„Fniheit, Pltdii»« fir W Rr. SS. Mittwoch»». MSr, 18?«. IX. Jahrgang« « s. ^ v.,b!a„n« -- s>.. °i.,..I.ähri» , 5° kr; sm zu».ll„n!> .. .«SjSü.1^! LÄ" "«'""i Zur Zkschichte lies Tujies. ^ !'? Min ifterralhe^ welcherSam«,ag unter dem BoMe «a.ser» stal^ef.nden. soll.^ wie da» Wr^ Tjibl» berichtet, die Mmister dem Monarchen die Mitth.il»«,, gemach, haben, daß sie in der Lage seien, die AusgleicyS Berhandluntten mit den Polen als «. luna n w bezeichnen, und daß sie eS nun für nollnvendig cmchteten. die Wahlreform vor der Abreise des K.'i'erA nach Pest znr Sprache zu brinaen. Der Kaijet habt die Dringllchteit der Sache anch vollkommen gewüldiat und man sei sofort unter seinem Aorsitz in die Bfrailiung kin^estanasn. Im Laufe velsclben aber hatten sich dcrartitie Divert^enzen zlvischcn den An-schouungen Sr. Majestät und denen des Kabinetes einerseilS. dann «vischen den Ideen der einz-lnen Mitglieder desselben ant>ercrjeitS crj^eben, daß der Monarch sie aufgefordert l,abe. die Angelegenheit nochmals durchzu-bcrathen. und ihm dann neuerdings vorzulegen, zu welchem BeHufe die Abreise nach Pest verschoben wtlrde. Eine ftolge davon scheinen die zwei Nachnchtcn zu sein welche telegraphisch nach Graz kamen, nämlich die Wahlreformsrage wird für diese Session, die vor Ostern geschlossen werden soll, zurückgelegt. Doch soll ei» Nothlvahlgeseß votirt werden zur Ver-Hinderung von MandatSniederlegungen. und dnmit wäre riiu' l.mge nr-hegte Hoffnung wieder zu Grabe getragen. - Deßglüchen ist die Nach-rlcht etne erfolgreich. ; Der Minister des Innern. GiSkra. g.,b seine De-Mission, welche angenomme», wird. Alle andern Minister werden bleiben. ?'^kra's wurde durch den Minislerratl)Sbgs»rrrwt. Die edlen Zwecke desselben sind aus den Statuten bekannt und es dürfte ukt^en selbe doch Niemand Bedenken oder Anstände erheben — ist doch „Betvollkommnung" eigentlicher Lebenszweck i)es Einzelnen wie der Staaten! Auch die Mittel, selben zu erreichen, sind angedeutet. allein die Feststellung deS Gesellschaftöbeiträges erst „von Jahr zu Jahr" scheint mir nicht entsprechend, sondern s icher wäre, tvic bei allen V.?-einen, ein für allkM.U als jährlicher Beitrag zutn guten Ztvecke'zu bestimmen. Wesentlich, wie bei allen Gesellschaften, nm dirsrlben in „Fleisch und Blnt" übergehend zu machen, iväre eS. itn Lande Männer zu finden. die sich der Sach.- besonders annehmen würden, was allerdings dutcl; einzelne besondere Zuschriflen angestrebt wird. waS aber als Statut in die Sahnngen aufzunehmen lväre. Männer würden siel, scho», finden, welelic nicht nur den Willcn. sondern auch Kraft und Fähigkeit hätten, jene Zlveeke besonders d.nnit zu fördern, daß die S.itznngen den» gemeinen ^..!^anne erklärt und daS Volt ohne hochtrabende Fräsen belehrt wilrde. waK man mit selben .in-strebt; Männer firner. die sich dann der Äiühe unterziehen müßten, die Beiträge zu s.nnmeln nnd nn d.n Ausschuß abzuführen, belehrende Bücher zu Vertheilen oder gemeinfaßliche Vorträge zu halten ze. Äst doch. Gott seis gedankt, jene Zeit vorbei, Ivo dem A eine ganze, dem B eine halbe und dem C ein Viertel Portion deS Wissens zugetheilt »Verden durfte, wo der SaP: „d.iß dei. Schuster beim Lcisten bleibe" nicht Sprüchwort, sondern Grundsajz war. Es dülfte wenigen der lieben Leser erinnerlich sein, daß ein gc-strenger Herr ^^ienvalter. der übrigens recht gnt mit dem Unterthanen-Verstände, nach I>kfse^ aber mit dem Geldbeutel der l^utcrihanen umzu-gehen lvußte, vor 30 Jahren nber meine Vorschläge ,^>l Lcsevereinen und Bolksbibliollieken. freien Vorträgen. Verbesserung des Unterrichtes im Lande le. mich auf Gruiid deS obigen Sprüch>vortcK lächerlich machen wollte und sicher auch bei „Manchen" diesen Zveck erreichte. Er würde mit seinen Ansichten je^t tvohl noch viel lächerlicher erscheinen! — was würde aber er und so viele seines GelichtcrS. denen Ausklärung gleichbedeutend mit Umstnrz ist. hente zur Gründung eines solchen Vereines sligen. der nicht mehr oder weniger bezweckt. alS d.is, Bildung und Wissen Gemei n g n t sst. und die mun als bisher gänzlich unbekannt be-trachten kann. Die ?lajno öe N0N880N ist ein großes Alpenrevier von fast regel-mäßig dreieckiger Gestalt, nnd einer Ansdehnung von etiva fünf Geviert-stünden. Sie befindet sich in etiler Berziveignng der von Buet gegen die Tsallen, oder Vvvt 6s ^licli, sich hinziehenden zerklüfteten GeblrgSreihe. und gehört zum Zehnten St. Maurice des KantonS Wallis. Dörfer oder Weiler lie,;en nicht auf ihi. dagegen findet man ii^ehr als hundert zerstreute Sennhütten, wovon die an und für sich große und romantische Gegend, deren mittlere Höhe über daS Meer nicht über 4000 Fuß ist. sehr angenehm belebt wird. öie eigentliche Alp oder Ebene von Mousson ist der tvildeste nnd höchste Pnnkt des ganzen ThalgeländeS. Am östlichen Fuße deS Eheval-Blank und der Tour-Sailliere (ersterer V620. letztere 9950 Fnß überm Meere), lvie ain südöstlichen daS Vieuz. eines 7670 Fuß hohen, sehr steilen, zerfallenden BergeS. der daS Thal von Mousson vom Sijtthale in der Provinz Faueignt). deS.^^erzogthumS Savoiell. trennt, ist eS von den Thälnn von Orsine (fälschlich Balorsine geschrieben). FinhautS und Salvent ebenfalls dlirch 6000 bis 700 Fuß hohe Berge geschieden. Bon dem wilden Emanneebache durchströmt, der in seinem höchsten Winkel aus den Gletschern und Schneeseldern der vorgenannten Berge kommt, und weiter unten, in der wilden, beinal^e unzugänglichen Schlucht V^n Trinqnent. oder Emcinnee. einen practitvollcu. liber 200 Fus; hohen Sturz bildet, ist daS eigeiltliche Moussonthal größtentheils mit ungtl)euern Felsbrocken angefüllt, die von den benachbarten Höhen vorzüglich von Bieuz und der Poiute de Balai)aire. herabgestürzt sind. Die übrigen Theile der Moussonebene sind vill angenehiner. Bon silberhellen Bächen duichschlängelt. welche sich zur Eau Nolrc oder zum Salansebache vereinigen, der nnten im.Rhonethale. zwischen St. Maurice und Martinach. den unter dem schlnutzigen Nalnen ..Pisse Vache" beruhm-ten Wasserfall bildet, sind die Alptriften von Baberiile. Clousanfle. Eman-nee. Taverge^, Prodzon und S.^lanse. oder S.il.nifle. luit dem schöiistkn Grün bekkidet. und bi.ten einigen hundert Kälten, n. st z ililreichen Pferde-. Schaf-. Ziegen- und Schlveinelieerden ivährend sechs Atonalen im Jahr eine vortreffliche und überflüssige Nahrung> dar. Nichts Idyllischeres, als der Anblick t'ieser Gegend, die vom Rhonethal ziemlich leicht zugänglich ist. Hier und d.i hübsche Srnnhüttei,. von Gebüsch Ulnsch.ittet. nlit kleinen seeähnlichen Wasseibchältern in der Nähe. Ueberall iiieidendes Viel» iin bnntestni Geinisch', Männer von kräftigem Wuchs, deren beredtes Mienenspiel die Beiveglichkeit und Energie ihres Geistes beurkundet; Frauen und Mädchen in Amazonentrocht. nätn-lich mit grauen Tuchhosei,. bis ziim Knie reichenden Stiefeln nnd einmi runden Mannshnt liekleidet. ihre le-chten Weiberröcke wie lin Gürtel nm die Hüften geschlungen; tleine. kiäftige Pserde mit borstiger Mäline; die Wäloer mit nnzähligen Eichhörnchen b.völkert: dos sind die Gegenst.