LMllcherWMtlma. Nr. 25. Prän,!,!', crat!on»pre<»: Im Comptoll ganzj. ft. 11, ^,U^j.st. 5.5». Yür diü^ustellun« ins Hau« halbj. 5,o s,. Mit der Poft g, halbj. ss. 7.L0. Montag, 1. Februar Inserti onsgebühr bis lO Heilen: imal 8«) ll., Lm.tüilr.. »ni.l ft.;sonstPr.Zeile lm.«ll.,lm.8lr., »ui. ty lr. u. l.w. Inserlionlftenipe! ledcssm.Nx l». 1869. DWs" Des h. Feiertages wegen erscheint die nächste Nummer am Mittwoch. Amtlicher Theil. 3e. k. und k. Apostolische Majestät hnbcn mit Aller-Wstcm Handschreiben vom 27.Jänner d. I. den Reichs-Msabgcordneten und Oberstlandmarschallstellvertreter im Anigveichc Böhmen, Dr. Anton Banhans und den "linistcrialrath Dr. August Ritter v. Wehli zu ^cctionschcfs; — den mit dem Titel und Charakter ^tics Ministcrialrathes bekleideten Scctionsrath Nndolf ^reißf^ den Scctionsrath Mathias Wan ick und ^nH stcicrmärtischen Landtagsabgeordnctcn, Landcsaus-'^ußbcisitzcr und Laudcsgcrichtsralh Dr. Karl v. Strc-^ayr zu Miuistcrialräthcn; endlich den mit dem Titel ^d Charakter eines Scctionsrathcs bekleideten Miui-^ialsccretär Friedrich Ha an. den n. ö. Statthaltcrci-^lh Otto Ritter u. Wicdenfcld, dann die Mini-^als^^^ärc Dr. Ottokar Weingartner Cdlcu uon .^ünzbcrg und Ferdinand Ritter von Erb zu Sec-'lonsrülhen im Ministerinm dcS Innern allcrgnädigst iu ernennen geruht. Giskra >n. s>. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem Handschreiben vom 27. Jänner d. I. den ^nistcrialsecrctär im Ministerium des Innern Ale-^ndcr Strangfcld zum nicdcrösterreichischen Statt» ^tereirathc zweiter Classe allergnädigst zu ernennen ^'"ht. Giökra m. >>. Nichtamtlicher Theil. Die drei Lebcnscllmcnlc der Staaten. in. Die uMzunrtljschaMche Lnye t)l'5 ReicheZ. (Schluß.) Hier möge nun noch ein Nott iibcr unsere finan- ?'ellen Zustände Platz finden, die wohl mir erst mit ^>cu üuf dcm voltewirthschaftlichcn Felde vollkommen ^gclt werden können. Denn nnr cinc wohlhabende l«Uun vcrmag stets die Bedürfnisse cincö größcrcn ^. ^lcs zu dcckcn. Jedoch auch in dieser Beziehung bin/" ^" ^^l)l nnserc schlimmsten Zeiten 3«,^ uns. Denn wenn die Steuerreformen in diesem ^k beginnen und der Himmel uns vor Krieg und Mißwuchs schützt, wird wohl wahrscheinlich das Jahr 1870 nnscrn erstallntcn Blickcn ein Budget ohuc De-ficil zeigen, und wir dann im Großen nur noch mit unserer schwebenden Schuld und der Regelung der Bcmk-vcrhältuisse zu thun haben, welche jedoch, s° bedeutend sic auch sind, in einem so großen, wieder aufleimenden Staate, wie Oesterreich, Wahrlich dessen Bestaod nicht gefährden. Die in der größten Noth ocS Reiches zur Führung deS Krieges im Jahre 1806 entstandenen Staatsnotcn waren durch eine Gunst des Schicksales statt eines Unglückes in der damaligen Lage für uns ein doppeltes Glück. Denn wir konnten nicht nur auf die am wcnig-steu drückende Weise die unausweichliche Krisis des Krieges übcrstchcu, soudcru auch durch denselben noch eine zweite, schon la»gc bestehende Gcldtrisis beheben, die unsere Staatsmänner scit Jahren herbeigeführt hatten, jedoch ^ mit Blindheit geschlagen — als kein Uebel erkannten. Wie man sich aber so weit verirren tonnte, eine Verminderung der Banknoten in der kurzen Epoche von zwei Jahren um mehr als die Hälfte, nämlich von 550 anf 250 Millionen, für einen Staat von fast 40 Millloxen Bewohnern für cin Glück anznschcn, statt den ersichtlichen Verfall der Industrie, sowie alles com° merzicllcn LcbeuS wegen Mangels au CirculatiouS-mitleln auch nur zu ahnen, während doch die jcdcS Jahr steigende Cultur immer mehr oder wenigstens ebenso vieler, alc« schon früher da waren, bedürfte, ist uubcgrcifiich. Diese Vertcunuug der Lehre, das; jeder Staat viel leichter cinc nicht fandirtc Staatsschuld als eine für seine Population uud Cultur zu gcriug bc-mcsscnc Circulation von Wcrthzcichcu ertragen kann, weil er die erstem bei sich hcbcndcr Cultur allmälig wieder einziehen kann, währcud cinc zu große Verminderung der Wcrthzcichcn alle Culturzwcigc des Staates zugleich und auf lange Zeitcu lahmt, zeigte mehi als alles andere von der oben berührten totalen Uu-kcnnlniß aller volkswilthschafilichcn Principien m unserem Staate. Und so entstand, wie gesagt, im Jahre 18li6 aus einem eigentlichen Uuglücke ciu Glück! Dcnn bis in das tiefste Ungarn hinab zeigten sich die guten Folgen des nun vermehrten Umlaufes von Geldzeichen für Handel und Wandel, wie für den ganzen Geldbttiicb der Monarchie. Diese ncucn Geldzeichen warcn nebst-dci nicht einmal größeren Schwai'kuugcn als die Bank» notcn unterworfen, sie werden sich auch so in der Zukunft bewähreu uud wenn auch uubcdcckt, da sie zur Circulation ganz unerläßlich siuc>, in gewöhnlichen Zci-tcu mit schr geringem Agio crhaltcu. Cinc allmäligc Einziehung derselben abcr w mäßigen Jahresraten bei' künftig wachsenden Staats - Eiiinahmcn wird uud tann> uns ohne gewaltsame Operation von dieser schwebenden Schuld befreien. Was endlich die Verhältnisse der Bank zur Rr« gierung, sowie ihren angesprochenen Ersatz für verletzte Verträge, oder ihre Forderung vou 80 Millionen im Falle der Anflösuug der Baut alb Staats-Noten-Bank betrifft, so kann mau vor allem nur sehr bedauern, daß die Genehmigung der Capitalsvermindcrung dcr Gauk aus Kurzsichtigkeit so wohlfeil zugestanden und nicht zur Erlangung von Concessionen oder zu giinz« lichcr Ncgulirung aller Baukvcrhältnissc für jetzt und künftig benutzt wnrdc, wozu die Gelegenheit so günstig war. In jedem Falle hätte man sich mittelst dieses ucuen der Bank couccdirtcn Vortheiles, wie mittelst der anderen Begünstigungen von dem Ersatze, welchen die Baut für die Verletzung der Verträge von Seite des Staates beansprucht, befreien sollen, da beide sich mehr alS das Gleichgewicht halten uud hierauf nur noch c i n größerer AusglcichSpuukt mit der Bank übriggeblieben wäre, jener nämlich dcr Staatsschuld an die Bank von 80 Millionen, deren Ncgulirung aber mit dcr Dauer des Äaukprivilegiums, oder, will man früher eingreifende Reformen im Bankwesen machen, mit dem Zeitpunkte dieser letzteren zusammcnhäugt. Ma„ kann nämlich nicht leugnen, daß wenn schon dcr Finauzminister Graf Stadion im Jahre 1816 die Idee, daß Provinzial" und Vczirts-Bantcu in den ein-zelnen Ländern dcS Reiches zur schnelleren Verbreitung allgemeinen Wohlstandes einer einzigen großen Reichsbank in der Hauptstadt vorzuziehen wären, gefaßt, und er nicht im Gegentheile diese Rcichsbant weniger in volkswirthschaftlicher als in finanzieller Hinsicht, und zwar damals hauptsächlich zur Eiuzichuug der bestandenen Bankozettelmasse iu's Leben gerufen Hütte, wir jetzt nach 50 Jahren schon bedeutend näher dem Ziele ucro oll kommt er Volks inhschaft stehen würden, als dies leider noch dcr Fall ist und wovon uns jenseit« des Oceans Amerika, und diesseits Schottland seit die« sen 50 Jahren cin so hervorleuchtendes Beispiel gibt. Was abcr in dcr damaligen, in allem zurückgeblie-bencn Zeit noch nicht einmal erdacht, geschweige auszuführen gewagt werden konnte, weil die Geister hiezu uicht gereift wareu, sollte und muß in der aufgeklärteren Gegenwart im Bankwesen zum allgemeinen Prinzipe er« hoben und eine Norm für die Zukunft wcrden. Man wird sich nämlich mit dcr bestehenden Bank ausgleichen, mit ihr um die Verkürzung ihres Privilegiums unter» handeln und dann unter den bindenden Normen eines tiefer durchdachten BankgcsetzcS die Bankfreihcit den gcsammtcn Theilen des Reiches als das edelste Geschenk einer constitutionellen Regierung darbringen müssen worauf dann wohl im Vereine mit dem uns baldigst werdenden Eisenbahnnetze viel früher, als man Aeolus. Episode cms del» KricgSiahvc l8^> Von Heinrich Mtrow. l«Wei^ 1- Apnl 1859 verließ die österreichische Kauf-^vii^W ..Acolus" den Hafcu von Cardiff. Dcr ^ssin ^"lon Ivancich, auf der dalmatinischen Insel ^Uth^buli^ cm im Secdicnste ergrauter Manu, rüstig, ^^ sei!"