.4^ RV3. Samstag am K. Mai ^ 8 Z H. <^.'. ft..f'^^c!,ii,,,ia" crM'ciüt mit Ausnahme der Sonn- imd Feiertage, täglich, und kostet sammt den Beilagen im Comptoir ganzjährg 11 st halbjährig ^^ ^>lr., n»^ ^' ^nd ^ ^2 ^ halbjährig « ff. Mr die 3>^elluna in'6 H.mz sind h a l bj, ä h ci g W kr.^.chr zu entnchm,. ^ l t der Post Port o 5 l?an7äl/ a "m r Kr?nzband und gedruckter Dresse 15 fi.. halbjährig 7 st. 39 fr. - Inserationsgebühr für eine Spaltete ^ en Nanm er.elbe fur ^ ',,?«,Mi tuna'Z kr., für Pveimalige l fr., für dreimalige 5 kr. C. M. Inserate bis 12 Zeilen kosten l fl. für 3 Mal , 50 kr. s"r2 Mal und ^0 fr. suri Mal einschalten, ^u dies.?, Gcl'üh^u ist nach dein „Provisorischen Gesetze vom 6. November 1850 für Inftrat.onsstäü'.pe!" noch l0 fr. für eine jedesmalige Gmschaltnng hm;u zu rechnen. Zmilicher Theis. dere Faktor in einer Weise bemerklich macht, die nichi nur die Aufmerksamkeit des Fachmannes erregt, sondern anch manche andere, durch Witterungövcrhältuisst mehr oder weuigcr betroffene Personen anreizt, genauere Aufkläruug über solche hervorragcude Phänomene zu suchen. Sie hoffen, wie oft auch diese Hoff-"uug getäuscht wurde, gegen wiederkehrende Ungc-Ma'chlichkciten, Gefahren und Veschädiguugcn vorkehrende Mittel zu finden, während der Meteorologe in diesen scheinbar regellosen Ausuahmcn blitzende Streiflichter erblickt, die ihm einen, wenn gleich nur momentanen und uusichercn Blick in die dnnklc Maschinenkammer gestatten, von welcher aus die Natur den ganzen großartigen Apparat in Vcwcguug setzt.- Auch das vergangene Jahr und der letzte Winter smd an solchen Ereignissen nicht leer ausgegangen uud tenteu Vchördeu nur auf Grundlage eines von einem Thierarztc, oder einem geprüften Knrschmid aus' gestellten Zeugnisses darüber, daß der Hengst gesund, znr Fortpflanzung tüchtig uud mit keinem Erbfehler behaftet sei, ausgefertiget werden. 4. Die Erlaubnißscheinc haben zugleich ciue ge« , uauc Veschrcibuug des Hengstes, nämlich dessen Alter, Körpermaß, Farbe und Abzeichen zn enthalten. 3. Die Lizenzen sind unentgeltlich auszufertigen. 6. Die Verwendung von nicht lizcnzirtcn Privat« Beschälern wird nach Vorschrift des Erlasses der bestandenen k. k. vereinigten Hofkanzlci vom 11. April 1844, Z. 10037, mit einer Gcldbnßc von 2 bis 20 fi. oder verhältnißmäßigem Arreste bestraft. Vorstehende Vorschrift hat mit Beginn der näch> stcu Beschälperiodc 1836 iu Wirksamkeit zu treten und es werden sämmtliche Ländcrstcllcn aufgefordert, auf eine genaue uud strenge Durchführung dieser Maßregel zu driugeu. Freiherr v. Bach. Richtamtlicher Theil. Das Attentat auf den Kaiser Napoleon. Die Pariser Abcudblättcr vom 29. April bringen hierüber ausführliche Berichte. Es ist begreiflich, daß die angegebenen Details nicht ganz gleichlautend sind; so spricht der „Monitem" nur von einem Schuß, während alle übrigen Berichte dahin lauten, daß der Mörder zweimal abfeuerte- doch in der Hauptsache stimmen sie alle übercin. Der „Coustitutionncl" meldet: «Auf, der rechten Seite der Haupt-Allee, fast an der Ecke der Straße Balzac, sah man einen Mann von der Seiten-Allee her ans den Kaiser zugehen. Er hatte die Rechte Hand in der innern Tasche sci> ucs Paletots, als ob er eine Bittschrift hervorziehen jetzt, da die genancn Verzeichnisse derselben vorliegen "ud die Masse der Ziffern, in denen sie gegeben wnr« den, so weit geordnet uud bewältigt ist, daß die Hauptergebnisse zum Vorscheine kommen, dürfte es Manchem nicht unwichtig scheinen, einen Blick iu diese jüngste Vergangenheit zu wcrfcu, um zn beurtheilen, wic günstig oder ungünstig wir ü/diesem Zeiträume von der Natur behandelt wurden und wic sie die von oben kommenden Gaben nicht nur auf uns uud uu-serc nächste Umgebung, sondern anch auf die entlegenen Mitbürger unseres große» Kaiscrstaatcs vertheilt, wie sie insbesondere die beiden Haupttriebfcdcrn alles Gedeihens, Wärme und Regen, über Berggipfel und Thäler, über die Ufer des Meeres und weitgedehutc Ebcucu ausgeschüttet hat. Es liegen zn diesen: Behufe die Einsendungen von nahezu siebzig Vcobachtungsstationen vor, jene nicht gerechnet, welche erst im Verlaufe des Jahres eingetreten sind, die nach den verschiedenen Kronlän-dcrn folgendermaßen vertheilt werden können: in Dalmatien 1, in Trieft 1, im lombardisch-vcnctianischcn Königreiche 2, in Tirol und Vorarlberg 6, in Ungarn 10, in Nicder-Ocstcrreich 1, " der Mi-litärgrcnzc 1, in Böhmen 12, in Kärnten 13, in Krain 2, in Steiermark 4, in Mähren und Schlesien 3, in Ober-Oesterreich uud Salzburg 4, in Sie-benbürgcn 3, in Galizicn 4 und in der Bukowina 1. wollte, um sie dem Kaiser zu überreichen. Er war anständig gekleidet, anscheinend 33 Jahre alt, und sein Gesicht ließ einen Italiener in ihm vermuthen. Mit einem doppelläufigen Pistol, von der Länge ei» ner Sattelpistolc bewaffnet, feuerte er zweimal mit kurzer Zwischenpause. Der Kaiser warf ihm zwischen dem cr° sten und zweiten Schusse einen Blick tiefer Verachtung zu, wies grüßend die Personen ab, die auf ihn los« stürzten, um sich zu übcrzcugcu, daß er unversehrt sei, und ritt der Kaiserin nach, deren Kutsche einen gewissen Vorsprung hatte. Inzwischen war ein dem Kaiser bcigcgebener Agent beim Kualle des ersten Schusses auf den Mörder losgestürzt, den er, als derselbe gerade den zweiten Schuß abfeuerte, packte nnd niederwarf, wobei er ihn anscheinend mit seinen: Dolche