des k. k. vollständigen ln Harlmr /Zeitigen/fecrf/ van c/e/ /j/c'ie// Inhalt: a) lieber die hydrostatische» und aerostatischen Apparate im Thierretche, vom s»pp. Professor Earl Rirck. b) Amtlicher Bericht, vom Direktor. J/üS'f'b à Über die hydrostatischen und aevostatischen Apparate im Dhiereeiche. Sie verschiedenen Bewegungsarten, die sich im Thierreiche vorfinden, werde» bedingt durch die verschiedenen Apparate, die jedem Thiere eigentümlich sind; so müßen bei einem Thiere, welches zum Gehen bestimmt ist, die Bewegungsorgane ans ganz andere Weise gebaut sein, als.bei einem anderen, welches bloß kriechen Kinn, so müssen eigene Springapparate da sein bei jenen Thieren, denen diese Bewegung eigen ist, und dasselbe ist der Fall bei den Bewegungen des Fliegcns und des Schwimmens. Während die anderen, früher genannten BewegnngSarten im höheren oder geringeren Grade allen Thierklassen eigentümlich sind, die überhaupt die Fähigkeit besitzen, sich zu bewegen, sind die letzten zwei Arten der Bewegung, nahmt ich das Fliegen und das Schwimmen für bestimmte Thierklassen sehr charakteristisch, treten jedoch anch, wenn gleich sporadisch und unvollkommen in den meisten anderen Thierklassen auf. Diese beiden Bewegungsarten sind in ihrem Prinzipe sehr nahe mit einander verwandt. Jeder Körper, der ein größeres spezifisches Gewicht hat, als die ihn umgebende Materie, muß in derselben, wenn er nicht mechanisch unterstützt ist, zufolge seiner Eigcnschwcre zu Boden fallen; jeder Körper aber, der in einem bestimmten Rannie ein geringeres Eigengewicht besitzt, als die ihn umgebende Materie in demselben Raume besitzen würde, muß notwendigerweise in dieser Materie aufwärts steigen, und im gasförmigen Körper fliegen, im tropfbarflüßigen Körper oder auf demselben schwimmen. Der Schöpfer sorgte daher bei all' de» Thieren, die zu einer von diesen zwei Bewegungen bestimmt waren, daß ihr Körper das bestimmte spezifische Gewicht habe, welches im richtige» Verhältnisse steht zum Wasser oder zur Luft, oder wen» dieses Verhältniß nicht Vorhände» ist, so versah er sie mit den »othwendige» Apparaten, um das richtige Verhältniß Herstellen zu können. Diese Apparate kenne» zu lernen und wo möglich etwas genauer die Art und Weise ihres Gebrauches darzustellen ist der Zweck dieser Zeilen, die zumeist scho» bekannte Dinge zusammcnfaße», welche i» syste- matischen Werken zerstreut zu finden sind. Der Mensch, welcher nicht nur die zweckdienlichen Eigenschaften und Eigentümlichkeiten der Thiere z» feinem Vortheile benützt und ausbeutet, sondern auch viele von diesen Eigenthümlichkeite», die ihm versagt sind, nachznahmen und so zu seinen Zwecken zu verwenden sucht, besitzt alle Bewegungsarte», mit Ausnahme 1* des Fliegcns und Schivi»»,icns; zur letztere» ist er noch besser geeignet, zur erftere» hingegen durch sein ;n großes spezifisches Gewicht ganz und gar unfähig. Er nimmt daher zu künstlichen Mitteln seine Zuflucht, hängt sich an einen mit sehr leichtem Gase gefüllten Ballon und steigt mit dessen Hülfe hinauf in die Lüfte, oder er befestigt an seinem Körper Apparate, die er den natürlichen Flugapparaten nachbildet, und sucht auf diese Weise sich über die Erde zu erheben; wenn er aber schwimmen will, so bindet er an seinen Körper mit Luft gefüllte Blasen, welche sein spezifisches Gewicht in das nothwendige Verhältniß zum Wasser versetzen, um darin sich bewegen zu können. Uebrigens ist in der Klaße der Säugethiere weder die Bewegung des Fliegens noch die des Schwimmens besonders hoch ansgebildet, wenn auch eine nicht unbedeutende Anzahl derselben zu schwimmen im Stande ist. Eigentliche Flugthiere finden wir bloß in der Ordnung der Fledermäuse, welche zwar keinen Apparat besitzen, um ihr spezifisches Gewicht zu verringern, aber mit Werkzeugen versehen sind, um die Luft unter ihrem Körper zu verdichten, also das spezifische Gewicht derselben zu vermehren? und gleichsam durch Stützen ans die unterhalb befindlichen Luftschichten sich empor zu heben; dazu besitzen sie die Flughaut, welche zwischen den vorderen und Hinteren Erlremitäten ausgespannt, zu diesem Zwecke sehr gut geeignet ist. Aber eben daher kommt es, daß der Flug dieser Schiere mehr ein Flattern zu nennen ist, weil sie beständig darauf hingewiesen sind, durch fortwährendes Zusammenschlagen der Flughaut gegen den Bauch die Luft in dem verdichteten Zustande zu erhalten, der nothwendig ist, daß sie nicht zu Boden fallen. Die Bewegung des Schwimmens kommt viel häufiger vor, und wird dadurch ermöglicht, daß alle schwimmenden Säugethiere eine größere oder geringere Menge von Fett (das ein geringeres spezifisches Gewicht hat als das Wasser) in ihrer Mnskelmaße enthalten, wodurch das spezifische Gewicht des ganzen Körpers verringert wird. Diejenigen schwimmenden Säugethiere, welche in die Ordnung der .9? n g e t h i e r e gehören, besitzen Schwimmhäute 'zwischen den Zehen, das Flußpferd hingegen besitzt nicht einmal diese, und schwimmt dennoch mit seinem unförmlichen Körper ziemlich behende. Die mit den Naubthiereu nahe verwandten Seehunde und Robben sind mit eigentlichen Schwimmfüßen versehen, welche endlich bei den eigentlichen Wallen eine wirkliche Floßengestalt annehmen, wo sogar auch die Hinterfüße verwachsen und einen wagerechten Schwanz darstellen, der ihnen als Steuerruder dient, lim sich eine Vorstellung machen zu können, in welcher großen Menge bei diesen, mit vollem Rechte Mcerwitnbcr genannten, Schieren die Fettmaße Auftritt, soll das Beispiel des Pottwalles dienen, welcher nebst dem gewöhnlichen Schratte, einem bei der gewöhnlichen Luftwärme schon flüßtgeu Fette, welches alle Scheile des Körpers ja selbst die Haut durchdringt und nahe au 20000 Pfund liefert, auch noch an manchen Scheilen seines Körpers den Wallrath in einer Menge von 5000 Pfund angehäuft enthält; überhaupt rechnet man, daß ein Wallfisch von 60 Fuß Länge au 40000 Pfund Thran liefere. Die Klaße der Vögel ist so zu sagen die Klaße der Luftthiere unter den Wirbelthieren, denn in keiner anderen Klaße treten die Flugapparate mit solcher Vollkommenheit auf, als in dieser. Schon die Gestalt dieser Schiere ist derart, daß sie mit dem gegen den Kopf zu schmal zulaufen- den Körper leichter die Luft durchschneiden können; die Knochen sind bei ihnen auf das kleinstmögliche Volumen gebracht, damit sie nicht so sehr den Körper beschweren, ja sogar im Inneren hohl, so daß anstatt des Markes die meisten Knochen mit Luftgäugen versehen sind, selbst das Zellgewebe unter der Hank ist so gebildet, daß cd Luft zwischen sich aufnehmen kann; überdieß sind die vorderen Ertremitäten zu wahren Flügeln umgestaltet, und, wie der ganze Körper, mit Federn versehe», welche Bedeckung viel leichter und zum Fluge tauglicher ist, als die Haarbedeckung. Wenn der Vogel fliegen will, so springt er etwas in die Höhe, oder läßt sich von einem höheren Punkte herab, breitet die Flügel ans, welche als eine Art Fallschirm wirken, schlägt sodann mit den Flügeln gegen den Bauch zu, wodurch er die Luft unter sich verdichtet, und durch den Widerstand, den er findet, sich wieder etwas hebt; eigenthümlich ist die Bewegung der Flügel nach aufwärts, indem selbe dabei von selbst sich zusammenfalten und daher einen viel geringeren Widerstand finden, als bei der Bewegung nach abwärts; diese Nachgiebigkeit der Gelenke ist nothwendig, da sonst der Vogel bei der Bewegung der Flügel nach oben ebensoweit zurücksinken müßte, als er früher aufgestiegen ist. Da der Widerstand, den der Flügel bei der Bewegung nach abwärts findet, mit der Größe des Flügels wächst, so muß auch in demselben Maße die Geschwindigkeit des Aussteigens wachsen, oder ein kleinerer Flügel muß in derselben Zeit verhältnißmässig mehr Schläge machen, um eben so schnell emporzusteigen; dadurch entsteht ein lauter nnd rauschender Flug, während bei großen Flügeln stets ein leiser Flug vorhanden ist. Jedoch in dieser Weise allein zu fliegen, würde für die Vögel zu ermüdend sein, die Natur hat sie daher mit anderen Hülfsmitteln versehen. Das wichtigste darunter ist die Pneu maticität der Knochen, welche, wie früher erwähnt, darin besteht, daß fast alle Knochen im Inneren Hohlräume besitzen, die ans den Lunge» mit Luft gefüllt werden können. Der Ban der Lungen ist deßhalb schon anderer Art, als bei den Sänge-thtcrcn, da sie nicht in Lappen zerschlitzt, sondern mit sogenannten Luftröhrenästen versehen sind, welche die ein* geathmete Luft sowohl in die Knochen gelangen lasse», die zu diesem Behnfe mit Löchern an den Gelenken versehen sind, fènderli auch das Muskelgewebe unter der Haut theilweise erfüllen, so daß das Blut auch außer den Lungen Gelegenheit hat sich mit dem Sauerstoffe zu verbinden Eine Folge dieser beförderten Athmnng ist die höhere Temperatur des Vogelblutes (welche die des Säugethierblutes stets um einige Grade übertrifft), daher auch die Körperwärme gesteigert wird. Während des Fluges ist die Athmung viel schneller als im ruhenden Zustande, daher anch alle diese Prozeße in höherem Grade vor sich gehen. Daß die Pneum^tirität der Knochen ein wichtiges Hülssmittel des Fliegens ist, beweiset der Umstand, daß jene Vögel, welche nicht fliegen können (wie der Strauß u. f. w.), auch keine pneumatischen Knochen besitzen, und die Knochen derselben Vögel, die später gut fliegen, sind in der Jugend nicht hohl, sondern mit blutreiche» Säften angefüllt, welche erst mit der Entwicklung der Flugwerkzeuge verschwinden. Durch diese Mittel wird