^ erfahren, ging nachdenkend anf dem Hintcr-"°h be,!^ schmucken Schiffes auf und ab, blickte bald "as G. ^ornpassc, wo cin sonncngebräuntcr Altmatrosc ^lltveis^ lührtc, bald erhob er seinen Blick nach dem eine f.^ "wölkten Himmel, dessen buntgcfärbtc Wollen Kiisk trjV ^ordlvcstbrisc vom Ocean nach dcr irischen der 6?°" vor seiner Abreise hatte dcr Capitän von Würde , .^)ung gehört, die mit jedem Tage dcntlichcr Italien ,, d^' wie es schien, Oesterreich nicht nnr nach nuH Ncnnverstcllen ^^^ ^^.^ ^^ Anscheine ^"'psvlllk '^"'ch als Italiens Nlliirtcn auf den ^beständill/"^" ^'^- Die Jahreszeit war noch eine zu sein vfsl'.^ es der April in dcr Breite Englands gleitete ssÄ '. ""l ^"c schalle, von günstigen Wiudcu !"" Tage s? ' "^ lomit nicht zu rechnen, da abcr bis !°lgt war '."" Abfahrt noch keine Kriegserklärung er-!° "°ch Hulls' ^"W "bcrdies nuch während der Fahrt "eutrale Hnft" anlaufen -'iachnchlen einzuziehen und im Noch< falle vor Anker liegen zu bleiben, so war cö vollkommen gerechtfertigt Ul,d taufmä'uuisch klug, so bald als möglich in die See zu stechen uud vielleicht dcu Hafen seiner Bestimmung, Finnic, zu erreiche,,, bevor das politische Gewitter, das sich in schweren Wollen am Horizonte dreier Staaten drohend aufgctl,ürmt, losbrechen würde. Die Ladung des Schisses bestand in Steinkohlen. In unserer Zeit, wo dcr Dampf die Welt regiert, gilt dieser Artikel freilich als Kricgsconttcbandc, weil er dic Nahrung, das Futter dcr Fcucrrossc bildet, die d.impsschuaubcnd iu der Seeschlacht dic Phalanx bilden, die oft so fürchterlich zerstörend, wie eö I860 bei Lissa dcr Fall war, in die feindliche Flottc eindringt. Der Capitän tröstete sich nbcr, wie gesagt, theils mit der Hoffnung, Fiume vor Ausbruch dcr Feindseligkeiten zu erreichen, theils mit dcr Sicherheit, daß mail nach all den Verhandlungen dcr Iurisprudenteu über See- und Handelsrecht endlich zn dem humanen und logischen Beschlusse kommen würde, während ciucs Seekrieges Privateigcnlhum zu verschonen und nicht, wie cS leider bis znm Jahre 1859 geschah, die Geißel des Kricgcs noch durch gesetzliche Sccräuberei zu vermehren. Denn Seeräubern bleibt dicscr Barbarismus, nrmc, unbcwaffnctc Kauffahrteischiffe durch Kricgs-fahrzcugc kapern und als gnte Prise erklären zu lassen. Leider gelang es aber damals noch uicht, dem Menschen-rechte diese Anerkennung zu verschaffen und crst während des Kricgcs gegen Preußen (180>Y erlebte die Welt dcn Triumph dcr Humanität, daß währcud ciucs Krieges daS Sccgut dcr Mcrvantilschiffc rcspcctirt wurde. Dem damalige» Handelsminister, dem Wcltumscglcr Millers-torf, gebührt das Verdienst, diesen Act der Humanität seit Menschcugcdcnkcn zum ersten male zur Geltung ge- bracht zu haben, und wenn jener Mann, während er dem Ministerium vorstand, nichts anderes geleistet, wenn cr träumend und schlafend als Müssiggänger dic Zeit seines Kalifates zngebracht hätte.' ihm gebührt doch ein Monument für diese einzige wichtige Leistung und der 'Dank seiner Zcitgcuosseu uud dcr Nachwelt. UubestäuoigeS, mitunter stürmisches Wetter hatte die Fahrt des ..Acolus" verzögert; Capitän Ivancich wollte somit durch Anlaufen eines Hafens nicht noch mehr Zeit verlieren, hielt tüchtig See und erreichte am 14, Mai des Morgens dcn Canal von Lissa — durchsegelte diesen mit günstiger Brise und lag am Morgen deS 15. Mai außerhalb der l^ole ^0836 üu adriatischen Meere, beiläufig zwischen Zara uud Ancona, wenige Seemeilen von dcr dalmatinischen Küste entfernt. Da meldeten die Auslugcr 3 Kriegsschiffe, deren obere Segel sich am Horizonte zeigten uud durch die Rauchwolke, dic sie umhüllte, als Dampfer erkannt wurden. Da die Schiffe, die allmälig immer deutlicher in Sicht kamen. keine Flagge führten, hielt man sie cmfcmas für österreichische Damftffrcgattcn, knrz darauf abcr wehte die französifche Flagge auf allcu dreien -- ciu blinder Kanonenschuß ricf dcu Kauffahrcr zum Beidrehen (stille stehen) und dic bcidcn Linienschiffe „Napoleon" und ..Eylau," ge-folgt von dc^- Fregatte „Impctueusc," umstellten in wenigen Minutcu dcn nrmcn österreichischen Kaussahrer. „Kiuder, das siud Franzosen," sagte der Capltän zu seiner Mannschaft, dic 12 Köpfe stark, vollzählig auf Deck geeilt war und nach dcn Z Schissen auslugte, bevor mau ihre Flagge noch ausgenommen hatte. „Das „sind Franzosen, und dic nähern sich uns keineswegs iu „friedlicher Absicht." meinte dcr Capitän, „ich habe ein 184 glaubt, Cultur und Wohlstand höherer Art in alle Provinzen und Volksstämme des Reiches einziehen würden. In näherer oder wcitcrcr Znkuuft mm wird sich wohl unser Bankwesen auf diese Höhe schwingen; allein die Mittel, welche der Staat jederzeit hat; die jetzt bestehenden Verhältnisse der Bauk zn selbem aus eine ihn nicht drückende Weise zn lösen, lassen nns hoffen, daß dies auch bald und glücklich geschehe, was dann im Vereine mit dem Herannahen des hergestellten Gleichgewichts unsercr Staatseinnahmen und Ausgaben die HauptlicdiiMua.cn einer sorgenfreieren Gestaltung unserer finanziellen Zukunft bilden wird, uud schon jetzt mit Sicherheit die Besserung der letzteren erwarten läßt. — Und somit haben wir in großen Zügen die drei Haupt-LcbcnSclcmcntc unseres Staates in ihrem jetzigen Bestände durchforscht und können nns der Vcrnbignng hingeben, daß, wcuu man in jedem derselben die häufig wankenden Zustünde und nach allen Seiten sick anfthür-mcnden Schwierigkeiten der Vergangenheit mit den milderen der Gegenwart, nnd zwar in dein dreifachen Bereiche der Verfassung — der Armee — dann der Finanzen und Voltswirthschaft vornrthcilsfrci vergleicht, als Patriot von allen Seiten beleuchtet nnd auf die prüfende Eapellc legt, man schon freudig fühlt, daß das Herz jedes einzelnen feit einem Jahre leichter schlagen, sein Sinn sich erheitern kann, die Bilder des Zerfalles, des Bankerottes im Innern, der Kraftlosigkeit gegen Außen als nichtige Zerrbilder allmülig dahinschwinden, dagegen aber das erhebende Bild einer Zukunft voll Nationalthätiglcit. voll des Vaterlandes sclbstrettcnden Geistes und wicdercrwachcndcn Vertrauens in die eigene Kraft in unS aufleben li.nß, welche dem, was jeder in seinem Hcrzcn sein theueres Vaterland nennt, ein neues glücklicheres, großartigeres Leben cinhauchcu wird! Wien, im