LlllbnchcrWMtllng. Nr 23U. Prännmerationsprels: Im Comptoir ssanzj. fi. 1«, !>>,lbi. fl. 5>.5>0. ssiir dic Zuslcllunss in« Haus halbj. l„> lr. Mit der Post ssanzj. si. >5>, halbj. st. 7.,',<), Mittwoch, 19. October Insertionegebil hl bi» lU Zeilen : Imni ßolr.. üm. ««ll., »m. l ft.; sonst hl. Heile I m. <; ll., i!m.»li.. »m. >U fs. u. s. w. ^nscruouestcmpcl jcdcOm. :><> l,. ^70. Ämtlichcr Theil. 3?c. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Eutschlicßuilg vom 11. October d. I. den Maudes-wcbicinalrath, Rcgicruugsrath Dr. Iguaz ^aschau ^uil Statthaltercirathc zweiter Classe und Landcssani-tätsrefcrentcn bei der Statthaltcrci in Innsbruck, — ^" ^andcsmcdicinalrath Dr. Georg Mci singer zum Statthaltcrcirathc zweiter (5lassc und Landessanitätsreft' rcitten bei der Statthalterci für Oberöstcrrcich, — den ^udcsmcdiciualrlüh Dr. Anton Pfrang zum Statt-Mtcrcirathc zweiter Classe und Laudcssanitätsrcfcrcntcn "ei der Statthaltcrei für Vtährcn, -- den ^andesmedi-cmalrath Dr. Kl-rl Ozlbcrgcr zum Rcgierungsrathc ^d Vmidcssanitätsrcfcrcntcu bei der ^andesrcgicruug für Sal^nrg allcrg,u digst P« ernennen und dein Vaudcs-'nedicinalrathe Dr. I».lius Edlen von Vest in Graz ans Anlaß seiner Versetzung in den wohlverdienten blci-^"dcn Ruhestand taxfrei den Titel und Charakter ei.ics ^tatthaltcrelrathcs zweiter Classe allcrgnädigst zu verleihen geruht. Taäffe m. i>. Der Minister des Inueru hat die durch das Gesetz ^u W. April d. I., N. G. Vl. Nr. tl8, systcmisirtc stelle des Maudes Thicrarztcs für Steiermarl dem dor-usseu Laudcs.Thicrarzte Autou K liugau und die für ^irol und Vorarlberg deiu dortigen Landes-Thicrarztc Wenzel tto patsche! verliehen. Der Minister des Innern hat die durch das besetz °"n W. April d. I., N. G. Bl. Nr. <'.8, systcmisirtc stelle des ^andcs-Thicrarztcs für Mähren dem bis-Yerigen L«udeS-Thicrarzte Wenzel Czech verliehen. D« Minister für Cultus und Unterricht hat eine stell ?'^^" Staatsgymnasium iu Brunn erledigte ^chr->rue dem Friedrich Slamcczla, Professor am ersten ^laatsgymnasium iu Tcschcu, verliehen. ^ Der Minister für Cultus und Unterricht hat den ^upplcnten der deutschen Oberrealschulc in Prag Dr. ^''st Födisch zu>n Hauptlchrcr an der k. k. Lehrer-"Udungsa^sinlt in ^cituicritz ernannt. Nichtamtlicher Theil. Politische Uebersicht. Vaibach. 18. October. . Dic „W^. Ahdpst." schreibt: Die beglückende Au< r eohett Ih,icr Majestät dcr Kaiserin in Tirol gibt . ' nrolisclml Blättern aller Parleischattirun.,en Anlaß, ^" loyalen nub patriotischen Gefühlen Ausdruck zu ni^t"'- ^"'" tS dabei an gcgenscitigcn Rccrimiüalioi'cn ^^ lchlt, wenn jede Partei zunächft für sich da« Ver-de» u'" Anspruch nimmt, den dynastischen Gedanken, Hochs n"^" ^"' T"ue und Hingebung an das Allcr-n>!l,si i - ^'^"^ '" "^^ ^'"'^ "'^ 8"visser,naßcn c>n lf?< ^'^' i" vertreten, so mag daS manche uuer^ isl c« ^ ^"^'"scite an sich haben, aber in Wirklichkeit t'icht .^'.^^cis dafür, daß jcue Ausschlicßlichkcil cbcn ^>g'iu^ ^' ^ das monarchiftl)c lücwuhlscin nicht dai> üe„dc Ä'" ^'"^ besonderen Partei, sondern das rini« dicscr N ^ '>^ ^^ slch um Alle schlingt. Und gerade sla',di. "U°"d ist uns Gcu'ähr dafür, daß die Per« WlU»-e N^ ^^ Parteien sich vollziehe» wild. denn der ^'slmi l^ ^" ^°palitüt liegt nicht in ihrer bloßen jcdc N ',' l°"dcru in ihrer thatsächlichen Ucdung. und lccht ^, "^'"unll Patriotischer Gesinnung gibt ein An daß ^ ^'!' Ncrufnng an sie einzulegen. Wir wünschten, ^pl-ach.' ^ '"" dicse Erwägung dcn Geist und die Ucb ',''^ifchcn Piessc liehcrrschen möge. unter,,, ,^i ^ s ' tliati 0 n in Straßburg wird ^lisscr <^ ^^°ber gemeldet: General v. Ollcch. bis Guii^^^°"^Nttnr von Codleiiz. dcr bcfannllich zuin nn, ^s, ''^ "">, Straßlillrg ernannt wurde, zeigt heilte Ül^enb» ".''"" ^'"'^ ans dcn, Hanse Nr. 20 dcr schösse ^slraße auf dcntschc Bcsahungstruppen gc> ^cwohner ^ !' ^'' ^" ^"lc,c dcsscu scicn sämmtliche blicht neu!< ^ ^^lisci« verhaftet und vor ei» KricgS-scie,, äug t> .^^^^"- Die wcililichm Hau^cwohncr Wordci, >, ^"',>clben entfernt uud der Muiric zugewiesen U""9 Svrcie ^ ^°^^ l"r ihr« anderweitige Untcrbrin. " uage. Das hauS habe fortan als Kaserne zu dienen. Da früher schou cin ähnlicher Vsrgang, daß Schüsse auf deutsche GcsahnngSlrlHpcn erfolgten (eS ist damit ohne Zweifel der am Tage des Einzuges der deutschen Truppen erfolgte gemeint), so werde sofort in sämmtlichen Häusern Straßl'nrgs Nachsuchung nach Wissen und Munitiou durch Polizei und Mililül-Com-maudos geschehen, und wer von jetzt ab im Besitz von solchen bcsnnden werde, verfalle dem Krieasaesetzc. Die „Indcpcndaucc," die bisher optimistische Corre-spondcnzcn aus Tours veröffentlichte, bringt eine vom 12. d. datirtc graueuhaftc Schilderung dcr Demoralisation dcr regulären französischen Truppen, die bei Orleans kämpften. Dieselben seien in Folge dcr Unfähigkeit der militärischen weiter uud des Mangels au Cnthusiasmus besiegt worden. Die Bctauutmachung des Prcßgesetzes und der übrigen Vcrfassungsgc setze für Rom uud die römischeu Proviuzcn erfolgt demnächst und die Aufstel. lung dcr Listen für dic Commnnal-, die Provinzial- und die politischen Wahlen wird möglichst beschleunigt. Cardinal Bonapartc wird vom Papste und Antonelli mit der größten Courtoisic behandelt. PiuS und sein Minister scheinen neuerlich mehr deun je ihre Hoffnuugeu auf die Restauration dcr Navolcouidcn in Frankreich zu setzen. Sclla wird im Vaufe der nächsten Tage in Rom erwartet, er wird die nöthigen Maßregeln behufs Ueber-tragung des Regierungssitzes treffen. Lamarnwra hat den Papst rücksichtsvollst zu befra» gcu, was er zu thun gedenke, damit die Regierung wegen des mcdus vivmnli und der Vcrlcguug dcr Haupt» stadt dcfiuitiv beschließen lönuc. Der Papst soll Rom nicht verlassen wollen. Die Mitc böhmische Adresse. Das „Präger M'cndolati" vom 15. d. M. widmet der zweiten böhmisch?» Adresse und dcr Haltung der nationalen Partei in Böhmen, die sich in dkscr Adresse abspiegelt, einen eingehend«» Arillcl. Das cililte Blatt glaubt nicht, baß dicsc zwc,lc Knndgelnuig des böhmischen Vandlagcö einer gc^!l)licl^:, »u,d Erfolg verheißenden '^ic^lcichsdiöclission die Bahn cdn n werde. „Wl.'til er-klärt sie — u'.cml du^scll'c — dic lttcrcilivilliglcit dcr Vnndlagsmajoriläl, eventuelle neue Au^l.lchewmschlage dcr Kronc rlitgeg^nnchmen und in cinstc Crwüguüg ziehen! ;n wollcn; indem sic nl'cr >!lrich;cili^ deu Boden, auf wrlchcm nach ^age der Ber^ällnissc einzig und allein cin »halsächlichcr ^nsglcich dc»ll?nr is«, perdorrcsl'irt, macht sic den Werth dicscs ihrcs Ai!crl'!clc"s zu cincul geradezu problematischen. Was wäre das für cin ..Ausglclch," dei dcm die Unzufricdcneu nur die Rollen wechseln und statt dcr endlichen Ordnung nur ucuc Wirren geschaffen würden?" Der Artikel fährt dann fort: ..Glauben die Wortführer dcr böhmischen Opposition wirklich, daß d>e Vertreter des deutschen Volli'stammcs m Böhmen, Mäh. rcn und Schlesien cincm Ausgleiche zustimmen werden, wclchcr nicht in und durch dcn Ncichsralh erfolgt? Hallen fic es wirklich für mdqlich. bei dcr Frage über die künftige Stellung Böhmens zum Reiche die Wünsche der anderen ränder, welche eben dicseö Ncich bilden. spec,ell