrlne yiummcrtt 5 It. Tagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht beriicksichtigt; Manuskripte nicht zuruckgefendet. Urbahtion; Bahliholgasie Nr. 138. Expedition and Snftroltn Sureau: »ongrehplatz Nr 81 (Buchhandlung eon I. e. Sleinmaor 6 F.Bamberg) Znscrliollsxrlisc: HItr die einfpaltige Pelitzeile 8 It 6ei zweimaliger Einschallung 15tr. bteimal 4 7 It. 3nfettion«ftcm$el jedeSmal 30 It iBei grijheren 3n(etaten und čfteret Tinschaltung entsprechender Rabati. Nr. 246. Mittwoch, 27. Oktober. — Morgen: Simonu. I. 1869. Zwei nationale Schlagworte. Ein Wiener Journal bcleuchtct vom deutschen Standpunkle auS die beibcn Wortc Frciheit und Glcichbcrechtigung, wclche die Nationcn stets imMunde fllhren, und gclattgt cndlich bei der Verglcichung jeuer Worle mit den Thalcn dcr slovcnischcn Opposition z>, solgendcm Ncsullarc: „Es ift einc besttindigc Gcpflogenhcit dcr natio-nalcn Opposition, batz sic von der Frciheit spricht, fiir wclche die Deutsche« fampfcn, batz sic cbcnfo fur die Frciheit ;u schwarmen crklcirt, wie irqend kin von eincr Jdcalwclt erfullter Germane. Das provozirt denn bod), bent Bcgriffe dcr Frciheit etwaS ntihcr zu trctcn. Die Frciheit ift tine vor allcm cin humanistischcr Bcgrisi. Dic Frciheit, zu denkcn, dic Frciheit, den Geist auS dcn cngcn Schranken dcs AbcrglaubenS zu relten und ihm dcn Einblick in die reiche Welt des Wissetis zn eroffnen, das hcitzt uns vor all cm: Freiheit. Die Denkfrcihcil ift bic Vorbebiugung allcr ubrigen Freiheiten, ja fie umfaht dicse letzteren selbsl. Wir ftveben bahcr vor atlem die Frciheit von -bem Geisteedrucke an, den Rom anf unS geladen, unb je mchr wir uns von bent romischcn Banne befrcien, je mchr wir uns barauf ciiirichten, durch gutc Schulen und tiichtige Schnlgcsctzc dcm Gciste bic Bahnen des Wisscns zu erschlictzen und bent Gciuuthe bie aus biefem Wissen cntspringende ethische Wcihe zu gebctt, befto mchr Frciheit im nllgcmcinen crringen wir, befto wurdigcr werden wir berfelbcn. „Schcn abcr auch bic nationalen Opponenten in bet- Frciheit cin huinanistischeS Moment, welches vor allcm ber geiftigen Befreiung zugutc fotnmcn music? Die vcrschiedenen Erscheinnngci, in den vcrschicdcncn oppositioncllen Landtagcn gebett auf dicse Frage Antwort. „Bor allcm habcn die mahrischcn Czechen sich in ihrer Dcklaraiion ausdrucklich mit ben Ultramon-tatten ibcntifijirt, inbem fie bie Bergcwaltignng be« klagcn, wclche die Bischose erfahren. Die Slove-nen find noch entschicdcnerc Partcigangcr des Ultra« montaniSmuS, als bic mahrischcn Czcchen, inbein ;ja cinev ihrer Abgeorbneteii im Lanbtagc jiingft mit Pathos verkunbet hat, batz eS ohne Glauben jfeinc Wisienschafk gebf. Im ftcirifchen Lanbtagc warcn jiingft die Slovencu die eifrigftcit Berfechter ;bcs KonkordalcS. Und was habcn cbcn bic Ttrolcr fur cine Deklaratiou vorbercitet? „DaS Lanb Tirol fordcrt insbesondcrc als fcin Recht, batz die Gcsetzc in Schul- und Ehcsachcn mit den Gesetzen ! der tatholifchcn Kirche nicht im Widcrspruch stehen!" iHier ift alfo bic Sum me dessen zusammcngcstellt, was die oppositioncllen Partcicn untec Frciheit vcr-iftehen. Die yrcihcit ift ihnen nicht jencS HSchste Gut, um welches bie ebetften Geifter allcr BSlker gerungen, nicht die Geiftesfreiheit, fonbcrti bic