Jänner 18W. (Warrens' Wochenschrift.) Zur Zrrcuhllusslllge. Dem Vernehmen nach sind die Projectc, welche eine provisorische Abhilfe für die seit Jahren bestehende Noth zur Uutcrbringung von Irren in die Irrenanstalt bezwecken, im Laufe der Zeit gcwachseu und crfordcru größere Kosten, als früher in Anssicht standen. So viel man hört, sind die Adaptirungs- nnd Einrichtungskosttn nunmehr auf circa W.000 Gulden berechnet, wonach eine Ansgabc von nahe 80.000 Gnlden in wahrscheinlicher Aussicht steht. Solche Zahlen verdienen aber eine nenc und entschiedene Erwägung, und dies wohl umso ernster, als bis in ncucslc Zeit von den ingcrenznchmcudcn Landcs-dchörden nnd Organen die Projcctc der Ocsfcntlichteit nnd der das Landcsilitcrcssc wahrenden publicistischcn Discussion cbcusuwcnig, als dcr wissenschaftlichen nicht officicllen Discussion zncjänglich gemacht wurden. Für ein Land, wie Krain, sind aber 60,000—80.000 Gulden keine Kleinigkeit, besonders wenn dafür ein leidige S Provisorinm erwirkt werden soll, nnd das Nothwendige uud das Zweckmäßige dadurch nicht mehr nnf Iahrzchcudc, soudcrn auf ein halbes odcr ganzes Säcnlum vertagt wird. Im Namen dcS wahren Landcsintcrcsscs sowohl, als im Namen dcr Wissenschaft nnd Humanität mnß gegen dicsc übergroße Ausgabe für einen Nothbchclf Protest erhoben werden. Wir fügten nns bedauernd dcr Nothwendigkeit, da man jetzt für eine selbständige zweckmäßige Irreucmstalt das nöthige Geld nicht auftrcibcn zu können bchanfttct, eine ans Humanitätsgrüudcn nuumgänglich nothwendige bauliche Ausdehnung dcr bestehenden Anstalt anf Kosten des größteutheils erliegenden Fundes für cine neue Irrcnaustalt hinznnchmen. Wcnn man leine der Wissenschaft nnd den vollen Humanitätsfordcrungen, somit den wahren LanoeSintcresscn entsprechende Anstalt durch eine Zeit hin bauen konnte, so mnßt: wenigstens für eine größere Zahl von Irren ein menschenwürdiger Aufenthalt geschaffen werdcn. damit mehr Irre in der Anstalt Aufnahme nnd Pflege, wcnn anch nicht alle nothwendigen und wünschcnswcrthcn Heilmittel finden konnten; der Eifer, die Fachkcnntnissc und die Liebe des behandelnden Arztes mußlcn dann mit eigener Ausopfcrnug desselben, die nncntfcrnbarcn großen Nachtheile der An-sialt uud Hemmnisse für den Heilzweck thuulichst in ihrer üblen Einwirkung mildern. So weit dicsc hnmauiläre Fordernng in erster Linie aufrecht steht, tonnten nnd können wir einem Provisorium nicht entgegentreten, wcnn das richtige, die Errichtung einer selbständigen Anstalt derzeit nicht möglich ist. Weiter hinaus aber müssen wir gegen jeden Pfennig protcstircn, denn was über obige provisorische ErfüUnng dcr dringenden Humani-tätsfordcrnng geht, ist ein Raub an dcr weiteren höheren Fordcrnng dcr durch die Wisseuschaft geläuterten, von ihr erwärmten Menschenliebe für die armen Irren, gcgen-ge^cnübcr dem Lande Krnin. Nie und nimmer wird man ans dcr bestehenden Anstalt, nnter ihren Verhältnissen eine zweckmäßige, den Heilzweck thunlichst för dcrnde Anstalt schaffen; immer wird sie einc von ihrcr Umgcbuug cingecngtc, in ihrcr Selbständigkeit nnd sonach in ihrcr so nothwendigen freien Bcwcguug gelähmte, in allen administrativen Fragen ihrcr Charallcrcigcnthüm-lichlcit nahezu beraubte Austalt scin und bleiben, kaum als Psicgeanstalt ihren Zwecken gerecht, als Heilanstalt überhaupt nnd für die LandeSvcrhältnissc inöbcsonders immer ganz unpassend. Daö wichtigste, das wesentlichste, der geistige Einfluß, die geistige Athmosphäre einer gutcu Austalt ist dort selbst nicht dnrch anfopfcrnde Lcitnng eines genialen, ganz dem Fache lebenden Arztes crwirtbar, denn ringSum, in ihrcr Unfclbsländigkcit uud Abhängigkeit dcr Administration, in ihrcr Rnum-bcengnng trctcn ihr so viele Hemmnisse entgegen, daß sie sich gar nicht auf sich selbst stellen kann, daß sie von ihrcr Umgcbuug gar uicht loöschalbar ist. DaS ist abcr ciuer der wichtigsten heilenden nnd beruhigenden Agentien einer Anstalt, daß sie auf fich isolirt ist, daß sic in sich selbst dcu Mittelpunkt, die geistige Vclcbnng, die familiäre Abschlicßuug findet, daß man von ihr ans ins äußere Leben wohl hinanSgreiscn tcnm, daß adcr dic Außenwelt in sie sich uicht eindrängen, und ihren Stempel dcr Anstalt nicht anfzwingen kann. In Gälten beengt, ohne Ockonomie, vom Gcw irrc und Lärm dcr Stadt dicht umgcbcn, ist einc Irrenanstalt überhaupt lind für uufere Verhältnisse insbesonders unzweckmäßig nud kostspieliger bei geringerer Wirksamkeit, kostspieliger, weil die Kräfte unserer Kranken sowohl vom Heil- als vom ökonomischen Stand-puukte vorzüglich auf ciucn WirthschaftSbctricb, sowohl hänslichcn als bodcnbancndcn hingcwiescn werden sollen. Selbst die Gartenarbeit ist unter den bestehenden Verhältnissen mit schwerem Nachtheile vcrtuüpst, deuu die Isulirnug dcr Kranken von dcr Außenwelt der Schntz derselben von mannigfachen aus Unverstand odcr Unvor-sicht hervorgehenden Aufregungen ist im großen Kran-kcnhanögarlcn unmöglich und schneidet man kleine Gärten für die Anstalt ab, fo ist die Gartenarbeit bald zn Ende und hat bei Verminderung des Raumes für die übrigen Kranken, deren Zulässigtcit bis auf einen gc- „büfeS Vorgefühl, daß wir da mitten in den bereits begonnenen Kricg gelangt find. Scit unserer Abfahrt '^von Eardiff kann sich vielerlei zugetragen haben. — ^Nuu heißt es, sich in unser Schicksal fügen!" Drei stark bemannte Boote sticßcn jctzt von dcn französischen Schiffen ab nnd näherten sich von zwci Seiten mit frischem Nudcrschlagc dem „Acolns," dcr bci völliger Windstille bewegungslos dalag uud sein unvermeidliches Schicksal geduldig uud crgcbcn abwartete. Nachdem einer dcr französischen Officicrc, dcr die große Schaluppe ccmmaudirtc, an Bord gestiegen war, vom Eapitän Ivancich dic Schiffspapicrc abverlangt uud diese genau geprüft hattc, erklärte er in eincm anmaßenden Tone das Schiff als „gntc Prisc," befahl die Flagge zu streichen, ließ eincn Theil seiner Bootsbcmauuuug all Bord stcigcn, befahl alle Segel aufzugcicn uud fest zu beschlagen, hißlc die französische Flagge an die Stelle der gestrichenen österreichischen nnd beorderte dcn Eapi-tän, alle Vorbereitungen zu treffen, um gleich von einem der Kriegsschiffe in Schlcpp genommen zn werden. Alles Protestircn des Eapilänö und die Versicherung, daß cr England noch vor Ausbruch dcö KricgcS vcrlllsscn und während dcr Ncisc nirgends die Mittheilung von dcr Kricgscrkläruug erhalten habe, — blieben fruchtlos. — Die Fregatte „Impctncusc" hatte binnen wenigen Mi-nntcn die Brigg am Schlepptau nnd steuerte den Cnrs in die Richtung gegen Venedig, wo dcr Rcst der französischen Flotte theils vor Anker lag, theils vor der Hafeneinfahrt kreuzte. Die Kohlenladung dcs „Acolus" wurde gleich au die französischen Schiffe vertheilt, uud nachdem cr beinahe gänzlich geleert war, übergab man ihm als Ballast 50 Tonnen Salz, das von einem an- deren gekaperten österreichischen Kauffahrcr genommen wnrdc, der ebenfalls als „gute Prisc" bci der französischen Flotte lag, abcr scinc ganze Ladung an Bord behalten hatte, da die