Hilli, Mittwoch den 17. Hlovemöer 1915. Schristleitmiy: «»cha»«gasse Nr. s. lklittzcn «?. »!, »Mlenn»«. ligNH imtt Inlnatm: der C-ona* a. ftrtft-Ujf von 11—lj llti lim. ♦ »Rkta m»t |Bi#i gcn es aber vor. im griechischen Hafen zu bleiben. Leiter ist die Hilfe, die de>, Serben Rettung bringen sollte, allerdings nicht gediehen. Wenn sie nun doch »och kommen sollte — und man erzählt ja in den Llittern des Vierverdandes sast täglich davon, daß , icue große sranzösisch englische Truppe»masse» auf dem Wege nach Salonichi und Kavalla sind — sie kämt jetzt zu spät. Die Bulgaren haben den Teil chrer militärischen Aufgabe, der die Trennung Serbiens in zwei Hälften zum Ziele hatte, ausgeführt. Ja richtiger Keilform lind sie südlich von Altserbien eingedrungen, mit dem wichtigen Punkte UeSküb im ' Lardartale als nächstem Ziele. Sie kamen von Osten | gegen Nord und von Ost gegen Süd ins Wardar-lol und bemächtigten sich des wichtigsten Straßen« ' Mkles, der ganz Mazedonien beherrscht. Damit | bmc( aber noch immer westlich von Uesküb ein Raum i freigcblieben, der als Verbindung zwischen den Ser-den und den VierverbandSmächten, die über Griechen-land kommen wollten, in Betracht gekommen wäre. Nur» haben die Bulgaren aber Kalkandelen im obern | Vardartale erreicht, den Ort, der im bulgarischen Berichte als Tetowo genannt wird und damit ser-tilch Mazedonien völlig von Altserbien abgeschnitten, gleichzeitig aber den Keil bis an die albanische Grenze getrieben und so zwischen den VierverbandSmächten md Serbien einen schweren Riegel geschoben. Nun »vgen Franzosen und Engländer kommen, sie kommen viel zu spät, um den Serben noch Hilfe drin-zcn zu können. Sie werden in der ganzen Linie in Eidserbien aus eine bulgarische Front stoßen, sie «erden aber auch, und das ist gewiß nicht zu unter-schützen, eS, wenn sie tatsächlich den Kampf gegen die Bulgaren in Serbisch-Mazedonien aufnehmen »ollen, mit einem Operationsgebiet zu tun haben, dessen angesessene Bevölkerung in Franzose» und tazländern nur die Bundesgenossen ihres wütenden, ^haßten Erbsei»deS, der Serben, sehen. Durch die letzten Erfolge der Bulgaren im Etrajenzuge Vranje-Nisch, die zur Besetzung von Lla'otince und LtSkovac führten, ist nunmehr der ganze Straßenzug, der von Belgrad durch serbische» tfrich gegen Süden führt, für die Serben verloren. Der Weg. den die eigentliche Orientverbindung durch tznbien nimmt, ist schon früher in den Besitz der Verbündeten gefallen. Mit der Einnahme von Nifch war die Strecke frei, durch die einst die Orient-SWreßzüge sausten, von Paris kommend in Kvn-stairtinvpcl endend. Deutschland und Oesterreich-Ungarn vermeinte »an in diesem Kriege durch völlige Einschnürung zu bezwingen. Man hat zur See den dentschcn Handel lahmlegen können, man hat uns zu Lande mit Fein-den umstellt und die Grenzgebiete zu KriegSfchau- Plätzen gemacht, man konnte aber nicht hindern, daß aus diesen Kriegsschauplätzen die verbündeten zwei Kaisermächte mit ihrer militärischen Krast nach Ost und West sich ausbreiteten und so gerade dort, wo man die Einschnürung am stärksten meinte, sich neuen BewegungSraum schufen. Aber eine gewisse Einen-gung blieb doch, wenn auch taS Gebiet, daS einge-schnürt werden sollte, sich dank seiner militärischen Krast erweiterte. Die zwei Kaisermächte in Mittel-europa brauchten Lust und diese hat der mächtige Durchschlag nach Südost durch Serbien gebracht. Schon fahren die Schiffe der Verbündeten den frei« gemachten Donauweg entlang nach Bulgarien und finden dort Anschluß «n das bulgarische Eisenbahn-netz. Jetzt ist auch das Gebiei, durch daS der Schie-nenweg ging, von den verbündeten Truppen erobert, besetzt und wird festgehalten. Die Eisenbahner werden am Werke sein, um die Schäden auszubessern und in kurzem wohl wird die Verbindung nach Konslan-tinopel geschossen sein. Von Paris aus wird man den Orient-Expreßzug nicht suhren. oder er w>rd durch daS ga»ze Deutichc Reich und Oesterreich Un-gärn, durch erobertes serbisches, verbündetes und be° frenndeteS bulgarisches und türkisches Gebiet gehen. Von der Nordsee bis zum Golde en Horn ist der Schienenweg im Besitze der zwei Kaisermächle, die in diesem Kriege durch völlige Absperrung von der Außenwelt dezwungt» werden sollten. Am Goldenen Horn aber hält das Ziel nicht. Dort beginnt erst der Blick sich zu werten, dort setzt erst die eigentliche große Arbeit an. die den siegrei-chen zwei Kaisermächken Mitteleuropas nicht bloß Lust bringen soll, die vielmehr geeignet ist, den Haupt-jeind Mitteleuropas, England, an seiner verwund-barsten Stelle zu treffen. England mochte sich auf feinen Inseln in der Nordsee sicher gegen jeden An-griff fühlen, nun muß eS daran glauben, daß auch noch ein anderer Weg zum Ziele führt, ein Weg. der in anderer Richtung gehl, daß aber der Stoß gegen Englands Interessen nicht minder tödlich tres-sen kann, als eine Landung in England selbst. Der Weltkrieg. Der Krieg gegen Rußland. Die Berichte des österreichischen Generalstabes. 12. November. Amtlich wird verlautdart: Nord-westlich von Czartorysk wurde wieder ein feindlicher Angriff abgewiesen. Sonst haben nur Artilleriekämpfe stattgefunden. 14. November. Nach einem Einbrüche in die feindliche Stellung bei Czartorqik wurden über 1500 Gefangene und 4 Maschinengewehre eingebracht. Westlich »on Rawalowka haben wir Angriffe abge^ wiesen. Sonst außer Haudgranatenkämpse bei Sapa-now keine Jnfanterietätigleit an der ganzen Front. 15. November. Die Kämpfe bei CzartorqSk haben gestern einen vollen Erfolg herbeigeführt. Der geschlagene Feind wurde aus dem Styrbogen über den Fluß zurückgeworfen. Während feines eiligen Rückzuges hat der Gegner alle verlorenen Ortschaf-ten angezündet. Hiemit haben die vierwöchigen zähen und ruhmvollen Kämpfe um CzartorySk ebenso zum Rückzug in ihre ursprünglichen Stellungen geführt, wie die seinerzeit von den russischen Truppen hoff-nungSvoll angekündigten DurchbruchSversuche bei Sienikowce au der StriM. Die schon gestern ange-gebene Beute erhöht sich. Sonst sind keine nennen»-werten Ereigniffe zu verzeichnen. Der Stellvertreter deS Chefs des Seneralstabes: v. Höfer, Feldmarfchall-Leutnant. Berwaltuig: * Rathaus gaffe Hr. 5 Tilrekia ttr. 51, Ultra (tan ttewittetiagiMRai ®sr» tqogta : 0tmeIt«|Ttg . . .» ! M Salfttttct« . . . . K tMB . . . . K 1X-M ftlli € 111 i mit .Hxtc&aat tat «Ml t «»aalllch . . . . K 1- — . ..*«•- »albjittrtj «OBAi«tlQ . . . . K ir— RUrt Rntlont a*«tca sich Mc 6tx Gegend von Smorgon brach ein russischer Tellangriff unter schweren Ver-lüften vor unferer Stellung zusammen. Heeresgruppe des Generals von Linsingen. Im Anschlüsse an den Einbruch in die feind-liche Linie bei Podgocie griffen deuifche und öfter-rrichisch ungarische Truppe ■ gestern die russischen Stellungen auf dem Westuser d-S Stqr in ganzer Ausdehnung an. Die Russen sind ceworfea; daS westliche Ufer ist von ihnen gesäubert. Gegen Frankreich. Großes Hauptquartier, 13. November. Nichts Neues. 14. November. Keine wesentlichen Ereignisse. 15. November. Nordöstlich von Ecurie wurde ein vorspringender französischer Graben von 300 Meter Brette nach heftigem Kampfe genommen und mit unserer Stellung verbunden. Auf der übrigen Front keine Ereignisse von Bedeutung. 16. November. Drei Versuche der Franzosen, uns den am 15. d. nordöstlich von Ecurie gen«m-mcnen Graben wieder zu entreißen, scheiterten. Auf der übrigen Front außer Artillerie« und Minenkämp-fen an verschiedenen Strecken nichts Wesentliches. Die Beschießung »on Lens durch die feindliche Artillerie hat in dem Zeilraume vom 22. Oktober bift 12. November 33 Tote und 55 Verwundete an Opfern unter den Einwohnern gefordert. Militari-scher Schaden ist nicht entstanden. Oberste Heeresleitung. Der Krieg gegen Italien. 13. November. Amtlich wird verlautbart: Die großen Kämpfe im Görzischen, die neuerdings den Charakter einer Schlacht annahmen, dauerte» auch gestern fort. Wieder folgte auf der ganzen di»-herigen Kampffront Angriff auf Angriff. Die »er-zweifelten Anstrengungen des Feindet scheiterten je-doch am zähen Widerstand« unserer mit unüberlreff-lichem Heldenmute kämpfenden Truppen. Auch der Tolmeiner Brückenkopf stand tagsüber unter starkem «rtilleriefeuer. Ein Angriff auf unsere Stellung am Brsic wurde abgeschlagen. 14. November. Schon zu Beginn der neuen Schlacht hatten italienische Gefangene ausgesagt, die Stavt Görz würde zusammengeschossen werden, wenn eS nicht gelingen sollte, sie zu nehmen. Tatsächlich sielen schon in den ersten Tagen der großen Kamps« zahlreiche Geschosse in die Stadt. Gestern unterhielt die feindliche schwer« Artillerie — über den unbe-zwungenen Brückenkops hinweg — ein heftiges Feuer auf Görz. Unterdessen war die erfolglose Angriffs-tätigkeit der Italiener vornehmlich gegen den Nord-teil der Hochfläche von Doberdo gerichtet. Nördlich des Monte San Michele ging ein Frontstück vorüber-gehend an den Feind verloren. Abends wurde es durch Gegenangriff vollständig zurückerobert. Die ernt 2 t Übrigen Vorstöße der Italiener wurden sämtlich blutig abgeschlagen. Vor dem Abschnitte des Monte bei sei Bus« und vor dem Görzer Brückentops hielt schon unser Geschützfeuer jeden AngriffSnersuch nie-der. Mehrere unserer Flugzeuge belegten Verona mit Bomben. 