poZtnins plaLsns v xotovini. Nr. 19. Lrlcheint jeöen 1., 10. und 20. 10. (25.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Deutschen. Aezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15'— Dm. D.-Oefterrei-b: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Einzelne Nummern 2 50 Dinar Koöenje, Mittwoch, den 20. Irmi 1928. Briefe ohne Unterschrift werden n'.chl berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgeftellt. — Berichte sind an die Schriftlettung zu senden. — Anzeigen-Ausnahme, und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Un die Soltsckm iMIersckaft! Groß ist die Verantwortung, die der nächste Gemeinde¬ ausschuß aus sich zu nehmen hat, da er Fragen zu lösen haben wird, die sür Generationen ausschlaggebend sein wer¬ den. Ls ist daher nicht gleichgiltig, welche Kandidaten von der Wählerschaft in den Gemeindeausschuß entsendet werden, vielmehr muß sich jeder Mähler der Tatsache bewußt sein, daß es öei der am 24. Juni 1928 statt¬ findenden Kemeindewaßt um Sein oder Nichtsein der ganzen Kemeinde geht. Nur diejenigen Kandidaten, die auch an dem Veiterbestehen der Gemeinde ein Interesse haben, werden in der kommenden Gemeindeperiode ihre ganze Krast ausbringen, um den durch frühere Verfehlungen so arg ins Schwanken geratenen Ge¬ meindekarren wieder ins wirtschaftliche Gleichgewicht zu brin¬ gen. Welche Liste aber leistet, uns Gewähr dafür, daß auch solche Männer in dis Gemeindestube einziehen werden, die den ehrlichen Willen und auch die notwendigen Fähigkeiten haben, um an dem Wiederaufbaus der Gemeinde tätig mit¬ zuwirken? In dieser Hinsicht kann es wohl keinem Zweifel unterliegen, daß die erforderliche Bürgschaft in erster Linie die Kandidaten der Gottscheer Wirtschaftsliste mit dem Listen¬ führer Alois Kresse geben können, da sie durch ihre bisherige Tätigkeit klar bewiesen haben, class sie in uneigennütrlger unll aufopferungsvoller Urbeil bereit sind, alle Kräfte dem Gemeinwohl der gesamten Bür¬ gerschaft ohne Rücksicht auf den Stand und die Gesinnung derselben zu weihen. Wer nun in dem künftigen Gemeinde- ausschusfe haben will, daß ganze und vernünftige Wirtschafts¬ arbeit geleistet wird, der werfe Sonntag den 24. Juni d. I. seine Kugel in die da nur durch die größtmöglichste Vertretung dieser Kandi-. kann. Niemand Vteiöe zu Kaufe, jeder erfülle feine Michi, daten eine gedeihliche Gemeindearbeit vorausgesetzt werden — dann können wir der Zukunft ruhig ins Auge Sticken. vor Aablausscbuss cler Mkscbeer Mtscbaltslisle. Seite 2. Gottjcheer Zniung - Nr. 19. Die Männer unseres Jerlranens, die auf der Liste der Kottscheer Wirtstyaftspartei l2. Kiste) stehen, stnd nach¬ stehende Herren: Kandidaten: Rresse Alois Rropf Josef Verderber Gustav Ganslmayer Robert j)erz Ferdinand Dr. Arko Hans Erker Raimund Rom Matthias Tomitsch Eduard Händler Franz Fornbacher Adolf Verderber Alois Rrameritsch Alois Wutti Vinzenz Dr. Röthel Georg Macher Johann Schleimer Franz Petsche Peter Petsche Andreas Dr. Rrauland Joses Hönigmann Hans Wolf Wilhelm Schleimer Adolf Hönigmann Josef Dr. Rom Richard Ersah: Premier Josef Rom Franz Petsche Viktor Jakomini Josef Rresse Josef Verderber Alois Scheschark Franz Schober Josef Rrauland Alois Erker Ferdinand Hönigmann Alois Petsche Heinrich Eppich Rudolf Dornig Josef jun. Aurl Johann Hriber Franz Erker Rar! Verderber Franz Hönigmann Albert Ing. Samide Josef Perz Matthias Braune Rarl Pfeffer Franz Hutter Andreas Altenreiter Franz 2. Vie Stadtgemeindewahlen. In ziemlicher Ruhe schickt sich alles an, um für die Wahlen am kommenden Sonntage die einleitenden Schritte zu unternehmen. Erst jetzt in letzter Woche regt es sich und hie und da hört man von einer Wtihlerversammlung; im all- gemeinen kann man bemerken, daß sich die Masse der Wähler diesen Vorgängen gegenüber ziemlich gleichgiltig verhält. Es wird besonderer Anre¬ gungen bedürfen, um alle zu überzeugen, daß es trotz aller Widerwärtigkeiten dennoch wieder un¬ bedingt erforderlich sein wird, zur Wahlkiste zu wandern. Es ist auch kein Wunder, daß die Herren Kugelschützen schon etwas abgestumpft sind, wird ja doch vielleicht wieder ein Härchen in der Suppe gefunden und der Tanz kann von neuem losgehen. Diesmal aber wird es anders; die unsinnige Wirtschaftspolitik in sich vollständig zusammen¬ gebrochen, erfordert diesmal ganze Männer. Die Gemeinde Gottschee, bis zur Übergabe an den ehemaligen Bürgermeister Dr. Sajovic in jeder Weise mustergiltig verwaltet, ist heute in einer Zwangslage, aus der sie nur durch äußerste An¬ strengung recht vernünftiger Leute wieder und zwar eventuell nach Durchlebung eines Menschen¬ alters herausgebracht werden könnte, wenn noch im letzten Akte dieses schauerlichen Dramas Leute das Wort hätten, die unüberlegt alles unter¬ schreiben wollten, was man manchmal verlangt. Erinnert sei hier nur an den drei Millionen Dinarkredit, welchen man so einfach und glatt- weg zur „Sanierung" der städtischen Sparkasse opfern wollte. Hier hat Herr Kaufmann Kresse mit einer Entschiedenheit abgelehnt, die zwar selbst¬ verständlich war, aber dennoch von den übrigen Herren der Gemeindegerentschaft nicht kapiert worden ist. Auch die Möglichkeit müssen wir uns vor Augen halten, daß eine heute schlecht ge- wählte Gemeindevertretung trotzdem in dieser An¬ gelegenheit Schritte begehen könnte, die der ganzen Stadtbevölkerung den Todesstoß versetzen müßten. Das Problem, das der neuen Gemeindever¬ tretung zur Lösung harrt, ist ein derart schwie¬ riges, wie solches noch keine einzige Vertretung seit dem Bestände der Stadt Gottschee vor sich sah; die seinerzeitigen Türkeneinfälle bedeuteten für die Bevölkerung bei weitem nicht diese Gefahr, in der heute die Stadt hineingeführt durch recht blödsinniges und augenscheinlich eigennütziges Vor¬ gehen einiger Herren, steckt; es würde zu weit führen und den Rahmen dieser kleinen Erzählung weit überschreiten, sollten wir alles anführen, was diese Herren angestellt haben. Die Hauptaufgabe wird natürlich die sofortige Behandlung der Spar¬ kassefrage bilden und hier herrscht ein unbeschreib¬ liches Durcheinander; während die einen behaup¬ ten, es haftet die Vermögensverwaltung und der Steuergulden, behaupten die Einsichtigeren, daß eine solche Haftung überhaupt nicht vorhanden sei, und zwar deshalb nicht, weil vorhandene Ur¬ kunden dies widerlegen. So ersieht man aus dem Gemeindesitzungs¬ protokolle, das vom 27. Juni 1881 datiert ist, daß die Gemeinde beschlossen hat, eine Sparkasse zu gründen und für diese mit dem ganzen un¬ beweglichen Vermögen die Haftung zu übernehmen. Diesen Beschluß hat die Gemeinde in der ausschlaggebenden Sitzung vom 17. Dezember 1881 dahin abgeänderl, daß die Stadt nur mit einem Teile ihres unbeweglichen Vermögens im Ausmaße von 10.000 fl. zu haften beschloß und diese Fassung bei der Grundbuchseinlage 368 der Kat. Gemeinde Gottschee sicherzustellen ent¬ Jahrgang X. schlossen war. Aber auch diesbezüglich wurde von der Ortsvermögensverwaltung keinerlei Beschluß gefaßt, weshalb angenommen werden muß, daß die Ortsvermögensverwaltung keinerlei Verbind¬ lichkeiten übernommen hat. Diese Haftung wurde daher bezüglich der 10.000 Gulden nur solange vorgesehen, bis der zu erwartende Reservefond diese Höhe erreicht haben würde. Dies mag daher auch der Grund und