LmbllcherMMtlmg. Nr. 220. PläiiiimcratlonSPie,«: ^im Lomptolr ganzj. ft. ^l, bal^j. N. 5.5N. sslll dle Zustellung ln« Hau« hall,,, ,-w tr. Mit der Post ganz,, st. 15. halbj. st. 7.50. Freitag, 23. September Iuserti onögebühr bis in Zeilen: nnalüol,., im.«»!!., ü»i.i ss.;ll)üst pr.Zeile lm. höchste Spende wurde bereits durch da6 ^ k, Landcspräsidium ihrer Bcstiulmuug zugeführt. ttmbach, 24. September. Die spanische Iusnrrcction scheint uach den neuern Nachrichten sich zu einer allgemeinen Erhebung zu Walten. Der neue Ministerpräsident General Concha hat zwar die Vertreter Spaniens benachrichtigt, daß er bie Insurrection jedenfalls unterdrücken werde, allein bis jetzt hat es noch nicht den Anschein, daß ihm dies Mingcn werde. In Paris erzählt mau, daß die Königin auf die erste Kunde von den Ereignissen ihre Mieter zu einer Berathung um sich versammelt, und daß ^icse bis 4 Uhr morgens gedauert habe. Gleich zu Anfang der Sitzung sagte die Königin: „Untcr den gc-yenwiinigcn Umständen brauche ich cincn General." Gondle; Bravo reichte sofort seine Entlassung ein und °'c Miuistcr hätten sich vornehmlich mit der Wahl ih-ler Nachfolger beschäftigt. Diese fiel auf Concha. Mar» l°ri, der bekannte Majordomus, ist beseitigt worden und ^t sich nach Madrid begeben. So melden Briefe aus ^an Sebastiau. „Bei Beurtheilung der Vorgänge in Manien," schreibt man aus Paris, „wird nicht zu ver-Wn sein. daß Spanien kein Frankreich, und daß die ^nischcn Revolutionen nicht im Handumwcudcu entschiedn wcrdcn, wie französische. Auch will erwogen sein, M General Concha, der Marquis von Habaua, dem ^ Königin in ihcr Vcrzwcifluug sich in'die Arme gc-^rfcu, eine im Laudc womöglich noch verhaßtere Per-l°'Uichtcit ist, als selbst Gonzalez Bravo. Man kann ^ den Spauicru nicht absprechen, daß sic in ihren Pro-''.Unciamentos Hnmor entwickeln. Die Revolution ist °'esmns^ wie dc"r Commandeur im „Don Iunu," leiscu ^b sichcrcu Schrittes hcrbcigctrctcn, das Fcstmal des ,?"" Juan der Politik uud der Douna Iuana der Hof->'>Urigllen zn stören. Auch diesmal hat Lcporcllo das Leitete Mahl zu sich gcuommcn; nur mit viel größerer ^ttlnn'uhc mag das spanische Gesinde unter den in Pa-^ ^stellten Leckerbissen aufgeräumt haben, etwa ^> cincn Toast auf die Gcsnudhcit des Commandeurs "l!sbrii,gc„d." . . Das Pariser Blatt ,.Lc GauloiS" vom 21 .d. "N'cibt über die spauischcu Ereignisse: „Die Bewegung '"cht reißende Fortschritte. Das erste Signal wurde °" dcu Dampffrcgaltcn „Villa dc Madrid^' uud ^aragoza" gcgcbcn. Fünf andere große Seeschiffe uud "e minder bedeutenden Schiffe, welche sich in Cadix "Gilden, traten der Bewegung bei. Man begreift die Dichtigkeit der Erhcbuug dieser Kriegsschiffe. Mit ihnen herrscht die Revolution die Küsten uud kaun die Bering überall hin verbreiten. Andererseits ist die mo-"llschc Wirkung des Prouuuciamcntos der Marine, ncs aristokratischen und sehr angesehenen Corps, wcl-politischen Umsturzbewegnngcn thcil-?ing"r ss,^^ "^'w°'dentliche; "'" Astern Abends sckcn G.u'^i7V d r^.^'"Uch „Die anfrührer -Mm, vl'vn^si-t ^^ ^. - " "ach dem Innern vor." ^öna^^ und der Oberst Baldrich, wcU 'dc^'^nÄ^'i'n zum Ober-Commandanten dicscs T eile. l5 , ' N'eu ernannt hat, mnß sich gcgeuwärtig auf "inm. Po^ ^n bcliudcu. Mau weiß, ciucs wie ausgezeichneten Ru- "«sich dieser Osficier erfrcnt, der lm letzten Jahre den ^ldzug zwei Monate lang gegen 30.000 Mann uutcr- ^lt. Gcstcru Abends (20.) weilte der Hof, in großer Verlegenheit, noch in San Sebastian. Die Königin "tte, eben als sie nach Madrid zurücktchren wollte, die lachncht von dem Aufstand erhalten, worauf sie sofort lil '"^'l bieder abbestellte, ohne Zweifel aus Furcht, ny den ^üickzug abgeschnitten zu sehen. Ein Corps von /"100 Manu opcrirt zwischen Vulladolid uud Guada- ^lara uud verhindert die Rückkehr der Königin uach adnd. Der General Contrcras ist in Galizicu angc- "ncn und hat sich an die Spitze des Aufstandcs in d' ^°""!' ^stellt. Mau behauptet, aber wir gcben y'c Nachricht unter allem Vorbehalt, daß die Iufantin pens ^°"'>' u>'d ihr Gcmal, der Herzog von Mont- "tt, cmcn Bncf gc,chr,cben hätten, in welchem sie der Revolution bcitrctcn. Das Programm der Revolution enthält drei Hauptpunkte: 1. Aufhörcu der bour^ bouischcu Dynastie; 2. provisorische Regierung; .'i Ciu-bcrufuug einer Constituante, welche in souveräner Weise über die küuftigcu Geschicke Spaniens entscheiden soll. Dies ist das Programm der coalisirtcn Progrcssistcn nnd Nnionistcn. Andererseits schicken sich auch die Carli-stcn, welche lange kciu Lebenszeichen gegeben hatten, zum Kampfe au; ihr Führer ist der Gcucral Cabrera, ihr Ruf: Es lebe Karl VII.!" — Nach einer in Paris vorgestern ciugctroffcnen Depefchc hatten die Insurgenten in Cadiz' gerufen: „Es lebe die Königin Marie Louise Fernande!" — welche bekanntlich die Gcmalin des Herzogs vou Monlpcnsier ist. Wenn die Ereignisse sich überstürzen, wird es schwer, darüber Betrachtuugcu anzustellen. In Spanien wird die Katastrophe nicht lange mehr anf sich warten lassen. Von P aris aus weht wieder ein Friedcnslüftchcn. Man sagt, daß nach Aufhebung des Lagers von Laune-mczan 80.000 Mann der französischen Armee beurlaubt werdcu sollen. Uebrigcns dürftcu die spanischen Ereignisse die Aufmerksamkeit der französischen Regierung vollends in Anspruch nehmen. Die Vergrößerung >er krainischen Landes-Irrenanstalt. In der 13. Sitzung des hohen krainischen Landtages ist die Erweiterung der kleinen Landes-Irrcnau-stall um dcu beiläufigen Kostcubetrag vou 5)0.000 fl. beschlossen worden. Wir müssen vor allem als eine der dringeudstm Landcsangclcgcnhciten bezeichnen den immer zahlreicher werdenden Irren Anfnahim in die Irrenanstalt und eine entsprechende Behandlung und Pflege in ihr zu ermöglichen; die Irrcnzahl wird immer größer, wie wir dies schou vor Jahren voraussagten. Die Physikatc und politischen Bczirksbchördcn haben sofort die unangenehme Pflicht, die Nothwendigkeit der Aufnahmc von Geisteskranken in dic Landcs-Irrcnanstalt constati-rcu, ihre Angehörigen aber alsbald anfs Znwartcn vertrösten zu müssen; was die Geisteskranken darunter leiden, daö kann sich jeder einsichtige vorstellen; welcher Schaden nud welche herbe Unannehmlichkeiten den Familien derselben nnd den Gemeinden dadurch erwachsen, liegt auf der Hand. Wir haben uns also schon vor Jahren für die Dringlichkeit einer besseren Irrenfür-sorge auögcsprochcu. Trotzdem köunen wir im vorliegenden Bcfchlnfsc nnr ein uothdürftigcs Palliativmittel zur Abhilft der großcu Calamität erblicken, das aber znglcich auf lauge Iahrzchcntc hiuauö die radicate Abhilfe uumöglich macht. Wir kämpfen nicht vor Beschlußfassung dagegen an, weil man von vielen Seiten die Bcschaffuug ' der zu ciucr