witzigen Franzosen keinen Mangel au Salz hatten. Eapitän Ivancich, in Mitte der französischen Flotte geankert, hattc es wiederholt versucht, beim Eomman-dantcn dcr Eöa.drc gc-M dicsc Kaperei zn protcstircn — abcr vergebens; angesichts dcr österreichischen Flotte, die damals unter den Befehlen des Erzherzogs Ferdinand Max innerhalb dcr Befestigungen Venedigs vor Anker lag, nnd zn schwach für einen Angriff erachtet wurde, angesichts dieser Flotte mußte dcr arme österreichische Kauffahrcr vor Aukcr liegen und gcdnldig fcin Schicksal abwarten. Am 7. Juni endlich hatte man an Bord des französischen AdmiralschiffcS den Beschluß gefaßt, dcn „Acoll'.s" nach Toulon zu fcudcn. Der Eapitän erhielt den Befehl, die Anker zu lichten — eine Bcmannnng von « Matrosen und I Unterofficicr der französischen Flotte wurde an Bord gcscndcl und an ihrcr Statt eben so vicle Matrosen von dcr Bemannung des „AcolnS" ausgeschifft und an Bord cincr französischen Fregatte als Kriegsgefangene untergebracht. Nachdem man dic nothwendigsten Lebensmittcl cm Bord dcö „Acolus" gebracht hatte, nahm die Fregatte „Impctncusc" dcu „Aeolus" wieder ins Schlepptau und brachte ihn gcgcn die italienische Küste, wo cr endlich bci leichter, günstiger Brise frei vom Schlepper seinem Schicksale überlassen wurde. (Schluß folgt.) wissen Grad wir übrigens nicht bcstreitcn, für die Anstalt doch nicht die nothwendigen Gartenränme gewon' n?n, nm die Kranken etwas sondern, und die Gärten als Heilmittel ausnützen zu können. ES ist hier nicht dcr Platz, noch tiefer in die fach' lichen Details einzngehen, so verlockend das auch ist, dcnn wir sprechen vor einem Laicnpublicum. Abcr eiue finanzielle Erwägung wollen wir uns erlauben. Da dem ursprünglichen Plane ein Betrag von circa 40.000 fl. hinreichend schien, um den Bclcgraum dcr Anstalt bis nahe 80 Kranke zu erhöhen, da wcitcr die gröbsten Ucbelstände dadnrch beseitigt erschienen, und es dann nur anf einc zweckmäßige ärztliche und admi-nistrativc Organisation ankam, daß das Provisorium, — und als das wnrdc es nnscrcs Wissens bisher von allen Seiten anerkannt, — ein erträgliches werde, so sind die wcitcr projcctirtcn 20.000 odcr wahrscheinlich 40,000 Gulden Mchraufwand-Kosten, dic wohl dem Lande Opfer abcr keine ncuncuswerthcn Früchte brin" gen, ja es steht zn besorgen, daß mau dann von Laien-seile bcrnhigt die Hände in dcn Schoß legen und aus die definitive Sorge für die armen Irren gar nicht mehr denken wird. Und geschähe es wunderbarer Weise nach so großer Auslage vor 50 Iahreu, was wird das Resultat sein? Es siud statt 40,000 bei W 80.000 Gulden dem Provisorium geopfert gewesen. Würde man nur das Nothwendigste für dcn Au-gcnblick thun, nnd das Mehr dei 40.000, oder sagen wir W.000 Gulden verzinslich anlegen, so hätte man in 30 Jahren 130.000 Gulden nnd das wäre immer-hin schon eine wesentliche Znbnßc für das Baucapital, das dann wohl nnschwcr bcigcschafft würde. Die provisorische Anstalt wird aber mit einem Slaudc vou 80 Krauten in Z0 Jahren gerade so über füllt sein, wie sie cs jctzt mit circa dcr Hälfte ist, dcnn die Zahl dcr der Anstalt bedürftigen Irren ist zweifellos viel höhcr, stcigt immer fort und würde jctzt schoü als viel größcr bckannt fcin, als dic amtlichen Datcli angcbcn, wcnn cbcu eiue zweckmäßige Anstalt vorhanden wäre, uud wcnn man Anssicht hätte, Irre rasch in dcl Anstalt untcrzubriugcu. Spare mau daher lieber das Geld, so weit cs möglich ist, schafft dic allernothwcn-digstc Abhilsc, aber nicht mehr, damit man nicht dnrch gntcn Willen für die einen, das Wohl dcs LandcS und so vieler armer Kranker in dcr Zukunft schädiget. Je' dcufalls thue man keine entscheidenden Schritte, bevor man nicht durch, außer näherer Bcrühruug mit der Frage stehende Fachmännern den Gegenstand genan erörtert hat; man suche die Ocffcntlichkcit in folchen kost-barm Angelegenheiten, man ache ihv nicht aus dcM Wcgc. Ebcn beim Abschluß des Artikels hören wir, daß sich dcr hohe Landcsausschuß über Antrag der Spitalsärzte entschlossen hat, dcn bekannten nnd von mehreren Kronländcrn schon um Rath befragten Irrenarzt Professor Dr. Schlager in Wien zu einer Enquete cinzli' laden. Wir begrüßen diesen Beschluß mit aufrichtigstem Olückwuuschc, wie wir ja vor vielen Jahren fchon au'' dk Einholnnf! dcs Gutachtens hochstehender Spccialistcü in dcr Irrcnfragc dcs Landes hingewiesen haben. Dö obcn gcmcldcte Antrag nnd dcr Vcschlnß verdient de>> Dank des Landes, nnd wird dcn Landescmgchörigcn die Bcruhignng gewähren, daß man sich dcn Gegenstand reiflich ubcrlca.cn will. Wir, unseren objectiven Standpunkt festhaltend, verlangen in dieser Sache nur noch ausgiebige Ocffcntlichkcit, da dic Prcfsc die Pflicht hat, in diefer die geistigen, humanitären nnd finanziellen Interessen dcs Landes so ticf berührenden Angelegenheit zur Klärung der Fragc mitzuwirken. Dr. M. Gaustcr. Parlamentarisches. VZieu, 28. Iäuner. (Ehcgesctzd ebatte.) In dcr gestern Nachnn't' tags abgehaltenen Sitzung dcs confcssioncllcn Ansschusst^ kam daS nach dcm Beschlusse dcs Abgeordnetenhaus^ auszuarbeitende ncnc Ehcgcsctz zur Berathung. Nachdem dcr Reftrcnt Dr. Stnrm im Nantt" des Subcomit«'s dicscn Bericht erstattet hattc. stell" Abg. Dr. Figuly den Antrag, daß der vom Abgeord' nctcn Dr. Stnrm im Anftrage dcs Subcomitr's ver faßlc Entwurf cincs Eivil-Ehcgesctzcs zur Grundla^ dcr Ansschnßbcralhuugen angenommen werden möge. Dieser Antrag wurde augenommen und sofort z^ Generaldebatte gcfchritten. Abg. Dr. Jage r stellt fich nach Verwahrung )^ ner kirchlichen Anschauung auf dcn Standpunkt der je^ geltenden confcfsioncllen Gesetze und meinte, daß dl'^ dieselben nnd namentlich dinch daö bestehende I"!"" dcr Noth-Eivilchc dcn staatlichen Bedürfnissen abgeho""' und auch in der Fragc dcr Matrikelfnhrung, welche "^ durch das Ehcgcsctz, soudern erst durch die ^"'Ml^ ruugs-Vcrordmmg cine acute geworden, die Einig" zwischen dcr Staatsverwaltung nnd dcn kirchlichen ^ ganen zu erwarten sei. Er fände daher, abgcsclM .^ seinem katholischen kirchlichen Gesichtspunkte cuB ^ staatlichen Interesse leine Nöthigung, noch wclttt ' gehen und die obligatorische Civilche einzuführen- ,^, Er könne sich demnach an dcr Berathung des ^, EhegcsetzeZ ferner nicht bethciligcn, und bitte daye von protokollarifch Act zu nehmen. . 