Anlaß gewesen sein, weshalb Dr. Sajovic als Bürger- meister der Stadt Gottschee keine Einwendungen machte, als die Vermögensverwaltungsgerent- schaft am 17. Juni 1926, und zwar in vollständig gesetzwidriger Form die Verpfändung des gesamten unbeweglichen Vermögens der Stadt durchführte. Bei dieser denkwürdigen „geheimen" Sit¬ zung waren anwesend: Dr. Sajovic, Kaufmann Josef Röthel, Kaufmann Joses Oswald, Josef Jlc, Notar Dr. Maurer und Gerichtsrat Jerman. Also nicht weniger als drei ganze und ein halber Jurist. Mit der Verfassung dieser zu errichtenden Urkunde wurden laut Sitzungsbeschlusses Herr Gerichtsrat Jerman als Gerent und Herr Dr. Maurer als Notar beauftragt. Es waren also hinlänglich genug Juristen dabei, um ja eine Ungesetzmäßigkeit zusammenzubringen. Dieser Be¬ schluß, laut welchem die Gründe und Häuser der Vermögensverwaltung mit einem Verkaufs- und Belastungsverbote zu belegen waren und wobei der Gegenstand mit 15,000.000 Dinar bewertet worden ist, wurde am 24. Juni 1926 und zwar über Antrag des Herrn Dr. Maurer in „geheimer" Sitzung — zustande gebracht, ohne auf der Amtstafel verlautbart worden zu sein/ Schon am 26. Juni 1926 intabuliert man diese gesetzwidrige Schädigung der Vermögensverwaltung, am 24. Juli 1926 vom damaligen Großgespan Baltic bestätigt. Es war mithin, wie aus obigem ersehen werden kann, eine Rekursmöglichkeit überhaupt nicht gegeben; daß sich für so ein Vorgehen ein Gerichtsrat hergegeben hat, drückt dem ganzen politischen Leben in Gottschee seinen Extrastem¬ pel auf. Zu all diesen Verwicklungen gesellt sich schlie߬ lich noch die Verletzung des Sparkasseregulativ. Gesetzes aus dem Jahre 1844, welche Verletzung wiederum durch die damalige Großgespanschaft genehmigt worden ist. Hiezu gehört in schwer¬ wiegendster Weise die Abänderung der Statuten, so daß sich der damals selbst in Amt und Würden eingesetzte Ausschuß seinen Nachfolger auch selbst bestimmen konnte. Der abtretende Ausschuß hat demgemäß laut abgeänderter Statuten das Recht, der Gemeinde 24 Mann vorzuschlagen und war die Gemeinde gezwungen, aus diesem Vorschlag 16 Ausschüsse auszuwählm; infolgedessen hatte der jeweilige Sparkasseausschuß das vollständige Versügungs- recht und nahm eine Stellung ein, so wie seiner¬ zeit und noch heute regierende Herrscherfamilien; es war so gewissermaßen eine erbliche Stellung, in welcher man diesen oder jenen Vielfraß des Volksvermögens laut Statuten dulden mußte. Hier wird also die neue Gemeindevertretung ein Betätigungsfeld finden, um ihre Leistungs¬ fähigkeit zu erproben. Es gilt, die Einleger zu schützen, es wird ebenso nötig die Be- schützung der Stadtbevölkerung sein und es muß dringend verlangt werden, daß für die Folge wieder Recht und Gesetz respektiert werden. Deshalb, lieber Wähler, heißt es diesmal doppelt vorsichtig sein, auf daß erstens ja keine Stimme verloren geht und daß zweitens Leute gewählt werden, die neben entsprechendem Ver¬ ständnis auch ehrlich und offen alles aufbieten, um das Richtige zu treffen. l^aar ang Seite 3. GctliLeer Zeitung — Nr. 19 Retourkutsche. Wie vorauszusehen war, hat die mächtige und eindrucksvoll verlaufene Versammlung der Gotl- scheer Steuerträger, die am 2. Juni l. I. im Gast- Hause Gruber stattgefnnden hat und in welcher die wahren Gründe des Zusammenbruches der Gottscheer Sparkasse rückhaltlos aufgedeckt wur¬ den und in der einstimmig gefaßten Resolution ihren wahren Ausdruck erhielten, Herrn Dr. Ivan Sajovic nicht ruhen lassen und so hat er für den 14. Juni auch eine Versammlung in das Gast¬ haus Beljan einberufen. Wenn wir nun seinen Ausführungen folgen, so müssen wir wirklich ge¬ stehen, daß er die ganzen Vorgänge in echt juri« bischer Spitzfindigkeit auf den Kopf zu stellen wußte. In seiner Gedanlenfvlge geht er natürlich nicht von dem Anfangspunkte aus, sondern er greift sofort in die Mitte und stellt als die Haupt¬ schuldige die Merkantilbank hin, wobei selbstredend auch die neue Sparkasse als Mitschuldige her¬ halten muß. Von der Merkantilbank wird nun angeführt, daß die Mehrzahl der Verwaltungs- und Aussichtsräte Deutsche waren, da die aus¬ wärtigen Mitglieder nicht mitgezählt werden können, und daß somit auch nur die Deutschen für die Verwendung und Verwaltung der Gelder, die von der alten Sparkasse in der Merkantilbank angelegt worden sind, verantwortlich sind. In dieser Beziehung möchten wir noch einmal darauf Hinweisen, daß es tatsächlich komisch anmutet, wenn Herr Dr. Sajovic, der ja in alle Dinge einge- weiht war, für den erwachsenen horrenden Schaden den Nehmer und nicht den Geber verantwortlich macht, da es sich ja hcrausgestellt hat, daß im vorliegenden Falle nur die Sparkaffedirektion verantwortlich gemacht werden kann. Wenn die Sparkassedirektion die gesetzlichen Bestiminungen befolgt hätte, so wäre es nie so weit gekommen, daß sieben Millionen Dinar in die Merkantilbank abgeflossen wären. Ganz abgesehen davon, ob die Merkantilbank volles Vertrauen hinsichtlich ihrer Geldkraft verdient hat oder nicht, war die Hinausgabe dieses riesigen Betrages gegen die Bestimmungen der Statuten, da nach diesen die Einlagen bei der Merkantilbank höchstens zwei bis drei Millionen hätten betragen dürfen. Wer ist nun schuld, daß trotz dieser klaren Bestimmung sieben Millionen angelegt wurden, die Sparkasse- direktion oder die Merkantilbank? Wir glauben, daß die Beantwortung dieser Frage niemandem schwer fallen kann. Wer aber war bereits Di- cektionsmitglied der städtischen Sparkasse, als die Sparkassestatuten weiter überschritten worden sind? Das war Herr Dr. Sajovic, da er im Oktober 1924 zum Bürgermeister gewählt wurde und als solcher sofort Direktionsmitglied geworden ist. Nach Änderung der Statuten, die natürlich den Ge¬ meindeausschuß nie passiert haben und worüber Herr Dr. Sajovic wohlweislich schweigt, wurde der Genannte Obmannstellvertreter im Sparkasse- ausschuffe. Abgesehen davon, daß die statutarischen Bestimmungen nicht eingehalten worden sind, ist es erwiesen, daß nach Eintrtit des Dr. Sajovic in die Sparkassedirektion noch viele Gelder in die Merkantilbank gekommen sind, die sich nicht, wie der Genannte meint, aus Zinsen zusammengesetzt haben, sondern aus Barmitteln. Betonen müssen wir weiter, daß Herr Dr. Sajovic Schwager des Herrn Anton Kajfez ist und seinerzeit auch als dessen Rechtskonsulent fungierte. Als Rechtskon¬ sulent der Merkantilbank mußte ihm aber auch bekannt sein, daß sein Schwager mehr als die Hälfte der Merkantilbankaktien in der Hand hatte, somit unumschränkter Herr derselben war und diese dominierende Stellung-sich auch zu Nutzen gemacht hat. Was die deutschen Verwaltungs¬ räte anbelangt, befanden sich vom Jahre 1925 an in dem Verwaltungsrate nur zwei deutsche Herren, und zwar Josef Röthel und Dr. Hans Arko, gegenüber fünf slowenischen Herren. Daß hiebei von einer deutschen Verwaltung keine Rede sein konnte, wird wohl jedem einleuchten, der mit den Verhältnissen nur Halbwegs vertraut war. Von den slowenischen Herren, die dem Verwal¬ tungsrate angehörten, wohnten in der Stadl die Herren Kajfez, Dr. Maurer und Direktor Gulic. Herr Dr. Arko wirkte in der Verwaltung mit, da er die Hoffnung hegte, daß durch die Mitwirkung deutscher Herren vor allem eine wirtschaftliche Brücke zwischen.beiden Nationen hergestellt werden