ucuen, entsprechenden Irren ^ anstatt nöthigen Geldmittel für derzeit als ganz uumöglich (?) bezeichnete; und weil dic Humauität gegenüber Irrcnkrankcn und ihren Angehörigen wenigstens die Abhilfe der dringenden Uebelstimdc gebieterisch fordert. Ein Palliativ bleibt aber die Sache doch weil eine Er-weiteruug der Anstalt anf den Bclegraum von beiläufig 80 Kranken in kurzer Zeit eiuc ungeuügcnde sein wird, wenn die Anstalt nicht die meisten uuhcilbarcu wicdcr in die Familie zurückstoßt, uud wcun dic Anstalt überhaupt eiuc regere Irrcnfürsorgc entwickelt - die näheren Grüudc sind sowohl iu dem Gutachten des VcrciuS der Aerzte vou 18l;4, als auch iu mciucm Beitrage zur Ir-rcnstatistik Krains in Schuruiaycr's Zeitschrift für Staatsarznciknndc 18li<; enthalten, ^ weil die Anstalt trotz aller Adaptirung nicht aus den sie beengenden bam lichcu, administrativen nnd Situationsvcrhältnlssen befreit werden kaun. Sie bleibt dicht unter Gebäuden, uud besuchten Straßcu. dicht au der Krautcuanstalt, im ArbcitSraumc beengt, ohne oder mit ungenügenden Mitteln zu Garten- und besonderer landwirthschaftlicher Arbeit, welche für unsere Verhältnisse vou großer Bedeutung ist, unter einer gemeinschaftlichen Direction und Verwaltung mit dem Kranlcnhansc etc. etc. Dies sind die hervorragendsten Gründe für die oben ausgesprochene Ausicht. War mau durch die Uumöglich-tcit, Geld bciznschaffcn, zu cincm Palliativmillcl gezwungen, so mnß man doch dahin streben, daß daS Palliativmitlel thunlichst wirksam abgenützt wcrdc. uud dann für die Zukunft nicht die Hände in Schoß legen, und die radicalc Abhilfe außer Augcu lassen, sondern man muß, so wie bisher, nur weniger gedrängt von der augenblicklichen schreiendsten Noth, dic Crmöglichung derselben mit der Zeit anstreben; wobei sich die Richtigkeit des von dem ärztlichen Vereine nnd mir aufgestellten Satzes bei genauer Beobachtung in knrzer Zeit bewahrheiten wird, daß wir in unferen wirthschaftlichen, politischen und socialen Ncbergangsznständen anf ein namhaftes Wachsen der Irrcnzahl ;u rechnen habcn, wu;n noch ferner dic in ncncstcr Zcit aufgetretene, frei« lich nnmotivirlc, aber schr lebhafte religiöse Agitation ihr bedeutendes Contingent stellen wird, und schon stellt. Es wäre daher vci der Vcschlußformulirung des hohen Landtages die Beifügung des Satzes dringend nothwendig gewesen: Der LandcSausschuß wcrdc beauftragt, ciuc ciugchcnde Erhebung der vorhandenen Irren zu pflegen, so wie eine stete Aufmerksamkeit auf die Irren-^uwachsc zu richten, und die Nothwendigkeit der thuu-lichst baldcu Errichtung einer entsprechenden selbständigen LandcS-Irrenanstalt nie ans dem Auge zu verlieren. Das Anstreben der Errichtung dieser Anstalt wäre nach unserem Dafürhalten humanitär und wirthschaft-lich viel wichtiger und richtiger, als das Anstreben der Auflassung der Findelanstalt. Wir habcn den Bericht nicht gelesen, welcher dem Landcsbcschlusse zur Gruudlagc diente; man kann derlei Berichte nicht so leicht, wie in den parlamentarisch geschulten nnd vor allem anf öffentliche Kritik hinslre-bcndcn Ländern (England, Belgien u. s. w.) erhalten, gerade wie man in Oesterreich anch anf die Expertisen in Form vou commissionellcu Berathungen nicht offi-ciöscr Sachverständiger noch wenig Werth legt. Wir hätten es jedenfalls besser gefuuden, wenn man den Plan der Adaptirung uud Ncformiruua der Anstalt rechtzeitig behufs wissenschaftlicher Kritik veröffentlicht hätte, wenn man schon eine Enqm'tc nntcr Zuziehung bclhciligtcr Sachverständiger nicht außerdem vcrausialtcn wollte. In solchen Angelegenheiten ist die größtmöglichste Ocf-fcntlichkcit nnd die Erleichtcruug vielseitiger Kritik eine Pflicht gegen das Land, dem die Sache viel Geld kostet, nm so mehr in diesem Falle, wo der radicalcn künftigen Abhilfe die bisher vorhandenen Mittel nahczn gänzlich entzogen wcrdcn. So viel uns aus den von dem Irrcnprimararztc Herrn Dr. Kccsbachcr entworfenen Projectc zufälligerweife bekannt wurde, so ist es im ganzen zweckentsprechend, und wcnu auch in einigem mchr oder minder Abändcrnng getroffen werden müßte, fo bietet scin Antrag doch die Möglichkeit, der angcnblicklichcn Calamität die dringendste Abhilfe zu schaffen, nnd die Errichtung der selbständigen Anstalt mit mchr Ruhe anznslrcbcn; wenn wir nicht irren, ist das anch die Ansicht dcs Antragstellers. Doch kann diese banlichc uud administrative Reform nur vom Nutzcu sein, wenn die Anstalt cincn eige» ncn Arzt erhält, wenn sie nicht daS Anhängsel an irgend eine Krankcnabthcilnug, sei sie inner oder außer dem Krankenhause, soudcru dic Hauptaufgabe dcs Arztes bildet. ES ist dic Fordcrnug eines eigenen Irrenarztes, nnd ;war nicht cincS subalternen, eine mäßige, denn da lein Zwangsmittel ohne Genehmigung des Arztes an» gewendet werden sollte, so ist eigentlich ein Hilfsarzt ebenfalls nothwendig. Die Irrenanstalt ist dabei nie vom Standpnnkte einer anderen Krankenabtheilung zu betrachten; will man sie als Heil- und entsprechende Pstcgcanstalt. so muß ciu Arzt dcn größeren Theil seiner Zeit ihr weihen, sei cS in Beziehung auf die Heilzwecke, sei es iu Rücksicht auf die Ucberwachung;" 80 Kraute beschäftigen für sich ausreichend einen Ordinarius, wenn die Wärter oder Obcrwärtcr nicht die geheimen Herren der Anstalt, die Tyrannen oder Protc^ torcn der Kranken scin oder wcrdcu sollen. Der Arzt in der Irrenanstalt muß Autorität, er muß aber auch von seinen Kranken geliebt scin, sonst ist auch bei größtem Wissen sein Wirkcu ciu halbes. Will mau abcr die bisherige Weise beibehalten, bei der die Irrenanstalt ein lästiges Anhängsel an eine Ab-thcilnng dcs Krankenhauses war, so ist Schade um die 50.000 Gulden, cS wäre Schade nm 1000 Gulden, die man hinanswirft auf Adaptirung und Reform; denn Dctcntionsortc, die Gefängnisse für Irre kann man billiger habcn. nnd mchr kann die Anstalt nicht leicht werden, wenn ein Arzt mit einem Gehalte vou 7 bis 800 Guldcu zwei ganz verschiedenen Interessen seines Pflichtcnkrciscö gerecht werden, uud noch nebenbei eine Reihe von Stuudeu für Erwerb seines weiteren Lebensunterhaltes sich freihalten soll. Hoffentlich werden übrigens die RcforimwiMagc für dic Administration einer cinachenocu Erwaalmg «»^ bethciligtcr Sachverständigen nntnzogci, werden, o,c 1610 einerseits jedem Antragsteller das Gefühl der Vcrant wortung erleichtert, andererseits dnrch möglichst objective Kritik dic Sache mir fördern kann. Dr. Gan st c r Ein russisches Demagogen-Programm. Dein „Aund" ist in französischer Sprache anS Genf daS neueste Product der paar bekannten russischen Weltverbesserer zngctoinmc», welches den Titel „Programm der russischen Socialdemokratie" führt. Dieses Schriftstück enthält ucbst manche» dem Programm der westeuropäischen