. Deaotardische ^^ «^ W Lalbachcr Zeitung, W H^ z3; ^onabend den 15. Febr. 1800. ^ A Ordcnsftst; Exeqnien; Seehandcl in Trieft; gutes Beispiel verbreitet sich; Ehrcnmedaillen. —Nachricht aus Aegypten; Anstalten gegen Gcnua; Fra Diavolo.— Freyherr v.Dalbcrg neuer Vischofvon Konstanz. — Erdbeben; Zlnlehen fnr das Haus Oestreich. — Zustand der Italienischen Armee; Friede mit den Chouans.______________ ^ Inländische Begebenheiten. Wien. Am 3. dieß wurde von Seite des hockadelichen (Zternkreutz-^>rdens in kr Hofpfarrkirche der Gedächtnißtag für die höchste Ordens-stiftcrinn 5 wcil. Ihre Maj. die Kaiserinn Elconora, gebohrm Herzoginn von Mantlm, und unter einem fur alle verstorbenen Mitglieder dieses hohen Ordens mit eincm Seelen-amte gehalten, d?m Ihre Maj. die Kaiserinn, 0. r Großherzoginn von Tosrana, und Erzherzoginn Maria Anna Königl. Hoheiten, daun die hier anwesenden hochadelichen Ordensdamen zahlreich beiwohnten. Am 5. d. M. Abends wurde in der Metropolitan-Kircke zum heil. Ste- ! phan daö Todten Ossizicium, und den ! 6. Vormittags die fcyerlichcn Exe- ! auie« für Weiland Se. padstl. Hci- ! ligkeitPius dem VI. bei einem präch- , tig errichteten un) herrlich beleuchteten Traucr-Gerüste, abgehalten. Der würdige Hr. Domprediger P. Schneller hielt die Trauerrede, und Ihre Königl. Hoheit die Erzherzoginn M. Anna, viele der hohen Herrschaften, der hiesige Stadt-Ma- > gistrat, und eine ausserordentliche Menge Volks wohnten diesen kirchlichen Ceremonien bey. Die sämmtlichen Stadtpfarrcn und Ordensgeistliche fanden sich dabey ein, und die von dem hiesigen bürgert. Rcgimen-te in der Kirche versehenen Wachen trugen nicht wenig zur Verherrlichung dieses Trauerfestes bey. ! In dcn freyen Seehafen von Trieft ! sind in den Monathen Oktober, November und Dezember v. I. nachstehende mit verschiedenen Handlungs-Artikeln reich bcladcnc Sckiffe angekommen , nehmlich beladcne Schiffe angekommen, nehmlich' i o von Smir-na, i von Tunis, i von Canca, l von Constantinopel, 7 von Cisme, Z von Missolongi, 2 von Zante, 2 von Corfu , 7 von Patrasso , 1 von Alexandretta, 2vonSkurari, 2 von Cipern und 2 von Tripoli, in allen 41 Schiffe. Günzburg, den 27. Jan. Nun wird, nach dem Veyspiel.des Vreis- ! gau, auch in den übrigen schwäbischen, oder vorderöfterrclchischcn Gebiete einLandesvcrthcidigungskorps errich-! tet. Ms Kommissair zu diesem wich-! tigen Geschäfte ist der Freyherr von Ulm ernannt. Im Vreisgau sind ^ bereits über 6000 Mann ganz be? ! waffnet, gegen 10,000 Mann stehen ^ noch aufdcm ersten Winkbcrcit, im t Rheinviertel leisten noch l2 Kom-^ pagnicn mir aller Bereitwilligkeit Fslddicnste, und in Ncllenburgischcn ist ein Bataillon von 6 Füsilier , und 1 Iägerkompagnie organifirt. Nun kommt also die Reihe au die Marggrafschaft Vurgau lc. Günzburg, den 29. Jan. Zur Aufmunterung jener vorderöstreichi-schcn Unterthanen, welche künftig ^ gcgen den Feind mit dem kaiscrl. ^ königl. Militär streiten werden, haben des Kaisers Majestät beschlossen, daß jene, welche sich vor dem Feinde auszeichnen, fähig seyn sollen, die Militär- Ebrenmedaille nebst dem anklebenden Löhnungsgennsse zu erhalten, so wie auch denjenigen, die in Vertheidigung dcs Vaterlandes zur Arbeit