das spezifische Gewicht des Körpers bedeutend vermindert, da es sonst in allzugroßem Mißverhältniße mit der athmosphärischen Luft stehen und das Fliegen erschwere» würde. Alle diese Hülssmittel des Fliegens machen einen ziemlich großen Theil der Vögel anch zum Schwimmen geeignet, vorausgesetzt, daß stch zu jenen Apparaten noch Schwimmapparate, wie Schwimmfüße ». dgl. geselle»; übrigens kommt das Schwimmen bei ihnen zn keiner größeren Vollkommenheit, als zu einem Dahingleiten auf der Oberfläche des Wassers; die wenigsten sind eigentliche Taucher. ES darf uns daher nicht wundern, wenn wir unter dieser Abthcilnng der Schwimmvögel auch die beste» Flieger vorsiudcn, aber auch wieder solche, die des Fluges ganz entbehren müßen, da die Flügel bei ihnen ganz ohne Federn sind und die Pneumaticität der Knochen fast ganz fehlt. Die Natur hat sic aber dafür durch eine sehr große Speck»,asse e»tschädigt, welche sic z» vortreffliche» Schwimmern macht. In der Klasse der Amphibie» begegne» wir ciucili einzigen Thiere, welches eine fliigartige Bewegung z» vollbringe» im Stande ist, nähmlich Draco volans; aber bei diesem dienen die verlängerten geraden Nippen bloß als Fallschirm, nicht so sehr als eigentliches Flngorgan. Häufiger treffen wir die schwimmende Bewegung an, so bei den Schildkröten, Krokodilen, Frösche», Schlangen ic. ohne andere Apparate dafür angeben zu können, als die Schwimmfüße nnd bei einigen eine»scitlichkompreffen Schwa»;; »»r bei de» Schlange» ist das zu bemerke», daß fle, wenn sic schwimmen, die Luftzellen ihrer Lunge (von der nur der eine Lungenflügel ent* wickelt ist und sich längs des ganzen Leibes erstreckt) mit Luft ansüflen, um auf diese Weise ihr spezifisches Gewicht zu verringern. Sie sind auch im Stande sich lange unter dem Wasser anfzuhalten, da sie bei der langsamen Cirkulation ihres Blutes des Athmens seltener bedürfen als andere Thiere. In der Vorwelt cristirte allerdings ein unter die Amphibien gehöriges Thier, nämlich die Gattung l’lcrodactilus, die in der Oolithformation Auftritt, und mit vielen Eigcnthümlichkcitcn der Amphibien versehen, dennoch Vogelmerkmale verbindet, indem es durch die Pneumaticität seiner Knochen, so wie durch eine (jedoch auf etwas andere Weise als bei den Fledermäusen) zwischen den Füßen auSgespanute Flughaut, wahrscheinlich zu einem ziemlich leichten Fluge befähigt war. In der Klasse der Fische begegnen wir nur Thieren, die bloß für den Aufenthalt im Wasser geschaffen sind, und mit wenigen Ausnahmen (der fliegenden Fische und Kletterfische) dieses Element auch nie verlassen; cs ist daher ihr ganzer Körper, sowohl in der Totalform als in seinen Einzelheiten für die im Wasser einzig mögliche Bewegung des Schwimmens eingerichtet. Ihr Körper enthält nämlich gleich unter der Haut eine dichte Lage von Zellgewebe, dessen Fortsetzungen als Jntermuskularhäute in die darunter liegende starke Muskelmaße eindriugen, welches meist so sehr mit Fett erfüllt ist, daß sie den Namen Fetthautgcwebc erhalten hat. Dadurch schon ist das spezifische Gewicht dieser Thiere bedeutend herabgesetzt Sie besitzen aber ferner noch einen Apparat, über deßen eigentlichen Zweck man zwar noch nicht ganz im Klaren ist, der aber dennoch in den meisten Fällen als hydrostatischer Apparat anzusehcn ist, nämlich die Schwimmblase. Bei den meisten Thieren dieser Klasse befindet sich nämlich innerhalb der Leibeshöhle ein Luftsack, der von vielen Naturforschern mit den Lungen der höheren Thiere verglichen wird, aber dadurch von den Lungen sich unterscheidet, daß er ein einfacher hohler Sack ist, während die Lungen immer eine mehr oder weniger zellige Struktur zeigen; dcnnock soll die Schwimmblase einen Theil der sezernirenden Thätigkcit und Kraft der Lungen an sich haben, in dem sie Stickstoff und überflüßigen Sauerstoff aus dem Blute absondert, und diese beiden Gase durch einen Verbindungsgang in den Schlund abführt, welcher Vcrbindungsgang aber vielen Fischen ganz mangelt. Obgleich die That-sachc, daß man in der Schwimmblase meist sehr stickstoffreiche Luft vorfindct, für diese Ansicht spricht, so scheint doch der Umstand, daß, wie oben erwähnt, bei vielen Fischen die Schwimmblase keinen Ausweg hat, um die sezcrnirten Gase auszulecrcn, und daß bei vielen die Schwimmblase ganz mangelt, mehr dafür zu sprechen, daß dieses Organ mehr ein Apparat zur Verringerung des spezifischen Gewichtes sei, als ein Hülfsorgan der Athmung. Indem nämlich der Fisch die in der Schwimmblase enthaltene Luft von Zeit zu Zeit anSstößt und wieder erneuert, erhält er ein Mittel nach Willkühr im Wasser anfsteigen oder absteigcn zu können; er braucht nur durch Drücken mittels seiner Bauchmuskel die Schwimmblase zu verkleinern, so vermindert sich dadurch im Ganzen seine Größe bei gleichbleibcndem absoluten Gewichte, cs nimmt also sein spezifisches Gewicht zu, er sinkt unter; während, wenn im entgegengesetzten Falle der Druck auf die Schwimmblase uachläßt, das Volum des Thicres größer wird, ohne daß Materie dazugekommen wäre, also bei verringertem spezifischem Gewichte, der Fisch im Wasser in die Höhe steigen muß. Es ist nur noch die Frage zu beantworten auf welche Weise der Fisch die Luft in die Schwimmblase hineinbringt. Wenn die Schwimmblase einen Auöführungsgang in die Speiseröhre besitzt, so ist dieser Vorgang wohl leicht cinzusehcn, indem man oft genug beobachten kann, wie die Fische an die Oberfläche des Wassers heraufsteigen und daselbst mit offenem Rachen die Luft cinschluckcn und also auf diese einfache Weise die Schwimmblase füllen ; aber wie früher erwähnt wurde, besitzt die Schwimmblase vieler Fische keinen Ausführungsgang, sondern ist ringsum abgeschloßcn, also jene einfache Füllungswcise unmöglich, cs wurde daher die Meinung ausgesprochen, daß die netzartig verzweigten Gefäße, welche sich auf der Innenfläche solcher Schwimmblasen befinden, die nothwcndige Luft selber absondcr». Ein fernerer Bcwciß, daß die Schwimmblase ein Hülfsorgan der Bewegung ist, liegt darin, daß jene Fische, welche keine Schwimmblase besitzen (wie die Cyklostomen, Haie, Rochen, Schollen k.), entweder stets am Grunde des Wassers leben, oder den Mangel dadurch ersetzen, daß sie auf der Seitenfläche schwimmen, oder duich sehr schnelle Bewegung des Körpers sich aus der Tiefe emporheben Eine Erklärung des Zweckes der Schwimmblase, wie sie nämlich bei einigen Fischen (besonders Bauch-flossern) Austritt, ist noch erivähueuswerth, indem bei diesen Thieren dieses Organ auch Hülssorgan des Gehörsinnes zn sein scheint. Es besteht nämlich eine höchst merkwürdige Verbindung zwischen der Schwimmblase und dem Ohre, indem von jedem Vorhofe der beiden Ohren ein Schlauch nach hinten läuft; diese beiden Schläuche vereinigen sich hierauf zn einem häutigen Kanale, welcher durch das Hinterhaupt durchaeht und unter dem ersten Wirbel in zwei blinde Säcke endigt. Von diesen Säckchen erstrecken sich drei Knöchelchen, die zu einer Reihe oder Kette verbunden sind, bis zur Schwimmblase in der Weise, daß das erste Knöchelchen jene blinden Säckchen berührt, das letzte derselben aber mit einem hackcnförmigen Fortsatze an der Schwimmblase hängt. Wenn auf die Schwimmblase ein Druck ansgeübt wird, so hebt sich augenblicklich das erste der Knöchelchen. Es ist daher sehr wahrscheinlich, daß die Fische auf diesem Wege, unterstützt durch diese mechanische Vorrichtung, im Stande sind, den Stoß und die Schwingungen des Schalles stärker wahrzunehmen, als ohne dessen Unterstützung, was noch um so wahrscheinlicher wird, als man oft beobachtet hat, daß ein Fisch, der in der Gefangenschaft daran gewöhnt wurde, auf den Ton einer Glocke herbei zukommen, ebenfalls herbeieilt, wenn mau durch schwaches Blasen die Oberfläche des Wassers in eine schwingende Bewegung versetzt, da er auf diese Art ebenso Vibrationen verspürt, wie wenn durch de» Tou das Wasser in schwingende Bewegung gebracht worden wäre. Es drängen sich ihm nämlich diese hervorgebrachten Oscillationen durch das Ohr und jene mechanische Vorrichtung bis zur Schwimmblase, gerade wie ein Mensch den Schall einer Trommel im Bauche und Zwerchfelle verspürt und ein Taubstummer selbst Musiktöne auf diese Weise zu vernehmen im Stande ist. Das Fliegen der früher erwähnten fliegenden Fische besteht in weiter nichts als in einem Empor-sch,teilen ans dem Wasser, was jedoch nur kurze Zeit audaucrt, indem sic außer dem Wasser ihrer Kiemen wegen nicht lange ansdauern können. Zum Schüfe des Fliegens dienen ihnen die verlängerten Brustfloßeu. Unter der großen Abtheilung der wirbellosen Thiere erscheint in der ersten Klasse derselben, nämlich in der der Insekten der Flug in einem hochentwickelten Zustande, in einem Grade, welcher der Entwicklung des Fluges bei den Vögeln nicht nur gleichkommt, sondern selbe in manchen Individuen sogar noch übertrifft. Jedoch dieser hochentwickelte Zustand ist bei den Insekten nicht immer vorhanden, sondern wir wißen, daß er bei allen einem viel unvollkomnerem Zustande folgt, daß mit anderen Worten, die Infekten durch eine mehr oder weniger vollkommene Metamorphose, erst zn Flngthieren nmgeschaffen werden; doch in welch' verschiedenem Grade, in welch' großer Mannigfaltigkeit der Flug in derselben Klasse bei den eiuzelueu Ordnungen erscheint, kann man leicht mischen, wenn man das Gaukeln des Tagschinettcrlingcs mit dem schwirrenden Flnge der Eulen vergleicht, wenn man dcu mehr ruhigen Flug deö Käsers dem blitzschnellen Fluge mancher Fliegen