Demokratie entlehnten zeitgemäßen For« deruugcu solch' unsinniges naturwidriges Zeug, daß der „Bund" sich nicht enthalten lann, sclbc nlö cin wahres Curiosum zn veröffenilicheu. Die daran geknüpften Bc-merkungeu des genannten Blattes stimmen mit unserer Änffassnng über diesen neuesten Nonsens der Iungrusscn vollkommen übcrcin. DaS Programm lantct folgendermaßen: „Wir wollen dic geistige, ökonomische, sociale nnd politische Befreiung des Volles. l. Die geistige Befreiung der Volksmusscn ist absolut nothwendig, wenn ihre politische nnd sociale Frei-hcit eine vollständige nnd dauernde st'in soll. Der Glaube cin Gott, das Glauben an die Unsterblichkeit der Seele und im allgemeinen, alle idealistischen oder übernatürlichen, ans einem falschen, dcr Wissenschafl lvidc, sprechenden Princip basirtcn Utopien warcu für die Voller eine beständige Ursache der Sklaverei n»d des OlendS. Auf dcr einen Seile habcn sie allen Un« icrdrückern dcr Aicnschhcit immcr zur Rcchlfcrlignng und Stütze gedient, ans dcr a»d>rn Seile haben si dic Voller selbst durch Trennung ihres Gewissens nnd ihrcs Wesens zwischen zwei absolut entgegengesetzten Nichtnngcn, die dcö Himinels nnd dcr Eide, demoral:-sirt. Dadurch habcn die Voller die Energie eingebüßt, welche ihnen so nöthig ist, um ihrc Mei'schcnrcchte zn erobern und nm sich eine freie nud glückliche Existenz zn verschaffe,«. Es geht hieraus hervor, das; wir ent» schiedenc Anhänger dcöAthcismns und des Wissenschaft' lichcu nnd mcuschhcillichcn Äiatcrialismus sind. il. Wir wollen die ökonomische nnd sociale Ac> sreiung des Voltes, ohne welche jedwede Freiheit inir ein leeres Wort und eine empörende i!ügc sein würde. Dcr ökonomische Znstand dcr Völker ist stets dcr Eckstein nnd der wirtliche Maßstab ihrer politischen Lage gewesen. Alle vergangenen nnd gegcnivärligcn, bürgerlichen und politischen Einrichtungen haben als Hanplgrundla-gc„: l. dic brutale Thatsache der Eroberung: 2 tws patriarchalische Recht des Mannes nnd des Vatcis; A. das Recht dcö vcrcrbbaren Eigenthums; 4. Einsegnung all dieser historischen Rechte durch die Kirche im Namen irgend eines Gottes. Die Gcsammlhcil all dieser hierarchisch ncbcneinander gercihlcu Dinge wird Staat genannt. Die unvermeidlich? Folge jeder Staats-constiti'tion wird daher stets die Unterdrückung der Millionen von Arbeitern sein, welche z» Gnnstcn einer prioilcgirtcn, anösaugcndcn nud sogenannten civilisirtcn Minorität zn einer fatalen Unwissenheit ucrui theilt sind. Dcr Staat — dieser jüngste Brnder der Kirche — ist durchaus undankbar ohne politische, juridische und bürgerliche Privilegien, welche ihrciscils wieder die ökonomischen Bevorrechtungen zur natürlichen Grund' lagc haben. Da wir die wirkliche und cndgiltigc Be. srcinng der Volksmasscn wünschen, so wollen wir: :<. die Abschaffung des Rechtes des erblichen Eigenthums- l>. die vollständige Gleichheit der politischen und so^ cialen Rechte der Frauen mit jenen dcr Männer und infolge dessen die Abschaffung deS FamilienrcchtcS, des religiösen, politischen und bürgerlichen Institutes der Ehe, dieses historischen Anhängsels des Erbschaftsrcchtes: >'. die Abschaffung der Ehe u. s. w. ll! Die Abschaffung der Ehe, im Sinne einer religiösen, politischen, juridischen und bürgerlichen Einrichtung führt znr Frage über die Erziehung der Kinder, welche hauptsächlich auf Kosten dcr Gesellschaft vom Momente, wo die Schwangerschaft dcr Mnttcr constatirt ist, bis zum Alter dcr Majorcunität zn unterhalten nnd gleichmäßig für alle in allen Graden der Wissenschaft nnd dcr Industrie von dcr untersten Volksschule an bis in die höchsten Lehranstalten zn erziehen nud zu unterrichten sind. Wir stellen als Grundlage dcr ökonomischen Gerechtigkeit folgendes Prinzip ans: Dcr Grund uud Boden sollen nnr denen gehören, welche ihn mit ihren Armen bebauen — uud da jede menschliche Arvcit nur in der Association prodnctiv ist. so bcanspruchcu wir den Grund und Boden für die Gc-melndcu oder bäuerlichen Gcnosscuschaften, wie wir die Capttal.cn und audcre Arbeitswerkzeuge für die indn-striellcn Genossenschaften verlangen, von denen die einen wie die anderen auf dcr vollkommensten Freiheit und ökonomischen und politischen Gleichheit dcr Arbeiter be-illhcn. Jede politische Organisation soll in Zuknnft uur cinc freie Föderation freier bäuerlicher und industrieller Genossenschaften sein. Demzufolge wollen wir im Namen der politischen '.«k l«^», Refreimia der VollSmasscn die Vcrnichtuna oder, wenn man lieber will, die ^iqnioirnng des Staates — seine radicalc Nicdcrrcißung mit allcu seinen kirchlichen, politischen, bürgerlichen, juridischen, financicllen, militärischen und vurcankratischcn Einrichtungen. Wir wollen absolute Freiheit für alle Völker, russische nnd nicht russische, heute vom Kaiserreiche aller Russcnländcr nntcrdrückt, mit dem absoluten Recht für jeden, über sich selbst zu disponircn nnd sich selbst nach seinen eigenen Trieben zu leiten, damit, sich von unten nach oben föderalisircnd, diejenigen nntcr ihnen, welche Mitglieder deS russischen Volles werden wollen, mit ihm (Rnßland) eine wahrhaft freie Gesellschaft bilden können, welche sich ihrerseits wieder föderativ mit anderen ähnlichen, in Enropa nnd dcr ganzen Welt nach denselben Principien sich organisircndcn Gesellschaften vereinigt." Hicmil schließt das Programm. Dcr „Bund" bc-mcrtt dazu: „Wie man sieht, liegt dcr Schwerpunkt desselben in dem Schlußsätze, welcher ganz offen die nngchenerlichc Idee der Centralisation aller menschlichen (nnd unmenschlichen) Freiheiten uuter dcr Acgidc Rußland's anstrebt. DaS rnssischc Volk soll in eine Hcerdc ol,nc Ehe- nnd Fami-ll'cnbandc nmgcwandclt nnd dcr Mitlclpnnkt, das Hanpt aller übrigen Völker werden. DaS ist denn doch die monströseste von allen Utopien — wenn dieses Wort hier wirklich noch angewendet werden darf — mit wel' chcn von dieser Seite die Welt bisher beglückt worden ist, Wenn diese Herren ihren 80 Millionen Russen, von denen 70 Millionen weder lesen noch schreiben können, znr Gesittung nnd Bildnng verhelfen und im Namen ihrer ^andslcutc fort und fort mit Wort nnd Schrift gegen die Unterdrückung Polcn's protcstircn würden, so wären sie am rechten Platze und erfüllten eine lobcnöwcrthc Mission; allein statt dessen drängen sie sich bald anmaßend, bald sclavisch schmeichelnd als Lchrmci-slcr in alle möglichen Comites, Vereine uud Eongrcsse, säen Zwietracht, treiben jeden Augenblick zn stets weiter gehenden unausführbaren Fordcrnngcn lind werden so wahrscheinlich ohne es zu wissen und zn wollen, die wirksamsten Helfershelfer der Reaction, welche anf dem Throne nnd dem Altare waltet. Wie kann cs zur Erhöhnng des Ansehens der großartig angelegten socialen Institute unserer Zeit, der Arbcitcrassociation nnd der Fricdensliga beitragen, wenn Personen, welche als hervorragende nnd einflußreiche Mitglieder derselben gelten, solche nnsinnigc nnd zum Theil geradezu provocirende Programme in die Welt hinaus schleudern? Wird damit nicht vielmehr einer gänzlich absprechenden Kritik über diese Institntc. deren Häupter solche Ansgcbnrtcn zn Tage fördern. Bahn gebrochen? Und müssen nicht die Aufgeklärten und Gesitteten, die Emporstrebenden des russischen Volkes nn ihrer Sache verzweifeln, wenn die Vorkämpfer derselben vor den Angen aller Welt derlei großartige Dummheiten begehen ? In dcr That, wir hätten nicht geglaubt, daß das bc-lannte Wort: „l^'l,!!