15. November. Die feindliche Angriff«tätigkeit an der Jsonzosront hat gestern, vielleicht insolge de« strömenden Regens. sichtlich nachgelassen. Im Ab-schnitte der Hochfläche von Doberdo wurde jedoch hestig weiter gekämpst. Am Nordhange deS Monte San Michele gelang e« den Italienern wieder, in «ine durch schweres Artillerieseuer geschlagene Lücke nnserer Stellung einzudringen. Starke feindliche Kräfte, die abend« nördlich dieser Eindruch»sttlle zum Angriff vorgingen, wurden blutig abgewiesen. Hier» «us setzte unser Gegenangriff ein, der da« verlorene Frontstück vollständig zurückgewann und dem Feinde außerordentlich große Verluste zufügte. Auch ein starker italienischer Angriff gegen den Mome dei sei Busi brach wie alle früheren zusammen. Durch die Beschießung von Görz wurden bisher 58 Zivil-Personen getötet, 50 verwundet, etwa 300 Häuser und fast alle Kirchen und Klöster schwer beschädigt. Eines unserer Flngzeuggeschwader belegte neuerdings Verona mit zahlreichen Bomben. 16. November. Der Nordabschnitt der Hoch-fläche von Doberdo war auch gestern der Schauplatz hartnäckigsten Ringens. Um die Stellungen beider-seit« des Monte San Michele wird Tag und Nacht gekämpst. Am Nordabhange dieses Berges drangen die Jialiener wiederholt in unsere Stellungen ein. In den Abendstunden gelang es jedoch, den Feind wieder fast völlig zu vertreiben. Auch die Nah« kämpfe im Raume von San Martin» dauern fort. Vor dem Görzer Brückenkopf wurde ein gegnerischer Angriff auf die Podgorahöhe abgewiesen. Der Stellvertreter de« Chcss des GeneralstabeS: v. Höser, Feldmarschall-Leutnant. Gegen Serbien. Oesterreichischer Bericht. 13. November. Amtlich wird verlautbart: Un< sere Bisegrader Gruppe hat die Borstellungen des Gegner« im untere» Limgebiete genom nen. Die über Jvanjica vorgehenden österreichisch.ungarischen Trtlp-pen haben die Höhen von Vk. Livada und Crvena Gora erkämpft. Sine andere Gruppe hat nach Ueber-Windung aller durch Schneefälle, Kälte und hohes Gebirge gegebenen Schwierigkeiten im Raume zwi-schen dem Zbar- und dem Moravica-Tole die wich-tigen Höhe» Smrcak, Trigonometer 1649, und Ko-sutica, Trigonometer 1512, erstürmt und einige G«> genangriffe «bgewiefen. Die Armee de« General« von Gallwitz erkämpfte die Paßhöhen im Jastrebac-Ge-birg« und machte 1100 Gefangene. Die bulgarische Armee hat den Morava-Uebergang fortgesetzt. 14. November. Die Armee von Köveß hat in erfolgreichen GebirgSkämpfen »eitere Fortschritte ge-macht. Die Bisegrader Gruppe hat sich nach heftigen Kämpfen dem unteren Limgebiete genähert. Aus der Stuße nach Iavor wurde die Höhe Karageorgiew— Sanac, im Jbartale der 'Nordhang des Planinica-rücken« erreicht. Im oberen Rasinagebiete hat sich der geworsene Gegner über Brus und Ploca zurück gezogen. Die Armee hat in diesen Kämpfen 13 Offiziere und 1200 Mann gefangen genommen. Die Armee v. Gallwitz drängt den Feind in das Toplica-tal zurück. Im Anschlüsse sind die bulgarischen Streitkräfte überall im Borgehen. - 15. November. Alle Armeen »erfolgen. Nur stellenweise hält noch der Feind. Unsere Bisegrader Gruppe hat die Montenegriner über den Lim zu-rückgeworsen und Sokolovic, sowie die östlichen An-höhen erreicht. Bei der Armee vvn Köveß wurden wieder 850 Gefangene eingebracht und zwei Ma-schinengewehre erbeutet. Im Toplic»-Tal ist Pro-k»plje erreicht. 16. November. Bei Gorazda an der montenegrinischen Grenze Geplänkel. Aus dem serbischen Kriegsschauplätze schreitet die Versolgung überall vorwärts. Österreichisch ungarische Truppen gewannen die Gegend von Uvac, die Cigota-Planina und die Höhen von Iavor. Eine deutsche Kolonne dcs Ge-nerals von Köveß nahm, beiderseits der von Kral-jevo nach Novibazar führenden Straße vorrückend. USce in Besitz. Die weiter östlich vordringenden öfter-reichifch-ungarifchen Kräfte überschritten bei Babica die Straße Ra«ka—Kursumlje und erstürmten die serbischen Verschanzungen auf dem Berge Lucak (oft-lich von Bsbic«), wobei die Besatzung (drei Osfijiece, 110 Mann) und ei« Maschinengewehr in unsere Hand sielen. Deutsche und bulgarische Divisionen ' Dnttfche Wacht nähern sich von Norden und Osten dem Straßen-knotenpunkt Kursumlje. Der Stellvertreter des Chess de« GeneralstabeS: v. Höser, Feldmarschall-Leutnant. Deutscher Bericht. 13. November. Die Versolgung im Gebirge schreitet fort. Die Paßhöhen de« Jastrebac (Lerg-gruppe südöstlich von Kruievac) sind von unseren Truppen genommen. Ueber 1100 Serben sielen ge-singen in unsere Hand; ein Geschütz wurde erbeutet. 14. November. Die Armee» der Generale von Kö»eß und von Gallwitz warsen aus der ganzen Front in teilweise hartnäckigen Kämpfen den Gegner erneut zurück. 13 Offiziere, 1760 Mann wurden gefangen genommen und 2 Maschinengewehre er-deutet. Die Armee des General« Bojodjeff ist im Anschlüsse on die deutschen Truppen von der Süd-lichen Morova au« im Vordringen. 15. November. Die Verfolgung blieb überall im Fluß. Gestern wurden im ganzen über 8500 Gefangene und 12 Geschütze eingebracht, davon durch die bulgarischen Truppen etwa 7000 Mann und 6 Geschütze. 16. November. Die Versolgung ist im rüstigen Fortschreiten. ES sind gestern über 1000 Serben gefangen genommen, zwei Maschinengewehre und drei Geschütze erbeutet worden. Bulgarischer Bericht. 11. November. Die Operationen entwickeln sich fortgesetzt mit Erfolg. Im Moravaiale erbeuteten wir im Babnhose von Gjuni« fünf Lokomotiven und 106 mit Munitivn und Gewehren beladene Wag-gons, sowie andere« Kriegsmaterial, im Bahnhose von Aletfinae 100 Waggon«, deren größter Teil mit Munition und Tabak beladen war. 12. November. Die Operationen entwickeln sich auf der ganzen Front zu unseren Gunsten. Auf dem rechten Ufer des Vardar führten wir gegen die Fran-zofen, die auf das nördliche Ufer de« Karafu über-gegangen waren, einen Gegenangriff au« und trieben sie auf diesen Flu» zurück. Die Behauptung des französischen GeneralstadSberichte», daß es den Franzosen gelungen sei, die Linie Pepeliste Krivolak-Gra«ko im Befolge und al« Ergebnis der letzten Operationen zu besetzen, ist vollständig erfunden. In Wahrheit haben die Franzosen dies« Linie vor dem Eintreffen unserer Truppen gehalten. Seither sind alle ihre Bemühungen, gegen Norden vorzurücken, durch unsere Abteilungen, die ihnen blutige Verluste beigebracht haben, vereitelt worden. 13. Novembn. Nach dem Falle der Festung Nisch zogen sich die Serben aus da« linke Ufer der Morava zurück und zerstörten alle Brücken. Der Fluß ist hier breiter al« 150. bis 200 Meter und zwei Meter tief. Gestützt auf befestigte und mit schwerer Artillerie versehene Stellungen, bemühten sich die Serben durch erbitterte, mit bedeutenden Streiikrästen ousgesührte Gegenangriffe, unseren Truppen den Flußübergang zu bindern. König Peter wohnte diesen Kämpfen bei. Im Laufe der letzten Tage brachen bulgarische Truppen den verzweifelten Widerstand der Serben und gelangten endgülti, auf da« linke Uier de« Flusse«. Heute zogen die Truppen in Proknplje ein, wo sie sechs Haubitzen und sonstiges Kriegsmaterial erbeuteten und 7000 Gefangene machten. Im Bahnhose von Grajac (l2 Kilometer südlich von Aleksinac) erbeuteten wir 150 Waggon. Da« erste Regiment der serbischen Landwehr empörte sich und tötete seinen Kommandanten. Obersten Pri-bicevic, einen der Hauptanstifter der Verschwörung zur Ermordung dcs Erzherzog'Thronfolger« Franz Ferdinand. Das Regiment zerstreute sich in den um-liegenden Ortschaften. In der Nacht vom 12. aus den 13. November versuchten die Franzosen, unsere Abteilungen auf dem rechte-, Bardarufer anzugreifen. Unsere Truppen unternahmen heftige Gegenangriffe gegen sie und warsen sie auf da« rechte User des Karafu (oder Crnar. mündet 20 Kilometer südlich Vele« in den Vardar) zurück, wobei sie zwei Ma-schinengewehre mit ihrer Bespannung und zwei Ge-birgSkanonen erbeuteten und 56 Gefangene, darunter drei Offiziere, machten. 14. November. Auf allen Frontrn entwickeln sich die Operationen für uns günstig. Bei Prokuplje erbeut«ten unsere Truppen 480 Kisten Artilleriege-schösse, 220 Kisten Patronen. 