^K 84. OMA *6« DinstaZ Ven 19. Grtober. Ml i e n. ^Ve. k. k. Majestät haben mit ?llltlhöchster Entschließung vom 21. Sept. d. I., das Ehrenamt «ineö Directors der philosophischen Studien am Lp-c^um zu Klagenfurt de«u Appellationsrathe Dr. Michael Kopp aliergnädigst zu verleihen geruhet. (W. Z.) A n g a r n. Pesth, 7. Oct. Gestern Abends zwischen 6 und 7 Uhr ward unsere Stadt von einem furchtbaren Orkan heimgesucht, dcr besonders in der Ge-zzend der Schiffbrücke große Verheerungen anrichtete. D»e Schiffbrücke selbst ward an zwei Seiten gesprengt, Mio ist bis auf diesen Augenblick noch nicht gangbar. Ein The,l der Kupferbedachung d,.'S deutschen Theaters und das ganze Kupferdach t«ä einen Brücken-Müuthhauscs wurden abgriffen und andere Dächer, auch jcneS dcS ungarischen Nationaltheatcrs stark beschädigt. Man erinnert sich hier keines ähnlichen Elementarereignisses, das oon einigen für ei-«e Windhose gehalten lvird. 2er Barometer war an diesem Tage tief gefallen. (Allg. Z.) N e u t s ch I a n v. Die Allg. Zci tung meldetausAug s bürg vom 3. October: „Gestern rückte das 4. Chevaurlegcrre-giment in Parade vor den Bimdcsinspcctionsgcno la'lcn aus — dem k. k. österreichischen F.'ldmarschall' ^'«tenant Freiherr« von Csorich, dem königl. sächsischen Generalmajor Freiherr von Hausen, und dem sroßherzoglich hessischen Generalmajor 3?itter von Lynker, denen dcr königl. baierischc Generalmajor von löaligand beigcgcbcn ist. Ungeachtet des cingc-lletenen RegcnS wurden mehrere Evolutionen aus» geführt. Die Inspecteure habcn, dcm Vernehmen ^ach, einstimmig die tüchtige Man'ovrirfähigkeir der Truppe anerkannt. Nach dieser Rcvue wulde das Gieß- und Bohrhaus besucht, nachdem schon Tags zuvor das Arsenal in Augenschein genommen worden. Abends erblickte man dic Generäle in den Logcn unseres Theaters, das vor zwei Tagen unter glücklicherer Leitung wieder eröffnet worden. Morgen be« gibt sich die hohe VundeScommission nachIngolstadt.' Frankreich. Das Commerce schreibt aus Tunis rom 11. Sept., daß das Linienschiff Trident, das am 3. Sept., so wie dcr HciculcS, dcr am 4. von Toulon abgegangen, vor Tunis ongekommen seyen. Man könne nur den einzigen Zweck sich denken, d« Türken an einer Absehung des Bey zu hindern. Andererseits hätten aber die Engländer drei Linien-schiffe daselbst, die wchl nicht gestatten n'iliöen^ den Bey zu beschützen. ES s^Y sonach wahrscheinlich, daß man im vorkommenden Fall nichts thun werd?. Ucr7!gen6 sey die französische Seemacht auf dortiger Nhcde im Augenblick viel stärker, als die englische, sie bestihe aus dem Montebcllo von 120, dem Hcr-culc von 100, dem Neptun von 86, dem Tri-dcnt von 82 und der Andromeda von 52 Kanonen. Paris, 5. Oktober. Eine königliche Ordonnanz bestimmt, daß die Sclavcnbcfitzer in den Coloni,n ihre Sclaven nicht länger alS 14 Tage einsperren türfcn. Nach Ablauf dieser Zeit sind sie vor den Friedensrichter zu stellen, der sie auf drei Monat« ins Arbeitshaus schickcn kann. Handelt es sich von Verbrechen, so ist dcr Sclave binnen drei Tagen dem Generalprccurator zu übergeben. Ucbertretungen dieser Vorschriften von Seite dcr Sclavenbcsitzcr werdcn mit 25 bis 500 Fr. Geld- und fünf. bis zehntägiger Gefängnißstrafe geahndet; im Wieder« holungsfall kann die Geldstrafe auf 1000 Fr. erheht werden. (0"5> V.) Paris, 9. 5ct. Telegraphische Depesche. Toulon, 7. Oct. Dcr Sccpraftct an den Sicministil'. 