entgegenstellt, kurz eine Verschiedenheit und Abwechslung, die uns hinweist, daß die Apparate bei diesen Thieren äußerst verschieden gebaut sei» müßen. Alle diese Thiere sind im vollkommenen entwickelten Znstande (nach vollbrachter Metamorphose) äußerst pneumatisch gebaut, indem schon das Athmungssystem, welches bei ihnen vorhanden ist ein Tracheen system ist, welches darin besteht, daß an allen Leibesringen (mit Ausnahme des Kopfes), an beiden Seiten Stigmen, d. i. Oeffuiingen vorhanden sind, die den Eingang zu Luftröhren (Tracheen) bilden, welche sich im Innern des Körpers maunigfach verzweigen und verweben; dadurch, daß diese Tracheen stets mit Lust gefüllt sind, gewinnt der Körper uugemein au Leichtigkeit, der überdieß durch citte, in größerer oder geringerer Menge vorsiudliche äußerst flockige Fettmaße ein sehr geringes spezifisches Gewicht hat. Dic erwähnten Tracheen gehen auch in die sogenannten Flügeladcrn über und bewirken erst durch ihr Gefülltsein bei vielen Insekten (bei den Flugflügeln der Käfer) die Festigkeit der Flügel und ihre Tauglichkeit zum Fluge. Nach der Mannigfaltigkeit der Gestalt der Flügel richtet sich sodann die Verschiedenartigkcit des Fluges bei den Insekten. Der Tagschmetterling mit seinen großen und hochlicgcnden Flügeln und seinem tut Verhältnisse kleinen Körper muß einen gaukelnden und sehr schwankenden Flug haben, der jedem etwas stärkeren Luftzüge folgt, da er demselben keinen Widerstand entgegen zusetzen tut Stande ist. Viel besser fliegt der Abcndfalter, welcher durch das bessere Vcrhältniß zwischen Flügel und Körper dazu viel geeigneter ist. Die Käfer, bei denen die vorderen Flügel ans dicker Chitinmasse bestehend zum Fluge nicht geeignet sind, sondern nur zum Schutze für die zarten Hinterflügel vorhanden sind, sind tut Ganzen genommen keine guten Flieger, da bei ihnen der Körper meist zu- groß ist im Verhältnisse zu den Flügeln. Die Hinterflügel sind im ruhenden Zustande unter den Flügeldecken zusammengefaltet, und erst, wenn das Thier fliegen will, läßt cs Luft in die sogenannten Adern treten, wodurch sie zum Fluge tauglich werden. In der Ordnung der Immen (Hautflügler, Hymcnoptcra) finden sich die besten Flieger, obgleich einige Gattungen von ihnen, wie z. B. die Ameisen und einige Schlupfwespenarten, nur zur Zeit der Begattung Fittoci besitzen. Sie sind immer zu vieren vorhanden, alle glasartig, von höchstens 10 Luftadern durchzogen, die Anderen länger und breiter als die hintere», besonders gut zum Fluge geeignet, da überdteß auch die Größe des Körpers im paffenden Verhältnisse zu ihnen und derselbe nur mit einer dünnen Chitinhant versehen ist. Sic gehören zu den ruhelosesten unter den Insekte», wie man leicht an dem Treiben der Bienen ersehen kann; aber eben durch ihre Ruhelosigkeit machen sic sich zum Fluge tauglicher, indem sic dabei sehr viel Wärme erzeugen, wodurch die Luft in den Tracheen verdünnt und leichter gemacht wird. Den Beweiß dafür kann man leicht machen, indem man einige Bienen unter ein Glas sperrt, worauf man nach einiger Zeit finden wird, daß dasselbe durch die starke Athmung der Thicre warm, ja selbst heiß geworden ist, ja daß die Bienen zuletzt wegen der zu großen Hitze sterben müssen. Eben so gute Flieger finden sich in der Ordnung der Zweiflügler (Diptera), bei welchen die zwei Flügel auch meist ganz glasartig gebaut und von wenigen Luftadern durchzogen sind. Sonderbar ist das zweite Flügelpaar bei ihnen in sogenannte Schwingkolbcn umgestaltet, welche beim Fliegen sich sehr schnell bewegen, ohne daß man bisher den Zweck derselben eingcsehen hätte. Auch iit der Ordnung der Libellen (Ncuroplera) finden sich einige gute Flieger, obgleich bei vielen von ihnen die mit netzartigen Luftadern durchzogenen Flügel zu groß werden im Verhältnisse zum dünnen und leichten Körper (z. B. die Amcisenlibellen und Termiten). Die Ordnung der Grillen (Orfhopfera) ist nicht durch besonders gute Flieger bcmerkcnswcrth, sondern cs finden sich hier schon viele Gattungen, die jedes Flugapparates entbehren. Wenn Flügel vorhanden sind, so ist das vordere Paar, wie bei den Käfern, zu Flügeldecken »mgeschaffe», »ich auch das Hintere dient den meisten mehr als Fallschirm beim Springen, als zum eigentlichen Fluge. Die Ordnung der Hemipteren oder Halbflügler enthält nur mehr wenige zum Fluge taugliche Thicre, wie die Cicaden und manche Banmwanzen; die meisten sind auf andere Bewegungsarten angewiesen. Die BewegungSart des Schwimmens ist in dieser Klaße viel seltener vorhanden als die des Fliegens, nnd zwar findet sie sich meist nur bei den Eiitwicklnngszuständen derselben. Allerdings gibt es Schwimmkäfer, die durch ihre flache Gestalt und durch das Tracheensystem zu guten und schnellen Schwimmern von der Natur geschaffen sind und überdieß au den Haaren der Unterseite Lnstbläschen mitführen, und unter der letzten Ordnung der Halbdecker die Familien der Wasserwanzen (Notonecta) und Wasserskorpione (Nepa); Larven jedoch, die im Wasser sich befinden nnd daher auch schwimmen können, finden sich in mehreren Ordnungen, so sind z. B. in der Ordnung der Dipteren die meisten Larven der Mücke» zum Schwimmen gebaut, indem sie ohnehin sehr gering, mittels der Haarbüschel, die am Kopfe und an den Leibesringeu sich befinden, und mit Hülfe einer Art Schwanzfinue im Wasser sich herum tummeln, jedoch nicht besonders gut, während die Larven der Ephemeren oder Eintagsfliegen fast ihre ganze Lebenszeit im Wasser schwimmend zubringen, da ihre Lebensdauer als fliegendes Insekt von sehr kurzer Dauer ist, so wie die Larven vieler Hemipteren auch als ziemlich gute Schwimmer bekannt sind. In der Klasse der Spinnen finden wir keine der beiden Bewegung-Zarten, indem allen Thieren, welche hieher gehören, die Flügel fehlen, und alle auf dem Lande leben. Denoch hat einigen von ihnen (die Familien der Wolfsspinnen und Stoppelspinnen u. a.) die Natur den Instinkt gegeben, sich an freie fliegende Spinnfäden anznhängen und so ihr spezifisches Gewicht verringernd die Luft zu durchsegeln. ES sind dieß die letzten Anzeichen von fliegender Bewegung, welche uus im Thierreiche begegnen; wir werden daher bei den folgenden Klassen nur mehr die schwimmende Bewegung zn besprechen haben. In der Klasse der K re b se begegnen wir einer eigentümlichen, nämlich der nach rückwärts gerichteten schwimmenden Bewegung, da bei ihnen die Fortbewegung dadurch geschieht, daß sie den Hinterleib uud besonders sein rudersörmigeS Ende stoßweise unterschlagen. Allerdings tritt bei einigen auch eilte mehr regelmäßige schwimmende Bewegung auf, so z. B. beim Moluckenkrebsen (Limulus), dessen Hinterleib floßenartige Schwimmfüße trägt, oder bei der ganzen Ordnung der Stomatopoden (Squilla, Seeheu schrecke), ja auch unter den eigentlichen Krebsen bei einigen Brachinren und Palaemon. Bei einigen wie bei den Amphipoden (Flohkrebsen) und den Daphnien (Wasserflöhen) geht die schwimmende Bewegung sogar in eine hüpfende über. In der Klasse der Würmer begegnen wir der schwimmenden Bewegung bei einer großen Zahl der dahin gehörige» Thiere, in dem sehr viele davon im Wasser sich aufhalten. Der einfache Bau dieser Thiert, das gänzliche Fehlen gegliedeter nnd bei vielen der Mangel aller Gliedmaßen bedingt nothwendigerweise eine sehr einfache schwimmende Bewegung, die nur durch die Fußstummel und Borste» bei einigen unterstützt wird; in beständigen Windungen und Krümmungen durchschneiden sie die Gemäßer. Eine komplizirtere schwimmende Bewegung finden wir in der Klaffe der Eephalopoden oder Kraken; indem alle Bewegungsorgane besitzen, die ihnen beim Schwimmen behülflich sind, auch dient ihnen der Trichter bei der Fortbewegung, indem sie das Athemwaffer bei demselben Herausstoßen und so nach der entgegengesetzten Seite sich ziemlich behende fortbewegen. Man erzählte früher viel von dem Papiernautilus (Argonauta) nnd von seinem Schwimmen oder eigentlich Schiffen anf der Oberfläche des Meeres, wobei er seine segelartig gebildeten Arme zum Auffangen des Windes, die übrigen Arme aber als Ruder benütze ; die ganze Fabel rednzirt sich aber dahin, daß er im Stande ist, in seiner vom Wasser leeren Schale sich auf die Oberfläche des Meeres zu erheben, und sich von den Meeres-wellen hin uud Hertreiben zu lasse», bemerkt er Gefahr, uaht z. B. ein Sturm heran, so füllt er sein Gehänse »nt Wasser und sinkt durch das so vermehrte spezifische Gewicht indie Tiefen wieder hinab; übrigens benutzt er, wie alle übrigen Kracken das Hervorstoßen von Wasser ans seinem Trichter zur Fortbewegung, wodurch, da derselbe an der offenen (hinteren) Seite der fchneckenhanSähnlichen aber wenig gekrümmten Schale sich befindet, die Bewegung wie die eines nach vorwärts fahrende» Schiffchens erscheint. Eben dieselbe Bewegung scheinen die Eephalopoden der Vorwelt gehabt zn haben. Auch in der Klasse der Gasteropoden (Schnecken) stoßt uns häufig die schwimmende Bewegung auf, jedoch bei den verschiedenen Ordnungen in verschiedener Weise; während die Gymnobranchiaten (Naktkiemcr) meist auf dem Rücken liegend, mittelst den auf beiden Seiten herabhängenden Kiemen sich bewegen, erzielen andere (die Cirrhibranchiaten) die Bewegung durch einen fleischigen, flößen- oder ruderförmigen Lappen, der in der Mitte der Bauchsohle sich befindet, und bei den Pteropoden (Flügelfüßler, Floßenschnecken) finden wir sogar Thiere, welche indem sie in senkrechter Lage sich befinden, ihre floßenartig gebauten am Kopfe befindlichen Lappen bald als