kaibacher W o ch e n b l a l t zum Nußen und Vergnügen. Freytag ben »8. August. »325. Alexander Berthier. Alexander Berthisr, Fürst von Wagram , Marschall von Frankreich u. s. w. geboren zu Paris den 30 Dezember 1753, war der Sohn und Adjunkt des Gouverneurs vom Kriegs - Gebäude. Frühzeitig im Gernralstabe der Armee angestellt, focht er in Amerika mit Lafayette für die Freyheit der vereinigten Staaten und erhielt den Charakter als Oberst. In den ersten Jahren der Revolution ward er zum Generalmajor der Nationalgarde von Versailles ernannt, und zeigte dabey eine sich stets gleichbleibende Mäßigung Zu Ende 1791 ging er nach Metz, ward bey Marschall Lückners Armee Chef des Generalstabs, ging von da 1793 gegen die Vendee und verlor bey der Einnahme von Eamur drey Pferde unter dem Leibe. 5796 ging er mit dem Charakter eines Divistonsgenerals als Chef des Generalstabs zur Armee von Italien und trug zu den Erfolgen dieses Feldzuges vieles bey. D:e Schlachten von Lodl, Rivoli, Arcole, d:e Einnahme von Ceva und Mendovi, und der Uebergang über den Po sind eben so viele Denkmähler seines Ruhmes. Im October 1797 schickte der General Buonaparte ihn mit dem Frie-densvertrag von Campo Formio an das Direktorium von Paris. Im Iiiner 1798 erhielt er den Oberbefehl der Armee in Italien und zog in den ersten Tagen des Februars in Rom ein, wo an der Stelle der bisherigen Regierung ein Consulat errichtet ward. Bald darauf folgte er dem General Vonaparte, als Chef von dessen Generalstab, nach Egypten. Nach seiner Rückkehr aus diesem Lande ernannte ihn Buonaparte nach dem 18 Brumake zum Kriegsminister. Bald darauf wurde er Obergeneral der Reservearmee, begleitete Buonaparte nach Italien und trug zum glücklichen Nebergang über den Gt. Bernhard und zum Siege bey Marengo bey. Er unterzeichnete den darauffolgend den Waffenstillstand zwischen der Oester. und Franz. Armee, orgcmisirte im Sommer i3oi, die provisorische Regierung von Piemont, besuchte einige Plätze in Belgien und ging von da mit einer ausserordentlichen Sendung nach Spanien. Vor seiner Rückkunft übernahm er das Kriegsministerium wieder, welches unter- Hessen Carnot geführt. Nach Napoleons Thronbesteigung ward er zum Reichsmarschall, Großjägermelster von Frankreich und Chef der ersten Cohorte der Ehrenlegion ernannt. Im Iuny 1805 begleitete er Napoleon zur Krönung nach Mailand , und ward im October desselben Jahres zum Chef des Generalstabes der großen Armee in Deutschland ernannt. Am 19 Oct. unterzeichnete er mit Mack die Kapitulation von Ulm, und am 6. Dezember den Waffenstillstand zwischen Oesterreich und Frankreich. Nach dem Preßburger Frieden wurde er zum Fürsien und Herzog von Neufchatel erhoben, welches Preußen an Frankreich abgetreten. Im Iuny 1807 unterzeichnete erden Waffenstillstand von Tilsit, der dem Kriegs mit Preußen ein Ende machte. Namentlich wird ihm der Erfolg der Schlacht bey Friedland zunächst zugeschrieben, wo er sich mehreremahl im stärksten Feuer befunden. Seitdem legte er das Kriegsministerium nieder, wurde zum Viceconnetab-le von Frankreich erhoben und vermählte sich den 9. März 1803 mit der Prinzessin Tochter des Herzogs Wilhelm von Bayern. Im Kriege mit Oesterreich 1809 zeichnete er sich vorzüglich in der Schlacht vey Wagram aus und erhielt auch nachher den Titel eines Herzogs von Wag-ram. 1810 ward ihm der Auftrag, für seinen Gebieter um die Hand der Kaiserstochter von Osterreich zu werben und er hielt am 5. März seinen feyerlichen Einzug in Wien. Hieraus wur e er zum Majorgeneral der Armes in Spanien ernannt, wohin er jedoch s löst nicht g eng. Später ward er noch Generaloberst der Echweitzertruppen in Französischen Diensten, 1812 war er al > Chef des Generalstabes bey der Armee in Rußland, welchen Posten er auch bis zu ener Wendung der Dinge versah, die Frankreich seinem alten Königstzaust wieder gab. Er begleitete den König aus seiner Flucht nach denNiederlanden und begab sich hierauf nach