Laibacher Zeitung. Nr. 63. Pränuuieiationsprei« ! Im Louiptoil ss°nzl. fl. ll, halbj. si. 5>.5ft. FUi dlc^usteNuiig ins faul halbj.50ll. Mit dcl Post ganzj.st.'5, yalbj.sl.7,50. Samstag, l6. März Insert Ion«gebl!hr bis lo Zcilen: imal ßa lr., lm. 8« lr., 2n>. 1 fi.z sonst pr. ^e!le n». n lr., »m. 8 »r>, »m. ia li. u. s. w. Inserlionostempel iedcsm.30li. 1867 Amtlicher Theil. Se. k. k. Apostolische Majestät haben dem Major un Baron Hcß 49. Infaliterieregimcntc Leopold Frei« herrll v. Klein mayrn nnd dein Rittmeister im ?tcn -Vl'ßarenrcgimcnte Frau', Grafen Walliö die k. l. Käm. U'crcrSwürdc allerguädigst zu verleihen gcrnht. Sc. l. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Entschließung vom 11. Mär; d. I. den gcwc-senen Oberstaatsanwalt in Venedig, Karl Edlen v. Trentinaglia, zum Präses dec« KrciSgcrichtcS in Fcldtivch allergnädigst zu ernennen geruht. Nichtmntlicher Theil. ""ibach, 10. März. Die Politik dcS St. Petersburger Cabinets wird von der TageSprcssc gegenwärtig wohl mit stecht mit einer gewissen Vorliebe discntirt'; man sieht cS ganz gnt ein, daß die Action, die von dort her inangnrirt wird, von maßgebenden: Einflüsse für den Verlauf einer der wichtigsten europäischen Angelegenheiten, jener dcS Orients, werden muß. NuS dieser Rücksicht müssen besonders wir in Oesterreich von dem Notiz nehmen, was zur Klärung der Anschannngcn über die gegenwärtige Stellung der rnssischen Regierung beiträgt, nnd dürfte die nachstehende Eorrespondcnz der „A. A. Ztg.," welche diese Frage bc< handelt, iil dieser Beziehung von speeicllem Interesse sein. Man schreibt nämlich dem genannten Blatte: Die St. Petersburger Zeituugeu haben eS sich zur Ausgabe gemacht, alle von anSwärtigcn Blättern gebrachten Nachrichten über AnnectiruugSgclüste der rnssisä)cn Regierung, sowohl in Bezug anf Ostgalizicn als auf die Balkau'Halbinscl, auf das bestimmteste zn dementi ren nnd den vollstäudigcu Auccinauderfall Rußlands mit der Eroberung vo» Eoiistanlinopel in eonsca,»rüte Vcr^ bindung zn bringen: ja sie gehen sogar so weit, die Kriegsrüsluugen im Königreiche Polen sowie in den snd-westlichen Gonvernenicnts von Rußland vollständig in Abrede zn stellen. Sie sönnen jrdoch nicht leugnen, daß in diesen Landeolhcilcn in der jüngsten Hcit große Massen von beschützen augehäuft siud, die Eavalcric bc< deuteud verstärkt worden ist uud die grsamintc Ncassc der bcnrlanbtcn Infanterie sich vom 1. April a. St. an auf Wicdcrcinbcrnfnng gefaßt zn halten hat. Daß cS auf eine Rnssificirnng Eongrcß.Polens abgesehen sei, wird freilich nicht dementirt, dcnn darüber sind alle Russen nachgerade ciuig, daß ans den Polen, so lange sie noch eine politische Sonderstellung einnehmen, niemals gnte russische Unterthanen werden, nnd daher mit den Deutschen in den Ostsce-Provinzen nicht auf gleiche Viuie gestellt werden töuucn. lieber dic Absichten' Rußlands in Beziehung anf die Balkan.Halbinsel uiid über die Dcmcutiruugcn der St Petersburger Zeitung ist dagegen eine Anfklärnng nöthig, da ohne. einc solche man incht znm richtigen Verständniß gelangen kann. Hnuächst muß bemerkt werdcu, daß, wcuu von den Politischen An sichten der Russe» die Rede ist, nnr die höheren Stände in Frage kommen, da von den Mittelständen wenig, von deu niedern gar teinc Notiz genommen wird. Die Rus. sen höherer Stände aber zerfallen in zwei gvoßc politische Parteien, iu die St. Petersburger (die, europäische) nnd iu dic Moskauer (die altriissische). Beide sind nnr darin einig, daß sie Rußland ans seiner abgeschlossenen Lage erlösen uud ihm ein großes Wasscrthor für den Weltverkehr eröffnen wollen, die St. Petersburger durch den Suud, die MM'aucr durch den Bosporus nnd die Dardanellen. Die St. Petersburger wollcu eiu curopäi^ scheS Rußland nnd ein vollständiges Eintreten in das europäische Concert dnrch Aneignung westeuropäischer Bildung nnd Lebensformen. Sie sind daher gegen dic Bekämpfung des Halbmondes, weil sie voraussrheu, daß dnrch die Eroberung Stambulö der Schwerpunkt Ruß. lauds von St. Petersburg nach Moskau verlegt und Rußland wieder zu einer rein orientalischen Macht de-araditt werden werde. Zn dieser Partei gehören die zahlreichen Ausländer, namentlich alle Dcutschcn, die Meisten höher gebildeten Russen in St. Petersburg und dem Westen dcS LandcS, aber nnr ein Theil des kaistr. llchcu HofeS. DaS Hicl der MoStauer dagegen ist die Hcral'drückuug St. Petersburgs, dic Isoliruug dcö Van-^ durch möglichste Trennung vom Westen, die Her» Mnua, der orientalischen Adclshcrrschast und der Skla- , vcrei der Massen; sie sind Feinde der Toleranz, fordern ! daS ausschließliche orthodoxe Vckeuutniß nnd als Hauptziel alles StrcbcnS dic Wicdcranfrichtnng dcS Doppelkreuzes auf der Hngia Sophia. So stehen in ihren politischen Tendenzen beide Parteien einander diametral entgegen. Die Regierung -Ml sich genöthigt, soweit cS geht/die Mitte zn halten, nnd darum sind alle ihre jetzigeil Maßnahmen nnr als Vorsichtsmaßregeln anzusehen. Zur Kaiscmisc. Pest-Ofen, 1Z. März. Noch find die freudigen Erinnernngen nicht entschwunden, welchc sich an die letzte Anwesenheit Sr. Majestät dcS KaiscrS kilüpscn, lind wie» derum breitet sich nm dic beiden Schwcsterstädtc all' der festliche Glanz eines allerhöchsten Besuches. Es siud dieselben Bilder, die sich nnS entrollen, aber sie wirken mit erneuter Kraft, weil sic cbeu unmittelbar zum Her» zcn sprechen. Wollte man cincn Vergleich zwischen dem gegenwärtigen nnd den früheren Besuchen Sr. Majestät ziehen, so könnte man fast sage,,, sie verhalten sich zn einander, wie, Verheißung und Erfüllung. Die frohen Wünsche nnd Hoffuniigcu, dic damals daS Vand bcsccl« ten, find ihrer fchöueu Verwirklichung cntgegcngeführt, daS freudige Gefühl ciues kraftvollen und selbstbewußten StrebcnS hat dcr Freude dcS Besitzes Platz gemacht. Glied an Glied fügt sich zu der langen Kette, die daS ganze Land umschlingt nnd den Strom der innerlichen und tiefen Bewegung, von der alle Gemüther crgrisfcu fiud, iu die fclustcn Theile desselben trägt. Iu dcr That, mächtiger und intensiver lann dic Bcgeistcruug ciucs Volkes in ihrer äußeren Erscheinung nicht gedacht werden. Schon die Fahrt Sr. Majestät von der Grenze bis Pest-Ofen gab dafür Zeugniß. Der Telegraph wird Ihnen bereits das Wichtigste gemeldet haben, ich habe daher nnr Weniges zur Ergänzuug nachzutragen. Die Bahnhöfe dcr Hallstatwncn Preßburg, Tarnoez, Neu-Hansel, Gran nnd Waitzcn boteil im wesentlichen die Physiognomic, die sic bei dcn früheren Fahrten Sr. Majestät in die ungarische Reichc-Hauplstadt trüge». Ucbcrall reicher Reisige und Fahimischuilick, die frendi-gen Zurufe cincr dichten bunten Menschenmenge. Sc. Majestät geruhten, die Ansprachen, die an Allerhöchstdic« st'lben gerichtet wurden, mit dcn frenndlichstcu uud hnld< vollsten' Worten zn erwidern. AlS die Perle dicscr Au-spracheu vcrdicut die deS Administrators dcS Graner Eo-mitatS, Grafen Anglist Forgach, hcrvorgchobcn z,i wer« den. Sie lautet: (5u. lautliche und Npostolisch-lömglichc Majestät! Allcrgn^igsicr Hcrr! Gesialtcu Ew. Majestät, dab die Vewohncr des Conn^ tateZ nüd der Stadt Gran diese gliicllichc Gelegenheit er« grcifc», um zu dcu Fub^n Ew. Majcsj^il unseren hnßssle» Tank dasür uicderzulegl'!,, dah Cw. MajesLU acruhl habeu, linsris Ptifassung wicdcr herzuslellen, dies unjckatzbare Kleinod, wilchl'ö dcr heilige 5ö>n.^ Elephan doit iumillc» dtl Mauc,» vvu Orai, ver tausend Jahren als heili>L Vermächüliß der Ncmmi hiiUnIasscn hat. Hicr ans dcm gfsegnctcn Vodeu dirse-? ComilalcH, g>heilig!l^^ soudcin auch ihrer .ssindci-Iiiider stets erhobru imi werden zur Ver> lhlidi^una Ew. Majestät sowie Allerhöchst ihreö Thioiu-s und d>s 3lcichcs. Gottes Ecgcn dcgleile Ew. Majestüt Thatcü. GutN'5 Haud gclcilc Ew. MajeskU in die alte ^öui^>durg Ofen, m°d indem wir u»Z dcu Gcdctcn der dort vcr.am^ '„eilen Vollöuertrcter anschlich"', >ufe» wir dc^c>,!crt ^ljci,! Niit gehobener, weithin vernehmlicher ^timmc halte der Kirchcnfnrst dicsc Worte gesprochen, welcl^ von der Versammlnng jubelnd aufgcnominen nnd voil ^r. Ma^' M ebenfalls huldvollst bcautlvortet wurden. Noch größere Dimcnsioucn und ci>l festlicheres Gepränge wicS natürlich dcr Empfang in dcr Hanp'stadt selbst auf. Dic weite Halle des prachtvoll dccorirlen Bahnhofes fülltc die Gcmcindcrepräfentanz von Pest wie jene, in welcher er die geschichtlichen Worte: „Blut und vebcil für nnscrcn König" wiederholte, wurden mit jnbclndcn Eljellö inarlirt, welche sich am Schlnssc dcr Rede, dann aber mit erneuerter nnd gesteigerter Kraft während der (telegraphisch mitgetheilten i Antwort Sr. Majestät wiederholten. Nnd nun fand der feierliche Einzug Sr. Majestät statt. Vorauf wieder die verewigte» Bandericn von Pest nnd Ofen mit gezogenen Säbeln, dann dic lange Wagcnrcihc. au deren Spitze die beiden Minister Baron Wcnkhcim nnd Graf FcstcticS nnd demnächst Sc. Majestät der Kaiser, Allcrhöchstihm znr Seite Ministerpräsident Graf Gynla Andrassy. Die dichtgcschaartc Menge empfing Sc. Majestät mit cincr Begeisterung, mit der sich nichts vergleichen läßt. Immer wieder aufs ncne crhobcn sich tausendstimmige Eljen-Rnfe nnd erfüllten dic Lnft. So wic dcr Wagcn Sr. Majestät vorüber war, lösten sich dic Reihen, aber nur lim sich an einem zwcitcn nnd dritten Orte desto sester zusammenzuballen. Die dichtesten Gruppen umlagerten dic Kettenbrücke. Hier staute sich dcr Meuschcuschwall so stark, daß dcr ganzc weitc Ranm dcs Platzes überfüllt war. Auch die Serpentine znr Ofncr Festung lind die Höhen selbst warcn mit Mcnschcn übersäet. Dic meisten Hänscr hatten geflaggt, auch die Kettenbrücke trug den bnnten Schmuck der zahllosen Fähnchen, die von jedem