Ruder, bald als Segel zu ihrer Weiterbewegung gebrauchen. Obgleich die Klasse der Muschclthiere bloß Thiere enthält, die nur im Wasser sich aufhalten, so finden wir doch bei ihnen wenige Gattungen, die des Schwimmens fähig sind, wie die Kammmuscheln (Peclcn), welche wegen der flugähnlichen schwimmenden Bewegung, die sie mit ihren Schalenklappen zu Stande bringen, die Schmetterlinge des Meeres genannt werden. Da die Klaffe der Brachiopoden solche Thiere enthält, die etweder mit ihren Schalen an andere Körper festgewachsen sind, oder welche ans andere Weise, mittels eines Fußes, sich festhalten, so ist auch bei ihnen wenig von der schwimmenden Bewegung zu bemerken. Dasselbe gilt von den Tunikaten (wozu die Salpen und Ascidien), welche höchstens reihen und gruppenweise eine schwimmende Bewegung haben, da die entwickelten Tbierc bald eine kreisförmige Reihe um eine gemeinsame Are bilden, bald in Längsreihen (Ketten) verwachsen. Nur zur Zeit der Zwiichengencrationen schwimmen die Einzelnthiere frei herum, ohne jedoch besondere Organe zum Schwimmen zu besitzen. Die Klasse der Holothurien enthält ziemlich gute Schwimmer, die aber meistentheils nach Art der Würmer durch Contraktionen ihres Körpers schwimmend sich fortbewegcn, da die kurzen Ämbulakren ihnen zwar beim Kriechen, aber bei dieser Bewegung nicht behülflich sein können. Sonderbar scheint cs, daß die Klasse der Seeigel Schwimmer und zwar ziemlich gute Schwimmer aufzuweisen hat, da sie doch fast nur kugelförmige Thiere umfaßt, oder solche, die eine elipsoidiftbc Gestalt besitzen, ohne größeren Anhangsorganen, mittels welcher sie sich im Wasser schwimmend fortbewcgen können; denn auch bei ihnen dienen die Ambulakralfädcn und Pedi-cellarien zu anderen Zwecken, da sie wegen ihrer Kürze beim Schwimmen nichts nützen können. Da aber bei diesen Thieren die Eingeweide des Körpers fast ganz in eine Wassermasse cingehüllt sind und überdicß ein sehr komplizirtes Sistem von Waffergcfäffcn zum Schüfe der Athmung vorhanden ist, so erhält der durch die Kalktafeln ziemlich schwere Körper dadurch ein geringes spezifisches Gewicht, kann also von den Wellen des Meeres leicht hin und her getragen werden. Dasselbe gilt von der Ordnung der Asteroiden, welche obgleich in die Klasse der See sterne gehörig, dennoch fast keine Arme besitzen. Auch den eigentlichen Sccstcrncn (z. B. Astems) nützen ihre Arme wenig, welche eine geringe Beweglichkeit besitzen, da sic mit einem Netzwerke von Kalkstäben überzogen sind; bei allen diesen Thieren muß daher ebenfalls das Athemwaffcr, das im Körper sich vorfindct, das spezifische Gewicht verringern, und so cs möglich machen, daß dieselben von den Wellen hin und hergetricbcn werden. Ebendasselbe ist bei den Schlangensternen (wozu Comatula, Ophiurn it. a.) der Fall, welche ebenfalls nur schwerfällig sich bewegen können, da, obgleich die Arme bei ihnen beweglicher sind als bei den vorigen, sie dennoch durch ihren spezifisch schweren Körper genvthigt sind, sich auf dem Grunde des Meeres aufznhalten. Ziemlich gute Schwimmer finden wir jedoch wieder in der Klasse der Quallen, welche insgesammt durch ihren ganz gallertartigen und darum leichten Körper zu dieser Bewegung besonders geeignet sind. Bei den Röhrenquallen besteht die mehr oder weniger unregelmäßige Gestalt fast nur aus Schwimmhöhlen, welche z B. — li- bri ber Familie Diphyida als eigenes Schwimmhöhleustück austreten, das durch Röhren mit dem anderen Körper-tstctle, dem Saugröhrenstücke, zusammenhängt, bei der Familie Physophorida hingegen eine Luftblase bilden, welche oben befindlich den übrigen Körper trägt, und bei der Familie Physalida fast einzig den Körper bilden. Bei den Scheibenquallen macht die ganze Gestalt schon das Schwimmen leicht, indem sie sich mit den am Rattbe der Scheiben befindlichen Fäden fortbewegen. Wenn auch bei den Rippenquallen keine eigentlichen Schwimmhöhlen und Luftblasen austreten, so machc sie doch die hohle Gestalt ihres Körpers sehr leicht und die Bewegung erfolgt mittels kleiner eiförmiger Blättchen (Schwimmblättchen), die in mehreren Reihen am Körper sich vorfinden. Da die zur Klasse der Polypen gehörigen Schiere meist festgewachsen und korallenbildend sind, so ist von ihnen hier nicht viel zu sagen; einige wie die Familien Cornularina, Halcyonellea, Cristatellma schwimmen allerdings wenigstens zeitweise herum, es ist aber die Bewegung bei ihnen (mit Ausnahme der letzten Familie) keine besonders freie und geschieht hauptsächlich durch Kontraktionen des Körpers und der Fangarme. In der Klaffe der Aufgußth ier ch en treffen wir wieder recht gute Schwimmer an, welche diese Bewegung theils mittelst Kontraktionen des Körpers, theils mittels Flimmereillien ausführen. Obgleich die absolute Geschwindigkeit dieser Schiere klein erscheint, da z. B. nach Ehrenberg Hidatina mit eine Linie in 4 Sekunden durchläuft, so ist doch die relative Schnelligkeit ziemlich bedeutend, wenn man nämlich die absolute Geschwindigkeit im Vergleiche zu ihrer Körperlänge betrachtet; oben genanntes Schierchen besitzt nämlich eine Länge von Ì3 Linie, legt also in 4 Sekunden eine Strecke zurück, die seiner 13fachen Länge gleich ist, also dasselbe, als ob ein Mensch in demselben Zeiträume einen Weg von 71 à Fuß machen würde; und ebenso, obgleich Monas punctum 48 Sekunden braucht, um eine Linie zu durchlaufen, so ist dennoch seine Bewegung noch schneller als die vo- rige, da dieses Thierchen weniger als Tn'ÖT[ Linie mißt. So finden wir an der Grenze des Thierreicheö bei den einfachst organisirten Thierchen noch solche ausgezeichnete Bewegungen. Carl Rieck. ykNt tli ch ev Bericht. I. Lehrverfalsung. A. Stand des Lehrkörpers im Studienjahre 1857. Zn dem wirklichen Stand zählen folgende Glieder: 1. Ein man nel Herbek, der Zeit wirklicher Direktor des Marburger, und dcsignirter Direktor desBrün-ner Gymnasiums, correspondirendes Mitglied der geologischen Reichsanstalt in Wien, Verordncter der Stadt-gemeindc Neuhans in Böhmen ic, Ferner die Herrn Professoren nach ihrer Dienstesanciennität: 2. Rudolf Puff, wirklicher Lehrer der Geschichte und deutschen Sprachwissenschaft, Dr. der Philosophie, Mitglied der historischen Vereine in Graz, Laibach und Agram, des geographisch-montanistischen Vereines »nd der Landwirthschaftsgcsellschaft in Steiermark, Ehrenbürger inMarbnrg (imStatuS der höhernGehaltSgebühr); 3. Franz Spcrka, wirklicher Lehrer der antikklassischen Philologie und Gymnastal-Bibliothekar (im Stande der höhern Gchaltsgebühr); 4. Georg M a th ia sch i t sch, wirkl. Religionsichrer it. Erhortator am Obcrgymnasiuin, Ccknlarpricftcr der fürstbischöflichen Diöcese Scckau; 5. Dominik Buswald, wirklicher Lehrer der antikklassisch. Philologie, Dr.der Philosophien. Eapitular des Bcncdikiincrstiftcs Admont (im Stande dcrhöhcrn Gehaltsgcbnhr); 6. Martin T crst c n j ak, wirkl. Rcligionslehrcr -und Erhortator am Untergymnasinm, Cckularpricster der fürstbischöflichen Diöcese Seckau, Inhaber des goldenen Verdicnstkrcuzes, ordentliches Mitglied des historischen Vereines für Kärnthen, des Vereines für südslaviscbe Geschichte und Altherthumsknnde, und korrespondircndeö Mitglied des Gcschichtsvcrcincs für Krain; 7 Adalbert Svoboda, wirklicher Lehrer der Geschichte und Geographie, Dr. der Philosophie; 8. Josef Eßl, wirklicher Lehrer der Mathematik und Physik, und Custos des Physik. Cabinets; 9. Franz Podrüzek, wirklicher Lehrer der an-tikklaffischcn Philologie, Sckularpriester der bischöflichen Diöcese Brünn, wirkliches Mitglied der deutsch-morgcn-ländischcn Gesellschaft von Halle und Leipzig, und correspondirendes Mitglied des-stenographischen Centralvcr-cines in Oesterreich zu Wien. 10. Mathias Reich, approbirtcr Lchramissnp-plcnt für slovenische Sprache und Literatur, Scknlarprie-ster der sürstbischöflichen Diöcese Seckan; 11. Michael Kellner, approbirtcr Lehramts-supplcnt für Mathematik und Physik; 12. Johann Lei tu er, LehramtSsnpplcnt für altklassische Philologie; 13. Josef Steiner, Lehramtösupplent für altklassische Philologie; , 14. Earl Riecf, Lehramtssnpplent für Naturgeschichte und Phnsik, und EustoS des naturg. MusenmS. B. Der Lehrplan. Absolut - obligate Lehrfächer. Achte Klasse. Klassenvorstand: Josef Eßl. Ntligionslehre, 2 Stunden. Geschichte der christlichen Küche von Jos. Feßler. G. Mathiaschitsch. tütnmfdje Philologie, 5 Stunden. Horatii carm. lyr. Sermon. Epist. (edit. Grysar) eine Auswahl hievon. Epist. de arte poetica. Taciti Annal. lib. I. II. Germania. Mündliche und schriftliche synthetische Hebungen nach Grysar. D. Bus w a l d. Griechische Philologie, 5 Stunden. Platon's Phädon. Sophokles' Ajas. Dcmosth. II. Rede gegen Philipp. Grammat. synthetische Pensen auf Grnnd der Lektüre. I. Lettner. Deutsche Sprache, 3 Stunden. Gelesen Iphigenie auf Tauris v. Göthe; Wilhelm Tell v. Schiller mit vollständiger stilistisch-ästhetischer Analyse. Daran 'die Literaturgeschichte. Deklamazionen. Jeden Monat drei stilistische Aufgaben. 