der Söhne des heiligsten Herzens Fesu Organ des Marien - Vereines für Afrika und des Theologen-Missions-Verbandes Österreichs Erscheint monatlich einmal und kostet jährlich mit Post 10 X - 4 Mk. - 3 Lire Sdiriffleifung und Verwaltung: miflionshaus ITletfendorf bei 6raz, Steiermark, Offerreicfi. Cr KSnrKH ^Inhaltsverzeichnis. Abbildungen: Sandmeer in der Wüste Sa fara 115. — Salam nie! (Grüß Gott!) 117. — Grabmal des Kardinals Lavigerie in sfarthngo 121. — Negerdorf in Nordafrika 123. Erste Missionsfahrt ins Heidenland nach dem Kriege 113. Die Negermärtyrer von Uganda 120.— Katechistenbund für dieMisstonvonHmtral-afrika 122.— Bethanien 123. — Missionsrubrik für die Jugend 125. — Kinderblntt 126. — Nachrichten des Theologen-Missions-Verbandes Österreichs 127. Zur gefälligen Beachtung ! Wir haben in die gegenwärtige Nummer unserer Zeitschrift die schon von vielen Abonnenten verlangten Erlagscheine und Zahlkarten eingelegt. Jene verehrten Abonnenten, die im Laufe des Jahres de» Bezugspreis mittels Postanweisung gezahlt haben, können den Erlagschein, beziehungsweise die Zahlkarte gelegentlich zur Einsendung von freiwilligen Missionsgaben verwenden. Um jeden Zweifel über die Art der Einzahlungen zu beheben, bemerken wir noch folgendes: 1. Die Leser in Deutschösterreich zahlen mittels der beiliegenden Erlagscheine, lautend auf den Postscheckkonto Wien Nr. 95.126. 2. Die Leser in Deutschland zahlen mittels der beiliegenden Zahlkarten, lautend auf das Postscheckkonto München Nr. 26.266. 3. Die Leser in Südtirol senden ihre Beträge und Gaben mittels Postanweisung an die Adresse: Missionshaus Milland bei Brixen. 4. Die Leser in der Tschechoslowakei, in Ungarn und in Südslawieu werden ersucht, kleinere Beträge in Briefen einzusenden, etwaige größere Spenden lasse man durch die Bank an uns überweisen. 5. Aus Deutschösterreich und Deutschland können Abonnementsbeträge und Missionsalmosen jederzeit auch mittels Postanweisung au das Missionshaus Messendors bei Graz, Steiermark, gesandt werden. Erhöhung des Bezugspreises. Alle Zeitungen und Zeitschriften haben schon längst ihr Abonnement bedeutend erhöht, da sowohl die Papierpreise als die Arbeitslöhne fortwährend steigen. Auch wir sind leider gezwungen, den Abonnementsbetrag für den neuen Jahrgang auf 10 K, beziehungsweise 4 Mark, zu erhöhen, um damit die Herstellungskosten einigermaßen decken zu können. Da wir in den letzten zwei Jahren infolge des allzu niedrigen Bezugspreises eine große Summe zusetzen mußten, so danken wir den freundlichen Lesern, die aus eigenem Antriebe auch schort für den laufenden Jahrgang 10 K eingeschickt haben, und hoffen zuversichtlich, daß alle Abnehmer die Preissteigerung selbstverständlich finden und darum auch im neuen Jahre dem „Stern der Neger" treu bleiben werden. Besten Dank sagen wir allen, die uns aus Gefälligkeit das Juli-August-Heft zurückgesandt haben, so daß es möglich war, auch jene Bezieher zu befriedigen, die die genannte Nummer noch nicht erhalten hatten. ___ Für Südtirol hat das bischöfliche Ordinariat in Brixen das Stipendium für eine heilige Messe auf 3 Lire festgesetzt. Unser Missionshaus Milland bei Brixen nimmt Meßgelder im Betrage von 3 Lire dankbarst entgegen und ersucht, ihm solche zu senden. Eine Mütter sagt dem hl. Josef heißen Dank für die Wiederherstellung Vyevei-Vtft.yvm.Hy. ^er Gesundheit ihres Sohnes. Veröffentlichung war versprochen. Freunde! Verbreitet den „Stern der Neger" in eurem Bekanntenkreise und sendet die Adressen neugewonnener Bezieher an das Missionshaus Messendorf bei Graz, Österreich! der Söhne des heiligsten Berzens Sein (Organ des Märien-Vereines für Afrika) und des theologen=IIMioiis=Perbcindes Österreichs Dient vornehmlich der Unterstützung und Ausbreitung der Isliifionsfäfigfeeit der Söhne des heiligsten Berzens 3e[u und sucht Verständnis und werktätige hiebe des Ulifiionswerkes in Wort und Schrift zu fördern. Das Arbeitsfeld dieser Missionäre ist der Sudan (Zenfral-Afrika). Der „Stern der sieger" erscheint monatlich und wird vom Missionshaus ssleiiendorf bei Graz, Steiermark (Deufichöiferreich), herausgegeben. Hbonnementspreis ganzjährig mit Poftzufendung 10 K — 4 IBk. — 3 hire. Der Beilige Vater Pius X. hat der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den Apostolischen Segen erteilt. Für Wohltäter werden wöchentlich zwei heilige Meilen gelesen. Mit Empfehlung der hochwürdigiten Oberhirten von Brixen, Brünn, heifmeritj, binz, Olmüb, Marburg, Erie nt, Driest und Wien. Best 11 und 12. Ilouember-Dezember 1920. XXIII. Safirgang. Erste miHionsiahrf ins Heidenland nach dem Kriege, Von Bischof Franz Xaver Sey er, Apostolischer Vikar von Khartum. (Schlich.) Für den Sonntag, 25. Jänner, war ein großes Fest angesagt. Schon am Samstag nachmittag erschienen die entferntwohnenden Christen in der Mission, um daselbst zu übernachten. Am Vorabend wurde im Hose eine Stunde lang die große Trommel geschlagen. Ich setzte mich in deren Nähe und ergötzte mich an dem ungestümen Eifer, mit dem die Jünglinge und Knaben abwechselnd mit Stöcken die Trommelhaut bearbeiteten. In ihrem Ungestüm lag etwas Wildes, und aus den Klängen ertönte es wie Kampf und Sturm. Aber in ihren Augen und Gebärden spiegelte sich fromme Milde und sie gehorchten wie Kinder jedem Winke und Wunsche. Ich war in der Betrachtung dieses Naturmenschen-tums in der Verklärung durch das Christentum vertieft, als ein Neuchrist zu mir herankroch, eine Flasche Butter vor mir auf den Boden stellte und mich bat, es als sein Geschenk anzunehmen. Erfreut dankend, versprach ich ihm ein Gegengeschenk. Und nun folgte ein Dutzend anderer, welche der Reihe nach je ein bauchiges Gefäß Kornbier, ein Huhn, eine Flasche Butter, eine große Kürbisschale Korn oder ein Geldstück im Werte von 10 bis zu 100 Pfennigen mir als Geschenk übergaben. Zuletzt führte einer an einer Schnur eine Ziege als Gabe herbei. Es war das erstemal, daß Negerchristen solche Opfer brachten, und ich war tief gerührt. Ich dankte, versprach jedem ein Gegengeschenk und überwies alle Gaben der Mission. Am nächsten Tage beim Morgengrauen erscholl wieder die Trommel und kündete in feierlichem Klange den Festtag an. Nach der Frühmesse erteilte mein Sekretär P. Klassert mehrere Taufen. In der folgenden Messe empfingen eine Anzahl Getanfter die erste heilige Kommunion. Um 8^ Uhr fand Pontifikalamt mit Predigt statt, wobei Negerknaben am Altar dienten und ein Negerchor eine Choralmesse unter Leitung des P. Klas-sert recht schön zur Aufführung brachte. An die Erteilung des Päpstlichen Segens mit vollkommenem Ablaß schloß sich der Segen mit dem Lochwürdigsten Gute, und den Sch luß bildete die Erteilung der Firmung an 14 Neugetaufte. Alles ging in erbaulicher Ordnung vor sich. Von der Mitra wußten die Neger nachher zu sagen, daß sie Furcht einflöße, und vom Pontifikalamt meinten sie, daß es dreimal so lange baute als eine stille Messe. Der Anblick der schwarzen Christengemeinde, welche ausnahmsweise durch die Katechumenen vermehrt war, ergriff mich bis zu Tränen. Diese Neuchristen der Erstlingskirchengemeinde eines großen Negerstammes, welche dichtgedrängt und fromm auf dem Kirchenboden hockten, kam mir vor wie eine Lichtgestalt der Urkirche. Nach Schluß der kirchlichen Handlung wurden mir alle Christen und Katechumenen der Reihe nach einzeln vom .Obern vorgestellt. Eine weitere Anzahl von Christen brachten ihre Geschenke. Jeder erhielt dafür Stoff zu einem Kleid nach Art eines Überwurfs. Wie an den vorhergehenden Tagen war es dann ein fortgesetzes Kommen und Gehen, Begrüßen und Abschiednehmen der Christen, Katechumenen und auch heidnischer Eingebornen. Da ich vielen vom früheren Besuchen bekannt und nun der erste Deutsche war, der nach dem Kriege wieder bei ihnen erschien, so benutzten sie natürlich die Gelegenheit, sich über die deutschen Missionäre zu erkundigen und sich über die während des Krieges gemachten Erfahrungen auszusprechen. Viele fragten, nach P. Stang und P. Zorn, andere nach P. Crazzolara; ich gab ihnen kurz Aufschluß über dieselben. Der Neuchrist Isidor Akuotsch, der ob seines früheren Verkehrs mit den deutschen Missionären viele Verfolgungen auszustehen gehabt, erzählte mir seine ganze Leidensgeschichte. Wohl wissend, daß jedes meiner Worte durch das ganze Land getragen werde und verstümmelt oder aufgebauscht der Regierung zu Ohren kommen könne, vermied ich alles, was den Krieg betraf, und schnitt darum jede Anspielung darauf kurzweg ab. Eines Abends erschien eine Abordnung von Christen aus den inneren Dörfern und ersuchte mich, mit ihren Dorfältesten ihre Niederlassung im Dorfe der Mission zu verhandeln. Der Obere stimmte ihnen bei. Ich klärte ihn aus, wie verhängnisvoll es für meine ganze Mission werden könnte, wenn nachher die Ältesten an die Regierung berichteten, daß ich, ein Deutscher, ihnen so und so viele Steuerzahler weggenommen und sie auf Missionsgrund angesiedelt habe, wo sie steuerfrei seien. Eine solche Manipulation, ans meine Veranlassung und bei Gelegenheit meiner Anwesenheit, unternommen, könnte von der Regierung leicht als feindliche Handlung aufgefaßt werden. Ich war überzeugt, daß, solange nicht ein vertrauensvolles und freundschaftliches Verhältnis zwischen Deutschland und England die jetzt zwischen ihnen bestehende Abneigung verwischt, ein deutscher Missionär in englischem Gebiete eine schwierige Stellung