aber dcr deutsche,, Kronländcr ignoriren zu löi,ncn? U„d glauben sie. daß die Ungarn sich auf einen nachträglichen Zlparalausglcich mit Böhmen, wie sich ihu nach dcn Auslassungen des G:ascn Vco Thun dic l'öhmiscbc ^andlags-majorilat denkt, cml^ssen würden? T^a halten wir diese Führer für viel zu klug, vicl zu erfahren, vicl zu polilifch reif. um ihnen so etwas zuzumulhen. Sie hallen ja vollauf Ge« lcgcnheit, sowohl in-, als außerhalb dcS Parlamentes die Ansichten und Gesinnungen der tonangebenden Wortführer, nicht blos der Deutschen in Böhmen, sondcru auch jener aus den übrige,, Kronländeru, so wie d^r Polen. Ungarn u. s. w. lcnncn zu lernen ; es liegen ihncn ja täglich die maßgebendsten joxrnalislischen Organe all'dieser Parteien vor; sollte also gerade ihncn daß Geheimniß geblieben sein, was die gan^e übrige Welt längst wciß? Wie wollen sic also dic Vcrsichcruua, daß sie einen allseitigen Ausgleich an-slrcbcn. mit dcm in Einklang bringen. waS sie heule als ihr unbeslrcilbarcs und unueräühcrlichcs Recht rrcla» mircn? Wir wollcu hiebei ganz davon absehen, daß dieses geforderte Recht im Vaufe dcS leyttu Iahrzeheuts dic mannigfachsten Wandlungen durchgemacht hat; daß sich dieselben Führer, welche heute die Declaration als Evangelium proclamircn, weder im Jahre 18-49 in Krcmsicr, noch iu dcn Jahren 180l bis I8t'»3 in Wien bcifallen ließen eine solche Stellung für Böhmen zu beanspruchen, wie sic in jcner Declaration geltend gemacht wird; wir wollen davon abstrcchiren, daß die zwei her» vorragendsten Führer jener Adelsparlei, welche heute so warm für das böhmische SlaatSrecht eintritt, iu dcn Jahren 1850 bis I860 hohe und einflußreiche Staats älnter bekleideten, ohne während dieser Zeit auch nur mit einem Sterbenswörtchen für das von ihnen heute proclamirte Staatsrccht einzutreten Ader aus eiuen Umstand möchten wir sie aufmerksam machen. ocr uns einer größeren Beachtung nicht unwerll» erscheint: Seit dem Jahre 1800 beziehungsweise seit der Ciusüh-rung des konstitutionellen Systems in Orsierrcich hat es bei uns lein Ministerium gegeben, welches in so unzweideutiger, ja geradezu sclbstverlauanender Weise seine versöhnliche Intention, sci„ Bestrebr», einen ehrlichen Ausgleich anzubahnen, an den Tag gelegt hätte, wie daS gegenwärtige. Kein Angriff, mochte er von welcher Seite immer kommen, lciue Berdächli-sjung, keine Schmähung hat dasselbe abgehalten, mit der Palme des Friedens nnlcr die streitenden Parteien ;u treten und versöhnend und vermittelnd nach allen Seilen hin zu wirken. Wenn nun ein solches Ministerium mil den czcchischen Wortführern zu keinem Einverständnis; kommen kann. wenn in einem solchen Zeitpunkte wie der gegenwärtige kein Ausgleich möglich ist - wer weiß. ob man cs nicht einst von gewisser Seite bedauern w'rd. diescs Ministerium r>or den Kopf gestoßen, diesen aü».-stigen Moment verpaßt ;n halicn." Aricgschronik. Die Siegcsdepeschen von Tours, wornach die Preußen auf der ganzen Ccrnirungslinie zmückgcdräugt wor» deu wären, klären sich dahin auf, daß lediglich Borpo» stcngcfcchte stattgefunden haben, die Stcllung der Preu-ßcu vor Paris aber noch immer dieselbe ist. wie sic am 1l>. September war. Die Belagerungstruppcn vor Pa» ris sind bebrütend verstärkt werden. Das 1?j, Armee-corps, unter dem Herzog von Meckleiil^uig, lm^csahr 20,000 Mann. ist am 8. October eingclroft.n; am 10. find drei ^andwehr-CaUerie'Dioist'oiic!! angesommen. Ebenso wird auch cin Theil des 14, Asmeccorps fsW, Werder) argci, Paris dirisiirt, wührend der andere The>l dic badeiisischc Division, dic linke Flanke der Operations« linic von Slraßburg nach Metz siegen die Ucbrrfälle dcr Fi'eischaaren sichert l>»d, wie man wciß, bsrcits bsdcnleüdc Gefechte geliefert hat. Mit der Capitulation der kleinen, aber sehr staken Fcslung Soissans nach viertägige!!, l,n-ausgesetzte», Bomliardemertt gewinnen die Oculschen cinen sehr wichtigen Punkt, dcr im Bereinc niit ^aon einr z» mcitcreu! Vorinarsche gcge» den Norden scbr geeignete Opcrationsbasis abgeben wird. Ans dem Ober - Elsaß wird gemeldet, daß die Besatzung von Reuvreisach am !1. October cinen AnS'all versuchlc, dcr siegreich zurück' geschlagen wurde. Dagegen zeigen sich in den Vogesen wicdcr viclc Frcisckaarrn, zu dercn Verjagung ^andwch' ren cnlscndct wurden Tours, 15. October. Ein Schreiben aus Paris vom II. d. M. euthält folgende Mittheilungen: Es finden zahlreiche preußische Truppenbewegungen i» der Richtuuq gegen Süden statt. Borsichtowcise wurden Truppen uud Mobilgarocn nach derselben Richtung und ebenso wnrdcu Truppen nach anderen Punkten hi» cut sendet. Ein Kriegsgericht hat heule die Deserteure vou Cha tillon abgcllrthcilt. Füuf derselben wurden zum Tode vcrurtheilt. Gestern Abends verbreitete sich das falsche Gerücht, daß die Batailloue des Flourcuö eine «cue Manifestation machen wollen. Man versichert, der Geueralstab der Nationalgarde habe beschlossen, eine Bereinigung von fünf Bataillonen in einer Legion unter dcm Befehl Flou rcns, nicht mehr zu dulden. Diesen Morgen ist kein Ballon abgegangen, da dcr Wind nicht cumstig war. Bei Chatillou wurde dcn Preußen cin Convoi von zwölf mit trockcucn Gemüsen beladenen Wagen abgenommen. Nurnsioc ist gestern in das preußische Hauptquartier abgegangen. Man sagt, daß er zurückkommen werde, und glaubt mehr denn je, daß officiösc Pourparlers statt' finden; aber das Volk von Paris widersetzt sich cneraisch jcdcm Frieden, welcher auf Gebietsabtretungen oder e>^ nicdrigendcn Bedingungen für die 'Nation basirt Ein Regicrungsdccrct befiehlt die Einschmclzuna, des Silber zeugs der Cwllllste behufs Umwandlung in Münze Der !^^. °""' von sehr starkem Kaliber, die auf '.>000 Meter tragen, wird thätigst betrieben. Man bereuet irgend einen formioablen Angriff vor. 1712 Die preußische Landwehr vor Metz. Ueber den letzten qroßen s'IuSfall der Armee Äa-zaine'ö enthält „Daily News" eineu recht anschaulichen Bericht, den wir nachstehend der Hauptsache nach mittheilen : „Von Metz nach Maizi«res." so schreibt der Vc-riHlerstatler, „zieht sich, eine lange Muldc mit flachem Boden, die durch dic Anschwemmung der Mosel sich gebildet hat, das Terrain hin in einer Breite von etwa vicr englischen Meilen. Westlich und östlich laufen Höhen-ziigc, aber Mischen den östlichen Hügeln und der eigentlichen Thalcbcne stießt die Mosel, die stellenweise, besonders Olgy gegenüber, weit in die Ebene einschneidet. Quer durch das Thal hindurch, wo es sich am meistcn verengt, zieht sich cinc Reihe von Dürfern, die beiden Tapes und St. Miny, während Maxe und Ladon-chamfts etwas mehr gegen die östliche und westliche Front zu liegen. All: diese Punkte waren von den Preußen mchr odcr weniger start besetzt. Bazainc hatte seine Dispositionen mit großer Umsicht getroffen. Unter dem Schutze des Nebels hatte er so prompt opcrirt. daß, als es kurz nach 1 Uhr hell wurde, seine Anordnungen bci< nahe vollendet waren. Zunächst führte er einen hcfligen Stoß gcgen Ladonchamps. Aber die Landwehr-Vorposten hielten das Dorf. als ob sie nicht 100, sondern 10.000 Mann stark wären. Die Franzosen sendeten ihre Infanterie in Schaaren hinein, während gleichzeitig ihre Artillerie