Kcttenglicdc, nnd dcr riesigen Tricolorcn, dic von den Brückenthürmen herabwchtcn. In Ofen fand dcr Empfang von Scitc der Mit-gttcdcr beider Häuser statt. Abends waren die bcidcn Städte auf dnö glänzendste beleuchtet. Leider begann ein lcisc sprühcndcr Regcn nilliüttelbar nach dcr Rnnd-fahrt Sr. Aiajestät dic gläilzcndstcn Effcetc der Ve< lcnchtnng zll zerstören. Die Menge ließ sich allerdings selbst dnrch dcn Rcgcn nicht abschrecken. Dichte ^chaarcn füllten die Straßen, noch iu dcn späten Abcndslnnden wogte cS dnrch die Stadt. Die Fest» frcndc kauu nicht größer, nicht ungetrübter gedacht werden. Ueber die Illnminaticiu Pest-Ofenö am Abend der Anknnft Sr. Majestät deS Kaisers schreibt man der ..Wr. Abdpst." anS Pest, 13. März: Wie bei allen ähnlichen freudigen Gelegenheiten, wo die Bewohnerschaft dcr Schwestcrstä'dtc Pest nnd Ofen daS Glück hatte, Se. "Viaicstat in ihrer Mitte zn begrüßen, bildete auch gestern die Illumination eines der äußern Zeichen der Frcnde nnd der Begeisterung. Und wenn wir blos diese Mo< mente allein vor Augen behalten, so würde die einfache Meldung von der stattgehabten Illumination jedem, dcr Pcst bei solchen Gelegenheiten gesehen, dnS schöne Bild vor Angcn zanbcrn. Doch war die Begeisternng, wie dies dcr Hcrr Bürgermcistcr iu seiner BegrüßnngSan-spräche an Se. Majestät betonte, diesmal ciuc gestrigem terc, uud noch mehr gehoben wurde dic Stimmung dnrch die Worte, mit welchen Ec. Majcstät jcnc Ansprache erwiderte und den Bewohncrn dcr bcidcn Städte allcr-höchstscinc besondere königliche Hnld liild Gnade entbieten ließ. In dicscm Viaße waren nnn anch die Vor« bcreitnngen für die Illumination bedcntcnder, wic denn anch die Echwcstcrstädtc, dic mit ihreu iinposantcn Do-naU'Frontcn für derartige festliche 5kuudgrbuugcn besonders glücklich gclcgcn sind, ihre bezügliche Qualification dlirch die fortwährenden Verschönerungen nnd Neubauten vou Jahr zn Jahr verniehren. So bot dcnn die Beleuchtung PestS, von der Festung anS gesehen, diesmal einen noch schöneren, imposanteren Anblick dar, als je. Die Donan-Fronte war eine Reihc brillanter Arabesken, uud traten bcsondcrS daS Gebäude dcr DampfschifsfahrtSgcsellschast, der Akademie» palast, Hotel „Erzherzog Stephan" uud „Europa", der Brückenkopf, daS (^ang'schc und N:lk>>'schc HanS, daS Vloyd- und Redoutcngebäude durch ihre splendide und geschmackvoll arrangirtc Beleuchtung in dcn Vordergrund, Unter audcrcu hcrvorragcuden Objecten silld noch zu erwähnen .- dcr Privorßtischc Kiosk, daS alte denlsche Theater, daS IuterimS' und Natioualtheatcr, das Ntuscnut, Spareasscgcbälide, das Enlich'schc HanS ant FraneiScancr" Platz, das Rathhaus, dic Piaristen, das UnivcrsitätS-gedäude, dcr israelitische Tempel nnd viele Privat-gcbändc. In Ofen waren es zunächst die vor dem Frauz^ IoscphS'Thorc befiudlicheu Gebäude der fürstlich Bat-thyüui'scheu Fanlilie und dcS Fl'nanzmiuistcrS v. Lönyay, daS sogenannte Rondeau auf der Erzherzog'Albrechtstraße, eine Aicguug, die mit einem brillantcn Portal geschmückt war, in der Fcstnng selbst daS Stadthaus, das Brnnneugcbäudc nud die öffeutlichcn Vrunucn. -- Daö Programm dcr Rückfahrt Seiner Majc« flat dnrch die bclcnchtctcn Straßcil PcstS wurde we-gen deö RegcuS, dcr sich leisc eiuznstcllcu begaun, ein wcnig abgekürzt: doch waren die Straßen trotz deö erwähnten UmstandcS fast buchstäblich vollgeMoPIt von der großen VolkSmcugc, welche ^e Ma,e,.a l,ei der gegen 5 Uhr uutermmmicnen ^'mdsahr nut Begeisterung begleitete. 3US S-. Majestät d.e Nuck- 404 fahrt antrat, wurden auf der Lcopoldstädtcr Kirche bengalische Flammen angezündet. welche das großartige Panorama abwechselnd in rothes und blänlichcs Licht hüllten. Writers berichtet ein Telegramm alls Ofcn, 14. März. 12 Uhr 5> Minntcn Nachmittag. Heute Vormittag halb 12 Uhr legte das ungarische Mim» stcrium mit Ausnahme der Minister Audr^ssy nud Festctics, die schon in Wien beeidet warcu, den (Hid in die Hände Sr. Majestät ab. Dic Eidesformel verlas der neucrnanntc Uutcrstaatssccretar Szlavy. Hierauf feierliche Vorstellung der Mitglieder beider Häuser. Erzbischof Vartalovics hielt uachslchcudc Ansprache: „Ew. kaiscrlick)c und königlich apostolische Majestät, allergnädigstcr Herr! Es gibt keine Sprache und keine Worte, uni unserer Freude den gehörigen Ausdruck zu verleihen, mit welcher wir huldigend vor Ew. Majestät treten. Es ist dies die Freude einer Nation, deren innig» sten Wunsch, die coustitutioucllc, Selbständigkeit, Ew. Majestät durch Ihren allergnädigstcn Entschluß zu gewähren geruhten. „Allcrgnädigster König! Düstere Wolken bcdccklcu den Horizont unseres Vaterlandes, wir kämpften mit einer unbestimmten gefahrvollen Zukunft, und fiehc: die Sonne ist emporgestiegen, der Oclzwcig des Fricdcus ist crgrüut, dcuu die Regeulcnweishcit und Gerechtigkcits« liebe Ew. Viajeslät