verwuudetc, was das irrige Gerücht veranlaßt haben mag, der Mörder habe sich entleiben wollen. Dieser hatte gar keinen Dolch; aber man fand bei ihm einen Revolver, den zu gebrauchen er keine Zeit hatte. Von Stadt«Sergeanten umringt, welche die Neugierigen fern hielten, brachte man ihn zum Posten an der Stern-Barriere, wo er durchsucht wurde. Seine Papiere stellen heraus, daß er ein Römer, Namens Livcrani, ist und in London, wohiu er nach Roms Einnahme durch die Franzosen auswanderte, zum Protestantismus übertrat. Er trug mtter seinem Obcrrockc einen zweiten, an Schnitt und Farbe gänzlich verschiedenen, so daß er, hätte man ihn nicht sofort verhaftet, sich leicht unkenntlich machen und in der Menge verlieren konnte. In einer Miethkutschc wurde er geknebelt nach der Polizei«Präftktur abgeführt; man mußte aber unterwegs Halt machen, nm seine Wnnde zn verbinden. Livcraui hatte 100 Franks in Gold bei sich; das große Doppel-Pistol, dessen er sich bediente, ist eine Waffe von Werth, und vielleicht ist es ihrer Länge zuzuschreiben, daß er zwei Mal sein Ziel verfehlte. Während man den Mörder festnahm, holte der Kaiser, von den Vivats der vielen Fußgänger und Reiter begleitet, die Kai« I An den meisten dieser Stationen werden die Beobachtungen von freiwilligen Theilnehmern ohne Auftrag oder Entgelt ausgeführt und es sei gestattet, diese Gelegenheit zu benutzen, um ihnen unseren anerkennenden Dank für die der Wissenschaft geopferte Zeit und Mühe auszudrücken. In Hinsicht auf die Temperatur gehört das verflossene Jahr unter die regelmäßigen, denn iu jenen Stationen, von denen bereits mehrjährige Beobachtungen bekannt siud, hat sich gezeigt, daß das Jahresmittel ziemlich nahc mit dem aus einer längeren Iahrcsreihc gerechneten Durchschnitte übereinstimmt. In Wien z. V. blieb die Jahrestemperatur gegen die aus einer 80jährigcu Bcobachtungsreihe abgeleitete nm kaum '/,„ Grad zurück. Hicrvou machen jedoch die östlichen Stationen eine Ausuahme, denn in Sie» beubürgcn war die Temperatur um mehr als einen Grad zu kühl, eine Abkühlung, die sich auch auf einige Stationen Böhmens, wie Senftcnbcrg, Deutsch-brod lind manche höher gelegene Stationen, wic Innsbruck. Obir in Kärntcn mit 4000 und 3000 Fuß Sechöhc erstreckt, während die höchstgclcgcnen, nämlich Obir mit 6300 nnd Santa Maria auf dem Stilfscr« jochc mit 7000 Fuß Scchöhe eine höhere Temperatur zeigten als gewöhnlich. Es hat also die Sonne ohne Zweifel auch in diesem Jahre ihre Pflicht erfüllt und unsere Berggipfel sowohl wic unsere Thäler mit der gchöngc'i HIO serin ein und langte bald inmitten einer Art von Triumphgelcit bci dcn Tnilcricn an. Der „K. Z." wird geschrieben: Das Attentat wnrdc am oberen Ende der ely-säischen Felder, dem Hanse 146 gegenüber, verübt. Der Kaiser, der nach dcn clysäischen Feldern ritt, um die Kaiserin im Voulogucr Gehölze abznholcn, befand sich in Gesellschaft einiger Aojntantcn. Als der Mör» der dcn Kaiser herankommen sah, verließ er das Trottoir und näherte sich dem Kaiser auf zehn oder zwölf Schritte, indem er seine rechte Hand unter dem Paletot verbarg. Der Kaiser, nichts Schlimmes ahnend, glaubte, man wolle ihm eine Bittschrift überreichen. Der Mörder zog plötzlich ein Pistol hervor und feuerte es auf den Kaiser ab. ohne ihn jcdoch zu treffen. Zwei Männer in Blousen, geheime Agenten des Chefs der Sicherheitspolizei, stürzten nach dem ersten Schnffe sofort anf dcn Mörder hin, der ein zweites Pistol < das er schon aus der Tasche gezogen, abschießen wollte. Zu gleicher Zeit stürzte aus einem dem Kaiser folgenden Wagen der Corsc Alis» sandrini hervor, sprang auf dcn Mörder zn, vcr-sehte ihm einen Stich in die Schnltcr und einen an> dcrn in den Nucken. Dann sich zum Kaiser wendend, schwang er seinen blutigen Dolch und brachte dem Kaiser ein Lebehoch. Dem Kaiser gefiel diese Ovation jedoch keineswegs, sondern er wandte sich von dem Corsen ab, indem er rief: »Thut dem Manne nichts zn Leide!" Der Kaiser setzte alsdann seinen Weg weiter fort, und der Ruf: „Es lebe der Kaiser!" ertönte von allen Seiten. Was den Mörder betrifft, so wurde derselbe nach der Wache an der Stern-Baricrre und von dort nach der Polizei«Präfcktnr gebracht. Der Minister des Innern nnd Herr Collet-Meygret bega» ben sich sofort nach den Tuilcricn. um den Kaiser zn beglückwünschen, und dann nach der Polizei-Prä'fcktur, um dem Verhör des Mörders anzuwohnen. Derselbe machte kein Geheimniß ans seiner Absicht, den Kai« ser zu ermorden, behauptete aber, keine Mitschuldigen zu haben. Der Name desselben ist Liverani. Er ist Römer von Geburt und gehört znr Sekte je« ucr Italiener, deren Chcf der bekannte Pater Ga-vazzi ist. In London soll Liverani eine gewisse Rolle gespielt und öfters in Exeterhall gepredigt ha« bcn. Livcrani hatte cwen plcmontcsischcn Paß, ungefähr hundert Franken in Gold bci sich, und trug riuen ganz neuen, in London gckauftcu Hut, was darauf schließen läßt, daß er erst seit kurzer Zeit in Frankreich ist. Er ist Schuster, und scheint während der römischen Republik eine Rolle in Rom gespielt zu haben. Er hatte drei Pistolen bci sich, von dc< uen eine zwei Läufe, die anderen beiden nur einen Lauf hatten, so daß er also im Besitze von vier Schüssen war. Was die Version von zwei Schüssen Kraft beschienen; allein es machte sich der Einfluß einer Ursache fühlbar, welche der von Süden heran-dringcndcn Wärme einen mächtigen