zu spielen begann. „Nur ein Versuch, Ladon-champs wicderzunehmen," meinte man beim Stabc. „den unsere Artillerie dem Feinde schon eintränken soll." In der That arbeiteten die preußischen Geschütze wacker genug, allein die Annahme war nicht richtig, denn der Angriff auf Ladonchamps war nur eine Diversion. Plötzlich ergoß sich auf die Dörfer Grandes- und Pc-titcS-Tapcs. St. Rmny und Maxe ein wahrer Strom von Franzosen. Die Ncunnndfünfzigcr-Landwehr wollte nicht weichen, obschon sie es klugerweise hätte thun sollen. Sie stand, bis die Franzosen nach einem mörderischen Geschützfeuer und einem Regen von Chasscpot- und Mitra'llcuscn - Kugeln den zusammcngcschosscncn Rest durch rein überwältigende Massen gegen dic Chaussee drängten. Das Füsilier-Bataillon vom 58. Regimentc stand in Grandes-Tapes und es steht auch jetzt uoch dort, aber die Besatzung besteht aus Todten und Verwundeten. Das Bataillon wollte nicht vom Platze, und man kann sagen, es wurde vernichtet, wic cS dastand, die Männer mit dem Rücken gegen die Mauer, die Stirne dem Feinde zugewendet. Auch die andereu Bataillone desselben Regimentes erlitten schreckliche Verluste, »nd bis dahin war Bazainc's Vorhaben gelungen. Er hatte die Dörfer zurückerobert und eiuigc Batterien vor< geschoben, um das Feuer der Preußen zu beantworten; sich hier jedoch zu behaupten, war er nicht im Stande. Die preußische Artillerie schleuderte mittlerweile ihre Geschosse von drei Seiten des Parallelogramms und machte es ihm in der Stelluug sauer. Ohne Zweifel hätte er auch diesen ersten Angriff gemacht, wenn er nicht etwas mehr, nämlich d>e Anknüpfung von Verbild dnngen mit Thionuille beabsichtigt halte. Von St.! Rcmy und den beiden Tapes aus hielt er das Feuer der Preußen gehörig in Anspruch und ließ aus Grandes« Tapes Schaarcu von Tirailleurs ausschwärmen, denen es übrigens unter den Händen der Landwehr äußerst! übel erging. Außerdem aber häufte er unter der Del-! lang des Dorfes Maxe Massen von Infanterie, minde-. stenö 30.000 Mann, an, um die Preußen, wo ihre Li-nien am schwächsten waren, dicht am Flusse zn durchbrechen. Der Moment war kritisch. Bis anf cinc Bri-gadc, die in Reserve stand, war dic Landwehr sammt» lich im Feuer. Da erhielten indessen mehrere Rcgimen-tcr vom zehnten Armcecorps, das unterdessen auf der Pontonbrücke die Mosel überschritten hatte, Befehl zum Vorgehen. Es war ein unvergeßlicher Anblick. Voran kamen in raschem Laufe in aufgelöster Gefechtsordnung die Füsiliere und bedeckten mit ihrcr Linie die ganze Ebene. Dahinter in dichten Compagnic-Colonncn mit fliegenden Fahnen und klingendem Spiel die Grena» diere. Dazu nahm die Artillerie einstweilen von den Dörfern Abstand und conccnlrirlc ihr Feuer auf die au der Mosel cnllang vordringenden Colonnen der Franzosen. Bazaine ist auffallend schwach an Fcldarlillcrie, und nur St. Julien und St. Eloy antworteten, aber die Mitrailleuse ließ ihr zorniges Rasseln erschallen, erschütterte die Linie der vorrückenden Schützen, die nun in die Feuerlinie kamen, und riß weite Lücken in die nachprcsscndcn Colonuen. Die Artillerie uud der Schüz» zenangriff warcn übrigens für dic Franzosen hinreichend. Ihre dichten Massen schwankten, dann brachen sie auseinander, und mittelst des sscldglases konnte man sehen, wie alles 8lmvo ^ui ptmt, in das Dorf Maxe hineinstürzte. Als sie aber wicder steinerne Mauern zwischen sich und den Preußen hatten, wurden die Franzosen wicdcr hartnäckig und wollten nicht weiter zurück. Vergebens feuerte dic preußische Artillerie auf die Dörfer, vergebens rückten die Batterien in Echelons mit einer Präcision wic auf dcm Schießplätze näher und näher, die hartnäckige Batterie in Grand-Taftes wollte nicht schweigen, und die französischen Tirailleurc hielten noch die Linie der davorliegendcn Chaussee fest. Mittlerweile war es ungefähr 4 Uhr geworden, als ein StabSofficicr dir Linie entlang qalopirte »mo den Befehl zu einem allgemeinen Angriff üdelbrachtc. Es galt, dic Dörfer mit stürmender Hand zu nehmen, und vier Brigaden Landwehr, unterstützt von zwei Linienbri» a.a?cn uum 10. Armeecorps, sollten die Anfgabc ausführen. Einige Minuten später eischoll das Commando, und die Mannschaften sprangen anf hinter ihrcr Deckung und marschirtcn nor mit dem gemessenen, schnellen Schlilt, der so charakteristisch für die Preußen ist. Die Grana» ten der Batterien in Grandes Tapes schlugen in die Li' nie, Mitrailleuse und Chasscpot begrüßten sie mit cinem Hagel von Blei, aber die Landwehr tncmg schweigsam und ernst unaufhaltsam vor. Ich bin oft im Fcncr gc« wescn, aber ein wüthcndcrcs Feuer wic das gegen den Mittelpunkt der Linie ist mir nie vurgckolmncn. General u. Brandenstein, der die diille Landwehr»Brigade fühlte, fiel in meiner Nähe, und mehrere Officicre seines Stabes wurden verwundet; endlich evrcichte man die Erd-werke und Vclschanznngen, hinlcr denen die zerschmettcr-ten Rcste der 49er und 58er Landwehr lagcu. „Hurrah Preußen!" scholl cs den Andringenden entgegen. „Vor-wartS, immer vorwärts!" war die Antwort, und die brauen, hartnäckigen französischen Kanoniere hatten kaum Zeit, um die Ecke zu rennen, als die Landwehr ihnen schon auf dcm Nacken war. Die Landwehr gibt nicht fo leicht Pardon wic die Linie, und mancher Franzose sank dort zusammen, von einem Bajonnetstoh durchbohrt. Noch in den engen Dorfgasscn fochten sie wie die Teufel und bedienten sich der Mitrailleuse mit seltener Klugheit und Wirksamkeit. Dann aber kam der lange unerbittlich,.' Schritt der Landwehr. Die mächtigen Schenkel uud Schul, tern, dic charakteristischen Züge in der Erscheinung dc? preußische Soldaten, lichrn dcm Bajonette ihre Kraft, nnd bald warcn die Dörfer von Allem, mit AusnulM d,'r Sieger, der Todten nud Verwundeten, gcsänliclt. Der Landwehr gebührt dic Ehre des Tages. Sie war cs, die den französischen Angriff aufhielt, bis lein Mann mehr stand, der ein Zündnadclgcwchr hallm tonnte. Sie führte auch den großen allgemeinen Schlag, der die Franzosen aus den Dörfern fegte. Ich habe die preußische Linie vor dein heutigen Tage im Kampfe gesehen. Ich sah sie auf Hand und Fuß dic Höhen vo» Spicheren erklettern, ich fah sic deployiren vor Coloinbey und Montoy in der Schlacht vom 14. August, ich sah sie Stand halten vor der Mitrailleuse auf den Abhängen von Gravelotlc, und ich sah, wie sic dic Franzosen am 1. September in die Festung Sedan hineinwarf. Ilh habe glauben gelernt, daß die Männer der preußischen Linie vermögen, was nur irgend einem Heere der Welt möglich ist. Aber gestern erst habe ich das Kaliber der Landwehr kennen gelernt. Ruhig in dcn Vcrschanzungen, wo sie gelassen, auf dem Boden liegend, die in ihrcr Nähe niederfallenden Kugeln auflasen, entschlossen u»d unaufhaltsam in ihrem Vordringe», unwiderstehlich in dcm Bajonnet-Angriff, mit dem sie die Dörfer säuberte», stellt sie eine Truppe dar, die das Herz eiucS Mannes mit soldatischem Instmcte erfreuen muß. Nichts war be» mcrlcnswcrthcr als die Ruhe, mit welcher die Verwundeten, die nur irgcnd gchen tonnten, sich anf sich selbst verlassend und Unterstützung ablehnend, hinler die Front gingen. Und cö warcn keine leichten Wunden, mit denen die Wackeren