185 Hierauf ergriff der Referent Dr. Sturm das Wort, um nachzuweisen, daß dem Subcomit«'' feiu Standpunkt durch dm Beschluß des Abgeordnetenhauses vam 23. October 1867 angewiesen war, wornach dcr confes-slonellc Ausschuß beauftragt wurde, ein neues Chcgcsetz nnt Anffassnng der Eheschließung als cineS vou den konfessionellen Vorschriften unabhängigen Civilactes zu "erfassen. Dr. Sturm gibt sonach eine Darstellung ber für das vorliegende Ehcgcsctz angcnommcncu leitenden Principien und beleuchtet insbesondere die ge-lMuibcr der gegenwärtigen Gesetzgebung vorgeschlagenen Aenderungen in Bezug anf die Chchindcrnisse nnd die ^hctrcnnungcn, woran er eine längere Auseinandersetzung über die in dem Gesetzentwürfe zur Entgegennahme der Eheschlicßnngs - Erklärung anscrsehc-"cn Organe reiht uud iilöbesonderc hervorhebt, daß bic Vczirtshanptlnannschaftcn wegen ihrer zu großen strenge und die Gemeindevorsteher wegen der ungenügenden Porbildnug derselben ans dem Lande als diese Organe nicht in Aussicht genommen werden könnten, "nd daß daher, abgesehen von der wegen zu großer Kost-Mligkeit gegenwärtig kaum durchführbare« Bestellung eigener Civi'standsbcamtcn, nur die k. k. Vezirksrichter °ls geeignete Amtspersonen erschienen, welchen die Ent-^gennahme der feierlichen Erklärung der Einwilligung iur Ehe übertragen werden könnte. Auch vou dem Gesichtspunkte, daß die Abschließnng des Ehevertragcs ^>n civilrcchtlicher Act sei, empfehle sich die Äestellnng °^ Bezirksrichtcr als Organe für den Eheschließuugs-^t nnd können bei der Vcstellnng anch die Gemcinde-^rstchcr in Städten nicht mehr in Aussicht genommen Gerden, weil es nicht angehe, denselben Civilact theils den Gerichten, theils den politischen Behörden zu über-"ngen. Gegen die Auöfiihrungsn des Abgeordneten Iä-^r sprechen die Abgeordneten Schneider (Super-^cndcnt), K" randa, Figuly, Dienst! und "ardasch. i Abg. Knrauda spricht als Mitglied der libera« ltn Partei seine Sympalhic für den »orlicgcndcn Oesetz-^^lvllrf ans, findct jedoch, daß die von der Trennnng dudelnden Pcstilnmunqcu desselben in coufcssio^eller Beziehung das bisher bestehende Recht israelitische,,' Re-^'onsgcnosscn bccinträchti^c indem für di«se die Tren» """g wesentlich erschwert werde. Abg. Figuly erwidert ans die Aufführungen , ? Abgeordneten Knranda, daß eben der confessions- ^ Charakter des neuen EhcgcsetzeS es nothwendig mit ^ brnchl^', die Ehetrennuugsgründc für alle Confcssio- <>^ Llcichartig zu stellen, und daß es hicbei nur in ! "gc kommen könnte, ob die gegenwärtig bei Israeli- « s.Ü Zulässige Ehetr?nnung dnrch beiderseitiges Eilwcr- « l'lllidniß auf alle Confessionen ausgedehnt oder aber l "W hff.nllicheu Rücksichten nud wegen möglichsler Auf- ' ^chthaltnng geschlosscucr Ehcn es sich empfehle, die ^clrcnnnng auch dci Isracliteu zn erschweren. Am Schlüsse der Gc>mal?cballe fordert der Ob-^nn über Antrag des Abgeordneten Stnrm die an^ ^scnde", Minister anf, sich im Namen der Regierung '°er dcn vorliegen >cn Gcsctzcntwuif anszusprcchcn, oder ^ch ihre persönliche Meinung hinüber zn äi,s;c,n. .. hicninf clklärt der Instizministcr Dr. Herbst, ^?« dem vorliegenden Gesetzentwürfe durch die anf die ^e all^. Eonfcssiolicu ausgedehnte Trennbarkeit cin . Zrakler aufgeprägt sci, welcher mit dcm Voltöbewußl- ^ ü' Olstcrrcich in Widelspruch gcralhc. . , Der Minister findct, daß nicht die Frage der obli« ^:, 'schen Eivilche, fondern die Frage der Trennbar» ^, ^r Ehe cs sci, wclchc die größte nud die wichtigste h^'Pielle Berculung für sich in Anspruch nehme, und H^er dahcr gcgcuiibcr dcur Institut der obligatorischen 3r« ^'^ ^^" Stellung nehmen lminc, wenn die s^l ^ ^^' Trennbarkeit oder Untrcnnbarkelt vorher cut- b^f .^b'igcns meint der Minister, daß von der Trenn-schei "bqcschen, dnrch die Einführung der obligator!-i^ Zwilche nichts wcfcntlich Ncucs geschaffen wcrdc, ^Ip?! ""ch gegenwärtig die geistlichen nud wclllichcn N^'^iclzl!ngöorganc im Namcu des Staates fungireu hc^, ^'cr anch 'scho:i durch die jetzt geltende Ehcgcsctz-^ ll anerkannt sci, daß der Staat die Ehe als Ei-«Ib f, ^ltcn lasse, und blos die Einsegnung dcrsclben ^lichc Flmction betrachte. c»k ^" M,„jftcr könnte sich unr übn' dcn Entwurf !cll,c/^es aussprcchen nud mllssc daher das in dem, lakttt,'^üenommcuc Prinzip der Trennbarkeit als cha->dähl''^ches Merkmal dieses EntwnrfcS belrachtcn, lchon „ ^ Prinzip der Civilchc von der Regierung "'Hl l «^ ^" gegenwärtigen Slandc der Gcsetzgcdnng stampft werden könnte. schliß, ""rcff der im GcsclMlwurfc für den ^he-8es^'"Nsact und für die Führung der Eheregister vor-b°ß ^^" Dr^clnc fpricht sich der Minister dahm aus c^llcht I ^ die VczirkSrichtcr als geeignete Organe . bciru^.^^eu können, daß jedoch der Zuwachs einer ?llich ?" ucucu Geschäftölast für dieselben bc-^chlies'l^'^lncn und zu Schwierigkeiten führen dürfte. !!"ch das t(> sich von dc.n confessioncllcn Stand-, Dcst^^. .^llkommeu cmanzipirt habe, indem cs die ^unaa,^ "." ^^ einiac Coufessioncn znlässige Ehe-"«"cy auf die tutholische Confcsliou ausdehnen will nnd hicdnrch sich die confcssioncllni Anschauungen der erster», angeeignet, jedoch oic Etz^rcuuung wieder wc-scntlicl' erschlugt habc, nnd somit durch scim'Vorschläge wcdcr dic Protestanten nnd Israclitcn befriedigen, noch t'cn Kalholiwi cin willkommenes Geschenk bringen werde. In gleichem Sinne spricht sich dcr KnltuSministcr Ritter v. Hafner aus, indem er noch insbesondere betont, daß dcu aus unglücklichen Ehen cmstcmdencn Ucbclstäudcn durch die Scheidung uon Tisch und Bctt abgeholfen werden könne, ohne daß cs deshalb nöthig sei, dcu geschiedenen Eheleulcn die Wiedervereinigung zu gestatten; auch er glaube, daß die Trennbarkeit d:r Ehe dcm Bollöbcwußtscin uicht einspreche u»d fmdcl übereics, daß in dcr obligatorischen Cwilchc ein Zwang gclcgen sci, welcher den liberalen Anschauungen nicht ganz entspreche. Vom liberalm Standpunkte müsse man sich vielmehr für die facultative Civilehe ansjprccheu, wclchc dcn Branllcntcu die volle Freiheit lasse ihre Ehe vor geistlichen oder weltlichen Organcn abzuschlicften. Ucbrigcuö habe sich die österreichische Rcgttnmg für das Priuzip der Eivilehe bereits auöaesprochm nud eö fci nur noch die Frage, ob m.s Opporlunitäts.pimden die Eioilchc als Austnuflömittcl, wie gegenwärtig, oder nach freier Wahl dcr Ehegatte», oder cudlich ausnahmslos nls zwingende Vorfchrift, dcs Staates eintreten solle. Auf diese Acußcruugcn dcr Herren Minister, be-mcikt dcr Obmann, Abg. Dr. Rech bau er, daß nnn doch das Prinzip der obligatorischen Eivilchc in erster, und die Frage dcr Ticuubartcit dcr Ehe in zweiter Reihe stchc, uud daß die Einführung dcr obligatorischen Eivilchc wichtiger erscheine, nls die von derselben un-abhängige Frage der Trcuuuarlcit. Abg. Dr. Sturm stellt an deu anwcsendeu Mi° nistcr die Bitte, die noch vollständig offene uud der Ansschußberalhnua. erst unterliegende Frage der Trenn bartcit nicht zn ciuem Aulclsse zu machen, um dcu vor-licgcudcu Gcsetzcütwurf als nnannchmbar zn bczcichucn, iudem es sich prinzipiell zunächst nm die Eiuführuug dcr obligaiorischcn Eivillhc handle, nnd die Modalitäten dcr Eheschließung sowohl, als dcr Ehe-Auflösung erst Gcgenstond dcr Spczialdcbaltc sein werden, Nach dicscn Ausführungen wur^c dic Geucralde-batte gcschlosscn. Wien, 28. Jänner. (Steuerreform-Aus s ch u ß.) In der gcstri-gcn Sitznng dieses Ausschusses wurden die Referenten nbci die einzelnen Stcucrgatlnngen dlstimmt. Es wurden gewählt: Für die Gebändcsteucr Abg. Dr. Kaiser, für die Gcwcrbsteucr Abg. Dr. Ryger und für dic Einlommenstcner Abg' Dr. lilicr. Sodann würd»' die in dcr lctztcn Sitzung abgebrochene Bcraihung über die Zusammcnsctznna. dcr Ecutral^onunissiou zur Ucbcrwa-chuug dcr Schätzliugöarbcitcn biusichllich dcr Grund-stcucr fortgcsstzt. i»tach lä»gcrcr