Damm entgegenstellte und gegen Ende des Winters die Erdfiächc durch vorherrschende Nordwinde abkühlte, die in Galizicn noch im März die Temperatur bis auf 16 Grad unter Null hrrabdrückteu. In der zweiten Woche des Februar trat in der ganzen Ausdchuung der Monarchie ein merkwürdiger Rückschritt der Temperatur ein, der in Wien 16, in Krakau 16, in Pfclders (in Tirol am Abhänge des Oetschthaler Ferners) 17 und selbst noch in Ragusa 11 Grade betrug und dort, ein seltener Fall, das Thermometer durch zwei Tage unter dem Eispunkte erhielt. Er war, wic dieß meistens geschieht, von einer entsprechenden Erhöhung oes Luftdruckes begleitet, welche beweist, daß die über uns lagernde Luftmassc ihrer ganzen Ansdchnnng nach erkältet, dadurch verdichtet und durch die von außen her zuströmende Luft vermehrt worden ist. Eine Folge dieser Abkühlung war, daß an den meisten Orten die tiefste Temperatur des Jahres nicht, wie es eigentlich sein sollte, in der Mitte des Jänner, sondern erst in der Mitte Februars eintrat. In dcn übrigen Stationen trat sie in dcn ersten Tagen des Jänner cin, in Folge einer Abnahme der Wärmc, welche in den letzten Tagen des uorigcn Jahres begonnen und sich über dcn Anfang dieses erstreckte. Die größte Kälte war in Wien (am 1. betrifft, die anf dcn Kaiser abgefeuert worden sein sollten, so beruht sie auf einem Irrthum. Man glaubte dieses allgemein, weil zwei Schüsse hinter einander abgcfcncrt wurden. Der eine rührte jcdoch von einem in der Nähe gelegenen Schießplätze her. Wie bereits bemerkt, verlor der Kaiser nicht einen Augenblick seine Geistesgegenwart. Derselbe hielt sogar sein Pferd bcim Fallen des Schnsscs an nnd ritt erst weiter, als der Mördcr bcrcits in den Händen der Polizciagcuten war. Der «K. Z." wird in einer Nachschrift gemcl-det: Hier noch einige nähere Einzelheiten über Livcrani. Derselbe ist ans Facnza gebürtig. Er hat einen schwarzen Schnurrbart und Backenbart und trug, als er sein Attentat ausführte, cinen schwarzen Uc-bcrrock. Sein Paß war von Gcnna datirt nnd erst ungefähr vor einem Monat ausgestellt worden. Live-rani wurde zuerst von Pietri dem Polizei/Präfcktcn, und dann von dem Justiz-Minister Abbatncci in Beisein des Herrn Billaut verhört. Unter dcn Personen, die verhaftet worden sind, befindet sich ein italienischer Flücht» ling und Freund des Mörders, Namens Donesi. Livcrani kam jeden Abend mit demselben im „Cafe dc France" zusammen, was der gewöhnliche Versamm» luugsort der italienischen Flüchtlinge ist. Es scheint jcdoch, daß Donefi nichts von dem Projekte seines Freundes wußte. Wie man noch versichert — doch dieses kann ich nicht verbürgen — wurde der Hut des Kaisers von der Kugel gestreift. Nach der „Patric" ist der Mördcr vou mittlcrcr Größe, hat cinen schwarzen Bart und eine geistvolle Physiognomie. Er trng cin doppclläufigcs Pistol und zwei einläufige. Das erste feuerte cr wcuigc Schritte vom Kaiscr ab; als cr das zweite abdrücken wollte, hielten ihn zwci nahestehende Vlouscnmänncr fest; das dritte Pistol stack in dcr Scitcntaschc seines Paletots. Der Minister dcs Innern eilte sofort zum Kaiscr in die Tuilerien, von da nach der Polizei-Präfcktur, wohin man dcn Mördcr gcbracht hatte, um dcnsclbcn zu verhören. Derselbe soll seinem Stande nach Schuhmacher sein, und cinen ueuen Hut aus einer Londoner Fabrik getragen habcn. Bekanntlich hat dcr Kaiscr cine gchcimc Eorscu-Garde. die dcn speziellen Auftrag hat, über dcn Kaiscr bei dessen Ausfahrten zu wachen. Es scheint, daß dieselbe dieses Mal ihre Pflicht nicht gethan, d. h. die erste Probe ihrer Nützlichkeit schlecht bestanden hat. Zwar befand sich in dem Wagen, worin der Corse Messandrini dem Kaiscr nachfuhr, dcr Polizci-Com-missär und Chcf dieser gchcimcn Polizei. Hr. Hircuy; zwar sprang dcr Corfc Allcssandrmi sofort herbei, — ohne die Vorsicht des Hrn. Valcstrino, Chefs dcr Si-chcrhcits-Polizei, wäre aber doch wahrscheinlich das Attentat gelungen. Die beiden als Arbeiter verkleideten Agenten bewahrten allein dcn Kaiscr vor cincm zweiten Jänner) — 11".3 Neaum., iu Olmütz abcr sticg sie an demselben Tage auf — 24«.4, zu Tröpplach in Kärnten auf — 24°.2, auch in Mailand kam sie (am ! 2. Jänner) auf — 9".7 und in Nagusa auf — 2°.8 , (am 13. Februar). Hochgelegene Stationen habcn, > wenn sich die Strenge des Winters über die Thäler ^ ausbreitet, meistens eine mildere Tcmpcratnr, die kalte, ^ dichte Luft lagert sich, wenn sie nicht durch Stürme > durchwühlt wird, in der Tiefe, und die wärmere und i deßwegen leichtere nimmt, wie das Ocl über Wasser, , die höhere Schichte cin. In Kärnten z. V. war auf > der höchsten Station des Obir die größte Kälte (1. < Jänner) nur —13", während sie an demselben Tage ? in Tröpplach, wie gesagt auf — 24«.2, in Völker- . markt auf — 23".9, in St. Paul anf —22".2 sticg. , Man hat daher in der strengen Jahreszeit die Winter- ! wärme auf den Berghohen zu suchen, wie man in der Hitze die Sommerfrische dort genießt. > '. Von dcn Frühlingsmonatcn hatten März und ' April so ziemlich die mittlere Temperatur; dcr Mai hatte bei uus cbeufalls seinen gehörigen Wärmegrad, ' während er südlich von den Alpen, in Mailand, um mehr als einen Grad zn kühl, jenseits der Karpathen abcr, in Krakau um 1'/« Grad wärmer war als gewöhnlich. Sehr merkwürdig war die in den Monaten März und April herrschende Trockenheit der Lnft, wclchc Schuß, nnd befanden sich