zurücklehrten. Ich selbst begegnete Einem, der durch die Lunge geschossen war und dcm der Athem röchelnd durch die Wunde drang. Es geht dem Z"' schauer zu Herzen, wenn er diese Tapferen sterben sieht-Der Laudwchrmann kaun nicht leichten Herzens in den Kampf gehen, wie der Soldat von der Linie, der Nie' manden hungernd zurückläßt, wenn er auf dcm Schlacht' fclde bleibt. Für jeden zweiten Landwchrmann, der da gefallen, gibt cs eine Witwe nun daheim im Valcrlande, und bei dem Gedanken an meine Kinder schwillt mir das Herz, wenn ich mir die Zahl der Waisen in den freund* lichen Dörfern und friedlichen Ebcncn Deutschlands vorstelle, welche noch nicht wissen, daß ihnen der gestrige Tag den Vater geraubt. Nicht daß es schien, als od die Landwchrmänner lange bei dcm Gedanken an Fran und Kinder verweilten. Der haarige Kerl, der scho" einiges Grau im Barte und wcr wciß wic viclc jnng^ Vögel daheim im Neste hatte, ging gerade so kühn a»f dcn Feind, wic der mnntcrc junge Freiwillige, dem nttt die Liebste nachweint, wenn er füllt. Aber die Deutsche" beten gcrn, und mir schien, daß Mancher einen Augenblick das Haupt beugte, als es vorwärts ging, als nM er in der Kirche. Und was dic Religion anbetrifft, lvcc war das, glaubt ihr wohl, der dort mit iu dcn Kan>p> hineinstürzte, im weißen Haare mit fliegenden Nock' schößen? Das war der Divisions > Geistliche, ihr ante" geistlichen Herren von England — eine mächtige Flas^ in der einen und ein Gebetbuch in der anderen Hanb Der gute Mann. der da im Kugelregen dahineilte, >"<" ganz außer Athem und über und über mit Schmutz l^' spritzt, denn, wic er mir keuchend erzählte, war ihm scu' Pferd schon unter dcm Leibe erschossen worden. Als ilv ihn wiedersah, da faß er hinter einer Mauer in Grande^ Tapes niitcr einer Grnftpe hingestreckter Krieger und e^ hob unter dem Brüllen der Geschütze seine Stimme >>" Gebete zu Gott." .Irmlsllml. Künstliche Vliedmaßen. Es sind etwa hundert Jahre her, daß wir eine Geschichte der Orlhoplastik haben. Bor dieser Zeit sind uns nur fünf Fälle bekannt, in denen der Verfuch gemacht wurde, dcn Verlust eines uatürlichcn Gliedes durch ein Kunsterzeugniß zu ersehen. Der bekannteste Fall ist die freilich noch sehr unvollkommene eiserne Hand, welche Götz von Berlichingen anlegte. Im Jahre 1755) gab der Franzose Hugo Ravaton auS Landau durch seine Erfindung einer Art eisernen Schnürstiefels einen Anstoß zu einem allgemeineren Streben nach Vervollkommnung der Leistungen auf diesem Gebiete. Die Freiheitslämpfe boten auch in Deutschland vielfache Gelegenheit, sich praktisch mit der Anfertigung künstlicher Gliedmaßen zu beschäftigen. Es fehlte indessen ein festes System bei der Ausführung der Arbeiten, und es ist bekannt, daß Patienten, welche sich eines künstlichen Fuhes bedienten, diesen nicht selten wieder beiseite warfen, um dem gewöhnlichen Stelzfuße den Vorzug zu neben. Wz nach dcm Kriege von 1866 eine Militär-Commission in Gerathung trat wegen der Wahl des künstlichen Ersatzes für amputirte Glieder der Soldaten, cnt,tand unter den Mechanikern ein lobenSwerther Wctt-lampf, w welchem der in medicinischen Keilschriften chon früher genannte Mechaniker Pfister in Berlin be< sonders ,n den Vordergrund trat. Die Orthoplastcn der drelßlger Jahre schwankten noch in der Wahl des Materials zwischen Metall und Holz. bis nach dcm letzten italienischen und nordameritcmischm Kriege vor- zugsweise das Holz zur Verwendung kam. Pfister. welcher selbst ein künstliches Bein trägt und sich als Mechaniker seit länger als 20 Jahren mit der Anfertigung künstlicher Gliedmaßen beschäftigte, benützt als Material Eisenblech und Ncusilber, welches je nach der Krüftigleit der körperlichen Constitution zur erforderlichen Stärke getrieben werden kann. Er erwarb sich schon 1840 als junger Mann auf der Kunstausstellung in München einen Preis auf diesem Gebiete und ist seit jener Zeit bemüht gewesen, die Fehler und Mängel zu beseitigen, welche bei dem Gebrauche der künstlichen Gliedmaßeu hervortreten. Hiebei war sein eigener Kür« per ihm besonders eine Schule der Erfahrung. So ist cS ihm gelungen, ein System zur Geltung zu bringen, das allen Anforderungen entspricht, die billigerwcise an ein künstliches Glied gemacht werden können. Dauerhaftigkeit. Leichtigkeit und Sicherheit in der Anwendung deS künstlichen Beines oder Armes verbinden sich mit der Aehnlichleit des natürlichen Gliedes. Die richtige Anlegung und Veithci-lung der Befestigungen, die Elasticität der Bewegungen, die sorgsame Verlegung der Schwerpunkte deS Fabricates je nach der Individualität des Falles, das sind Punkte, denen Pfister nachstrebt und deren Durchführung für den einzelnen Fall den Künstler erkennen läßt. Die oft sehr empfindliche Stumpspitze des amputirtcn Gliedes ist in leiner Weise dem Drucke ausgesetzt, sondern hängt unberührt in einer gepolsterten Hülse, während der Sitz-lnorren auf einem stark gepolsterten Wulste ruht. Jeder Nmputirte wird die Erfahrung gemacht haben, daß der Stumpf mancherlei Veränderungen ausgesetzt ist. Mclall-umhüllungen lassen sich für diesen Fall nachträglich leichter ändern und anpassen, was bei Gliedmaßcn auö Holz große Schwierigkeiten hat. Mctallfüßc haben überdies bei gleicher Leichtigkeit wie Holzsüße den Vorzug gerin» gerer Reparatur-Bedürftigkeit. Was dic LcistungsfalM kcit mit diesen Fabricate« betrifft, so kann man "» einem von Pfister anqcfcrliglcn Oberschenkel dcn lia")/'' Tag üvcr stehend arbeiten und weile Strecken ohne jcd Unterstützung zurücklegen, wic dcnn Pfister nicht nu selbst dies an sich erfährt, sondern auch befähigt ist, se" Patienten zu besuchen und mit Leichtigkeit drei Trepp^ zu steigen. Ein künstlicher Unterschenkel gestattet bci gn> sliger Amputation, ausgenommen die Schnelligkeit^ Bewegung, fast soviel, wic dcr natürliche Fuß in Vc, n der Leistungsfähigkeit und läßt bcim Tragen in l"tM Bewegung wegen dcr natürlichen Form kaum den Un schied erkennen. Selbst Patienten, denen beide Füße a putirt sind, bedienen sich mit gutem Erfolge sci"r l"M lichcn Glicdmaßcn. Daraus ist cs zu erklären, daß 's ' aus England und Rußland sich Personen an P>U theils persönlich, theils unter Einsendung von 6HP ,, güsscn der gesund gebliebenen Arm- odcr Beinlhcilc, den. Seine künstlichen Hände sind wahre Kunsttv ' die, je nach den Arbeiten, welche mit ihnen lMA^ mcn werden sollen, allerdings im Preise schr v^M , sind. Seit dcm Kriege von 1860 ist vielen Per>o ^ welche eine Haud verloren, durch die Vollloinmcnhcl ^ Ersatzes die Beibehaltung dcr Lebensstellung "'"".6 g worden. Gegenwärtig ist Pfistcr mit der A"'^? t, cincs neuen Modells ciner künstlichen Hand bescM^, um mit derselben die Möglichkeit einer geläufigeren p ^ schrift durch ein ncucS System dcr mechanischen ^ ^ gung zu erzielen, als cS bisher dcr Fall war. wenn« ^ die vorliegenden Probcschriflcn dcn Beweis lus"", „ auch mit dcm bisher zur Anwendung gebrachten ^ dic Erlangung dcr Schrcibfähigkcit leine Schwler'u darbietet. 