hat, ungemein vorsichtig sein und seiner Wirksamkeit manche Beschränkungen auferlegen muß. Die VWmission ist der Herzschlag der katholischen Kirche und ihr Puls ist die Heidenmission. Eine solche ist Lul. Das ist ein Christentum, das aus dem Heidentum aufsprießt, und ein Heidentum, das sich zum Christentum entwickelt. Es ist eine blühende Wildnis, ein dornendurchwirktes Blütengedicht. Ich durchstreifte die eine und durchlas das andere. Ich sah, wie aus Dornen Rosen keimten. Ich pflückte mir einen Strauß und biete ihn dem Leser. Es ist ein Griff in die Leiden und Opfer, Freuden und Siege der Heidenmission in der afrikanischen Tropenzone. Eine fremde und feindselige Rasur. Die Heidenmission in den Tropen Afrikas ist der Kampf religiöser und kultureller Ideale mit einer feindseligen Umgebung um die Veredlung und Beglückung des Naturmenschen. Das tropische Afrika ist das Land der Gegensätze und Übertreibungen. Alles überschreitet das unerträgliche Maß. Der frische Lufthauch, der in unserem Heim die Stirne kühlt und das Segel schwellt, wird da entweder zum lästigen Ungestüm, das die Nerven reizt und die Boote kentert, oder ermattet zur bleiernen Schwüle, welche den Atem drückt und den Schweiß rinnen macht. Der milde Sonnenstrahl, der uns daheim in Licht und Wärme badet, entartet da zum Feuerbrand, der Gaumen und Zunge austrocknet. Überstuß an Wasser versumpft die Ufer und sein völliger Mangel legt alles übrige Land brach. In der heißen Jahreszeit ist alles ausgebrannt, in der Regenzeit wechseln mannestiefe Moräste mit ebenso hohem undurchdringlichen Stachelgras. Im ganzen Schillukland ist kein Steinchen zu finden. Es gähnt unabsehbar die einförmige Ebene ohne Straßen und Wege, welche diesen Namen verdienen. Der Fuß des Wan- tilgten die Schwärme von Vögeln oder stahlen die Diebe. Eine 15jährige Dattelpalme verkündet mit ihrer Armseligkeit laut genug die Widerhaarigkeit des Bodens. Nur Limonenbüsche fristen ein erträgliches Dasein. Wie fremden Pflanzen, so ergeht es fremden Tieren. Sie verkommen langsam. Das gilt auch von fremden Menschen. Der kräftigste Europäer leidet, nimmt an Körpergewicht und geistiger Spannkraft ab. Um nicht vorzeitig zu erliegen, bedarf er einer regelmäßigen Erholung und Auffrischung seiner Kräfte in einem gemäßigten Klima. Meine r ^ r - - Scmdmeer in der Wüste Sahara. derers stolpert bald über Erdklumpen, bald sinkt er in tiefe Spalten des zerklüfteten Erdbodens. Abgesehen von Negerkorn und Negerhirse, einigen Tabakblättern und rotem Pfeffer, welche die Schilluk zu ihrem Bedarf bauen, ist der Boden fast jeder edlen Pflanzung und Saat feindlich und bedarf einer so durchgreifenden Bearbeitung und Pflege, daß der Ertrag nicht den Kosten entspricht. Der Missionsgarten in Lul ward mit mehr Schweiß unermüdlicher Laienbrüder und ihrer schwarzen Taglöhner als Nilwasser befruchtet. Das widerspenstige Erdreich, ein zäher Tonboden, wimmelte von ungezählten gefräßigen Mäusen und Insekten, Flöhen, Würmern, Ameisen, und was diese übrig ließen, ver- Anwesenheit in Lul fiel in den Winter, der als die gesündeste Jahreszeit gilt; und dennoch erkrankten ich, mein Sekretär und sogar mein schwarzer Diener Emanuel. Missionäre und Schwestern können sich nur durch eine streng geregelte Lebensweise, durch Vermeidung großer Anstrengung und durch vorbeugende Arzneien auf den Beinen halten. Die Zeit während und unmittelbar nach den Regen ist die ungesündeste des Jahres. Wolken von Stechmücken entsteigen den Grassümpfen und werfen sich auf Menschen und Tiere. Vieh und Eingeborene suchen Schutz in verschlossenen Hütten und im Rauche qualmender Feuer, die Europäer verteidigen sich durch Mückennetze, Mückenstiefel und 116 Stern der Neger Heft 11 und 12 Einreiben von Gesicht und Händen mit Antimoskitosarznei. Allen Stichen zu entgehen, ist bei dem Heere von Mücken unmöglich. Die Eingeborenen tragen das Fieber-gift in ihrem Leibe herum und widerstehen größtenteils dessen Wirkungen. Die Europäer neutralisieren das Gift durch täglichen Gebrauch von Chinin. Trotzdem werden sie zeitweilig von Malaria befallen. Findet ein solcher Anfall einen schon geschwächten Körper, so artet er in Schwarzwasserfieber aus. Zur Ungesundheit gesellt sich die Armut und Hilflosigkeit des Landes. Nur Milch gibt es im Überfluß. Das Fleisch der Haustiere muß schon durch die Jagd vermehrt werden. Alles übrige kommt mehr oder weniger aus der Fremde. Kein Brett und keine Nadel, kein Kleid und keine Kerze sind im Lande zu finden. Das ist ein Opferleben der allerschwersten Art. Dieser Kampf gegen die feindselige Sonne und Luft, dieses Ringen mit dem störrigen Erdboden und den gefräßigen Insekten um eßbare Pflanzen, dieser Streit mit den giftigen Mücken um die Erhaltung des Lebens, und all dies aus Liebe zu Gott und zur zeitlichen und ewigen Beglückung der Heiden: das ist Heldentum im Dienste der Gottes- und Nächstenliebe. 3m Verkehr mit großen Kindern. Die Neger sind Kinder, auch wenn sie graue Haare haben. Das Denken und Wünschen ihrer Ältesten bewegt sich im Jdeen-kreise des Kindes. Mit diesem braucht es Geduld, ebenso mit den Schilluk. Zum Glück besitzen sie nicht bloß die Schwächen, sondern auch die guten Eigenschaften der Zutraulichkeit und Lenksamkeit eines Kindes. Kleine und Große sehen im Missionär einen Mann, der alles weiß und in allen Fällen helfen kann. Des Kommens und Gehens im Missionshaus ist kein Ende. Einer sucht Rat in einer Familienangelegenheit, ein anderer Entscheidung in Streitigkeiten, dieser bringt eine Klage, jener eine Neuigkeit, jetzt will jemand einen flüchtigen Gruß sagen, dann ein anderer ein längeres Gespräch führen. Um allen gerecht zu werden und ihr Vertrauen nicht einzubüßen, braucht es unerschöpfliche Geduld, Umsicht und Kenntnis der Landessitten. Aufsicht in einem Kindergarten ist anstrengender und ermüdender als Unterricht in der Oberklasse. So ist es mit diesen Naturkindern. Da heißt es allen alles werden, um alle anzuziehen. Der Missionär muß anhören, raten, trösten, aufrichten, warnen, belehren, aburteilen und'entscheiden. Er muß mit dem Fröhlichen sich freuen und mit dem Betrübten trauern. Je ungebildeter die Leute sind, desto empfindlicher sind sie und desto mehr lassen sie sich von den Eindrücken ihrer Sinne und den Regungen des Gefühls beherrschen. Der Missionär muß sie so behandeln und empfangen, daß sie alle gern wiederkommen. Beim menschlichen Elend. Von den täglichen Besuchern stellen Arme und Kranke einen bedeutenden Bruchteil. In den ersten Jahren der Mission war mehr oder weniger jeder Schilluk ein Bettler. Sie meinten, das Geben gehöre zum Weißen. Viele baten nicht einmal, sondern setzten sich vor den; Zimmer auf den Boden, warteten eine Zeitlang schweigend, erhoben sich dann und sagten: „Ich gehe", was heißen sollte: „Es ist Zeit, daß du mir etwas gibst." Diese Schmarotzersitte ist jetzt verschwunden. Wer bettelt, tut es von der Not getrieben. Bedürftige gibt es immer, besonders zur Zeit der Aussaat und bei Mißernten. Da kommen sie in Scharen und bitten, der eine um eine Handvoll Korn, der andere um ein Stückchen Tabak, den sie alle ausnahmslos lieben, sei es, daß sie ihn rauchen, schnupfen oder kauen. Anderen legt die Winterkälte eine flehentliche Bitte um ein Stück Stoff auf die Lippen. Die wirklich Armen werden mit Mitleid angehört und nach Möglichkeit bedacht. Kranke fehlen an keinem Tage und manchmal sind es deren Dutzende. Die meisten werden in der Klinik von den Schwestern, in besonderen Fällen von den Priestern behandelt. Der eine klagt über Zahnweh und läßt sich in Gemütsruhe den schmerzhaften Zahn ausreißen, ein anderer hat Leibweh oder Unverdauung und schlürft die ihm gereichte Bittersalzlösung, ein anderer zeigt eine Wunde und wird verbunden. Für viele wird da die christliche Liebe zum Arzte des Leibes und der Seele. Wildwudis und Edelpflcmzen. Das Wunderwirken der Gnade tritt nirgends auffälliger in Erscheinung als im inneren und äußeren Unterschied zwischen Heiden- und Christenkindern. Das Heiden- kind im Stande der Erbsünde ist ein Wildwuchs mit den Ansätzen aller bezüglichen Eigenschaften. Stolz, Rauf- und Rachsucht, Widerspenstigkeit, Mißtrauen, Ungestüm brechen bei gegebenem Anlaß triebmäßig bei demselben aus. Der unruhige und scheue Blick spiegelt die Keime der erwachenden Leidenschaften wider, und das ganze Gebaren trägt den Stempel der Wildheit, genau so wie die junge Löwenbrut die blutdürstigen und gewalttätigen Anlagen ihrer Gattung verrät. Wie anders die getauften Kinder christlicher Negereltern, welche im Hause der Schwestern erzogen werden! Das sind Edelpflanzen. Bescheidenheit und Fried-f amfeit, Gefügigkeit, Offenheit und Zutraulichkeit schwimmen in ihren Augen und Frohsinn verklärt ihr Antlitz. Ihr ganzes Wesen bietet das Bild von Zahmheit und Milde. Durch die Heidenkinder schaute mich die sündige und verdorbene Meuschen-natur art und aus den Christenkindern leuchtete sie mir in sündenloser Echtheit und Ursprünglichkeit entgegen. Sdiönheif der reumütigen Seele. Mit dem Zauber der Unschuld getaufter Kinder ist nur die Schönheit reumütiger Sünderseelen vergleichbar. Mehrere christliche Jünglinge hatten gegen das Verbot der Missionäre am Tanze teilgenommen, der von den Heiden in mondhellen Nächten von beiderlei Geschlecht veranstaltet wird. Einzelne der Schuldigen bereuten.Ungehorsam und Ärgernis und nahmen die ihnen auferlegte Buße