hat im unzertrennlichsten Inlereffc des Thrones nnd des Vaterlandes die Nation dem löuig« lichen Vcrtralien nnd sich selbst wiedergegeben. „Ew. Majestät werden fortleben in der dankbaren Erinnerung dieses treuen VolkcS und in dcr Gcrcchtig» lcil Allerhöcbstihrcr Thaten ebenso wie Mathias Eorvinns der Gerechte, ^loch uuscrc späten Nachkommen werden mit Pietät den Namen jenes Königs ucuucu, dcr durch weisen Entschlnß das vertrauensvolle Einvcrständniß zwischen dein Könige und dem Volle, die Gewähr einer besseren Zukunft wieder hergestellt hat, welche, wie wir mit Znversicht hoffen, die Krone dcs h. Stephan bald noch mehr befestigen wird. „Ew. Majestät! Es gibt niemanden iu nnsercui Vatcrlande, dcr nicht den Segen des Himmels sür diese Epoche uuserer constitntioucllen Wiedergeburt erflehen nud uicht sehnlich wünschen würde, daß dieselbe für den Monarchen ebenso wie für die Nation auf die Dauer glücklich und segcnbriugcud sei. Gott scguc den König, Gott scguc das Vaterland!" Se. Majestät erwiderten, wie folgt: „Mit Freude habe Ich dcu allgemeinen Wnnsch des LandeS nach Wicderhcrslcllnng dcr Vcrfassnug erfüllt, die sichere Entwicklung nnd Befestigung cou-ftitutiouellcr Staaten erheischt die Erfülluug zweier Bedingungen: aufrichtige Anhänglichkeit an den Thron und dcn Monarchen und jcucs Mas; der politische» Neife, welches die conslilulioncllc Freiheit praktisch ermöglicht. Gcrnc erkenne Ich an, daß in dieser zweifachen Richtung beide Hänscr dcs Landtages nnd die Nation auch ueuestcus uubcslrcilbarc Bcwcise gr-liefert habrn. Ich zweifle sol»in auch nicht, daß es Uns mit vereinten Kräften gelingen wird, jene gün-stigen Erfolge zn sichern, welche Ich und mil Mir die Nation von dem gegenwärtigen Rcgierungssystcmc für das Land und das Ncich crwartcu. Gleichwie Ich daher überzeugt bin, daß Mein geliebtes Königreich Ungarn eine uucrschültcrlichc Stütze dcs Throucs und der Monarchie sein werde, ebenso lebhaft wünsche Ich auch, daß die Nation dit Ueberzeugung bewahren möge, Wienach dieselbe in Mir den treucstcn Hüter der territoriale» Iutegrität dcs Königreiches Ungarn uud dcr constitlltionelle» Freiheit desselben finden wird. Versichern Sie übrigens die laudlaglich versammelten Stände und Vertreter Meiner wärmsten Zuneigung und königlichen Gnade." Die Rede des Erzbischofs wurde zum Schlnssc, die Sr. Majestät nach mehreren Alineas, lind iusbe< sondere nach der Stelle, in welcher Er verheißt, ein treuer Hüter dcr Integrität und constitutioucllen Frei« hcit Ungarns zu sein, mit stürmischen Eljcns nuter-brechen. Dic Rcuuichlln. IV. Laibach, 1l>. März. Das „nationale" Wahlcomil^ hat den von nns vor-sichern besprochenen Artikel der „Novice" : ,,Nc»v« vo-litvo" gestern in dcnlschcr Sprnchc mit beigegebcuer Ean-didatenliste. daher, wic es scheint, als Ersatz für das bisher fehlende politische Programm oder als Vademc-cum für Wahlagitatorcn erscheinen lafscn. Da sich die Partei der ..Novice" hiemit auch cm Audcrsgläubigc und, in unfreiwilliger Ancrkeunnug dcs deutschen Elements, an jene Kreise dcr Bevölkerung wendet, wclchcu die „Noviec" nicht zur Hand kommen, oder welche deS Slovcnischcn uicht mächtig sind, und da wir zn-dem in unserem, den „Novice" auf dem Fuße n.cfc,!ss. ten dritten Artikel nicht alle einschlägigen Gesichtspunkte erschöpfcu lounteu, so ergreifen wir diesen Anlaß, nm die staatsrechtliche Seite der Tagesfrage anch uu> sererscits näher zu beleuchten. Wir wollen hier nicht weiter erörtern, welchen Widerspruch die Beweisführung, daß der aufgelöste Landtag dem Ausgleiche mit Uugaru uicht oppouirt habe, in sich trägt, da uus die „Novice" selbst dessen überheben, indcni sie erklären, es könne von einem Ausgleiche keine Rcdc mehr sein. Wir müssen aber dem neuerlichen Versuche mit aller Entschiedenheit entgegentreten, die Wähler über den Grund dcr Auflösung dcs Landtages irre zn führen. Die Partei der „Novice behauptet nämlich im obi-gen Artikel, die Auflösung des Landtages sei nnr deshalb erfolgt, weil derselbe in der Adresse seiner Au schau» nng Ausdruck geben wollte, daß ein Ausgleich mit Uugaru uur uutcr solchen Bedingungen staltfiudcu solle uud mit Erfolg stattfinden könne, welche die dauernde Garantie für die Einheit nud Machtstellung dcr Mo» uarchic, sowie für die nllfcitigc wahrhaft coustitutioucllc Entwicklung darbieten. Diese Behandlung ist einfach eine Uuwahrhcit. Dcr Gruud der Auflösung ist ein ganz andere r. Wäre in der Adresse die obige Anschauung allein so, wie sic hingestellt wird, ansgcsprochcn worden, so wäre allerdings darin lein Grnno der Anflösnng deö Landtages gckgen, denn darin stimmen wohl alle österreichischen Parteien übcrein, daß der Allsgleich mit Ungar» den oben präcisirten Bcdiuguugcu entsprechen müsse. Abcr die am 2,^. Februar votiric Adresse hat uicht blos obige Auschcinuua,, soudcru sie