1713 Die Regierung lion Tours veröffentlicht folgende Drpcsche über das Unglück vom ll. d. (die Schlacht t>°n Orleans): La Ferl, AlincecorpS °'l da, Kricgsminlsler: Gestern sctztc der Feind seinen "latsch c,nf Oilcans forl; unscrc Truppc.1, welche sich a>>f der ötraßc nach Pans befanden, wurden von dcm , ^ Bclagcruug von p « ! i s wii l> uns dcm dcu lschen Hauptquartier ""te, in 8. Oktober gemeldet: „Was im Lause dieser Woche an Zusammenstößen '"!t dem Feinde innerhalb ?cr CcrinruugsiliUons von >^>!s vargekuiultic» ist, b'schruntt sich cms tlciuc Vor» Pu>lcllscha^iiütz>l, wic sie tagtäglich an dcm ciueu odcr lu'ocin PlNlltc dcr weit ausgcochutcu Ums^licßuügsliüic ^llfiiiocn. Vorgestern machte ein Lmilcmnlt dcs Köui.,^-l1'U!udier.Nigimc>!l<< Nr> 7 in dcr Nähe von St. (5loud "üt 18 Mann cincu vcrwcgcneu Necognoscirun.^ ^>l'cifzng übcr die Scine. Gtstcrn cnlspnn:! sich in dcr ^c^cnd von St. Germain-en Laye ein zicmlich hitziges Norpostcngcfccht, bei wclchcm 10 Uhlan^n durch das ^raiialfeucr des Mont Valerien nnd dcr Fo.tö bei St. ^cnis verwundet wurden Von größerer Wichtigkeit sind °'c Eleignissr, welche sich einige Mcilc» 'üdwärls vor-"crcilcn, nno welche vermuthlich heute odcr morgcu ,zu< ^'tschcidulig gelangen werden. Auf dcr Slraßc voü Or-^"" 'st nämlich ein feindliches Armcecoips von .'!0-' ')".(XX) «Dlanll herangerückt, das aus cincr Division "llauis^^ Truppen nnd im Ucbrigcn anS Mobil,zar» den besieht. Dcr Zweck desselben ist natürlich, Paris zum 6nl->"h zu kommen, und eS leidet laum einen Zweifel, daß blc Belagerten demnächst einen starken Ausfall machen werden, um die Verbindung mit diefer HilfSarmce zu "»rcdcn. Nachdem die Vorhut unserer Cavallcrie vor« Wcru uci Etan>pcs anf dieses Corps gcsloßcn und die stalle dsssdbcn durch ein Nccogiwscirungs-Scharmuhel wit eincin Verluste vou 1? Mann genau crmillclt hat. M Genial v. d. Tann aus seinem Hauptquartier in ^"gj»mcau mit 13 baicrischcn Balailloucn nach Arpa-I°>' hinabgcsendct worden, zu wclchcn noch l 7 preußische ^cUllillone dcö II. Armcccmpö mit 120 «beschützen und ^u ^avalleric-Divisionen gcstoßcn sind. Wenn die Mndlichcn Truppen Stand halten und nicht bereits den "muzug ^^^ ^^^^ ^.^ ^ ^^ vermuthlich ^llli noch zil cincr Schlacht kommen, (Ucdcr dic Kämpfe u Orleans am 10. und 11. October, in wclchcn die >/MWsche Loirc-Arutte geschlagen und übcr die Loire l'Ulfqctrichcn wurde, haben wir bercilS bcrichlct.) La >. ^"^mschm ist hier gestern die Avantgarde der Garde-^'^"elir angelangt und das mecklenburgische Corps, lHcs bei Toul gclcgcu, wird jeden Augenblick erwartet, ubc?^ ^^"^' mit'Benützung dcr Ciscnbahu, dcn Weg Etr c^s ^'^ em, wahrend dnö durch dic Einnahme uns.? 66 frcigewordcnc badischc Corps, zur Deckung im 3- ^"unulnicationslinic gegen etwaige Angriffe dcr 5nlh il " zusammengerafften feindlichen Truppen, zu dcfi,,^?^ Troycs gegen Paris hcranmarfchiit. Endlich Aiai, ^^ ""^ ^c bei Glogau gesammelte 5i0.000 W^. ' Uarke fünfte odcr Reserve Armec schon anf dcm jede',« ^ ^"' 'u baß dic Zahl unserer Truppen sich mit "" Tage verstärken wird." l'allcriV^ ^"ris, <.). October. Dcr deutschen Ca-"chile,,' ^^ ^^ ^^' "'^^ Ncquisitionsstrcifzügc unter-durch >>"^^' '"lrd dieser ohnehin beschwerliche Dienst im q^s,^ Schaaren dcr Frauctircurs, dic besonders the,, n, s ""' ^ln is jetzt stärker als früher aufzutau zweite,, z "^'!'.' ^^' erschwert. Ciuc Schwadron vou, eine V'^?'?'^^" Husiarcnrcgimcut (Todlcntöpsc), wclchc ^uckium-,?^?" "^^ ^hartrcs unternahm, fand bci dcm start vo> l^"" ^'l' "Elches sic passircn mußte, schr Hälfte sc' '""""'"urö besetzt. Dcr Rittmeister ließ die, Carcchiuer'" ^^"nschaft absitzen und zu Fuß mit dcm ^ tricbcil di ?^'"utcn dic .sAlßarcn das Dorf und vcr ! Verwund ?"^' hatten abcr selbst an Todten und es iu der !v i! ^^ ^ Mann Verlust. Schlechter erging -b"" K; 5 ?. ""'" /- auf dcn ". d. cincr Schwadron ' p^ußlschcn Hußarcnregimcnt (schlcswigcholstci. nischcs). Auf cincm Ncquisitionscommando nahm dic Schwadron in dcr Gcgcuo von Raiubouillet Nachtquartier in cincm Dorfe, wclchcs schon von vierzig baicrischen Infalltcristcn besetzt war; dcr dic Schwadron comman-direudc Nittmcistcr glaubte, daß die Baicrn die nöthigen Vorposten ausstcllcu würdcn, und versauutte dies dahcr leider, Cs sollte sich bitter rächen. In der Nacht überfiel ciuc starte Vandc von Franctireurs das Dorf, die ciuzclu in dcn Ställen neben ihren Pferden schlafenden Hnßarcn konnten sich in dcr Duutclhcit nicht schnell sammeln, und einige 00 Manu, darunter zwei Officierc, wurden gctödtct, verwundet odcr gefangen genommen, während ungefähr 50 Mmm, darunter dcr am Kopfe leicht verwundete Rittmeister, sich theils zu Fuß odcr auch auf ungcsattcltcn Pferden durchhicbcn und später sammcltcn. Cinzclnc zersprengte Hußaren finden sich jedoch wieder ein. Dic baicrischcn Infanteristen, welche zusammen iu ciucm größeren 5>ausc lagcn, konnten sich ohne nenucnswcrche Verluste durchschlagen. MssesueiücKeilen. — (Die gemeinsamen Veamlen.) Wie die „Oest. Corr." hört, ist dcr Entwurf eines Pensionsnor. lnalc's flir die gemeinsamen Beamten zur weiteren legislativen Behandlung vorbereitet. — (Im UntevrichlSiuiuistcriuln) wird nach dcn vclanntcn jüngsten Eruenmmgcu eine theilwcisc Veränderung der bisherigen Gcschäflseinthciluug erwartet. So viel bis jetzt dem Vernehmen nach feststeht, übernimmt Herr Miuistcrialralh Dr. Iickcr die Lcilung des Mittcl-schiilcndepclrtemcnls und behält Herr Ministerialralh von Hermann die Leitung des Voltöschuleudeparlcmcuts. — (H ouvc d.) Herr Eizh. Joseph hat einen Gcne-ralbefehl erlassen, in welchem derselbe sämmtlichen Osficic-rcu der Honvcd'Arlnec slir ihre Äcmühungen bei der Ab-richtuug der Manilschaft in den wärmsten Worle» dantl und sie daraus aufmcrlsam uiacht, daß dic Infanterie die Gefechtsordnung iu zerstreuter Linie, sowie auch dic Uebungen im Scheibenschießen eifrig fortsetzen solle. Bczü.lich der Honvcd-Cavcilleric äußcrt sich Sc. Hoheit dahin, daß diese nichts mehr zu wünschen übri,^ lassc, und heute schon so vMommen sci, daß sie jeden Moment dem Feind vor, geführt werde»! tonnte. Ferner srcut sich der Erzherzog, daß die Disciplin mit oen Leistungen auf gleicheui Niveau stehe. — (Duell.) Nm 12. d. M. sagte der l. l. quittirle Arlillerie-Oberliculenant G. Zs. in Pest, die allervollkom. menste Staalösorm sei eine wohlorganisirle Nepublil, wäh' rend der noch in Aclivität stehende Obcrliculnant I. K. wieder dec Ansicht war, daß die Völker nur durch eine monarchische Negierungsform beglückt werden können und cs die Pflicht eines jeden Patrioten sei. die Republik im Keime zu ersticken. Aus diesen verschiedenartigen Ansichten entspann sich ein solch hesliger Streit, daß der in Nclivi-tät stehende Oberliculcnant I. .ss. vor der ganzen in einen Wcinhause befindlichen Gesellschaft in die Worte ausbrach: „Eine Republik können nur solche „Schurken" erzeugen, wie Sie einer sind." Eine solche Beleidigung konnte nur mit Blut gesühnt werden, cö wurde daher ei» Pistulcnduell beschlossen. Icder sollte nur einen Schuß habcn. Die Gegner erschienen vorgestern pünktlich um 6 Uhr Morgens am (5p travlllan der Pester Thcrcsicnstadt. stellten sich lampfgerccht in ciner Entfernung von 20 Schrillen vor den Zeugen auf und feuerten zu gleicher Zeit die Pistolen auf einander ab. Dem quittirlen Oberliculcnant G. Zs. riß die Kugel ein