willig an, indem sie den Schmuck, den sie beim Tanze getragen, teils vor der Kirchentür öffentlich verbrannten, teils ihn beim Herz-Jesu-Bilde in der Kirche als Zeichen ihrer Buße und Sühne aufhingen. Andere zögerten und wurden bis auf weiteres vom Empfang der heiligen Kommunion ausgeschlossen. Das wurde als harte Strafe und große Schande empfunden. Meine Ankunft mahnte sie zur Einkehr. Als bußfertige Sünder rutschten sie in Gegenwart aller auf den Knien zu mir heran, stemmten beide Handflächen auf den Boden zum Zeichen der größten Unterwürfigkeit, flehten um Vergebung und baten um Zulassung zur heiligen Kommunion. „Verzeihung," seufzten sie, „wir wollen es nie mehr tun." Gott, der Beleidigte, widersteht nicht der aufrichtigen Reue, und wie hätte ich, sein Diener, es tun können? Diese Jünglinge, die einst als stolze Recken mit dem Auge des Raffenstolzes mich als Fremdling verachtet hatten, lagen nun im Staube vor mir. „Seid ihr entschlossen, es nicht mehr zu tun?" fragte ich sie. „Lieber sterben als nochmals sündigen", antworteten sie, beschämt die Augen aus den Boden geheftet. „Nun, beichtet, kommuniziert und sündigt nicht mehr", sagte ich unter Tränen der Freude. Und sie sprangen auf, küßten meinen Ring und sahen mich durch Zähren der Freude und Dankbarkeit an. Ich weiß nicht, welchem von beiden der Preis der Schönheit zu zuerkennen ist, dem Auge der unbefleckten Unschuld oder demjenigen der bereuten Schuld. Durch beide sieht uns eine und dieselbe Liebe Gottes an. Erneuerung der Familie. Gemischte Ehen zwischen Christen und Heiden werden von der Kirche mit Recht verabscheut und nur unter gewichtigen Bürgschaften geduldet. Wir dringen darauf, daß die Neuchristen getaufte Mädchen ehelichen und heidnischen nur dann die Ehe versprechen. ©alätn alsk! (Grüß Gott!) wenn sie vorher Christinnen zu werden bereit sind. Diese christliche Ehe ist die Lebenswurzel der jungen Christengemeinde. Sie macht aus der Sklavin eine Gefährtin, aus dem Hausgerät eine Hausfrau, aus einem rechtlosen Wesen eine Mutter der Kinder. Die Hebung der Frau hebt Mann und Kind. Der müßige Gebieter wird zum besorgten, pflichtbewußten, arbeitsamen Familienvater. In der christlichen Erneuerung der Familie liegt das sozialpolitische Programm der Missionsarbeit bei den heidnischen Naturvölkern. Kindesliebe in neuer Prägung. Die Liebe des Kindes zu seinen Eltern ist in der Natur begründet und ist allen normalen Kindern eigen. Auch bei den Heiden ist diese natürliche Kindesliebe um Wohl und Leben der Eltern besorgt. Bei christlichen Kindern wird sie durch übernatürliche Beweggründe geläutert und verklärt. Von dieser christlichen Kindesliebe war der 15jährige Nyänpo geleitet, als er mir in einem Briefchen seinen Herzenswunsch darlegte, welcher die Bekehrung seiner Eltern betraf. Er lebt seit Jahren in der Mission Lul. Bei meinem letzten Besuch im Jahre 1913 sah ich ihn als kleinen Knirps jeden Morgen im Speisezimmer auf dem Boden sitzend, unermüdlich Butter in einer Kürbisflasche schlagen. Nun ist er zum schlanken, kohlschwarzen Jüngling herangewachsen. Er dient im Hause und melkt die Kühe. Mit dem kleinen Lohne, den er dafür erhält, kauft er Kühe für seine Eltern und läßt Messen für ihre Bekehrung lesen. Sie haben ihm schon versprochen, in das Dorf der Mission zu übersiedeln und sich im Katechismus unterrichten zu lassen. Daß es bald geschehe, ist nun sein erster Wunsch. Am Vorabend vor meiner Abreise kroch er auf den Knien zu mir heran und überreichte mir ein Geldstück mit der Bitte, dafür um die Bekehrung seiner Eltern zu beten. Als ich zur Abfahrt das Schiff bestieg, rief er mir noch nach: „Bete für meinen Vater und meine Mutter, daß sie Christen werden!" Entsagung und Opfermut. Kinderlosigkeit der Ehe gilt den Heiden als Unglück und Schande und als Grund zur Entlassung der Frau und Ehelichung einer andern. Zwei noch junge Christen in Lul befinden sich in dieser Lage und sind entschlossen, ihrer Frau die Treue bis in den Tod zu bewahren, gegen alles Zureden der heidnischen Frauen. Ein anderer ebenfalls junger Neuchrist daselbst erbte nach Landessitte die dritte der drei Frauen seines verstorbenen heidnischen Vaters. Er konnte sich diesem Brauche nicht entschlagen. Um denselben mit seiner Religion in Einklang zu bringew, heiratete er mit der nötigen Dispens die Frau, die noch heidnisch, älter als er unb Mutter eines Kindes ist. In Tonga hatte ein Katechumene nach Landessitte die Frau seines verstorbenen Bruders geerbt und zu sich genommen. Es wurde ihm bedeutet, daß er sie entweder heiraten oder entlassen müsse. Er kämpfte hart mit sich. Die Landessitte verlangte, daß er sie behalte, ohne sie zu ehelichen, und dies war mit seinem Verlangen nach der Taufe unvereinbar. Zuletzt kam er und sprach: „Gott und ihr wißt besser als ich, was recht und unrecht ist. Ich will euch gehorchen." Er entschied sich, die Frau zu entlassen. Ein lichtes Friedhofsbild. Die Welt von heute sieht in den Begräbnisstätten Anlagen, deren Nähe und Anblick unangenehm berührt, und verlegt sie darum an abgelegene Orte, In Lul wurde der Friedhof an die kleine ehemalige Kirche, heute Schule, angelehnt mitten auf dem Hauptplatze und im Angesichte der Missionsgebäude. Zwei Reihen von Gräbern bergen die irdischen Überreste eines Priesters, zweier Brüder, zweier Schwestern und der bisher verstorbenen Negerchristen. Jedes Grab ist mit einem einfachen Holzkreuz gekennzeichnet, das Namen und Todestag aufweist; ein Kreuz aus Zement auf ebensolchem Sockel schmückt das Grab P. Wilhelm Banholzers, den die lateinische Aufschrift „Vater der Schilluk" nennt. Von Stacheldraht und Dornenbäumen eingefriedet, macht das Ganze in seiner Einfachheit einen lieblichen Eindruck. Dieses Plätzchen hat nichts Abschreckendes und Aufregendes an sich. Da atmet alles Ruhe, wirklich ein Friedhof in kleinster Anlage. Der Gedanke an den Tod erzeugt da nicht Furcht und Widerwillen, er erscheint als Sieg und Krönung. Das ist ein Gottesacker, der Glaubensboten und Neuchristen, Säleute und Erstlingsfrüchte umschließt. Von dieser frommen Stätte wehte mich der Geist des Heldentums, des unblutigen Märtyrertums, der Gottes- und Menschenliebe an. Die Stille dieser Grabeshügel spricht zu mir von Opferfreudigkeit und Glaubens- und Liebestreue bis zum Ende. Der bloße Gedanke an diesen Ort wird mir zum Aufschwung, zur Stärkung des Glaubens, zur Belebung der Hoffnung und zur Anfeuerung der frommen Liebe. Rückkehr nach Khartum. Am 29. Jänner um 1 Uhr nachts ertönte von Norden und dann sogleich von Süden her die Signalpfeife der beiden fälligen Post-schiffe. Irgendwo mußten sie sich immer kreuzen und diesmal war es in Lul. Ich lag schon im wachen Traume des Morgens. Schnell aufstehen, sich ankleiden, die Negerburschen wecken, die Koffer aufladen, das war das Werk einiger Minuten, und dann ging es hinab zum Flußufer. Der Neuchrist Nyänyo beleuchtete mit einer Kerze den holperigen Pfad. Das karge Licht hob feine schlanke hochbeinige Gestalt vom Dunkel der Nacht ab und der tiefschwarze Jüngling kam mir vor wie ein wandernder Ebenholzstamm. Am Ufer lagen die beiden Postschiffe mit ihren Schleppbooten pustend nebeneinander. Nyänyo stand zitternd vor Kälte neben mir. „Bete für mich, wie ich es für dich, deine Eltern und alle Schilluk tue", sprach ich zu ihm. In seinen Augen schimmerten Tränen. Ich bestieg das kleine Landungsboot, stieß es mit den Worten: „Gott segne euch alle!" vom Ufer und wurde zum Dampfer gerudert. Alle Kabinen waren besetzt bis auf eine, welche mich und P. Klasfert aufnahm. Kalter Nordwind wehte über Deck. Die Enge des Raumes gestattete nicht. Messe zu lesen. Am Morgen lernte ich unsere Reisegesellschaft kennen. Die meisten waren Engländer, dazu kamen zwei amerikanische protestantische Missionäre vom Sobat, ein holländischer Kaufmann mit Frau aus dem französischen Kongo und ein ägyptischer Arzt. Dieser übte noch am gleichen Tage seine Kunst aus. P. Klasfert ward vom Fieber befallen. Der Arzt nahm sich seiner liebevoll an. Am 31. Jänner ließen wir die Steingruppe Dschebelein hinter uns, die wie riesige Grenzzeichen zwischen Heidenland und Mohammedanern aufragen. Schon bei der nächsten Holzstation weideten Kamele, die lebendige Staffage der Sandwüste und des Islam. Den Sumpf hatten wir verlassen, aber sein Gift rann noch in unseren Adern. Ich hatte es in mir durch einen ausgiebigen Gebrauch von Chinin unschädlich gemacht. Aber P. Klas-sert, welcher sich mit wenigerem begnügt und der Diener Emanuel, der es ganz verschmäht hatte, lagen mit Fieber danieder. Auch im Leibe von Negern wütete das Gift der Sumpfmücken. Eine Negerfrau war dem Tode nahe. Der Ehegatte kam weinend zum Arzte, der durch geeignete Mittel die Sterbenskranke rettete. Am Sonntag früh, 1. Februar, hielten wir in Kosti auf trockenem Steppenboden. In, Khartum wird man des ewigen Sandes müde, hier begrüßt man ihn als Heimat gesunder Luft. In Kosti meldete eine Reuternachricht die Weigerung Hollands, den Kaiser auszuliefern. Unser Holländer aus dem Kongo meinte, es sei selbstverständlich, da das Gastrecht unverletzlich und der Kaiser durch seine Flucht ohnehin ein abgetaner Mann sei. Die Amerikaner rühmten ihr Trinkverbot und sagten, daß seit dessen Einführung die Verbrechen sich um 60 Prozent vermindert hätten. Eines Abends erzählte mir einer der Engländer, daß er mit seiner Frau von Butiaba am Albert-See