hat Rcchtsvcr-w a h r u u g cu nnd V o r b ehalte ansgcsprochcn, welche Sc. Excellenz der Herr Statthalter in obiger Sitzung als ungesetzlich erklärt hat. Der Zweck der Einbcrnfnng dcS kraincr Landtages war die Wahl von Abgeordneten für den Reichs-r a t h. Dcr Landtag hat in seiner Majorität den auf dcn 18. März einberufenen Reichsrath als v e r fa ss u ugs -widrig und als incompetent zur Beschlußfassung übcr Versassnngsändcrnugeu erklärt. Durch das Patent vom 2<_». September I8<'>5> war die Vcrfassuug sistirt, durch die allerhöchste Entschlic-ßuug vom 1. Februar 1^7 wurde dicse Sistirung alif-gchobcn uud dcr vcrfassnug s ni äßig c Rcichsrath eiuberllfcu. Hicmit wnrdc dcr Ncchtsbodcn dcr Verfassling, welchcil dcr krninische Landtag in seiner ersten Sitznng vom <». April 1^l>1 feierlich in Besitz gcnommeu und für welchen er eine ehrfurchtsvolle Daukadrcsse votirt hatte, wicdcr hergestellt. Die vom Landtage in seiner ^itznng vom 28tcn Februar d. I. durch die Majorität seiner Mitglieder votirlc Adresse hat dicscu Rcchtsbodcn uicht anerkannt lind sich soulit außerhalb des Staats-gruudgcsctzcs gestellt. Noch mehr, der Landtag hat sich iu der Majorität sciuer Mitglieder Befugnisse vindicirt, welche er nie be-scsscn hat, indem er in dcr Adresse es gleichsam als sein Recht ansah, übcr dcn vereinbarten Reichs versass s l> n g scut w u r f vor der Sanction dcr Krone nm sem Votnm gehört zu wcrdcu, was ihm weder nach dem Octobcrdivlomc noch nach dcr Landcsordnnng zusteht. Indem dcr Landtag sich zwar bereit erklärte, die Wahl iu dcn Rcichsrath vorzunehmen, gleichzeitig aber dieselbe in dcr Majorität seiner Mitglicdcr an die in iu dcr Adresse ausgcsprochcucu Rechtsvcrwahruugcu uud Vorbclaltc kuüpfte, hat er gegen dcu 8 15 dcs Rcichs-rathsstatntcs gehandelt, und die Streichung dieser Worte iu dcm Ausschußbcrichte, während dieselbeu iu dcr Adresse ihren umfassrudcn und klar zu crkcnucudcu Ausdruck fanden, konnte dicsc Abirrnng weder ändern noch mildern. Welchen Zweck konnte übrigens die Beschickung eines Rcichsrathcs haben, welchen dcr Landtag selbst in seiner Adresse als incompetent in Sachen dcr Rrichsvcr fassuna. zu erklären sich erlaubte? Wie kouute die Krone einen Landtag, dcr ein laiscr lich sanctiouirtcs R'cichsgcsctz, die Vcrfassuug vom 26tcn Fcbrllar 18NI, ans dcrcu Gruudlagc seiuc cigeilc Eristcuz fußt, ^ uicht als zu Recht bestehend aucrkauntc, längcr tagcu lassen? Dic Anflösnng dcs Landtages war die noth' wendige Folge dcs staatsrechtlich cn Ucbcrgr if fcs in dcm Majoritätsbeschlüsse dcs Landtages. Daraus mögen die Wähler dcs Landes Kram cut nehmen, worin dcr wahrc Grnud der Laudtagsauf lösuug gelegen war, und welche Bedeutung die Wic^ d crw ahl dcr früheren LandtagsMajorität in sich hat. Wir habcn noch cincn andern Pnnkt des „Novice-" Artikels zn erörtern, ivclchcr mit dcr wahren Sachlage im offenbarsten Widcrsprnchc stcht. Dic ,.?covicc" scheinen in ihren Parteigenossen das ganze Volk von Kram zn erblicken, nnd entblöden sich nicht, übcr die Minorität zn sagen, daß „sich künstlich einige Personen zn cincr Partei anfblähcn, dic da sind, wic ein Fcldhcrr ohne Armcc, denn Niemand stcht hinter ihncn." Wcr ist abcr dcr Landtagsmajorität cntgc< gcngetreten? Es warcn außcr ciueiu gemäßigt uatioua« lcn Vertreter dcr Städte uud Märkte sämmtliche V crtrcter dcs G roßg ru n db cs i tz c s. Es siud also »licht e i n z e l n e Personen. N'clchc der Landtagsmajorität in ihrem ungesetzlichen Beginnen cut« gcgcugctrctcn siud uud sich von aller Theilnahme an dcr ungesetzlichen Votirung dcr Adresse fcru gchalteu habeu, soudcru eine dcr von dcr Fcbruar-Vcrfassuug ailfgcstcll-ten Gruppen dcr Intcrcsscnvcrtrc tnng. Dic Haltnng dcö Großgrundbesitzes ist von nm so größerer Bcdcntuug, als cr vorwicgcud das couscrvativc Interesse, dcn Besitz rcpräscutirt, als seine Interessen im allgemeinen mit dcncn dcr Landgemeinden, in dcrcu Mitte cr lcbt, znsammcufallcu, uud als derselbe auch an allcu Eoucurreuzlcistuugcu zu Guusteu des Lau-dcs sich in ergiebigster Wcisc bcthciligt nnd dahcr auch bcrnfcu ist, in allen Landcöangclcgcuhcitcn eine gewichtige stimme abzugeben. Eine so einflußreiche, im iuuigstcn Verkehr mit dcr Vcvölkcruua. lcbcude, ihr Wohl uud Wche mitciupfin» dcndc Elassc kann nicht ignorirt nnd mit dcr Phrase vou „ciuigcn künstlich sich zur Partei aufblähcudcu Per-" soncn" abgethan wcrdcn. Eiuc Elassc, welche allcr frühc-rcu Prärogative cutällßcrt, ihr Heil uur noch in dcr Hcbnng dcr Landescnltnr nnd in echt c ouserv at i v cr Fcsthaltuug der Vcrfassnngsbasis sucht, kauu wohl eher dic Bezeichnung cincr constitlilioncllcn Partei bcan-sprnchcn. als die Führcr cilicr allc staatsrechtlichen Schran» ken lnißachtcndcn nationalen Bcwcguug! Eiuc solche Partci tauu ciucr coilstitntioilcllrn Regierung wohl eine Stütze darbieten und hat