auf Befehl des Hrn. Valc< strino dort. Dicscr Herr, cincr dcr ausgczcichnctstcn Polizcimänncr Frankreichs, hatte sich nämlich auf die Corscngardc nie verlassen und einen eigenen Dienst bci den Aussah, tcn dcs Kaiscrs organisirt. Dicscr Vorsicht vcrdankt dcr Kaiscr wahrscheinlich sein Lcbcn. — Hcute Nachts habcn viclc Vcrhaftungcn in Paris stattgefunden. Näheres darüber ist noch nicht bekannt. Es scheint abcr nicht, daß man cin Komplott cnt-dcckt hat. Dcm Berichte dcr „Ind. Bclge" zufolge hat dcr Mördcr zwci Mal gcfcucrt, und zog sogar cin drittes Piitolet hervor, als dcr Corfc Alcxandrini, welcher in cincm Wagen hinter dem Kaiser fuhr, sich auf ihn stürzte und, mit ihm ringend, ihn vcrwundctc. Sie rollten beide im Stanbe, und der Hut dcs Mörders flog weithin, was zu dcm Gerüchte Anlaß gab, daß dcr Hut dcs Kaisers gefallen sei. Der Kaiscr bückte sich, um zu seheu, ob sein Pferd vcrlctzt sei, lüftete dann dcn Hut, um das Volk zu grüßcn, uud öff« uete dcn Rock, um anznzcigcn, daß cr uicht verwundet sei. Sein erstes Wort war an Edgar Ney, dcm cr zurief: «Reiten Sie vorwärts und beruhigen Sie Eugenicn." Die Kaiserin war dcm Kaiscr bcrcits in das Gehölz vorgefahrcn; der Kaiser setzte seinen Spazierritt im Trab an dcr Scitc dcr Kaiserin fort. Dcr Jubel war unermeßlich. Eine dichte Schaar von Reitern und Amazonen sammelte sich um das Kaiserpaar, und bildete die Eskorte anf dcm Rückwege. Die Kaiserin konnte bei dcr Rückfahrt ch" Vewcgung nicht beherrschen, und ließ ihren Thränen freien Lauf. Dcr Mördcr, wclcher —nach einer vereinzelten Angabc auch Laverini — heißt, ist von Faenzo gebürtig, und hat in dcn Verhören, welche cr insbesondere vor den Herren Pietri und Abal-tucci bestand, erklärt, cin Schustcr aus Rom zu sein, und daß er am Tage, als diese Stadt von den Franzosen erstürmt wnrde, dcm Chcf dcr französischen Regierung dcn Tod geschworen habe. Er trug einen grauen Paletot, und man sagt, daß cr in einem Kaffchhausc saß, als dcr Kaiscr vorübcrrilt, worauf er sich plötzlich erhob, um die That zu begehen. Was die strafrechtliche Frage betrifft, so bestimmt Art. 84 dcr Konstitution, daß ein hoher Gerichtshof ohne Appellation jcdcs Attentat odcr Komplott gcgen das Staatsoberhaupt richte; diese Bestimmung ist durch ein im Mai 1833 vom gcsctzgcbeudcn Körper votirtcs Gcsctz dahin crgänzt wordcn, daß die Art. 86 und 87 des Strafgesetzes in Anwendung kommen, nach welchen Jene, welche cincs Attentatcs gegen das Lcbcn odcr dic Gesundheit dcs Kaiscrs schuldig bcfnndcn wcrdcn, dic Strafe dcs Eltcrnmordcs vcr? wirkt haben. wahrscheinlich in dcn Annalcn der Meteorologie noch nicht beobachtet wordcn ist. Der Wassergehalt der Luft sank z. V. in Wien auf 16 Perzcutc von dcm< jcnigcn herab, den sie bci vollkommener Sättigung enthält. Dieß brachte bei feuchten Körpern, wegen der ungemcin raschen Verdunstung, eine so auffallende Ab< kühlnng hervor, daß man an den Brunnen sich Eis bilden sah, währcnd die Lufttemperatur fünf Grade über Null zeigte. Diese Trockenheit verbreitete sich gleichzeitig von Ragusa bis Wien und die sächsischen Gebirge, denn das Minimum dcr Feuchtigkeit wurde am 13. April zur selben Tagesstunde bemerkt. 6s wäre wichtig zu untersuchen, ob dicscr atmosphärische Zustand ohne Einfluß auf dic Gcsundhcitsucrhältnisst geblieben ist. Dic Entwicklung dcr Vegetation wurde dadurch, wie uatürlich, bedeutend verzögert. Dcr Sommer war an dcn meisten Stationen kühler als gewöhnlich und sehr reich an Gewittern. Dcr Rückgang dcr Tcmperatnr zwischen dcm 3. und 10. Juni erstreckte sich über dic ganze Monarchie-Das heftige, mit cincm verheerenden Orkane bcglcitctc Gewitter vom 30. desselben Monates ist gewiß noch im Angcdcnkcn und sclten hat cinc derartige Erschcu nnng cine solche Ausdehnung, denn dieses Gcwite trat gleichzeitig (um 1K Nachmittags) in KrcmsnnlN-stcr und Wollcndorf (bci Bistritz iu Siebenbürgen), " Meran nnd Füufkirchen (6K Abends), in Krakall un 44V Vom südöstlichen Kriegsschauplätze. Das „Journal dcs Döbats" crmahnt in einem strategischen Leitartikel in Betreff der Bclagcruugs-Arbeiten vor Sebastopol zur Geduld. Die Langsamkeit der Arbeiten, bemerkt es, ist eine Bedingung für den Erfolg und wird mit Sicherheit dazu fuhren. Trotz der großen Vcrbcsscruug der Artillerie und der Feuerwaffen haben die Grundsätze, welche Vauban in seiner Abhandlung über den Angriff auf feste Plätze aufgestellt, noch heute vollc Geltung. Ein Herr, das dieselben verschmähte, würde, wie die Geschichte au vielen Beispielen zeigt, bei einem solchen Unternehmen zu Grunde gehen oder mit Schande abziehen müssen. Die erste Periode der Belagerung, bis zum 9. April, zeigt, abgesehen von den Zwischcnfällen nnd dem felsigen Boden, 40 Tage der Vorarbeiten, wo man Laufgräben, Parallelen u. s. w. grub, dieselben auf 41 Kilometers ausdehnte, 48 Batterien baute ' und mit Geschütz, Munition n. s. w. versah. Mit der neuen Eröffnung dcs Feuers beginnt jetzt die zweite Velagerungs-Pcriode, die noch geraume Zeit erfordern kann, bis die Verbündeten Herren der Stadt und dcs Hafens sind, da der Platz nicht eingeschlossen werden konnte und daher täglich neue Hilfsmittel und Verstärkungen erhält. Das nächste Bestreben geht jetzt dahin, Bresche zu schießen, um sich einiger vorgeschobenen großen Werke dcs Feindes zn bemächtigen, besonders aber der Quarantainc-, der Central-, Mast- oder Garten - Bastion, endlich