unfähig geworden sind, und sich und dle Ihrigen nicht mehr ernähren können, Unterstützung für sie, und nach ihrem Tode für ihre Weiber '.md Kinder vcrheissen werden sott. Ausländische Begebenheiten. Italien. Neapel, den 7. Jan. Aus Palermo ist die Nachricht eingegan- gen, haß eine englische Fregatte ein ^ ausAegypten kommendes französisches Schiff, auf dem sich 60 Offiziers, und Depeschen vom General Kleber befanden, weggenommen habe. Aus den Depeschen und Vrieftn erhellet, daß die französss. Armee daselbst durch Krankheiten, besteige Gefechten, sehr zusammen geschmolzen sey. — Briefe aus Malta versichern, daß die ftanzösis. Vefasnng in La Valetta grossen Mangel an Lcbcnsmitteln leid?, und da si? jeyt zu Wasser und zu Lande fthr eng blokirt ist, so kann man hoffen, daß der Fall dieser, Sizilien so gefährlichen Festung sehr nahe sey. Schreiben ans Livorno, den 13. Januar. In Korsika sieht es scbr linrusM aus. -_ Eln Schiff, das W 12 Tagen aus Algier hier angekommen, bringt die Nachricht mit, daß die Franzosen in Aegypten einigen Verlust erlitten haben. Der hier angekommene englische Admiral Lord Kcith hat mildem hiesigen kaiserlichen Kommandanten eine Unterredung gehabt; die englische Flotte soll nun Genua den ganzen Frühling «ber so lange blokirt halten, bis es von d n Franzosen verlassen ist. Seit der Ankunft eincr reichen englischen Kauffahrteystotte ist unser hiesiger Handelstand äusserst beschäftigt. — Der hier angekommene Admiral Lord Keith ist beym englischen Minister Herrn Wind)am abgestiegen. Beyde sind nach Lucca abgr-sereist, wo der österreichische Gcnc-k"l Qtt seyn Hauptquartier hat. Hur mg.'« gegenwärtig auch 2 russische ' Linienschiffe. — Gestern kam eins genuesische Polakre, die von der englischen Fregatte St. Dorothea genommen worden, mit einer Landung Von 3200 Säcken bcßten Korns hier an. Sie war nach Genua bestimmt. AusKorsika kommen sehr viele Flüchtlinge hier an, weil es dort schröck-lich verwirrt aussieht. Eine gewisse Macht errichtet hier 4 Kompagnien frcywilliger Korsen, die zu seiner Zeit gegen die Republikaner fechten sollen. Verona, den 25. Jan. AnS Tur»n wird folgendes gemeldet: 3lm 6^ dicß kamen gegen 2020 ftanzösis. Soldaten ohne Offiziers bey Loauo (im Genuesischen) an, die über Nizza in das Innere von Frankreich de-ftr^ircn wollten. Da sich in Loano mchrcre Magamne von Lcdcnsmitteln befanden, so ließ der Kommandant die Thore sperren, damit sie nicht geplündert würden. Allein die Franzosen schlug?« die Thore ein, nahmen an L.bcnZmitteln, so viel sie fortbringen konnten, und marschir-ten dann weiter gegen Nizza. — Am 9. dieß wnrde die kaiserl. Garnison in Novi plözlich unter das Gewehr gerufen, und die Thore geschlossen. Man stellte hicraufcine strenge Hansvisitation an, und fand 7. verkleidete Franzosen , die mit ihrem Ha shcrrn nach >der Fcstuug Alcssan-dria abgcführt wurden. Gestern ist die Equipage dcs Generals Kray mit 48 Z"g - und Rcit-pfcrd.n hier durch gegen Deutschland paffirr. -5 Venedig, dcn 25,Jan. Noch ist das Konklave geschlossen. — Unterm 8. 