^ >> ttu,^<> »'iv.<< gerade an denen so treffend zur Wahrheit werden sollte, anf die cS gewiß in letzter Linie gemünzt war. Ueber das Programm selbst haben wir nnr wenige Worte zu verlieren. Es vcrnrtheilt sich durch sich selbst, indem es. ohne auch nur die Spur des Idealen zu tragen, sich doch von A bis Z aus dem Gebiete der Unmöglichkeit bewegt. Kindlich naiv im politischen und organisatorischen Theil, ist es zugleich cynisch ncgircnd gegenüber dcr socialen und religiösen Frage: cs will alles abschaffen, was dem Menschen heilig und nothwendig ist. und bietet doch nichts, rein nichts, was ihn dafür entschädigen könnte. Wir warnen diese zerren vor solchem Beginnen, da wir zur Ehre der Menschheit, und namentlich jener Menschheit, an welche das russische demokratisch > sociale Programm adrcssirt ist, hoffen, daß dieselbe noch lange nicht auf dem Standpunkte angekommen ist und wahrscheinlich nie auf demselben ankommen wird, auf dem Standpunkte, den die Verfasser dcS Programmes vor Angen haben und der an die Stelle der alleinseligmachenden Doctrinen dcr Finsterlinge in Kirche nnd Staat die alleinseligmachenden Doctrincn der Negation nnd dcS nackten Nationalismus setzt. Wir warnen sie im In-tcrcssc dcr Sache, welcher sie zu dienen vorgeben: dcr Befreiung dcr Völker." Vom jpalchchcn Aufstand. Paris, 23. September. Das „Ionrnal dcö D^ bats" bestätigt nach einer Depesche aus San Sebastian, daß die Königin Isabella dahin zurückkehren mußte, nachdem sie die Reise nach Madrid nicht fortsetzen tonnte. Die Erhebung dcr Städte Santona und Malaga wird gleichfalls bestätigt. Das „Si^clc" meldet die Störuug deS Eisenbahnbetriebes in Caslilien. In Madrid war die Aufregung im Wachsen. Briefe anS Madrid vom 21. September Morgens, welche Pariser Bankiers erhielten, sagen, daß ungeachtet deS BclagerungSznstanoes die Cafes in Madrid die ganze Nacht geöffnet blieben. Die Polizei ist nirgends ,u scheu. Die Officiere fratcrnisiren in den Cafös mit den Vnrgcrn. Paris, 23. September. Dic „Patric" bestätigt. >daß die Königin Isabella St. Sebastian nicht ver- lassen habe, und fügt das Gerücht hinzu, daß sie si auf französisches Gebiet begeben soll. Das Ministerum des Innern in Madrin hat na Paris, London, Berlin und Florenz officiell beka«' gegeben, daß die Bcfördcrnng telegraphifchcr Privatoep schcn nach Spanien suöpeudirt wurde. Die „Patric" ocmcntirt das Gerücht von der E richtnng cincr provisorischen Regierung in Madrid M von der Abreise Concha's. Die „Patrie" veröffentlicht eine Depesche auS Lissl von, welche meldet, daß in den Provinzen Portugals vol ständige Ruhe herrsche. Die spanischen Ereignisse habe in Portugal keinerlei Aufregung hervorgebracht. Die „Patrie" sagt: Wir halten die Sachlage i Spanien für sehr ernst, weniger als Thatsache. den als Symplon. Wir bedancru, daß die Königin nicl nach Madrid zurückgekehrt ist. Die französische N, gierung ist nicht glcichgiltig, sie hat aber keinen Orun zu handeln, sondern muß den ^auf der Ereignis! abwarten. Der „Gaulois" bestätigt die Erhebung von 3)° lencia nnd sagt, Olozaga, Prim und Serrano sen designirt, einen Theil dcr provisorischen Regierung j bilden. Der „Figaro" meldet, daß die Insurgenten it Besitze dcr Puerta del Sol. in Madrid seien. In Saragossa wurden Barrikaden errichtet. Marquis Armiago, Schwiegersohn Odonnels, so Mitglied des RevolntionsconM's von Madrid seil Eoncha unterhandle mit ihm, um die Revolution zu Annahme cincr einstweiligen Regentschaft bis znr W jorcnnität des Prinzen von Asturicn zn bestimmen. Die „Agcncc Havas" fügt hinzn, daß dicfe Nach richten dcr Bestätigung bedürfen. Paris, 23. September. Die „France" meldc uud bestätigt die Nachricht, daß französische Kriegsschiff Äcrcitschaftöordrc crhaltcn habcn, nach dcr spanische Küste abzugehen, jcdoch nur znm Schutze der franzöp schcn Nationalen. Eie „Epoquc" sagt. die Börse erholte sich gegci Schluß auf das Gerücht, daß Prim von treugebliebene! Truppen verhaftet wurde. San Sebastian, 22. September. (AuS off> cicller Quelle) Marquis de Novaliches hat in Vailci beträchtliche Streitkrästc vereinigt und marschirt nacl Andalusien. In Cordova wurde die Ordnung wieder hergestellt Geueral Incstal marschirt gegen Santandcr lllit Santona, welche sich erhoben habcu. Iu Alicante ist die Bewegung gescheitert. Die Insurgenten von Fcrrol erschienen vor E^ runna, sie begegneten aber der Weigerung des dortig^ Generalcapitains, mit ihnen gemeinschaftliche Sache p' machen. Die Generäle in den andcren Theilen Spaniel constatirtcn die daselbst herrschende Rnhe. San Sebastian, 23. September. (Ans off> cieller Oncllc.) Marquis Nooalichcs hat sich, nachde»' er iu Cordova cinmarschirtc, gegen Scoilla in Velve» gnng gesetzt. Die aufständischen Kriegsschiffe von Fcrrol sind, nachdem ihr Versuch, Corunna znr Erhebung zn bringen, gescheitert ist, nach Forrol zurückgekehrt. Graf Girgcnti ist in Madrid eingetroffen. Catalonicu, Arragonien, Valencia, die beiden s^ stilicn und Madrid sind ruhig. Oesterreich. Wien, 22. September. (Die angcblich e M'' nistcrkrisiS.) Die „Wr. Abcndpost" schreibt: Die galizischen Angelegenheiten veranlassen hente cin Wi^ ncr Blatt zu weitgehenden Combinationen, welche sich '" dcr Behauptung einer angeblichen acutcn Ministcrlrisis zuspitzen. Ohne in alle Einzelheiten dieser Conjecture" einzugehen, wollen wir den Behauptungen des erwähnte» Blattes gegenüber nur conslatiren, daß bezüglich del galizischen Angelegenheit zwischen Sr. Excellenz dcm Hcrl" Reichskanzler und dem diesseitigen Ministerium lci^ Differenz und auch in letzterem leine Spaltung besteht ES kann also anch von einer Ministcrkrisis ans dieses Grunde keine Rede sein, und cs ist selbstvcrständll^ daß für das Verhalten dcr Regierung nur die besteht Verfassung maßgebend sein kann. ,.. - (Ueber die Ankunft Ihrer Majesty der Kaiserin) schreibt man dcr „Wiener Abcndpost aus Pest, 22. September: Abermals hat Ungarn das Glück, Ihrc Majestät, die vom ungarischen Volk so t"' verehrte Königin anf seinem Boden zu begrüßen. 