^nde, welche sich hier deiil Reisenden ain auff^illendsten daistellen. Man denke sich d.izn dcn prächtigen Rnlimen. gebildet von den luit ewigem Eiö bedeckten Kolossen des in nenn Gipfeln zerklüfteten Tsa-len. unter denen der höchste Punkt, die Dent de Mi!",. t)ls «uf i^»800 Fiis, über k^as Meer anfragt; von d.nl öden, n.icktcii dein blellt>end weißln Chcv.^l'BlstNk und der malerischen Tonr-Saillicre einelseüs. den theilS belvaldeten, theils nackten und zerlrülnmtrteii Bergen Sarvali. Chir-nia. Navet, Erete, Pralisa, Balayaire, Tele deö Eisieur. Fenestraille uild Sik. Gttz««g de» Abgeordvetenhaufe« vom 17. Mörz. Das Abgeordnetenhaus ging in seiner Sitzung vom 17. März in die Spezialdebatte über die Civilprozeßordnung ein. Eine lüngere Debatte veranlaßte nur der A. 28. der die Kompetenz der Einzelgerichte normirt. Der Ausschußantrag begrenzt diese Kompetenz mit Streitii^keiten über Geldsummen, welche nach dem Klagebegehrcn den Brtrag von 300 fl. nicht übersteigen, während die Regierungsvorlage den Betrag, mit 500 fl. sefts'tt. Justizminister Dr. Herbst vertheidlgte die RegierungSvorlcige. da man zunächst daS praktische Bedürsniß und die Erfahrungen, di- liiSher in dieser Richtung gemacht wurden, in Verücksichtignng ziekkn müss?. Hier handelt eS zumeist darum, dtM Publikum eine billigere u»»d promp» tere Justiz zu verschaffen, als bisher. DaS gkschehe denn, wenn m.in die Kompetenz der Einzelgerichte nicht zu sehr vere»gt. da diese namentlich auf dem Lande doch dem Publikum leichter zugänglich sind. Man macht, sagte der Justizminister am Schlüsse seiner Redf, die Geseke so, wie sie denen entsprechen, für welche sie gemacht sind (Zustimmung); denn so»st entsprechen sie dem Leben nicht. Der Bevölkerung aus dem Lande dürfe nicht ein Stein statt de» Brote» gegeben werden. (Bravo! Bravo!) - -Bei der Abstimmung wurde §. 28 nach der Regierungsvorlage an-genommen. Auch der g. 78. der von der Vertretung der Parteien durch Advo-taten Han1)clt. wurde nach der Regierungsvorlage angenommen, nnchdcm der Justijminister darauf hingewiesen, eS sei kein Grund vorliandeu. dort wo die Partei sich selbst vertreten könne, nur Advokaten als Bcvollmach' tigte zuzulassen. Warum sollte, sagte Dr. Herbst, der Ehegatte nicht die grau vertreten dürsen? Warum sollte sich ein Geschäftshaus vor dem Handelsgerichte nicht durch seinen Prokurasührer oder scinen Buchhalter vertreten lassen können? Vermischte Nachrichten. (Die ciSleithanische Landwehr) wird auS 83 Insan-terie« und Jagerbataillonen und 13 Eskadronen bestehen. Die Infant, rir-Abtheilungen ergänzen sich auS Landwehr Bataillons Bezirktn. die Jäger dagegen auS Kompagnie Bezirken. Was die Adjustirung dvre bei Erwachsenen und Kindern 50 Mal ihren Preis im Medieiniren. Certtfitat vom Herrn Dr. Medizinä Josef BiSztay. Szel veny. Ungar». L7. Mai 1867. Mein» Krali, die mehrere Jahre an Appetitlosigkeit. Schtaflofigfeit. allgemeiner Schwäche und Schmerzen gelitten und alle Medikamente nud Bäder vergeben» versucht hatte, ist durch Dn Barry'» Usv»Io»ei«rL gänzlich hergestetlt worden und kann ich diese» ezzellente RahrnngSmittel jedem Leidenden besten» empfehlen. Im tiessten Dankgefüht verbleibe ich n»it Achtung ergebenster Diener Josef Vi»zlay, Arzt. In ivlechbüchsen von '/g Pfd. fl.1.50. l Pfd. fl. 2.50. 