5kt. hatte das Kardinal-Kollegium Ludwig dcm i g. in Mie-tau den Tod des Pabst Pius des 6ten offiziell angezeigt. Seine am 24. Nov. darauf ausgefertigte Antwort ist folgenden wesentlichen Innhalts: Der Antheil, den mein Volk an dem grausamen Schicksal dieses ehrwürdigen Pabstes während seiner Gcfau-schaft in Frankreich nahm, und der Eifer, mit dem es ihn zu trösten suchte, ist mir ein kostbarer Beweis, daß die Religion noch nicht ans den Herzen meines Volkes verbannt ist, und daß es noch die Tugend zu schätzen weißt. Von der Weisheit des heiligen Kardinal - Kollegiums »st es > zu erwarten, daß seine Wahl eines neuen Kirchcnoberhaupts aufdcn würdigsten Prälaten fassen werde. ! Wenn der Gott, durch welchen die Könige herrschen, mich wieder auf dcn Thron meiner Vorfahren setzt, so werde ich zeigen, daß ich würdig ! sey, der allerchristlichste König und der erstgcbohrne Sohn der Kirchen zu ! heisscn. -"1 T u r i n, dcn 21. Jan. Nach si-^ chcrn Berichten ist die franzö'sis. Gar- ^ nison in Savona (im Genuesischen) 4^00 Mann stark, die seit mehreren Monaten Sold, und 48 Stunden lang k.in Brod bekommen hatte, mit klingendem Spiel nach Frankreich de-sertirt. D»e Vorstellungen der fran-zösis.Generale waren vergeblich. General Miollis beorderte hierauf 60c) Mann von Genua nach Savona, und damit diese nicht auch dem Beyspiel ihrer Wasfcnbrüder folgen möchte«, mußten ihnen die Genueser zuvoc 6200 Livres bezahlen. Die epidemische Krankheit, welche bisher in der Provenze, und w Danphine grassirte, breitet sich nun auch in Savoycn aus. Von Seiten der kaiscrl. Armee werden die strengsten Vorsichtsmaasregeln genommen, daß dieses Uebel sich nicht nach Pie-mont verbreiten könne. Livorno, den 19. Jan. Me Anstalten zeigen an, daß die englisch-rußische Seemacht im nächsten Sommer eine treue Begleiterin dcr kais. Truppen längst den genuesischen und sranzösis. Küstenländern seyn wer^e. ! Genua wird von nun an von der ! Seeseite blokirt, und, sobald es die ! Witterung zuläßt, wird a,ch von der Landscite ein allgemeiner Angriff auf Gcnua gemacht werden. Ein neulicher Versuch der Franzosen von Gcnua aus bey 3ucea zu landen, ist ihnen übel bekommen, sie büßten viele Leute ein. Der Frau Diavoly, welcher bisher an der Spitze bcwaffncrcr Haufen im Kirchenstaat so viele Ausschweifungen begangen, daß selbst der neapolitanische General Vur-chard gegen ihn ausziehen mußte, ist ^ ein Franziskanermönch, welcher bey > den Insurrektionen, welche im vorigen Sommer in Italien gegen die Franzosen anZbrachen, sich durch seine Kühnhett so auszeichnete, daß er ! zum Anführer eines, beträchtliche« Insurgentenkorps erwählt, und mit seinem jetzigen Namen beehrt wurde. Deutschland. Würz bürg, den 2?. Jan. Hier gehen die Festungsarbeiten noch sehr thätig fort, und dürften wohl Vor dem Frieden nicht geendigt werden. — Der Herr Koadjutor, Freyherr von Dalbcrg bcfindet sich hier, "nd reist nächstens nach Mörsburg ab, um vom Vlsthum Konstanz Be- lltz zu nehmen. General Veurnonville ist als fran-zösis.Gesandtcr inVerlin eingetroffen. Moreans Plan soll seyn, auf dcn 3 Punkten Mbrcisach, Kehl und Kastell über den Rhein zu gehen. Der Erzherzog Karl hat die freye Passirung der Güterwagen nach Maynz uud dem linken Rheinuftr ans besondern Gnaden und Rücksichten für die Stadt Frankfurt wiederum gestattet; nur Kriegsbedürfnisse dürfen