Büschel Haare vom Kopfe, während der aclivc Oberlicute-nant ein Loch im linlc» Nerincl des HcmdcS davontrug. Da nun die beiden Schäden im Laufe dcr Zeit leicht reparabel sind, fo reichten sich bcidc Duellanten brüderlich die Hände und gingen dann in I.'s Keller, um die Versöhnung bei einem Frühstück zu feiern. — (Der elcllrische Kugelsucher), ein neues chirurgisches Instrument, wurde am 30. September znm erstenmale vom Stabsarzte Dr. Kcmpcrdick aus Solingen angewendet. Der Kngclsucher ist nach einem englischen Modell von Dr. Witte durch den königlichen Inslrumcntcn-machcr Schmidt iu Berlin folgendermaßen ausgeführt: Eine Sonde besteht aus zwei seinen, leicht biegsamen Me-lallstäbcn, welche unlen sondenknopsförmig zugehen. Icder dieser Stäbe ist in seiner ganzen Länge bis an die Spitzen mil Seide überspannen, also einer vollständig von dem anderen isolirt, und dann beide zusammen noch einmal übersponnen und lackirl, so daß das Ganze einer Kerze gleicht, aus welcher ein metallener Sondcutnopf hervorsteht. Die Sonde steht durch Leilungsschnüre mit einem elektrischen Läute.Apparate in Verbindung. Berührt man nun mit jenem Knopfe, welcher also die beiden Pole deS clcl» irischen Apparates bildet, irgend ciucn metallenen Körper, so wild die bisher durch die zwischen den Stäben be, stehende Isolirung unterbrochen gewesene elellrischc Kette geschlossen, dcr Contact lommt in Acwcgung und das an demselben befindliche Hammcrchcn schlägt unaufhörlich an die Glocke. Bei der ersten Anwendung gelang es Dr. Kem« pcrdick, bei einen» Verwundeten eine zwischen den Knochen des Hinterfußes eingedrungcnc Kugel, die man sechs Wochen lang vergeblich gesucht hatte, sofort durch Berührung mit dcr elektrischen Sonde zu entdecken und fomit dem Pa< licnten zur Äadicalhcilung zu verhelfen. — (In Nancy) hat dcr Kriegscorrespondent der „FranlfurterZtg." Hermann Vogel die alle Dominikaner-lirchc niit dcr Gruft dcr lothringischen Herzoge und eine im Bau begriffene Kirche besucht und in den beiden gefun« den. daß daselbst Photographien des Kaisers und der Kai< serin von Oesterreich zum Besten des VausondeS verlauft warden. Er erfuhr, daß seil dem Kriege die Nachfrage nach den Vildern gestiegen fei und die Verkäuferin sagte ihm zur Erklärung dessen, daß die Lothringer, wen» sie schon deutsch werden sollen, lieber österreichisch als preußisch würden. — (Zur Tagesgeschichte.) Der Aufruf des Frankfurter HilfsvcreinS für Straßburg gibt em umfassendes Bild des durch die Belagerung in der Stadt angerichteten Schadens und der daselbst herrschenden Noth. Wir entnehmen dem Schriftstück nachfolgende Daten: Nach offi» cicller Mittheilung zählt Straßburg mit der Bannmeile 5150 Häuser, die innere Stadt 3596. Der Werth der Hänfer ist nach den Grundbuchern etwa 160 Millionen Francs. Von den 3598 Häusern, der inneren Sladt sind die unversehrten nur nach Hunderlen zu zählen, 448 sind vollständig zerstört, die übrigen mehr oder minder beschädigt. Der große Verlust an Waaren ist hauptsächlich dadurch bedingt, daß, zumal in der Steinvorstadl, sich dichtgehäufte große Waarenlager in verhältnitzmäßig wenig werth» vollen Gebäuden und Magazinen befinden. Nach einer Schätzung ist der Werth der 448 völlig zerstörten Häuser zu 1(i'/2 Millionen, der Schaden an den minder verletzten Gebäuden zu drei bis vier Millionen anzunehmen. Noch andere, durch den Nluro »Hoint., durch verschiedene Baumeister und Kaufleute angestellte Berechnungen ergaben sämmtlich weitaus größere Schätzungssummen und überschritten lheilweife selbst 100 Millionen. So weit der Privalverlust. Der durch die Zerstörung der öffentlichen Gebäude veranlaßte Verlust ist ein überaus großer; nach sehr geringer Schätzung an Kirchen 3 bis 4 Millionen, Schulen 400.000, Museum-Gebäude 500.000, Theater 875.000, Präfectur 500.000, Stadthaus 90,s)00, Ge-richtSgebäude 500.000, Brücken- und Gemeindewege 2 Millionen Francs; der Werth der Kunstsammlungen, na« mentlich aber der berühmten Bibliothek, ist unschätzbar und geradezu unersetzlich; die meisten Stadtthore nicht mehr gangbar; die Gasanstalt, zerstört, kann nicht arbeiten. 258 Civilpersvnen sind durch die Wurfgeschosse getödlet, über 1100 verwundet worden. Noch leben mehrere tausend Personen in Kellern, in Kirchen, unter Brückenbogen, auf der Vorfluth dcr Kais u. f. w. Die Noth erscheint heute äußer< lich noch nicht so groß, wie sie sich in wenigen Wochen darstellen wird. Der eigentliche Taglöhner hat in den letzten Wochen ziemlich viel verdient, durch Aufräumen der Straßen, durch Nachtwachen in den durch das Bombar» dement mit Feuersbrunst bedrohten Häusern sein uns be-freundeter Notar hat für solche Wachen in seinen beiden nebeneinander liegenden Häusern 1356 Francs bezahlt); so-dann sind seit der Beschießung Straßburgs aus der Sparcafse große Summen, was in anderen Jahren erst mit Beginn des Winters zu geschehen pflegte, zurückgenommen worden, wöchentlich etwa 2l».l)(X) Francs Diese Aushilfsquelle ist aber bereit« versiegt, da die Spar. casse den größten Theil ihrer Gelder an die Slaatscasse abliefern muß, welche 4 Percent dafllr zahlt, jetzt aber »veder Capital noch Zinsen zur Verfugung stellt. Die Noth Straßburgs ist nach vielen Dichtungen hin eine furchtbare. Man sieht nur einen Theil derselben von den durch Tausende schaulustiger Fremden überfüllten Straßen aus; wer in das Innere der Häufer und Familien dringt, wird sie erkennen, sie wird ihn erschüttern. Hilfe in großem Maß< stab und rasch gegeben ist dringend erforderlich." — (Aus Japan.) Der Feldtelegraph, der sich unter den Geschenken der österreichischen Regierung an den Mikado in Japan befand, hat bereits eine Verwendung gefunden. Er wurde nämlich dazu benutzt, um den Kaiser von Japan mit dieser „wundervollen westlichen Erfindung" bekannt zu mnchen. Wie man der „W, Z." aus Addo vom 20. August berichtet, wurden die beiden Apparate im kaiserlichen Palast aufgestellt; an dem emen Ende des etwa eine halbe Meile langen Drahtes hatten sich der Kaiser mit seinen Frauen, am anderen Ende die Minister einge» funden. Die erste Depesche lautete: „Der Kaiser ist hier und bereit, dcn Apparat iu Thätigkeit zu sehen." — Die Antwort war ein Dank für die gnadenvolle Anwesenheit des Mikado. Hierauf antwortete der Kaiser, „daß er durch die wundervolle Erfindung der westlichen Nationen hocherfreut sei." — Sodann wurde vom Kaiser angefragt, wer von den Würdenträgern auf der Station anwesend fei, worauf mit einigen fehr langen Namen und Tileln geantwortet wurde. Das schien den Kaiser zu langweilen, denn er fchickle eine weitere Botschaft ab: „Man möge etwas Lustigeres telegraphiren." Bei Empfang diefer Depesche große Consternation, man wußte nichts Passendes ausfindig zu machen. Eine vorgeschlagene bombastische Phrafe wurde abgelehnt. Endlich schlug der Sohn eines Dailnioö vor: „Wir hoffen uns alle bei dem Weine zu unterhalten, den wir von der Güte Sr. Majestät erwarten." Dieser Vorschlag wurde mit Jubel aufgenommen und sofort trlegraphilt. Selbstverständlich ließ eine zustimmende Antwort nicht lange auf sich warten. Der Apparat blieb im laiferlichen Palast aufgestellt, damit sich dcr Mikado mit der neuen Erfindung noch weiter amusiren könne Der ^^^.