komme und dort Verwalter der Schiffahrt sei. „Darf ich um Ihren Namen bitten?" — „Reynolds." •— „Wirklich? dann haben Sie mich im Jahre 1910 zum Mittagessen eingeladen und mir Träger nach Hoima besorgt." Er erinnerte sich nicht mehr daran, aber in meinem Geiste standen Butiaba und er tief eingegraben. Ich erzählte von meinem Aufstieg aus der Niederung des Sees auf die Hochebene von Uganda, und die Frau fügte eine Schilderung des hinreißenden Rundbildes hinzu, das sich von der Höhe aus auf See und Uferhänge bietet. „Das war das schönste Land, das ich in Afrika gesehen, und es ist auch vom besten Volke bewohnt." — „Da haben sie recht," sagten Mann und Frau. Ich fügte bei, diese Begegnung rufe mir all die leiblichen und geistigen Genüsse in das Gedächtnis, die mir aus der schönsten aller Reisen in Afrika be-schieden waren. Am 3. Februar hielt das Schiff am Ufer von Khartum. Die Gesundheitsbehörden machten der Ausschiffung der Fahrgäste Schwierigkeiten in Anbetracht der Pocken, die in der Gegend des Weißen Flusses wüteten. Der ägyptische Arzt beruhigte sie, und nach kurzer Zeit wurde die Erlaubnis zur Ausschiffung erteilt. München, 16. Juli 1920. F. Lav. Geyer, A. V. fr-—— m v- ■ Die Degermärfi/rer von Uganda. (Schluß.) S) — 4. Das glorreiche Hlarfyrium der drei Seligen: 3akob Buzabaliao, Andreas Kagwa und Matthias Illurumba. Nachdem wir in der letzten Nummer den Feuertod der Pagen erzählt haben, erübrigt uns noch das Martyrium der genannten drei Seligen zu schildern. Jakob Buzabalio war ein junger Soldat von zwanzig Jahren. Das Apostolische Schreiben über die Seligsprechung rühmt seinen ausnehmenden Eifer in der Verbreitung des hl. Glaubens, der so weit ging, daß er sogar den Versuch machte, Muanga selbst, als dieser noch Thronfolger war, zur Annahme der katholischen Lehre zu bewegen. Beim Verhöre sagte Muanga zu ihm: „Du bist also der erste unter den Christen von Kigoa?" Jakob gab zur Antwort: „Ich bin Christ, aber nicht der erste unter den Christen." „Er will den Großen spielen und gebärdet sich wie ein Großer des Landes", sprach darauf der König. Lächelnd erwiderte der Selige: „Schönen Dank für die hohe Auszeichnung, die du mir gewährst." Wütend wandte sich nun Muanga zu den Henkern mit den Worten: „Dieser ist es, der mich zum Christen machen wollte. Ergreifet und tötet ihn!" Seelenruhig sprach der Blutzeuge: „O König, lebe wohl! ich werde im Himmel für dich beten." Da lachten die Heiden laut auf und sagten zueinander: „Dieser Christ muß den Verstand verloren haben, sonst konnte er nicht so reden." Sie verstanden nicht die Sprache der Feindesliebe. Furchtlos und freudig ging Jakob der Marter entgegen. Er wurde gleich den Edelknaben verbrannt. Andreas Kagwa stand im 30. Lebensjahre, als er durch das Martyrium in die bimmlischen Freuden einging. Durch seinen anziehenden Charakter und seine opferfreudige Nächstenliebe gewann er viele für den heiligen Glauben. Zur Zeit einer Pest pflegte er die Kranken, taufte die Sterbenden und begrub die Toten. Er war langjähriger vertrauter Freund des Königs. Da er aber zugleich mit Josef Mkasa die Verschwörung gegen Muanga entdeckt und diesem angezeigt hatte, war der Minister sein Todfeind geworden. Katikiros Haß flammte noch höher empor, als er wahrnahm, daß seine Kinder von Andreas in der christlichen Religion unterrichtet wurden, und hörte, daß der König den einflußreichen, angesehenen Mann zum Oberbefehlshaber der Truppen ernennen wolle. Es kostete deshalb den Minister nicht geringe Mühe, dem König das Todesurteil abzupressen. Wie groß aber Katikiros Wut gegen den Diener Gottes war, zeigt der Befehl, den er dem Henker Mkad-janga am Schluffe des Verhörs gab: „Vollziehe das Todesurteil sofort, denn ich werde keine Speise zu mir nehmen, bis du mir des Andreas abgehauene Hand bringst zum Beweise seines Todes." Das Urteil wurde in der Nähe der Ministerwohnung durch Enthauptung vollzogen und die vorher abgehauene Hand des standhaften Blutzeugen sogleich dem Minister gebracht, worauf dieser die Mahlzeit einnahm. Ebenso grausam als glorreich war das Martyrium des fünfzig Jahre alten Matthias Murumba. Zuerst Mohammedaner, dann Protestant, hatte er schließlich durch Gottes Gnade den Weg der Wahrheit gefunden und nach seiner Bekehrung bei jeder Gelegenheit die christliche Lehre verbreitet. Er hatte das Richteramt verwaltet, es aber niedergelegt, um nicht in die Lage zu kommen, durch einen falschen Rechtsspruch jemanden zu schädigen. Bei seinem Verhör vor dem Minister entspann sich folgende Wechselrede: Minister: „Warum betest du?" Matthias: „Weil ich beten will." Minister: „Alle deine Frauen hast du fortgeschickt; wer bereitet dir jetzt das Essen?" Matthias : „Stehe ich vor Gericht, weil ich mager bin oder der Religion wegen?"1 Mini- Heft 11 und 12 Stern der Neger 121 ster zu den Henkern: „Führet ihn ab zum Tode!" Matthias: „Gerade das wünsche ich." Minister: „Hauet ihn Hände und Füße ab und schneidet Riemen aus seiner Haut und röstet sie vor seinen Augen im Feuer!" Matthias: „Gott wird mich befreien; du aber wirst nicht erfahren auf welche Art; denn das Vernünftige in mir wird er zu sich rufen und zwischen eueren Händen nur die sterbliche Hülle lassen." Nun führten die Henker den Verurteilten auf einen Hügel und vollzogen dort den Ministerbefehl buchstäblich. Dabei verstanden sie es, den allzu starken Ausfluß des Blutes aus den Adern zu verhindern, um zu bewirken, daß der Tod erst nach längerer Zeit eintrete. Wirklich hörten Sklaven, die drei Tage später in jener einsamen Gegend Rohr abhieben, eine schwache menschliche Stimme, die um Wasser flehte. _ Sie eilten hinzu und fanden den Blutzeugen dem Tode nahe. Grabmal des Kardinals Von Entsetzen ersaßt, liefen sie sogleich wieder davon und ließen den Seligen sein Opfer allein vollbringen, ohne Trost und Linderung, gleich seinem göttlichen Meister und Vorbild am Kreuze aus dem Felsenhügel Golgatha! 5. Der Same des Christentums. Die leuchtende Standhaftigkeit der Neuchristen Ugandas hat in jenem Lande Jnner-afrikas die großartigsten Heilsfrüchte hervorgebracht, welche die neuere Missionsgeschichte kennt, so daß Tertullians Wort sich wieder bewahrheitet hat: „Das Blut der Märtyrer ist der Same des Christentunis." Heute herrscht in Uganda ein so blühendes katholisches Leben, daß man hierin ein großes Wunder der seligen Blutzeugen erblicken muß. Das Missionsgebiet der Weißen Väter zählt schon eine Viertelmillion Katholiken und Taufbewerber. Im verflossenen Jahre wurden an drei Millionen heilige Kommunionen gespendet. Bischof Geyer schreibt in seinem Reisewerk: „Durch Sand, Sumpf und Wald" (S. 478) über Uganda: „Dieses Hochland zwischen den beiden Seen ist mit ganz ausnahmsweisem irdischen und himmlischen Segen überstreut. Es ist eine Hochburg der Religiosität. Es gibt dort Missionspfarreien mit 10.000 Seelen, über 1000 eingeborene Katechisten im letzten Jahre waren es bereits über 1300 —-jeder mit 100 und mehr Katechume-nen, ein Knaben-und Priesterseminar und einge-boreneSchwestern. Jeder schwarze Katholik kommuni-Lavigerie in Karthago. ziert durchschnittlich fünfzehnmal jährlich, in allen Kirchen werden Hunderte von Andachtskommunionen ausgeteilt. Die eheliche Keuschheit, der Priester- und Ordensberuf in einem Lande mit jahrhundertelanger Vielweiberei,das spricht mehr als Worte für die durch das Christentum geschaffene Umwandlung. Das ist eine Wiederholung der Wunder der ersten Kirche. Dieses Volk, das mit Begeisterung nach Religion dürstet. Tag und Nacht betet und liest, ist etwas für Afrika ganz Außergewöhnliches. Nicht umsonst hat die Vorsehung dieses auserwählte Volk in das Herz Afrikas verlegt. Vom religionseifrigen Uganda aus wird der Strom 122 Stern der Neger Heft 11 und 12 der frommen Begeisterung sich über die Nachbarstämme ergießen und günstige Lüfte werden den Segen Ugandas bis nach Khartum tragen." Auch die Missionäre unserer Genossenschaft, die seit 1911 im nördlichen Uganda arbeiten, haben Erfolge aufzuweisen, wie sie den Glaubensboten im übrigen Afrika in so wenig Jahren nicht beschieden sind. Möge bald die Zeit kommen, in welcher der christliche Sauerteig Ugandas die Masse der Nilnegervölker durchsäuert und sie in großen Scharen in die katholische Kirche eintreten! O, daß sich doch viele hochherzige Seelen fänden, die mit ihren Gebeten und den Schätzen ihrer Liebe den Glaubensboten zu Hilfe eilten, um jenen Tag zu beschleunigen, an dem das Siegeszeichen der Erlösung ganz Afrika überstrahlt! Selige Märtyrer von Uganda, bittet am Throne Gottes für euere schwarzen Landsleute und für alte Neger, damit an ihnen das Wort der Weissagung sich erfüllt: „Alsdann gebe ich den Völkern wieder reine Lippen, daß alle des Herrn Namen anrufen und einmütig ihm dienen. Von jenseits der Ströme Äthyopiens werden meine Flehenden, die Söhne meiner Zerstreuten, mir darbringen Opfergaben" (Soph. 3, 9 u. 10). P. Heinrich Wohnhaus. r ^ KafecMfenbuzid für die mission uon ZenfrafafrikcL k JJ 1. Was will der Katechistcnbund? Der Katcchistenbund will die nötigen Geldmitteln beschaffen für die Ausbildung und den Unterhalt von Katechisten. 2. Wer sind die Katechisten? Die Katechisten sind einheimische schwarze Lehrer, die in den Katechistenschulen ausgebildet werden, dann auf den Ncbenstationen und Außenposten Schule geben und bei dem großen Mangel an Missionären Kindern und erwachsenen Äeiden Religionsunterricht erteilen. 