Gei-stcSunfreiheii, bie sklavischc Unterorbnung unter die romischc Gcistcsbebruckuug, baS Fortvegctircn in ber Nacht, wclche ber Ullramoutanismus iiber bie Vol-fcr spinnt. Mogcn das immcrhin die oppositioncllen Partcicn Frciheit ncnnen, fie zcigct, bauiit nur die recite Klufk, wclche fie von dcr Kulturbewcgung, deren Mittelpunkt Geiftesfreihcit ift, trennt; und wir Deutsche htben allerdings das begriinbetfte Recht, uns gegen Partcicn feindlich zu ocrhalten, wclche mit jcbcm Tage ber Kultur, beti Fehdehaubschuh hinwerscn. WaS sollcn alle die Frascn von gcrncinsamer Freiheit, wenn wir in unfercm cifrigftcn, feurigften Streben nach Geistes-Emanzipation von Partcicn angefallcit werden, wclche mit wahrer Scelensrcube sich felbft und in ihrcn Kinbcrn ihre ganzc Zukunft bem Gotzen dcr Lcrdummung als Opser weihen ? Soll das ethische Moment in der Bcwcgung, welche die Deutsche,, Oesterreichs ergriffcn, ganzlich ber-schwindcn, sollcn wir uns dcr Gewalt beugen, welche unS ncncrdings Gcistesfcssdn atilegcn will? Wahr-lich, den Deutsche,, fan« es gfcichgiltig fcin, wer sich ihrer Geiftesfreihcit hemmcnb in ben Weg stellt: ob bic brutalc tiJfadjt beS mit ber Kirche vcrbun-bcnen Abkolutismus ober die noch brutalere Macht nationaler Parteicn. Bon ethische,, Gesichtspunkten auS lautct bic Parole gcwitz nicht: Deutsch gegen Slovcnisch oder Czcchisch, sondern: Kultur gegen Untnltuv, Geiftesfreihcit gegen GcisicSbcdruckung! ES fchcint nothzuthun, atlc Thatfachcn zu vcrzcich-ncn, welche sich tagtaglich crcignen, um ben Cha-rafter dcr Nationalen als ben von iammerlicher, Schlepptragern ber Romlingc schatf heroortrcten zu laffen. „Unb so wie die Stellung ber Nationalen zu ben rocltbewcgcnben, gcifterlofcnben FreiheitSgedanken einc tief fcindliche, so ift auch ihr Vcrhaltnitz zu ber Frage ber nationalen Glcichbercditigimg eiu un-ebleS. Lassen sich brastischere Vcispielc fiir biefe Behauptung aussinden, als jene, welche uns ber trainer Landtag vorsiihrt? E« ift wohl bet, Nationalen nicht ga,r, unbefaimt, batz in Krai,, auch. Deutsche lebcn, batz biese also mindestens bas Recht eincr Minoritat in Auspruch nchmcn konncn. Was gcschicht nun von Scite ber Slovenci, welche bei jeber Getcgcnheit anf ben § 19 ber Gruiibrechtc iiber bic nationale Glcichbcrechtigung pvchei, unb denfel-bcn wie cine AngrisfSwaffe hanbhabctt? Diefelben Scute gehc iiber bic Minoritat zur Tagcsorbnung iiber; fie geben (caterer noch einc Gnadcnsrist von zchn Jahren, nach deren Ablauf biesclbe ganzlich aits bem Lanbe unb bem Lanbtagc verschwunben fein mltffe! Abcr es ift nicht genug an biefer (urjen Frist, wclche bic Nationalen ben Deutschen gc-wahren zu wollei, crflarcn; sic faffen fogar Be- Ieitilleton. Ucbcr Robert Hamerlings „Ahas-oems in Rom" unb eine Benrtheilung bcsselben von B. Golbscheiber. Von Prof. Heinrich. V. 3. Gesang. In eincr wunberbar reizenben, von Tropen schillernben Sprache befchreibt ber Dichtcr bas Pracht-schiff, auf wclchcm Agrippina bas Tirrhcncr Meet longs bed golbenen Stranbcs von Latium burch-fchncibet, um zu ihrem Sohne zu fahren, ber in fsinem marmotblinfenben Palaste sie erwartetc. Nero f«icrte baselbft ein Hochzeitsfcft mit scinern Lieb-'wgssklavcn Sporus, benn com Weibc wollte er "ichts mchr wissen, es war ihm schal