2 Pfd. fl. 4.50 5 Pfd. fl. 10. 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. .'^6. — Revaivseiöro eko-colatvs in Tabletten für12Taffen fl. 1.50. 24 Tassen fl. 2.50. 48 Tassen fl. 4.50; in Pulver für 12 Tassen fl. l.50. 24 Tassen fl. 2.50. 48 Tassen fl. 4.50. für 120 Tassen fl. 10, 288 Tassen fl. 20. 576 Tassen fl. 36. — Zu bezilhen durch Barry du Barry Co. iii Wien, Goldschmied-gaslc8'. in Marburg F. Kolletnig. Grazervorstadt, Tegetthoff-straße 10; in Pest Török; in Prag I. F ü r st; in P r e ß b u r g PiSztory; in Klagenfurt P. Birnbacher; in Linz Hase lmeyer; in Bozen Lazzari; in B r ü n n Franz Ed er; in G r a z O b er r a n z m e y e r; G rab l o w i tz, in Lemberg Rot-tend er; in Klause nb urg Kronstädter; und nach allen Gegenden gegen Baar oder Postnachnahme. (Gew erbeverein.) Da? in der letzten Versammlung gewählte Zwölfer Komite wählte in dtr ersten konstituirenden Zusammenkunft einen Dreierausschuß, welcher sich mit der Alisassung der Satzungen und der nöthigen Vorarbeiten für die Bildun»^ deS GewerbefilialvercineS zu be« schäftigen hat. Dieser Ausschuh besteht anS den Herren Brandstetter. Karl Reuter und Ulrich. (Aus der offentlichrn N i« r i a m! u n a vom 18. d.) Wir haben im letztm gedrängten Berichte versprochen, unseren Lesern die Rede des Präsidenten des steiermärkischen GcwcrbevereineS. Prof. Davi« dewSti genauer zu bringen und kommen hiemtt dieser Pflicht nach. Nachdem er erwähnt, tah der Gewerbeverein sich die Verhältnisse d,r Genossenschaften schon lunge als Gegenstand seiner Beob.^chtungrn und Be-schlüsse gewählt hatte, überall aber nur traurige Erfahrungen gemacht habe, machte er einrn historischen Rücki)lict auf die fünfziger Jahre. Die Regierung liabe statt der Freiheit vom Konkordate die Gtwerbcfreiheit gebracht. Dies lvar aber keln guter Aorl)0te der allgemeinen Freilieit. Sie kam unerlvartet und zu keiner günstigen Zeit, da tline llebergän,^e vorhanden waren, sogar tcine Bedingung, welche ein gedeililiches Wirten aus derselben erwarten ließen. Die ausländische Presse lieurthcilte auch das Erscheinen der Gewerbefreiheit in Oesterreich bei weitem nicht so günstig, als die inländische Jourualistik. Man war in Oesterreich blS dahin immer nur gewohnt, den Einfluß, wie in anderer so auch in ge-werblicher Richtuug von Oben her zu empfangen und jU man sich zur Bildung von Genossenschasten zusammcntjetlzan unv eS blieb die Vetvilligung auS. Als von Seite deS GewerbevereineS urgirt tvurde. warum die Bewilligung der Tischlei^genossenschast nicht erfolge, fand eS sich, daß ein untergeordneter Beamte den Akt liegen ließ, well ihm daS Krankengeld zu hoch gegriffen schien. Wie kann überhaupt Nt,ch dem Entwürfe eine Genossenschaft bestehen, da jeder Gewerbetreibende ver-pflichtet ist. einer solchen Genofsenschttst anzugehören, ohne zurn Zatlen der Beiträge gezwungen werden zu können? CS ist eine trat»rlge Wahr-heit, daß das Gewerbe in den letzten zehn Iahren zurücki^egangen ist. die Ursache davon ist der Kampf mit dem Kapitale. 