des Malakoff - Thurmes oder mindestens der drei nencn, vor diesem Fort von den Nüssen errichteten Redoutcn. Gegen diese großen Werke ist das am 9. eröffnete Bombardement ge» richtet. Die Einnahme dcs einen oder anderen dieser Werke wird jetzt von der Artillerie und dem Genie« wesen vorbereitet. Schon standen die Truppen mit Schanzkörben, Surmlcitcrn n. s. w. zum ^Sturme bereit; abcr neue Schwierigkeiten haben das Vorhaben wieder verzögert. Das „Journal dcs TMats" sieht in diesem Anfschubc abcr nichts Tadelnswertbes, da die Chancen auf Erfolg täglich wachsen, die Gc« fahren für die Truppen sich vermindern. Bis jetzt habe man es weniger auf Vreschcschicßcn als auf Dcmon-tirung der feindlichen Batterien abgesehen. Vis zum 23sten war noch kcin Sturm erfolgt, weil die Fc» stungswcrke noch nicht beschädigt genug warcu. Das Bombardement sei in gewissen Momenten eingestellt und es gehe daraus hervor, daß die Verbündeten mit ihrer Munition etwas sparsamer verfahren, entweder wcil sie crst noch ncuc Verstärkungen an sich ziehen, oder wcil sic crst die Vollendung ncucr Sappen und Tranchccn zur engeren Umschließung der äußeren Forts abwarten wollen, oder endlich weil sie damit beschäftigt seien, einigen Batterien eine vortheilhaf-terc Stelluug zu geben, diese mit mehr, jene mit wc- Laibach (10I> Abends) cin und übcrall wüthete auch zur selben Zeit cin Sturm, welchcr an manchen Orten bcdentcndcn Schaden anrichtete. Ans Italien liefen jedoch keine Berichte hierüber cin, das Phänomen scheint also durch dic Alpcn beschränkt und auch in diesen nicht überall bemerkt worden zu sein, dcnn auch in Kärnten wird es fast nirgends erwähnt. Dic Hitze des Sommers erreichte nirgends einen übermäßigen Grad. In Wien war sic am größtcn am. 2. August mit 2ö°.9; die höchstc Temperatur wurde am 21. Juni in Szegcdin mit 28".8 und in Holitsch am 24. Inli mit 28".« angemerkt. Hicbei ist jedoch zu bemerken, daß gerade auf diese Beob-achtnng die Aufstellung dcs Thermometers von gro> ßcm Einstnssc ist, denn wenn es gleich durch cinc Veschirmuug uor dem uumittclbarcu Auffalle der Son-"cnstrahlcn geschützt wird, so muß es doch in einer uon dcr Sonnc bcschicncncn und Wärme zurückstrahlen Umgebung, welche vielleicht der freien Lust "'cht den gehörigen Zutritt erlaubt, z. V. in cincm ^lgcn Hof» odcr Gassenraume eine Höhcrc Tempera-"U' angeben, als der umgebenden Luft eigentlich zukommt. — An unserer höchsten Station, anf Santa Maria erreichte die Wärme am 24. Juli 14 Grade. Dcr September zeigt im vergangenen Jahre einen ' ungewöhnlich großen Tcmperaturwechscl. In den Tagen vom 7. bis l2. trat eine sehr bedeutende Abnahme, niger Geschützen zu versehen u. s. w. Aus Allcm zieht das „Journal des TX'bats" den Schluß, daß die Belagerung auf den, besten Wege zum glänzenden Erfolge sei. Laiback, 4. Mai. Verflossenen Sonntag (am 29. April) fand die feierliche Eröffnung dcs hierorts gegründeten katho-lichcn Gesell cnucrc in es, — und Mittwoch am 2. d. die allgemeine Jahresversammlung der k. k. krainischcn La n d wirthschaftgcscllschaft Statt. Da dic in diesen beiden Versammlungen gehaltenen Vortrage für das geistige und leibliche Wohl Krams von direktem, bcachtcnswcrthcn Vortheile sind, so behalten wir es nns vor, übcr bctde ansführliche Berichte zu vcröffeutlichcn. Oesterreich. Wien, 3. Mai. Gestern Vormittag N Uhr wurde in der St. Anna-Kirche das von uns ange« kündigte solenne Dankamt mit Tedeum sür die glückliche Rettung des Lebens Sr. Majestät dcs Kaisers dcr Franzosen aus Mördcrhand abgehalten. Die Kirche war gedrängt voll, unter dcn Anwesenden bemerkte man außer dem Personale der kais. französischen Gesandtschaft, dem sich dic hier ansässigen Franzosen angeschlossen hatten, Se. Eminenz den hochw. Kardinal'Pronuntius Viale Prclü, Sc. Ekz. dcn Hrn. Oberstkämmcrcr Grafen Lanckoronski, Ihrc Ekzcllenzen dic HH. Minister Grafen Vuol - Schanenstcin, Frcihcrrn v. Bach, Grafen Thun, Frcibcrrn v. Brück. Freiherrn v. Krauß und Ritter v. Toggenburg, Se. Ekzcll. dcn Herrn Unter« ßaatssckrctär Frcihcrrn v. Werner mit dem Personale des k. k. Ministeriums dcs Aeußcrn, und Sc. Exzell. den Herrn Fcldnmrschall-Licutenant Frciherrn v. Pro-kesch-Osten, ferner Sl. Exzellenz dcn Herrn Feldmar« schall Grafen Nngcnt, Se. Erze«, den Herrn Ober» kommandanten dcr dritten und vierten Armee, Feld» zcngmcistcr Frcihrn. v. Hcß, der gestcrn Abends nach Galizicn abzurcisen gedachte ?c. ic., endlich die sämmtlichen Hcrren Minister der Frankreich befreundeten Mächte. . (Wiener Ztg.) " Wien, 2. Mai, Am 26. u. M.. sind der Allerhöchsten Anordnnng gemäß, dic neuen politischen und gemischten Bezirksämter in dem Hcrzogthnme Schlesien in Wirksamkeit getreten. Die Mivirnng derselben wurde allenthalb/n mit einer goltcsdicnstli« chcn Feier zur Anrufung dcs göttlichen Beistandes eröffnet. " Mit hoh. Statthaltercicrlassc vom 10. d. M. ist (wie dic „Vohcmia" mcldct) dic Bestätigung dcr ncucu Statuten dcr «Pragcr handwerklichen Vorschuß, kassc", und dic Ernennung der Direktion, so wie der Mitglieder des Zcnsurkolleginms erfolgt. Zweck des hierauf ein Steigen ein, das binnen 7 Tagen in Wien 10 Grade, in Stanislau 12, in Nagusa 9 betrug und das Thermometer zu einer Höhe trieb, wclchc das Maximum dcs August beinahe erreichte; in Wien war sie nur um ^ Grad zurück, es zeigte nämlich das Thermometer am 17. September -^ 26".4, eine Temperatur, die