3. Sind Katechisten notwendig? Ja, Katechisten sind durchaus notwendig; denn die Ausdehnung des Arbeitsfeldes ist zu groß, als daß die Missionäre überall sein könnten. Die Katechisten sind die beste Äilfstruppe des Missionärs. Der Erfolg der Missionstätigkeit hängt großenteils von der Anzahl der Katechisten ab. 4. Ist der Katechistenbund notwendig? Ja, denn die Ausbildung der Katechisten in den Missionsschulen dauert mindestens fünf Jahre. Während dieser Zeit muß die Mission für alle Ausgaben aufkommen. Nach ihrer Anstellung als Lehrer müssen die Katechisten ganz ihrem Amte leben und dürfen daher von den Sorgen für den täglichen Unterhalt nicht allzu sehr in Anspruch genommen sein. Die Mission muß ihnen folglich einen Lohn geben. Wie sollte die Mission diese Ausgaben bestreiten können ohne den Katechistenbund? 5. Wie beteiligt man sich am Katechist e n b u n d ? a) Der ordentliche Beitrag ist eine Krone ober eine Mark monatlich. Das Geld wird von einem Förderer gesammelt und an das Missionshaus Messendorf bei Graz geschickt, b) Außerordentliche Beiträge sende man direkt an das Missionshaus Messendorf! Christliches Volk! Zeige, daß dir dein Glaube etwas wert ist und beteilige dich darum zahlreich am Katechistenbund. Du brauchst den Segen Gottes in diesen trüben Tagen. Erwirb ihn dadurch, daß du den Äeiden das Äeil vermitteln hilfst. Es wird nicht viel verlangt, aber wenn viele das wenige leisten, wird Großes erreicht. aus Liebe zu Gott und den unsterblichen Seelen als Förderer oder Förderin für den Katechistenbund werben will, möge es uns auf einer Postkarte mit genauer Angabe seiner Adresse mitteilen. Wir werden dann sogleich die Fördererkarten zusenden. Namentlich ersuchen wir die Mitglieder der religiösen 1 Vereine, sich als Förderer und Fördere-I rinnen für beit Katechistenbund melden 1 S zu wollen! S Missionshaus Messendors bei Graz j in Steiermark. Man gebe den „Stern der Neger" von Hand zn Hand. | Heft 11 und 12 Stern der Steifer 123 Bethanien, Von P. Alois Spfelkofer, Khartum. ^ Jj Bei dem Namen Bethanien denkt vielleicht mancher „Stern"leser an jenes Bethanien am 2)1= berge, wo Jesus Christus bei den Geschwistern Lazarus, Maria und Martha öfters einkehrte. Richt so; denn diesen Namen trägt auch ein Grundstück unserer Mission in Khartum. Wie es zu dieser Bezeichnung kam, will ich im folgenden erzählen. Geschah es da vor einigen Jahren, daß zwei alte Negerinnen sich jeden Sonntag zusammen zur Kirche schleppten. Ihnen schloß sich bald noch eine dritte an. In der Kirche hatten alle drei ihre Plätze nebeneinander. Ihr gutes Betragen erregte Aufsehen, und man nannte sie allgemein die drei Marien. Sie waren zusammen wohl über zweihundert Jahre alt und wohnten mitten unter den Mohammedanern. Da ein Pater, dcrunter ähnlichenVer-hältnissen einer schwerkranken Negerin die heilige Wegzehrung brachte, einmal beinahe gesteinigt wurde, so ergab sich die Notwendigkeit, ein Greisenasyl zu eröffnen. Der Krieg verhinderte die Ausführung großzügiger Pläne. Deshalb begnügte man sich mit einem bescheidenen Anfang. Mit, einem Aufwand von vierzig ägyptischen Psturd wurden auf dem vorerwähnten Grundstück drei schon bestehende Zimmer ausgebessert und drei andere hinzugebaut. Nachdem alles instand gesetzt war, konnten die drei Marien ihren Einzug in ihr neues Keim halten. Bei Eröffnung des Asyls segnete ein Pater die Zimmer ein und verabreichte den ersten Insassen ein Almosen. Von den drei Marien war die erste halbblind, die zweite schwer gichtleidend. so daß sie kaum gehen konnte, während die dritte sich noch ziemlich wohl befand. Letztere nannte auch eine Anzahl Ziegen ihr Eigen und hielt sich einen Schwarm von Tauben, die in zer-I brochencn, an der Stubendecke aufgehängten Krügen ihre Nester bauten. Diese Tiere machten Negerdorf in Nordafrika. der guten Alten beständige Sorge und Arbeit. Eines Tages, da gerade die Kalbblinde nicht zu Kaufe war, besuchte ein in Khartum durchreisender Pater das Armenhaus. Er fand die Gelähmte an der Tür ihres Zimmers sitzen mit einem Gebetbuche vor sich und den Rosenkranz zwischen den Fingern, während die dritte Alte im Kofe mit ihren Ziegen beschäftigt war. Der Vergleich mit Maria und Martha lag nahe, und seither hat diese Behausung den Namen Bethanien erhalten und ist unter diesem Namen hier allgemein bekannt. Sind luii' schon in Bethanien, so können wir wohl ein wenig bei Maria und Martha ver- weilen. Meines Erachtens ist Maria die ältere. Es heißt, alte Leute seien immer etwas mürrisch. Wenn Maria, dieser allgemeinen Regel folgend, sich beklagt, daß die Ziegen und Tauben der Martha sie immer wieder in ihrer Andacht stören, so muß man ihr doch auch zugute schreiben, daß sie ihre nicht geringen körperlichen Leiden mit großer Geduld erträgt. Martha ist die Martha im vollen Sinne des Wortes, nur beklagt sie sich nicht über Maria. Sie macht sich aber viel zu schaffen, um sich durchzubringen, ohne die Mildtätigkeit anderer in Anspruch nehmen zu müssen. Sie ist überdies dienstbereit und sogar großmütig. Kürzlich kam eine blinde Negerin fast nackt nach Bethanien, um daselbst die heiligen Sakramente zu empfangen. Martha nahm sich ihrer fürsorglich an. Am Tage, da der Priester erschien, um die Sakramente zu spenden, holte Martha ihre eigenen, besten Gewänder hervor und bekleidete damit die Blinde. Als -diese fragte, was mit ihr geschehe, erklärte Martha: „Du willst jetzt die Sakramente empfangen und da geziemt es sich, daß du auch schön gekleidet bist." So viel von Maria und Martha. Doch in Bethanien war auch ein Lazarus. Unsere Alten wünschten sehr, daß ein Mann in ihrer Nähe wohne, dessen Schuh und Lilfe sie im Not- ' falle in Anspruch nehmen könnten. Nun fragte einmal ein durch Anglück verarmter Katholik bei uns an, ob wir eine billige Wohnung für ihn wüßten. Es wurde ihm ein Zimmer in Bethanien angetragen, das er ohne Mietzins haben sollte. Der Pechvogel, froh einen Anterschlupf zu finden, übersiedelte alsbald in das Armenhaus, und so erhielt Bethanien seinen Lazarus. Nach einigen Monaten faßte unser Lazarus den Entschluß, sich zu verheiraten. Dies war zum Besten von Bethanien; denn nun war die Möglichkeit vorhanden, daß die betreffende Frau, als die jüngere, den älteren in christlicher Liebe manchen Dienst erweisen konnte. Unsere Hoffnung erfüllte sich. Die Frau des Lazarus ist durch ihre Dienstbereitschaft eine gute Stütze der alten Negerinnen geworden. Sie versorgt täglich das ganze Laus mit Wasser, das sie aus einem tiefen Brunnen in der Mitte des Loses schöpft. Durch diese Liebesdienste hat sie sich den Titel erobert: „Die Samariterin am Iakobsbrunnen". So sah es in Bethanien aus am Anfange des neuen Jahres. Im Februar wurde die älteste der drei Marien bettlägerig. Da zeigte es sich, daß die bezüglich Bethaniens gehegten Erwartungen eintrafen. Die Katholiken der Amgegend, die in Bethanien frei verkehren, waren Tag und Nacht am Lager der Kranken. Der Arzt stellte fest, daß sie mehr an Altersschwäche als einem sonstigen Abel leide. Täglich besuchte auch der Priester die Kranke und reichte ihr wiederholt die hl. Kommunion. Es nahte der erste Freitag des Monats. Unsere gute Alte, die letztes Jahr dieübung der neun Freitage begonnen hatte, empfing auch am ersten Freitag des Februar die hl. Kommunion und entschlief noch am gleichem Tage, abends 9 Ahr, selig im Lerrn. Unter außerordentlich großer Beteiligung wurde sie am nächsten Morgen bestattet. Ihren Grabhügel ziert ein Steinkreuz,' das Geschenk eines Wohltäters. Die Leimgegangene war vor tanger Zeit von Missionsschwestern nach Österreich gebracht worden und hatte einige Jahre in einem Institut in Salzburg verlebt. Allein, das rauhe Klima hatte ihr nicht gefallen, und sie war wieder nach Afrika zurückgekehrt. Sie hatte aber in Salzburg deutsch gelernt und liebte es immer noch, deutsch zu sprechen und von ihrem Salzburger Aufenthalt zu erzählen. Ich habe einmal sagen gehört, die letzte Nachricht über einen Menschen laute: „Licr ist eine Wohnung zu vermieten." So geht es auch in Bethanien, nur findet nicht jeder, der sich dort einmieten möchte, auch wirklich Aufnahme. Soll nämlich unser Asyl ein wirkliches Bethanien sein, in dem der liebe Leiland häufig, bei Lazarus, Maria und Martha Einkehr hält, so ist damit auch die Regel gegeben, daß nur gute, katholische Arme aufgenommen werden, die ein eifriges religiöses Leben führen. Zur Zeit beherbergt Bethanien acht Personen, die sämtlich der Loffnung Raum geben, dem Ziele und Zwecke Bethaniens stets treu zu bleiben. Es ist aber noch Platz für mehrere andere vorhanden, die wir gern dahin bringen möchten, um ihr Seelenheil sicherzustellen, das bei armen Katholiken, die unter Mohammedanern zerstreut leben, nicht geringen Gefahren ausgesetzt ist. Möge der gute Lirte,' Jesus Christus, unsere Mühen reichlich segnen und dafür sorgen, daß unser Bethanien jenem Bethanien möglichst ähnlich werde, in dem e r während seines irdischen Lebens so oft und so gern sich aufhielt. Khartum, 15. Juli 1920. üMionsrubrik iur die Fugend. Von P. Jakob Lehr, Rektor. Burschen, heraus! Wir haben den August des Vierzehnerjahres noch nicht vergessen. Nicht deshalb, weil er für uns der Anfang unsäglicher Leiden und Entbehrungen war, sondern weil er gezeigt, wieviel Begeisterung, wieviel Edelmut, wieviel Opfersinn im Lerzen unserer Jugend aufgespeichert lag. Als