566 General Lamoriciers ill am 30. Sept. von Mascara, dessen Verprovianrirung er glücklich zu Stande gebracht Hai. nach Mostagancm zurückgekommen. Der Gcnerasgouoerneur ist am 3. nach Mostaganem zurückgekchrt. Er hat von seiner Expedition nach dem Schellf mehr als 200 Gcfattgenc und eine betracht liche, von seiner Caoallerie'errungene Bcuce zuiück-gebracht. Diese. Details wurden mir von dem Capi-tän des Fulton gegeben. (Allg. Z.) H p , n i e n. Madrid, 27. Sept. Die Berichte, welche die, R<.'glel'ung aus den baskischen Provinzen empfängt, w.i,r.n mit jedem Tag unangenehmer für sie. Zwar gehorchen die ?lyuntamientos und Foral-autoritäien jenes Landes ihren Bcfthlen, aber cö geschieht nicht ohne oie Betheuerung, daß sie nur der Gewalt nachgäben, weil die meisten jener Befehle die Landesgerechtsame antasteten. Solche Berufungen wiederholen sich, natürlich milhin, daß dicUnzufriedenheit -puscoa befchtigt, hielt sich ohne Zweifel in S. Sebastian nichr für sicher genug, und hat sich nach Tolola zurückgezogen. Die kleinen Besatzungen von Valcarlos und Roncesvalles verweigerten die Theilnahme an der Bewegung, und hielten, bei Abgang des Couriers, noch fest an Esparrero. Die Nach' richt von diesem Ereignis; muß in den baSkifchen Provinzen und hauptsächlich in BlScapa große ^c>'° sacion gemacht haben, wo schon wegen der FueroS Gährung herrscht. Unter solchen Umständen tonn»" die Dinge von einem Augenblick zum andern einen ernsten Charakter annehmen. Telegraphische Depcsche. Der Unterpräfect a" den Minister des Innern. Bayonnc, 5. Oct. ('-' ncralcapitän Ribcro hält sich fortwährend in PaM Plona. Die Nationalgarde gehorcht ihm. O'DonN'U ist in der Citadelle. Man beobachtet sich gegenseitig. General Ortigosa macht gemeinschaftliche Sache nut ihm. Man spricht von einigen militärischen Abfallen. Ein Theil der Besatzung von Estclla und >.> Chef sollen sich für O'Donncll aufgesprochen habcn. Die Föderaldeputation sollte sich gestern äußert dentlicher Weise zu Ascoitia versammeln. Nach Briefen aus Barcelona soll man daselb> ebenfalls den Auo!?ruch einer christinischen Bc'.vcgu^ fürchten. 567 Telegraphische. Depesche. »Bayonne, ? Oct. (Wegen.trüben Wcttcrs cist am, 8. nach Paris ge, langt.) Dcr Gcneralcommandant der 20. Militärdi. vision, an, den Kmegsminister. Nachdcm O'Donncll" am 5. Oin den Pallast von Tfthiragan vcrlasscn, und IbrezW.nter.-Residenz zu Beschicktasch bezogen." »Am 25 d. M. sind durch den t'önigl. däni^ schen Minlster-Nesldentcn, Fre nen fand, die er vernageln und in den Fluß wer» fen ließ, auch hatte er guteS Trinkwafser entdeckt und kam zurück gegen Mitternacht mit einer grc' sien Galeere von 60 Nudern nebst andern Schisse welche hinlänglich waren zum Transport von 2000 Soldaten. Was die Hauptsache war, man h^e jetzt so weit Kenntnlß von der Gegend, daß man wußte, daß sich niedere Anhöhen um die Stadt e^ hoben, die, wie es schien, eine fortlaufende Llme bildeten bis an di« Mauern, wenn man auch keme Gewißheit darüber hatte, daß nicht in den kleinen Thälern dazwischen sumpfiger Grund sey. Dieß ^ gab sich am 23. Am folgenden Tag Nachmittag 2 Uhr waren alle Vorbereitungen ^troffen, °' Boote und Flöße wurden von Dampfbootcn am Schlep? genommen und ,n zwei Colonnen ging's vorwarl Die rechte Colsnne, zur Wegnahme dir Factor"«" ^ he- 569 bestimmt, war gebildet aus dem 26. Regiment (15 Officiere, 294 Soldaten), einer Abtheilung der MadraSartillerie (20 Mann und ein Officicr) Mit einem Sechspfhnder und einem 5V, Migcn Mörser, und aus 30 Sappeurs mit einem In. genieurofficier, das ganze unter Major Pratt. Größer war die linke Colonne, sie war in vier Brigaden abgetheilt, theils Land-, theils Marinetruppen, untcr Obristlicutenant Morris und den Capi-tä'ns Knowles und Bourchier, die Reservebrigade unter Generalmajor Vurell, doch waren 2277 Mann mit 117 Ossicieren nebst 6 Feldkanonen, 4 Zwölf-pfünderhaubitzcn und 3 Mörsern, freilich auch 152 Zweiunddreißigpfünderraktten immerhin ein schwa--chcs Häuflein im Vergleich Mit ihrer Aufgabe, der Eroberung einer unermeßlichen Hauptstadt. Die rechte Colonne erreichte ihren Angriffspunkt Nachmittags 5 Uhr, nahm fast ohne Widerstand von den Facto-reicn Besitz, leider zu spät, um die Plünderung der Magazine der Hongkauflcute verhindern zu können, zeitig genug, um in den Factoreien selbst noch vieles zu retten, was ein raubsüchtiger Pöbel (die Soldaten mir eingeschlossen) wenn nicht weggeschleppt doch zerstört hatte. Der Nest des TagS wurde angewandt, um sich in der Stellung zu befestigen und in