12 Waggons mit ver-schiedenen Kriegsmaterialien ^rnd einen Park mit 16 Pontons. Uzser Gegenangriff am westlichen Karasu (Crnar Reka), südlich Vele«, endigte mit dem voll-ständigen Zurückwerfen der Franzosen auf dem Ost-user deS Fluffe«. Unsere Truppen erstürmten mit unaushaltsamer Schneid unter den Klängen deS Nummer 9i „Schumi Marica" die stark befestigten französische-Stellungen. Türkischer Kriegsbericht. Mitteilungen de« türkischen Haupt-quartier«: 11. November. Darbanellensront. Auf den drei Abschnitten dauert der Feuerwechsel fort. Zm Ab» schnitte Anaforta fügten in der Nacht vom 9 ans den 10. d. in einem Gefechte mit feindlichen Patrouillen die Unirigen dem Feinde Verluste zu, s, daß er gezwungen war, in seine Stellungen zu flüchte», Ari Burnu: Unser« Artillene brachte die an der Mündung deS Korkudere aufgestellte feindliche Ar-tillerie zum Schweigen. Sevil Bahr: Der Feind brachte auf dem linken Flügel «ine Mine zur Ex-plosion, wodurch jedoch Teile feiner eigenen Schützen-gräben zerstört wurden. Unsere Artillerie vertrieb zwei seindliche Monitor,, die da« Feuer gegen die Küste des GolseS von EaroS eröffnet hatten. Sau-kafu«irout: B>« auf Gefechte zwischen Patrouille» ist nicht« von Bedeutung zu melden. 12. November. Im Abschnitte von Anaforta zwang unsere Artillerie bei Komiklik Liman die feind-lichen Schiffe, die sich dort befanden, sich zueat> fernen. Da« am 16. November in dem genannte» Golf gescheiterte Torpedoboot ist vollständig gesunke». Im Abschnitte Ariburnn zerstörten wir bei Kanlisert eine seindliche Bombenwerserstellung. Im Abschnitte Sedil Bahr fügte unfere Artillerie den feindliche» Truppen, die im Begriffe wäre», Stacheldrohthinder-niffe vor dem linken Flügel anzubringen, ziemlich bedeutende Verluste zu. Ein feindlicher Kreuzer und zwei Monitore habeü bei Anaforta und bei Sedil Bahr wirkungslos an dem Feuer der Landdatterit» teilgenommen. Dank de» neuen von unserer Flotte ergriffene» Schutzmaßnahmen wurde am 5. November da« eng-lischt Unterseeboot „E 20" in den Dardanellen zu» Sinken gebracht. Drei Osfiziere und sechs Ma»» der Besatzung wurden gefangen genommen. Da« genannte Unterseeboot, eine« der modernsten der eng. lischen Marine, hatte sich vor zwei Monaten ia de« Dardanellen gezeigt. Es halte eine Länge von 61 Metern. 800 Tonnengehalt, eine Geschwindigkeit von 19 Meilen aus dem Wasser und 14 Meilen unter Waffer, acht Torpedolanzierrohre. zwei Schnellfeuer-geschützt von 7,6 Zentimeter Kaliber und 100 Maa» Besatzung. 13. November. Dardanellenfront. Am 11. und 12. November dauerte der zeitweise aussetzende ört-liche Feuerwechsel fort. Da« wirksame Gegenseite! unserer Artillerie erzielte Ergebnisfe in den fein li-chen Stellungen. Bor Anaforta beteiligten sich zwn feindliche Torpedoboote und vor Ariburnu ein Kreu< zer und ein Torpedoboot ergebnislos an dem Feuer der Lanodalterien. Unser« anatolischen Küstenbatterie» beschaffen wirkungsvoll die feindlichen Truppen i» der Gegend von Sedil Bahr und Morto Lima» s»-wie die dort befindlichen Schlepper und Schuten. 14. November. Darbanellensront. Die übliche zeitweise aussetzende gegenseitige Beschießung durch Artillerie und Bomben dauert a». Unsere Artillerit, die zwei seindliche Monitore beschoß, die sich i» Golfe von Saro« der Küste näherten, erzielte aus einem von ihnen zwei Treffer, die einen Brand m Bord he»vorriefen und zwangen den anderen, sich zu entfernen. 15. November. Darvanellenfront. DaS übliche zeitweilige Artillerieduell und der BombenkampfZda»-ern fort. Kaukafusfront. Eine unferer Patrouille» überraschte in der Gegend vvn Milo (?) «ine 100 Mann stark« feindliche Abteilung, die zur Flucht ge-zwungen wurde, wobei sie etwa 50 Mann an Tott» und Verwundelen verlor. England und Frankreich verlassen di« Dardanellen. Aus Grund der eingehenden Berichte Lord Äit-chenerS hat sich England veranlaßt gesehen, der r»s-fischen Regierung mitzuteilen, daß e« sich auS stritt-gischen Gründen von !der Dardanellenaklion zurück« ziehe. Nach Pariser Meldungen schloß sich Frankn-ch dem englischen Vorschlag, die Dardanellenoperatio«» auszugeben, auS strategischen Gründen an. Engländer und Franzosen am Suez-Kanal. Aus Grund eine« Funkentelegrammes melde» VerbandSquellen aus Mudro«. daß um den i-uej' kanal 500.000 englisch-französische Soldaten Verteidigung de« Kanal« konzentriert worde» seien. Der Beginn de« deutsch-türkischen Angriffes auf ta Suezkan»! wird von der englisch-französischen Heen»- Rum wer 92 Uitung schon iiit Ansang der nächsten Woche erwartet, we«halb die VerteidigungSanordnungen mit fieberhafter Ale betrieben werden. Im Laufe der Vorwoche sind Meldungen angelangt, daß in der Nähe deS Kanal« tmkische Vorposten auftauchten, doch ist es bisher zu leinem Zusammenstoß gekommen. Aus Stadt und Band. Cillier Gemeinderat. Freitag, den 19. d. um 4 Uhr nachmittag« findet eine ordentliche öffentliche Gemeindeausschuß fitzxng mit folgender Tagesordnung statt: Mitteilung der Einlaufe. Berichte de« RechiSauSschuffes über die Einga-den wegen Zuerkennung deS HeimalSrechieS in der Etadt Cilli auf Grund de« 10jährigen, freiwilligen »nd ununlnbrochenen Aufenthaltes, betreffend: den Tischlermeister Martin Pernovschek, die Bedienerin Helene Plevnik. die Private Maria Baucher, den Kutsche: Valentin Koritnik und den HandelSange-stellten AloiS Jilke. Bericht des UnterrichtSauSschnsfes über die EiU-|abe deS österreichischen Bundes der Vogelfreunde um Anschaffung deS KriegSdüchlein 1915 für die Schuljugend. Bericht des BauauSschusfeS über daS Ansuchen der Johanna VoSnjak um Bewilligung zur Herstel-lung eines SchweinestalleS. Berichte des Finanzausschusses über: 1. den iiechnungSabschluv »es städtischen Gaswerkes für da« Jahr 1914; 2. das Ansuchen de« Deutschen IrdetterfürsorgevereineS für Oesterreich um Widmung eines Beitrages: 3. Vertrag mit dem k. u. t. litappenmagazinekommando wegen Lieferung von Holz; 4. über einen Amisbericht betreffend Fest-lehunz des Pachtzinses für die Werkzeughütte am Mnschen Friedhof; d«s Ansuche» deS steiermärki-schen GewerbeförderungSinstituteS um Widmung rineS Beitrages; 6. daS Ansuchen des Deutschen Lrtischulvereines in Hrastnigg vm Bewilligung eines Vertrages. Bericht des GewerbeautschuffeS über: 1. das Ansuchen der Amalie Tominz um Verleihung eines Standplätze«; 2. das Ansuchen der Amalie Scheligo um Bewilligung eine« Standplatzes; daS Ansuchen deS Konrad Sarnih um Bewilligung zur Aufstellung einet VerkaufSstanteS b'i den Baracken und 4. An« fache» des Johann Fiedler um Verleihung einer Sovzesfion nach § 15, P. 11 der Gewerbeordnung. Bericht de« FriedhosSausschusses wegen Herstel-lung von Grüften. Bericht des MautaufsichtSauvschuffes über das «„suchen des Peier Majdic um Bewilligung der Mairtgebührenadfindung. Der öffentlichen folgt eine vertrauliche Sitzung. Weihnachten im Felde für unsere 87er. Der Ausrus, den Herr Bürgermeister Dr. von Iadirnegg an die Bevölkerung der Stadt gerichtet hat, um für unsere braven, den Schrecknissen de« SrugeS ausgesetzte» Kämpfer ve» heimifcheu 87. In» fonterieregimenteS eine Weihnacht«freude zu bereiten hat sehr erfreuliche Wirkungen gezeitigt und wir tonnen die Hoffnung hegen, daß unseren tapferen Soldaten zur Weihnachtszeit mit Liebesgaben reich bedacht fein werden. Damit «ine Uebersicht über dat Gebotene gewonnen werde und die ganze Veranstaltung vor Zersplitterung bewahrt bleibe, empfiehlt e« sich, alle Spenden und zwar sowohl in Geld alt die Liebesgaben selbst beim Stadtamte zu hin. terlegen, von wo sie an die zur Beförderung beru-fene Stelle weilergeleitet werden. Au« der Hinge-bung werden die Spenden bei der Bezirkshauptmann-schaft Cilli entgegengenommen. Soldaten Dank und Gmft. Von den btawn 87ern erhielten wir nachstehende« Dantfchrei-den. au« dem wir so recht den Geist unserer auf der küdweftfront stehenden Truppen erkennen könn.n. Da« Schreiben, daS mit 9. November datiert ist, lautet: Vorüber ist bte große Jsonzoschlacht, heiß wir der Kamps, bitter ernst. Doch der Sieg blieb mrser! Durchhalten, wie in den Karpathen, war auch hier unsere Losung und wir hielten durch. Froh-zemui zieht ein Bataillon feinen ersehnten Ruhestellungen zu, unsere, die ... Kompanie, die den schwer-stt» Standpunkt der Stellung inne hatte, war be« sonder« gut gelaunt. Hieß e« doch 14 Tage Ruhe. ven^cke Dacht Schnell wurden die leeren Winterbaracken wohnlich eingerichtet, wie Schweizerhäusl schauen sie auS, so lra»I, idyllisch. Hente war ein Freudentag der Kom-panie. Hatten doch liebe Frauen und Mädchen au« unserer Heimatstadt Eilli trotz der teuren Zeiten eine wundervolle Konzertharmonika uns gewidmet. Die ersten Klänge von den meisterhaft gespulte» Weisen erklangen, ein Jauchzer nach dem ander» durchdringt die Lust. Der alte Frohsinn hat un«, trotz all dem Ungemach noch nicht verlassen. Allen lieben tapferen Frauen und Mädchen Cilli«, die dieser Liebesgabe beigesteuert haben, fagen wir den herzlichsten Dank, so ost wir die Klänge hören, wollen wir unS dank-bar an sie erinnern, die unS in so schweren Zeiten diese Freude bereiteten. Wir schwören ihnen auch, daß sür so manchen Italiener diese Klänge die TodeS-musik sein wird. Herzlichen Soldatengruß und Dank von der Mannschaft der ... Feldkompanie. Todesfälle. Samstag abend« ist der HauS und KasieehauSbesitzer Josef Krobath im 53. Lebens-jähre noch einem lange» Leiden verschieden. Joief Krobath war ein allgemein geachteter deutscher Bür-ger, der sich insbesondere in Jäger kreise» großer Be-liebtheit erfreute. — S»nntag früh ist die Zuckerbäcker« und Hausbesitzer«»!»»