in so später Jahreszeit noch nie bcob« achtet worden ist, denn in den 80 Jahren, seit denen die Tcmperaturbcobachtungen in Wien angestellt werden, überschritt das Temparatur-Maximnm dcs Septembers nnr drci Mal diese Größe und trat stets in der ersten Woche dcs Monates cin, nämlich im Jahre 1802 am 5. mit 26«8, im I. 1834 am 6. mit 26".6 und im I. 1836 am 6. mit 26°.l). Dic nach dieser Wärme cintrctcndcn kalten Tage, wclchc bis gc-gcn das Ende des Monates anhielten, machten, daß das Monatmittcl trotz dieser warmen Periode durchgangig um 1 Grad und darüber unter seiner Norm zurückblieb und da dieß auch im Monat November der Fall war, so gehörte dcr Herbst unter dic kühlcn Jahreszeiten. Es wäre sonnt das ganze Jahr merklich kühler gewesen, als es in der Regel sein sollte, wenn nicht dcr milde Dczcmbcr, der in manchcn Stationen cin um drci Grade zu hohcs Mittel gab, cs wieder auf seinen normalen Tempcratnrstand emporgehoben hätte. Institutes ist, dem Mangel an Betriebskapital bei dem Handwerkerstände abzuhelfen. Diese Abhilfe wird durch Darlehen zu 30, 60. 120. 240 und 300 Gulden gewährt, wclchc mit 3 Prozent verzinslich sind, und in kleinen Monatratcn (Anlehcn von 30 odcr 60 fi. in Monatratcn zn 2 fi. 30 kr., dic anderen zu 6 fi.), zurückgezahlt werden. Nur Handwerker dcr Haupt« stadt Prag, die sclbstständig cin Gcwcrbc betreiben, nnd als zahlungsfähig erkannt werden, haben Anspruch auf Vorschüsse. " Am 28. v. M. haben dic regelmäßigen Fahr« tcn der k. k. privil. ersten Eisenbahn in der Strecke zwischen Linz und Lambach mittelst Dampfkraft bc-gonncn. ° Vom 1. Mai 1866 angefangen wird in allen Kronländern der österreichischen Monarchie für die ku« riermätzige Beförderung der systcmmäßlgc Zuschlag zn den gewöhnlichen Beförderungsgebühren gleichmäßig, und zwar zum jeweiligen Nittgelde mit 20 Kreuzern nnd zum gesetzlichen Postillionstrinkgeldc mit 6 Kren« zern für cin Pferd und eine einfache Post festgesetzt. ' Das fremde Porto für Vricfe aus und nach Norwcgcn, welche während der Dauer der Sommer» Periode mittelst der Dampfschiffe zwischen Dänemark und Norwcgcn ihrc Beförderung erhalten, beträgt 18 kr.K. M. Nebst diesem Porto ist das d. ö. Vcreinspotto cinznhebcn. Die Abfertigung dcr Dampfschiffe in dcr Sommcrperiode 1866 erfolgt von Kopenhagen nach Gothcnburg und Christiania vom 2. Mai an jcdcn Mittwoch um 1 Uhr Nachmittag, uon Kiel nach Nu« borg und Ehristiania vom 6. Mai an, jcdcn Sonnabend um 12 Uhr Mittags. Mittelst dicscr Dampfschiffe erhalten alle Briefe nach Norwegen ihre Beförderung, wcnn nicht dcr Aufgeber durch cinc Bemerkung auf dcr Adrcsse ausdrücklich die Beförderung über Stettin oder Stralsund und Schweden verlangt. Verona, 30. April. Hcute Morgens ereignete sich in unserer Mittc ein Vorfall, der ganz geeignet ist, in der Ferne mißdeutet nnd von gewissen Leuten auch ausgebeutet zu werden. Um dem, so viel an mir ist, vorzubeugen, beeile ich mich, den Sachverhalt !viihchc.itsgett'eu mitzutheilen. Zwischen 6 nnd 7 Uhr rotteten sich heute Früh die am Militärspitalban bei St. Spirito beschäftigten Arbeiter, in dcr Zahl von 160—l 80 zusammen, durch, zogen heulend nnd singend dic Stadt bis zum Hügel S. Pictro, knapp jenseits der sogenannten Stcinbrücke (Pontc di pietra), anf welchem eine ausgedehnte Ka« scrne gebaut wird, und wollten es dort versuchen, dic Handwerkslcutc aufzuwiegeln und ihrc Reihen zu vcr« stärken. Doch nnr wenigen der Unzufriedenen gelang cs, zum bezeichneten Vauc vorzudringen, weil der Ge« nicobjcktskommandant noch rechtzeitig die am Zugänge befindlichen Thore schließen ließ. Nach diesem uner« warteten Querstriche wollte sich dic Horde in dersel« Das ncuc Jahr trat, wie bekannt, unter einem in unseren Gcgcnden ungemein heftigen Sturm ein, der sich übcr die Karpathen und zum Theile noch in die Alpcn, abcr nicht über dieselben erstreckte; die italienischen Stationen geben hievon kcinc Anzeige. Im lctztcn Winter war besonders dcr Februar kalt; er blieb in Wien um drei Grade unter seinem ge« wohnlichen Mittel nnd hatte nicht der milde Dezember nnd die crstcn Tage dcs Jänner uns schon im Voraus cincn Ucbcrschnß an Wärme gespendet, so wäre die ganze Jahreszeit unter dic strengen zu rechnen. Besonders fühlbar machte er sich in dem südlichen Theile, wo die Temperatur (in Mailand) in dcr Nacht vom 23. bis 24. Jänner bis auf 13".« unter dcn Gefrierpunkt sank, cin Kältegrad, der in den dortigen bis zum Jahre 1763 reichenden Beobachtungsregistcrn nie erreicht worden ist. Auch im Februar kam dort dic Temperatur noch bis auf 6" unter Null herab. Die kältesten Tage waren vom 29. bis 31. Jänner. Die Eispalme errang dießmal Klagcnfurt mit 24.6 Grade uutcr Null (29. Jänncr). In Wien erreichte dic Kälte am 30. Jänncr — 16.3 und am 3. Febrnar__14«. Dicscr Monat war an manchcn Stationen um vielcs kälter als dcr Jänner, er gab z. V. in Odcrberg cin Monatmittcl von — 6°.42 und die größte Kälte — 22".6, während dcr Jänncr dort nur das Mittel — 3°.83 und die große Kälte — 31«.2 hatte. Dic früher «H ben Absicht gegcn die Campagnola vor Porta San Giorgio, wo, dem Eastel vccchio gegenüber, cin großartiges Arsenal erbant wird. hinziehen; allein da stellte sich ihr im entscheidenden Augenblicke noch der Ol'er-kommissär M. . . ., provisorischer Chef unserer Pro> vinzial'Polizcibchördc entgegen, nnd wußtc dnrch seine unerschrockene Haltung nicht weniger wie durch seine eindringliche Sprache, den Hänfen zum friedlichen Auseinandcrgehen zu bewegen. Die Veranlassung zn diesem Arbcitcrskandale — einen andern Namen darf man dieser Vewegnng durchaus nicht geben — sollen angeblich Bedrückungen und Lohnabzüge gewesen sein, deren sich die Vananfsehcr gegen die Arbeiter schnldig gemacht hätten. Mit dem ersten Eiscnbahnzngc von Venedig traf hier hcntc Früh gegen 19 Uhr der Graf Chambord mit Gefolge cin, sehte aber anderthalb Stunden später, nachdem er im Albcrgo Impcriale dclle dnc Torri ein Frühstück eingenommen, seine Ncise nach Mantna mittelst des ordinären Eisenbahnznges fort. Der Chef der Zivilsektion und nsl Ia!