unb {telhoft geworben. Doch ubertrifft ber Anfwanb 68 Poetifcher Kraft, mit welchern Hainerling das tounberbare Weib zeichnct unb matt, das im ver-schlvssenen Prunfgemadje im Bauche dcs Schiffes, Purpurdiirnmerschein, ber magisch von ber Kup- pel cinsatlt, auf Schwanenkissen ruht, a lies was er an Beschreibungcn in scinem gerabc barin so nn-iibertrcfflich rcidicn Epos geleisict hat. Einzelne Verse heransznheben, ift cigentlidj Unbent, boch bilben alle cin festgeschlofsenes Gauzes. „Wcich ^iiiflegoffcit ruht tic iipp’flc Fiillc Des hohcn Frauenbildes; junoiiisch ift, Fast ilbermenschlich ihrer Glieder Bau, Nun rcizend aiifflctoSt: sie hat dic Nacht Durchwacht zu Rom, bei Ncros Bakchanal. Nun abcr regt sie leise sich und vffuet Das Augeuliderpaar uuv schiittelt leicht, AlS ein gcwaltig Weib, den Traumgott ab, Wie etttctt zartbeschwingtcn Amorin, Der es gewagt, im Schlas sie roth z„ kiissen. Erschreckt entflattert er. Sie richtet sich Mit halbem Leib empor und tuft die Sklavin, Und heifit das Bad sie riisten. Dann vom Lager Herab setzt sic den FuH auf Tcppiche Bon Babilon, so roeidi wie Rosenblcittcr, Dann streift sie ab dcr teichteu Schlasgewandc Writz schimmerndes Geweb'. Es zittert liistern Die weiche Fluth schon in dcr Onixwannc Entgcgcn biefer glanzreich iipp'gen Flllle, Die sich ihr anuertrnut. Was ift dcnn wohl In ihrer golduen Mnschel Aftoditc, Wenn in der Onixwanne, goldbcrLndert, Sich lagert biefe stolzc Tiianide? Wie (euchten ihre Glieder durch die Fluth! Das eing'ge Kleid, das sotchen Leibes werth, Ift ein kristall'ues, roeil es nichts verbirgt. Dic Welle, ach! wie foltte biefe Glieder Sie tllhten'? sie crwarmt in Liebe selbst. O wie das Element sich, das kerliebte, Dicht au bic Hehre schmiegt in siitzcr Glut! Und als sie endlich aus dein Bade steigt, Wie fchwer unb langfam reihen sich bie Tropfcn Bon ihrcn Neizen los!-----------------— So noch burch mchr als 200 Verse. Am Bnge bcs Schiffes fteht Agrippina. Auf ihrer stolzen Lippe fchwebt ein triunifircnb Dankgebet: „Jch baiife bit, allwaltenbe 9iatur, Dah bit bewahrt mir hast bra holben Reiz 1 . . . War' ich ein Mann, ich ritz' aus seiner Scheibe Das alte, rostzerfretzne RSmerfchwert Der Scipionen mid eroberte Die Welt damit .... Ich bin ein Weib unb habc feine Waffen, Als mciuc Weiblichkeit — so lamps' ich, siege! Und mehr als jc nun will ich es entfeffeln, Dies Arsenal ber wallenb dunklen Locken, Dcr Feueraugen unb ber weitzen Glieder!" Sic frcut sich, felbft ben Sohn iiberwunben zu habcn. Dcr Wint ber Mutter war bem Kna-ben nichts mehr, nun fniet er vor ben, Reize des Weibcs. Gleichviel, tuarum er fniet, wenn er nur fniet. Sie schmiickt sich mit eincm foniglicheti Purpurmantcl unb einem Diabem; ben Kranz in ihrcn Locken reicht sie bem gbttlichen Neptun, bes-sen silberneS Bilb ben Schnabel bcs Schiffes ziert schliissc, welche diese Frist als bereits abgelaufen er-scheinen lasscn; die Schulen sollcn ganzlich sloveni-firt, in den Landesamtem foil nur mehr slovcnisch amtirt werdcn; nicht die leise Spur ciner Rucksicht auf die Minoritat wird genommen, die nolhdiirflig zusammengeleimte Sprachc foil alien Kulturbediirf-nissen der Levolkcrung geniigen. „Das find die Proven der Gleichberechtiguug von Seite der Nationalen — Proven, welche