« Frau Anna Mörtl im 60. Lebensjahre einem schweren Leiden erlege». Sie war die Witwe de« gerade vor einem Jahre Heimgegangenen Zuckerbäckermeister« Karl Mörtl. Frau Anna Mörtl genoß in unserer Stadt die größte Wertschätzung. — Herr Jchzentaler, eine in Eilli gut b,kannte Persönlichkeit, ist dieser Tage in Wien im 95. Lebensjahre verschieden. Soldatendegräbnisse. In den letzten Tagen sind nachstehende Soldaten, die hier an den im Felde erlittenen Verwundungen erlegen sind, am hiesigen städtischen Friedhose bestattet worden : am 15. Novem» der: Jnsanterist Josef Simic, LwJR. 37, Jnfan-terist Andreas Tögy, HonvJR. 4, Infanterist Bla-siu« Bcdrac, LwJR. 20 ; am IG. November : Land-sturmjäger Andrea« Kavcic eine« Feldjägerbataillons, Infanterist Franz Pesont, LwJR. 31, Jnsanterist Jakob Moka, HonvJR. 29. Zur Benagelung des Cillier Stadt-Wappens. Herr Erich Otto Jakobi au« Klagen-furt, der vor Jahren daS hiesige StaatSobergymna-sium besucht hatte, spendete für die Benagelung deS Cillier StadtwappenS 10 K und schreibt von der Südwestfront, wo er als mehrfach ausgezeichneter Fähnrich an den Kämpfen gegen Italien teilnimmt, an den Bürgermeister Dr. von Jabornegg Nach-stehende«: Als ehemaliger Gymnasiast erlaube ich mir 10 K für die Benagelung des Stadlwoppkn« zu fenden. Der kleine Betrag mi^e Ihnen ein Zei-chen sein, daß ich gerne an die schöne Jugendzeit im südsteirifchen Heidelberg denke. Ich bitte, es möge ein junges, deutsches Mädchen für mich die Nägel mit dem Spruche einschlagen: Wir Deutsche schlagen wuchtig drein Gegen Ruffen, Welsche, Serben Und sollen unsre Enkel einst Ein starkes Oestreich, ein stolzes Deutsch-turn erben! Herr Otto Erich Jakobi entbietet allen deutschen Cillier» die herzlichsten Grüße. Heil ihm! Bedarfsdeckung an Milch, Eiern und Kartoffeln für die Stadt Cilli. Kleber Ein-schreiten de« Stadtamle« Cilli hat die «Statthalter« die gesanite Erzeugung von Eiern, Milch und Kar« tosfeln de« politischen Bezirke« Cilli Umgebung, f»-weit dieselbe nicht zur Deckung deS lokalen Bedarfes und deS Bedarfes der Truppen und ihrer Anstalten dient, sowohl bei »e» Erzeugern als auch bei den Händlern zur Deckung deS Bedarse« der Stadt Eilli angesordert und verfügt, daß die BezirkShauptmann» schaft Cilli die gesamten Borräte an Kartoffeln und Eiern, sowie die gesamte künstige Erzeugung an Milch, Kartoffeln und Eiern de« politische» Bezirke« Cilli Umgebung mit Beschlag zu belegen habe. Die Händler und Produzenten lind verpflichtet, die be-schlag» hmte» Produkte ausschließlich an da« Stadt-amt Cilli oder die von diesem Stadtamte bezeichneten Stellen zu liefern. Post» und Eisenbahn-, sowie Wagensendungen der beschlagnahmten Produkte sind außer an di« Adresse deS Stadtamle« C lli oder in die Stadt Graz ausschließlich nur mit einer Tran«, portbescheinigung dieses StadtamteS zulässig. Die Stadigemeinde Cilli ist verpflichtet, die angeforderten Artikel di« zur Höhe ihres Bedarse« zu «berneh»-n und nach Maßgabe de« freien Ueber einkommend mit den Lieferanten zu bezahlen. Kommt ein gütliches Uebereinkomme» über ein« Lieferung zu angemessenen Preisen nicht zustande, so sind die Preise von den ordentlichen Gerichten im außerstreitigen Verfahren festzusetzen. Durch eine derartige gerichtliche Preis« Seire 3 festfetzung darf jedich die L>«feru«g nicht verzögert werden. Kriegsauszeichnung. Jurist Richard Vi-ditz (Burschenschaft .Germania"), der als Kadett eines Landwehr-Infanterieregimentes aus dem füd-östlichen Kriegsschauplatz im Felde steht, wurde in Anerkennung besonders schneidiger Führung im Felde außer der Reihe zum Fähnrich ernannt. Wiedereröffnung des Privattele-grammverkehres mit Südfteiermark. Der Privattelegrammverkehr im BerbotSraume der Bezirkshaupimannschasten von Marburg, Pettau, Cilli und Windischgraz wurde gestern wieder freige-geben. Privatlclegramme sind daher nach ganz Steier-mark mit Ausnahme von Drachenburg, Rann, Do-bova, Pifchätz. St. Peter bei Königsberg, Reichen-bürg, Lichtenwald un» Windisch Landsderg wieder zulässig. Spenden aus dem Felde. Her, Oberst Robert Kneißl sandte als Spende für den Deutschen Schulverein den Betrag von 25 K (übermittelt durch Herrn Zimmermann. St. Polten); Hauplmann Kratschmer widmete 50 K, eingesendet durch Herrn Oberleutnant Rudolf Barta; im Wege der Orts-gruppe Nagelberg erhielt der Deutsche Schuloerein 10 K von Herrn Aloi« Mayer mit folgender Wid-mung: „Anläßlich meiner Ernennung zum Rech» nungsleutnant mit dem Wunsche, daß der Deutsche Schuloerein den Kampf ums Deutschtum im Frieden siegreich weiterführen möge." Anstelle eines Kranzes für Frau Anna Mörtl spendete Frau Hedwig Kiffmann in Marburg 20 K sür das Rote Kreuz. Einkauf der Kriegsmetalle. Die Metall; zentrale-«ktiengesellschaft in Wien hat den Einkauf von KriegSme'all an dieEisengroßhandiung D. Rakujch in Cilli abgegeben. Abendgottesdienst. Der Beginn de« Abend-gotlesdienstes in der evangelischen Kirche wurde von 5 Uhr aus 6 Uhr verlegt. Lebenszeichen von Kriegsgefangenen in Rußland. Franz Vrranl aus Sachfenseld, der im 87. Infanterieregimente dienie, schreibt au« Obojan, Gnnvernement KurSk, eine vom 20. Okto-der datierte Karte folgenden Inhalts: „Ich habe außer einer Karte kein Lebenszeichen bis ie|t aus der steirischen Heimat erhalten. Bin seit 20. April 1915 in Arbeit bei einem gute» Herr», wo «S mir an nichts fehlt. Bin gesund, nur graue Haare habe ich schon bekommen. Hier ist alles viel billiger als bei uns, doch fehlt e« mir trotzdem an Geld, weil ich bis heute keine« erhielt. Konrad Joule aus Opl»tnitz arbeitet hier als Müller und Bernhard Lednik auS Arndorf bei Cilli als Zimmerma»n, andere sind als Ziegelarbeiter, Feldarbeiter und Fuhrleute beschäftigt. Geht alle» gut. Lednik hat jetzt vier Karten und auch Geld nach einem Hilden Jahr «hatten." Blast»« Heritfch au« Umgebung Cilli in Permski. G»u-vernement WerbartarSki Ujezd, Waldgut, schreibt: „Ich bin gesund un» hoffe auf ein Wiedersehe». Seid mir alle gegrüßt. Ich bin am 18. August von Taschkent fortgefahren, war 12 Tage aus der Reise von Asien in da« Innere Rußland« und bin jetzt in Sibirien in einem großen Wald als Holzarbeiter. Hier geht eS mir bedeutend besser al« in Taschkent, nur ist e« viel kälter als bei uns zu Haus». Ich werd« gut verpflegt und wir Gefangene sind hier ganz zufritde», »en» wir von u»ferem Lo« absehen und un« da« Heimweh nicht schlicht mitspielen würde." Eine wichtige Verfügung des Kriegs Ministeriums für unsere Landwirtschaft. Das S,jeg«minister>um hat die Enthebung von Vieh-sütterern der Jahrgänge 1865—72 vom Landsturm-dienste bei landwirtschaftlichen Betrieben, infoferne kerne ander« männliche Arbeitskraft zur Verfügung steh», für die Winterperiode 1915/16 in Aussicht gestellt. Die bezüglichen Gesuche sind bei den psliti-schen BezirkSbehörden einzubringen. Verhaftung einesKriegsinvaliden Am 10. d. M. wurde hier Guido Hofmann aus Ro-hitfch verhaftet und dem Gerichte eingeliefert. Hof-mann wurde seinerzeit seiner Offijierscharg« sür ver-lustig erklärt — er war Oberleutnant im 87. In-santerieregiment — und brachte sich hernach in verschiedenen Stellungen bei Rechtsanwälte» u. s. w. durch. Dabei ließ er iich betrügerische Handlungen zuschulden kommen. Bevor er aber festgenommen werde» konnte, trat die allgemeine Mobilisierung ein und Hosmann rückte al« Jnsanterist ein. Et brachte et bis zum Feldwebel und wurde durch einen Gra-natschuß am Arme verwundet und hierauf für dauernd dienstuntauglich erklärt. Er ging nun auf weisen und kam auch nach Wien, wo er, der sich widerrechtlich mit derZ goldenen, mit der großen und kleinen sil-deinen und mit »er bronzenen Tapferkeittmedatll« Seite 4 sowie mit dem eisernen Kreuz geschmückt hatte, durch sein Benehmen am 21. Oktober ausfiel und ange-halten wurde. E« gelang ihm jedoch, den Polizei-beamten irre zu führen, so daß ihn dieser freiließ. Auf der Wiener Polizeidirektion erkannte man aber nach der Meldung in dem Entwichenen einen Ge-suchten; Hofmann war inzwischen nach Steiermark zurückgekehrt, wo er festgenommen wurde. Letzte Vereinsgabe Aus dcm Nachlasse des Proseffor Dr. Karl Partisch, der als Oberleut-nant in den winterlichen Karpathenkämpfen seine Ge-sundheit einbüßte und in einem Wiener Krankenhause verschied, erhielt der Verein Südmark auf Grund der letztwilligen Verfügung des Schwerkranken eine Ge-denkgibe von 1000 K. Dr. Partisch war vorher m der Vereinsleitung des Deutschen Schulvereines und in der Südmarkgruppe Wien-Wieden sür die Schutz-veceinsbestrebungen eisrig tütig und konnte s» Einblick in die völkischen Bedürfnisse