Debaltt wurde zur Ab-sliunuuu^ gcschlittcu und hicbci noch Ablehnung aller übrigen Ameudemcuts der vom Ausschnßrcfercntcn Abg. Baron Tinti gestellte Aulrag, daß nur 10 Mitglieder dcr Emumission vom Fiuauzmiuister cruauut, die 20 audcrcn vo>n Rcichsrathc, nnd zwar: l'i vom Hcr-rcnhause, 15 vom Abgeordnctenhausc gewählt werden sollen, nebst cincm vom Abg. Dr. Mcrtlisch gcstclltcn Zusatzantragc, daß die von dcm Hcrrcnhausc und dcm Abgcordnttenhausc Gewählten nicht Mitglieder des ReichsrathcS zu sein brauchen — angenommen. ------------------------------------------------2----------------------" Oesterreich. Wien, 28. Jänner. (Parlamentär, s ch c s.) DaS Abgeordnetenhaus wird in dcr nächsten Woche zwei Sitzungen, am 1. und 3. Februar, halten. Hicr° auf tritt eiuc kurze Unterbrechung ^iis znm 11. Februar ein nnd dürfte für die Sitzung an dicfem Tage das ^audwchrgcsetz auf die Tageöurdunng gcsctzk werden. — 29. Jänner. (A ckcr b a u mi n i stcr i u m.) Ein über die Thätigkeit des Ackcrbaumiuistcriums bis zum Jahre 186!) vorbereiteter Rechenschaftsbericht soll, nach dcr „Oestcrrcichischcu Correspondent, demnächst veröffentlicht werden. — 30. Jänner. (Unterhaus. — Co >, ferenz -abmachnng.) Dürkheim uud Genossen bringen Anträge auf Regelung dcr Scilzmonopolswirthschaft und Regelung des Eisenbahnvcrtchrswcscnö ein. Zicmial-towsti begründet seinen bekannten Autrag, bedauert, daß die Rcgieruug die galizischc ^andtagsrcsoluliou nicht zur Vorlage gebracht; er crwa:tct vom Tacte uud vou dcr politischen Klugheit des Abgeordnetenhauses die Annahme des Antrages, um nicht ein ^and, welches auf dem Verfassungswcge geistigen und materiellen Wohlstand sucht, in die Arme des passiven Widerstandes zn treiben. Auf die Erklärung Giöksa'ö, im Namen des Ministeriums, daß der Antrag cincm Ausschüsse zur Berichterstattung zugcwicseu werden könne, wird der Antrag fast einstimmig dem Verfassnugsansschussc überwiesen. — Die „N. Fr. Pr." erfährt von dcm Bestehen einer directen Abmachuug seitens der Großmächte für dcn Fall der WirknngSlosigkeit des Conferenzrcsultatcs, dic streitenden Theile sich allein zu überlassen und eine all-fällige heikle Situation von derAusbcutung durch hiczu uo-torifch geeignete Elemente zu behüten. Pest, 29. Jänner. (Eisenbah n v cr k eh r.) Eben erschienene amtliche Ausweise constatircn eine Velkchrs-zuuahme auf dcm gcsammtcu nugarischcu Bahnnetze um W Millionen im abgelaufencl' Jahre. Die hentc bei der Auglobauk eröffnete Snbscrifttiou auf die unga rischen Ostbahn-Acticn nmcht eine große Ueberzeichmmy voraussichtlich. Uusland. Verli«, 29. Iäuucr. (Das Abgeordneten» haus) hat den Commissionsanlrag betreffs Confiscl' rung des Vermögens dcs Königs von Hannover mit 276 St. gcgcn 70 angenommen. Paris, 30. Jänner. (Neutra litäts ab rc de,) „Public" uud „France" meldm, daß im Falle eines iN'icchisch'lürtischcu Conflictes alle Mächte Neutralität beobachten werden. St. Petersburg, 21. Jänner. (Der Aufent. halt dcs Fürsteu von Montenegro) soll schon zu manchen kleinen Ungclcge»hcitcu Anlaß gegeben haben. So erzählen die Blätter, daß neulich währcxd dcr Groß-m?istcr unserer Sbwophilcn, Herr Pogodin sich dem Fürsten mit einer Dcpntation vorstellte, sich gleichzeitig Herr Iumatoff, Rrdacleur dcr polenfrenndluhc» „Neuen Zeitung" cinfand, von dcr Deputation aber als nicht zn ihr gehörig zurückgewiesen wurde; Herr Iumatoff, ein Mensch, dcr sich nicht zurückweisen läßt, erschien abermals ünd zwar in seiner Uniform und mußte nnn vorgelassen werdcn uud wohnte als unberufener Zuhörer der Unterredung au, bei welcher es uortam, daß der Fürst Hcrrn Pogodin befragte, ob er französisch oder serbisch anlworten solle. Die Herren zogen das Ser< bische vor, wenn sie cs auch nicht verstehen. Es scheint überdies als wollte mau i„ gewissen Kreisen den jungen Bcrghäuptliua zu einer Rcisc nach Moskau überreden; in der annlichcn Wclt soll das Project nicht gnl ange« s'chen werden, wie denn überhaupt die ganze Rcisc als eine verfehlte betrachtet wird, da mau hier vou Anfang an 'ilicrzonat war, daß der türkisch-griechische Conflict eine friedliche Bcilcauna erhalte» werde- zievantepost. Athen, 23. Jänner. Die Unzufriedenheit gegen Bulgaris ist im Wachsen. — Con« stantinopel, 23. Jänner. Der russische Consul erklärte, daß ein von russischen Unterthanen angekauftes Schiff daö Recht habe, dic russische Flagge zu führen, welcher Nationalität auch die Bemannung angehöre. Ostindische Ueberlaudpnst mit Nachrichten auS Calcutta vom 5i. und Bombay vom 9. Jänner. Lawrence empfing am 30. December dcn Gesandten von Nepal. Hagesnemgkeiten. — (Allerhöchste Svcude.) Se. Majestät der Kaiser und König haben den durch Feuer beschädigten Vewohnern der Ornnmde Nafty-Vala im Preßblllger Comiat 300 fl. allergnädigst zu spenden geruht. — (Namentlich für Damen interessant.) Der Fremde, der zum eisten male nach England kommt, ist zuweilen entzückt von dcm prächtigen blonden Haar der englischen Frauen und Mädchen, das in aN?n Nuancen vom zartcsttn Flachsgclli bis zur schimmernde» Goldfarbe zu fin-0tü ist. Wenn auch die Töchter Albions sich n'lhmen Wn« nen, oas schönste Haar zu besitzen, so ist doch nicht alles Golo was glänzt. Das prachtvolle „goldene Haar" der Ladies und Misses ist in dcn meisten Fällen eine Eifin« rung der Mode, wie etwa das Chignon oder eine neue Hutfa<.on. DaZ Münneraugen so ost in Entzücken versetzende qoldcnblonde Haar lann du:ch zwei verschiedene chemische Processe erzeugt werden. Als die Manie für „goldene Lol» ten" auskam, begnügte man sich damit, die natililiche Haar» saibe durch beständige Waschungen mit einer alcalinischen Auflösung, wi.' z. V. salpclclsauics Kali, zu entfernen: das Haar wurde vann geült und durch fortgeschtes Vürsten in einen hellen uno glänzenden Zustand versetzt. Diese einfache und unschädliche Mthode erzielte aber nicht immer das ge>-wilnschte Resultat, und man nahm seine Zuflucht zu me« tallischcn Präparaten. Salpetcrsaurcs Vlei mit einer Aeize von chvomsauiem Kali', Eisen mit einer Vcize von salve» tecsaurem Nation oder Kalt; Alsemt, Salmiak und andere ähnliche Substanzen wurden mit glüherem oder geringerem Erfolge angewendet. Als bestes Mittel, das vielbewunderte goldgelbe Haar zu erzeugen, empfahl sich schlirhlich Arsenik mit einer Salmiatbeize. Außer allem Zweifel steht es, daß die Anwendung dieser gistigen chemischen Präparate von äußerst nachtheiligen Folgen sür das Haar begleitet ist, denn die ätzenden Säuren hemmen das Wachsthum des Haares, oder mit anderen Wottcn, sie töoten es. Gold» braunes Haar wird durch Anwendung von Kupfervitriol mit fclro-cyanischer Pottasche hergestellt. — (Georg Nilern), cm Dwlschcr ausNeworleanS, bildet zur Zeit cin Räthsel fitr Physiologen und Psychologen. Durch einen schweren Fall crlilt er eine Gchirnerschutternng und war sieben Wochen lang blind und taubstumm. Dar^ nach kam ihm der Gebrauch seiner Sinne wieder, aber sein Gedächtniß ist völlig verschwunden. ^ erinnert sich keiner Sache, teines Namens, keiner Person, keines Wortes von früherem