9tnb. Puff. Geographie, Geschichte, vaterlandskuiidc, 3 Stunden. Schluß der neuem Geschichte. Die mittlere nnd neuere Geschichte mit bes. Nncksichtsnahnic auf die Geschichte des osten. Volkes. Statistik des österr. Staates. Rud. Puff. Mathematik, 1 Stunde. Wiederholung und Einübung der Hauptgebiete der Algebra und Geometrie. Jos. Eßl. 3 Stunden. Magnetismus, Elektrizität, Wärme, Optik, Anfangsgründe der Astronomie und Meteorologie. Wiederholung. Jos. Eßl. philosophische Propädeutik, 2 Stunden. Die empirische Psychologie nach Zimmermann. Der Direktor. Slovenische Sprache, Literatur, 2 Stunden. Lektüre nach Mikloftv's Chrestom. palajoslovenica. Ueber-stcht der altslovcnifthen Literatur. Math. Reich. Siebente Klaffe. Kla s s e n v o r st a nd: Johann Leitner. Neligionslehre, 2 Stunden. Katholische Moral. G. Mathiaschitsch. Lateinische Philologie, 5 Stunden. Ciceronis or. contra Cat. I. et II. pro Archia poeta, de imperio Cn. Pompeji, Aeneidos lib. VI. IX. Stilistische Hebungen nach Süpfle, mündlich und fchrift- I. Leitner. Griechische Philologie, 4 Stunden. Demosthenes I.N.II. Olynth. Rede, I. R. gegen Philipp. Sophokles' Phi-loktet. Grammat. synthetische Uebnngen auf Grund der Lektüre. I. Leitner. Deutsche Sprache, 3 Stunden. Lektüre aus Mozarts Lesebuch für D. G. mit sprach, facht, ästhet. und literatur-historischen Erklärungen. Versuche ili der Lefititg des Mittelhochdeutschen. Vortragübuugen. Jeden Monat drei stilistische Ausgaben, Besprechnn-geu derselben in der Schule. R. Puff. Geschichte, Geographie, 3 Stunden. Mittlere Geschichte. Neuere Geschichte bis zum Schluß des 17. Jahrhuu-derteö (Pütz). Das Einschlägige der Geographie (Pütz). R. Puff. Mathematik, 3 Stunden. Algebra: Unbestimmte Gleichungen des ersten Grades. Quadratische Gleichungen mit Einer Unbekannten. Progression, Combina-zio». Binomischer Lehrsatz. Geometrie, Anwendung der Algebra ans Geometrie. Analytische Geometrie in der Ebene nebst Kegelschnitten (Močnik). M. Kellner. PhlM, 3 Stunden. Allgemeine Eigenschaften. Chemische Verbindung. Gleichgewicht nnd Bewegung. Wellenlehre ititb Akustik (Baumgartner). M. Kellner. Philosophische Propädeutik, 2 Stunden. Formale Logik nach Dr. Beck. Der Direktor. Slovenische Sprache, 2 Stunden. Lektüre nach dem illyrischen Lesebuch v. Weber. EpoS »Osman« v. Gnn-htlic. Slovenische Aufsätze. ,M. Reich. Lechfie Klasse. Klassenvorstand: Rudolf Puff. tteligionslcljrt, 2 Stunden. Kathol. Glaubenslehre nach C. Martin. G. Mathiaschitsch. CflttinifdjC Philologie, G Stunden. Virgilii Aeneidos üb I. II. & III. (mich Hoffmanu). Caji Sallustii bell. Catil. Stilübungen nach Süpfle, mündlich und schriftlich. Jos. Steiner. Griechische Philologie, 5 Stunden. Hom. Ilias IX.-XV. XVIII XIX. Herodoti lib. V. Grammatisch-synthetische Pensen. Fr. Podräzek. Deutsche Sprache, 3 Stunden. Auswahl ans Mozart's Lesebuch für's O. G. mit auf Form und Sache eingehenden Bemerkungen. Jeden Monat drei stilist. Aufgaben. R. Puff. Geographie und Geschichte, 3 Stunden. Altrömische Geschichte. Mittelaltcr bis Gregor VII. (Pütz). Ad. Svoboda. Mathematik, 3 Stunden. Algebra: Potenz, Wurzel, Logarithmen, Gleichungen des 1. Grades mit 1 und mehreren Unbekannten. Rcdukzion algebraischer Ausdrücke. (Močnik). Geometrie, Trigonometrie und Stereometrie. (Močnik). J°s. Eßl. Naturgeschichte, 2 Stunden. Zoologie in enger Verbindung mit Paläontologie und geographischer Verbreitung der Thiere. (Schmarda). E. Ri eck. Stovenische Sprache, 2 Stunden. Lektüre mit Auswahl nach MiUostč’8 Berilo VI. Freie Vorträge. Neuslovcnische Literaturgeschichte. Aufsätze. Math. Reich. Fünfte Klasse. Klassenvorstand: Michael Kellner. Neligionslehre, 2 Stunden. Die vorchristliche und christliche Offenbarung. G. Mathiaschitsch. Lateinische Philologie, 6 Stunden. Titi Livii R. R. lib. I (Grysar). Ovidii carm. scicela e lib. Mctamorph. VI. Jeden Monat drei synthetische Pensen, mündlich und schriftlich. Dr. Bnswald. Griechische Philologie, 4 Stunden. Xonoph. A nab. lib. V. VI. VII. VIII. (nach Schenkt). Iüad. rhaps I. II. (nach Hochcggcr). Alle vier Wochen eine grammatisch-synthetische Hausarbeit. Fr. Spe rka. Deutsche Sprache, 3 Stunden. Lektüre aus Mozart's Lesebuch s. d. O. G. I. mit Auswahl, begleitet von stilistischen und sachlichen Erklärungen. Freier Vortrag. Alle 14 Tage ein Aufsatz abwechselnd in der Schule und zu Hause. R. Puff. Geographie und Geschichte, 3 Stunden. Alte Geschichte und Geographie bis zur Unterjochung Griechenlands durch die Römer. (Pütz). Fr. Podräzek Mathematik, 4 Stunden. Algebra 2 Stunden. Die algebraischen Rechnungsopcrazionen. Eigenschaften und Theilbarkeit der Zahlen. Vollständige Lehre der Brüche. (Močnik). Geometrie, 2 Stunden. Longimetrie und Planimetrie. M. Kellner. Naturgeschichte, 2 Stunden. Mineralogie in enger Verbindung mit Geognolie nach Fellöcker. Botanik in enger Verbindung mit Paläontologie und geographischer Verbreitung der Pflanzen nach Bill. K. R i e ck. Slovenische Sprache, 2 Stunden. Lektüre »ach Miklo-sič's Berilo V. mit sprachlichen und sachlichen Erklärungen. Freie Vorträge. Stilistische Arbeiten. Math. Reich. Vierte Klaffe. Klassen vor st and Franz Podräzek. Netigionstehre, 2 Stunden. Geschichte der Offenbarung des neuen Bundes nebst einer stizzirteli Geschichte des Chiistenthnnis nach Schumacher und Siemers. M. Ter stenj a k. Lateinische Sprache, 6 Stunden. Lektüre aus Caes. bell. Gali. I. — V. Daran die Tempus- und Moduslehre »ach F. Schnltz's lat. Sprachlehre. Zur Veranschaulichung der metrischen Regeln eine Auswahl aus Ovid. Synthetische Hebungen, mündlich und schriftlich, nach Süpfle. Fr. Podräzek. Griechische Sprache, 4 Stunden. Analytische und synthetische Nebersetzung an der Hand des griechischen Elcmeutarbuches von Schenkt. Daneben Wicder-bolnng der regelmäßigen und Beendigung der unregelmäßigen Formenlehre. Fr. Podräzek. Deutsche Sprache, 3 Stunden. Lektüre nach Mozart's Lesebuch IV. für Unterg. mit Auswahl. Freie Vorträge. Geschäftsaufsätze. Andere Aufsätze. Ad. Svoboda. Geographie, Geschichte, NatcrtandsKunde, 3 Stunden. Schluß der neuen Geschichte und zusammenfassende Wiederholung des geogr. Unterrichtes. Populäre Vaterlandskunde, eingeleitet von einer tabellarischen Darstellung der Hauptmomente der österreichischen Geschichte. (Pütz.) Rud. Puff. Mathematik. 3 Stunden. Arithmetik: Zusammengesetzte Verhältnisse mit Anwendungen. Gleichungen des 1. Grades mit 1 Unbekannten. (Moönik). Geometrische Auschauungstchre. Stereometrische An-schauungslehrc. Lage von Linien und Ebenen gegen einander. Körperliche Winkel. Hanptarten der Körper, ihre Gestalt und Größenbestimmung. Dhylik, 3 Stunden. Gleichgewicht und Bewegung, Akustik, Optik, Magnetismus, Elektrizität. Hauptpunkte der Astronomie und Physik. Geographie (SchabuS). Jos. Eßl. Stovcnische Spracht, 2 Stunden. Lektüre nach Berilo IV. v. Blciweis. Freie Vorträge, Syntaktische Uebunge». Math. Reich. Dritte Klasse. Kla ssenvo rstand: Dominik Buswald. Nctigionslehre, 2 Stunden. Geschichte der Offenbarung des alten Bundes nach Schumacher. M. Ter stenja k. t attilli sch t Spracht, G Stunden. Lektüre aus histor. »ritiqua v. Hoffmanu, daran die Casnslehrc nach Schultz's lat. Sprachlehre. Mündliche und schriftliche Uebunge» nach Süpflc. Dr. Buswald. Griechische Spracht, 5 Stunden. Analytische und synthetische Ucbersetzungen auf Grund des Scheukel'-schen Elementarbuches. Hieran die regelmäßige Formenlehre mit Ausnahme der Verben auf mi. Im Sommerkurse alle 14 Tage eine Aufgabe. Dr. Buswald. Deutsche Sprache, 3 Stunden. Lektüre mit Auswahl aus Mozart's Lesebuch III. für's Unterg. mit sachlichen Erklärungen. Freie Vorträge. Alle Monate 3 Aufgaben. Ad. Svoboda. Geographie, Geschichte, 3 Stunden. Mittlere und neuere Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der österr. Geschichte. (Pütz). Geographie Europa's. C. Ried. Mathematik, 3 Stunden. Arithmetik: Die 4 Funda-mentalrcchnungen in Buchstaben, Klammern, Potenzimi, Quadraten, Kubikwurzeln, Permutationcu, Combinazioncn (Moömk). Geometrische Auschauungstchre: Der Kreis mit mannigfachen Construkzionen in ihm und um ihn, Inhalt- und Umfanqberechnung. M. Kellner. Naturwissenschaft, 2 Stunden. 1 Sem. Mineralogie. 2. Sem. Physik. Allgemeine Eigenschaften, Aggrc-gatzustäude. Grundstoffe. Wärmenlehrc. (Pisko). C. Ried. Stovenischc Sprache, 2 Stunden. Lektüre nach Slov. Berilo III. v. Bleiweis. Daran die weitere Entwicklung der slov. Verbalfiguren. Freie Vorträge. Aufsätze. Math. Reich. Zweite Klasse. K l a s s e n v o r st a n d : Jos. Steiner. Nctigionstchre, 2 Stunden. Christkathol. Liturgik nach Schamm. M. T erstens a k. Lateinische Spracht, 8 Stunden. Analytische und synthetische Satzübungen auf Grund des F. Schultz'-fchcit Uebungsbuches. Daneben Wiederholung der regelmäßigen und Berücksichtigung der unregelmäßigen Formenlehre. Gelegentliche Ausweisung der syntaktischen Regeln. Alle 14 Tage eine synthet. Aufgabe. Jos. Steiner. peutfrtje Sprache, 4 Stunde». Lekture nach Mozart's Lesebuch II. für Unterg. Darau gramm. Analyse, Synthese und freie Vorträge entweder im Zusammenhang oder in erotematischer Weise. Formenlehre des Nomen. Alle Monate zwei schriftliche Arbeite«. Ab, Svoboda. Geographie, Geschichte, 3 Stunden. Alte Geschichte mit Berücksichtigung der einschlägige» alten und neuern Geographie. (Pütz). M. Kellner. Mathematik, 3 Stunden. 1. Sem. 2 Stunden Rechnen, 1 Stunde Anschaunugslehre. 2. Sem. 1 Stunde Rechnen. 