der Gegenwart gewinnen; wie tief und innig er die Arbeit sür un-ser geliebtes deutsches VolkStum ersaßt hat, beweist die Aeußerung seines letzten Willens, die den hinter-lassenen irdischen Besitz völkischen WohlsahrtSzwecken zuführt. Das ist der Geist jeneS Heldentums, das heute so herrlich unser Volk verklärt und das die feste Einheil von Tat und Sinn ermöglicht. Dcm teuren unvergeßlichen Toten gebührt sür das Beispiel heldischen Leben« und Wirkens der Dank der Ver-einsgemeinschast und Gedenken dmch die Gleichge» sinnten. Kartoffelhöchstpreise und Kartoffel-Mangel. Mit der Ministerialoerordnung vom 22 September, wurden bekanntlich Kartosselhüchst-preise festgesetzt, welche derart abgestuft sind, daß sie sich in der Zeit vom Oktober 1915 bis Mai 1916 selbsttätig erhöhen. Wenn Kariosfeln trotz des gün-stigen Ernteergebnisses noch nicht überall in einem den berrechtigten Erwartungen entsprechenden AuS-maße aus den Markt gelangen, so ist eine Haupt-sächliche Ursache dieser nicht nur zum Schaden der Verbraucher bedauerlichen Erscheinung darin zu sin-den, daß große Kartosselmengen von Produzemen in der gewinnsüchtigen Absicht zurückgehalten werden, sie erst zu den sür die späteren Monate festgesetzten höheren Preissitzen zu verkausen. Wie aber bereits in der am 30. September verlautbarten AmtSmit-»eilung ausgeführt wurde, deckt die nach den Bestim-mungen der angeführten Mmisterialverordnung all-mählich eintretende, aus Grund sorgfältiger Berech, nungen sestgesetzte Preiserhöhung lediglich knapp die durch den Schwund der Kartoffeln bedingten Verluste und die Kosten der Einlagerung, so daß auf die Er-jielung eines Mehrgewinne« bei Veräußerung zurück-gehaltener Kartoffeln in einem späteren Zeitpunkte keinerlei Aussicht besteht. Abgesehen davon, daß auch die Kosten der Einlagerung (Miete von Kellerräume u. s. w.) desto höher steigen werven, je größere Kar-tosselmengen einzulagern sein werden, ist auch nicht zu übersehen, daß die sür Kartossel sestgesetzten Preise nicht etwa seste Uebernahmspreise, wie z B. jene für daS beschlagnahmte Getreide, sondern Höchstpreise sind, deren Grenze keineswegs unter alle« Umständen erreicht werden muß. Bei der überaus reichlichen Kariosselernte des heurigen Jahres ist die Möglich-kett nicht von der Hand zu weisen, daß bei AuSbie-tung von im Uebermaße zurückgehaltenen Vorräten im Frühjahre das Kartosselangebot die Nachfrage beträchtlich übersteigen wird, so daß die Erzeuger un-ter Umständen genötigt sein werden, ihre Kartoffel-Vorräte auch unter den Höchstpreisen abzuswße». Die gewinnsüchtige Zurückbehaliung großer Rartoffelmen-gen ist daher nicht nur vom Standpunkte der All-gemeinheit überaus nachteilig, zumal die Haltbarkeit der iu diesem Herbst geerntcten Kartoffeln durch die anhaltend feuchte Witterung ungünstig beeinflußt wurde, sondern ist auch geeignet, den Erzeuger selbst empfindlichen Schaden zuj'isügen. Pahvidierungsftellen für Reisen nach Polen. Bei Reisen nach dem in ölterreichisch-un« garischer Militärverwaltung stehenden Gebiete Polens ist, wie die Handels- und Gewerbekammer in Graz mitteilt, gemäß der Verordnung des Armeeober?om-Mandanten vom 15. August 1915, V.-Bl. Nr. 35, die Beibringung eine» nach den jüngsten inländischen Vorschriften vom Jänner 1915 ausgestellten Reise-paß mit Lichtbild und eigenhändig r Unterschrift vor-geschrieben, der ausdrücklich sür Reisen in das Ok» kupationsgebiet ausgestellt sei«, ferner Angabe von Ziel und Zweck der Reise enthalten muß Ueberdies hat der Paß mit dem Visum einer der nachbenann-ten Stellen versehe» zu sein: Armeeoberkommando (Etappenoberkommando) Kriegsministerium, Paßvi-dierungSstelle in Szczakowa, in Rozwadow. des >Fe« ftungskommandoS in Krakau oder des Stadtkom-mandos in Lemberg. Uacht__ Die befreiten Kriegsgefangenen in Serbien. AuS Sofia wird gemeldet: Im Auftrage der österreichisch-ungarischen Äesandtschast hat sich sosort «ich der Einnahme von Nijch durch die bulgarischen Truppen der Kanzleirat Fischer nach Nisch begeben, um sich der dortselbst vorgefundenen österreichisch-ungarischen Kriegsgefangenen anzuneh-men, deren Zahl etwa 400 beträgt und unter denen sich au» Offiziere befinden. Gleichzeitig hat sich auch Rittmeister Prinz Windischgräz, der sich derzeit in militärischer Funktion in Sofia befindet, in der glei-chen Angelegenheit sür einige Tage nach Nisch begeben. Das Verbot dreifarbiger tschechischer Opferkarten. Die ..Nar. L." berichten: „Die dreifarbigen nationalen Opserkarten (mit blaue» und rotem Aufdruck aus weißem Grunde), welche zugun-sten der „Ustredni Matice Skolska" verkaust werden, wurden beschlagnahmt und dürsen überhaupt nicht mehr verkaust werden. Nähere N lchrichlen gibt die Kanzlei der Ustredni Matice Skolska in Prag." Gemeindevorstandswahl in Hölldorf. Am 5. d. fand in Hölldorj die Wahl des Gemeinde-Vorstehers und des ersten GemeinderatcS statt. Herr Karl Sima wurde zum Gemeindevorsteher und Herr Joses Machoritsch zum ersten Gemeinderat gewählt. Waggonbrand in Lichtenwald. In der Nacht vom 9. aus den l0. d. brach in der Station Lichtenw-ld in einem vollbeladenen Waggon, der Sammelladungen enthielt, Feuer aus, das den Wag-gon samt Inhalt einäscherte. Der Brand düritv da« durch entstanden sein, daß der Inhalt, der unter an-deren auch aus zwei großen Fässern mit Spiritus bestand, funken fing Einem diensthabenden Arbeiter, der d«S Feuer bemerkte, schlugen auch beim Oeffnen der Waggontüre bereits die hellen Flammen entge-gen. wob.i er an beiden Händen Brandwunden er-litt. Bald waren Leute zur Stelle, die sich an den Löscharbeiten beteiligten, aber daS Feuer griff, da der Spiritus brannte, so hestig um sich, daß auch die Feuerwehr nichts mehr retten konnte. In dem Waggon befanden sich auch die Güter de« aus dem serbischen Kriegsschauplätze gefallenen Hauptmannes Albin Pehr aus Wolssberg in Kärnten, die an seine Hinterbliebenen zurückgingen. Abänderung der Höchstpreise für die inneren Organe geschlachteter Tiere. Die Statthalterei hat in teilweiser Abänderung ihrer Verordnung vom 6. Oktober als Höchstpreis iür Kaldaunen (Fleck) und Lunge, gekocht per 1 Kilo-gramm S 1*40, jür Rindsherz, frisch per Kilogramm K 2*40 sestgesetzt. gugsverkehr zum Windischgrazer Markte. Anläßlich deS am 19. November in Win-dischgraz statifindenden Jahr- und Viehmarktes wer-den am genannten Tage ab Unterdraudurg nach-stehende Marktzüge in Verkehr gesetzt: Unterdrau. bürg ab 8-06 Uhr srüh, Windischgraz an 8 32 Uhr; Windischgraz ad 3 31 Uhr nachmittags, Unterdrau-bürg an 4 Uhr. Ad Unterdraudurg Anschluß gegen Klagensurt und Marburg. Zug Nr. 1846 findet in Unterdraudurg seine Fortsetzung durch den sahrplan-mäßigen Zug gleicher Nummer bis Zeltweg. Von der Feldpost. Zufolge Erlasse? des Handelsministeriums vom 1l. November wird der Privatseldpostpaketverkehr unter den bisherigen Be-dingungen zu den Feldpostämtern 142, 163, 172. 174, 2l2 und 354 zugelassen. Wegen Preistreiberei. Der Bäckermeister Jgnaz Kreuzinger in Rohitsch wurde vom Kreisge-richte Cilli zu einer Woche strengen Arrestes verur-teilt, weil er ansangS Juli 1915 in Rohitsch sür Schwarzbrotlaibe im Gewichte von 46—59 Del« 40 Heller verlangt hatte. Abgabe von Kriegsgefangenen in der Mindestzahl von 10 bis 20 Mann. Laut Note deS k. u. k. Militärkommandos Graz ist unter den bereits veröffentlichten Bedingungen auch die Bestellung von kriegsgesangenen Arbeitern zwi-schen 10 und 20 Mann zulässig, jedoch mit der Mindestzahl von 10 Mann. Es ist jedoch nicht er-sorderlich, daß gerade die runde Zahl 10 oder 20 angefordert wird. Hinsichtlich der vorgeschriebenen Kautionen hat daS Militärkommando erläuternd de-merkt, daß die Anforderung derselben nur bei Neu-auSgabe von Kriegsgesangenen in Partien unter 30 Mann zu erfolgen hat. Wenn eine Kriegsgefangenen-Arbeiterpartie von 30 Mann und mehr angesprochen worden ist, welche durch die Perlustrierung oder andere Umstände nachder unter die Zahl von 30 Mann zurückgeht, wird keine Kaution verlangt. Dem-gemäß können die KautionSeinziehungen auch nur in den erstgenannten Fällen vorkommen, wo von HauS auS nur 20 oder 10 Kriegsgefangene neu abgegeben werden. Nummrr 92 Beschlagnahme von Wildkastanien, Eicheln und Bucheckern. Aui Grund de« F 4 der kaiserlichen Verordnung vom 7. August 191& fordert die Statthaletre* die gesamte Ernte deS Lau-des Steiermark an Roßkastanien (Wildkastanien), Eicheln und Bucheckern (Suchern), sowie die gesa»-ten Bestände im Lande an diesen Früchten zur Deckung de» BedarseS der steirischen Landgemeinden an Futtermitteln an. Die Uebernahme der erwähn-te« Früchte, ihre Verarbeitung un» Abgabe an die Futternol ausweisenden Landgemeinden von Steier-mark wird drc Futtermittelstelle der Statthalter« übertragen. Kommt zwischen den Besitzern der an-geforderten Früchte und der Futtermittelstelle ein gütliches Uebereinkommen hinsichtlich