D'tum, als das seines Unfalles. Er bat seine deutsche Muttersprache, sowie die englische Sprache, deren er sonst mächtig, völlig vergessen. Seine Mutter und seine Freunde sind ihm neue Velanntschaftcn und er hat von 186 neuem die Spiachc wie ein Kind eilcrnc» milssen, bei langsamem Fortschritt, obwohl seine Veislaüdetzlrasl nicht im mindesten beeinträchtigt ist. Die Statistik der Psychologie meist einen anderen uill ültelcn Fall, den eines Studenten zn Philadelphia nach, dessen Gedächtnis, on flühcre Ding? durch ein Iieber veiloten ging. Locales. — Ter zum Finanzd'ncltor in Krain ernannte Hccr f. l.Obe'finanzratl, V^jamn, Pos sann er Edl. v. Ehren, thal hat am veiftossexen Samstag den Diensteid in die Hände des Herrn t. l. Landesplüsidcnlen abgclegt und seine neuen DttnsleSsunllionen Nhlinommen. — (Militälveriinderungen.) S«'. l. u»l> l. aposlol. Majlslät geruhten mit allerh. Cnlschließunc, vom 25. IHnncr d. I. allergnädi^ft anzuolonen, dcih der Oberstlieutenant ?lnt^>n Eoler r>. Vetter drs Arlillelicreczilncnlo Luilpolo Prinz von Baiern Nr. 7 die Stalle eines Zlrlillelic-chess beim Gcncralcommando zu Agiam zn vc, sehen hat, unlec glkichzeiliger Führung dcs Ncspicirunggcvmmaudos lilcl' sichtlich der im Veleiche des gedachten Generalcommando dic'-locitlen Abtheilungen sci'.n's Regiments. — Ferner wutden ernannt mit Verordnung de? l. k, Vteichstlieq^ministeliums.-Der Feldcaplan 2. Classe Nicolaus Zitz des Ins.-Ncg. Fccih. v. Kühn Nr. 17, zum Militärcuralen beim Gnrnisonsspitale zu Triest: die Feldcaftla'ne 2. Classe Josef Swierzcho deö Art.-Reg. Luitpold Prinz von Aaicrn Nr. ? znm Militär-curalen beim Garnisonsspitule zn Kialau und Ios. Samejz, in seiner gegenwärtigen Anstellung beim Garuisonsspilale zu Laibach. In zeitlichen Nuhlstand wurden versetzt der Feldcaplan 2. Classe Fclix Szlovil be« Inf.-Neg. Graf Huyn Nr. 79. Uebersetzt wurde der Unlerarzt Franz Etepa n vom Inf.-Neg, Freih v. Kühn Nr. 17 znm 4. Vataillon de« Inf.'Reg. Graf Nobüi Nr. 74 (auf eigene Kosten). — (Der Iahreöbcricht der hiesigen evangelischen Gemeinde) Über das Jahr 16U8 wurde soeben ausgegeben. Die Gemeinde zahlt 225 Seelen in Laibach, 91 am Lande, 91 in Cilli, im Ganzen 407. Es wurden 1A Kinder getauft, 10 Paare wurden getraut, 11 Gcineindeangchörige wurden beerdigt. In Laidach und Cilli traten je ein weibliches Individuum zur evangelischen Kirche, ein männliches Individuum in Laibach zur katholischen Kirche über. Die Schule, welche im October 1867 18 Schüler zählte, zählt gegenwärtig deren 33, da bekanntlich auch Katholiken ihre Kinder in die Schnle schicken. Es wurde die Gründung einer Iugcndbibliothek begonnen. Dem Rechenschaftsberichte entnehmen wir, daß der Orgelfond 630 fl., die Francnvereinscassc 3(X! fl. aufweisen. — (Im Banknotenfälscherprocesse) wurde verflossenen Freitag, 29. d. M., das Urtheil verkündet. Verurtheilt wurden : wegen Verbrechens der Nach ma ch un g öffentlicher Crcdi tsp a v ie re Johann Suvanölc zu 14 Jahren schweren Kerkers; wegen Mitschuld an diesem Verbrechen Valentin Debeuz zn 13 Jahren, Johann Petri«! zn 10 Jahren, Anton Petric nnd Johann Ekcrjanz zn je 8 Jahren, Michael Schiutouz nnd Josef Taga zn je 6 Jahren, Anton Ärancclj «ou. nnd ^uu., Math. Echrigel, Anton Krajnz, Johann Schrigel, Barlhlmä Iniicher, Jakob Kotnit, Michael Urbanz, Josef Supancic vnlgo Tabrar, Martin Iancar nnd Josef Tcrs-tan zn je 5 Jahren schweren Kerkers; wegen Theilnah in c an diesem Verbrechen Josef Jagodnik (unter gleichzeitiger Freisprechung voll der Anklage wegen Nachmachung öffentlicher Creditspapiere) zu 10 Jahren, Josef Supcmcic vnlgo Vihar, Jakob Jerouöek nnd Lukas Sintov zn je 7 Jahren, Josef Hocevar, Sebastian Cun-der nnd Math. Drobuie zn je 0 Jahren, Georg Gnzcl, Barthlmä Dnöat, Anton Knees, Lukas Inlicher, Ignaz Tauzsen, Varthlma Viihajlevics, Gregor Vlazcviö, Primns Cerar, Kaspar Bolhar und Josef Gcnz zn je 5 Jahren schweren Kerkers; wegen Verbrechens des ' Vetrn -ges Thomas Opeko zn 15 Monaten, Anton Lauf zn 0 Monaten, Lukas Hrastar, Martin Schabkar, Johann Pul) zu je 4 Monaten/Thomas Petcrta zn 1 Monat nnd Maria Dimmk wegen Mitschuld an diesem Verbrechen zu 3 Mo- naten schweren Kerkers; wegen Verbrechens der Vor-sch üble istung Johann PangeMc zn 10 Monaten und Johann Godez zu 3 Monaten Kerkers, endlich wegen Ueber-tretung nach tz 320 lit. ss. St. G. Jakob Zwek zu 14 Tagen strengen Arrestes. Nicht schuldig wnrdcn erkannt: Helena Varaga des Verbrechens der Mitschuld an der Nachmachung ' öffentlicher Kreditspapicre; Johann Obriö, Bernhard Pangrez und Anton Aresquar der Theilnehinnng an diesem Verbrechen und Andreas Inticher der Vor-schnbleistnng, welche daher ganz frei ausgehen, Die zuerkannten Freiheitsstrafen betragen daher zusammen 223 Jahre, 2 Monate, 14 Tage. Mit diesem Urtheile stellten sich von den als schuldig erklärten nnr Lukaö Hrastar nnd Jakob Zvek zufrieden, alle libvigeu meldeten dagegen die Verufung an. Die k. l. Staatsanwaltschaft behielt sich die Aerufung nur rücksichtlich 8 Angeklagter vor, nämlich bei Johann Pangersie wegen zu geringem Strafausmaßes, bei Helena Baraga, weil selbe als nicht schuldig erklärt wurde, bei Duöak, Knees, Mihjaleoicö und Blazevic, weil selbe wegen Thcilnehmung an der Creditöpapierverfälschung und nicht blos wegen Betruges, und bei Drobnic und Maria Dimnil, weil diese überhanpt dem Antrage der Staatsanwaltschaft entgegen verurtheilt wurden. Den p. t. Omen Nohischntzen diene zur Wissenschaft, daß dieselben von dem betreffenden Gomit^ ^ dem am 3. d. M. im Schlosse Wippach stattfindende» Armenballe freundlichst einsseladcu werden, «aibach, «.Februar IHfttt. Tic Schüheuvorstehlllig. Neueste Mst. Trieft, ^9. Jänner. (Pr.) Die Sndbahl, überwies dem Pompicrcorps 5)00, der Garnison 1000 Gulden für ihre Hilfeleistung bcim Löschen. Der Statthal-tercilcitcr drückte der Ccntral-Sccdchördc seinen warmen Dank aus. Die Vorkehrungen zur Unterbringung ankommender Güter werden eifrig getroffen; binnen sechs Wochen hofft man mit der Eindeckung dcs abgebrannten Magazins fertig zu sein. Berlin, 30. Jänner. In der Kämmn sitzung sagt in der Debatte über die Arschlagnahme des Vermögens dcs Kurfin-steil Graf Äiömarck: Ls gab eine Zeit, wo der Friede bedroht war. Durch dcn Miniswwcchfcl in den Donnufürslcnthümcrn und andere Dinge ließ die Spannung uach, Späterhin zeigte sich, daß die Bedrohung des Friedens durch ein Mißucr-stünduiß und durch die Verleumdung der Regierung entstauben ist. Wir nclmicn ciuc Steigerung dcr Preußen« feindlichen Agitation durch zmlchmcndc Bedrohung mit Krieg wahr. Mau spcculirt auf dic lcidcr noch zcrlsscnc patriotische Gcsinuuug Deutschlands. Wir verdienen dafür Dank, daß wir diese Reptilien bis iu ihre Höhleu verfolgen nud zu vernichten suchen. Die Kammer genehmigte dic Vorlage. Florenz, .'i0. Iäuuer. Der König ist uach Neapel abgereist. Er wird vom General Mcnabrca/ Marchcse Qualtcrio und dem Iustizmiuistcr Dc Filippo begleitet. Die andcrcu Miuistcr und darunter auch dcr Fincmzmimstcr, werdcn sich ebenfalls alsbald nach Neapel begeben, um dort währcud dcs Aufenthaltes dcS Königs zu verweilen. Dic vor einiger Zeit verbreitete Nachricht, daß dcr Kricgsmiuistcr dic Wtersclasscu 40, 41, 42 länger r.ntcr dcu Waffen zu halten beabsichtige, als dus tönigl. Eiubcrnfungsdccrct vorschreibt, wird als grundlos erklärt. Vielmehr wird dic IustructiouSzcit sogar möglichst abgekürzt. General (äialdim ist auf dcr Rückreise aus Spanien in Turin angekommen und wird dem Köliigc mich Neapel folgen. Das Ergebniß dcr letzten Interpellation wird allcnthalbcu von dcr Bevölkerung mit Befricdi-giiug aufgenommen. Es stcht übrigcus cinc ncuc Iutcr. pcllation in der Kammer bcvor, auS Anlaß dcr vo» dcr französischen Regierung ftublicirten Actenstücke, die römische Franc betreffend. Ein königliches Dccrct entzieht dem General Ca-dorna die dcmsclbcu übertragenen Specialvollmachten, nachdem in dcn Provinzen Parma, Bologna und Neggio dic Ruhc wieder hergestellt ist. Telestraphiscke Wechselcourse vom 30, Illnucr. 