2 Stunde» Anschauungslehre. Rechnen: Proporziou, Regeldetrie mit ihren verschiedenen Anwendungen. Geo in etri esche Anschauungslehre, Größenbestimmung, und Berechnung der drei- und mehrseitigen Figuren. Verwandlung und Theilnng derselben. Bestimmung der Gestalt der Dreiecke. M. Kellner. ìlaturgelchjchte, 2 Stunden. Zoologie (Amphibien, Fische, Glieder, und Schleimthiere) und Botanik. C. Ri eck. SlODtnifchC Sprache, 2 Stunden. Lektüre nach Berilo II. Mündliche und schriftliche Satzübuugen. Verbal-figuren der ersten Klasse. M a t H. R e i ch. ^rste Klasse. K la ssenvor sta nd : Franz Sperka. Retigionslehre, 2 Stunden. Christliche Glanbenölehie nach dein Regensburger Katechismus. M. Tersteujak. Lateinische Sprache, 8 Stunden. Regelmäßige Formenlehre au den Ferd. Schultz'scheu aualytisch-synthe-tischen Satzübuugcil nach seiner kleinen Sprachlehre. Schriftliche Aufgaben. Fr. Sperka. Deutsche Sprache, 4 Stunden. Lektüre «ach Mozart's deutschem Lesebuch I. Daran Satzübuugen und die Formenlehre des Verbums. Eroteniatisch geleiteter freier Vortrag des Gelesene«. Schriftliche Arbeiten auf Grnnd des Gelesenen. Ab. Svoboda. Geographie, 3 Stuubcu. Das Wichtigste nach Bellin-gers Anbeutuugeu. E. Ried. Mathematik, 3 Stnnben. Arithmetik:^ Die Grnnd-operazione» ergänzt. Genieine Brüche, Dezimal-brftche. (Močnik). Im 2. Sem. 2 Stunde«. Geo-«ictrische Anschauungslehre: Linien, Winkel, Pa-rallel-Linien, Konstrnkzionen von Dreiecke« und Parallelogrammen «nd dadurch Veranschaulichung ihrer Haupteigenschaften. Jos. Eßl. ttfltnrgcschichte, 2 Stunden. 1. Sem. Zoologie: San-gethiere. 2. Sem. Krustazeen, Insekten (Pokorny.) C. Rieck. Slovenilche Sprache, 2 Stunde», Lektüre nach SIov. Berilo. I. Analytische und synthetische Satzübnnge«. M. Reich. Relativ - obligate Lehrfächer. 1. Steiermärkische Landesgeschichte, wöchentlich 2 Smu de« «ach Wartinger. Ru d. Puff. 2. Italienische Sprache, wöchentlich 2 Stund, auf Grund des libro di lettura per le classi del Ginnasio inferiore, parte prima, Der Direktor. 3. Stenographie, wöchentlich eine Stunde. Fr. Pobräzek. 4. Kalligraphie, wöchentlich 2 Stunben. Fr. Sperka. 5. Zeichenunterricht, wöchentlich 3 Stunden. Jos. Reiter, akadeniischer Maler. u. Gesangsunterricht, wöchentlich 2 Stunben. Ä-^„,.W^iklosiü, j k. f. Hauptschul-Lehrer. Der Direktor. -ir- li Stand der Lehrmittel. A Der Zuwachs im AchnWre 1857. a) Der Bibliothek. Durch Ankauf wuchsen 77 Stücke (Bände und Hefte) zn, worunter auch bedeutende Werke, wie Grimin'S deutsche Grammatik und Fortsetzungen gelehrter Zeitschriften, nebst einer namhaften Musikalieiisamm-lung im Gesammtwerthe von 179 fl. 11 fr. ; als Geschenke 180 Stücke, worunter sich Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien, die Jahrbücher der geologischen Reichsanstalt in Wien, eine große Zahl kleiner Druckschriften von Seite mehrcr Gymnasial - Schüler für die Jugendbibliothek, ein onomatifches Hilss-buch zur Aneignung von griechischen Vocabeln vom Darmstädter Gymnasial-Professor Herrn Jnlins Kayser, mehre Werke vom Herrn Psarrer zu St. Margarethen an der Peßnitz, Franz Dreysiebner, zwei Eremplare des Rost'schen griechischen Wörterbuchs neuester Auflage von den beiden Abiturienten Felir Schmitt und Josef Clement befinden. l>) Des physikalischen Cab ineteS. Durch Ankauf Eine Franklin'sche Tafel, Ein Induktionsapparat mit Stromunterbrechung, Ein Differenzial-Thermometer, Ein Kegel- und Cyliuderspiegel und für das chemische Laboratorium ein bedeutendes Quantum an Stoffen mib Reagenzien. c) Des naturgeschichtlichen Museums. Durch Ankauf wuchsen zu für den zoologischen Unterricht eine Käfersammlung von 240 Specie- in 410 Stücken, 17 Vogelabbilduugen aus natürlichen Federn; für den botanischen Unterricht: Beckers Abbildungen eßbarer und giftiger Schwämme, die im Programme 1856 aus Versehen als Geschenke ausgewiesen worden waren ; für den mineralogischen Unterricht eine vollständige geognostische Sammlung (v. Prof. Dr. Lanza in Spalatro gesammelt und bestimmt) von 150 Spezies in mehr als 286 Eremplaren, zusammen in einem Werthe von 122 fl. 40 kr. Durch Schenkung für den zoologischen Unterricht von Gymnasialschülern 9 Spezies Reptilien; vom Gymnas. Lehramtscaudidaten Herrn Krug er tu Wien 90 Stück Schmetterlinge; für den botanischen Unterricht vom snppl. Prof. Herrn Carl Ri eck 261 Stück getrocknete Pflanzen, für den mineralogischen Unterricht von dem Rechtshörer Herrn Hermann Puff 15 Stnffen, vom snppl. Prof Herrn Carl Ri eck 32 Stnffen. d) Der numismatischen Sammlung. Meist von Schülern der Anstalt wurden nebst einem französischen Assignat vom Januar 1792 siebzehn Stücke Münzen, worunter zwei silberne, eine messingene und zwei altrömische als Geschenke der Anstalt übergeben und hiemit der Grund zu einer Münzsammlung gelegt. Am 18. Juli d. I. war der Bürgermeister der l. f. Kreisstadt Marburg und k. k. Notar Herr Cth-niar Reiser so gütig, diese Sammlung mit einem altrömischen Denar, worauf das Brustbild der Kaiserin Faustina, von feinstem Gold und dem Gewicht von If Dukaten zu bereichern ; und im letzten Augenblick vor dem Drucksatz ward die Denkmünze »immaculata conceptio Deipara Virg. Marias« von 1854 vom k. k. Hauptschullehrer zu Marburg, Herrn Johann Miklošič, für ebendieselbe Sammlung überreicht. B. Summarischer Ausweis der sàmmUichcu Lehrmittel am § chinile 1857. a) Der Bibliothek: 10 aie Werken der deutschen Literatur poetischen, sprachwissenschaftlichen und • philosophischen Inhaltes....................................................... 142 Nummern in 539 Stücken (Bänden it. Heften) 2) an Geschichtswcrken ....... . 109 W in 445 3.) an geographischen Werken ...... . 33 » in 167 40 an Werken lateinischer Autoren ..... . 141 » in 228 5.) an Werken griechischer Antoren ..... . 102 )) in 157 60 an alterthumswissenschaftlichen Werken .... . 126 » in 224 70 an Ucbcrsetzungswerken ..... . 162 )) in 289 8.) an mathematischen Werken ...... . 56 )) in 81 90 an Werken über Physik und Chemie .... 37 » in 107 10.) an naturhistorischcn Werken ...... . 63 » in 166 110 an theologischen Werken ...... . 39 « in 121 12.) an Werken der slovenischen Literatur (meist Jngendschriften) . . 134 n in 207 130 an Werken für die deutsche Jugend .... . 168 » in 215 140 an Sammelwerken ....... . 21 » in 410 15.) an Werken moderner Fremdliteratur .... . 27 » in 55 16.) Eben hinzugekommenc verschiedene Werke .... 9 » in 30 Also an Büchern zusammen 1369 Werke in 3441 Stücken 17.) An Abbildungen: an geographischen, und zwar Atlanten 8 Stück, Erd- und Himmelsgloben 3 Stück an einzelnen Landkarten (worunter große Wandkarten) 39 Stück, zusammen . . 50 Stück an naturhisto rischen, 3 große Bildcrwerkc, 243 Stück einzelne Tafeln, worunter eine große ans 9 Segmenten bestehende botanische Tafel, zusammen . . . 243 Stück b) D cS physikalischen EabinetcS: DaS physikalische Eabinct zählt überhaupt an Apparaten . ♦ . . . .191 Stück an stereometrischen Figuren .......... 62 Stück c) Des naturhi st irischen MuseumS: An zoologischen Eremplarcn 1021 Stück, an getrockneten Pflanzen 1200 Stück, an mineralo- gischen Stusse» nebst Petrefatte» 1050 Stück, an Krystallmodcllen 155 Stück, zusammen 3435 Erempl. d) Der numismatischen Sammlung: Im Ganzen . .19 Stück Anmerkung. Als im Jahre 1850 der subitine k. k. Gymnasial - Professor Hr. Georg Mal ly den iialiirgeschichclichc,. Unterricht an dieser Anstalt übernahm, besaß sic im Ganzen nur 6o Stück Mineralien, ein Geschenk der höhnt f. t. Sttidicnhofkonintission vom Jahre 1809. Derselbe, diesem Stiidicnfachc mit Aorliebe zugcwandt, vermehrte ansehnlicher Weise auf dem Wege häufiger Exeurstonen den Bestand derselben, worunter auch mit Peceefakcen vom Sausalgcbirge. Im Jahre igzi kaufte der gegenwärtige k k. Echulrach 11116 Gymnasialinspektor in Steiermark, Kärnten und Krain, als Direktor dieser Anstalt Herr Friedrich Rigler eine kleine, aber gewählte Mi- neraliensammlung, wozu auch wcrchvollc Stucke alS Geschenke von Seiten des Herrn RcchnungSrcvidcnten Mathias Pc in Haupt hinjukammen. Das wichtigste Geschenk aber machte im Jahre 1852 Herr Heinrich Äoß, — li) — nunmehriger Oberfinanzrath in Agram mit einer Sammlung von 250 Erzstnffcn allcr steiermärkischen Bergwerke in besonders schönen Exemplaren. Bis z» Ende des Srudieniahrcs i855 mußten mit Ausnahme der Anschaffung von einer bedeutenden Anzahl Krystallmodcllen die Einkünfte der Anstalt vorzugsweise ändern didaktischen Interessen zugewender werden, bis Anfang des Studienjahres 1856 durch die Vermittlung des Herrn Professors Dr. Franz Lanza zu Spalatro um den Preis von too fl. eine vollständige gevgnostische Sammlung gegen zwei Ratenzahlungen angeschafft werden konnte, in welchem Jahre zugleich sammtliche Naturalien in einem eigens hiezu gewidmeten Lokale untergcbracht wurden. Unter den Gcschenkgcbecn des Herbariums nennt die Chronik der Anstalt den k. k. Herrn Statthaltrcci-Sccrctäc Joachim Frcih crrn v. Fürsten w är t c r, den k. k. Professor Herrn Georg Mallo und den suppl. Professor Herrn Carl R i e cf. Füx die zoologische Abtheilung den notablen Bürger der 1. f. Kreisstadt Marburg Herrn Franz Tschcl ig i, Len Gymnasial-Lchr-amtscandidaten Herrn Krüger in Wien, und den suppl. Professor Herrn Karl 9t i t cf in Marburg. — Die Bibliothek der Anstalt wurde von dem edlen Freunde der studirenden Jugend, ehemaligen Professor dieser Anstalt, nunmehrigen steiermärkisch-ständischen Archivar und Dr. der Philosophie Herrn Josef W art itili g e c im Jahre 1801 als Jugcndbibliothck angelegt, erhielt im Jahre 18iö durch das Vermächtniß eines Wohlthäters der Gymnasial - Jugend , des ehemaligen Macducgcr Kreisdechants und nachmaligen Domherrn zu Graz, Herrn Martin Kautschitsch einen bedeutenden Zuwachs, und wurde weiters auf Grund der spile ini fitte n Dotazion aus dem steiermärkischen Studienfondc von jährlichen 50 fl. den Bedürfnissen des jüngst überlebten Studiensystemes von Jahr zu Jahr bereichert. Eine allseitig durchgreifende Rcgenerazion erfuhr sie in Folge der jüngsten Studienrcform unter der Direktion des nunmehrigen k. k. Herrn Gymnasialin-spekeors Friedrich Rigler, der bei seiner tiefen Einsicht in die Aufgabe der Eymnasialstudirn und bei seiner bedeutenden bibliographischen Kenntniß den geringen Anschaffnngsmittcln einender Anforderung der Gegenwart für Lehrer des Gymnasiums wünscheuswerthen Apparat'aller Wissenszweige insbesondere aber an philologischen und philologisch-didaktischen Behelfen addrang. — Unter seinen Auspizien wurde zugleich aus der von der l f. Kreis, stadt Marburgcr Gemeinde unter der Waltung des Bürgermeisters und k. k. Notars Herrn Othmar 9t c i-sc r hiezu gewidmeten Schenkungssumme von 3000 fl. durch den damaligen Professor der Physik und Mathematik, nunmehrigen provisi Direktor der Oberrcalschulc zu Linz, Herrn Josef Carl St rei uz eine gewählte, und die Lchraufgabc des Gymnasiums vollkommen deckende Ausstattung des physikalischen Cadinetcs geschaffen. Der Direktor. III. Die wichtigsten Erlässe der hohen Vorgesetzten Behörden seit dem Schlnße des Studienjahres 1856. 