Bamberg, wo der Tod seine thatenreiche Laufbahn endete. — Der Einfluß dieses seltenen Geistes auf die Umgestaö tung des militärischen Systems in seinem Vaterlands, so wie in ganz Europa, braucht bey Niemand, der von militärischer Mathematik einen Begriff hat/ W Ennnerung gebracht zu werden. Nähere Umstände über Napoleons letztcn Aufenthalt in der StadtRochefort nnd auf derInMii?. Während seines Aufenthalts aus der Rhede zeigte Bonaparte nichts als Schwäche und Unentschloffecheit in den Maßregeln , die er zu ergreifen suchte, nm sich seinen Feinden zu entziehen. Zu seiner Verlegenheit und Aengstlichkeit gesellte sich eine unüberwindliche Schläfrigkeit, die sich seiner Sinne bemächtigt hatte. Sowohl ans der Insel Aix, wo er zwey Tage blieb, als am Bord der Saale, übersiel ihn häufig mitten im Gespräche der Schlaf. Je dringender die Gefahr wurde, desto mehr stieg seine UnentschloffenlM. Ersetzte Mißtrauen in den Rath, der lhm gegeben wurde, um ihn zu retten. Der Plan, auf den Fregatten abzureisen, war aufgegeben worden, seit sich der Englische Commandant geweigert hatte, ihn paffiren zu laffen. Er beschloß, sich auf der Insel Air zu vertheidigen; er ließ daselbst einen Augenblick die i4te Equipage ma-növriren, und die Batterien gegen einen Angriff in Bereitschaft setzen; allein, nach dem Geständnisse seiner wärmsten Anhänger selbst, die Augenzeugen waren, hattß lhn seine Energie gänzlich verlassen; er hatte keine Ideen mehr. Auf den Zuruf unserer Matrosen antwortete er, daß es Nicht mehr Zeit sey; daß man ihm die Ergebenheit ftiner Marine verborgen habe ; daß diese Corps hätten gekleidet werden müssen, und daß er wohl setze, daß ihn Decres, so wie die andern, betrogen habe. Mitten unter aller dieser Ungewißheit bekommt er Lust, ein Dänisches Fahrzeug zu miethen, und so, wo möglich, den Engländern zu entwischen. Dieses Projekt wurde bald wieder aufgegeben, und zwey französische Fahrzeuge, für die Summe von 14,000 Fr., gekauft, und in Eile ausgerüstet. Acht Offiziere, unter Commando des Kapitän Genty, als Matrosen gekleidet, bildeten seine Schiffsmannschaft, Alles war schon zum Einschiffen bereit. Aber Bertrand und seine Frau zerflossen in Thränen; sie waren in Angst über eine so gefährliche Reise, die auf einem gebrechlichen Fahrzeuge von 12 Tonnen unternommen werden sollte." „Bonaparte hält Rath am Bord, und verlangt zu wissen, welche Gefahr er lause. Der Commandant Philibert erklärt ihm, daß er nicht für den glücklichen Erfolg der Reifs stehen könne; der ganze Generalstab ist derselben Meinung. Da faßt er den Entschluß, sich selbst seinen Feinden auszuliefern. In Dragoner- Uni-jorm, sich die Häave reibend /. verläßt er om 15. um 4 Uhr Morgens nebst seinem Gefolge die Fregatte^ um sich auf einem Kahn einzuschiffen. Wind und Fluch waren zuwider, so daß er erst um 8 Uhr am Bord des Englischen Commandanten anlangte. Er wird ziemlich gut aufgenommen. Mit anscheinender Festigkeit sagt er: „Das Geschick der Waffen führt N"ich zu memcm grausamsten Feinde; aber ich rechne auf seine Loyalität." Dann ftagte er d(n Generalsiah üb« die Stärke des Schiffes, über dessen Ausrüstung, und läßt sich, wie an einem Revuetage, in allen Batterien herumführen. So verließen ihn die Unsrigen, um nach der Insel Air zurückzukehren." „Ich kann ihnen für die Genauigkeit dieser Details stehen. Dieß ist kein Hören sagen ; ich Habs Alles selbst gesehen. Ich hätte noche twas darüber beyfügen können, was zu Rochefort vorgefallen ist; aber es würde für den Maire und die in dieser Stadt kommandirenden Generäle nicht sehr günstig gewesen seyn; denn ich hätte sagen können, daß ihre Anhänglichkeit für Bonaparte , das Geschrey: Es lebe der Kaiser! welches sie unaufhörlich von ihren Soldaten wiederholen ließen, während die Bürger: Es lebe der König l riefen , der Befehl, den sie ihren Truppen gaben, die dreyfarbige Fahne, in ihren Caserne» aufzustecken, während die weisse schon auf allen s'Gebäuden und aus