wird, die ja allen Kreisen, ohne Rücksicht auf die Nationalität, gerade im Gottscheer Bezirke so not tat. Herr Dr. Arko versuchte auch im ehrlichen Bestreben vermittelnd einzugreifen, ohne hiebei greifbare Erfolge erzielen zu können, was sich später auch vollkommen erklären ließ. Als aber Herr Dr. Arko sah, daß keine Verwaltungsrats¬ sitzungen einberufen werden, und in Erfahrung bringen mußte, daß der Herr Bankpräsident die von ihm übernommenen Aktien überhaupt nicht ein gezahlt hat, hat er in richtiger Er¬ wägung der Tatsachen seine Konsequenzen ge¬ zogen. Ihn nun für die Verwaltung der Mer¬ kantilbank mit verantwortlich zu machen, bedeutet eine Retourkutsche des Dr. Sajovic auf die am 2. Juni gefaßte Resolution, deren Tatsachen nie und nimmer aus der Welt geschafft werden können. Übergehend auf die neue Sparkasse muh noch¬ mals hervorgehoben werden, daß dieselbe nie ge¬ gründet worden wäre, wenn den berechtigten An¬ sprüchen der Deutschen stattgegeben worden wäre. Herr Dr. Ivan Sajovic bemäntelt nun die Ab¬ lehnung damit, daß daran die Beschlüsse der Ge- meindeklube schuld waren, die die gewünschte Wahl ablehnten. Wir glauben nicht fehlzugehen, wenn wir die Behauptung aufstellen, daß der Wunsch der Deutschen berücksichtigt worden wäre, wenn dies die Herren Dr. Sajovic und Josko Jlc als damalige Hauptpersonen der beiden ma߬ gebenden Gemeindeklube gewollt hätten. Ganz entschieden aber lehnen wir für die neue Spar-. kaffe den Vorwurf ab, daß sie sowohl gegen die Merkantilbank, als auch gegen die alte Sparkasse gehetzt hätte. Jeder unparteiische Beobachter muß bei einiger Wahrheitsliebe sagen, daß sich die neue Sparkasse ohne Pomp und Hetzerei ihr Nestchen gebaut und eingerichtet hat. Weder schrift¬ lich noch mündlich wurden Reden losgelaffen, die einer Aufwiegelung gegen andere Institute nahe gekommen sind. Wohl aber wurde gerade von der Gegenseite eine geheime und offene Propaganda gegen die neue Sparkasse losgelaffen, um so dieses Institut in seinem Lebensnerv zu treffen. Daß diese Absicht nicht gelungen ist, ist nur dem ge¬ sunden Hausverstande der Gottscheer Bevölkerung zuzuschreiben, welche in richtiger Erkenntnis der Sachlage vom ersten Tage an der neuen Spar- kaffe volles Vertrauen entgegengebracht hat. Daß dieses Vertrauen gerechtfertigt war, beweisen die heutigen traurigen Verhältnisse in der Stadt. Wenn nun die von Dr. Sajovic aufgestellte Re¬ solution über die Deutschen Gottschees herfällt und die Sache so darstellt, daß nur diese an dem Zusammenbruche der alten Sparkasse die Schuld tragen, so muß man sich wirklich an den Kopf greifen und sich fragen, ob sich die. Hintermänner einer für die Stadt stets unheilvoll gewesenen Clique nicht schämen, ihren Wählern so verdrehte Tatsachen aufzutischen. Wenn man aber bedenkt, daß in Kürze Gemeindewahlen stattfinden werden, so kann man den niederschmetternden Eindruck, den die am 2. Juni l. I. veranstaltete Versamm¬ lung auf die Wähler gemacht hat, nur dadurch wett machen, daß man, um trotzdem Wähler zu ködern, die festgestellten Tatsachen aus den Kopf stellt. Gottscheer, nur die 2. Kiste! MsEMr! Zweite We Sanierung der städt. Sparkasse. Herr Dr. Sajovic ersucht uns im Sinne des Preßgesetzes um folgende Berichtigung der in der Extraausgabe des Blattes vom 6. Juni gedruck¬ ten Resolution. Berichtigung: Es ist gar nicht wahr, daß ich an dem Zu¬ sammenbruche der Sparkasse, wenn man von einem Zusammenbruche überhaupt reden kann, mitschuldig sei, da ich s) weder die neuen Statuten der Sparkasse entworfen, noch zur Genehmigung vorgelegt habe. Die neuen Statuten sind nämlich dieselben, wie die der Mestna Hranilnica ljubljanska und sie wurden nur über Anraten des Verbandes der ju¬ goslawischen Regulativsparkassen zwecks Verein¬ heitlichung der Mitglieder abgeändert, weshalb sie auch nicht schlecht sein können. b) Meine Tätigkeit bei der Zusammenstellung des neuen Sparkasieausschusses war nur eine ver¬ mittelnde. Was die Finanz-und Rechtssektion beantragt und das Plenum des Gemeindeaus¬ schusses angenommen hatte, das hatte ich als Bürgermeister pflichtgemäß weiterzugeben und nichts anderes. Infolgedessen kann auch in diesem Punkte mich kein Verschulden treffen. c) Während meiner Mitgliedschaft im Ver¬ waltungs- resp. Direklionsrat der Sparkaffe, ließ ich keinen Heller in die Merkantilbank abfließen. Ich mußte auch nicht wissen, daß die Merkantil- bank während der Zeit ein „solches Vertrauen" nicht genossen hätte, da dieselbe ca 17 Millionen Din Einlagen auswies und da im Verwaltungs¬ und Aufsichtsrat der Merkantilbank bis zum Sommer 1927 gut bekannte deutsche Gottscheer Bürger gesessen sind, die das von der Sparkasse der Merkantilbank anvertraute Geld milverwaltet und beaufsichtigt haben. ck) Es ist nicht wahr, daß die Konsortialver- träge für die Sparkasse schädlich sind. Vielmehr ist es wahr, daß sie nützlich sind, da durch die¬ selben der Sparkasse für ihr Geld die Hypo¬ theken auf die Besitzungen A. Kajfez und der Merkantilbank ausdrücklich gewahrt worden sind, das ganze Vermögen, der Betrieb und das Ein¬ kommen der beiden Firmen der Sparkasse in die Hand gegeben wurde und ein Konkurs über die beiden Firmen ohne Zustimmung der Sparkasse nur unter Vertragsverletzung eröffnet werden konnte, so daß bei Einhaltung der Konsortial- vertrüge die Sparkasse keinen Verlust erlitten, sondern in beiläufig fünf Jahren vollständig be¬ zahlt worden wäre. Achtungsvoll Dr. Ivan Sajovic. Die „Wahrheit" hinkt. In der „Wahrheit" vom 1. Juni l. I. be¬ müht sich der Hintermann dieser Ferdo Jonke- Zeitung, die Schuld am Zusammenbruche der Stadtsparkasse de» jetzt maßgebenden Gottscheer Bürgern in die Schuhe zu schieben, um dadurch offensichtlich die Haftungsfrage auf einen Seiten¬ weg abzuschieben, da es doch selbstverständlich ist, daß die ehemaligen Direktionsmitgliedcr der Seite 4. Sparkasse zur Verantwortung gezogen werden müssen. Also nur gemach lieber Herr „Wahr¬ heitsschreiber" I Die Schuld an der schwierigen Lage der Stadtsparkasse tragen die gewesenen Direktionsmitglieder: Obmann Josef Röthel, Ob- mannstellverrreter Dr. Ivan Sajoiffc, gewesener Bürgermeister der Stadt Gottschee, Sparkassedi¬ rektor Dr. Vilko Maurer, Notar in Gotischee, Josko Jlc, Besitzer in Gotischee, und Eduard Tomilsch, Gastwirt und Besitzer in Gotischee. Der Lügenfeldzug der „Wahrheit" gegen ehr¬ liche Gotlscheer Bürger kann die Schuld der er- wähnten Direktion nicht abschwächen, da eben die Direktion die Hinausgabe der Millionen in die Merkantilbank verschuldet hat und nicht die Gott- scheer Bürger, die bei der Stadtsparkasse nie ein Wort mitreden durften. Zur Sache selbst möge der Hintermann der „Wahrheit" nur an den berühmten Spruch den¬ ken, den ein damals sehr einflußreicher Herr in der Stadt geprägt hat und der da lautete: „Ich werde gegen die Gottscheer einen Schlag führen, den sie hundert Jahre spüren werden"! Der Mann hat wirklich wahr gesprochen. Er hat schon damals — vor zwei Jahren — den wirtschaft¬ lichen Zusammenbruch vor Augen gehabt. Der wirtschaftliche Schlag wird sich wahrscheinlich vor hundert Jahren nicht heilen lassen. Herr „Wahrheitsschreiber" I Im Jahre 1922 haben nicht einige deutsche und slowenische Herren, sondern einige slowenische und einige deutsche Herren die Merkantilbank gegründet. Herr Alois Kresse hat damals die Gründung allerdings gutgeheißen, aber schon bei der zweiter; Aufsichtsratssitzung im ersten Geschäftsjahre das unglückselige Gebaren dieser Bank durchblickt und ist aus diesem Grunde auch n o ch im Jahre 1922 aus der Bank ausgetreten, ohne auch einen Heller an Tantiemen und Dividenden erhalten zu haben. Nun, lieber Herr „Wahrheitsschreiber", hat Herr Kresse die Bank ersucht, man möge ihm bestäti¬ gen, wann er seine Stelle als Aufsichtsrat in der Merkantilbank niedergelegt hat und somit aus der Bank ausgetreten ist. Die Bank hat Herrn Alois Kresse nachstehendes Schreiben zugestellt: Merkantilna banka Kočevje Kočevje, 6. 