„« des Ge> neralgonvernenrs, Gcheimrath Graf Thnn bardei unternommen, wird später einen Abstecher nach den Herzogthümern machen, nnd zu Anfang der nächsten Woche wieder Hieher auf seinen Posten znrück» kehren. Die Stimmung in den herzoglich parmesanischen Staaten gestaltet sich täglich dumpfer und bennruhi« gender, und die Stellung der herzoglichen Negiernng wird immer bedenklicher den Negierten gegenüber. Die Achtung vor den Staatsorganen ist in der Ve> völkcrnng praktisch erstorben, und die öffentliche Sicherheit gewaltig erschüttert. Der Mordocrsnch anf den Oberstlieutenant Graf Anviti vom 14. d. M. — einer von den wenigen Männern, die in jenem Lande dem Pflicht' und Ehrgefühle willig ihre Popularität zum Opfer bringen — ist, wie ich bereits am 18. gemeldet, glücklicherweise erfolglos geblieben; in dic^ scn Tagen aber fencrtc man anf die Schildwachc vor dessen Hanse, und diese stürzte zusammen. . . doch Gottlob nnr vor Schreck, daß eine Flintenkugel den Tschako durchbohrt hatte. (Tricster Ztg.) — Die „Democrazia" veröffentlicht eine amtliche Notifikation lombardischer Behörden, nach welcher künftig auch solchen Tcssinern der Eintritt in die Lom° bardei gestattet sein soll, die nach früheren speziellen Befehlen von der Grenze hätten zurückgewiesen werden sollen. Wird dieser Notifikation Folge gegeben, sagt die „Demoerazia", so liefert dieselbe einen ncnen Beweis dafür, daß Oesterreich aufrichtig und loyal das gestörte Verhältniß guter Nachbarschaft wieder herzustellen wünscht. Frankreich. Der Lager-Korrcspondent des „Constitutionnel" gibt unter dem 14. April mehrere interessante Einzel-gemachte Vemerknng, daß hochgelegene Orte die Kälte weniger empfinden, bewahrheitete sich auch in diesem Iahte in auffallender Weise, in dem die 4000 Fuß hochgelegene Beobachtnngsstation des Obir im Februar das Monatmittcl 0°.70 über Null, Mailand nur 0«.46 gab und Alt.Aussce, 3000 Fuß über dein Meere, das Monatmittcl — 1°.48 hatte, während Linz anf — 1".73, Wien anf — 2".73 unter Null herabkam. Wer sich über diese manchmal so auffälligen Wit-ternngsvcrhältnisse eines Näheren unterrichten will und vor den Ziffern keine zu große Scheu hat, dem würden wir rathen, von Zeit zu Zeit einen Blick in die Ucbcrsichtstabcllcn der Witterung zu werfen, welche monatlich mit dm Sitzungsberichten der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht werden. Wenn uns, wie aus den angeführten Angaben hervorgeht, im abgelaufenen Jahre die wohlthätige Sonncnwärme in hinreichendem Maße zukam, so ist dieß noch mehr, wenigstens für uusere Gegenden, mit dem Negcn der Fall. In Wien fällt nach einem zwölfjährigen Durchschnitte im Vcrlanfc eines Jahres so viel Niederschlag, theils als Negcu, theils als Schnee, daß, wenn er auf dem Boden bliebe, ohne einzusickern oder zu verdunsten, er am Ende des Jahres eine . flüssige Schichte von 17 Zoll Höhe bilden würde. Statt diesen bat es im vergangenen Jahre fast 21 hciten über den Fortgang der Belagerung, denen wir Folgendes entnehmen i „Vor drei Tagen haben wir ei' ncn ncnen Laufgraben eröffnet, nm unsere dritte Parallele nach der Mittelbastion zu und noch weiter zu verlängern. Diese kühne und schwierige Operation ist vom Genie mit Muth und Einsicht ausgeführt worden. Der Feind hat einen furchtbaren Widerstand geleistet nnd jede Nacht finden an diesem Pnnktc sehr lebhafte Gefechte Statt. Das mörderischeste war das von vcrwi-chcncr Nacht. Die Nüssen wurden indessen zurückgeschlagen und wir haben uns in den ihnen abgenommenen Stellungen bchanptet, ihnen viele Mannschaften gc-töotct und einige Gefangene abgenommen. Von allen der schmerzlichste Schlag für uns ist die schwere Vcr> wuudung des wackeren nnd unerschrockenen Generals Vizot. Er wnrdc beim Vcsnche der englischen Lanf< graben an der Seite des Generals Nicl von einer FÜutenkugel getroffen, die, hinter dem Ohre zwischen dem unteren Theile des Schädels nnd der vorderen Spitze des Kinnbacken°Knochens hindurchdringend, die Nasenhöhle durchbohrte und nach Zerschmetterung des Nasenbeines im Gcsichtsfieischc stecken blieb. Der arme General fiel, wie vom Blitze getroffen, zusammen ; allein von intelligenter Fürsorge umgeben, kam er wieder vollständig zn sich und heute befindet er sich so wohl, wie eine so schwere Wnndc es nur gestatten kann. Dieser Unfall ereignete sich am 11. April nm 1 Uhr Nachmittags. Glücklicherweise sind weder die Halsmuskeln noch die große Schlagader, noch sonst eines der Hauptgefäße verletzt nnd wir haben alle Hoffnung, ihn zu erhalten. Der Gene» ralissimns, der ihm einen Besuch gemacht hat nnd alle seine Frenndc haben ihn mit Fürsorge nnd Ve> weisen der größten Zuucigung umgeben. Er erkennt Jedermann ganz gut und antwortet, obschon