die Deutschen ahnen lasscn, Welches Schicksal ihrer harrte, wcnn diese nationalen Zwerge zu einer herrschenden Grotzc emporwachsen wiirden. Nicht Gleichberechtigung, sondern die fisisch-vrutale Unter-driickung war eS, die sir auSsinnen und ausspinnen mochten. Das Ziel der Herrschaft schwebt den Slovene« in der That vor, und si- sind muthige Lente, welche den Slier bci den Hvrnern packen. Das Konig,eich Slovenien ist ja ihre langgehegle territorial Fantasiegeslalt, welche sic nun auch mit den Slttributen dcr Hcrrschast ausslatten: i tin ere Verwaltung, Justiz, Kullus und Untcrricht sollcn nicht mehr in das NeichSdcpartcment, sondern in das Department dcS KonigrcichS Slovcnicn fallen. O Kette von Nachaljtnungcti! Die Ezcchcn kopiren die Ungarn, die Slovencu kopircn die Czcchen, und so gcljt cs sort ins Unendliche. Man mutz denn doch begrcisen lernen, datz es mit dcr Nachgievig-keit nicht gcl)t ciner Schaar wilder Hosier gegen-ilber, welche nicht auf ihr Recht, sondern auf Un- recht gegen die anderen sinnen. Der § 19 dcr ©rirndudjte ist in Krain 511111 ©chmjc der Denl- schen vorhandcn, und es heiht die Situation ver- kchien, wcnn ihn die Slovenen zu ihrem Schutze aurufen. Man zeige doch ernftlich ben Hetzcrn, dah die Rcichssprache und die Stainiiicsgcnosscn der Hauptnation dcs Reiches in Laibach nicht vo-gelfrci sind! Und jene sanftmlilhigen Naluren, welche innncr von Versohnung und AnSgleich re-den und die Deutschen deShalb apostrofircn, kiinnen benn doch auS den Icibeiifchaftltcfcen Angrisicn auf daS exponirte Deutschlhum erfenncn, dah nicht den Deutschen die Bersohnlichkcit fchlt, datz vielmchr diescr Mangel anderswo zu fuchcii ist. Man I)ore auf, von Ansgleich zu rcdcn, wenn der PreiS deS Ausgleiches — die Selbstvernichtung ist!" Aus bcit Landtagen wird genieldet: InKla genfurt wurde der Ge-setzentwurf bctrcsfs dcr Bolksschulen und jener betreffs der Regelung der Rechisverhaltnisse deS Lehrerstandes angenommen. — Das Ictztcre Gefetz wurde auch in Prag angenommen. Der Qliitrag auf Abanderung der LandtagSwahlvrduung wurde in Prag ciner Kommiffion zugewiefen. — In und fo liiftcrn nach dem fchvncn Wcibe fchaut, trie einst der Goit deS Hades auf Proserpina, be* vor er fie gcraubt. AVer in beiufetben Aitgendlicke, in welchcm die fchineichlerifche ©flavin dcr Herrin zufliistert: „Heil Dir, 0 Fiir si in! Heil der Jmpe-ratrix!" zieht Tigellin, der fchwarze Mohr, welcher sich auf dem Hintergrunde deS Schiffes befaiid, ein weihes Tau, das er in den Himdcn gehaltcn, fest an, -------------und roic der Erde Boden plvtzlich flofft, wenn ihn Erdbeben fpaltct, und in Trunnner sinkt Bewvhnte Menschenstatte — sich, so PlLtzlich Dumps auseinander krachl das Schiff; und wie's Znvor, der untergehenden Sonne gleich, Gebrannt hat auf dem Wasserspiegel, so 9tun wirklich uulergehl's, der Sonne gleich!... Aus all' den Triimmern ruderl Tigellin In sicherm Boot 31,tit Slrande.... Doch wo ist Agrippina? Non dem Gipsel Dcs Schiff‘j, des berstenden, hat sic mit Grausen Sich Plijtzlich Lsfnen feh'n den Wasserschlnnd, Hat stiirzcnd sich bewutztlos angeklammert Ans Bild Nepliins, dcr aber reitzl fie mil, Die Herrliche, die ahnnuaslos sich nitr Fllr ihn geschmlickt. Sich' da, die Wcllenroffe, Die weihgeniahnten, banmen