des Vergutungj-satzei nicht zustande, bleibt die Bestimmung der Ver-gütung der Enlscheidnng veS Gerichtes im außerftrei-tigen Verfahren vorbehalten. Durch da» gerichtliche Verfahren zur Festsetzung des UebernahmSpreiles wird jedoch die Lieserung nicht aufgeschoben. Zur Sicherung der Anforderung wird »ersügt, daß Seil» düngen von Wildkastanien. Eicheln und Buchecker» nur an die Futtermittelstelle der Statthalterei oder mit einer Transporibescheinizung dieser Stelle zu-lässig sind. Für Bergschuhmacher. Von der Zweiz-stell« Steiermark des KriegSfürsorgeamteS deS Krtezs« Ministeriums Graz (Sporgaffe 29) gelangen nach wie vor Lieferungen von handgearbeiteten Goiserner Bergschuhen an Schuhmaüermeister und Genossen-schaften zur Vergebung. Die alpenländischen Schuh» macher. welche sich an diesen Lieferungen zu beteili-gen wünschen, werden aufgefordert, sich zu diese» Zwecke an die obbezeichnete Stelle zu wenden, ein Musterpaar vorzulegen un» den PretS bekannt zu geben. Das Iahrbüchlein des Deutschen Schulvereines, das für die deutsche Jugend be> summt ist und ob seines äußerst sorgfältig gewählten gediegenen Inhaltes und der gefälligen Ausstattung von viele» Schulsachmännern äußerst günstig beu» teilt wurde, ist auch von Schulbehörden bestens emp-fohlen worden. Es haben bisher drei Landesschul-rätc und zwar die von Böhmen, Mähren und Schle-sien in ihren amtlichen Verlautbarungen aus da« Büchlein hingewiesen. Behandlung von Ausfuhrsendungen aus Deutschland. Die Handels- und Gewerbe-kammer in Graz teilt mit. daß eine verschiedene Be-zeichnung des österreichischen TmpsängerS in der deut-scheu Anssuhrbewilligung und im Frachtbriefe des deutschen Absenders an sich kein Grund zur Aus-schließung einer Sendung von der Aussuhr aui Deutschland ist. Demnach kann der Frachtbries auf den österreichischen Spediteur ausgestellt sein, der die Zustellung der Sendung an den wirklichen österreichi-Ichen Empsänger vermittelt, wogegen im Ausfuhr-bewilligungsscheine allerdings stets der endgtlüze Warenemvsänger zu bezeichnen ist. Nur wenn au« den besonderen Umständen des Einzelfalles offensicht-lich hervorgeht, daß der ausländische Empsänger die in dem AnSsuhrscheine angegebene Firma unmöglich sein kann, ist die Sendung zusolge Bersügung des deutschen Reichskanzler» anzuhalten und eine erneute Entscheidung des ReichsamteS deS Innern herbeiz«-führen. Grohe Diebstähle einer Reichsitalie nerin. Die 20jährige Reichsitalienerin Josesise Pillich aus Resia bei Udine war hier in mehrere» Häusern als Stubenmädchen bedienst« und verübte, wie nun festgestellt wurde, schon seil längerer Zeit große Diebstähle, ohne daß man ihr früher aus die Spur kommen konnte. Am 9. d. deckte ein Zufall ihr unredliches Gewerbe aus Die hiesige Hausde-sitzen» Josefine Kupka erstattete der städtischen Ii, cherheitsivache die Anzeige, daß ein bet ihr wohnen-deS Mädchen ein anderes beschuldigte, ihr eine 100 Kronen Note entwendet zu haben, und ersuchte die entsprechenden Nachforschungen einzuleiten. Es wurde bei der Beschuldigten eine Durchsuchung vorgeno»-men, die jedoch ergebnislos verlies. Bei diesem A»-lasse erzählte Frau Kupka den Wachorganen, daß sie vor einiger Zeit bemerkt hatte, daß ihrem St»-benmädch?n Josesine Pillich, als sie eben in die Suche trat, unter dem Rocke eine Brennschere herausfiel. Nach der Herkunst dieieS Gegenstandes befragt, wurde Pillich äußerst verlegen und konnte keine Aus-kunst geben. D>eser Umstand erweckte nun den Ver-dacht, es könnte auch Pillich mit dem Abgang« der 100 Kronen-Note in Verbindung stehen. Die Er-Hebungen, di« der hiesige Wachmann Karl Schantl, mit Geschick gepflogen hatte, waren von dcm jchö-i-sten Ersolge begleitet. Bei der Hausdurchsuchung a der Wohnung der Pillich sand man die bezügliche 100 Kronen-Note zwar nicht, wohl aber eine zatize Nummer 92 Reihe von verdächtigen Gegenständen, so daß sie so-fort verhaslet werden konnte. Die Gestohlenen er kannten auch die Gegenstände als ihr Eigentum. An» fang« leugnete Josefine Pillich jedweden Diebstahl, gestand jedoch schließlich alles ein und gab auch dem Wachmanne die «Stelle an, wo sie die wertvoll-sten Sachen versteckt halte. Der ganze Schatz war in einer Schachtel unter dem Dache der Holzlage de» HauseS Langenfeld 2 aufbewahrt. Darunter befanden sich zwei 1<)0 Kronen-Noten, wertvolle Brillantohrgehänge und verschiedene kostbare Schmuckgegenstände. Die eingehenden Erhebungen ergaben weiter», daß Pillich auch Betrügereien begangen hat. Sie wurde »un dem Gerichte eingeliefert. Cleveland Automatic Machine Co. Clevelond Chic. U. 3. A. Die Eleveland Au-tomatic Machine Co. Cleveland Chic, U. S. A, hat im „American Machinlst" eine Anpreisung von Ge-schössen veiöffenilicht, bei denen durch die Anwesen-heil zweier Säuren die Sprengstücke bei einer Ex-plosion mit einer solchen chemischen Verbindung über-zogen wurden, daß die derart verwundeten Leute unter BergislungSerscheinnngen und schrecklichen Schmerzen innerhalb vier Stunden sterben, wenn ärztliche Hilse nicht unmittelbar zur Stelle ist. Die Handels- und Gewerbekammer in Graz erachtet es für eine Ehrenpflicht der Industrie und Kausmann-schaft ihre» Sprengels, von dieser amerikanischen Firma nicht das geringste Erzeugnis mehr, fei es unmittelbar oder mittelbar, zu beziehen. Die Oelgeroinnung aus Trauben Kernen. Wie uns die Oel- und Fettzentrale mit-teilt, ist durch Versuche festgestellt worden, daß auch aus bereit» verschimmelten oder schwarzen Treftern durch Ausreulern Traubenkerne abgesondert werden können, die dcn Ansordcrungen vollkommen entspre-chen und daher anstandslos zur Uebernahme gelan-gen. Da nun vielfach die Meinung Herrschi, daß ver-schimmelte oder schwarze Trester nicht weiter der Be-schlagnahme unterliegen, soll ausdrücklich darauf hin-gewiesen werden, daß diese Ansicht unrichtig ist und daß aus dieser Jrrmeinung leicht strafbare Ueber-tretungen der gesetzliche» Verordnung vom 14. Okto-der enlstehen könnten. Der außerordeniliche Mangel an Fettstoffen und Futtermitteln macht eS eben zur gebieterischen Notwenvigkeit, alle noch vorhandenen Trestermengen, auch die verschimmelten und schwar-zen, so bald al» irgend möglich aus Traubenkerne zu verarbeiten. Vermischtes. Die polnischen Legionen. Unter dem Namen „Legion', ein au» dem Lateinischen stammendes Wort, da» „Auslese der zum Kriegsdienste brauchbaren Mannschaft" bedeutet, verstanden einst dir alten Römer einen Truppenkörper, der au» 3000 Mann Fußvolk uno 300 Reitern bestand. Diese Siärke erhöhte sich später zur Kaiserizeit auf 10.000 Mann und bildete eine Art Armeekorps. Im Mittelalter wurde eS dann seitens der Chrom-ften gebräuchlich, da» Wort Legion im allgemeinen al» eine Bezeichnung für einen Heerteil zu verwen-den. Später stiftete bekanntlich Napoleon l. für Verdienste im Kriege den Orden der Ehrenlegion. Zu seiner Zeit war der Name Legion recht beliebt. So bildete sich damals eine deutsche Legion, die im Jahre 1807 sich nur ans Deutschen, insbesondere Hannoveranern, rekrutiern, und aus zehn Jnsan-teriebataillonen, fünf Kavallerieregimentern und sechs Batterien bestand. Auch eine ruffisch-deutiche Legion kam aus Anregung de» Herzogs Peter von Olden-bürg und des Zaren Alexander im Jahre 1811 zustande, die später in den preußischen HeereSverband übernommen wurde. In der Neuzeit hat nur die französische Fremdenlegion von sich reden gemacht, ober in einer direkt empörenden Art und Weife. Ge-genwärtig kämpfen polnische Legionen an der Seite Oesterreich-Ungarn» gegen den Feind im Osten. Diese Legionen wurden im Vorjahre von dem pol-»ischen „Obersten Nationalkomilee" begiündet. Au» allen polnischen Gauen Oesterreich» meldeten sich bald zahlreiche Polen zum Eintritt und schon am 6. August 1914 überschritt ein Teil derselben unter Führung Joses Pilsudski die galizische Grenze. Wie einst u»»er Napoleon l. die Polen einen sehr wert-vollen, weil sür ihn begeisterten Teil seiner Armee darstellten, sv haben sich auch in diesem Kriege die polnischen Legionen durchaus bewährt. Bertold Mer-um, ein Offizier der polnisch:« Legion, hat über ihre ersten Uiilernehmungen in dcm bci Georg Müller in München unler dem Titel „Mit dcn polnischen Legionen in den Karpathen im Jahre 1914" Deutsche Wacht in sehr anschaulicher Weise geschildert. So berichtet er über den Ende des Vorjahres erfolgten Ueber, gang über den unwirtlichen Pantyrpaß mit den Worten: „Immer kälter werden die Nächte, immer rauher der Herbstwind, immer spärlicher strahlt die Sonne tagsüber Wärme aus. In den Karpathen halten die polnischen Legionen Wacht. Sie stehen wie eine Mauer an der Grenze GalizienS und Ungarns, trotzen jedem Anprall der Kosaken, beunruhi-gen'die in Ostaalizien operierenden russischen Kräfte, unternehmen Offensivvorstöße in» Innere de» Lan> des, ruse» dabei in den ruffischen Armeeablcilun-gen durch ihr wagemutiges Hervorbrechen auS dcm Gebirge Panik hervor, w»gen sich auf kühn?