3m Mittelstände, »vozu eben besonders die Gewerbetreibenden gehören, liegt die Krt'ft des Staates. eS wäre zu bedauern, wenn dieser Mittelstand durch Maßregeln de« Staates zerrissen tvurde. Daß aber die Regierung nicht iminer die rech, ten Mittel wählt, um ilin zu kräftigen, ist ein trauriger Vewers das Gesetz über das Vertiäliniß zwischen Arbeitgebern und den Arbeitern. — Der Gelverbeverein hat sich deshalb für die Einführung von Gewerbe-gerichten auSgefprochen; die Borlage der Regierung ist für solche nur bei Fabriken, ohne übrigens den Unteischied zwischen Gelvcrbe und Fabrik anzugeben; für erftere bestimmt sie überdies noch die Faliriksinspettoren. In liVürtemberg. dem gewerbfleißigsten Lande Deutschlc^nds sind die Verhältnisse anders; dort ist an und für sich reichliche Bildung vorhanden, auherdem sind zahlreiche FortbildungSverelne vorhanden; den nöthigen Rechtsschutz gewähren die Gewerbebehörden, die auch das Gewerbegericht enthalten. Ein? Bereinigung der Gewerbe ^u Genossenschasten ist eine nothwendige Bedingung zur förderlichen Euttvicklung deS GeiverbeS. insbesondere um taugliche Lehrlinge herbeizuschaffen und in Krankheitsfällen der Arbeitsgenossen für dieselben sorgen zu können. Redner laS sodann die Zuschrift der Statthalt rei, ivelche vor anderthalb Iahren als sehr dringend an den Gtlverbeverein gelangt war. vor, welche im Wesentlichen mit der gegenwältigen Zuschrift an den GemeindeauSschup übereinstimmt. Der Gewerbeverein in Graz habe sich damals entschieden gegen die ZwangSgenoffenschaften ausgesprochen und für die Nothtvendigkeit eineS freisinnigen BereinSgesetzeS plaidirt. CS braucht nichts tveiter als freie GewerbSgenoffenfchaften auf der Grundlage eineS freisinnigln BereinSj ßtsetzeS und damit wird dem Aufblühen der Gswerbe der größte Borz tchub geleistet werden. (Feuer.) Borgestern Mittags erschreckte die Feuerglocke die Be-wohner. zeigte aber nur einen Raulhfangbrand im Romendorsschen Hause in der Pfarrhofgasse an. welcher nach kurzer Zeit gedämpft ivar. (Konzert deS Kärntner-Quintet t'S.) DaS für verflossenen Samstag angekündigte 1. Konzert dieser Sängergesellschaft versammelte im Saale zur „Stadt Wien" ein zahlreiches Publikum, mußte aber leider wegen Heiserkeit der Säilger ans den nächsten Tag verschoben iverden. Der Bortrag ist außer einlgen musiktilischen Ueb^rgriffen ein siuter zu nennen. DaS größte Lob verdient Herr Grünanger. der seine Partieen mit besonderer Lebhaftigkeit vortrug,. DaS Program bestand zumeist auS Kärutner-Liedern und ist der herrschenden Stille während des Vortrages nur rühmlich zu erwähnen. Die Produktionen des Herrn Omnletz auf der Zither uud auch die deS hiesigen ZitherlehrerS. Herrn Ferschnig. waren meisterhaft und die sehr zahlreich anlvesende Gesellschaft zollte Sängern wie Musikern unj^etheilten Beifall. Der Bedienung der Gäste mit Speise und Getränken ist lobend zu erivähnen. fWieStbalers 10. u n d l e tzt e r Bortrag) über die G s schichte der allgemeinen Kirchenversammlungen. — Fortsetzung). Nicht so einig wie den Ketzern gegenüber tvoren die Päpstlichen untcr sich. Euge-niu» IV. mißfiel die Absicht der Basier Versammlung eine Kircheuverbes-serung vornehmen zu »vollen; er ging mit dem Gedanken um. dieS