sich und tragcii Des Mccrgolts sckbne Beute, freudig fchnaubend, Hinnnter tn die Tiefe. Wallend fchlieht Die glut sich tiber ihr." Jndesscn seiert Nero-Dionisos in feintrn Mar- Czernowitz beantragt der Verfassungsausschuh, der Landtag spreche die Ueberzeugung aus, dah direite Reichsrathswahlcn im Jntcresic dcr Forl-entwicklung der Berfasiung wcdcr niilhig, noch zweckmatzig feicn. Die Rcgieruiig wird otigegangen, fiir einc entfprechciide ErhLhrnig der Zahl der ReichSrathsabgeordnelen und dreijahrige Funktions-dauer zu wirkeu. Die Wahl der Abgeordneten, urn wefche die Vermehruug erfolgt, ware auS dem gan-zcn Landtagc vorzunchmen. — In der geftrigen Sitzung des steicrifchen Landtages warcn die Slovenen nicht crfchiencti. Der Landcshanplmann verlas einc Eingabe dcr Abgcordnclcn Dr. Wofch-niak, Herman, Vipold, ticntfchct uiid Dr. Pre-log, wornach dicfclbctt gegen die in Ansficht stehende vorzeitigc t'anbtagsfchlufjung Protest einlcgen und mil 9iucfficht auf die Unmoglichkcil der gtund-lichcii Onforniaiion und die ihrcr Nation und Spiachc vom Vaiidtagc bczcigte Mifjadjnuig erkla-ren, sich an bcti LandtagSveraihungcn in dcr gc-genwarligcn ©effion nicht mehr bcthciligcu zu woven. Die (SiiigaOe irntrCe dcm LerfaffungSaus-fchussc zugewlesen. Bom Ausstcind in Dalmatien. Nunntel)r licgt dcr erfte ofsizielle Berichl iiber die SUorgangc feit dem Beg inn des Aufflaudes in der „Wtener Abeitdpost" vor. Dcrfclbe bcfiatigt im ganjen das bieher bckannt gewordene und rotr enlnehmen it) 111 dahcr nur daS wefenlliche. (Sin Tclcgrainm am 10. Oftobcr bczcichnclc die Bcwcgnng als staltgen, organifiitcn Anfstand, bei dem die Vandiucljrfragc nur als Borwand diene, und verichlele fcrncr da« Erfchcitten vewaffttclcr Gandcn mit Fahnen, lhalsachliche Theiluahme dcr Herzcgowtna. (Š6 wurde in Folge deffeu cin Jagcr-vataiUon znr Berstarkuug ucrlangt. Nachdem einc weitere Dcpcfchc votn felven Tage die Vagc der Dinge ini wefentlichcn beftatigt halle und die Rcgieruiig utiter folchcn Umflandcn gczwungen war, ciiergifchc ANllcl znr Bcwalligniig dcs offcnen Sluf-flaudcS zu crgreifcn, mutzlen auch die mtlilanfchcit Matznahmen — ohne jede weitere Riicfficht — emeu anderen Charakler atiuehtneti. Es wurde betnnach die Bersetzung bes JnfanlericregimcntS Maroičič Nr. 7, dcS 8. und 9. JagerbalaiUonS, wie der GebirgSvallerie in Dalmaticii auf eineit dem fiste-misirlen Kricgsflande mbglichft nahegebrachten Stand und fcercn Abfcndung nach Calkaro angcorbnet. Gleichzeiiig wuidcn noch weilerc Boivereilungcn gc-troffcti, hohcrc Gebuhren der Mannfchaft, die Er-fotguug crhohter Flcifch- unb Weinralionen, die Z11-fettdung von Promatit im ausgedehutesten Matze, voti Moiiturcii, Witilerkotzeit und alien fonstigen morpalaste am Slrande dcs A^eereS das zanberifche Bermalungsfeft mil feiticm ©flatten SporuS. Die Pracht deSselben befchreibt Hamcrling wicdcr in etroa 200 Bersen, unb man ivirb nicht miibc, der-artigc ©efchreibungen zu lefen, was wohl bes Lobes viel ist. Jinn tvitt herein ein laticj Erwarteter. DaS Hanpt gewandt, ins Ohr des Mohren sliislerl Nero geheitn nnd hastig: »Agrippina?" „Zn Gaste bei Iteplun." Krampshast ersaht Nero die Hanb bes Šoten: „Todt?" „Versttnken mit dem Schiff; Von all' dem tiicidithum, jeiitett Kostbarkeilen