6. 1928. Ravnateljstvo. Titl. Herrn Alois Kresse Kočevje. Wit bestätigen Ihnen hiemil wunschgemäß, daß Sie lt. Ihrem Schreiben vom 13. 11. 1922 Ihren Austritt als Mitglied unseres Aufsichts¬ rates bekannt gegeben haben, und zeichnen hochachtungsvoll Merkantilna banka Engelsberger eh. Nosan eh. Vie teuere Zigarre. Das Simandle von Oberpichl war ein feines Mandle und raffiniert über alle Maßen. Schon sein Vulgoname „der Schlaucherl" deutete darauf hin, daß er nicht gerade der Dümmsten einer war; aber eines Tages saß er einem Advokaten doch auf und das wäre schließlich auch kein Wunder, weil ja doch die Gstudierten, wie er sie nannte, auf jeden Fall den Strick immer so zu drehen wußten, daß sie das bessere Ende dabei erwischten. Kam da eines Tages unser „Schlaucherl" mit seinem Nachbar etwas übers Kreuz und zwar wegen einer Kleinigkeit, wie sie ja gewöhnlich den sogenannten Streitgegenstand bilden. Dies- mal waren die Hühner des Nachbarn der Anlaß, die zum Schlaucherl ihre Eier ablegen gingen. Ein Wort gab das andere und schließlich wurde in beiden Lagern diesseits und jenseits des zer- fallenen Gartenzaunes der Entschluß reif, daß es ohne die Gstudierten nicht ausgehen kann und LNffqecc Zeitung — Nr. 19. Also, lieber Artikelschrciber der „Wahrheit", wer lügt? Lügen Herr Alois Kresse und Herr Direktor Engelsberger, oder aber lügt der „Wahr¬ heitsschreiber??? Der „Wahrheitsschreiber, der in der „Wahrheit" vom 1. Juni l. I. behauptet, Herr Kresse sei erst nach drei oder vier Jahren ausgetreten, lügt. Die Lüge hat kurze Beine, lieber „Wahrheitsschreiber"! Es kommt doch der Tag, wo die ungedruckte Wahrheit triumphiert! Auch der Hintermann der Ferdo Jonke-Zeitung wird einst dran glauben müssen! Die neue Spai kaffe scheint dem Wahrheits- schreiber nicht ganz recht zu passen. Das glauben wir ihm gerne. Denn gerade die neue Sparkasse, deren Vorstandsobmann Herr Alois Kresse ist, war diejenige Anstalt, die noch rechtzeitig ein weiteres Abfließen von Geldern in die Mer¬ kantilbank verhinderte. Wäre die neue Sparkasse nicht gegründet worden, wären sicherlich noch meh¬ rere Millionen Gottscheer Gelder dorthin gewan¬ dert, wohin sie eben nicht gehörten — in die Merkantilbank! Und dies hat nun die neue Spar¬ kasse zu verhindern verstanden, daher der Zorn des „Wahrheitsschreibers" auf die neue Sparkasse. Herr Wahrheitsschreiber! Die neue Sparkasse hat nur gerettet, was noch zu retten war. Wer, Herr Wahrheitsschreiber, hat das Geld der Stadtsparkasse der Merkanulbank gegeben? Die Direktion der Stadtsparkaffe hat das Geld der Merkantilbank gegeben, das waren die Herren: Obmann Josef Röthel, Obmannstellver¬ treter Dr. Ivan Sajovic, gewesener Bürgermeister der Stadt Gottschee, Herr Direktor Dr. Vilko Maurer, Notar, Josko Jlc und Eduard Tomitsch. Rechtskonsulent der Merkantilbank war Herr Dr. Joan Sajovic! So, Herr Wahrheitsschreiber! Wer hat mit dem Gelde, welches die Sparkasse der Merkantil¬ bank lieh, gewirtschaftet? Der Schwager des Rechtskonsulenten der Merkantilbank, also des Herrn Dr. Sajovic, das ist Herr Ankon Kajfez! Somit mußte Herr Dr. Sajovic gut infor¬ miert und unterrichtet gewesen sein über all das und hat nicht verhindert, daß fortwährend Gelder aus der Stadlsparkaffe in die Merkantilbank wanderten. Wer dann schließlich die Zeche bezahlt, ist gleich, die Hauptsache ist, daß bezahlt worden ist. Die neue Sparkasse aber befaßt sich nicht mit Spe¬ kulationsgeschäften und führt keine Prozesse. Und hier, lieber Wahrheitsschreiber, in der neuen Spar- kaffe verwalten Gottscheer Herren das Geld. Nie aber haben Gotlscheer Herren das Geld in der Merkantilbank verwaltet. Denn hätten die Gott¬ scheer Herren das Geld in der Merkantilbank verwaltet, dann, lieber Wahrheitsschreiber, wäre 1. Herr Dr. Ivan Sajovic nie Rechtskonsulent der Merkantilbank geworden; wenn schon, dann muß es etwas kosten, denn sonst gibt's ja keine Hetz. Zum Unglück wählte sich unser Schlaucherl diesmal den verkehrten Rechtsvertreter und so fiel er, obwohl ihm dieser hoch und heilig ver¬ sprochen hatte, daß der Prozeß sicher ist, durch und zwar, damit es mehr kostete, sogar noch in der dritten Instanz in Agram. Damit ja alles in Ordnung geht, folgte dieser Kleinigkeit von einer Dummheit noch eine Ehren¬ beleidigungsklage, die auch wieder der Vertreter des Schlaucherl verlor. (Das heißt, gewonnen hatte er trotzdem, weil ja unser Simandl ein guter Besitzer war und die Kosten so bezahlen mußte, als ob er gewonnen hätte.) Nun kam die Rechnung I Und was für eine! Alle Hühner, die unser Schlaucherl seit seiner Besitzerherrschaft aufgezogen und so weit diese der Hach und das Fügschle nicht wegapportiert hatten, waren nicht so viel wert als diese Rechnung; sie machte ganze 2226 Dinar aus und dabei Jahrgang X 2. hätte die heimische (?) Industrie des Herrn Anton Kajfez nie so viel Geld der Merkantil¬ bank verschlingen können, da man diese heimische Industrie nicht mit soviel Millionen gefüttert hätte; 3. wäre Herr Josko Jlc nie Prokurist der Merkantilbank und Direktionsmitglied der städti¬ schen Sparkasse geworden, und schon deshalb nicht, weil er ja auch Schwager des Herrn Anton Kajfez ist; 4. hätte man nie soviel Geld von der Spar¬ kasse der Stadt Gotischee genommen, wenn auch das Direktorium noch so freigebig gewesen wäre; 5. dann wäre auch, wir wetten drauf, die Merkantilbank heute ein Finanzinstitut ersten Ran¬ ges im Lande und auf allerbester Grundlage, und was das Wichtigste ist, dann 6. wäre heute die Stadtsparkasse noch eine Anstalt, wie sie gegründet worden ist: fest und gut und ein Wohltätigkeitsinstitut. Wählerversammlung. Am 18. Juni fand in Grubers Gasthause eine von allen Ständen unserer Stadt gut besuchte Wählerversammlung statt. Über Antrag des Herrn Dr. Hans Arko wird Herr Alois Kresse zum Vor¬ sitzenden und Herr Alois Krauland zum Schrift¬ führer einstimmig gewählt. Herr Alois Kresse dankt für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und begrüßt alle Erschienenen aufs herzlichste. Im Eingang seiner Rede kommt Herr Kresse auf die Wahlen vom 30. Oktober 1927, die da¬ mals nicht bestätigt wurden, zurück, lobt das schöne Zusammenhalten der Wähler, das der deutschen Vertretung neun Mandate sicherte, und stellt mit Bedauern fest, daß diese Einigkeit heute leider durch das selbständige Auftreten der Hand¬ werker einen Bruch erlitten hat. Das Ziel un- serer Bevölkerung ist ein gemeinsames, nicht nur, weil wir in derselben Stadt leben müssen, sondern auch, weil wir als nationale Minderheit unsere Interessen noch im besonderen vertreten müssen. Und daß die Interessen aller Stände unserer Stadt von