nicht passiren. In dem Staatsarchiv 13. Heft, Nro. 10. über die Negoziation zu Selz pag. ,02. ist eine Abhandlung enthalten, welche andurck als boshaft, verstümmelt, und foglich in verschiedenen Punkten als falsch und unterschoben erklärt wird. S ch w e i tz. / Vern, den 19'Ian. Die Anhänger der gestürzten Parthey des Laharpe, Oberlinund Sekrctan halten sich m?ift in dcr französischen schweig auf. Von da her kündigte vor eimgen Tagen ein gewisser Bech-tel unsern jetzigen Regenten an, daß ew Korpö von vielen tausend Pa- trioten kommen, und ste ermord« tt werde. Bis jclZt aber sind sio noch alle am Lcbcn, und arbeiten an ci-ner zweyten Konstitution. Die öffentlichen Beamten, Geistliche und Schullchrcr sind lwch immer ohne Besoldung , weil kein Gcld ^ vorhanden ist. Aufgeklarte und billige Männer haben dcn Vorschlag gethan, daß man die gewaltsamer Weise aufgehobene Grundzinse und Ze-hendcn, aus deren Ertrag sonst die Geistlichen und Schullehrer meist besoldet wurden, wieder herstelle; daK Landvolk selbst hatte sich gegen die Aufhebung derselben gleich anfänglich gesträubt, weil es fürchtete, dagegen auf cine andere Weise desto mehr geschröpft zu werden. Bis jetzt aber sind jene Vorstellungen ohne Folgen gebliben. Unsere gegenwärtigen Regenten haben beschlossen, alle Kriegsgefangenen , selbst die von den kontrcrcvo-lulionairen Regimentern Vachmann und Rovcrea auf freyen Fuß zu seyen, jedoch gegen Kaution. Bürger Haller, der auf dem Schlosse Chil-lon sizt, wird. also auch seine Freyheit erhalten. Großbritannien. London, den 14. Jan. Dio Stadt Truxttlo , eine derreichsteu in Perou ist durch ein Erdbeben znmlich mitgenommen word?n; 70 Häuser stürzten ein, und 120 Personen wurden unter den Ruinen dcrsclbcn begraben. Die Stürme, welche seit einigen Wochen aü unsern Küsten wütheten, haben grossen Schaden angerichtet. Viele Schisse sind zu Grunde gegangen. Das hiesige Publikum ist auf die neu? Ordnung der Dinge in Paris , nnd auf die Reden, die gehalten werden, sehr begierig. Vuonaparle sagt eine unserer Zeitungen, Deicht und schreibt im Still des Ossian. Bei der nächsten Parlamentssi-tznng wird Herr Pitt, nach den hiesigen Blättern, ein Anlehen von z. Millionen Pfund Sterling für das Haus Oestreich, welches den Krü'g bisher so glorreich gcfübrt hat, in Vorschlag bringen. Unser Hof will auch der Pforte Subfidicn für ein Korps von 20,200. Albcmcsern be-zahlcn, welche gegcn die Franzosen in Llegypten gebraucht werden sollen. Der englische General Don, dcr sich auf sein Ehrenwort in Lille aufhält, hat erklart, daß er lieber als Kriegsgefangener sterben, als sich gcgcn dcn Landesvcrrälher Nappcr Tandy wo3e auswechs ln laßen. Ohnevachtct Kraft dcs lcyten Vergleichs zwischen dem Herzog von Vork, und dem General Vrüne tzooo. Kriegsgefangene losgegcben wurden, so befinden ssch doch noch 24000. Franzosen in der englischen Kriegsgefangenschaft. Seit dem Anfang des vorigen Monats ssnd wieder über 50. feindliche Schiffe, worunter viele Kapers, von unsern Kriegsschiffen aufgebracht worden. Die Anzahl der Wohnungen in London ist jetzt 131,000. und die Zahl der Einwohner 1. Million, und 2Q5,oOO. Im verflossenen Jahr sind > hier 18970. Personen begraben