10 lt. M. E. v. 26. Juli 1857 Z. 11619 und Statth. E. v. 4. August 1856 Z. 11921 schärft eine strenge Beobachtung der in Betreff der Ferien und der Anberaumung von Maturitäts- Aufnahms- Nachtrag- und Privatisten-Prüfungen herabgegcbcncn Normen ein. 2.) lt. M. E. v. 19. Juli 1856 Z. 10509 und Statth. E. v. 29. August 1856 Z. 11966 regelt die Stellung und die Gebühren der Rcligionslchrer an k. k. Gymnasien. 30 11. M. E. v. 24. Juli 1856 Z. 6124 und Statth. E. v. 20. August 1856 Z. 12191 thcilt das definitive Prüfungsgesetz für Gymnasial-Lehramtskandidatcn mit. 40 lt. M. E. v. 26. Sept. 1856 Z. 14051 und Statth. E. v. 10. Okt. 1856 Z. 15039 verbietet die Verwendung schulpflichtiger Kinder zu Schauvorstellungen, insofern sic den Charakter der Öffentlichkeit und eigentlicher Kinder-Schauvorstellungen an sich tragen. 5.) Ü. M. E. v. 28. Okt. 1856 Z. 16728 und Statth. E. v. 4. Nov. 1856 Z. 16933 verordnet, daß Zöglinge der bischöflichen Seminarien in allen Fällen, in welchen sie zu irgend einer öffentlichen Lehranstalt in Berührüng treten, als Schüler zu betrachten sind, welche bisher nur einen häuslichen Unterricht genossen haben, und daher insofcrnc den für Privatisten erlassenen Normen unterliegen. 60 u. M. E. v. 11. März d. I. Z. 4395 und Statth. E. v. 25. März d. I. Z. 4667 verordnet, daß die Anzahl der Schüler einer Klaffe an allen für öffentliche Unterrichtsanstalten erklärten Gymnasien nicht über 50 betragen dürfe, und daß da, wo die Schülerzahl dieses Maximum übersteigt, eine solche Klasse in zwei aufzulösen ist, welche so lange das Bcdürfniß dauert, als Nebenklaffen neben einander zu bestehen haben. 7.) U. M. E. v. 11. März d. I. Z. 4394 und Statth. E. v. 8. April d. I. Z. 4470 schärft den Gvmnasial-Lchrkörpcrn in Absicht auf die Antragstellungen behufs der Enthebung von der Leistung des Unterrichts-Geldes die Beobachtung der vorgeschriebcncn Sorgfalt und gerechten Strenge ein. 80 U. M. E. v. 23. April d. I. Z. 8436 und Statth. E. v. 28. April d. I. Z. 6712 ermuntert Gymnasiasten unter der Aussicht auf namhafte Begünstigungen, sich der Thierarzeueikunde zu widmen. Die Gesuche um Verleihung von Militär-Aerarial- oder Zahlplähen sind von den Aeltcrn oder Vormündern der Aspiranten bis längstens 10. August l. I bei der Direktion des k. k. Militär-Thierarzenei-Jnstitutes in Wien cin-zubringen. Die gefertigte Direktion ist erbötig, hierauf reflcktirenden Aeltern die Einsicht in das Detail dieses bohen Erlasses zu gewähren. Der Direktor. IV. Chronik des Gymnasiums. Am 9. Sept. v. I. wurde die l. f. Kreisstadt Marburg mit dem Allerhöchsten Besuche Ihrer Apostolischen Majestäten, nnsers Allergnädigsten Kaisers Königs Franz Joses, und der Allergnädigsten Kaiserin Königin Elisabeth beglückt, und auch dem Marburg« Gymnasial-Lchrkörper ward die hohe Gnade Sr. k. k. Apostolischen Majestät vorgestellt zu werden, und seine ehrfurchtsvoll untcr-tbänige Huldigung äußern zu dürfen, bei welcher Gelegenheit Allcrhöchstdieselben an die einzelnen Glieder huldreichst Allergnädigst herablassende Fragen zu stellen geruhten. Mit Erlaß vom 8. August 1856 Z. 12122 fand die H. k. k. Statthalterei im Kronlaudc Steiermark nothwcndig gewordene, von den k. k. Behörden zu Marburg befürwortete Bauhcrstcllungen von bedeutenden Belange in dem dem steiermärkischen Studicnfonde gehörigen Marburg« Gymnasialgebäude zu genehmigen. Der Anstalt ist in Folge dieser hohen Genehmigung ein ihrer Bedeutung würdiges Aeußere, dem Lehrkörper für den Zweck feiner administrativen Arbeiten, die ohne Schmälerung der Lekzionsordnung auszuführcn sind, seiner in Absicht auf Handhabung der Disciplin, auf pädagogische Bcrathuugen, auf Ausübung der ihm in Dingen des Gymnasiallehramtes organisch eingeräumtcn Kompetenz vorgeschriebcncn außerordentlichen oder ordentlichen Zu-sammentretungen ein entsprechendes Sch- und Wartzimmcr, der Jugend für die Zeit der vorschriftmäßig gestalteten Erhohluug ein freundlicher, von reiner Luft durchwehter Hofranm, dem naturhistorischen Studium ein eigenes Kabinet geworden, und das Schulgebäude durch eine Thüre in eine unmittelbare Verbindung mit der Gym-uasialkirchc gebracht worden. Die beschleunigte Ausführung dieser Veränderungen in so kur; bemessener Zeit ist der zweckmäßigen Einleitung desk. k. Marburg« Bezirks-Bau a mtes und dem wohlgeordneten, energischen Angriff des Unternehmers, notablen Bürgers der Stadt Marburg Hrn. Joh. Girstmay r zu verdankcn. Das hohe NamenSfest Sr. k. k. Apostolischen Majestät wurde am 4. Oktober, wie bisher, mit einem solennen Hochamtc in der Gymnasialkirchc zum H. AlolsinS gefeiert, zvclchcS von den Gesangschülern unter der Leitung des berufseifrigen Sanglchrcis Herrn Johann Mi kl o sič mit einem erbaulichen, vierstimmigen Gesäuge begleitet wurde. Vom 25. bis 30. Mai inspizirtc der k. k. Schulrath und Gymnasial-Jnspcktvr für Steiermark, Körnchen und Krain Herr Friedrich Rigler die Anstalt, besuchte die Lektionen aller Stufen und Fächer, besichtigte die Lehrmittelsammlungen, sprach in der Eonfcrcnz am 30. Mai in Betreff der Zweckmäßigkeit der Banvcrändc- nnigen, der Widmung und Einrichtung der gewonnenen Räume, in Betreff des sittlichen und wissenschaftlichen Zustandes der ganzen Anstalt seine Zufriedenheit aus, und ertheilte schließlich im Allgemeinen und ins Besondere Weisungen, die ihren wohlthätigen Einfluß auf die weitere Hebung derselben nicht verfehlen werden. Im Verlaufe dieses Studienjahres traten folgende Pcrsonalverändernngen ein. Der Professor der Mathematik und Physik Josef C. Streinz wurde mit H. C. u. II. Ministeri«!-Erlaß vom 24. Sept. 185 G Z. 1380G zum provisorischen Direktor an der Oberrealschule zu Linz ernannt, seine Stelle aber durch den vom k. k. Etilici Gymnasium mit H. Statth. E. v. 29. Sept. 1856 Z. 14870 berufenen Lchramtssupplenten Joses Eßl besetzt. — An die Stelle des mit Beibehaltung seiner Supplirnngsgcbühr zur Vollendung seiner philologischen Lehramtsbildung an die k. k. Wiener philosophische Fakultät abgegangenen Lehramtssnpplcntcn Franz 9t o-wotn y trat der Lehramtssupplent des k. k. Znaitner Gymnasiums, Seknlarpriester Franz Podräzek. — Beide Ersatzmänner wurden, jener mit H. C. ». 11. M. Erlaß vom 14. November 1856 Z. 17736, dieser mit H. E. u. lt. M. Erlaß vom 16. Dezember 1856 Z. 19262 zu wirklichen Lehrern an dieser Anstalt ernannt. — Die durch die Versetzung des Lchramtssupplenten Ludwig Jeittels offen gewordene Lehrstelle des naturgeschichtlichcn Untcrricktes füllte der mit H. Statth. Erlaß vom 21. Oktober 1856 Z. 15988 berufene Lehramtskandidat Earl Ricck ans. — Der bisher als provisorischer Rcligionslehrcr fungircnde Weltpricstcr, Professor Martin Terst enj a k wurde mit hohem E. n. 11. Ministerial-Erlaß vom 27. Jänner d. I. Z. 786 bei dem Anspruch aus Dccennalznlagcn und Ruhegehalt und bei Einrcchnnng der Zeit seiner provisorischen Dienstleistung in seinem Lehramte definitiv bestätiget. — Dem Lchramtssupplenten des k. k. Grazer Gymnasiums, Johann G u t sch c r wurde eine an dieser Anstalt erledigte philologische Lehrstelle unter der Anordnung verliehen, seinen neuen Dienst-Posten erst nach Schluß des laufenden Studienjahres anzutreten. — Den Direktor dieser Anstalt, Emmanuel Herbe k, geruhten Sc. k. k. Ap o st o li sch c Majestät mit Allerhöchster Entschließung vom 15. Juni d. I. zum Direktor des Brunner Gymnasiums mit den systemmäßigen Bezügen Allergnädtgst zu ernennen. — Vom hohen Ministerium für EttUttS und Unterricht wurde in Erledigung der zur definitiven Zusammensetzung des Lehrkörpers des k. k..Gymnasinms zu Graz gestellten Anträge mit H. Erlaß vom 28. Mai l. I. Z. 6785 genehmiget, daß der Marburgcr Gymnasiallehrer Dr. Dominik Buswald über Vorschlag des Hochwürdigsten Herrn Stists-AbtcS von Admont am dortigen k. k. Gymnasium zum wirklichen Lehrer bestellt werde. Derselbe wurde mit hohem Statth. Erlaß vom 10. Juli d. I. Z. 10941 in den Stand der höhern Gehaltsgebühr versetzt. Zu den auf den 17. und 18. August für dieses Studienjahr anbcraumten Maturitätsprüfungen haben sich sämmtliche Abiturienten gemeldet. Von den Maturitätsprüflingen des Studienjahres 1856 wurden Johann Dassenbachcr, Alexander Dolar, Franz Graf, Franz Jüttner, Friedrich Kmctitsch, Mathias Koren, Josef Lösch- . nig, Anton Schnidaritsch und Josef Scrnetz für nttiversitätSretf erklärt. Am Schlnße des Studienjahres 1856 wurden von dem Lehrkörper folgenden Schülern wegen ihrer musterhaften Sitten