den bisherigen Vertretern immer ge¬ schützt worden sind, das beweist die Ära der frü¬ heren Periode. Gerade jetzt, wo die Stadt ihrem wirtschaft¬ lichen Ruin entgegengeht, wäre volle Einig¬ keit am Platze gewesen, damit durch umsichtige und besonnene Arbeit an einen Wiederaufbau der Stadt gegangen werden könnte. Durch den Niedergang der Merkantilbank, durch den Konkurs der Firma A. Kajfez und durch den Zusammen- bruch der städtischen Sparkasse droht der Stadt ein solcher Ruin, wie sie ihn seit ihrem Bestände noch nicht erlebt hat und auch nicht mehr erleben wird. Durch das despotische Wirtschaften einiger ärgerte es den Herrn Schlaucherl, daß es so genau aus 26 ausgegangen ist. Wenn es wenig, stens auf 25 ausgegangen wäre, meinte er zum Doktor! Übrigens war dieser Doktor ein sehr feiner Mann, meinte Schlaucherl, zu mir. Gleich wie ich hineinkam, wartete er mir eine Zigarre auf, mit einem breiten Bauche und mit einer recht feinen Schleife um diesen; ich wollte sie zu- erst gar nicht annehmen, meinte Simandl, weil man sich am Ende dann so noblige Passionen angewöhnen könnte. Ich rauchte und rauchte und wickelte diese ganze Kanzlei in einen undurchdring¬ lichen Qualm und so vergaß ich im weichen Sessel beinahe darauf, daß ich während dieser Qualmerei so mehr oder weniger schmerzlos die 2226 Dinar losgeworden bin; hiebei erließ mir dieser feine Herr Doktor noch die 26 Dinar, was mich nicht wenig erfreute. Und schließlich beim Hinausgehen mußte ich noch so eine bauchgewickelte Zigarre nebmen, ein Händedruck, ein Buckerl und ich war den Doktor und meine 2200 Dinar für immer los. Jahrgang X. Go!!-che.r Zuiung— Nr. 19. Seite 5. 2iS SOl^IsckSI-i v^ik'c! süsk' So^i^iOtr: sius ctsi" WssQt->s ciOi-oti Ss-wsiclit, SO cislZ 2is Lf-O OSOklStSO IVlOt'gSO OOI' NOOl^ SIOk-OSl kOk-2! t1SO Mit SOt-IIOI-H i-s^r ^>^1^11-1^ ssii^s ZMI" isspsn-inovomiio Familien, die auchHanfangs durch einen Bruchteil der^heimischenIBevölkerung unterstützt wurden, ge- langE es^ diesen, das Ve rmögen der Stadt, das durch^JahrzehnteZvon unseren Vorfahren durch emsiges und verständliches Sparen angesammelt wurde, in drei, vier Jahren zu verwirtschaften. Es wird daher die nächste Gemeindevertretung in erster Linie mit der Sanierung der städtischen Sparkasse sich zu beschäftigen haben. Es wird da ein Ausweg gefunden werden müssen, daß weder die Stadt als solche zu Grunde geht, noch die Einleger etwas verlieren sollten. Falls man jedoch zu einer gesunden Lösung dieser Frage durch die eingetretene Uneinigkeit nicht kommen sollte, so lehnt die Gottscheer Wirtschaftspartri jede Ver- antwortung ab. Herr Kresse appelliert hierauf an die Handwerksmeister, trotz der eigenen Liste doch dem gesunden Verstände zu folgen und bei der Wahl die Kugel nur für die Gottscheer Wirt» schaftsliste abzugeben, die berufen ist, die Inter¬ essen aller Stände der Stadt in uneigennützigster Weise zu schützen. Hierauf erhält Herr Dr. Hans Arko das Wort, der die Unannehmlichkeiten eines Gemeinde¬ vertreters betont und hebt besonders hervor, daß die Gemeindestube nicht der Tummelplatz von Parteipolitik sein, sondern nur das wirtschaftliche Aber dem Volke gegenüber darf sich ein wak- kerer Bursche nicht so leicht etwas vergeben, er blieb ja deshalb immer noch der Simandl von Oberpichl und ging ins Gasthaus. Ein Gullasch, ein Krügl Bier und in der Ecke des freundlichen Gastzimmers die feine Zigarre angesteckt, das war heute etwas Selbstverständliches. Gleichzeitig kamen einige Bekannte vom Nach¬ bardorfe und musterten sofort die feine Zigarre, ohne dabei ein Kichern und Flüstern zu vergessen. Ja hörst Du, Simandl, wie kommst Du zu so feinen Zigarren? Hat wohl der Joschl aus Amerika wieder ein Paket zukommen lassen? He Simandl I Keine Antwort; in ihm fing es an zu kochen, denn jetzt kam er endlich genauer auf den Prozeß zurück und wütend entgegnete er schlie߬ lich: Was geht es Euch überhaupt an, was ich rauche. Ich kann mir's leisten. Ja was kostet denn eigentlich so ein feines Kraut? fragten die wieder. Mußt halt wohl einen Haupttreffer er¬ wischt haben, denn Du rauchst ja zu Hause immer nur „Kurze". » Und so ging die Hänselei fort, bis Schlau¬ Ziel vor Augen haben soll. Er weist dann aus die Intrigen der „Wahrheit" und „Samouprava" hin, die wohlweislich als Wahlköder den wirt¬ schaftlichen Zusammenbruch den Deutschen in die Schuhe zu schieben versuchen, und bringt dann ein klares Bild, auf welche Weise man die städtische Vermögensverwaltung für 15 Millionen der städ¬ tischen Sparkasse haftbar machte. In einer ge¬ heimen Sitzung der Gerentschast der Vermögens¬ verwaltung am 24. Juni 1926 wurde dieser Be- schluß gefaßt, am 26. Juni 1926 wurde er grund¬ bücherlich durchgeführt und am 24. Juli 1926 vom Großgespan genehmigt. Da dieser Beschluß nicht an der Amtstafel verlautbart wurde, konnte auch die Bevölkerung dagegen keinen Einspruch erheben. Redner befaßt sich dann mit der Haf- lungsfrage und teilt mit, daß die Stadtgemeinde laut dem Protokolle vom 29- Juli 1881 für die Einlagen der städtischen Sparkasse haftet, welcher Beschluß jedoch am 17. Dezember 1881 dahin abgeändert wurde, daß die Stadtgemeinde nur bis zur Höhe von 10.000 Gulden haftet. Des¬ halb ist eine Haftung der Stadtgemeinde sehr in Frage gestellt. Zum Schluffe ersucht er alle Wähler, mit Hand und Herz die Gottscheer Interessen zu schützen, offen und ehrlich zur Wahl zu schreiten, cherl nach Rechnung rief und sich zum Gehen an¬ schickte. In der Türe warf er wutentbrannt die Zigarre fort und sagte: „Einmal bin ich aufgesesten und nie wieder; diese. Zigarre kostet mich 2200 Dinar und wenn ich Euch einen guten Rat geben darf, so ist es der, daß auch Ihr, solange Ihr lebt, nie mit Nachbarn einen Streit anfangen sollt. Wenn der Streit noch so geringfügig scheint, andere wissen daraus etwas Großes aufzubauschen und zum Schluffe geht das Geld zum Dorfe hinaus. — Merkt es Euch! Der beste Prozeß ist nicht einen Pfifferling wert. Man hat unnötige Sorgen, man versäumt Zeit und Geld und hat obendrauf noch schlaflose Nächte. Mir kommt jeder Prozeß genau so vor, wie eine Kegelpartie, bei welcher immer die Spieler verlieren und wo immer zum Schluffe nur der Kegelbub die Tasche voll hat. Ich für meine Person werde mir diese Zigarre gut merken und so lange ich lebe, nie wieder in ein Gericht hinein¬ zubringen sein." Sagte es und ging heimwärts. aus Pflichtgefühl gegenüber dem Volke und zum Schutze der eigenen Person. Sohin meldet sich Herr Robert Ganslmayer zu Worte, der die ihm in die Schuhe geschobenen Vorwürfe, daß die bisherige Unordnung in der städtischen Sparkasse ihren alten Weg ginge, ener¬ gisch zurückweist. Er kritisiert dann in einigen gut gegebenen Beispielen die Wirtschaft einiger Leute und stellt neuerdings den Schaden für die Sparkasse durch den bekannten Konsortialvertrag fest. Darauf wurde folgende Resolution ange¬ nommen: „Die heute am 18. Juni 1928 in Grubers Gasthause versammelte Wählerschaft spricht den Vertretern der Gottscheer Wirtschaftsliste ihr vollstes. Vertrauen aus, sie billigt die aufgestellte Kandidatenliste und verspricht, alle ihre Kräfte dafür einzusetzen, daß die Wirtschaftsliste mit einer gebührenden Anzahl von Vertretern gewählt werden wird." Herr Alois Kresse richtet nochmals an die Wähler die Aufforderung, daß