3"^ konnten dic bei den früheren Gelegenheiten stets unt ^ Frische nnd Wärme dcr ersten Empfindung znm "U^ druck gelangten Gefühle heute sich nicht änßcrn, da al Empfangsfeierlichkeiten verbeten waren und Ihre ^. jeslät die Landeshauptstadt diesmal nicht berührte, u 4 Uhr 45 Minuten langte der Zug, welcher den Alm. höchsten Gast und die Frau Erzherzogin Valerie nM dem mitgckommencn Hofpersonalc brachte, in Steu^ bruch nächst Pest an, wo sich dcr Minister des Inner' Baron We nth eim, der Stadthauptmamlstelluertrelc Polgar. Vicestadthauptmann Stabler, mcyrel städtische Commissure und eine kleine Anzahl P""" cingcfundcn hatten. — Der heranvrauscndc Zu« wu» von dem erwähnten Pnblicum mit herzlichen AM",; 1611 begrüßt und nachdem Oaron Wcnckhcim vou Ihrer Ma-icslät im Hofwaygon für eine kurze Frist empfangen worden war, setzte sich der Zug wieder anf der ungarischen Nordbahn nach Oödöllö in Bemessung. Auf dieser Strecke war dem Train eine uenc ^ocoiuotiv>: uorqe-spannt, die den Namen ..Fran; Denk" führt. — Um <> Uhr langten Ihre Majestät in Gödöllö an. Prass, 22. September. (Urtheil.) Der Redacteur der „Correspondent, Joseph Kreis, wurde wc-licn Vergehens der Aufwieglung zu zweimonatlichem mit Fasten verschärftem strengem Arrest nnd zn 200 Gulden Cautionsvcrlnst vcrnrthcilt. Trieft, 22. September. (Adresse.) Eine Deputation hiesiger Griechen überreichte dem Admiral Farra-lMt cine vcm sämmtliche» hier angesiedelte» Griechen mitcnrichnclc Acness/, worin sie den Dank für die Griechenland nnd Kreta bewiesene" Tympnlliicn aufsprechen und diese Gcsinmmgcn zur Kenntniß der amerikanischen Neqirnina, zn bringen biltcu. Das Dcputatwnömitglici', Professor ^ivada, hielt eine schwunghafte englische An-sp'ache, worauf Admiral Farragut, auf die ruhmvolle Vergangenheit Griechenlands hiuwcifcnd, darin cmc Bürgschaft für den znlüufligcu Fortschritt Griechenlands erblickt. Die amerikanische Regierung habe ihrc Sympathien bewiesen uud könne gegen die europäische Diplomatie nicht mehr thun. Die amerikanische Nutiou werde über die ^r^tciisn' nach Möglichkeit urllcrsiützcn. — 2!i. September. (Adiuiral Farragut.) Vei dem gestrigen Diner erwiederte Admiral Farragut den vom ^inienschifföcapitän Duswa auf die Flotte der Vcreinigtln Slaaten nnd auf das Wohl des Admirals Fnrragut ausgebrachten Toast, indem cr sagte, er trinke seinerseits auf das Gedeihen der österreichischen Flotte, welche so glänzende Beweise ihrer Tüchtigkeit abgelegt, und auf die Gesundheit des tapferen Admirals Tegctt^ hoff, welchen hier nicht getroffen zu haben cr tief bedauere; cr bewundere in feinem Freunde Tcgctthoff das Genie und dic Thatkraft, welche cr so glänzend bewährt habc. Er trinke nnch anf das Wohl der Armee uud danke für die in Oesterreich gefundene freundliche Auf-uahme. Schließlich bitte cr die Ueberzeugung zu hegen,! daß man österreichische Offiziere, wenn sie nach sciuer^ Heimat kommen, mit offenen Armen und warmen Herzen empfangen werde. Den Toast auf dic Armee erwiederte FeldmarschaMicutcnaut v. Möring, Pest, 23. September. Die „Pester Correspondent meldet ans der gestrigen Ab e no confer enz der linken: In der Wcinzchcntfrage wird die Partei sich in den Scetionen passiv veralten. Hinsichtlich des Budgets wird die Linke keine Einwendungen gegen die einzelnen Posten machen, sich aber dagcgcu verwahrn , daß die nach dem Wnnsche des Finanzministcrs darin aufgestellten Principien anerkannt werden. Ausland. Berlin, 23. September. (Der preußische Landtag) dürfte wahrscheinlich für den 8. November cnchcrnfcu wcrdcu. — Der Kaiser von Nuß land trifft am Sonntag früh hicr ein und reist am Moutag Abends nach Warfchau ab. - ^ Der König reist un-Utittelbar darauf zur Feier des Geburtstages der Königin ^ach Baden-Baden, wo cr vierzehn Tagc verweilen wird. München, 23. September. (D crHcrzog von ^cinonrs) ist heute Nachmittags mu Familie und "tglcitnug hier eiugctroffcu uud im Hotel „zu den b>cr Jahreszeiten" abgestiegen. Au»,, 23. September. (Eiu Schreiben des pnpstcs.) Das „Giornalc di Roma" veröffeutlieltt ^u Schreiben des Papstes an die Bischöfe oricutalischcu "itus, welche keine Gemeinschaft mit dem apostolischen stuhle haben. Das Schreiben des Papstes beklagt die ^slehcndc Spaltnng uud ladet die Bischöfe ciu, bei der ^Mncnifchcn Eynodc im nächsten Jahre mitzuwirken, ^n jede Spaltung abzuwenden und cinc Vereinigung ^l dem apostolischen Stuhle zu bewerkstelligen. ^, Paris, 22. September. (Verschiedenes.) s:!^ Journale begrüßen sehr lebhaft die friedlichen Vcr-^^'""gcu des Königü von Preußen in Hamburg. — di,." ^'icf «us Cauen an die „France" meldet, daß f.' 9ricchischc Regierung sich der Rückkehr der lretcusi-'^" Nüchllinge in >hrc Heimat widersetze. — Dic „mtrie" sagt, General Prim habc London nicht vcr-"Mn. Sic versichert, daß die französische Regierung ^chlos'>u sci^ in Bezug anf Spanien strenge Neutralist zu bewahren. — Dic „Gazette dc France" erwähnt °cs Gerüchtes von einer ausnnndischcn Bcwcguug auf ^»lcilicn. Epanieu. (Rcvolntio n.) Dic fragmcntnri- « Bcrichtc lnsscn uns vorläufig über das Ziel dieser n,"° uUun noch im Unklaren. Uebcrhaupt müssen die r w -Uiadrid kommenden Depeschen, dic allc aus offi- w/ ^"^lc stannucn. mit größter Reserve anfgcnom- u wcrdeu. Ein Privat-Tclcgramm in der ..Wiener "widpo,i" vom 20. September bringt authentische Nach- Men von Bedeutung. Diese melden: „6>uc Rcvolu- ss."'U/u,f der Flotlc von Cadiz- ausgcbrocheu: die "lndcllc widersteht noch. Dic nach den cauarischcu ^' Ittn c^llirten Generale sind durch eine Revolte nach ^Paulen zurückgeführt. Serrano ist ohne Widerstand w, ^ "'gezogen. Grauada und Malaga sind noch "u. Dle von den Insurgenten dcr Königin vorgeleg- ten Bedingungen sind folgende.- Abdankung zu Gunsten des Kronprinzen; Einberufung dcr Eortes zu einer na-lionnlcu constitnirendcn Versammlung. MiS. Ducro ist Eunuuandunt zn Madrid, Mal. Pczucla in Andalusien, Eheste in Barcelona, Ealoug in Valencia. Madrid ist ruhig. Die Königin wird diesen Abend erwartet. Alles ans officicllcr Quelle/' — (Der neue spanische Premier.) Nach dcr am 22. d. veröffentlichten Pariser Depesche des „Abcnd-Monitcnr" hat Gonzalez Bravo seine Demission gegeben uud dem Marschnll Concha die Führung des Cabinets übertragen. Dcr Minister, Don Jose dc la Eoncha, Marquis dc la Havana, jüngerer Bruder des bctanutcn spanischcu Generals und Staatsmannes Don Manuel dc la Eoncha und gleichfalls spanischer General, wnrde zn Madrid im Iahrc 1800 geboren, diente cinc Zeitlang in Amerika und zeichnete sich namentlich ! in dein Kriege gegen die Karlistcn in dcu uördlichcn Provinzen Spaniens aus. Nach dcr Convention von Acrgara zum General-Lieutenant ernannt, bekleidete cr von 1843—1846 den Posten eines General-Capitäus