die ernste Stimme der Sturmglocke des Krieges durch die Gaue der Leimat rief: „Burschen, heraus!", da war der Widerhall, machtvoll, brausend, hinreißend. Wie ein Feuermeer lohte die Vaterlandsliebe empor. Die Land des Lerrn liegt heute schwer auf uns. Vieles ist anders geworden. Indes, ich kann nicht glauben, daß der naturwüchsige Sinn der Jugend für das Gute, das Schöne, das Große, das Erhabene vermindert oder gar geschwunden sei. Nur gichtbrüchige Philister vergessen, daß hinter dem grauen Nebelschleier das leuchtende Auge der Sonne liebevoll nach uns ausspäht. Der Mut der Jugend aber wächst iin Kampfe mit den: Widerstande. Ein schwerer Schlag hat unser irdisches Vaterland niedetgeworfen. Ein viel wuchtiger sollte das Reich Gottes auf Erden treffen. Unter dem Vorwand politischer Maßnahmen wurden Lunderte von deutschen und österreichischen Missionären und Missionsschwestern aus ihrem Wirkungskreise verbannt, in langjährige Gefangenschaft geschleppt oder des Landes vcr-tviesen. Man wußte, daß sie nicht ersetzt werden konnten. Doch das wollte man ja gerade. Allein, es wird nicht gelingen. Denn ewig gilt das Wort des Lerrn: „Mir ist alle Gewalt gegeben im Limmel und auf Erden. Deshalb gehet hinaus in alle Welt und lehret alle Völker. Ja wahrhaftig: „Gehet hinaus in alle Welt!" ruft der Lerr unserer Jugend heute eindringlicher zu als ehedem. Denn so gewiß auf Regen Sonnenschein, so sicher der Winter dem Frühling folgt, so unzweifelhaft tvird die gesunde Menschcnvernunft und die nie versiegende Kraft des Glaubens über die Umtriebe der finstern Mächte triumphieren. Nicht ferne ist mehr der Tag, wo man mit Isaias ausrufen wird: „Zertrümmert ist Baal, zermalmt liegt Nabo!" And für diesen Tag heißt es gewappnet sein. Drum „Burschen heraus!" Die reine Flamme der edelsten Vaterlandsliebe, die Liebe für das Reich Gottes auf Erden, soll mächtig empprschlagenl Das besorgte Auge des göttlichen Leilündes schweift auch heute noch über die wogenden Saaten der gottentfremdeten Menschheit, und traurig löst sich aus der mitleidsvollen Brust die Klage: „Ach die Ernte ist reif, die Arbeit groß, aber der Arbeiter, sind es wenige." Die elfte Stunde der Weltgeschichte ist bereits angebrochen, und doch schmachten noch vier Fünftel aller Menschen in der Nacht und den Todesschatten des Leidentums. Durch seinen Stellvertreter hat der Erlöser in der herrlichen Missionsenzyklika Benedikts XV. zur allgemeinen Teilnahme am Missionswerke auffordern lassen. Aber vielleicht ruft Er dir ganz besonders zu: „Gehe auch du in meinen Weinberg!" Die Jugend zieht es hinaus, ihre Kraft zu erproben, etwas Großes, etwas Erzüberdauerndes zu vollbringen. — Wohlan I Siehst du nicht, wie ganz dort drüben die Palmen Afrikas dir zuwinken?! Lörst du nicht, wie der Nil den Lilferuf der unglücklichen Neger: „Komm herüber und rette uns!" nach Norden trägt?! Die Jugend hängt so gern dem Gedanken nach, sich einen großen Namen zu machen. Traun, gibt es einen größeren Namen als den, welchen Jesus sich selbst beigelegt? Er gab sich immer als den „Gesandten" seines Vaters aus. Drum ist „Apostel" oder „Gesandter" auch der Ehrennamen seiner Jünger. Doch, was bedeutet „Missionär" anderes als „Apostel", als „Gesandter" ?! And wie groß muß dieser Name sein, da selbst ein hl. Paulus in Demut von sich sagt: „Ich bin nicht würdig, Apostel zu heißen". Die Jugend ^träumt, träumt auch, wenn sie denken will, träumt von etwas ganz Großem, etwas ganz Besonderem, etwas Äbermensch-lichem. Nun gut! Dein Traum soll Wirklichkeit werden! Folge gern und ganz und großmütig dem Banner christlicher Pioniere, auf dem es in goldenen Lettene flammt: „Das göttlichste aller Werke auf Erden ist, mitzuwirken am Seite un st e rblicher Seelen." 126 Stern der Neger Heft 11 und 12 (r T^r ^ & KmderMaft T^T W 1 Liebe Kinder! Bald erklingen nun wiederum die Weih- : nachtsglocken. Das liebe Christkindchen wird kommen und euch mit seinen Gaben erfreuen. : Dann erstrahlt der Christbaum im Glanze vieler I Kerzchcn. An seinen Ästen — o wie glitzern und zwitzern goldene und silberne Fäden! Auch schöne, rotwangige Äpfelchen und goldene Nüsse hängen daran und viele andere schöne Sachen. Unser dem Baum aber da liegen eure Geschenke. Der Sanft bekommt einen Gaul, eine Peitsche und eine Trompete. Das Liesl erhält eine hübsche Puppe, die ihre Augen zumachen und schlafen kann. Auch anderen Kindern schickt das liebe Christkind alles das, was sie auf ihr Weihnachtsbrieflein geschrieben haben. O, wie sind da alle guten Kinder froh, wenn sie singen dürfen: Christkindlein, komm. Mach' mich fromm, Daß ich zu dir In den Limmel 'nein komm! O, wie freudig eilen sie dann zum Krippelein und stimmen das schöne Liedchen an: O du süßes Iesukind, Laß Dich vielmals grüßen. Alle Kinder, die hier find, Sailen dir zu Füßen. All' um deine Liebe bitten. Die so viel für uns gelitten. Schenk' uns deine Liede! And das liebe Christkindlein schenkt den guten Kindern ganz gewiß seine Liebe. Es hat ja die Kinder gar so gern. Aber warum schaut denn das liebe Jesulein die Kinder so bittend an? Warum streckt es flehend seine kleinen, runden Ärmlein aus nach den Kindern, die es am Weihnachtskrippelein besuchen? Ach, es denkt daran, daß dort drüben in Afrika auch Weihnachten ist. Dort drüben gibt es auch viele, viele Kinder, die es recht gern hat. Allein, diese Kinder wissen nichts von ihm. Denn ihre Mütter kennen das liebe Jesulein auch nicht. Deshalb erzählen sie ihren Kindern nichts davon, daß das Jesuskind nach Afrika geflohen ist mit Maria, seiner lieben Mutter, und mit dem hl. Josef. Der böse Serodes wollte nämlich das liebe Jesulein umbringen. Senke noch sieht man den Baum, unter dem die heilige Familie gewohnt hat. Doch ist das Land nicht mehr katholisch. And weiter unten, int Innern des Landes, wo alle Leute schwarz sind, da ist der liebe Seiland nicht gewesen. Aber die Missionäre gehen dorthin und erzählen ihnen vom lieben Jesuskind. Das Land ist sehr, sehr groß. Darum hören viele Leute noch nichts davon. And die Kinder dort können nicht singen: Ihr Kindlein, kommt, O, kommet doch all' Zur Krippe her, kommet In Bethlehems Stall. Ja, Weihnachten ist kein Fest für die kleinen Neger, die noch nicht getauft sind. Der liebe Seiland will aber doch' zu ihnen kommen. Er will, sobald es geht, auch zu ihnen seine Missionäre schicken. Er will, daß auch ihr, liebe Kinder, mithelfet. Er will, daß auch ihr, so klein ihr noch seid, jetzt schon in eurer Art und Weise Missionäre werdet. Wie ihr das werden könntet, will ich euch das nächste Mal sagen. Für heute bitt' ich euch nur, daß ihr jeden Tag, und ganz besonders bei eurem Nachtgcbet, auch ein „Gegrüßet seist du, Maria" für die armen Negerkinder Afrikas betet! Am heiligen Weihnachtsabend und so oft ihr zum lieben Jesulein an die Krippe kommet und die Engelein sehet, die. da fingen: „Ehre sei Gott in der Löhe und Friede den Menschen . auf Erden", bittet das liebe Jesulein recht innig, j daß auch die kleinen Schwarzen in Afrika bald, sehr bald diesen süßen Frieden in ihren Serzen empfinden möchten. Ach, wie ist cs doch so traurig, wenn man das liebe Jesulein nicht kennt! Ihr aber seid glücklich. Ihr kennt das liebe Jesulein und habt, es von Serzen lieb. Bleibt nur immer so brav und betet jeden Tag: Ich bin klein. Darf niemand hinein Mein Lerz ist rein. Als Jesus allein. Dann hat euch das liebe Jesuskind auch gern und es sagt zu seinem himmlischen Vater, er solle euch viele gute, schöne Sachen bescheren. Das alles und recht fröhliche Weihnachten wünscht euch von ganzem Serzen Euer Onkel Jakob. Raffel für die Kinder! Ratet einmal, was das ist: Etwas ganz Sc lies ist gemacht für etwas ganz Dunkles. •(gayun© £uv6 Komis) asös^z asg (Kspstz- ruvö Komis) ua3}0 .ta® :) a o m ) u io Heft 11 und 12 Stern der Neger 127 iladiriditen des ^keolvgen-Millions-Verbandes Österreichs (Th. ITI. Pb. 0.). Pom Pororfe. •• In vollem Umfange haben die Vereine ihre Tätigkeit wiederum aufgenommen. Restlose Durchführung der Bestimmungen des Linzer Vertretertages (siehe „Stern der Neger" 1920, Heft 1/2, S. 20 u. 21) noch vor Abschluß des Kalenderjahres gelte allen Brudervereinen als unerläßliche Aufgabe. — Werben wir eifrig für unser Verbandsorgan besonders auch unter den Studierenden! Alle verehrten Herren Studienkollegen des Jn-und Auslandes (besonders Alt-Österreichs), die diese Zeilen lesen, aber noch nicht dem Verbände angehören, laden wir auch von dieser Stelle aus freundlichst ein, mit uns in Verbindung zu treten. In der Missionsbuchhandlung St. Gabriel, Post Mödling, N.-Osterr. ist immer noch zahlreich vorrätig die Broschüre „Erste österreichische Theologen-Missionskonserenz" (Preis 3 K). Tätigkeitsberichte der Perbands« vereine. Im folgenden bringen wir die Tätigkeitsberichte über das Vereinsjahr 1919/20. Katholischer Akademischer müfionsverein Brixen. Nachdem der Obmann des I. Semesters seinen Rücktritt erklärt hatte, mußte vor allem zur Neuwahl geschritten werden. Dies geschah auch zu Beginn des II. Semesters. Hieraus wurden sofort neue Vereinsmitglieder geworben und der Zirkel konstituiert. Vereinsmitglieder sind 54, Zirkelmitglieder 20. In elf Zirkelversammlungen wurden folgende Themata behandelt: 1. Die akademische Misstonsbewegung und die Tätigkeit des Zirkels. 2. Die Pflicht der Betätigung am Missionswerk besonders für einen zukünftigen Priester. 3. Die Mission im göttlichen Heilsplaue. 