worden. In diese Zahl sind die O.ua-ckcrs, Reisende, Ausländer, Juden lc. welche zusammen fast eben so viel betragen möchten, nicht mit eingerechnet. — Dcr n.ue Bischof von London, dcr zum Scandal aller Orthodoxen stine cigcnc Haare trng, hat endlich üuf vieles Zureden seiner Freunde dieselben mit dcr bischösii-chcn Perücke vertauscht. Von diestr I Seite also wird dcr Friede in dce H Kirche nicht gestört werden. « Die neue französische Konstitution ß wird in dcn hiesigen Ministcrialzci-z tungen stark kritisirt; sie nennen die-z. selbe ein Neujahrsgcschenk für Kin-^ der, nicht ab?r für eine grosso Nation. ^ Herr Fox ist jeyt mit Ausarbeitung eincs wichtigen politischen Werks beschäftiget. Da die Vereinigung Grosbritta-niens und Irland in der nächsten Parlaments Sitzung gewiß zu Stande kommen wird, so haben einige vorgeschlagen, daß auch der Titel unsers Königs verändert werden, und künstig: Kaiser der brittischen Inseln seyn solle. (Quosror ol tks V icilk .)8l3l,^.) Aufdie glorreiche Seeschlacht beim Nil ist nun eine Medaille geprägt worden. Die Matrosen, welche die selbe mitgemacht, tragen sie an ihren Knopftöchcrn. Viele unserer Matrosen sind durch den Krieg Kapitalisten worden. Vor einigen Tagen ließ einer derselben eine neue Jacke statt der Knöpft mit lauter Guinees (eilf Guldenstucke von Gold) besetzen. Die englische Besatzung auf Mi-norka ist jetzt, 2 Schweitzer-Regimenter mit einbegriffen, 8o^'o M. stark. Ein paar Tausend Maun davon sind nach Malta, zur Belagerung von La Valetta eingeschifft worden. Irland hat jetzt, trotz der letzten mörderischen Rebellion, 4 Millionen , Einwohner. Der Prinz von Wallis speiste dieser Tagen in Gesellschaft des Herzogs von Vourbon bey dem französis. Exmwister Calonne. Wcdcr das Haus, noch das Zimmer dieses ehemals so mächtigen Ministers kann mehr als 4 Personen fassen. — Hier hatte vorgestern Madame Nicol, ei-"e 74)ahrige Frau, das Unglück, daß ihre Kleider am Kamin Fcuer sicngcn; sie verbrannte auf eine e-l?nde Weise, bevor man ihr zu Hilfe kommen konnte. Da die französis. Regierung ihre Kriegsgefangenen m England nicht ferner unterhatten will, fo ist die unsrigo entschlossen, den französis. Kommissär, der bisher die Verpflegung derselben besorgte, nicht eher aus dem Lande zu lassen, als bis er die noch rückständigen Schulden bezahlt hat. / Unsere Ministerialblätter behauptn ^Vuonaparte habe das bekannte Schreiben an den König nur deß-V/n ergehen lassen, um der fran-«vNjchen Nation glauben zumachen, «ah erden Frieden wolle, daß es 'vm aber dabep kein rechter Ernst sey. Vuonaparte hat, sitzten sie hinzu, seine Eroberungprojekte nicht aufgegeben. Anno 1797 schrieb cb an den Erzherzog Karl: Der Krieg dauert schon 6 Jahre; soll er ewig dauern? Hat die Menschheit nicht schon genug gelitten, und giebt es gar kein Mittel sich Zu verständigen? Gleichwohl wurden in Folge der Kir-chenstaatt, die Schweiß, Picmont und Neapel revolutionirt. Unsere Zeitungen enthalten noch immer eine Menge Vemcrkuugen über das Schreiben des Vuonaparte an den König. Es klingt , sagt der Courier de Londres , gerade so , wie die Schreiben , welche Vuonaparte an den Pabst, au den Erzbischof von Genua, an den Kardinal Mattei ergeben