in dcn baskischen Provinzen und unterdrückte in energischer Weise dcu Aufstand zu Sant-Iago. Bei dieser Gelegenheit zum Eommaudautcu 0n onnt' dcr spanischen Cavalcric ernannt, wurde cr im Iahrc 1849 General-Eapitäu dcr Insel Cuba, von wo man ihn in Folge des Anfslandsocrsucheö des Abcutcucrcrs Lopez plötzlich wieder abberief und ihn durch dcn Gcucral Eancdo ersetzte. Im folgenden Iahrc stellte cr sich mit seinem Bruder anf dic Seite dcr Opposition. Im Jänner 1854 nach Majorca verbannt und aus den Armcclistcn gestrichen,! flüchtete cr uach Frankreich, wo ein Rcgiernngs-Erlaß' ihn nach der Stadt Bordeaux verwies. Die Revolution im Juli 1854 führte ihn wieder auf seinen Posten als Gcncral-Eapitän von Cuba, von dem cr nach Nnckkcbr des Generals Naruacz 185«^ anfs Neue entbunden wnrde. Nach dcn skizzirteu Auteccdcnticn des Marschalls ist mau berechtigt, anzunehmen, daß nntcr seiner Führung cin liberales Regime cudlich in Spauieu zum Durchbruch kommen tanu, ob ciu solches aber mit dcr Köuigiu Isabella sich vereinbaren lasse, ist eben die Frage, welche der jetzigen Bewegung einen so großen Umfang verleiht. McMlmuKeiten. Gin Protest aus Untersteiermark. Die Vertretung der Stabtgemeinde Windisch-Feislriz lhat am 18. d. mit Slimmeneinhclligleil den Beschluß gc< saht. sich feierlichst gegen die von einigen sloveniscken Abgeordneten im slciermärkischen Landtage angeblich im Namen der slovcmschen Bevölkerung von Untcrstcier-mail angeregte Trennung des Unterlandes von der Oder-steicimcnt uno Verschmelzullg desselben mit einigen Nach-barkconlände,n zu einem eigenen „Slovenien" zu ver« wahren. Diese Verwahrung wurde dem Landtagsabgeord-inten Dr. Oi>car Schmidt zur Vorlage an den lleirrmarli« schcn Landtag übclnnttelt. Dei Protest laulet nach der Mittheilung der „Tagespost" solgendetmaßcu! „Hoher steierm. Landtag: In der Sitzung des steierm. Landtages vom 9. d. murre von einem derjenigen Abgeordneten, welche sitt sich allein das 3lecht in Anspiuck nehmen, die Wünsche der slowenischen Äcuöllerung Nnleisteiermarks za kennen und den lloveniscken Tdcil der Steiermaik in Wahihcit zu vertreten, die Behauptung ausgestellt: „die Slovene» seien cud' lich zur Cltenntinh gcsüdrt, dah nur ihre Vereinigung in cin eigenes Vl'lwaltungsgeoiet mit nationaler Aoministia-lion der Weg sei, ihre Nationalität zu erhalten und zu rnlwicül» uno zugleich den internationalen Ineoen wieder herzustellen". In unserer Stadtgemrinde braucht, der internationale Friede nicht wieder hergestellt zu weiden, indtM derselbe niemals geüört wurde. Die Bewohner unserer Stadt, Slovene», und Deutsche, erblisen in jenem lünsllichcn und gewaltsamen Heraufbeschwüren des Gegensatzeü ocr Nationalitüten nur das Äe-strcdcn, im gänzlichen Verkennen der wahren praktischen Interessen der Bevölkerung von Unter-Steiermart Zustände herbeizuführen, die mit dem Wohle des Landes sich nicht vertragen. l Insbesondere fühlen wir uns gedrungen, öffenllich zu erklären und zur Kennlnih des hohen Lcindlageö zu düngen, dah der Gedanle einer Trennung der unteren Steicr-mark von dcn übrigen Theüen des Kronlandeö mit unseren Wünschen und Interessen im schreien osten Widersprüche steht." Vertretung der Sladtgemeinde Windisch°Feisttiz in Unter-Steieimart, am 16. September 1808. (Folgen die Unterschriften.) — (Allerhöchste Spenden.) Zur Wievererbau-ung dcä abgerannten Stisteo Fiecbt und dcr Kirche hahen Se. Majcstl'Kaiser Ferdinand 2000 fl,, Ihre Majestät die Kaiselm Ätaria Anna 1000 ft. und Se. f. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Karl Ludwig 500 ft. Huldvolist gespende!. — Ibre Majestät die Kaiserin Karo-lina Augusta hahen dem Budweiser Knabensemlnar den Btttag von 300 fl. gewidmet. — (Erschütternder N n glü ckö f a ll.) Dieser Tage ereignete sich in Linz nachstehender erschütternder Un» glücksfall: Herr August Haltivagner, dr einzige hoffnungsvolle Sohn des hüsigen llnommirten Handlunyshauscs Johann Hartwcgner, 24 Jahre alt, fnhr mit seiner 18 Jahre alten Braut Fräulein Magdalena, einem bildhübschen Mädchen, der einzigen Tochter des Herrn Karl Maier, HauZbe« sißers und Färbeimeisters, mit dem genannten Vater und dem Tparcassebeamten Herrn Friedrich Feichlinger in einer Weibzille auf der Donau zurück von einem Ausflüge nach Ol-tcnZheim, und sämmtliche Personen aerietken auf der Fahrt unter das grohc Wasserrad der Schifsmilhle an der Ulsahr-wilnd. Ein Schrei des Entsetzens bezeichnet den Moment, m welchem das Schiffchen sammt den 4 Personen unter den Speichen des Raoes verschwand. Der des Schwim-mens unlundigc Herr Karl Maier klammerte sich beim Wie-dliemvortommen an einen Balten der Müble mit solcher Krast an, daß cr sich einen Theil seiner Fingernägel wegriß, er war gerettet und wurde mit dem Hute seiner Toch« tcr, den cr im Vorbeisckwimmcn aufgefangen hatte, ans Land gt'wacht i ebenso t>nn dcr Spareass^bcamte, Herr Feich-linger, welcher alo Schwimmer eine Strecke abwärts schwamm, Mcllich davon. Nicht so das Brautpaar, welches nun ver Tod vermalt hat. Herr August Hartwagner, ein sehr guter Schwimmer, umfafue beim Einirittc der Katastrophe das Madckcn, in der Absicht, cs zu retten; Beide versanken je' roch in die Tilfe, und kamen nicht mehr zum Vo:schein. — (Crceß.) In der Fozaroser Kaserne in Her» mannsstadt hat vor einigen Tagen ein Crceß stattgefunden, der in seiner Gräßlichkeit so ziemlich einzig dasteht- Vier Mann vom Infanterie-Gegimente Alexander hatten nämlich den gräßlichen Entschluß gcsaßt, ihren Zugsiorporal wegen seiner IernuinUich zu grohen Stienge im Dienste in Gesellschaft zu ermolden. I» Folge dessen wurde dem schlafenden Unglllcklichni mit einem Faschinenmesser der Kopf, und mit Gewehrkolben dcr übrige Körper s? arg zugerichtet, oaß an seinem Auskommen anzweifelt wird. Das sofortige Entdeck.n der Veibrecker soll dem energischen Vorgehen des Compagnie.