4. Nutzen der Missionsleklüre für Priester. 5. Die Missionsgesellschaften, speziell in Brixen. 6. Mission und die heilige Messe. 7. Personal- und Finanzfrage. 8. Ein Lebensbild. 9. Die pastoralen Mittel zur Hebung des heimischen Missionssinnes. 10. Gebets-Äposto-lat. 11. Rundschau über die Missionstätigkeit, (Schlußvortrag). Von jedem Vortrage mußte eine Skizze an den Obmann ab geliefert werden, um sie ins Vereinsheft eintragen zu können. An den Vortrag schloß sich, wenn möglich, eine Debatte, an der sich die einzelnen Herren rege beteiligten. Im Anschluß an die Debatte wurden öfters auch andere Fragen behandelt, die mit dem Thema in Beziehung standen. Auf denVorschlag eines Mitgliedes hin, legten sich die einzelnen Mitglieder ein Heft für Missionsblüten an. Die Zirkelversammlüngen waren im allgemeinen geschlossen, der siebente und achte Vortrag jedoch auch den übrigen Vereinsmitgliedern zugänglich. Im Vereine selbst wurden drei Vollversammlungen gehalten, wozu Herren, die schon in der Mission tätig waren, den Vortrag zu halten eingeladen wurden. Was Zeitschriften betrifft, so werden vom Vereine dreizehn abonniert, darunter auch die Zeitschrift für Missionswissenschaft. Von den einzelnen Mitgliedern werden besonders der „Stern der Neger" (64 Exemplare) und der Josefs-Missionsbote gehalten. Die Missionsbibliothek konnte Dank der Freigebigkeit einiger Mitglieder etwas bereichert werden. Im übrigen wurden Briefmarken ic. mit Eifer gesammelt. Wenn wir auch heuer nicht mehr viel leisten konnten, zumal die meisten Mitglieder neu waren, so hoffen wir doch, daß wir uns in Zukunft emporschwingen werden. Peter Gorfer, Obmann. Katholischer Akademischer ITlilfionsoerein Graz. Ein längerer Vortrag mit vielen Lichtbildern, den P. Heinrich Wohnhaas aus Messendors voriges Jahr im Priesterhause hielt, entflammte die neu eingetretenen Herren Theologen mit großer Liebe für die afrikanische Heidenmission. Durch die weitere hingebungsvolle Werbetätigkeit des damaligen Zirkelvorsitzenden Herrn Josef Kröpfl blieb der Misstonseifer so rege, daß man darangehen konnte, den Missionszirkel von der wissenschaftlichen Akademie loszulösen und den Verein selbstständig nach den Direktiven des Linzer Vertreter-tages auszubauen. Bei der ersten Monatsversammlung wurde das Referat über die Vertretertagung erstattet und I anschließend daran die Wahl des Vorstandes vorgenommen. Als Obmann wurde gewählt Theologe Winkler, zum Schriftführer Theologe Lind und zum Kassier Theologe Berger. Die Mitgliederzahl betrug damals 25. Im Monate November erschien auf unsere Einladung hin Hochwürden P. Dworschak, der über die Berechtigung und Bedeutung der Missionsbewegung unter Theologen und Klerus mit großer Begeisterung sprach. Musikstücke und Chöre des Alumnatschores verschönerten den Abend. Der Erfolg war, daß 21 Alumnen unserem Vereine beitraten, so daß die Gesamtzahl sich auf 46 belief. — Leider wurde Anfang Dezember unser Seminar wegen Lebensrnittel- und Kohlenknappheit geschlossen, und so trat auch in unserer Vereinstätigkeit teilweise Stillstand ein. Es war nur möglich, Flugschriften an die Pfarren zu senden und ein Vertreter hielt in der Marianischen Studenten-Kongregation dreimal einen Lichtbildervortrag über die Mission im Sudan. Nach dem Eintritte im März war es lange Zeit unmöglich, in einer Versammlung die Vereinstätigkeit nach außen hin wieder aufzunehmen. In der Versammlung im Mai wurden folgende Anträge eingebracht und angenommen: An jedem 2. Sonntage im Monat treten die Mitglieder gemeinsam zum Tische des Herrn, um das Anliegen der heiligen Mission dem Herzen Jesu zu empfehlen. — Da bis jetzt dem Ver- 128 Stern der Neger Heft 11 und 12 eine feine außerordentlichen Mitglieder angehören, wurde an die scheidenden hochivürdigen Herren die Bitte gerichtet, auch weiterhin dem Vereine treu zu bleiben, was von allen Herren mit größter Freude versprochen wurde. — Weiters wurde beantragt, der Verein als solcher möge sich als Mitglied der Peter-Klaver-Sodalität melden, was auch angenommen wurde. Da es unmöglich war, am 6. Jänner unser Hauptfest zu feiern, ging der Verein daran, dies am Pfingstsamstag nachzuholen. In der Frühe fand eine Generalkommunion mit Kommunionansprache statt. Nachmittag versammelte sich der Verein zu einer flehten Feier, die einen erhebenden Verlauf nahm. Nebst den Musikstücken, Deklamationen und Chören machte die Festrede des hochwürdigen Herrn P. Spiegel, einen tiefen Eindruck, so daß alle Teilnehmer dieser Feier mit Begeisterung für die so hehre Sache die Veranstaltung verließen. — Als Abschluß des Jahres fand die Wahl des Vorstandes statt, die folgendes Ergebnis aufweist: Obmann, Winkler Karl; Schriftführer, Hutter Kajetan; Kassier: Kalcher. Zum Danke und zugleich als Bitte für weitere Gnaden ließ der Missionsverein, bevor seine Mitglieder sich in die Ferien zerstreuten, eine heilige Messe lesen. Winkler Karl, Obmann. Theologen - millions - Verein Beiligenkreuz konnte infolge des geringen Mitgliederstandes (an der ganzen Anstalt nur 9 Theologen) seine Tätigkeit erst im 2. Semester wieder aufnehmen. In der Darbietung von Missions-Zeitschriften wurde manches getan, oft auch eine heilige Kommunion für die Missionen aufgeopfert und eine kleine Gabe zur Missionspropaganda-Unterstützung verwendet. millionszirkel keifmeritz. Ungefähr vierzig Mann stark steht unser Zirkel seit Oktober im Mittelpunkte des Interesses der Leitmeritzer Theologen-Missionsfreunde. Wir hielten jeden Monat eine Versammlung ab. Unsere Reserveoffiziere erzählten oft von ihren Versteigerungen in der Messe. Wir machten es ähnlich. Alte Zeitschriften, Tabak, Zigarren und Zigaretten, die freiwillig zur Verfügung gestellt wurden, brachten bei stürmischerBeteilung 66Kronen Reingewinn, die zur Zahlung der Zeitschriften verwandt wurden. Um unsern Eifer stets rege zu erhalten, schlossen wir uns dem Theologen-Missionsverband trotz aller Grenzpfähle wieder an. Bei einer außerordentlichen Versammlung sprachen die Gründer unseres Zirkels, Herr Kooperator Ender und Herr Kaplan Zischet, die beide an der St. Gabrieler Tagung teilgenommen hatten. Wir möchten auch eine Vereinigung der deutschen Th.-M.-Vereine unserer Republik in die Wege leiten, jedoch erst wenn wir etwas Sicheres über die Generalseminarien wissen. Im zweiten Semester fanden zwei größere Versammlungen statt. Zur ersten war ein „Alter Herr" erschienen, in der ziveiten bot ein aktives Mitglied einen statistischen Überblick über die Welt-Priester-not mit besonderer Berücksichtigung der ehemals deutschen Missionen. Die Mitgliederbeiträge ergaben 300 tschecho-slowakische Kronen, wovon 293 verausgabt wurden. Den Zirkel verlassen nur drei Mitglieder so daß er im nächsten Jahre wenigstens ebenso stark sein wird wie heuer. Als Obmann für 1920/21 wurde Herr Anton Kollmann, als Sekretär Herr Franz Haibach gewählt. Anton Kollmann, Obmann. Cheologen=miIlions=Verein Linz. Das erste Vereinsjahr unseres Theologen-Mis-sions-Vereines nahm folgenden Verlauf: Es wurden sechs Missionsversammlungen abgehalten. Eigene Studienzirkelversammlungen waren Heuer leider noch nicht möglich. Mit der Anschaffung einer kleinen Misfionsbibliothek wurde begonnen. Ein Mitglied unseres jungen Vereines (Hermann Grabner) trat in Me Marianhiller Missionsgesellschaft ein, um Missionär zu werden. Einmal hielt uns der hochwürdige P. Ansgar, 8. 8. Salv., von Hamberg bei Paffau einen hochinteressanten zweieinhalbstündigen Vortrag über sein Wirken als Missionär in Vorderindien. Bei den zwei begeisternden Missionsreferaten des Linzer Sodalentages am 1. Mai d. I. nahmen fast alle Mitglieder teil. Um über die Missionsverhältnisse zu orientieren, zirkulieren regelmäßig einigeMisstonszeitschristen. Viele Mitglieder betätigen bereits praktischen Eifer für die Missionen, in dem sie Zeitschriften halten („Vergißmeinnicht") und zu verbreiten suchen, Sammlungen von Rosenkränzen, Nippsachen, Tauschartikeln u. dgl. bei Marianische Kongregationen in den Ferien anregen, den Missionsmeßbund bekannt machen und Missionskalender verbreiten. Dadurch werden viele für die Missionen interessiert und dem heiligen Werk der Glaubensverbreitung neue Helfer zugeführt. Manche externe Mitglieder unserer Marianischen Theologen - Kongregation (Priester) berichten uns, wie man in der Pfarr-seelsorge für die Heidenmissionen wirken kann und welche Erfolge man hiebei erringt. Die heilige Karwoche wird bei uns schon von 1919 an als Missionsopferwoche gehalten. — So suchen wir denn durch Studium des Missionswesens aus Fachliteratur und durch Vorträge unsere Kenntnisse über die Missionäre zu mehren und uns für das großartige Wirken der Glaubensboten zu begeistern, um ihnen später als Priester des „Hinterlandes" nach Möglichkeit zu helfen. Nach dem Leitmotive „Je mehr Eifer für die Außenmission, um so mehr Segen bei der Jnnenmission", wollen wir weiterarbeiten. Rudolf Enzinger, Tobias Kieninger, Obmann. Schriftführer. Die Berichte der Vereine St. Florian, St. Pölten und Weidenau erscheinen in der nächsten Nummer. Nnivcrsitäts-Buchdruckerei „Styria", Graz. — Verantwortlicher Schriftleiter P. Heinrich Wohnhaas, F. S. C. »WWW Gcibenverzeidmis. WWWWI ..-r-^z—-JJ („Seid barmherzig, wie auch euer Vater im Himmel barmherzig ist." Luk.6, 37.) 1. üliifionshaus [TleHendori. 