Kon-jil nach einem anderen Orte zu verlegen uuter dem Vorlvande. Basel jei kein schicklicher Ort. tvo mit den Griechen lvegen der Bereinigung mit dtt römischen Kirche verhandelt iverden könne. Roch ehe die Kirchenversammlung in Basel den Anfang genom-men. gab daher Eugen IV. eine Bulle heraus, tvorin er befahl, die Klrchenverfammluug aiif achtzehn Monate zu vertagen und nicht in Basel, sondern in Fcrrara zusammen zu treteu. Allein ehe noch diese Bulle in Basel kundgem-ichs ivorden. hatte dort die erste Sitznn>i bereits statt-gefullden und wurde von der Versammlunj^ erklärt, diiß sie rechtmäßig berufen tvorden. Die Versammlung ließ sich auch durch die Bulle nicht l^eirren und erließ einzn Auftrag an die Christenheit, daß sie die Sitzun-gen fortsetzen «vollen, daß alle Verpflichteten erscheinen sollcn. daß die Versammlung zu Bafel rechtmäßiger Weise zusammengetreten, daß eine allgemeine Versammlung ihre Macht von ElMus selbst hal,!». dnß diese sich über olle Gläubigen . somit auch über den Papst erstrecke, das; diese Ver-sammlung von Niemand, auch vom Papste nicht vertagt, veilegt oder aufgelöst lverden.könne. Als derPapst seine Bulle nicht zurülknrlimen irvlitk'. besäiloß i'je Versammlung, daß er binuen drei Monaten entiveder persöullch erscheiaeu oder sich durch einen Bevollmächtigten verairtivorten soll. Eugen IV. sah nach längerem Streite sich genöthigt. die Bulle nicht nur zu »viderrusen, sondern auch eine neue zu erlassen, in welcher er die Versaniinlung zu Bas^l als eine rechtmäßige anerkannt-'. Dcr Frieden »vard aber liald tvieder zerstört durch die Frage, an welchem Orte mit den Griechen verhandelt werden soll. Ein Tliei^ änderte seine Meinung und die Kirchenversammlung beschloß endlich, gegen den ividerspänstlgen Papst nach strengem Recht zu verfahren. CugsNiuS IV. gab eine Bulle lieraus. tvelche' die Versammlung nach Ferrara verlegte; da jedoch die Basler st.indl)ast blieben, so schrieb der Papst eine ncue Kirchenvcrsatnmlilng nach Ferrara aus, die am 10. Jänner 1438 eröffnrt lr'urde. Diese Versammlung er-klärte in der ersten Sitzung, daß sie allein die rechtmäßige sei. dap Alles, was die Basler gethan, nichtig sei, ausgenommen die Veriiandlungcu »uit den Husiiten. Die Basler setzten mit Zustimmung des z^aiserS, des A-nigs V0l» Frankreich und anderer Fürsten ihre Sitzungen fort, erklärten den Papst für ungehorsam und enthoben ihn einsttveilen seines ÄmteS. Eugen IV. that diese Gegner in den Kirchenbann und befahl der ^tadt Basel dieselben biiinen MonatSsrist sortzuj.i.,en; lvorauf er die Versamm-rung in Basel sür eine unrechtmäßige erklärte und deu Mitgliedern be-sahl. biilnen Monatsfrist sich in Basel zu stellen; 14Z9 verlegte lLugcn die Versammlung vou Ferrar.l nach Florenz. Die Basler erklärten: die Florentiner Versammlung sei bereits auf den Boden dcr Krtzerei ange-kommen; die Florentiner cmgegneten aber, „sie allein, als vom Papste berufen, bilden die allgemeine Kirchenversammlung; in Basll tage blos Luinpengcsindel. lauter gemeine Burschen aus der untersten Klasse der Geistlichkeit, bestehend aus Abtrünnigen. Gotteslästerer. Rebellen, Äirchcn-schändern und ZuchthauSkandidaten. die sainmt und sonders nicht mehr iverth seien, als daß inau sie zum Teufel jage, vou ivelchcm sie aitS-gegangen." Die Basler znlilten Fluch mit Fluch