-Commandllnten und des Insvections-Officieis zu verdanken sein. — (Den armen Ostpreußen) steht, wie aus Berlin geschrieben wird, ein neuer, viel ichlimmerer Feld« zug gegen den Hungertod bevor, als der vorjährige war. Alle Wtlt hat dies bereits vorausgesehen, nur der N^gierunaspräsident Maurach nnd Gras Eulenburg nicht. Bis jetzt siüd alle Bemühungen des Volkes um Vordeugungs» mittel vergebens gewesen. A» der Nothwendigkeit einer Staatshilfe darf nicht mehr gezweifelt werden, da aus allen Kreisen Klagen über die schlechte Ernte und Besorgnisse für die Zukunft laut werden. Eine dcr traurigen Nachrvehen des vvngcn Nothstandes, welche der in Folge dessen eing^ tretene Hungertyphus geschaffen hat , sind die zahlreichen Waisen und deren Erhaltung, filr welche die Communal-verbände auskommen müssen. Der Staat überläßt alles der Plivatwohltdätigteit, und t,ok ciNeoern werden die Steuern mit der glühten Härte eingetrirbeü. — (Ein Touristen-Abenteuer.) Dem Verner „Bund" w'nd glschtiebcn: Am 11. d. hatte ich mit meh» rercn anderen Rnsenden das furchtbar großartige Schau» spiel eines Gewitters auf dem Fanlhorn, wie man uns sagt, seit 40 Jahren das erste Ereignih dieser Art. Etwa von 5 Uhr 45 Minuten his gegen 6 Uhr stand das Gewillter über dem Vrienzersee, tiefer als die Faulbornsvihe. Das von der Sonne hellbeleuchtete Ufcr des Vrienzersee'6 die dunkeln, Blil; und Donner bergenden Wollen zu un» seren Fllhen gewühlten einen Andlicl von wunvctbarer Erhabenheit. Gegen L Uhr war die klcclrische Spannung so stark, daß die Haare auf den Köpfen knisterten i ja es schien uns, als ob die Köpfe der lehten, auf der Spitze stehenden vier Herren sogar clcclibch leuchteten. Das er-rcgte selbst in den Herzen der muthigsten Zuschauer ein gc» wisses Grauen und alles zog sich eiligst in da5 Gasthaus zurück. Gleich darauf sing es an zu hageln, Blitz auf Blih zuckte rings um uns auf und Schlag aus Verlag erdröhn« ten die furchtbaren Donnerfchläge uno daö Echo gab j,-lptüche der Frauen anf da« Wahlrecht sind von den off,-ciellen Ncuisoren kurzer Hand beseitigt worsen. In Manchester vcllangte die unermüdliche Mis; Aecler, als Secre' tälin der bekannten Cmancipationsg.sellschast, sin »ichl weniger als 5,000 Damen das Wahlrecht, sie wurde natürlich znr Nube verwiesen ' aber sie tttudiqte a». dah sie an die l'öhercn Gelickt-'l'öje, ^Welliren weide. Die ricliter-liche Entscheidung wird allerdings gegen s,e aussallen, adcr doch dazu dienen, die Agitation im Fluk zu cihalten. Daß wieder ein Antrug auf politische Gleichjlcllung des Weibcß mit dem Mann in das Unterhaus geblacht werden wird, erlno.t leinen Zweif.l. F^I. Aceler e.llälte vor dem wissenschaftlichen Congnsl in Norwich: dah die Vergötterung, welche den jungen und schönen Mitgliedern zu Theil werde, die übrigen — also die nicht-jungen und nicht-schönen -sür ihr Lo-5 nicht zu euischädig.n vermöge. Da6 mag richtig sein: nur scheint Frl. Becker zu übersehen, las; ihre Schutzbefohlenen durch ihre fanatische Agitation immer unlirbcns-würdigel, häßlicher und »»weiblicher werden, — (Das Nie se ndam v s s ebi sf „Great Ea -stern"), welches znr Legung dec' Kabels der anglo.fra'üli-sctie» Ttlegraphen-GeslllsH'aft zwischen Frankreich unv den Vereinigten Staaten au?ersehtN ist, wird zu diesem Behufe in der Merseu bei Liverpool aufs emsigste ausgerüstet. Am 12. October segelt das Schiff nach Sheernch, um dort für die atlantische Neise vollends ausgerüstet zu weiden, — (Sich er Heils sarg.) Amerikanische Alälter enthalten auöiühilichc Berichte über die neue und höchst eigenthümliche Elfindung eines Deutschen . Namens Wester, im Staate Neu-Iersey. Der Eisinder, von dem Glaub.» be< fangen, dah trotz aller Vorsicht dennoch viele Menschen lebendig begraben weiden, hat zur Abwehr dagegen einen so-genannten Eichelheitssarg koostruirt. 6c ist uiel großer al« ein gewöhnlicher Sarg, und unter dem Kopfende befindet sich ein „Behältniß für Es;- unl, Tlintwaaren »md stärkende Mittel." Vom oberen Tbeil des 5a,gdectcls, welcher beweglich ist, erbebt sich ein fußhoher Kasten, der etwa 2 Fuß im Durchmesser und fast das Ansehen eineö Schornsteines hat, Der obere Raum oieser Nül»ce i!l durcb einen Dicke! verschlossen, der vermöge eine-) innerhalb angebrachten Spcing-werkeH steöff»«t werden kann, und gleich darunter befindet sich eine Schnur mit einer Glocke. Wiro die Schnur gezogen, so lautet die Glocke und das Epringwert schlägt den Teckel reö Schornsteines zulücl An beiden Seilen de6 letzteren sind Ileine Stufen angebracht, und loenn c? oem im Sarge Liegende» tu liebt, so fa»n er bi« aus die Spitze sleiqcn und durck die Oesfnung an die freie Lust a/langen. „Oder sonst," sagt die Beschreibung dieser sinnreichen Erfindung, „tann der Begrabene ruhig liegen bleiben, sein Frühslück verzehlen, seinen Wmi trinken, den TodleügrÜber herbeillingeln und mit dissen Hilfe, den Sarg und daS Grab verlassen." In einem Aiergaiten in Iersen hat Herr Wester jüngst i» Gegenwart von 000 Zuschauern die Leistungsfähigkeit seines Sickerheitssargeö an seiner eigenen Person a/plüst. Zu diesem Behufe wurde ein 0 F»s; tiefes Giab gegraben und der Erfinder legte sick in den Sarg. der reich mit Blunu'iiguttlandeu geschmückt war, hinein. (5me Musik-bante spielte einen Tlauc»chosal und nach Veilauf einer Vieltelslunde war .Herr Wester „mit allen Feieilichteilen zur Elde btslattkt," ^ war verabredet, dah er zwei Stunden im Grabe bleiben sollte, aber die Zuschauelme.lge wurde ungeduldig und nach Vellauf von 5» Vieclelstunpcn gab einer der Gehilfen des Helin Wester das Zeichen zu dessen Auferstehung aus dem Grabe. „Eine Minute später stieg Herr Wester, ohne jede Hilfe, mit der größten Leichtigkeit aus dem Sarge an die Oberfläche." Die entzückte Menge Ilinzte aus ihn zu, um ihn z» umcnmen und zu feiner (5l-sindung Glück zu wünschen. ^! o c a l e s. — iIinc Rathsstcllc beim hiesigen l. t. Laudesgerichte) mit dem Gehalte von 1470 sl. eventuell 1080 fl. und dem VoirüÄungörecht in die Gehaltsstufe von 18W fl. ist zu besten. Beweibungen sind bis 18. October beim Plüsioeuten des hiesigen Landcsgerichtcö einzubingcn. — (Gesunden.) Ein schwarzscircner Güilel mit Schlnfc wurde uolgeslecn uach dem Theater in ocr Stern-allec gesunden und tann in, Zeitluigs-Eomptoir abgeholt werden. — (D i e b st a h I.) Dienolag Nachts gegen drei Uhr wurden i» eincm Gasthause in der Hllosteillauengasse mehrere dem Wirthe gehörige Kleidungsstücke entwendet, wobei der Dieb dieselben dulch ein vergilteltlS Fenster herausholte. (5i>l zufallig dazu lommender Knecht bindelt,.' zwai den TlMcr, auf dicfem sonderbaren Wegc noch weitere Aliiujionen oolzunlhmen, doch konnte er ccs lederen nicht habhaft werden, iurem ihm dieser während dls Ringens einen Stich in die Hand beibrachte und düsen Moment zur Flucht benutzte. — (Theater.) Langel'ö „Gevatter voi> del Strahe" »st ein echtes Wiener Zeitstück. Der remoüprei' tlve Beifall, der den Woiten Kaiser Joseph?, sowie denen des Pfarrers solgte, galt wohl mehr den Worten als den Darstellern uno beweist, das; Langer den Zeitgeist zu benutzen verstand. Iu ter darauffolgende» Operette „S a -Ion Pitzelberger" bemühten sich die T>a'gcr der Haupt-paltien, die Herren Moser, Parlh und Müller sowie Fcl. Iessila, die Aufführung zu ui^r beflitdigenden zu machen, wac> ihnen auch fowohl in Bez^g auf Spiel als Gesang oolUommen gelangt Das Hauü war ziimlich gut bcsucht. Aus icn Landlagnl. ^ inz, li2. September. Bci dcr Abstilltmung üdcv dic Ncgicrungsvurlagc, bctrcfftnd die Gcstiiilnililigcn, wcnn ein ^andtag^cibgcordiiclcr in Untersuchnüg oder Strafe verfällt, erlangt weder der Entwurf dcö Bcrfas-slinsssausschusscij, noch die Ncgicruligouurlagc die erforderliche Zweiorittelmujorltät. Die Präliminarien des Orundcntlastungofondö für 1869 werden iiinh den Anträgen dcS Finanzansschnsscs mit einer Umlage von achtzehn Kreuzern angenommen. Briinn. 