und ihres vorzüglichen literarische» Fortganges systcmgcmäße Ehrenpreise der kaiserlichen Munifizcnz zuerkannt, und zwar dem Schüler der fünften Klasse: Eonrad Gödel; den Schülern der vierten Klasse: Robert Prosi nagg und 9Jtax. Jpawitz; den Schülern der dritten Klasse: Raimund Grögel, Franz Perko, Franz Tappcincr; den Schülern der zweiten Klasse: Philipp Matheuschitsch und Johann Urban und den Schülern der ersten Klasse: Anton Lenz, Johann L opp itsch, Johann Zach. Am Schlnße des Studienjahres 1857 aber wurden sie folgenden Schülern zuerkannt: den Schülern der ersten Klasse: Untoti Latz ko, Josef Ribi t sch , Franz Cvet ko; der zweiten Klasse: Johann Loppitsch, Johann Zacb, Jakob Pr editata; der dritten Klasse: Philipp Matheuschitsch, Johann Urban, Johann Schwarsch-nig; der vierten Klasse: Raimund Grögel, Franz Tappcincr, Gustav Traun; der fünften Klasse: Mar Jpawitz; der sechsten Klasse: Eonrad Gödel. Eine größere geistige Rührigkeit der Schüler offenbarte sich in diesem Jahre durch eine lebhafte, zahlreiche Theilnahme an den frcigewähltcn Unterrichtsfächern. Dem Unterricht in der steiermärkischen La ndes g e sch i cht e wohnten bei: Paukraz Agustich, Josef Antauer, Albin Bittner, Martin Getsch, Raimund Grögl, Karl Kornigg, JulinS Kotzmut, Albert Leonhart, Franz Perko, Josef Schaffmann, Johann Schmidt, Johann Sernz, Franz Tappeiner, Anton und Jakob Terstenjak, Gustav Traun, Ferdinand Walbiner, Johann Vrabl, Adolf Wntt, Gustav Zistler; dem Unterrichte in der Stenographie: Paukraz Agustich, Albiu Bittner, Josef Antauer, Franz Bernhard, Raimund Grögl, Julius Kotzmut, Jakob Terstenjak, Adolf Wntt, Ferdinand Walbiner, Mar Jpawitz, Anton Drosg, Kaspar Wresnig; de m Unterrichte im Zeichnen: Franz Brcrlcr, Richard Gasteiger, Gustav Pototschuig, Burkhard Jüttner, Clemens von Zinzeuseld, Gabriel Hackl, Anton Laßbacher, Egon Mally, Heliodor Nagy, Josef Parz, Josef Schmiderer, Gustav Wutt, Albiu Bittner, Albert und Bernhard Leonhart, Franz Perko, Josef Schaffmann, Gustav Traun, Adolf Wutt, Mar Jpawitz, Arthur Mally, Simon Megla, Georg Philipp; -dem Unterricht in der italienischen Sprache: Franz Fuchs, Leopold Gregoretz, Mar Jpawitz, Andreas Kramer, Arthur Mally, Friedrich Mautendorfer, Simon Megta, Norbert Noffek, Georg Phi# tipp, Robert Prosinagg, Ludwig Rofchker, Martin Sketh, Roman Sonuö, Paulillus Wagner, Heinrich Zinke, Franz Boch, Anton Drosg, Konrad Gödel, Valentin Kreiuz, Anton Schwinger, Albert Reybaner, Karl Schauperl, Josef Krüger-Schuh, Franz Zistler, Josef Clement, Alerauder Noseck; den Unterricht im Gesang genoßen im Ganzen siebzig Schüler, wovon ein bedeutender Theil eine solche Fertigkeit erlangte, daß beinahe das ganze Schuljahr hindurch die entsprechenden Meßticdcr vierstimmig gesungen werden konnten. Als Chorsänger verwendeten sich: Franz Drechsler, Josef Pivko, Franz Piringer, Gustav Pototschnigg, Norbert Prester, Konrad Einfalt, Antou Fischer, Burkhard Jüttuer, Ferdinand Katzer, Michael Kodritsch, Daniel Krobat, Simon Meschko, Jakob Mariuitsch, Anton Pototschnig, Johann Simonitsch, Ferdinand Ferk, Johann Fraß, Michael Gedlitschka, Gabriel Hackl, Ernest Fritz, Ednard Knotz, Anton Laßbacher, Egon Mally, Heliodor Nagn, Adolf Pit ff, Friedrich Ritter v. Schildenfeld, AloiS Stelzet, Markus Stuchetz, Johann Urban, Gustav Wutt, Franz Bernhard, Albin Bittner, Josef Kollmanitsch, Earl Körnig, Alois Koß, Sebastian Kowatschetz, Albert Leonhard, Johann Matzun, Josef Schallamnn, Johann Sernz, Alois Sorko, Gustav Traun, Mathäns Tschech, Franz FNchs, Friedrich Mautendorfer, Martin Sketh, Conrad Gödel, Josef Kukowetz, Alois Pugschitsch, Auton Mayer, Johann Pajk, Franz Pollitfch, Rudolf Ouaß, Albert Reybauer, Guido Srebre, Franz Steiner, Carl Trampnsch, Georg Wagner, Franz Zistler, Emil Bnrger, Joses Clement. Am Zchreibnntcrricht waren alle Schüler des Untergymnasiums, die dessen bedurften, verpflichtet sich zu betheiligen; die überigeu aber wenigstens periodische Schönschriften einzureichen augehalteu. Am 15. Juli d. I. wurde bei freiem Zutritt der sänirntlichen Schüler der Anstalt die Coneertprü-süug aus der steiermärkischen Landesgeschichte abgehaltcn; von den 22 Schülern, die sich au diesem Unterrichte betheiligt hatten, unterzogen sich 13 dieser Prüfung. Von diesen gaben Schaffmann, Kotzinnth, Perko, Trann, Terstenjak Jakob, Schmidt und Sernz so vorzügliche Beweise ihrer Fortschritte, daß sic vom Direktor in Gegenwart des versammelten Lehrkörpers öffentlich belobt, die beiden Preise aber einstimmig den Schülern Schaffmann und Kotzmut zugesprocheu wurden. Daö Studienjahr wurde am 1. August mit der Abhaltung eines feierlichen Tc Dcum, der Prämien vertheilung unter Abstngung mehrerer passenden Gcsangstückc und Deklamationen In Gegenwart einer zahlreichen Elite der Stadt geschlossen. Das Studienjahr 1858 wird strengstens mit dem 1. Oktober d. I. eröffnet; Anmeldungen zur Fort-setzung der Studien oder zur Ausnahme in dieselben kann daher ordentlicher Weise nur vor diese», Zeitpunkte Statt haben. Das Nähere hierüber, so wie über die Anberaumung der Wicderhohlnngs- Nachtrags- und Auf-nahmöprüfungen, wird gegen das Ende der Herbstferien durch eine Affiche auf dem schwarzen Brett kund gegeben werden. Wiederhohlte Fälle veranlassen die gefertigte Direktion darauf aufmerksam zu machen, daß dieselbe nicht berechtigt ist, Jünglinge, die sich ohne mündliche oder schriftliche Dazwischeukunft der gesetzlichen Vertreter (der Väter oder der Vormünder) zur Aufnahme melden, hiesiir vorznmerken. Per Direktor. V. Statistisches. A. Schülersrequcuz. a) In ben Obligatlekzionen. I. Klaffe: Oeffentliche Schüler: 54 Privatisten 0 Zusammen: 54 Schüler. II. » » 37 » 2 « 38 » III. » n 46 » 0 » 46 „ IV. » » 41 » 0 » 41 » V. » » 17 » 0 » 17 n VI. » a 13 » 1 n 14 » VII. n » 13 » o « 13 » VIII. » » 8 /i 0 » 8 » Zusammen » 229 » 3 ,, 232* Von diesen 232 Schülern betheiligten sich beim Unterricht: b) in den relativ-obligaten Lekzionen. 1.) der steiermärkischen Landesgeschichte ..... 22 Schüler 20 des Zeichnens ........ 23 » 3.) der Stenographie . . . . . . „ . 11 » 4.) des Schönschreibens ........ 49 „ 50 der italienischen Sprache . . . . . . ' , 29 » 60 der slovenischen Sprache ....... 134 » 7.) dcö Gesanges . . . . . . . 70 » B. Atip c n distcn. 10 Johann Pajk, Schüler der VII. genießt die Winersheim'sche Stiftung von jährlichen 76 st. C. M. 2.1 Mar Jpawitz ,, ft v. ff die Schweiger'sche ff ff ff 82 fl. „ 3.) Josef Antauer ,, n IV. ff die Schwitzen'sche ff ff ff 86 fl. „ 4.) Franz Perko ,, ff IV. ff die Czikansche ff ff ff 50 fl. „ 5.) Johanu Schmidi ,, ff IV. ff die Monfrin'fche ff ff ff 25 fl. „ 60 Jakob Terstenjak ,, ff IV. ff die Verfchitz'fche ff ff ff 63 fl. „ 70 Albin Frischenschlager ff III. ff die Aznla'fche ft ff ff 114 fl. „ 8.) Johann Lorber f' III. ff die Hübner'sche ff ff ff Zusammen 15 fl. „ 512 fl „ Hiezu Stiftungen des Marburg« Gymnasinms: 90 die Schüler der II. Klaffe Jakob Marinitsch, Franz Veldin, Lorenz Krischan, Kaspar Sidar, sodann der III. Klaffe Caspar Sidar und Philipp Matheuschitsch geuoßcn die Martin Kaut» schitsch'sche Stiftung aus der Hand des Direktors ans Grund eines Gremialbeschluffcs für das verflossene Studienjahr in Natnralgaben an Schreibreqnisitcn in einem Werth von 5 fl. 16 kr. 10.) der Schüler der III. Klaffe Markus Stnchey und der V. Klaffe Paulillus Waguer genießen die Martin Kautschit'sche Stiftung in Natural-Wshnung und Verpflegung, verliehen und gereicht von Sr. Hochm. dem Herrn Krcisdcchant und fürstbischöflichcn Consistorial-Rath zn Marbnrg Josef Pichler, in geringem Anschlag von jährlichen . . * 300 fl. VISOKOŠOLSKA IN Studijska knjižnica maribor 63651 !„n 11.) dem Schüler der II. Klasse Anto» Fischer wurde vom Lehrkörper für dieses Jahr der Genuß der vom Marburger Humanitätsprofessor Hummer gegründeten Stiftung verliehen, bestehend in den Stistungszinsen von . . ♦ . . . 5 fl. 12.) Alle erkrankte Gymnasiasten genoßen die von dem ehemaligen k. k. G. Präfekten des Marbur-ger Gymnasiums und Erjesuiten Johann R i n g a u f znr Verpflegung und Heilung erkrankter Schüler dieser Anstalt gegründet/ Stiftung. 'Anmerkung. SammNichc Schüler sind römisch-katholischen Reli'gionsbckuintlnsses, und 134 hievon, welche dem Unterrichte der slvvcnischcn Sprache beiwohnen, sprechen dieses slaoische Idiom als Mucceesprache neben ite deutschen Sprache. Der Direktor. VI. Summarischer Ausweis über die Verwendung milder Gaben für arme Gymnasiasten. Von den milden Gaben zur Unterstützung armer Studircnden verblieb vom Jahre 1856 ein aU tiver Rest von . . . . . . . . . 52 fl. 1 kr. Während des Jahres 1857 gingen von verschiedenen Wohlthätern, worunter die hochw. Geistlichkeit der Dekanate Jaring (10 fl.) und Sauritsch (32 fl.) besonders dankbar zu erwähnen, an milden Gaben ein ..... .____________________ 85 fl. 30 kr. Im Ganzen 137 fl. 31 kr. Hievon wurden für mehrere dürftige Stndirende an Mittags- und Abendkost verwendet . 137 fl. 31 kr. Der Direktor. Der achtungsvoll Gefertigte beehrt sich im Namen des gesummten Lehrkörpers allen Förderern dieser Anstalt, worunter insbesondere den k. k. Behörden dcS Ortes, und der Repräsentanz der l. f. Kreisstadt Marburg, und allen Gönnern der studircnden Jugend, worunter die hochwürdige Geistlichkeit der nachbarliche» Dekanate und viele respektable Häuser der Stadt mit Anerkennung erwähnt werden, den Ausdruck eines warm gefühlten Dankes zu entbieten. Der Direktor. Marburg. Druck een 3« Zaotch'tz * Sv->.