^^"^""^" ganzen Hof und die hohen Würdenträger gemacht hat, war ein fo lieser und überraschender, daß man beschloß, die Einführung de« Te-legraphen m ganz Japan mit allen der Regierung zu Ge-böte stehenden Mitteln zu unterstützen und da« Voll darüber aufzutlären, um absichtliche Beschädigungen zu Killen. So hat gerade die österreichische Ofpedilion belge« 1714 tragen, den Kaiserhof in Veddomit zwei Erscheinungen zuerst bekannt zu machen: mit einem Vösendorfer FlUgel und einem Feldtclegraphcn, ,H ocales. — (ConstitutionellerVerein in Laibach.) Der Ausschuß beehrt sich hiemit, die Herren Vereinsmilglie-der zur 27. Versa m m l u n g, welche Freitag den 21tcn October d. I,, Abends 9 Uhr, im Saale der SchiefMtle stattfindet, höftichst einzuladen. Tagesordnung: 1. Neuwahl eines Ausschußmitgliedes. 2. Die letzte Session des kraini-schen Landtages. 3. Bedingte ReichsralhSwahlen und der Prolest der Landtagsminorität. 4. Die Durchführung deS Schulaussichtsgesetzes. 5. Das Ministerium und die Verfassung. — (Theater.) „Einer von unsere Leut," cmeS der besten Producle des witzigen Herausgebers des „Kikeriki," gab gestern unseren beiden Komilern, den Herren Etaindl und Kömmle wieder einmal Gelegenheit, Proben ihrer ausgezeichneten Befähigung darzulegen. Der erstere war nicht minder als Jude. wie der letztere als Apothekergchilfe vortrefflich; die Scenen in der Apotheke waren die Krone der Ko'mmle'schen Komik und erhielten das Publicum in fortwährender Heiterkeit. Wie wir hören, hat Herr Director Fontaine die Liickcn im Opernpersonale durch Engagement eines Tenors, einer dramatischen Sängerin und eines Vas-sisten bereits ausgefüllt, welche demnächst in Laibach eintreffen sollen. Die Eisenbahn Laibach-Tarvis. Der „Grazer Tagespost" wird aus Tarvis, 10ten October, geschrieben: Wir sind in wenigen Tagen Mitte October angelangt, allein es hat nicht den Anschein, als sollte die Eröffnung der Vahn Laibach «Tarvis in nächster Zeit bevorstehen. Zwar arbeiten bereits zwei kleine Locomotive« von Laibach bis zur kärntnerischen Grenze, allein den kärntnerischen Äoden hat das Dampfroß noch nicht betrelen. Es ist nämlich der Damm nächst der Vrücke über den Echwarzen-bach nicht vollendet, ebensowenig jener über die Morocutti-Gräben und vor dem Tarviser Bahnhöfe, an mehreren Punkten, insbesondere zwischen den Brücken über den Schwarzenbach und Weißcnbach fanden in Folge des letzten Nngcwittcrs Erdabrutschungen statt, welche Nachbesserungen erfordern, die Schienenleguug ist theilweise noch nicht ausgeführt, theils nur provisorisch angebracht. Wenngleich im Lause des Sommers und Herbstes mit Aufwendung aller Kräfte gearbeitet wurde, so macheu sich doch die Nachwehen des ungewöhnlich ungünstigen Winters gcltcnd, wodurch die Arbeiten bedeutend im Rückstände verblieben und trotz aller Anstrengung der Ausfall nicht vollständig ersetzt werden konnte. Wenn man bedenkt, daß eben auf der noch unvollständigen Strecke von Weißenfels bis Tarvis die größlen Objecte sich aneinander reihen, daß die Brücken über den Schwarzenbach und Weißenbach Kunstwerke sind, welche sich hoffentlich auch praktisch erproben werden, daß bei Aufführung der Dämme eine riesige Erdbewegung erforderlich war, indem der Damm vor dem Tarviser Bahnhofe 10.000 Cubiktlafter, die Dämme über die Marocutti-Gräben 5000 und 6000 Cubitllafter Erde fassen, daß der Durchstich der Marwiese im festen Gestein am höchsten Punkte 8 Klafter, im Durchschnitte 5 Klafter Tiefe hat, so muß man anerkennen, daß die Ueberwindung dieser Schwierigkeiten in dem Zeitraume von 1 ^ Jahren, wovon beinahe ein halbes Jahr wegen des strengen Winters in Abschlag zu bringen ist, an der Grenze des Möglichen angelangt ist und wenig» stens in Oesterreich bisher unerreicht dastehen dürfte. Wenn das günstige Herbstwetter noch 14 Tage an« dauert, so ist laum zu zweifeln, daß die ganze Bahnlinie — zwar nicht am 20. October, wie ein fanguinifcher Correspondent der „Tagespost" berichtete, wohl aber am Iten November zur Eröffnung kommt. Sollten wir aber, wie im vorigen Jahre, vom Winter überrascht werden, so kann von Eröffnung der Bahn im Laufe dieses Jahres leine Rede sein. Zum Glücke hat es damit eben keine besondere Eile, insbesondere nicht während des Winters, denn außer zu« nächst betheiligten Unternehmern wird schwerlich Jemand ein besonderes Interesse an Eröffnung dieser Sackbahn haben und dürfte die noch problematische Erösfnungsfahrt den Anfang und das Ende des Verkehrs bis zum Frühjahre bilden. Hoffentlich wird wenigstens eine erkleckliche Anzahl Touristen im nächsten Jahre diefe in landschaftlicher Beziehung wahrhaft großartige Nahn zu Ausflügen ius Kärnlnerland benützcn und Touristen allein werden von dieser Vahn für ihre Zwecke Vortheil ziehen, biö endlich die Berbindungsstrecke Villach-Taruis vollendet sein wird. — Nach einer der „Presse" zugekommenen telegraphischen Depesche wurde am 15. d. M. die erste Probefahrt auf der soeben vollendeten Strecke Laibach - Tarviö vorgenommen. Hiebei wurde die ganze Strecke von Laibach bis Tarvis ohne den geringsten Anstand zurückgelegt, und ist die ganze Bahn als für den öffentlichen Verkehr vollständig geeignet befunden worden. Es wird nun am 24ten d. M. die behördliche technisch . polizeiliche Prüfung stattfinden und nach derselben die Bahn dem öffentlichen Ver-lehre übergeben werden. Ncncüc Post. (Oristillal'Telegramm der „Laibacher Zeitung") IVien, KG. Qctober. „ÄVarrens Correspond«?»;" vernimmt, daft bczüsslich der Groß «zrunddcsitzwahlcll in Böhmen die Nessierunss die Absicht hat, ebenfalls mit offenem Visir einzutreten, und daß für diese NZahlen eine dritte Kandidatenliste unter Mitwirkung der Ne,,ierunss in Vorbereitung sei, aus Männern zusammengestellt, von denen die Regierung, wcnn auch au ihrer Verfassungstreue Niemand wird zweifeln können, doch eine unparteiische, wohlwollende Veurtheiluug ihrer Frie-dcusmissiou erwarten zu können hofft. Fürst Älteuodorff soll bereits in dieser von der Legierung patronisirten Kandidatenliste sich befinden und dürfte deren Publication demnächst schon bevorstehen. Die Pester „Reform" bestätigt, daß der Finanz-ministcr die Zusammenstellung des Budgets beendigt hat und fügt hinzu, dasselbe ergebe auch für diesmal kein Deficit. Ueber einen gefaßten Entschluß oder gehegten Vorsatz des Papstes, nach Innsbruck zn übersiedeln, ist, wie die „Ocsterr. Eorr." versichert, in Wien an maßgelien-der Stelle auch nicht eine entfernte Andeutung bctaimt geworden. Glaubwürdige Gerüchte spreche» von neueu Anstrengungen zur Herbeiführung dcs Friedens auf Grundlage der Abtretung dcs (ölsaß und Annexion uo» Lurcmblira. an Deutschland. Eine neue Zusammenkunft zwischen Biö-marck und Favre wird für heule vorbereitet. Es bestätigt sich, daß General Boycr, erster Adjutant dcs Marschalls Vazaine, uach Versailles abgcrciSl ist, um wegen der Capitulation von Metz zu unterhandeln. Im deutschen Hauptquartier wird, wic es schcint, nicht allein über dm Frieden, sondern auch über dic zu» künftige Gestaltung Deutschlands verhandelt. Nächst dcm baicrischcn Piemicr Glasen B>ay nud dem liaicrischen