anch das Recht, dafür dcn vcrfassiiiigsmäßigcn Schutz dersclbcu gcgcn Majorisirnng zn erwarten. Dic rnhig dcnkcndc liud täglich uichr dcn Führer» dcr nationalen Opposition sich cntfrcmdcudc Bcvölkernng iviro wohl kanm mchr im Zlveifct scin, anf welcher Seite dic „künstlich zn ciner Partci sich anfblähcndcu Personen" zu sucheu siud. Oesterreich. Wicn, 10. März. Der „A. Allg. Ztg." wird von hier geschrieben: Es ist möglich nud, nach dcm was ill dcn Hofkrcisen verlalltet, sogar wahrscheinlich, daß der eeremonicllc Theil dcr n ugaris ch cn Königs « kröunilg das Hinausschieben der diesmal doppelt bc> dt'utungSvollcn Fcicr uoch »im viele Monate bedingt; der politische Thcil dcr Kröullngsaetiou ist abcr nach Lagc dcr Dilige sehr einfach. Dcr ungarische Landtag wird. sc bald er das Elaborat dcr Siebennndsechsziger-E oiuinission übcr dic gemeinsamen Angelegenheiten erledigt hat, vertagt nnd tritt erst 14 Tage vor der Krönnng wicdcr zusammen. Er verhandelt alsdann übcr das Iuaugural-diplom, welches das Ministerinn! inzwischen vorbereitet hat, nnd nach dessen Feststellung steht dcr Krönung nichts mehr im Wege. Daß übrigens die Krönnng iu Ofen stattfindet nnd daß der Krönnngshügcl, ans welchem dcr „König", nach altem Brauch das Reichs schwer t uach allen vier Wcltgcgcndeu schwingend, das Gelöbnis; zn thun hat, das Laud gcgcn jeden Feind zn vertheidigen, am Pester Ufer vorwärts der Kettenbrücke aufgerichtet wcrdcn wird, leidet schon jetzt kci»c» Zweifel mehr. Sehr wahrscheinlich wird im Krönnngs^ng auch znm ersten mal wieder die prächtige ungarische Leibgarde signrircn. Trieft, 14. März. I» dcm, vor mchr als ciucm Monate gcgcbcucn Berichte über das Bcfiudcu Ihrer Maj. dcr Kaiserin Eharlottc wurdc, basirt auf dc» da' maligc» Instand der hohen Kranken, die Nachricht einer, wenn auch langsam, so doch stetig vorschrcitendcn Bcs« scrnng gebracht. Dic in den seither verflossenen Wochen sich kundgebende Stabilität dcr Kraukhcits'Erschcinnngcn lind hauptsächlich das in den lctztvcrgaugeucu Tagen intensivere Wiederaustrctcn ängstlicher Wahnvorstclluugeu bcgrüudct abcr, wic nns authcutisch mitgcthcilt wird, jetzt die Aunahmc, daß uicht unr cin Stillstand in dcr erwähnten Besserung, soudcru anch eine den bisher nicht nngnustigcn Verlauf störende Verschlimmerung eingetreten sei. Ausland. — Nachdem die Deputation aus Nordschleswig, die in Berlin cine Immcdiatvorstclluug überreichen wollte lind eine Andienz bei Sr. Majestät dem Küuigc nachgesucht hatte, ohuc daß ihr solche gewährt wurde, zurückgekehrt ist, ist ihr jetzt, wic die „Ilcusb. Nordd. Ztg." mittheilt, die amtliche Eröffuuug gemacht worden, daß Se. Majestät dcr König sich anch uicht vcraulaßt schcn könnte, dcn Pctcntcn cineu schriftlicheu Bescheid zu gcbeu, uud zwar in Betreff dcr Selbstüberschätzung, mit dcr dicsclbcu ihrcin Urtheile uud ihrem Rathc Sr. Majestät gcgcnübcr ciucu unbcrufcucn Ausdruck gegeben habcn. Veüllchcl». 12. März. In der heutigen Sitznug dcr Kammer dcr Abgeordneten wnrdc dic Vollendung mehrerer Ausschußarbcitcu angezeigt, so insbesondere bc< znglich der Anträge auf Anfhcbuug dcr Todesstrafe lind dic Errichtnng cines Vcrwaltnngsgcrichtshofcs betreffend; beide Gegenstände werden demnach alsbald in der Kam< mcr zur Berathung gclaugcu. Heute berieth die Kam-incr die s)cückäl>ßerung dcr Kammer dcr Rcichsräthc bezüglich dcr Ereditforderung für weitere Viilitärbcdürf-uissc. Dcr bcrcits vor ciuigcn Tagen mitgetheilte Antrag dcs Ausschnsscs gclangtc znr Allnahinc, nachdein sich nnr Abgeordneter Kolb gegen die Bcwillignng dcr von Ausschüsse beantragten 41.U7N si. für Klcidnng dcr Unmonlirt°Assenlirlcu ausgesprochen hatte, weil die Be- 405 tlcidung aus den vorhandenen Vorräthen erfolgen könne. Die Kammer genehmigte indessen diese Position mit lii gegen 4h Stimmen. Im ganzen sind nnnmchr^/MI.Z^fl. bewilligt. Der nächste Gegenstand der Tagesordnung, Berathung dcö Antrages wegen ^rlassnng eines ^and-tagswahlgcsetzcs mit dirccter B^ahl nnd geheimer AbstiM' ^uniig, ward, da die Kammer an dem Veichenbegänguiß der Frau Herzogin Sophie theilnimmt, biö zur nächsten Sihnng vertagt, nnd wurden n»r noch nnf Antrag deö i Petitiouöansschnsses einige Anträge den betreffenden Fach' ansschüsscn zngewicsen. A)tüncheu, 12. März. Unter ungeheuerem Andränge von Seiten der Bevölkerung hat socbcu der Leiche ilzug zur feierlichen Beisetzung der Frau Herzogin Sophie in Baiern in der Hofkirchc zn St. Cajctan stattgefunden. Schon im Herlaufe deö gestrigen! Tages ströinlc eine nnzähldavc Menge nach dem Herzog-Mn^ftalais, um die dortselbst ans dem Paradebcttc ruhende Leiche der so früh dahingeschiedenen Herzogin zu sehen, deren segensreichem Vcbcn nnd Wirten eine heftig typhüsc Krankheit (anch die Schlciuihäntc der Luftwege waren seit längerer Zeit stark afficirt) zur ungekünstelten Trancr