22. September. Ein Dringlichkcitöcm-trag des Abgeordneten Esingcr auf Negulirnug des Ar-mcnwcscnö im Eintlangc mit der autonomen Stellung der Gemeinde wird dem Wohlthätigtcitsan^schnsse zugewiesen. Hierauf wild die Sitzung nm 2 Uhr unterbrochen. In der Abendsitzuug wird nach lebhafter Debatte die Berathung nlier das Statut der Brnnncr Krankenanstalt auf die nächste LandtagSscssion vertagt. Troppan, 23. September. Der Landtag de^ schloß, Ihre Majestäten auf der Durchreise durch Schlesien durch eine Dcpntation zn begrüßen. Die Generaldebatte über das Schulanfsichtsgesctz wurde geschlossen und dieses Gesetz in der Epeeialdcbattc dis zum § tt erledigt. öcmbcra, 23. September. Die Ocn.raldcbatlc über die Adresse uud Resolution wird fortgesetzt, ltrzeczn' nowicz, verlangt vermehrte Fordcrnngcn für die ^ande^-gcsctzgcbung lind eine tlarcrc Fassuna der Resolution. Noch wcitcr gcht in dieser Richtung Fürst Adam Sa-pieha. Adam Polocti begnügt sich mit ocn bekannlc!, vier Punkten. Zyblilicwiez und der Referent dcs AuS. schussc?, Orocholsti, vertheidigen die Commissiiousvor' lagc, Smolta seinen Antrag. ^ embcrg, 24. September. (Tr. Ztg.) Fortsetzung und Schluß der Generaldebatte über die Adresse und die Resolution. In der Abcnositzuua, wurde der Antrag Smolka'ö verworfen. Czernovitz, 22. September. Ueber Mittheilung des ^andcshanptmanns, daß die Reise Ihrer Majestä- ten dcs Kaisers nno der Kaiserin sich mit höchster Wahrscheinlichkeit uach der Bukowina erstrecken werde, wird ein fünfglicdrigcs Comit>' ,;nr Berathung der Empfangsfeierlichkeiten gewählt und bcanftragt, in der nächste» Sitzuug Bericht zu erstatten. Das Gesetz über Acndc-lnng dcö § l.8 der ^andcsordnnng wird in zweiter und dritter Lesung angenommen, ferner wird beschlossen, die Regierung um mehrere Aenderungen in der nencn po-lltischcn uud gerichtlichen Tcrritorialcintheilung zu ersuchen. Gvrz, 22. Scpteinber. Der Voranschlag für das Jahr 1868 mit einem Klfterc. Znschlagc und der Voranschlag des Arntcnfonds für 1808 werden angcnommm. Agram, 22. September. Bischof Nikolajcvic cnt' schuldigt sein Fernbleiben vom Landtage. Hierauf wird zur Generaldebatte über das Nusgleichsoperat geschritten, Für das Majoritätsvutum sprechen: Hofrath ZllltaiN' vic und Suhaj. Zlatarovic ermähnt znr Eintracht lind schließt mit den Worten.- Alles fürs Vaterland. Da^ V^inoritätsvotum vertreten Zirkovic, Arlic nnd BarB Hrllcndach. letzterer ist hauptsächlich gegen den Modus der von der Majorität angenommenen Lösung der Fi-nanzfragc. A g r a m , 23. September. Vonmia und Genosst!' reichten einen Protest gegen die Gesetzlichkeit der Majo-ritätsbcschlüssc ein. Der Landtag beschließt, denselben dem Vonciua einfach znrückznstcllcn. Paris, 24. September. (Tr. Ztg.) Der ,.Mo!,i< teur" schreibt: Obgleich ^lachrichtcu aus Spanien iml-den, daß aufständische Bewegungen an verschiedenen Pnnktcn aufgebrochen sind, so beengen sie dennoch, dnß die Rebellion i» Folge der Haltung der Bevölkerung nirgends ernstliche Fortschritte machen konnte. Eoncha hat gestern die Madrider Trnppen Revnc passiren lassen und sich zu deren gutem Geist beglückwünscht. Madrid, 23. September. Das Gcsammtministc-rium wnrdc entlassen. Eoncha bringt aber lein ncnes zu Staude. Die provisorische Regierung zn Scvilla rief Esparlero zum Präsidenten aus. Die andalnsischc In snrettionsarmcc ist 14.000 Mann stark. Außerdem verfügen die Aufständischen über cilf Kriegsschiffe mit fünftausend Mann. Telegraphische Wechselcourse »ONI 24, Seplcmbri'. l>perc. MclaMmieÄ 56,80. — kperc. Mepl.>rc,Nal!"!!al'NnIehr:! l>»>r 2l!^löai:lrdcl' 81.89. — Hllii'aetieti ?!<>. — ltr^dilliclie'l 20li.!^0. 5.'c,ül)oll N<^,—. - »ilbor 11!i.75. - ii. l Ducken 5).5»2',. Handel uud kroatische Gscompteballk. Tie am I Iten August sanctiuniite cioatische (^^comptebant legt am Isten und 2, October 5,00 Stück Actien zu 20», ft. zur usfent-lichsn Subscription auf. Zeichnung?« finden in Agram, Warasdin, Siss,»k, Kalistadt und Pest statt: am letzteren Platze bei der Anglo-Hungarian-Äant. Die Van! wird Mitte November ihre Wirksamkeit beginnen. Luttozichung vom 23. Tcptember. Wicn: 33 49 9 63 10. Graz: 53 49' 8 31 80. Melem-okWschtt HouliachllllMll iil Qüsluch. d u. Ml), ^^^'1? '^u>!, windstill lräbc I " 2t 2 „ N. ^5«.! ^10,5 W. mäßig z.Hälfte bew. w . l0« Ab. ! 32.»^ ^.12,4 , W. schwach Negen ! ^"' Nachts Negcn. Vmmittagö theilweisc Aufheilcrnna, soiiniss' ^tachminag windig Abends nach 8 Uhr Regen. Daö Tage^' inittcl dcr Wärme > ^ lU^llUlllU)l. Belang Veffentliche Schuld. 5. des Staates (für 100 fl,) Geld Waare In ü. W. zu üpCt. für 100 fi. 5c!.80 54.- dello u. I, 18^; .... 57.00 57,80 detto nichahNiar (>) . . . ^^ 94 __ Sllbel-Anlcl)c>: uou 1864 .' . «7 50 68.50 Silberanl.18<;5 (strcs,) rliclz<;.7(, 5^ ^ delto mi^ !ll)iai:(5onp. „ 5 „ 5^7.W s)7 50 bctlo.....„ 4,;,. 5>0,50 51 - Mit Vnlos, u. I. I8:^> . . , 104- 1li450 ,. „ „ 1854 . . . 7?.— 77.^5 ,. „ „ 1860 zu 500 fl. 81.90 82.- „ „ „ „ 18Ü0 „ 1l)0 „ !)1.50 !)2.— „ „ „ „ 1864 „100,, i)1.50 9160 'lamo-Ncutmfch, zu 42 I.. ilu»l. 23.— 21.— Domaincn 5pcrc, in Silber 105 50 105.75 U der Kronlander (für 100 fl.) Gr.-Eutl.-Oblig. Nicderösteneich . zu 5"/.. 86.40 86,80 Olierasieneich . ., " " ^.— d».- Salzburg...... ^ " ^-"' ^'" Geld Waare Böhmen . . . . zn 5<7„ l<2.— !>2.50 Mähren .... „ 5 „ 8i>.5<^ 90.— Schlesien .... „ 5 „ 88.50 8i). -Stecermail ... „ 5 „ 86.— 86.50 Ungarn.....„ 5 „ 72.50 73.— Trmesn-Bana< . . „ 5 „ 71.75 72.25 Croalicu und Slalwüicn „ 5 „ 70 64.- Ung, m. d. V,-<^, 1867 „ 5 .. 71.50 72,— Tem.B.m.d.B.-6.1867 „ 5 „ 70. 70.50 Actien (pr. Stile!) Natiouaibllnl...... 708.— 7"9,— itaiser Fn'dinands-Nordbahn zu 10UU si. ü. N.....1825.—1830 - «rcdll-Äustall ,n 200 fl, d. W. 206.- 206.25 3t. 0. E«com.-Gd. zi'500fl. ü.W. 620 — 622 — StatSc,se,ü',-Ges. zu 200 si.EM, oder 500 Fr..... ,,52 gg ft. . 150.25 150.75 Ocst.Doii.-Dll!Uvssch,-(3l,'s.^ 519.__ 521.^ Oesterreich. Aoyd iu Trieft ^ " 225.- 228.— Wicu.Danipfm.-Aclg. . " . 360.— 370.— Pester Kettenbrücke .... —.— 43,, — Anglo - Anslrill- Ban! zu 20> fl, 158.— 158.50 z.'cml>erg Ezcri.llwivcr Acticii . 183-183.25 Acrsichcr.-M'scllschast Touau . ,- —.- Pfnlldbriefe (für 100 fl.) National- ^ baut auf > verlosbar ,u 5"/, <»7 80 ^8. -6. M. 1 Natiolialb.ausö.W.uerlc,i!b.5 „ W.20 W.40 Uug. Bod..Ereb.-Alist. zu 5V,,. '.'0.50 01,— Mg. ost Boden-Credit-Änstalt verlosliar zn 5°/.. iu Silber 102.50 103.- üose (pr. Stüel.) Crcd.-A.f.H u.G.z.100fl.