Ist nichts gehliebcn, als was elwa noch Die braven Burfchen, meine Gondeliere Den Wellen abgernngen." „Dafiir Haugen Sie morgen mit dem friihsten! HLrst bit? Gib Den Anstrag augenblicklich! CSinc Welt Soll ilutergehn in it ihr, ititb diese Schnfte, Sie laubten ihr den Leichenschmuck, den targen? O, allc Schatze Roms ihr mitzugeben Ins nasse Grab, das halle sich gezieml!... Dock nun genng von ihr, die Stadt ersahrt, (Wenn meine itoribantcn Zeit ihr lassen, Zu srageit, meine riist'gen Fackelscbwinger!) Datz Nero's SDiutter fcheitcriib ist verungluckt Ans enter Lustsuhrt im Thirrhenermeer!" Da wird gcmelbct, bad Meer Habe ben Leich- Bedurfnissen fiir die flaglofe Berpflegung unb wog-lichste Konservirung der Truppcn, die Abseudung von Aerzten und einer Samtatsfompagnic versiigt. Mitllerweile halte FML. Ritter v. Wagner noch die autzersten Anstrengungen gemacht, auf die einberufcnen DrtSoberhaupter pcrfonlich beruhigenb eiuzuwirkcn, die hcrischenden SDteinungcn zu crfor-fchen und die Aufstandischen durch eincti lctzten Ber-fuch zuni Gehorsam zuriickzufuhren. Ein Telcgramm vom 14. Oklover meldete bas Uiiihergthen zahlreicher Jnfitrgentcn mit trifolorcn Fahnen ini Gevirge zwifchcn Caslclnuvvo und Dra-galj unb unvczwcifclt Zuziigc aus dcr Hcrzegowina. Die Aiifammlung unb Auflbfitng von Bcinben wurde verichtct. Die crfolgtc Besctzung von Risano durch sechs Kompagnicii kaifcrlichcr Truppcn wurde von ten Jnsurgculcn durch Schiissc 1111b Feucrfiguale avifirt. Mit cincm Tclegramm vom 19. meldete FML. v. Wagner, dah die Qnfuigcnten ditrdi Gcschutzfeuer von den Hiihcu obcrhalb Risano oertrieben lttib diese nach geringem Widcrslande befell worbcii feicn, dah das Regiment Erzherzog Albrccht, das 27. Jagcr-batailloii und die Battcricn auf den Hohen von Knezlac lagcrten unb dcn folgenfceu Tag (20. Oft.) nach Dragalj ri'tcfen wiirden. Am 20. Oktober lclcgrafirlc FM^. v. Wagner ans Risano: „Dic ganze 9i'ad)t hindurch ciucm furchtbarcu Sturm unb Rcgcngutz in cincm holz-iofcti fclfigcn t'agcr anSgcsctzt, war die Truppc fo erschopsl, datz sic nur bis zttm WachlhanS (Serfnice Dorriicfcii foitute nnd bci dcm forldnucvndcn Unwct-ler auhcr Sage, moglichcs Gefecht anzunehmen, hie-hcr riickkchren mithtc, um sich zn ciholcn. Regiment Ernst ist in I'cbenicc eingctvoffeu. Infitrgen-tcn zerslreuten sich widerstandslos. Leidcr wiirden drei Mann, welche 11 nbcmerft zttriickgcblieben, von den Aitsstandifchen massakrirt." Am 21.: „Unnictlcf daucrt mit vermehrler Hcftigfcit fort. KoMntc soeben von Ledenice, fatib Tntppen fchr crfchBpfl. Regelmatziger Nachfchub unb weitercs Borgchen jetzt itnmoglich. Ertnach-ligte Obcist Fischer, mit jeincv Kolonnc nach Risano zu mai'fchircn; fclbe bcstand gestern Abends cin Gefecht mit Jnsurgenten, welche mit vielem Berlust zuriickgcwicscn wurdcn, niiscrcrseils zwei leicht Bcrwundele. Truppcn leiden fchr vicl." Am 23.: „Mit vorhandcncr Macht faun ich jcben Kampf aufuchtnen, aber nicht Enlwafftinng und Landwehrflclliing durchfctzcn, bilte um 8. unb 9. Jagerbataillon. Jnfurgeiiten weichcn groheren Gefechtcn ans, uinschwarmcn auf uns niizugaiig-lichcn Felscnfammcn Kolonnen, fallen iiber schwa-chere Ablhcilungen her, maffafrircn einzclne, wodurch nam dcr Agrippina auSgcworfcn. Niichteruhcit kchrt in die (Stifle zuriicf, der Leichnam wirb gcbracht. Nero's Trunfenheit machl fcincm Wahnfinn Platz. 