« Pa-lrouillenritlen weit ins Tiefland hinein. Nun sind Wochen verflossen, seitdem die polnischen Legionen die Aufgabe erhielten, die Wacht in den Karpathen zu beziehen, 'ich gleichsam al» Riegel in den N"rd-abhängen der Berge, auf galizischer Seile zu po-stieren. ES war dies unmittelbar nach der bravou-lösen Leistung der Säuberung Nordungarns von den Kosakenhorden. nach der Einnahme von Mara-maros-Sziget, nach dcm Zurückdrängen der Russen über die Grenze, nach der wilden erschöpfenden Jagd unserer Jungen hin'.er den tumultuarisch fliehenden Russen. Unmittelbar darauf sollten wir vorrücken, sollten die Karpathen besetzen. sollten unS nach Gali zien hineinwagen. Wir halten über den Pantyrpaß, den wildesten, unwegsamsten Karpathendurchbruch hinwegzukommen. Keine Fahrstraße, kein Saumweg führt hinüber. Seinerzeit wagte sich im tiefsten Winter selten ein Skidctachemcnt über den Paß, sonst paffierten den Weg nur katilinarischc Jndivi-duen. lichtscheue Wegelagerer. Daß man in dieser Wildnis einen Weg für eine D-vision, für deren Train bauen könnle, hätte sich niemand träumen laffen, und doch mußien wir aus eigener Kraft, ohne die modernen Hilismittel der Technik eine Kunst-straße über einen der wildesten Gebirgspässe anlegen. Ueber sumpfarlige Waldwiesen. über abschüssige Ab-gründe, über kantive, bröckelnde Bachuser wurden a>'» Holzklötzen gezimmerte, mit Psahlpslöcken gestützte Wege gebaut. Tag unv Nacht erdröhnten im Walde die Hiebe der Aexte. Und in kaum einer Woche wurde gemeldet: der wilde Pantyrpaß ist gebändigt. Unsere Truppen tonnten durch . . Man erkennt aus dieser Schilderung, wa» an sich im Vorjahre die polnischen Legionen leisteten und was ein Hee-reekörper zu vollführen vermag, wenn er »on natio-naler Begeisterung erfüllt. Die polnischen Legionen haben auch später bewiesen, daß ihre Tätigkeit nicht zu unterschätzen sei, und Kaiser Franz Joseph hat ihre Tätigkeit auch anerkannl, indem er zu ihnen den Erzherzog-Thronfolger einsandte und ihnen seine Anerkennung und Zufriedenheit auSsprechen ließ. EinitäfeRevolution in Pari». Paris hatte kürzlich, wie von dort berichtet wird, eine kleine Revolution zu bestehen. Die Zentralmarkt-hallen waren der Schauplatz, die Butur- und Käse-Händler und da» Publikum die feindlichen Parteien, der wegen feiner Schmackhaftigkeit vorleilliaft be-kannte Camcmberlkäse das strittige Objekt. Die Ver-käuser erklärten nämlich, diese Käse, die anfänglich 40, dann 50 und 60 Centime» gekostet hatten, könn-ten von nun ab nur zum doppellen Preis verkauft werden. Dies genügie, um die durch den Krieg n:r> vi>» gemachten Gemüler in hellsten Aufruhr zu ver-fetzen. Ein wahres Gewitter brach los, Man pftff, schrie, stampfte und schlug, biS die Polizei erschien, um die Ruhe wieder herzustellen. Die große Preis-stei.jterung erklärt sich daran», daß der von den sran-zösischen Soldaten hochgeschätzte Camemdertkäse in Massen an die Front geschickt wird. Diese Camem-bert-Mobilisation hat natürlich die sür Paris erüb-rigten Mengen insolge der eisrizen Nachfrage erheb-lich teurer werden laffen. Ein Turner ohne Arme und Beine. Wie vorzüglich die moderne Wiffenschaft die schwer-sten Verstümmelungen zu heilen weiß, veranschaulich, der Fall Gürtelschmid. Rudolf Gürtelschmid arbeitete 1907 al« Elektrotechniker in Spokone in den Ver-einigten Staaten, al» er durch einen unglücklichen Zusall mit einer Hochspannungsleitung zusammengeriet und so schwere Verbiennungen an Armen und Beinen erlitt, oaß ihm alle vier Gliedmassen sosort abgenommen werden mußten. Vier Monate nach sei-nem Unsall erhielt er mechanische Arme und Beine, die er in wenigen Tagen zu meistern und allmählich so gewandt zu benutzen lernte, daß er den Verlust seiner eigentlichen Gliebmaßeu säst gar nicht mehr empfand. Mit der Zeit entwickelte er sich geradezu zu einem Turner. Das Gehen machte ihm keinerlei Beschwerden; er legt 16 und auch 20 Kilometer zurück, ohne zu ermüde«. Treppen kann er steigen, ohne einen Slock zu Hilfe zu nehmen; er vermag Seite 5 sich zu setzen, hinzulegen, hinzuknien, auszustehen, zu springen, und zwar in verschiedenen Höhen, er ist sogar in der Lage, zu klettern und Dreirad zu fahren, und kurz und gut, jede Tätigkeit so auSzu-führen, al» hätte er seine Beine nie verloren. Aehn« lich vollkommen handhabt er seine künstlichen Hände. Er ißt mit Meffer und Gabel, trägt starke Lasten, schreibt gewandt und schnallt sich selber die Beine ab, wenn er sie nicht mehr braucht. Seine ganze Ausrüstung hat zusammen 250 Dollars, also rund 1000 Mark, gekostet. Sie hat ihm gestattet, sich zu verheiraten und einen Tabaksladen auszumachen, der ihn gut ernährte. Jetzt hat er umgesattelt: er ist in seine alte Heimat zurückgekehrt und lehrt dort seine durch den Krieg verstümmelten Landsleute, sich künstlicher Gliedmaßen mit der gleichen Voll-kommenhei» zu bedienen, wie er es selber gelernt hatte. Der Waldreichtum Serbien». Der nördliche Teil der Balkanhalbinsel hat noch einen großen Bestand an Wäldern, der aber doch allmäh-lich zusammenschrumpft. Namentlich Serbien war früher außerordentlich waloreich. Wenn daS heute nicht mehr der Fall ist, so kann man diesem Staat wenigstens nichl den Vorwurf machen, sinnlosen Raubbau mit seinen Holzschätzen getrieben zu haben, sondern zum Teil sind die Wälder eingeschränkt worden, um mehr Raum für die Landwirtschaft zu gewinnen. Freilich haben auch die vielen Kriege dazu beigetragen, rücksichtslose Verwüstungen unier den Wäldern anzurichten. Die Gesamtfläche der Wälder in Alt-Serbien wird aus etwa« mehr als eineinhalb Millionen Hektar geschätzt, was nahezu ein Drittel der Gesamtfläche deS Landes ausmacht. Davon ge-hört etwa ein Drittel (genauer 5)5,0.000 Hektar) dem Staat, ein zweites Drittel (650.000 Hektar) städti-schen und ländlichen Gemeinden, 17.000 Hektar den Kirchen unb Klöstern. 3ius, die Edelfasanen. Der Vogel mit dem langen Spiel, dem die Natur ein farbenprächtige» Gewand verlieb, als wollte sie zeigen, daß auch das Tierreich Kleider-Pracht aufweiien kann, nicht bloß der eitle Mensch mit seiner Kunst, ist gar ein volksbekannter Gast, der sich in ganz Mitteleuropa großer Beliebtheit er-freut. Wem läuft da» Waffer nicht im Munde zu-sammen, wenn er an die Fasanen denkt, die „Lieb» lich ohne Kops und Gurgeln, schön bräunlich in der Pfanne schmurgeln". ' Umtner 92 Schon Germanicus, dcm Frau Fama nachsag«, daß er in einem Monat eine ganze Provinz aufge-fressen liabe, ab Psauenzunge und gebratenen Fa-sau, nebst vielem anderen, was gut und teuer war. Doch nicht bloß des Fasane», dcn der Gvur-mand seines Wohlgeschmackes wegen liebt, sei gedacht. Noch Ueber sind sie mir, wenn ich sie draußen im Revier hab', wo die stolzen Vögel über die Richt-wege suche» und eigensinnig ihre Psädchen machen. Wo der Fasan mit der Regelmäßigkeit eine» Pedan-ten seine Futterplätze aufsucht und eS dem sorgenden Heger arg übel nimmt, wenn die Schütte einmal leer ist. So habe ich eS einigemal gesehen, daß ein alter, mir schon gut bekannter Fasanenhahn gcschäf-tig zum Schütlplatz eilte, enttäuscht ein paarmal zu scharren begann un» als nichts varhanden war, ent> rüstet sortstürmte. DaS hat er jedesmal sehr übel genommen. Fasanenreviere, wo eS der Heger unter-lassen würde, die Fasanen zu füttern, hätten sehr bald daS Aussehen wie die Welt am ersten Schöp-sungvtage, sie wären öd und leer, wenigst«ns an Fasanen. Eine Pracht ist e», wenn die stolzen Kerle ans-gebäumt sind; hier einer, dort zwei und weiter drüben, fast aus jedem Ast, drei, vier, fünf, sechs Stück zählt das erfreute Äuge, und einen großen Haken schlage ich dann immer, um die stolzcn „Kau-lasier" nicht in dcr Ruhe zu stören. Meister Reinecke hat sich aber de» WinlerS über ein anderes Sprüchlein gedichtet: »Je dümmer der Vogel, desto seiner der Braten." Der Gauner! Wer solch ein unverbesserlicher Schnapphahn und Dieb ist, wie der Rote, der hat freilich eine andere Moral — wollte sagen Spitzbubenlogik. Dumm ist er gerade nicht, »er Fasan, aber eigensinnig, furchtbar eigensinnig. Und so wie eigen-sinnige Leute oft den Anschein der Dummheit erwek-ken, mag auch der Rotfrack darüber denken: „Wie dumm er ist der feine Braten!"