zuriick. erklärten Eugen srischlveg als einen meineidigen, unverbesserltchrn Ketzer, Stiirer des Frie-dens. Verschivender des KirchenguteS und ofsenen N.bellen gegen (Hott, setzten ihn ab und iuähltcu Amadeus vou Savoyen als Fklix V. zuin Papste. Die Gegenpäpste Verfluchten sich nach altem Brauche. DaS Recht tvar auf Seite der Vasler. Macht und Ansehen auf dcr Seite des Papstes, lvelcher außerdem noch durch Ueberrrdung und Bestechung die hervorragkndsteu Mitglieder der Basler Versamliilung zu geiliinuen lvußte. Das Ende vom Llede tvar: die Kirchcnversain i.lung zt! Basel löste sich im Bewußtsein ihrer Ohnmacht 144.'^ selbst aus; sjc erklärte ferner. d.,ß diese Versammlung noch nicht beendigt sei und zu gelegener Zeit lvieder zusammentreten werde — cö ist aber nicht geschehen. ' Fvar diesmal nicht gut und lvir glauben, wäre Herr Zöllner nicht geivesen das Stlus hatte sich uicht über Wasser gehalten. UebrigenS spielten einzelne Personen nicht übel, so die Herrn Grün und Rotter juu. (Theater-Nachricht.) Heute gastirt Herr Martinelli anS Graz und morgen Herr Müller voln Hostheater zn Weiinar. Geschäftsberichte. Pet ta u, 13. März. (Wo chenmarktsbe r »cht.) Weizen fl. 3.90. Korn fl. S.—, «erste fi. 0.—, Hafer fl. 2.—, Kukurup sl. L.79. Heiden fl. L.20. Srdüpfel fl. 1.1S pr. Metzen, Hirsebrei,, 14 kr. pr. Maß. Rindfleisch ohne Zuwage 2ü. Kalbfleisch 2S. Schweinfleisch jung 26 tr. pr. Pf. Holz 36" Hort fi. 9.50. detto weich fl. 7.50 pr.«lafter. Holzfohle« hart fl. 0.60, detto weich fl. 0.50 pr. Meßen. Heu ft. 2.20, Stroh Lager, fl. 1.40, Streu» fl. 1.— pr. Centuer. Verstorbene in Marbnrq. Am 16. März: Herr Jakob Kuderna. Eiselibahn-Schmied, 45 I. alt, an Wnsser. sucht. — Amis.: Herr Markus Kautschitz, Eisenbahn-MagazinsAufselier, 45J.j^iUt, aii Lungentuberkulose. — M. Rowar, Kohlenables,erS.Kind. 18 M. nlt, Gehirncntziindunt^. Nr. 1225. Kundmachung. (2:^0 Das gefertigte Stadtamt bringt bei dem Umstände, nlS bei der auf heute angeordneten Lizitation kein Lizitant erschiene» ist, iviederholt im Wege der öffentlichen Versteigerunzi das im hiesigen Rathhausc b?. findliche Gewölbe Nr. 3 auf die Dauer vom 1. April 1870 bis Ende Dezember 1872 zur Verpachtung, wobei der letztjährige im Wc^^c der Verpachtung erzielte Ertrag von 81 fl. als AuSrusSprcis für Ein Jahr angenommen wird. Hiezu werden Unternehmungslustige mit dem Bemerken rinj^eladen. daß die dieSfSllige mündliche Versteigerung am 26. März 1870 um 11 Ul,r Vormittags in der hiesigen Amtstanzlei. wo auch die uähercn LizitationSbedingnisse während der AmtSftunden täglich eingesehen werden können, stattfinden tvird. Stadtamt Marburg am 18. März 1870. Der Bürgermeister: Banealari. Ein Medaillon von Gold, schwarz rmaillirt, ist in Ber ^ . lust gerathen. Der redliche Finder »vollr selbes gegen gute Belohnung im Hause Nr. 5 in der Grazervorstadt bei Herrn Pauritfch abgeben. (238 über äie HVIrtcunA ävs Amthmi-MMmffns von .xiakt. ^aknklrxt, in AVI««, 8t»«1t, voKrlerxaLsv !?r. 2. Vvr Vvter-eiodvetv erlcliirt trvivilli^ mit Verxnüxsm,, <1l»ss Ikivlitdlutvnüeti /alinllvisL^, sl>v?io «Ii« Ivolcvrvn <1LQ OelirauLl, ^vs s von I^r. »l. v. kO??, praict. in erste, os sein« »atürlioko t nrbs >viq«1or vrdkitvn Iitlt, 80vis Llutvv dvdolien und cliv i^rv llvit vrlav^tvn, vokür iot» meinen inniKste,^ Vknlc 8k,A«. (-7 2u^1vi