des ganzen Bandes ein unerwartetes Ende bereitet hatte. Als Stellucrtretcr des Königs wird Pviuz Ludwig die Leiche der hohen Fürstin in Begleitnug zweier Kämmerer und eines ^anonicns hente Abends uach schloß Vanz, dem eigentlichen Beisetznngs' orte, begleiten. Iu Folge des höchst betrübenden Todesfalles ist sofort eine ^oftraner von vier Wochen angeordnet worden. Dem „Nürnli. Corresp." geht ans München ein bericht zu über die Tihuug, welche der von der Kammer der Abgeordnete.!, eingesetzte Ausschuß über die Mi-lltarorgau'satlon am 11. d. abgehalten. Fürst ^ohen-lohe hatte, dlcser Darstellung zufolge, folgende Erlläruug abgegeben: Die Stuttgarter Beschlüsse seien zwar in Form von Protokollen gcfastt, hätten aber die Bcdenlnng mies Vtaatsvcrtragcs. Hiebei hätten zivar Badeu uud Hessen gewisse ^urbchalte^ geinacht, dieselben aUcrirten aber d,c Abmachung^ im Ganzen nicht, nnd die Nati-flcationeu feien allseits ohne Vorbehalt erfolgt. Baiern nnd Württemberg hätten sich überdies dnrch besondere Ucbcrcinlnnft zum Vollzngc der Coufereuzbefchlüsse ver-pflichtet. Loudvn, I.'j. März. Das Vefiudcn der Prinzessin von Wales hat sich gebessert. — Der Tarif für die dnrch das atlantische Kabel beförderten Depeschen wird nicht ermäßigt. — Das siamesische Gouvernement hat plötzlich den Entschlns; gefaßt, den Sohn des Premierministers Phya Snriwongse Waiyawat als Gesandten uach Paris mit einem Schreiben des Königs an den Kaiser Napo-leon zn senden. Die Scndnng ist veranlaßt dnrch die nencrdings cntstnudencu crnstcu Differenzen zwischcu dein am siamesischen Hose accrcditirteu frauzösischcn Konsul Anbaret nnd der fiamrfischeu Regierung, namentlich we« gen der Neanlirnng der Grcnzeu ' zwischeu Siam und Kambodsche. Man glaubt die Angelegenheit am besten direct in Paris schlichten zu löun'cn. Der Ge. sandte wird zwei Monate in Snropa bleiben, nnd wenn seine Mission an erster Stelle nnr für Paris bestimmt ist, so soll er doch anch zn einem raschen Ausflüge nach Oesterreich geneigt sein. lim Wien nnd einige arosic Etablissements, nm die er sich lebhaft interessirt kennen zu lernen. Hassesneuiffkeiten. — (Ciuilproccß nndGebührenqesetz) Unter dem Vorsitze des Ministerialrathes v. NeuwaN werden im Finanzministennn, demnächst die Comit6-Berall'unaen über die mit der Cinführung des mündlichen Ve.fahrens bei Eivilprocessen nothwendig verbundenen Aendernnaen des Gebührengesetzes statlsinde». Zn diesen Berathungen sollen außer den betreffenden Negicrungs-Pertrctern auch Abgeord-nctc der Advocatentammer beigezogen werden. — (Eine Hllndefreundin.) In Simmering bei Wien starb vor lurzcm eine Hausfrau, welche vier Häuser und ein bedeutendes Barvermögen nnleil'eh. Ihre beiden Kinder waren zn Universalerben nnler der Bedingung eingesetzt, das; eine Summe von Z0,000 Gulden zu C'rhaltuni ibres Lieblingshliiues bestimmt sei und daß diese Summe Demjenigen zufallen solle, welcher den Hund verpflegt und ssut bewirthet. Tcr Sohn der Vcistorbenen bat sich die,V. Ausgabe unterzogen. ' > v m^r — (Der HofschausPieler 3N o i i z N o l l) einer der begabtesten Künstler Deutschlands, ist in Berl'in .,. 71. Lebensjahre gestorben. "" — (Das norddeutsche' Vundeshecv.) ^j,. „Militärischen Vlällel" sprechen sich ,,i ihrem neue» 5^flc über die lünftige norddeutsche Armee aus, die eine Iliedene. steile von 293.!U8 Mann haben würde, wozu das vergrößerte Preußen 253.779 Man» mit dem Noslenauswandc von 53,050.275 Thalern stellt, wahrend sür die nichtpreußisct>n Tlupvenlheile 56.500 Mann und nbcr 10'/, Millionen ^balcr übrig bleiben. Einen ungei'ährcn Anhalt für die Aal)! ausgebildeter Mannschaft.'», welche der norddeutsche A'"d zu seiner Veisngung haben wird, wenn die neue ^rbtversassnng dei-selden erst in voller Wirksamkeit steht, "^lt ,na„ sofort, wenn man dei einem ungefähren Frie» ^"öftande von 292.^18 Mann das jäh'üch? Nctrulen' ""t'NytM zu 90.000 Mann veranschlagt, was b.i drei' > jHhrigcr Dienstzeit den bisherigen preußischen Grundsätzen ! entsprechen wurde. Dann erhält man eine Friedensställe, ! einschließlich Osficiere und Capitnlanten, von rund 292.000 !Mann, vier Jahrgänge Neservcn ^jL0.000 Mann, davon ab 20 Percent Ausfall 72.000 Mann, gibt für die Feldarmee 580.000 Mann. Fünf Jahrgänge Landwehr machen 450.000 Mann aus, davon ab Ausfall 135.500 Mann, bleiben 315.500 Mann, mithin verfügbare ausgebildete Mannschaft 895.500 Mann. — (N 'e o t i u ' Vergiftung.) Berliner Blätter! berichten, daß in der Charit«' sick gegenwärtig ein durch ^ Nicotin start vergiftrler Cigarrenmailia wurde die Fahrt aus der Rigole maritime und von Ismailia bis Sne^ ans dem Süßwasserlanal gemacht. Der Lugger bemchte theilö Segel, theils Zugpferde. Die Fahrt ging lchr gut von statten, weil das Schiff unbelaoen war und ocehalb nur 3 Fuß Tiefgang hatte, nnr mußte bei dem Kilometer >nd