ließ. Keil« Theatcrheld ändert so oft die Sprache, dic Tracht und den Ton, als dieser Mann, der sich einfallen läßt, uns zu sagen, daß ihn der Wunsch der französis. Nation zur erstett Staatswürde erhoben habe. Ü)agegen versichern einige Oppositionsblatter , das die Antwort, welche nnser Ministerium anf jencs friedfertige Schreiben gegeben, sich durch die Folgen als einen der größten Unglücksfälle, die England je erlitten habe, bewähren werde. Unter den Karrikaturen auf die neuesten französischen Staatsereig- j nisse die hier in Menge herauskommen zeichnet sich Mongolfiers Testament noch am meisten aus. H.e-ser bekannte ftauzö'sis. Luftsch.ffer hat- l te jn den Annalen der Chymie den Pa- risern ein Legat, über die Kunst, unbeschädigt von der Höbe herabnl-komen, hinterlassen. Vuonaparte und Sieyes werden darinn in einer etwas komischen Stellung als die Empsängrr dieses ihnen jctzt so nöthigen Vermächtnisses vorgestellt. Frankreich. Paris, den 22. Jan. Der Tod des General Championet destät- ^ tigt sich. Gcstcrn früh fand man an der hiesigen St. Magdalena Kirche über dem Hauplportal ein grosses schwarzes Todtentuch, a'if welchem ein Kreuz von weisftn Sammt z„ sehen ^ war, mit der Ucbcrschr«ft: Ihr Q-pf, r dcr N^rolntion kommt lner eu- ^ rc Rache ni^de^ulcgtn. In der -Mitte war eine Lilie, «nd unttr der- ^ selben die Worte: Es ltbe Ludwig j der l8te! An dcn 4 Ecken des Tuchs i war das Testament Ludwigs des l6., ! daS am nämlichen Morgen anck an ^ den meisten Eckstrasscn von "par.S angeschlagen war. Ein neuer Courier dcs Großkon-suls Buonaparte ist am 16. dieß von Calais nach London abgegangen. — Ein Theil der Chouans hat den Frieden angenommen; ob aus Verstellung, oder aus andern Gründen, Wird die Zeit lehren. Die Nachrichten von unserer italienischen Armee lauten kläglicher, als je. Die Soldaten, durch Hunger und Blosse getrieben, desertiren Kompagnien Weise, ganze Korps Versagen den Gehorsam; worunter z. V-das^teHusarettregimönf, Um die Desertion zu hindcrn, har t^n die Brücke über d?n Varfluß abgebrochen. Dicftr Fluß trennt Italien von Frankreich. Z:l diestm E-! lend kommt noch die im sudlichen Frankreich grassircnde Senche. Was man seit der Revolution wohl schon zwanzigmal thun wollte, da) soll jetzt geschehen; die Konsuln wollen eine Vank errichten, und bestimmen dazu die ehemalige Kirche des Oratoriums. Unsere Journale versichern nnt vicler Vcstimm'chcit, daß ein Theil der Chouans dieWassen tlicdergclcgt habe. 1 Nach Berichten aus Genua ist die^ ' se Stadt nunmehr so erschöpft, daß ? sie dcr franzönsi Arm?e keine lltttcc-! stüyung m?kr leisten kann. NaH i einer bekannt gewordenen Rechnung l kostete die französis. Armee dieser ! Stadt durch die vielen Rcqnisstione« aller Art täglich 46,000. Livreö. Die Nachncktt vo:: dem 3ode des General Championet ist ganz sicher; er starb im 37. Jahr. Unsere Journal sprechen von einer grossen Schlacht, die bei Mans zwisHen den Republikanern und bett Chouans vorgefallen seyn sott. A-ber über den Ausfchlag dieses Tresens sind sie nicht eins. Ein Journalist läßt 8OQO. Chougns umkommen , ein zweyter 6000. ein dritter sagt, die Republikaner hät^ tcn dabey 6oo. Mann an Todten und Gefangenen eingebüßt.