9)iit cifig falter Ruhe und bitterm Lacheln ruft er: „Wie, kommst dn lingebeten stets zu Gaste? . . . Kommst du elwa, uns Zur Recheuschaft zn sorderu? Geh', dnn Schiff War leck, die Meerflnl lilstern — das ist alles . . . • Ich bin ein Golt, den man nicht uugestrast Bekanipft nnd dem daS Schicksal schleuuig immer Todt alles seindliche zu Fiijzen wirfl, Und ragl es noch so hoch!" Er zieht von der Schulter ber ErblichencN des flcbenben GewanbeS Saum 1111 b zcigt bes Kiir-pers Fiillc, ebenfo gottlich wie dcr Leib dcr Se-mele, die einst gebar ben alten Dionis. DeS altett DioniS Mutter starb im Feuer, bie Mutter bes ncuen starb im Fcuchtcn. War der alte Dionis cin ®ott des feuchten Elemente«, so ist ber ncue vielleicht | ein Gott ber Flamme, „ber die Welt in Feuer taust." Er bcfiehlt, die Seiche mit eincin Bliimcn> rcgen zu bedecken. Da siehe, ncue Botschast! Herr, cin Licht' Ichrin ftirbt schrcckbar grell dcn uacht’gen Horizons Wrt' Rom her fommt’s. Es brennt bie 7 Personeuwagen, 14 Post- unb Ge-packs- unb 367 GUterwagen unb bereit Reserve-Be-standtheilen stir bie Strežen Weyer-Rottenmaiin unb Laibach'Tarvis bis 25. Jiovember ini schristlichen Ossertwege vetgeben. — (T o dsall.) Den 20. Oktober rourbe in Krainburg der jugendliche sloveuische Dichter Simo it Jenko beerbiget. Der Krainbnrger unb ber Laiba-cher sloveuische Gesangsverein erwiesen bent Hinge-schiedenen die letzle Ehre. — (Zr a n utt g.) Am 2 3. Oktober Abends sanb zn Wien in ber Kirche „am Hof" bie Trauung bes Frauleins Hcdwig Sal tenbruu net, citier Tochter des verstorbenen Bizedirektors ber Hof- unto Staatsbruckerei, mit bent Jonrnalisten Herat Peter v. R abics statt. Wittemng. Laibach, 27. Oktober Seit geftertt Abends 10 Uhr Regen durch die gauze Nackt anhaltenb. Heute Vormittags Winbbrchung von SW. uach NO., feit 10'/,Uhr bid)ter Schueefall; die nie-drigen Verge in Rebel gehilllt. Die Schuecdecke in ter Ebene bereits 6 Zoll machtig. Warme: Morgens ti Uhr + 3,9", Rachtn. 2 Uhr + 0.9, (1868 + 132»; 1867 + 9.3"). Barometer: 321.87"', sehr uiedrig, feit gesteru uut 2 Liuieu gefallen. Das gestrige Tagesmittel der Warme -|- 3.5", uut 3-8" miter bent Normale. Vom morgigeu Tage (Simou uud Judas) fagt ber Baueruspruch: Simon unb Juda _____________Haugt an die Stauden der Schnee._________ Allgekomlnene Kremve. Am 26. Oktober. Stntit Wien. Pollak, itfm., Wsen. - Pochlibal, Ret-sender, Wien. — Kolleubar, itfm., Paris, -r Scrub, Agent, Graz. — Engel, itfm., Wien. — Rudolf, k. k. Hptm., Schlotz Gallenfels. — Pfeffet, Privat, Frankfurt a. M. — Bodeusteiu, Forstmeister, Schneeberg. EIH’ant. Fifchct, Wien. — Slovak, Laschitz. — Jakcl, Bahnbau-Bcamte, Krainburg. — Siuigaglia, Kaufm., Aukoua. — Mayer, jtfut., Wien. — P. t>! Radics, Wien, gjf. Roder, Alexandiieu.____________________________ Wiener Biirse vom 26. Oktober. Staatafonda. (Mb 5perc. osterr. Wabr. ., — hto. Rente, ost. Pap. 5».60 bto. dto. ost.in Sild. 60.10 Lose von 1854 . . . 80.— Ooie von i860, ganze 03.80 Lose von i860, Fiinsr. 98.76 Pramiensch. v. 1864 . 115.75 drundentl.-Ob!. \ Steiermark )N5pLl ftdrntcn, Kram it. Kristenland 5 * 86.