5ipcre. MlaUiques L1.I0. — üpcrc. M^talliqnct! mit Mai- und Novrmber-Zinscn 61.10. -5verc.Nationlll-Anleheuii«,75.—1«N0er Staatsanlrhen N4.10. — Vankactil'ii 67^, — Ereditactien25i9.90. -London I^l.10. — Silbrl Ni». — K. l Ducateu 5,72. Handel imd Volkswirts) schastl'iches. Der iwochenanSweis der priv. osterr. National btNlk gidl dm Baiilnolcn-Umlauf auf 276.370.410 fl,, dic B^> bcckilng cmf 379,5'»4.251 fi. a», wouon Mctallschatz 103 Mi<<. <;42 i'29 fl. 60 kr., in Metall zahlbare Wechsel 38,738.!^5 ft. 21 kr, E^o inpte 75,6st2 000fl. 58 kr,, Darlehen 41,386.834 fl. 82 lr. Uaibacd, 30, Icinncr, Auf dem heutigen Marlle si»b er^ fchicllru: 2 Wagen mit tsetreide, 10 Wagen mit Holz. DurchschnittS-Preisr. Mll.- Äiigz.- Mll.. Mgz« fi^lr. st. ,'ll. , fl. ll. fl. lr^ Weizen ,ir, Mch^n 4 /0 5 20 Butter Pr. Pfund ^45------- Korn ,. 3 20 3 38 Eier pr, SMcl — 1^- — Gttste ., 2 60 3 25) Mllch ftr. Maß — ll) — Hafer „ 1 90 2-- Rindfleisch pr, Pfd, - 21-— Halbslnch! „ — 3 80 Kalbfleisch „ —84 — — Heiden „ 2 50 312 Schweinefleisch,, -22 — — Hirse „ 2 50 2 78 Schöpsenfleisch „ —20------- Knkunch ,. — — 310 Hähndcl pr. Stllcl — 45 - - Erdäpfel „ 140------ Tauben „ __ i^, ^. ^. Linsen „ 3 20------ Heu pr. Zentner - 80 - — Erbsen „ 3 40------- Stroh „ __70__,__ Fisolen „ 450— Holz,hart.,prKlft. -— 850 Nindsschmalz Pfd, —50-------------- weiches, „ ------6 5<) Schweineschmalz „ — 44------ Wein, rother, pr, ! Speck, frisch, „ — 30 - — Eimer -— 9^— — geräuchert „ —42—— — weißer „-------10'-- Mngekommene Fremde. Vm 28. Jänner. Stadt Wieu. Die Herren : Rieqler, Commis, von Neifniz. — ! Paulelig, Saudrini und Peterl ni, von Görz. — Vcttlheim, ! l'on Kanischa. - Richter, Kanfm., von Nilrnberg. — Kulla, Giittmalin nnd Pichler, Kanss,, von Wien. — Schwarz, Director, von Kanter, - Fran Werschiiig, Private, von Leoben, <3lefa«t. Die Herren: Granihstädtcn und Langmenn, .ssansl., ! uou Trieft. -- Maye^ nnd Schwarz, Haudclsl., von Graz. — Schnes, Kanfm., von Wien. — Nnß, Nealilätenbes. von St. Martiu. — Schaffmaün, Hausbesitzer, von Eilli, — Locardi, Posfidritte, von lldine. - Frl. Schniderschitz, Private, von Fcislriz. ___________ Landschaftliches Theater. Hcntc: Ichloß Greife »stein, oder: Der 2 ^ „ N. ^ 328.?? ^ -l- 5,« i windstill ganz bcw. 0.l,"> 10 ., Ab.! 328.«» ! -> 4 0 SW.schwnch! hetter Dcn 30,: Trlibcr, regnerischer nnd nebeliger Tag. Schloß' ber^ taaMcr meist in Nebel gehllllt. Dcr Schnee in der Elieitt ganz geschmolzen. Dcn 3. : Vormittag nebelig, gegen Abend Auf-heiternng. Sternenhelle Nacht. Daö Tagcönnttel dcr WärMt am 30. um 2.5"' am 31. nm 3-7° Nber dem Normale. Hzeraiitwortticher Nedaclcnr: Ignaz v. K l e i u m a V, r. ^' «- l «:^l.» HUten 2i» Männer Dic Borsc war schr scst und l,ci vorherrschend günstiger Stimmung erhöhten sich die Course fast aller Papiergattungen, während Devisen und BaluteN Vttljenvclllyl. billiger'abgegebn wurdcu. Geld fliissig. Umsatz nicht Nlcht^micrhebllch^___________^_____ _____ _________________^ Allgemeine Staateschuld. FUr 100 st. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zn 5 pCt,: iu Noten vcrzinöl, Vlai-Novcinbcr 61.10 61.20 „ ,, ,. Fcbniar-August —.— ...— „ Silber „ Iänncr.Inli . 66.80 60.Ü0 „ „ „ April-October. —.-- --.— In üsteir. Währ. . . zn 5p^t. 58.- 58.25 detto v. 1.1866 . . 5 „ 62.80 62.90 detto rückzahlbar i?). „„ W.— i'8.50 detto „ (?). 5 ,. 9/.- 97.25 Gilber-Aul. 1864 (l,.St) 5 „ 73.— 73.50 1865 (FrcS.) 5 „ 76.- 77.-Metalliquc« . . .zu4'/, pCt. 54.75 55. - j MitVerlos, v.J. 1839 „ 4 „ 187.25 187.75 MitVcrlos.v,I,1854 zu 250 fl. . . „4 „ 66.- 86,50 MitVerlos. v.J. I860 zub0ifl. . . „5 ,. 93.80 9390 MtVcrlos.v.J. I860 zu 100 fl. . . „5, ,. ,02 — 102.35 MtVl-rlos.vI.1864 zu 100 fl . . . ii«._ 1^.10 Eamo'vlemensch, zu 42 I^ii-e uli8l. pr. Stils.....21,50 22.— Staats-Domänm.'Pfandbriefe zu 120 fl. ö W. (300 Nr. 5 pEt.) in Silber pr. Slllck . . . 115,75 116.20 Gru«dentlastuna.s- obligation«?,,. Für 100 fl. Geld Waare Nicder-Ocstcrreich . . zn 5 pCt, 89.— 89.50 Ober-Oesterreich . . „ 5 „ 89.— 89,50 Salzburg .... „ 5 „ 87.— 88.— Böhmen .... „ 5 „ 91.75 92.50 Mähren .... „ 5 „ 99.^ W.50 Schlesien .... „ b „ 8^.50 89.__ Steicrmarl ... „ 5 „ 88 — 89 — Ungarn .... „ 5 „ ?8.25 78,50 Temescr-Bauai . . „ 5 „ 7?.^ 7759 Craatien und Slavonien „ 5 „ 78 50 79 50 Galizien .... „5 „ W'__ ^"5^, Siebeubiirgen ... „ 5 „ 73.75 ?a 25 Vuloviua .... „ 5 „ «9..^ gg'^, Ung. m. d. V.-E, 1867 „ 5 „ 78.- 73 ^0 Tem.B.m,b.V.-E. 1867,, 5 „ 77— 77^5 Actien (pr. Stitcl), Nationalbllul......677.— 078.— Kaiser Fcrdinands-Nordbahu zu 1000 sl. CM.....2218.-2222 - Credit-Anstalt zn 200 fl. v. W, 260. ^ - 260.20 N,ö.Eöcom.-Ges.zi'500ft.ö.W. 714- 716,— StatScisenb.'Gcs, zu 200 si.CM. oder 500 Fr,.....318.20 318.30 Kais. Elis. Bahn zn 20c jl. 2M. 179 - 180.- Slld.-norbd.Ver.-B.200 „ „ 159. - 159,25 Geld Waare SUd.St.-,l.-ocn.u.z.-,.E.2(X)fl. ü. W. oder 500 Fr. . . . « verloöbar zu 5"/. 9940 99.80 E. M. 1 Nat,oualb.aufij.W.verlosb.5„ 94.70 94.90 Ung.Bod.-Ereb..Anst. zn 5'/, „ 92.75 93.25 Mg. üst, Bodcn-Credit-AnstaU ^. .„ vcrloSbar zu 5°/. iu Silber 107.25 107 50 dto.in33I.rllckz.zu5pCt.inü.W. 90. - «0,^ üose (pr. Stücl.) Ercb.-A.s.H u.G.z.100fl.ö.W. 160.- 160.50 Dou.-Dmpfsch.-G.z.100si.CM> 94.50 95.— Stadtgem. Ofen „ 40 „ ij. W 34.- 35.— Salm ^ 40 „ „ . 41.- 41.50 Geld Waare Palffy zn 40 fl. ü. W. 35.- 35 50 Clart, „ 40 „ „ . 38- 39.^ St. Genois ,. 40 „ „ . 34 50 35.^" Windischgrätz „ 20 „ „ . 2!.— 22.-' Waldstcm „ 20 „ „ . 22.— 23-^ Keglcvich « 10 „ „ . 14.50 15.5« Rudolf-Stiftung 10« „ . 14.75 15.^ Wechsel (3 Mon.) Augsburg sllr 100 st, Md. W. 101.-^0 101.^ Frankfurt a.M. 100 fl. dctto 101.50 101-A Hamburg, fiir 100 Mart Vanlo 89.25 89.4" London fltr 10 Pf, Sterling . 121 - l2i.l^ Pari« flir 100 Franks . . . 48.10 48,2" Eours der Geldsorten Geld Waare K. Münz-Ducaten . 5 sl. 71 tr. 5 fl. 7^,"' Napoleonsb'or . . 9 „ 68 « 9 ,. 6«i " Rufs. Imperials . - „ - „ -^ " ^. " Vereinsthalcr . . 1 .. 79 ,. 1 ,. 73j " Silber . . 119 „ - „ 119 „ 2!' " Kraiuischc GruudmtlaftungS - Obligatiouen. ^ vatnotnuu«: 86 50 Geld, 90 Waare