sie den Ernst der Lage vor Augen halten sollen, und fordert alle Anwesenden auf, Schwankende zu stützen und Blinden die Augen zu öffnen, damit der Erfolg ein vollkommener wird und daß man kräftig und stark an die bevorstehende Arbeit wird schreiten können. Da sich niemand mehr zu Worte mel¬ dete, wurde die Versammlung geschlossen. Die ganze Versammlung nahm einen sehr würdigen, ernsten und verständnisvollen Verlauf. Man ge¬ wann den Eindruck, durch den langen Bestandes- kampf wirklich entschlossene und ernste Männer vor sich zu haben, die gewillt sind, die Stadt wieder besseren Zeiten zuzuführen. Aus Stadt und Land. Hottschee. (Auf Besuch der alten Hei- mal) sind in den letzten Wochen sehr viele Lands- leure aus Amerika eingetroffen. Allen ein Herz- liches Willkommen! — (Deutschland erhält eine Ausge¬ staltung der Briespost.) Aus Berlin wird gemeldet: Die Reichspostdirektion hat vor einigen Tagen bekanntgegeben, daß innerhalb Berlins an Stelle der dreimaligen täglichen Postzustellung eine viermalige Briefzustellung erfolgen werde. Diese Ausgestaltung im Postwesen soll auch in anderen deutschen Städten eingeführt werden und im ähnlichen Sinne auch am Lande erfolgen. Seite 6 G>/.tsqecc Zeitung — Nr. 19. Jahrgang X — (Aufhebung des Visum zwange s.) Das Konsulat der tschechoslowakischen Republik in Ljubljana berichtet amtlich, daß mit 15. Juni I. I. die Paßvisa zwischen der tschechoslowakischen Republik und dem Königreiche der Serben, Kroa¬ ten und Slowenen aufgehoben sind. Seither werden sich die Reisenden nur mit einem regelmäßigen und giltigen Reisepaß ausweisen. — (Im Advokatenwinkel) der „Wahr¬ heit" gibt ein juridisches Genie den Einlegern der städtischen Sparkasse die Hoffnung, daß man im Falle der Auszahlungsverweigerung von Ein¬ lagen die städtische Sparkasse und die Vermögens- Verwaltung der Stadt Gottschee klagen könnte. Wenn es schon als Gemeinheit zu bezeichnen ist, daß sich „Jemand" findet, der die Schwierig¬ keiten einer Geldanstalt ausnützt und die Einleger unnötig aufhetzt oder gar in Spesen hineinreißt, so muß es doppelt komisch wirken, wenn das Blatt des ehemaligen österr. ung. k. u. k. Majors Ferdinand Jonke, das sich den Anstrich juridischer Geistesstärke gewahrt wissen will, so eine Dumm¬ heit begeht und die Leute mit falschen Ratschlägen versorgt. Klagen kann man doch immer nur den Schuldner und niemals seinen allfälligen (in diesem Falle zweifelhaften) Besitz als solchen. Dem Herrn Ferdo Jonke sei aber der Rat erteilt, juridische Geistesblitze in sein Blatt nur von solchen Advokatenkoryphäen aufzunehmen, die die vorgeschriebene Advokatevprüfung womöglich das erstemal mit Auszeichnung bestanden haben. — (Ausflug.) Der Gottscheer Gesangverein veranstaltet Sonntag den 1. Juli gemeinsam mit dem Sportvereine einen Ausflug nach Zwischlern und Schalkendorf, woselbst Gesangsvorträge und turnerische Aufführungen zum Vortrage gelangen. Die Sänger, Sängerinnen und Turner versam¬ meln sich um 1 Uhr nachmittags bei Grubersch, von wo aus der gemeinsame Abmarsch erfolgt. Beginn der Vorführungen in Zwischlern um 2 Uhr nachmittags. Um 5 Uhr gemeinsamer Ab¬ marsch nach Schalkendorf, wo in das Gasthaus Raimund Erker eingekehrt wird. Zu diesem Aus¬ fluge werden alle höflichst eingeladen. — (A b s a Il s p r o p a g a n da.) Dieselbe Ge¬ sellschaft, die durch ihre Mißwirtschaft die Stadt Gottschee an den Rand des Verderbens gebracht hat, sucht jetzt für den Übertritt zur Orthodoxie in Stadt und Land Stimmung zu machen, um durch dieses freventliche Spiel die Aufmerksamkeit von ihrem Tun abzulenken. — (Kirchliche Ehrung.) Herr Pfarrer Josef Erker in Mösel wurde zum fb. geistlichen Rate ernannt. Wir gratulieren. Witterdorf. (Gestorben) ist am 31. Mai im Alter von 65 Jahren die Besitzerssrau Marta Hönigmann aus Windischdorf 13; am 6. Juni die 91jährige Elisabeth Jaklitsch aus Koflern 1; am 9. Juni der Besitzer Johann Verderber aus Kerndorf 7 im 80. Lebensjahre. Der Nachbar¬ schaft tut es leid um den braven Mann, der durch mehr als 20 Jahre selbstlos und eifrig die Stelle eines Propstes der Filialkirche versah. Am I1. Juni verschied der 6 Jahre alte Franz Hö- nigmann aus Mälzern 5. Kaseufeld. (Gründung der Feuerwehr samt Spritzern und Depotweihe.) Sonn¬ tag den 17. Juni fand hier die gründende Ver- sammlung der Ortsfeuerwehr statt, zu der sich fünf benachbarte Feuerwehren, und zwar Goltschee, Mösel, Grafenfeld, Lienfeld und Schwarzenbach mit insgesamt 70 Mann, darunter die Gottscheer Feuerwehr mit Fahne, eingefunden hatten. Herr Bürgermeister Gasparitsch eröffnete um halb 10 Uhr vormittags die Versammlung, begrüßte na¬ mens der Gemeinde die erschienenen Feuerwehren, besonders aber die Verbandsausschußmitglieder mit Herrn Verbandsobmann Dr. Hans Arko an der Spitze. Nach erfolgter Begrüßung ersuchte er die Versammlung, einen Vorsitzenden aus der Mitte der Hasenfelder zu wählen und wurde auf Antrag des Verbandsschriftsührers Herr Matthias Haas gewählt. Nach Verlesung der Statuten wurde unter lebhaftem Beifall der stimmenein¬ hellige Beschluß gefaßt, die freiwillige Feuerwehr Hasenfeld zu gründen und wurde sodann zur Wahl des Wehrausschusfes geschritten, welche fol- gendes Ergebnis zeitigte: Wehrhauptmann Haas Matthias, Kommandant Mallner Johann, Kom¬ mandantstellvertreter Franz Breivitsch, Ausschu߬ mitglieder Rudolf Tscherne, Alois Tramposch, Alois Kraker und Johann Samide. Unter dem Punkte Allfälliges ergriff der Verbaudsobmann das Wort und begrüßte als erster die jüngste Verbandswehr mit dem Wunsche, dieselbe möge stets ihren Pflichten gerecht werden und des Wahlspruches „Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr!" eingedenk sein. Herr Josef Hö¬ nigmann als Verbandsobmannstellvertreter und Kommandant der Stadtseuerwchr richtete an den neugegründeten Verein anspornende Worte und erklärte sich bereit, der jungen Feuerwehr stets mit Rat und Tat beizustehen. Da sich niemand mehr zu Worte meldete, schloß der Wehrhaupt¬ mann Herr Matthias Haas die so eindrucksvoll verlaufene Versammlung. Unter dem Kommando des Herrn Josef Hönigmann wohnten sodann die Feuerwehren und viele Andächtige der vom Herrn Kaplan Fister gelesenen Festmesse bei, wonach von diesem die Spritzen- und Depolweihe vor¬ genommen wurde. Nach dem gemeinsamen Mittag- essen begann das angesagte Volksfest, welches trotz der ungünstigen Witterung einen gemütlichen und schönen Verlauf nahm. Attlag. (Einem Schlaganfalle erlegen) ist am 10. Juni im 76. Lebensjahre Herr Josef König, Vater des Rechtsanwaltes in Mureck, Herrn Dr. Hans König, und des Postsekretärs in Klagenfurt, Herrn Sepp König. Die Beerdi¬ gung fand am 11. Juni unter zahlreicher Betei¬ ligung statt. Der Verblichene war einer der ersten unserer Auswanderer nach den Vereinigten Staaten. Seit dem Jahre 1882 war er noch viermal in Amerika. Als Inhaber der Postfahrt Altlag— Gottschee vor dem Kriege ist er gewiß vielen in bester Erinnerung. R. i. p. — (Primizseier.) Am 8. Juli d. I. wird Hochw. Herr Franz Morscher sein erstes heiliges Meßopfer in der hiesigen Pfarrkirche darbringen. Die letzte Primizfeier war vvr 35 Jahren und jung und alt freut sich auf diese neue heil. Messe, die ein Pfarrkiud zum erstenmal lesen wird. Kaum zwei Jahre alt, hat der Primiziant durch den Tod seine Eltern verloren