die rechte Fassung zu fetzen zu Angriff oder Ver-theidigung. Die linke Colonne hatte nicht so leichte Arbeit. Die Nemesis mit ihrer Flotte von Flößen und Booten konnte sich auf dcr schmalen und leichten Wasserstraße nur vorsichtig und langsam bewegen und erreichte nicht vor Dämmerung das bei dem Dorf Tinghae, fünf Meilen oberhalb der Factoreien, vor Anker liegende Schiff dcS Capi» tan Belcher, dcn Sulphur. Sir H. Gough könn-re deßhalb nicht viel mehr thun, als daß cr ein Regiment ausschiffte und die Umgebungen durchforsch-tc (wobei er auf einige Streif^artien stieß), sodann, nach dem er Posten ausgestellt, nach Tinghae zurückging um die Ladung der Artillerie zu decken, welche während der Nacht geschah. Am Morgen wurde die Colonnc vollends gelandet uud setzte sich bald nach Tagesanbruch in Marsch. Die Hügel im Norden von Canton, auf welchen sich vier starke Castelle und an ihrem äußersten Ende, jedoch einen hohen Punkt miteinbegriffen, die Stadtmauern aufchürmtcn, schienen ungefähr 3'/^ lngl. Meilen entfernt. Der Zwischenraum war sehr uneben und von bewässerten Reisfeldern durchschnitt ten, erlaubte eben darum aber den Anziehenden, ehe sie in den Bereich der Forts kamen, verschiedene Stellungen zu gewinnen, in denen die Truppen Schirm und Zeit halten, die Rakctenbatterie und (Z" ^ih. Strung,.iI. p^ober lS'l.) die Artillerie aufzuführen. Ihre Unbekanntschaft mit der Beschaffenheit des Landes, durck das sie sich einen Weg bahnen mußten, so wie mit der Stärke der feindlichen Streitkrafte und der Art ihrer Verwendung empfahl ihnen die bedächtigste Behutsamkeit. Am Morgen des 25. gegen 8 Uhr war die Naketenbatterie mit 2 5Völligen Mörsern, zwei Zwö!fpfünder»Haubizen und zwei Ncunpfünder-Ka-nonen aufgepflanzt, und eröffnete ein wohlgcrichtev tcs Feuer auf die beiden westlichen Forts, deren heftiges Schießen ihnen sehr beschwerlich gewesen war auf dem Marsch. Nun wurden die Anordnun? gen getroffen, um zwei Hügel wegzunehmen, einet» links von dem östlichen Fort und einen andern in der Fronie, der stark besetzt war und die Annäherung zu demselben flankirte. Die Communicaton zwi» schon beiden östlichen Forts sollte dadurch unterbrochen, nicht minder ein Sturm auf sie gedeckt werden. Zugleich sollte eine Marinebrigade unter dem Schuhe eines concentrirten Kanonen- und Naketen> feuers sich der zwei westlichen Forts bemächtigen. Mittlerweile wurde aber dcr rechte Flügel durch eine beträchtliche Schaar bedroht, die aus den weillichen Vorstädten ausrückte und die Reserve mußte zur UlUerstützung aufgeboten werden und als Nachhur. Nach 9 Uhr wurde zum Sturm geblasen, und binnen kaum einer halben Stunde schaute die brittische Flagge auf Canton hinab hundert Schritte von der Stadtmauer. Der Verlust war veihältnißmäßig unbedeutend, obschon das Vorbringen unte,- cincm leb» haften Feuer aus grobem Geschütz, Gindschals und Luntenflintcn hatte geschehen müssen, das auch den größten Theil des Tags von den nordwestlichen Wällen herab fortgesetzt wurde gegen die nunmehr Höhen und Forts innehabenden Colonncn. Auf dcr äußersten Nordostseite der Stadt, auf ciner von dem Fuß der Hügelkette durch eine Strecke Reisland getrennten Anhöhe, befand sich cin stark verschanztes Lager von etwa 4l)l)0 Mann, von diesen wurden die Britten durch häufige Angriffe beunruhigt; als daher Mittags 2 Uhr ein neuer Haufe (wie sich nachher zeigte, unter dem Commando des tatarischen Feldhe»rn Pang) aus der Stadt »ückce, um zu ih. nen zu stoßen und im Rücken des linken brittifchen Flügels cin Dorf besetzte, gab Sir H. Gough Befehl, das Lager zu zerstören. Dieß wurde mit eben so schnellem als glänzendem Etfolg ausgeführt. Der Feind, zu dem nur ein schmaler Dammweg hinan führte, wurde auf allen Punkten geworfen, das Lager sammt Magazinen und andern Gebäuden vcr- 570 drsnnt, bann aber die Truppen, die daselbst dem ganzen F^ __ Gelste. . . 2 , 9 " o. __ Hirse . . . < » 52 , «, — Heiden . . 1 « ^5'/. ^ —. «. Hafer . . . , » 20 „