Kriegsminister v. Pranlh werden auch der würltembel» gischc Premier-Minister Millnacht und der württcmber fische Kriegsminister Suckow im Hauptquartiere zu Ver« failles im Laufe dieser Woche eintreffen, um an dc» Verhandlungen bezüglich der zukünftigen Gestaltung Deutschlands entscheidenden Antheil zu nehmen. Die lieideu württcmbergischcn Ständelammern sind auf den 21. October einberufen. Die Einberufung der Münchner Kammern erfolgt auf den 15. November. Garibaldi hat sich mit einer Legion von 1500 Freischärlern bereits in die Pogcsen geworfen. Sein Zweck ist die Operatiousliliie der Deutschen zn stören, die Eisenbahn so oft als möglich zu lmlcrbrecheli und auf dicfc Art die Zufnhrcn nach Mtz, besonders abcr nach Paris, zu hemmen. Er wird sich zunächst mit dcr Linie Straßliurg-Toul beschäftigen und da das 14. Arnica corps (Gadcnscr) vor sich finden. Es ist die Übersiedlung der französischen Regie» rungsfiliale von Tours nach Gordcaur in Aussicht genommen. Die Clbcschiff.chrlsi'icscllschaft erhielt die Anzeige daß dic Vloladc dcr deutschen Sccplätzc am ltt. October wieder beginnt. Die dänische Regierung soll besohlen haben, die Panzerschiffe scgelfcrtig zu hallen; auch die norwegische" Schiffe follen AuSrüstnngsbcschl erhallen haben. Am 10. d. mn .'! Uhr Nachmittags fand dcr Ei»-;ug dcs Gl'oßhcrzogs »on MccklcllblN'g in SoissonS att der Spitze dcr ftommer'schcn, magdcblü'g'schcii und hcssi-scheu Fcstungs-Artillerie, dcr schlc^wigcholstcm'schcn Pioü-nicre und dcr LaKdmcljrliatMonc von Fralch'nit, zNislrm, Landöverg, Woldcnliurg, Ärandcnbur^, Rnupin, Prci^ lau und Iiitcrbogk nnd dcr halbcrslädt'schm schwcrc» Reiterei statt. Die deutschen Verluste während dcr diel-wöchentlichen Ecruirung, dcr tägliche» Vorposlcngcfcchlc und der viertägigen Beschießung sind gering. Es wurde» 4000 Gcfangsnc gemacht und 132 GcsclMc crl'cnlcl. Die Einnahme von Soissone gibt dcn Dcnlschcn von ChalonS an cine zweite Eisenbahnlinie mich Pali?, die nunmehr aufs Nenc prakticabcl gemacht wird, waS nmso wichtiger ist, als die audrre Linie bekanntlich nur bis M»aur geht, Ans dem Hauptquartier liegt eine Nach' richt vom 13. October vor; dicsclbc sag!: Der Mangcl an jcder nachdrückliche, Offensive seitens Paris will» läglich auffälliger; seit dem 30. September ist km, lläf' tigcr Aussall mehr gemacht worden. Dcntscherscils wi^ biö zum wiiklich^n Augilff kcin Kanonenschuß abgefeuert, obwohl d>c Foils ihre Munition in unglanbl chcr Wcisc verschwenden. Telegraphischer TttcrlisellUnrS vom 18. October. 5perc. Meialliancs 57.—. - 5pcrc, MctalliqlieS mil Ma>-mid Noocmlicr-Zinsen 5,?. -,, — 5>pcrc. NalioüalAnlehrn . - 1860cr Slanl^AnklM 92.--.-. Vanlacticn 7ll Credit-Actiru 255.50. — London 124 05. — Sillier 122.25. — K l. Milnz-Dllcatcn 5.95. - Napolrond'orö 9.92. 2lnstekomlzlcne Fremde. Äm:<;. Oclobl'r. (5lefaut. Die Heircn: Nnmpler, Priuatier, von Samador. -" Zencr, Privaücr, von Äiarburss, ^avnilar, von Sl, Mal" lin -- Heller, jlcinfm., von Toplilz. Kovacic, Priester, von Idria. — jlnccht, jtanfm., von Wien. — Ivantic, (5o»nM uon Cilli. - Hecht, von Agram. ...... Cechal, vm, lldine. -^ ^öwy. Tapezierer, vun Innsbruck. Oordml, vu» ^,'oU' d»n. — Vogel, von Steyr. - Die Fmnen.- ^agallcy, vutt Amerika. — Pototuit, Von Kropp. — ssrl. jtn»U'r, Priuale, von Sunnessss. Stadt ülttien. Dic Herren: Ärennl, Handrlsm., von Waras' din. Graf Pilcklcr, t. l. Beamter, uoll Madmannsdorf. ' Sertic, jtanfin., von Wien. Vaierischcr >>of. Die Herren: Uoßmann, Abiturient, von Planina. — Dworzal, don Böhmen. — Marcollini, Bah»' assistent, uun Maniago. Theater. He»t<: ^ehrcr zur ^eit IosefO ««. Historische« Z»'l' bild in 3 Äclcn unn Mirnüi. (Nouilitt.) Morgen: Hchwäyerin vo» Saragossa. Opcrttle >» 2 Acten, (vtouilät.) Ateteol'l^lscheH'.eolil'chllll'^l'll i,» !.'ail)lla) ^ <: u. Mg. 325.7« z- 6.« windstill Nllnz bew, ^ .4 I«. 2 „ N. 32«,?3 ^.li,« NO. schwach dilun bewüllt ^„ 10 „ M. ^2?,,.4 < 7.« windstill aanz bnu. ' ^)tach>-»elischcin. Abende Ncc,en. Das TageSmittel drrWärmc l ^'^ nm 0'4" nnter dcm Normale. Veraulwurllicher N^dartrin : Iqnn,, u. il l c i i, m a N r.___ sl/i^l^ni^^i^l TUien, 17. October. Die Vürse war geschäftalllstigür als in den letzt'N Tagen nnd in entschieden frenndlicher Slimmnilci, welche übrigens in dcr rrstcn O0rsei>hllls<^ lcb' W«»(flnU^lllVz. hafteren Ausdruck alS in dcr zweiten fand. Rcnlc nnd Htaatstus^ sowohl, als die gangbaren SpecnlaliouSch'cctcil nud mehrere Anlagöpapicre an« der Branche dcr Va>llc>cl>e> wurden besser bezahlt; auch einige Eiselidahnactiell fanden erhöhte Nachfrage zu gehobenem Cnrsc. Im weiteren Verlaufe traten Realist,imncn und mit ihnen Abschwächungrn der Preise ein. 4. 'Aügemeine Staatsschuld. ssilr 100 sl. Vrld Wllllrf Eiuheitlicht Staatsschuld zu 5 pTt.-. in Noten verzins». Mai-November 56.90 57.10 „ „ ^ Februar-Augnst 56,90 57.10 „ Silber „ Iäuuer-Iuli . 66,40 66.60 .. „ „ April-October. 66.40 <»6.50 Steueranlehen rückzahlbar (^) . —.— —.— V°se 0 I l«39 ..... 238.— 239.— ,. „ 1854 (4 "/„) zn 250 si. 84.75 85.25 « ., I860 zu 500 fl. . . 92.20 92.35 " « 1860 zn 100 fl. . . 103 50 104.50 " .. 1864 zu 100 fl. . 114.20 114.40 Et°"«-D°mänen-Pfandbriese zu "0 ft. , Silber . . 119.— 120. - ». wr«ndenttast H-Vdli ti n. Fi»r 100 fl. Geld Waare Böhmen . . . . z»5p Geld Waare, Anglo-östcrr. Vanl abgcst, . . 219 25 219 75 Analo-ungar. Nanl .... "3.50 84.50 Banlvercin.......217.75 218.25^ Voden-Ereditanstalt .... —.— —-— < Creditanstalt f Handel n. Gew, . 255 20 255.40 «Kreditanstalt, allgem. nngar. . . 77.50 78 — Escompte-Gesellschaft, n, ö. . . 875.- 880.--Franco-ästerr. Vanl .... 100.— 100.25 Gemralbant.......74.— 74 50^ Handelsbanl.......88.50 89.50 Nationalbanl.......712—713 — Niederländische Vant . . . .22375 224.50 Pcrcinsbani.......93.— 93.50 Verlehrsbant.......1.^4.50 135.— «. Actien von Transportunternehmungen. Geld Waare Nlfüld-Fiumaner Nahn . . . 168.25 168.75 Vühm, Westbahn.....239.- 241 ^- Earl-Ludwig-Bahn.....238.75 239.25 Donau-Dampfschiffs. Gescllsch. . 545,— 547. - Elisabeth-Wcstbahn.....214 75 215 — Elisabeth-Westbahn (Linz - Nud- weiser Strecke).....180.— 182.- Ferdmands-Nordbllhn . . . .2097.-100.— > Fünll'rchtn-Varcstr-Vahn . . —. — — stran'.'Iosevba.Nahn . . .188 50 189-i!emberq-«^rn.«Ia!s»,er-Vahn . 195.50 196. i.'lol,d. üsterr. .......327.— 329 — Omnibus........—. - .— Nudolfs-Äahn......162.75 163.25 Siebcnbilrger Buhn . . . . 165— 166.-l Staatsbahn.......383.- 384.- Slidbahn........174.10 174.30 Sitd'nordd, Verbind. Bahn . . 169. - 169.50 Theiß-Vahu.......228.5,0 229 50 ! Tramway........158,25 158.50 «. Pfandbriefe (silr 100 fl) Ally, ijst Bodm-7 50 l.'»-^ Nudolf-Stiflnnc, zn 10 ft. . . 14l)0 I/'- 'Wetbs.l '3M°n) Geld WA NugSbur« fllr 100 sl slldd. W. 103,50 1 > / Frankfurt a,M. U)0 fl. dctto 103.75 I>" -^ Hamburg, für 10,) Marl Äailco 91 50 -" .^ i!°ndon, fi!r w Pfund Sterling 124.15 l^>^ Pari«, jllr 100 Franc« . . . — ^' <5onrS oer Geldsprten Geld W"""^ K. Münz-Ducat«, . 5 fl. 94 lr. 5 st. -'" ^ Napolc°u«d'°r . . 9 „ 92 „ 9 ,. >' ' Vercinsthaler. . . 1 ., 63 « 1 '. «^' ^ Silber . . 122 „ - « 122 ' -" " Kraiuische Grundeiltlastung« - Obligationen, P"« vatnotirung: -.- Geld, - W""'