allen Fenstern wehte, beynahe ein schreckliches Gemetzel herbeygefiihrt hätten; aber die feste Haltung der wohl bewaffneten, und mit Patronen versehenen Nazionalgarde, der Muth der übrigen , mit Pistolen und Degen bewaffneten Bürger, die fest entschlossen waren, die Nationalgarde zu vertheidis gen, fiößte dem Befehlshaber der Truppen solchen Respekt ein, daß sie sich ruhig hielten." Orkane. Heftige Winde sind Ursache mancher Veränderung unsrer Erdfiäche. Es scheint, als obMs Meer ihrer Herrschast am metzr-ften unterworfen wäre; und es ist a/wlß, daß nach der Ebbe und Fluch nichts heftiger auf dieses Element wirkt, als eben die Sturmwinde. Sie stürzen sich tobend herab, und erschüttern das Mm mit sol- cher 3Üuth, daß dessen ruhige und stille Ebene in einem Augenblicke sich durck Wellen, wie Berge, thürmet, welche.sich alsdann an Felsen und Ufer brechen. Allein , auch das Land ist ihrer Gewalt Ausgesetzt. Es ist bekannt, daß die Windein Arabien und Afrika Sandberge auf-thurmen, daß sie große Ebenen mit Sand bedecken, und ihn oftmahls sehr weit weg, ja wohl etliche Meilen in das Meer führen, wo er in einer so großen Menge übereinander gehäuft wird, daß Sandbänke, Dünen und Inseln daraus erwachsen. Auf den antillischsn Insel, auf der Insel Madagaskar, und in mehreren andem Ländern, sind die Orkane ^oft die heftigsten Landplagen, weil sie in diesen Gegenden mit solcher Wuth stürmen, daß sie oft Bäume, Wanzen, Thiere und ganze gepflügte Lander wegführen. Sie verursachen, daß die Ströme anschwellen, oder vertrocknen; sie stürzen Berge und Felsen um; machen Löcher und Abgründe m die Erde; ändern den Lauf der Ströme , und geben den unglücklichen Ländern, wo sie wirken, eine ganz andere Gestalt. In Philippi's Journale kommt folgende Beschreibung von den Wirkungen eines Sturmwindes auf der Küste Jamaika vor: DaS Land schien eine ganz andere Ge, sialt angenommen zu habm. Die Ebenen und Hügel, die Berge und Wälder, die angenehmen Gesträuche, welche Tages vorher dieses unvergleichlich glückliche« Landes Schmuck waren, stellten nun nichts als Nacktheit und Verwüstung dar. Die Bäume lagen, mit ihren Wurzeln ausgerissen, auf den Wegen. Die Häu* ser glichen einem Steinhaufen, und man konnte kaum ausfindig machen, zu wel-chtul Gebrauche sie vorher gedient hatten. Der Eigenthümer vermißte die Lage, die den Tag vorher seine Hütte einnahm. Die Schlachtopfer waren unzählig, sie ^gen da und dort erblaßt hingestreckt. Sie Thicre, die noch am Leben blieben, ber-doppelm» durch ihr Geheul das klägliche Gefühl des Schreckens und der Angst. Hier ertönte die Lust von entferntem Ge-block, in dem sich das Brüllen aufgeschreckter und verscheuchter H^he, die vergebens ihre Kälber locktsn, vereinigte. Die ungewöhnlichen Ströme hatten während der Nacht die Beets grünender Felder ausge« spühlt, und in Thälern zeigten sich Seen, wo Tages vorher kaum sin Bach rieselte. Keine Spur eines Dorfes oder einer Kir« che war mehr zu sehen. Der bloße Rumpf einiger Thürme zeigte kaum noch die Spur ihres Daseyns an. Sterling. Der Name Sterling ist aus dem eng, lischen Worte Easterling durch Abkürzung gebildet worden. Alo nemlich unter der Re« 'gierung des Königs Johann im dreizehnten Jahrhundert einige Niederländer, welche man Easterlinae, (d. l. solche, die England gegen Osten wohnen) nannte, bei der Münze in England angestellt wurden , so trug man diese Benennung auch auf die Münzen über, an welchen diese Ea-sterlinge arbeiteten. Iezt ist ein Pf. Sterl. bekanntlich eine erdichtete englische Münze. Charade. Kar fein und löblich ist, was euch Die erste Sylbe anempsiehlt, Durch sie gedeiht der Ordnung Reich, Sie ist's, die innres Glück erzielt. So waltet in der zweiten sie, Und wär' auch diese schlecht und klein, Entrathen kann sie iener nie, Und möcht' sie selbst das Ganze seyn; Denn ob in diesem zwar nur bleibt, Wer srech die erste überschritt, So huldigt jetzt, wie er's auch treibt, Er doch der ersten Sylbe mit.