-- Wenn dann die böse Zeit deS Winters vorüber ist und der Frühling in alle Lande zog, dann be-ginnt die goldene Zeit unseres Wilde«. Ende Mai sind die G«lege dann meist vollzäh-lig. 24 Tage hat sie gebrütet, die Henne und kaum Zeit gehabt, sich ein wenig zu ätzen. Dann Heißt'S: „Gib Achtung auf das Fasanenbrüten und laß die junge Brüt mit allem Fleiß behüten Welche Freude sie dann hat, die zärtliche Fa-sanenmutter, wenn sie mit der Schar ihrer Kleinen im Wald umher zieht, mit leisem Gackern die gel-den Dingerchen lockend! Wie sie rennen mit l>en flinken Füßchen, man sieht es kaum, und wie die Henne scharrt und deutet, mit welcher Besorgtheit sie um sich äugt! Der heisere Schrei eines Raubvogels ertönt über dem dichU» Blätterdach des Walde«. Da — ein besorgter Ruf und im Augenblick ist die ganze Sippschaft in den Deckungen vcrbor-gen. Der gefiederte Räuber äugt umsanst mit seinen scharfen Sehern durch die Lücken deS Walddome» ES gehört wohl zn den schönsten Freuden de» hegenden Weidmannes, wenn er die Gesperrt so heranwachsen sieht. Heut' sieht man si: am Walde» rand, im tiesgesuichien Rain, der die anstoßenden Felder besäumt, morgen hudern sie im wohldurch-wärmten Sand, dann wieder führt sie die zärtliche Mutter auf die Fütterungen; und blitzschnell sind sie im hohen Gras verschwunden, durch da« die ausgetretenen Psade führen, wenn eine selbst nur vermeintliche Gefahr droht. Da« reiche Tierleben im gut gepflegten Revier erreicht wohl die höchste Vollkommenheit in der so-genannten wilden Fasanerie, wo die prächtigen Vögel in seiner Wildbahn sich ihres Dasein« freuen. Ader ein wachsames Auge gehört dazu und gute Umsicht; denn wohl kein Wild ist so vielen Verfolgungen au»-gesetzt und kann al« Wilvstand selbst so leicht rui-niert werden, al» wie der wilde Fasan. Ost ist es bloß Mangel an Wasser, der die Vögel veranlaßt, den heimatlichen Penaien Balet zu sagen. Oder der schlaue Nachbar au« dcm ande-ren R-oier hat die Wahrnehmung gemacht, daß es der „gute Freund" in punklo Fütterung aus die leichte Schulter nimmt. So eigensinnig der Fasan ist, so gcfräßig ist er, wie das ja alle Hühnervögel sind. Dann geht aber die Auswanderung bald los. Ein Paar macht dcn Ansang, und bald ist» wie bei den Slowaken in Oberungarn: Ein Brief au« Amerika ist in die Gemeinde gekommen, daß e« dem Hinslo so gut geht im Dollarlande, und schon ist'S geschehen. Die Nachdaren bereden sich und in drei Wochen gellt eS auch — „inS Amerika". Der Dollarmann, dem das schöne Nachbar» revier gehör», ist noch kein Amerikaner, aber seinen Fasanen geht es gut bei ihm. Und wenn da nicht bei Zeiten angefangen wird zu füttern, dann kann man ihm selbst Polemkünsche Dörser bauen, der Vogel mit dem langen Spiel pfeift ihm etwas. Er geht auch „in« Amerika"! Und wenn dann der goldene Herbst in» Land zieht, bei frisch fröhlichem Weidwerk und Jagen? — „Teufel noch einmal! Heule knallt e« aber beim anderen drüben; ganze Lonqueto steigen aus und die schöne Strecke, die sie haben! Bei un« ist gar nichts los!" Der knickerige Jagdherr sagt» und krazt sich dabei am Kopf. „Hätte halt doch füttern fallen! Teufel noch einmal? Da neulich wie er drilben war beim „ande-ren", da zeigte ihm dieser auch die schönen, in Holz-brand ausgeführten Wandbretter und da war be sonder» ein«, das ihm so gut gefallen, schon wegen de« Sprüchlein«, da« daraus stand. Und heute, just grad heute fäll, ihm der Spruch e>n, der gute, alte weidmännische: ..Der Weidmann fei nicht Weidmann bloß Des eitlen Schießen« wegen, Sein Hauptgeschäft ist auserzieh'n Und da« Erzogne — pflegen!* Ja, ja! Ohne Aussaat gibt e« keine Ernte! Hingelendei. B enzin • Petroleum liefert prompt M. Elfer, Wien I. Krop*r»tra*ii» Nr. k>. Steckenpferd-Lilienmilch-Seife von Bergmann & (So., Tetschen a. 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MiloS Vujanovic, 19 I., Arbeiter der Mil.-Arb-Abt. 40/111. Johann Paulusch, 41 I., Ins. deS J.-R. 91. Misko Wancia, 48 I., Bauer auS Bobovacz, Be;. KapoSvar. Petar Mrkalj, 43 I, Zwilkutfcher de« ElappentrainzugeS 4. Jütvan SzaSzi, 20 I., Ins. des J.-R. I. Johann Faschink, 21 I., Infanterist Postsparkasse Nr. 36.900 oo Fernruf Nr. 21 oo AminÄiichhruckmi Celcja Herstellung von Druckarbeiten wie: werke, Zeitschriften, Broschüren, Rechnungen, Briefpapiere, Auverts, Tabellen, öpeifentarife, Geschäfts-und Besuchskarten, Etiketten, 6ohn-listen, Programme, Diplome, Plakate Inseratenannahmestelle für die Deutsche Wacht vermählungsanzeigen, ^»iegelmarken Bolletten, Trauerparten, Preislisten, Durchschreibbücher, Drucksachen für Aemter, Aerzte, Handel, Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft u private in bester und solider Ausführung. :: Cilli, Rathausaaffe Rr. s :: istamaiet 92 Urtrttoc JUndft Settc 7 dei J.-R. 27. Heinrich Änoll, 40 I., de» Tiroler Kaiser. Jäger-RegimentS 2. Antal Ed-lmann. I., Ins. des H.-J «R. 1. Josef Hemeliberger, 40 I., Jäger d. Tir.-Kais.-Reg. 2. P»»l HruboS, 31 I., deS H.-J.-R. 1. Emerich Szabo, 30,3., Hauptmann deS H >J R. 1. Piiuelin Zaric, Trainsoldat der Train.Dlv 15 Michael Lovac», 32 I., Ins. de« H.-J.'R. I. Franz Drugowitsch, 51 I., L.utnant der f. !. Freiw. Schützenkompanie. Janos Daru, 2V I., Einj.-Freiw.-Korp. deS H.-J.-R. 5. Alex. Toth, 32 I., Jnsanterist. Gabor Barga, 22 I., R»rp. Titl-ZugSs. de« H.-J.-R. 3. Mihaly Folv. vari, 82 I , Res.-Leutnant deS H.-J.-R. 3. Sonrad Hollerbauer, 30 I., des Feldjigcr Bataillon Nr. 9. György Sucin, 21 Z., Titl.-Gefreiter de« J.-R. 43. August Sredotinak, 27 I., Korporal de« I -R. 17. Johann Farka«, Korporal des J.-R. 64. Alexiu« Liuba, 32 I, Ins. deS J.-R. 43. Stank« Lauda. 20 I., E.-F.-Korp. des L.-J.-R. 26. Sandor Dö> mötör. »2 I.. Ins. des H.«J.-R. 30. Michael Podhorodecki, 41 I., Ins. deS J. R. 31. Karoly Sjabo, 40 I., Ins. de« H.-J.R. 22. — Im f. u. k. Notreservespitale. Fran, Peugl, 28 I., In-santerist de« J.-R. 44. Franz Mejdic, 5l I., In-santerist des J.-R. 22. Karl Andrasic. 22 I.. Ins. deS J.-R. 87. Binzenj Piscewicz, 43 I., von der Automobilabteilung Klostcrneuburg. Andreas Bacso, 20 I., Ins. de« J.-R. 34. Samuel Parztor, 21 I., des J.-R 34. Arzlan Tahmaz. 40 I., des J.-R. 24. Trainkadel. LadiSlauS Kitar. 20 I., Bauer au« JSkova. Michael Hretoriek, 25 Z., Ins. deS J.-R. 24. AndraS Backo, 19 I, Ins. des H.-J.-R. 5. Franz Ropatyi, 27 I., Ins. deS J.-R. 44. Franz » ... .. »,» »<, --- -j-. ^ ^ ^ «f» «4» X X X »,• »,• • • «Mi »,* ».» »,« «(• *,• «,» fA 1865 Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli. ............................................................................................................................................................................................................................ Kundmachung. Die Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli gibt bekannt, daß Spareinlagen wie bisher auch weiterhin mit 4 i o o verzinst werden. Ueber neue Einlagen oder Nacheinlagen kann der Inhaber eines Einlagebüchels jederzeit, auch bis zur ganzen Höhe der Einlage, verfugen. Spareinlagebllcher der eigenen Ausgabe und die Kriegsanleihe werden kostenfrei in Ver-Wahrung übernommen. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlagfcheine kostenlos zur Verfügung. Aus Anlaß des 60jährigen Bestandes der Sparkasse werden im laufenden Jahre schön aus-gestattete Einlagebücher, die sich besonders zu Geschenkzwecken eignen, herausgegeben. Seile 8 Dentsriic iltstdit JJ intimer 92 JJuf zur Hasenjagd in St. Margarethen! diejenigen meiner Jagdgäste, welche noch ^eine €inladung erhoffen haben, wollen solche bei mir reklamieren. ){arl Z'eppey. Tüchtiger Verkäufer oder Verkäuferin för ein Manufaktur- und Modewarengeschäft wird aufgenommen. Offerte zu richten: Cilli, Postfach 66. Schön möbliertes Zimmer eventuell mit Verpflegung zu vermieten. Gaberje 129, in der Nähe der Emailgeschirrfabrik. Rutenbesen werden in grösseren Mengen angekauft. 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Für die aufrichtige Teilnahme und Beileidsbezeugungen, welche uns anläßlich des Ablebens unserer herzensguten lieben Schwester, Schwägerin, Tante und Großtante, der Frau Anna Akörtl Zuckerbäckers- und Hausbesitzerswitwe aus Nah und Fern zugekommen sind, sowie für die schönen Kranzspenden und für die zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnisse. gestatten wir uns auf diesem lvege allen uild jedem unseren tiefgefühlten Dank auszusprechen. Die trauernd Hinterbliebenen. MßM Singer«/^., j find hervorragend in Dauer ua6 Leislungsföhigteit. j Unbegrenzte Garantie. j Reparaturen kostenlos.) und zwei Schlosser oder Schmiede für ein Kohlenwerk b i guter Be Zahlung für sofort gesucht. Anträge unier ,C. A. P. 21519* an die Vei waltung d. 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Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme während der Krankheit und anlässlich des Ableben« meines Mannes, des Herru Josef Krobath sowie für die schönen Kranzspenden und die zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnisse, sage ich allen den innigsten Dank. Insbesondere danke ich Herru Bürgermeister Dr. Heinrich von Jabornegg, den Herren Gemeinderäten, dem Veteranenverein, der Sciiützenrunde .Einigkeit* sowie allen Teilnehmern aus Cilli, Tüffer und Store. Cilli, am 16. November 1915. Christine Krobath. Hrucksorten Verein^uchdruckerei ^,u w, „Celeza" Ctlll. Echristleiwnz. Benvaltung, Druck und Verlag: Vereincbuchdruckcrei „Celeja" in Cilli. — Vcrantworllich-r Leiter: Guido Schidw.