—I Ungarn. . zu5 * 78.75 Kroat. u. Slav. 5 * 81.50 Siebenbiirg. „ 5 „ 75.50 Aotlen. Srationalbank . . . 708.— Creditanstalt . . . 244.50 9i. o. E«compte-Ges. 805.— 'Anglo-ofterr. Lank . 5*38.— Deft. Bodencred.-A. . 254.— Ocft. Hlwoth.-Bank .1 77.—j Steier. Escompt.-Bk.! fiiaif. Ferd.-Nordb. .1 2110| Sitdbahn-Gesellsch. . 254.50 ftaif. (Llisabetb-Bahn. 180.50 Tarl-Luvwia-Bahn 238.25, Siebenb. Eisendahn .160.50 ftaif. Franz-2osefSb.. 174.50 Funfk.-Barcser E.-B. 172.— Alfold-Fium. Bahn . 164.— Pfandbriefe. Nation. o.W. verloSb. 98.20 UnI. Bod.-Creditanst. 91.— Allg.oft.Bod.-Credit. 108.— dto. in 33 I. riickz. . j 90.— Ware 50.70 60.20 89.50 94.20 99.— 116.25 92.— 92.50 94.- 82.50 76. 710.— 245.— 810. 239. 256.— 78.— 2115 255.— 181.— 238.75 161.- 175.- 172.50 164.50 93.50 91.50 108.25 90.50 Geld Cell. Hypolh.-Bank. !!7.— Prlorltats-Obllg. @ilbb.=@ci. ju 500 ffr. Mo. Bon« 6 yi£t. 'Jlottb. (100 fl. mi.) Si-b.-B.iLoofl.H.W.I ih'utolfeb.(8UOfl.o.$B.) Franz-^os. (SOOfl.S.) 114.75 so!— 86. »0 110.50 ill.25 Lose. Credit 100 ft. c. SB. . Don.-Dampssch.-Ges. ju 100 ft. CM. . . Tricsler 100 fl. CM. . Mo. 50 fl. o.W. . Dfcncr . do fi. o.W. Salm . „ 40 „ P-Ussy ■ „ 40 „ Slurb . „ 40 „ St. GenoiS,, 40 „ Mndischgriiy 20 „ Waldstein . 20 „ Krglevich . 10 „ Rulolssstist. 10 8.SC. 155.75 90,— 12k.— 56.25 SH.— 39.— 28.— 32.— 3li.— 20.50 21.50 14.50 14.- Weohsel (3 Mon.) ')lufl6b. 100B.fiibb.SB. Franks. 100 fl. „ „ London 10 Ps. Srerl. Paris 100 Francs 102.20 102.20 122.81' 48.80 MiinBen. Lais. Mitni-Ducalen. S0-Franc«ftltck. . . Berci»«thaler . . . Silber . . . . 5.86 9.81 1.81 120.50 Wan 97.50 90.75 91.50 128.— 34— 40.— 29.— 33.— 31.— 21.50 22.50 15.— 15.— 102.40 102.50 122.90 48.85 5.87 9.81s 1.81 120.75 Berstorbene. Dcn 26. Oktober. Jakob Langenholz, Jnwohner, alt 52 Jahre, ins Zivilspital am Luugeubdem sterbeub iiber-bracht. - Josef Mobic, Jnwohner, alt 54 Jahre, im Zivu-spital an ber Lungentuberkulofe. Der tclcgrasischc Wechselkours ist wcgen Linien-ftoi'ung ausgeblieben. Gedenttafel ubcr die am 28. Oktober 1869 stattfindenden Lizitationen. 3. Feilb, Horl'sche Real., Oberzarz, 2073 fl., BG-Lack — Versteigeruug vou Pnlverfaffern, Eifenschrottkistchen, Packkisteu, Ziukblech rc. rc. beim Zugs-Artillerie-Kommando in Steiu. 29. Oktober. Relizitatiou ber Michael Zeuko'fcheit Real., Pristava, 1815 ft. 20 kr., BG. Rabiimnnsborf. — 3 Feilb., Stan-flct'fctic Real, in Rubolfswerth, 1150 fl., Krcisgericht R»-bvlfswerth. — 3. Feilb., Zelc'fche Real., Peteline, S3®’ Abelsberg. Theater. Heute: VnftfcblbfTcr Vufifpicl in 4 Alien. Morgeii: Madcl auS der Vorstadt, Posse in 3 Altcn. cX_/,bo'7 ’ V- g^' ‘J ^ V V ' ■ * Kundmachung. I Die gefertigtc Sparkasse benothiget zur Herstellung eines grossen Gebaudes behufs Unterbringung der Real-schule cine in einem gcsunden Stadttheile gelegene, aus WM mehreren Hundert Quadrat-Klaftern bestehende Bauflache. Besitzer leerer Baustellen oder selbst soldier, auf welchen sich sclion Gebaude befinden, belieben ihre Of-ferte mit genauer Angabe des Stadttheiles, der Gasse, des Flachenrauraes und des aussersten Preises liingsteus in 14 Tagen einzusenden. Laibach, 22. Oktober 1869. Von der krain. iparkaisc. (358-3) Verleg-r unb ftir bie Rebaktion verantwortlich: Ottomar B a m berg. Druck von Jgn. v. Kleinmayr & Feb. Bam berg in Laibach.