mit Mühe, auf alle Fragen der Aerzte. — Die Kriegs» dampfer halten sich seit Eröffnung des Vombardc« ments anf der Hoho der Strcletzka'Bucht unter Dampf, alle Bewegungen der Stadt beobachtend und bereit, uns zu unterstützen, wenn die Umstände es erheischen. Die Kriegsadminiftration hat seit längerer Zeit nach einem größeren Gebäude an der Küste des Mit« telmccres gcsncht, um in demselben cin Spital für die aus dem Orient kommenden Rekonvalcszenten anzulegen. Der hochwürdige Bischof von Montpellier, Monsignor Thibant, hat sein vortrefflich gecig, netes, von einem großen Park umgebenes Landhaus hierzu angeboten, das mit Inbegriff der Ncbcnge> bände an 1600 Kranke fassen kann. Die Rcgic> rnng hat sowohl dieses Anerbieten, als das des Herrn Dnrand aus Montpellier, der ebenfalls seine Villa zur Verfügung stellte, mit großem Danke an< genommen. Zoll geregnet, also ungefähr 2ö Prozente mehr als gewöhnlich. Von den Monaten Februar, Juli, Ali-gust, Oktober und Dezember erhielt jeder fast das Doppelte seiner normalen Regenmenge, Mai und September hatten ungefähr die Hälfte, am spärlichsten war der oft so reichlich gesegnete April bedacht, welcher bei der schon früher erwähnten ungewöhnlichen Trockenheit nur 2 Linien Ncgcn, kaum den 7. Theil seines gewöhnlichen Maßes aufzuweisen hat. Ein solcher Ncichthnm an Negcn wnrdc freilich den übrigen Provinzen, namentlich den südlichen, nicht zu Theil; schon Klagcnfurt, wo jährlich ungefähr 37 Zoll Ncgcn fallen, hatte dießmal um 9 Zoll zu wenig, Tricst bei 41 Zoll jährlicher Regenmenge wurde um 12 Zoll, Mailand bci 36^ Zoll um 9 Zoll verkürzt, und ganz Dalmatien litt sehr an anhaltender Trockenheit nnd Negcnmangel. Nagnsa z. V., das im vorigen Iahrc mit 68 Zoll Regenmenge bcthcilt wurde, wies heuer nur 39 Zoll auf; im Juli und Angust fiel dort gar kein Regen, im September nur 7 Linien. Eine Regenmenge, welche mehr als das Doppelte der bei uns gewöhnlichen beträgt, und in unseren Gcgcndcn ohne Zweifel ein sehr fcnchtcs Iabr hervorbringen würde, dürfte Manchen auch für jene Erdstriche genügend vorkommen. Allein wcnn man bcdcnkt, wie rasch der Niedcrschlag gegen Südcn zu- Spauien. Einc Depesche aus Madrid vom 26. April lautet: „In den Cortcs wurden die Debatten über den Verkauf der Kirchengütcr fortgesetzt. Der Finanz-minister Madoz erklärte gelegentlich, daß das voll' kommen einige Ministerium gegen die Suspension der Sitzungen sei. — Das Gerücht ging, daß die Cholera sich zu Madrid gezeigt hätte." Eine Madrider Depesche vom 27. April lan« tet: ^ «Die Cortcs haben die Diskussion des Gese« tzes über den Verkauf dcr geistlichen Güter beendigt. Ncne, annehmbare Anlcihevorschläge sind gemacht worden. Telegraphische Depeschen. Dic nachfolgenden telegravh. Depeschen werden dcr «Wiener Ztg." mitgetheilt: I. General Luders berichtet aus Kischeneff 18. (30.) April: «Bis znm 14. (26.) April ist die Situation in Sebastopol dieselbe geblieben. Dic Beschießung ist schwach. Dcr Fcind arbeitet langsam an seinen Mi< nen uud Approchcn. Wir machen ihm dnrch unsere vorgeschobenen Posten und Kontreminen viel zn schaf' fcn. Dcr Fcind hat einige Verstärkungen aus Eli« patoria erhalten; dic unsrigcn sind ganz nahe (lm>t IN'^»). II. Warschan, 20. April (2. Mai.) — St. Petersburg, 19. April (1. Mai). Vom 12. (24.) bis 15. (27.) April Abends ist nichts Wichtiges vor Scbastopol vorgekommen! das Fencr des Feindes ist ermäßigt (mack^y. Wir ha-ben mit Waffengewalt eine Postenkette anf einer Höhe von 100 Toisen vor dcr Bastion Nr. 6. aufgestellt,' die Annäherungsarbciten dcs Fcindcs sind nicht vor« gerückt. 'Trieft, 3. Mai. Am 24. April schössen die Türken von dcr Festung Zabljak mehrere Kanonenkugeln gegen ein angrenzendes Montenegriner Dorf ab. Die Montenegriner wnrden von dem bcasichtig» tcn Sturme durch den Fürsten abgehalten, welcher zuvor dcn Erfolg eincr Verhandlung mit dem neuer-nannten Statthalter von Skntari abwartcn will. Telegraphische Depesche der „Triester Ztg.» St. Petersburg, 2. Mai. Aus Scbastopol, 28. April Abends, wird gcmeldcl: Das Feuer des Feindes ist mäßig, stine Approchen schreiten langsam vor. Hundert Toiscn vor der Bastion 4 sind sine Reihe Logcmcnts eingerichtet worden, welche dazn gc° dient habcn, cinc fortlaufende Kommunikationstranchec zu bilden. nimmt, wie dahcr dic ganze Natnr, namentlich dic Vegetation dort eincr reichlicheren Vefeuchtuug bedürftig ist, und daß übcrdicst in Dalmaticn dcr Nicdcrschlag mcistcns nur cincn felsigen und zcrklüftctcn Vodcn bcfcuchtct, dahcr nicht nachhaltig ist, sondern sich schnell verliert, so wird man begreifen, daß man auch bci dcr angegebenen Regenmenge noch über Wassermangel Klage führen kann. (Schluß folgt,) M i s c e l l e n (Mayers ssrostes Conversations-Lexi- con) ist jetzt komplet und umfaßt mit allen Suvpl^ mcntcn i>0 Bände. Dcr Preis dcs vollständigen Werkes ist 2ö0 Thaler. Wie es in dcr dicßfälligen Annonce hcißt, wurden zn dcr ganzcn Auftagc dieses Werkes 4000 Ballen Papier, im Werthe von fast einer- Vicrtclmillion Guldcn, verbraucht. Das Lericon enthält über 90 Millionen Worte, dcrcn Saß übcr 50.000 fi. kostete. — Dic Illustration erforderte einen Aufwand von 180.000 fi. — Die Honorare kosteten 8Ü.000 fl., die Korrekturen 10.000 fi., dic Druckko< sten 120.000 fi. Druck und Verlag von I. v. Klcinmayr A F. Bamberg in Laibach. — Verantwortlicher Redacteur: F. Bauiberss.