und als 5 jähriges Knäblein kam er nach Linz in ein Waisenhaus. Durch Fleiß und Ausdauer hat er es soweit ge¬ bracht, daß ihn die Anstalt studieren ließ und er wendete sich dann dem hohem Berufe eines Missi¬ onärs zu. — (Todesfälle.) Es sind gestorben: am 3. März Elisabeth Flack, Allbacher 3, 70 Jahre alt; am 6. April Andreas Thelian, Schönberg 15, 76 Jahre alt; am 8. April Georg Schneider, Riegel 7, 78 Jahre alt; am 4. Mai Frieda König, Schönberg 23, 1 Monat alt. Am '0. Juni verschied Josef König, Altlag 14, im Alter von 75 Jahren, Vater des Herrn Rechtsanwaltes Dr. Hans König und des Herrn Postsekretärs Sepp König aus Klagenfurt. Beide Söhne kamen sofort, als sie von der Erkrankung des Vaters erfuhren und so war es für den Verstorbenen ein Trost, seine beiden Söhne noch einmal an seinem Sterbebette zu sehen. Eine große Menge Volkes gab dem Verstorbenen das letzte Geleite, was von Wert¬ schätzung zeugte, die er bei den Nachbarn genoß. HötlemH. (Gottesdienst aus dem St. Leonhard-Berge.) Der am vierten Sonntage nach Pfingsten alljährlich übliche Sonntagsgoltes- dienst auf dem St. Leonhard-Berge wird Heuer auf den fünften Sonntag, d. i. auf den 1. Juli, verlegt, weil am vierten Somfiage, am 24. Juni, in der Pfarre Rieg das Sakrament der heil. Fir¬ mung erteilt wird. Wieg. (Die hiesige Gemeindejagd) wurde am 24. Mai auf fünf ein halb Jahre dem Hotelier Herrn Leopold Meditz um den Pacht¬ schilling von 8500 Din abgegeben. Klagenfurt. (T r a uun g.) Unser Landsmann Herr Dr. Josef Krauland, Finanzkommiffär in Klagenfurt, in Koflern beheimatet, hat sich am 11. Juni d. I. in der altehrwürdigen Wallfahrts¬ kirche zu Maria Saal mit Fräulein Maria L e m e sch, Tochler des Herrn August und der Frau Mag¬ dalena Le mesch, Bierdepotinhaber und Haus¬ besitzer in Klagenfurt, vermählt. Das Amt der Beistände versahen für den Bräutigam dessen Bruder Herr Hans Krauland, Kaufmann in Bregenz, für die Braut deren Onkel Herr Gott¬ fried Gradt, Schlossermeister und Hausbesitzer in Cilli. Zar Hochzeitsfeier waren im Kreise der Te/z/m/ze, l/oz/eFez- asm. mezcke/r /ezr/z/ abZe/z-e/ezz zzzzr/ /zabezz non ^ez7 2ez? ez'zze Z-zÄzzal/zebe ZCezzztz-zzzzF zzö/ZF. §ze bznzzr/zezz ne ckarzz zzzrb/ /uz- ure/ 6e/r/ azn r/ezzr //azz§ ?zz Febezz, zm7 /?ar/zozz -räzzzzezz §ze r/z'ese 4zbez7 o/zzze Fzosse /M/ze se/b/ ez/eckZFezz. §/e//ezz Äe n'e/z ez'zze ka//e /?ar/zazz/b'§zzzzF /rez- zzzrrZ zezbezz §/e mz7 r/zesez- 7ö§azzF zzzzck e/zrezzz Da/z/zezz r/ezz Te/z/zzÄ zm LzeFezz s/zzebwez'^e ab. UÄLcbezz §ze zm/ Zz/azem, /ra//em lVaxsez" zzae/z, b/zzx/ezz Fz'e c/ezz TeMzeb aa§ zzzzck §ze we/'r/ezz z'/zzz zm/ se/zözzezz /zzsebezz Tazbezz mz'e zzezzezÄazzr/ezz /zzzr/ezz. Jahrgang X. Verwandten auch die Schwester des Bräutigams, Fräulein Maria Krauland aus Koflern, und Herr Sparkassenleiter Alois Krauland aus Gottschee erschienen, während die betagte Mutter im Hin¬ blick auf die Beschwerden einer Reise es vorzog, am Ehrentage ihres ältesten Sohnes mit Segens¬ wünschen im Geiste teilzunehmen. Nach der Tafel im Hotel Moser trat das junge Paar eine Hoch¬ zeitsreise an, die vorerst nach Wien führte. Wir wünschen dem lieben Landsmann und seiner an¬ mutigen jungen Frau von ganzem Herzen Glück und eine frohe Zukunft. StaKdorf. Sch ul elend.) Obwohl an un¬ serer Schule kein slowenisches Kind ist, wird trotz des ministeriellen Erlasses und trotz des An¬ suchens der Eltern um Wiedereinführung deutschen Unterrichtes nur slowenischer Unterricht erteilt. Gietenöach. (Slowenen und Deutsche) haben bei uns um deutschen Unterricht gebeten, sind aber nicht erhört worden. Es seien nicht 30 deutsche Kinder — so heißt es eben in der Be- gründung, darum hätten die Deutschen für ihr Verlangeu kein Recht. Tatsache aber ist es, daß die Mehrheit der Kinder deutsch ist — und die Mehrheit sollte doch in erster Linie berücksichtigt werden. Suchen. (A It iv i n k el und mir.) Die Slo¬ wenen in Altwinkel lassen auf ihre eigenen Kosten ihren Kindern außer der Schulzeit deutschen Un¬ terricht geben. Ihre Väter, die im Auslande ihr Brot verdienen müssen, erkennen die Notwendig¬ keit der deutschen Sprache. Uns Suchener und Obergraser Deutschen aber hat man die Bitte um Wiedereinführung deutschen Unterrichtes abgeschla¬ gen und erklärt, daß wir für dieses Ansuchen keine sachlichen und gesetzlichen Gründe haben. Um Entgegenkommen zu zeigen, soll im fünften und sechsten Schuljahre zwei bis drei Stunden wöchentlich deutscher Unterricht erteilt werden. Ein armseliger Brosamen! ZLrooklyn. (Das GottscheerKlubhaus), das bekanntlich einem Brande zum Opfer fiel, ist durch tatkräftiges Zusammenwirken aller ma߬ gebenden Faktoren insoweit wieder hergestellt worden, daß Samstag den 26. Mai in dem in neuer Ausstattung prangenden Festsaal die Wieder¬ eröffnung gefeiert werden konnte. Landwirtschaftliches. Unser langjähriges Mitglied Herr Matthias Stimpfl aus Hohenegg schreibt uns nachstehenden Bericht: In der Plauderstube der Gottscheer Zeitung wurde schon so oft mit vielem Nachdrucke die Frage der Molkerei und Käserei erörtert, ohne daß in dieser für uns Landwirte so hochwichtigen Frage nur etwas Erfolgverheißendes hervorge¬ diehen wäre. Wir sehen wohl die eingehenden Bemühungen der landwirtschaftlichen Filiale, vor allem einmal in der Stierfrage durchgreifend zu helfen, wir sehen auch tatsächlich da und dort schon einen Stier, aber wir sehen neben den son¬ stigen Erfolgen der Filiale vor allem eine un¬ glaubliche Gleichgiltigkeit unserer Landwirte. Es müßten einige Herren unsere Ortschaften Gottscheer Zeitung — Nr. 19. bereisen und Vorträge halten, damit ja jeder ein¬ zelne Bauer Mitglied der Filiale wird. Während in der Stadt draußen beinahe die Mehrzahl der Bürger nach dem berühmten Spruche: Hat der Bauer Geld, hat's die ganze Welt, Mitglieder der landwirtschaftlichen Filiale sind, sehen wir hier auf dem Lande draußen, wiewohl nur einige Dinar Mitgliedsbeitrag zu bezahlen sind, die Mehrzahl der Landwirte noch immer nicht als Mitglieder und zwar deshalb, weil einige fürch¬ ten, daß dabei irgend eine Haftung mitverbunden sein könnte. Bei der landwirtschaftlichen Filiale gibt es eben keine Haftung; man bezahlt 10 oder 20 Din jährlich, ist dann ordentliches Mitglied, hat Anspruch auf etwas billigeren Bezug von landwirtschaftlichen Artikeln und unterstützt neben¬ bei die Organisation, damit sie endlich einmal rascher sich entwickeln kann, um uns unserem End¬ ziele, der gründlichen Verwertung von Milchpro- dukten und intensiverer Hebung der reinrassigen Viehzucht näher zu bringen. Nebenbei machen wir unseren in der Stadt mit anerkennenswertem Eifer vorangehenden Herren die Freude, daß sie unsere Mitarbeit sehen; denn wenn diese Indo¬ lenz unserer meisten Bauern weitert dauert, kann es eines schönen Tages tatsächlich passieren, daß diese arbeitsfreudigen Herren die Lust verlieren, für ein so uninteressiertes Publikum einen Finger krumm zu machen. Was die Einführung reinrassiger Kühe be¬ trifft, bin ich als alter und erfahrener Landwirt der Meinung, daß dies höchst notwendig wäre; nur muß dies in erster Linie in jenen Wirtschaften vor sich gehen, wo schon bessere Stallungen vor¬ handen sind und auch die Futterfrage keine be¬ sonders große ist. Von dort sollten dann erst nach und nach die anfallenden Kälber weiter pla¬ ziert werden. Außerdem ist die Kunstdüngerfrage streng zu verfolgen, weil damit mehr und besseres Futter produziert werden kann. Die Milch geht beim Maule hinein, sagen alte Bauern und das hat seine gewisse Berechtigung; nur muß nebenbei auch die Rasse nicht übersehen werden, weil dieser Spruch doch nicht bei jedem Vieh stichhältig ist. Eine richtige Milchverwertung gibt es heute nur in unmittelbarer Stadtnähe, während wir weiter entfernten Bauern auf die Verbutterung zurückgreifen und nebenbei unsere Schweine damit füttern müssen. Auch dies ist immerhin lohnend und wer sich auf eine Schweinezucht mit wenig¬ stens drei Säuen, die er jahrelang halten muß, einrichtet, der macht trotzdem auch kein schlechtes Geschäft, was ich übrigens in einer großen An¬ zahl von Fällen nachweisen kann. Unsere Nachbarn, die Tschernembler, aber haben eine Käserei und Molkerei; sie holen die Milch sogar von Meierle ab und erzeugen einen sehr schmackhaften und wirklich guten Trappisten¬ käse. Warum kann dies im Gottscheer Kreise, in dem doch ein bekannt intelligentes Bauernvolk lebt, nicht der Fall sein? Gehen wir von der Ochsenmast nach und nach weg I Gehen wir über zur anständigen Kuhhaltung, füttern wir das bes¬ sere Futter den Kühen, cs wird in der Kuhhal¬ tung ganz bestimmt besseres Fortkommen geben als mit der Ochsenmast, wo bei schlechten Preis- Seite 7. Verhältnissen mancher Bauer im Frühjahre für die fetten Ochsen nicht einmal den Anschaffungs¬ wert zurückerhält. Als einzigen Vorteil hat der Bauer in solchen Fällen für seine Mühe und das viele schöne Futter einen Haufen Mist. Und selbst dieser Mist ist nicht gut aufbewahrt und in vielen Wirtschaften sehen wir vernachläs- sigte Düngerstätten, von denen das Beste, die Jauche, auf dem Dorfplatze dahinrinnt, um ir¬ gendwo in der Kulpa wieder zum Vorscheine zu kommen, bei Überschwemmungen als Vorteil für die überschwemmten Gebiete. In der Obstkultur sehen wir gleichfalls einen Unverstand und eine Gleichgiltigkeit, obwohl dieser Zweig unserer Landwirtschaft in manchen Jahren neben großer Freude für die Züchter auch ent¬ sprechenden Nutzen abwirft. Wir brauchen Belehrung, in vielen Fällen billigste Kredite und entsprechende Organisation, damit wenigstens auf unseren Kindern endlich ein¬ mal mehr von diesen Fortschritten haften bleibt. Darum, Bauern, auf zur Tati Treten wir zahlreichst und ohne Ausnahme in die landwirt¬ schaftliche Filiale ein, damit unsere Kollegen, die an der Spitze sind und so emsig arbeiten, sich sagen können: Mit der geschlossen hinter uns stehenden Bauernschar haben wir erreicht, was irgendwie zu erreichen möglich war. Matthias Stimpfl Besitzer in Hohenegg Nr. 27. StMerr Mooswaltkf! Unsere Me ist Nie rr Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev Schriftleiter: Alois Krauland, Koäevje. Buchdruckerei Josef Pavlicek in Koäevje. Warnung. Ich Unterfertigte warne und verbiete jedermann, meinem Manne Josef Hudolin in Katschen Nr. 16, Post Rieg, weder was zu verkaufen noch zu kreditieren. Ich komme für ihn mit keiner Zahlung auf. 3—2 Marie Kudolin, Mrookkyn. Einladung. Sonntag den 1. Juli 1928 um 9 Uhr vormittags im Gasthause Gruber außerordentliche dsuptvmammliing des allgem. Ein- und Verkaufsvereines, Gen. m. b. H. in Liquidation in Gottschee. Tagesordnung: 1. Bericht des Liquidators und Wahl zweier Liqui¬ datoren. 2. Bericht des Aussichtsrates. 3. Allfälliges. Sollte diese Hauptversammlung zur angegebenen Zeit nicht beschlußfähig sein, so findet eine halbe Stunde später eine solche ohne Rücksicht auf die Anzahl der Anwesenden statt. Kans Könißmann Liquidator. DM Hckdverkehr 76,000.000-— Din Nulanre Isontskorrentbellingungen für Kaufleute. Kortenlose vurcdfüdrung ller Intavulatlsn unll Stempel - treidelt für Sie Scdulllrcdeine. » « Kassartunllen von dalv - bl; ir tldr an allen Werktagen L. Spat- ml! varledenskasse, Ginkagenstand am 31. War 1928 12,651.17516 Din übernimmt Anlagen auf Wedel unll In laufenller Keednung ru berten vellingnngen. 6ewädrt varleden gegen Slcderrteliung llurcd Aeedsel oller Wpstdek billig unll redne». LSuerilede Krelllte s°/°, Aecdreikrellite io °/->, Kontokorrent lo°/». L-eilL 8 Jahrocma X. Die sreiw-lligesAeuerweyr Altfrieiach veranstaltet am 24. Juni 1928 im Gasthause Breser ein Aeuerwehr-Kränzchen. Hiezu sind alle Kameraden und Feuerwehrfreunde höflichst eingeladen. Für gute Speisen und Getränke wird bestens gesorgt. llöUsllsellssll die beste äer Welt öerssmoer sind zu haben beim Kaufmann Jeter Letsche, Kočevje. VlfsGGsn- ' Qualitätsmarke, mit zweijähriger Garantie, Ideal- und Ockanräder, prima deutsches Fabrikat, mit einjähriger Garantie, schon zu 1500 Din. Psasf-Nähmaschinen für Haus und Gewerbe offeriert billigst frsnr ^(Kinkel, Kočevje unü Stara cerkev ül» Zei«trei^>er bst beliLuxtSt: D«a einer IV.ru' erkennt ni-n ->n ikrein 6-nU. 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Für den Bau eines neuen Gerätschaftshauses der freiwilligen Feuerwehr in Gottschee werden nachstehende Arbeiten im öffentlichen Konkurswege vergeben: Erd- und Maurerarbeiten, Zimmermannsarbeiten, Schlosser- gewichtsarbciten, Spenglerarbeiten, Dachdeckerarbeiten, Bautischlerarbeiten, Glaserarbeiten, Austreicherarbeibn, Malerarbeiten, Hafnerarbeiten. Die Pläne und Baubedingungen liegen beim Stadt¬ gemeindeamte in Gvttschee zur Einsicht auf und sind die Offerte daselbst längstens bis 4. Juli 1928 im ge- schlossenen Umschlag einzubringen. Gvttschee, am 20. Juni 1928. Das Wehrkommando. Zwei Kal'öpony mit Wagen und Geschirr find preiswert zu verkaufen. Anzusragen bei Hustav Ikerd-rv-r Gasthof Harde, Gottschee. Kinderwagen von brtigster bis zur feinsten und elegantesten Aus- «7"- "" Mi- K-M. Au verkaufen. Wegen Todesfalles ist ein Wohnhaus, neu reno¬ viert, samt Wirtschaftsgebäuden und Äckern zu verkaufen. Amusragen beim Besitzer Breser in Nesseltal 18. Mittwoch den 20. Juni um halb 6 Uhr nachmittags nahm Gott nach langem, mit größter Geduld ertragenem Leiden unsere über alles geliebte Gattin, Mutter, Schwester und Tante, Frau Marls 5klber Wealitätenvesitzerin in Dürnbach im Alter von sich Jahren zu sich. Die Beerdigung findet Freitag den 22. Juni um halb 4 Uhr nachmittags vom Trauerhause in Dürnbach nach Niedermösel statt. Dürnbach, am 20. Juni lg28. In tiefstem Schmerze: Johann Skiber, als Gatte Leopold, Johann. Anna, Alfons, Stephanie, Elfrieda, Iriedrich, Augntt, Kedwig und Josef, als Rinder. Ljubljana, Krekov trz lv. Wenn 8ie sVlanukaliturwaren brauetien, so besucken 8ie unser grosses ^s§er. -- 8illi§e und solide 8edienun§. Wenn 8ie uns in Ljubljana persönlick nickt besucken können, so verlangen 8ie iAuster unck pxeise. 6—2 über 16,000.000 Din Din. Zentrale: Ljubljana. Aktienkapital und Reserven: Einlagen: über 300,000.000 Verkehr: über 11.000,000.000 Din. An- »nd Verkauf von Jakuten und Devisen zu Hageskursen. Hverrveisungcn ins An- «nd Ausland raschelt und villigst. Lsäklirna 6s;psstar;Ira bsnks tl. st., Ljubljana Z filisle (in den Räumen der Nerkuntilbank) M Filialen: Celje, Djakovo, Kočevje, Kranj Maribor, W Novisad, Sombor, Split, öibenik. M Expositur: Bled. M Einlagen in laufender Rechnung und auf Sparvüch.l Wechsel-Kskvmpte. KomSardierung von M gegen günstige Verzinsung. Wertpapieren. Kulanteste Durchführung aller üanktechnischen Operationen.