'Missionsgaben vom 1. August bis 1. Oktober.) Braunau, W. I. 46 K. — Ernesthofen, Sch. F. 4 K. — ©ras, D. R. 10 K. — Hohenems-Buchenau, R. R. 32 K. — Lustenau, Geschwister 44 IC. — Kreuth, S. F. 6 IC. — Korneuburg, P. K. 6 IC. -Gisingen, L. B. 166 K. - Linz, M. %. 6 K. — Raaba L. 6 IC. — Messendorf und Umgebung, Verschiedene 400IC. — St. Konrad, B. M. 15 IC. — Übersbach, R. 1.168. — Wertheim, K. I. 193 IC.-Aibling, E. Sch. 26 K. - Kesseling. Z. M. 20 IC. -St. Konrad, B. M. 15 IC. — Weistrach, M. I. 20 IC. — Trannkirchen, Sch. 6 IC. — N. Zw. I. 10 K. — Kufstein, K. A. 10 IC. — Schiedelberg, St. I. 10 IC. — Pfarrhofgries, M. 51. 6 IC. — , Gampern, M. K. 6 IC. — Grins, S. 9{. 46 IC. — j Kirchberg, S. I. 30 IC. — München, A. K. 15 IC. —' Finkenberg, L. N. 15 K. — Höchst, E. A. 22 K. — Zell am Moos, M. K. 96 IC. - Ebensee, 196 K. -Lambach, G. B. 50 IC. — Weissenbach, P. B. ; 50 K. — Mutters, M. R. 22 IC. — Schnölzenberg, \ W. M. 10 IC. — Altstädten, durch unsere Förderin, | K. B. Mk 100 . — St. Veit bei Pettnu S. Pfr. und Bruder 50 IC. — Petersdorf, M. F. 100 IC. 2. ITliHionshaus Hlilland, Abonnemeutbeträge und Missiousgabeu vom 1. August bis 15. September. Pflersch, R. u. 9t. M. 25 Lire. — Traurin, Dr.A. j L. 5 Lire. — Milland, W. 5 Lire. — Pflersch, mehrere 18 Lire, --i Trens, Ungenannt 45 Lire. — Kurtatsch, T. Pfr. 5 Lire. — Milland, Pfarrer j 50 Lire. — Villnöß, I. M. 25 Lire. — Predazzo, ( K. K. 5 Lire. — Franzensfeste, K. 20 Lire. — ! Klobenstein, M. P. 10 Lire. — F.-b. Ordinariat j Trient 490 Lire. — Brixeu, Schule d. E. F. ! 80 Lire. — Thaubern, Th. I. 20 Mk. —Kauern-hofen, K. K. 30 Mk. — Waihenkirchen, F. W. 10 K. — Gampern, M. K. Pfr. > 2 IC. — Grins, R. S. 50 IC. — Franzensfeste, F. K. 36 K. Nachtrag vom l.Mai bis 20. Juni. St. Andrä, N. 10. — Aschhausen N. 80. — Brixeu N. 2. — Braunau, W. 26. — Essen, F. W. 4. — Griesbach, K. K. 3. — Kastelbell, R. 15. — Layen, N. 70. — Meran, N. 35. — Mühlhofen, F. H. 30. — München, I. W. 15. — Nals, B. 30. — Neukirchen, H. M. 94. — N. 537. — Sh, S. 494. — Ramo-gen, M. C. 5. - Sand, I. 2. — Taiste», M. 8-20. — Trisiach, A. 10. — Unterm», R. 25. — Vierschach, G. 2. - Weidhofen, H. F. 16. — Wien, L. P. 38. — St. Leonhard i. P., O. S. 100. — St. Martin, L. K. 70.— Trient, P. 20. Für Taufen von Heidenkindern: Täufers, 91.15 Stre.—Täufers, Jungfrauenverein 20 Lire. — Ungenannt 5 Lire. —Franzensfeste, K. H. 14 Lire. — Saturn, 91. 166 Lire. — Partschins) B. Schm. 25 Lire. — Häsling, M. P. 44 Lire. — Lana, Ph. O. 25 Lire. - Täufers i. V., M. R. 20 Lire. -Hasting, 91. 25Lire. — Bozen, 91. 25 Lire — Gries, i 91. 60 Lire. - St. Leonhard i. P., O. F. 35 Lire. -I 91. 25 Lire. Mauls, 91. 40 Lire. — 91. 25 Lire. — Mareit, 91. 50Lire.— St. ÄHartin i.P,, 25 Lire. — Mauls, W. 25 Lire. - 91. 25 Lire. — Altstädten, F. V. 27 Mk. - Altstädten, Fabriksmädchen 50 Mk. — Weinburg, A. L. 40 IC. Katechistenbund: Laßnitzhöhe, Familie G. 860 IC. — Laßnitzhöhe, mehrere 247 IC. — Graz, Ungenannt 1000 K. Week des Erlösers: Durnholz, 27 Lire. — St. Lorenzen, 80. — Hafling,.10b Lire. — 91. 2 Lire. — Viechtivang, Messner 100 IC. Antouiusbrot: Sand i. Täufers, W. 40 Lire. — 91. G. 15 Lire. Ausbildung von Priesterkaudidaten: Lut-tach, 91. 420. — 91. 78. Für heiligen Messen: Klepsau, F. St. 30 Mk. - Milland R. R. 50 Lire. - Murnau, A. 30. Vielen Dank schulden wir dem Institute der Ehrwürdigen Schulschwestern in Eggenberg für die übersandten Missionsgaben, bestehend u. a. in kirchlichen Gewändern. DJlöge das Beispiel der missionseifrigen Zöglinge dieses Institutes Nachahmung finden! Kelche! Frau S. aus Graz sandte eine goldene Kette zur Vergoldung mehrerer Kelche, wofür wir auch an dieser Stelle unsern herzlichsten Dank aussprechen ! Viele heilige Altargeräte, Kelche, Monstran-zen, Ziborien unserer Mtsfionskirchlein in Afrika müssen vergoldet und für die neu zu eröffnenden Missionsstationen die Meßgeräte beschafft iverden. Missionsfreunde und Wohltäterinnen, die uns goldene der silberne Schmuckgegenstände oder Gold- und Silbermünzen senden, unterstützen in vorzüglicher Weise das Missionswerk. Eingesandte Gaben dieser Art werden einzig und allein zur Anschaffung oder 91euvergoldung von Kelchen, Monstranzen, Ziborien re. verwendet. Es ist ratsam, daß vermögende Missionsgönner, die uns eine derartige Gabe senden möchten, uns vorher brieflich hievon verständigen. Allen unseren guten Freunden und Wohltätern sagen wir aus ganzem Herzen tausendmal: „Vergelt's Gott!" ri .... .......................— ■ - ----- ""•"""s* Wohnungswechsel! Wir ersuchen unsere Leser freundlichst, bei Wohnungsänderung uns sogleich die neue Adresse genau bekanntzugeben und auch das Postamt der alten Adresse nochmals mitzuteilen, weil dadurch die Auffindung und Berichtigung in den Adressenlisten sehr erleichtert wird. Die Prinzessin von Uganda. Schauspiel in fünf Akten von M. Theresia Ledüchowska. Das Stück eignet sich vorzüglich zur Aufführung in katholischen Anstalten. Vereinen und Kongregationen. Es gewährt einen tiefen Einblick in die Schwierigkeiten des Missionswerkes in Uganda und verherrlicht den schließlichcn Triumph der christlichen Ideale unter jenem gottbegnadeten Negervolke. Kinder-Missionskalender 1921. Claver-Kalender 1921. 66 Seiten, Preis 3 1L Beide enthalten viele belehrende, erbauliche und heitere-Erzählungen und Berichte aus dem Missionsleben und sind namentlich für die Jugend wärmstens zu empfehlen. Ave-Maria-Kalender 1921. Preis 3 K, mit Porto 4 K. Ave - Maria - Kinder - Kalender 1921. Preis 2 K, mit Porto K 2 50. Beide Kalender sind erschienen bei der aka : demischen P r e si v e r e i n sdruckerei Lin3. Der große Kalender hat alle Vorzüge seiner Vorgänger. Er enthält unter anderem Lesenswerten einen Artikel über den hl. Klemens Maria Hos baiter, die hl. Katharina von Siena, die Marienkirchen Deutschlands, über einige der höchsten Bauwerke der Welt. Die Jahresrundschau ist ausführlich und interessant zusammengestellt. DerAve-Maria-Kinder-Kalender ist eine allerliebste Gabe für die Kleinen. Wellraachtsbttcherschau. Verlag Herder & Co., Freiburg i. Br., Deutschland. Es ist nicht möglich, hier all die Schätze zu würdigen, die in diese» zu Weihnachtsgaben vorzüglich geeigneten Büchern enthalten sind. Indes schon der Name Herder ist Bürge dafür, daß der vornehmen Ausstattung auch ein gediegener Inhalt entspricht. L Jugendschristen. 4. Lebensbilder. Max Butziwackel. Ein köstliches Kinderbuch. Der Schleuderer von M. Homscheid. Fünf prächtige Knabengeschichten. Großmutters Jugendland. \ Beide von Großmutters Mädchentage. k Helene Pagös. Vorzügliche Weihnachtsgaben für Mädchen. Wie der Herr so gut gewesen von P. vbito Zurkiuden. Das Paradies ans Erden von XaverMesWo. Enthält zwei wertvolle Geschichten für reifere Knaben. 2. Schöne Literatur. Weihkirchen von L. v. Hertling. Ein seiner, lebensvoller Erziehungsroman. Heinerle int Korb von A. Ganther. llr-wüchsige Schwarzwaldgeschichten, Der Rätselleser von P. Dörfler. Diese Erzählungen und Legenden sind echte Dörfler. Der Bahnwärterbub von Haindl. Selbst ein Griesgram macht dabei ein frohes Gesicht. Don Antonio von Klara v. Pressing. Malt in südlichem Farbenschmelz des Italieners Liebe zur Madonna. Franziskus von M. Mayer. Ein zcilgeiuäßer Frieüenssang auf Franziskus von Assisi. Denk Jesu nach! von Jakubezyk. Mutet einem au wie eine poetische Nachfolge Christi. 3. Religiöse Bücher. Dis einzige Seele von Leo Wilpert. (Sin tief zu Herzen gehendes Buch. Mich ruft es zur Arbeit von Jakob Weiler. Sehr empfehlenswert f. d. bäuerliche Jugend. Wahre Gottsucher von P. Hildebrand Bihl-meyer. Eine feine Geistesnahrung. Seelenbnch der Gottesfreunde v. Dr. Alfons Heilmann. Eine heilige u. heilende Medizin für unsere gegenwartswunden Seelen. Für gebildete Katholiken: Der christl. Monismus n. l\2Bn§mann,K..J. Neues Leben von P. Muckermann, S. J. Das Dasein Gottes v. P. Zimmermann, S, J. Der stille Klausner im Tabernakel von P. Esser. S. J. Tagebuch meiner Mutter von P. S. v. Dev: klnruhe zu Gott von P. Verlade; Im Rettungsschiff von Fr. Maurer. Konvertitenüilder, die einen tiefen Einblick in das Wirken göttlicher Gnaden gestatten. Janssens Briefe von Pastor. Die zwei Bände enthüllen uns das Lebensbild des großen Historikers. Beethoven. 5. Band der „Bibliothek wert-! voller Denkwürdigkeiten", i Gott und die Wahrheit von Di. St. Steven, 0.8. B; j Theokttsta von Byzanz von Basil. Hermann, ! 0.8. B; «schöne Weihnachtsgaben für die Frauenwelt, besonders das letztere. Mein Meister Rnperttrs v. P. Odilo Wolfs: Zn der Werkstatt Gottes v. S. Nachbaur, 8. J: Beide Werke sehr geeignet für Priester und Priesteramtskandidaten. 5. Politische Werke. Der Bürger im Volksstaat von Sacher. Die Frau in der Politik v. Dr. Fanny Jmle. Ein Jahr in der Reichskanzlei von Karl Graf v. Hertling. 6. Verschiedenes. Herders Wochenkalender für 1921. Jahrbuch der angewandten Naturwissenschaften 1914 1919 v. Dr. I. Plaftmann. : Ans tiefstem Brunnen von Prof. Faust-! nimm, behandelt das Sprichwort. Das Buch von B. AreU, 8. J. Wie man Bücher benützen soll. Und damit sei die kurze Bücherschau geschlossen. Es ist nicht recht, wenn der Weihnachtstisch mit allem möglichen Naschwerk und Putz bedeckt ist, aber für den Geist nichts darauf zu entdecken ist. „Bücher sind immer noch die wohlfeilsten Lehr- unto Freudenmeister und der wahre Beistand hienieden für Millionen besserer I Menschen." (WeberS „Demokrit".) UniversitiUs-Buchdruckerci „Styria", Graz