wenn der von dem l. t. Landcsgerichte Laibach kürzlich zum Tode vcrmtheiltc Raubmörder Anton D. leine Äegnadignng erlangt, steht »och in diesem Iahie die achte Hinrichtung beoor. — 6in entsetzlicher Forlschritt! ! — (Nicht platz.) Das gestern auf unserem schönen Castellberge ober dem ehemaligen F r e im a n n 6 h a u s e slattgeflindene bedauerliche Drama ciner Hinrichtung erinnert daran, daß am obern Nebcr am Fuße dt« Lastellberges schon einst bcr L^ccutionsplal; oder Nabenstein war, und der Platz anch so benannt wurde: mit der Verlegung der Nichtslütte außer des Siadtpomcrium hat sich auch die unheimliche Benennung „Nabenstein" aus der Stadt verloren. — (Ueber Professor Kr a t ty . V a s ch it), der demnächst hier eintreffen wird, schreibt die „Triester Ztg:" In der gestrigen VorsleNuug des Professor Kratky.Naschit producirle sich der Künstler auf dem Hornmeloditon, auf dem er, zugleich aus einem Saiteninstrumente spielend' eine Coucert'Piecc vortrug, die reichlichen Beifall erntete' Die „sicttbaren Clcctricitälcn" in den Gcißler'schen Nöhrm er-weckten das lebhafteste Interesse und waren sür ^ ' was vMommen Neucs. Herr Kratly ist vielleichtVr Ein', z'ge, der ,m Vesitz lo großer und so zahlxicher Nobren ist N"d sm,e Gzpcr.mentc damit versinnlichlen die electrischen Strömungsn in udrrraschender Weise. Die geslnge Vorstel. lung war noch zahlreicher besucht, als die beiden uorherge« henden. Da der Vortragende so viel Ansprechendes uud Neues bietet, so können die wenigen noch folgenden Pro« ductionen steigender Theilnahme sicher sein. Juristische Gesellschaft i« Laibach. Protokoll dcr l.lV. Versammlung, welche Freitag den 1. März 1307 von 0 bis 8 Uhr Abends im Gesellschasts» locale abgehalten wurde. Vorsitzender: Der Herr Präsident Dr. v. .flatten« esgc> r. — Schriftführer: Dcr zweite Secretär Dr. v. Schrcy. Anwesend 12 Mitglieder. 1. Der erste Secretär berichtet über die Buchbinder-rechnuug pro 1806, welche im Vet,age von 185 fl. zu ! berichtigen komme, und erörtert mit Bezugnahme auf den von der fünften Generalversammlung ausgesprochenen Wnnsch, daß eme Beschränkung der Ausgaben silr das Cinbindcn der Bücher eintreten solle, die Gründe, welche in der Zeitperiode seit Juni 1865 wieder bedeutende Anschaffungen nothwendig machlen. Untcr Nachweisung der Angemesscnheit der Preise stellte Nedner den Antrag :>) auf Genehmigung dcr Rechnung, l») auf Gestaltung, daß mit dem Einbinden der Vereins bibliolhek in der bisherigen Weise fortgefahren werde. Der Piäsident unterstützt diese Anträge, rechtfertigt das dies« fällige Vorgeben des Präsioiumj nnd fordert die Versamm» lnng znr Beschlnhfassung über die Art nnd Weise auf, in welcher eine Beschränkung der fraglichen Ausgaben geschehe» solle. Nach längerer Debatte, an welcher sich die Herren von Fritsch, Dr. Costa >ü'N, v. Formacher und Dr. Schöppl belheiligten und nachdem der erste Secretär Dr. Costa ge» genüber der Bemerkung deö Herrn v. Futsch, es möge die Entscheidung dieser Angelegenheit der nächst n Generalversammlung vorbehalten werde», die Berechtigung der Versammlung und die Opportunist zur Beschlußfassung in dcr-selhen hervorhob, wurden beide Anträge des Neferenten mit dem Amenoemcnt des Herrn Dr. Schöppl, daß die Bestellung weiterer Buchbindern,bellen mit Rücksicht auf die vorhandenen Geldmittel geschehe, einstimmig zum Beschlusse er» hoben. 2. Herr Dr. v. Kaltcneggcr hält einen längeren Vortrag: „Erörterungen zum neuen Wuchergesetze," bespricht vorerst im allgemeinen die bisherige österreichische Gesetzgebung über den Wucher, vergleicht das neue Gesetz vom 1 l. December 1666 mit den bisherigen durch letzteres dero-girlen Vorschriften des allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches nnd des Strafgesetzes und erörtert endlich an Hand der Bestimmungen des neuen Gesetzes unterschiedliche besondere, in c!oil° und strafrechtlicher Beziehung a»s den Wucher Bezug habende Rechtssragcu. Ueber Antrag des Herrn Bürgermeisters Dr. Costa, welcher hervorhob, daß dcr Verein dem Referenten für die gediegene und schwielige Arbeit vielen Dant schuldig sei, wurde die Drucklegung des gedachten Vorlrages beschlossen. 3. Der erste Secrctär Dr. Costa begründet den Au< trag auf Bildung besonderer Comites zur Discussion einzel» »er Gesetzentwürfe. Der Präsident Herr Dr. v. Kalten egger schließt sich diesen, Antrage an, weist anf die verschiedenen neuen Gesetzcntwnvfe übcr Cioil-Proceß-Ordnung, Frirdcnsgcrichte, Ve»laßabhandlnngswesen :c., deren Besprechung sür den Verein angemessen sei, hin, und stellt für die nächste Versammlung den Versuch einer Plaidirübung in Aussicht. Schließlich stellt er die Anfrage, ob auf die Bildung besonderer Comites eingegangen werde. Hierüber entspann sich unter Betheiligung der Herren Dr. Costa, Dr. u. Kaltenegger, Dr. Ahacic Miior, Baron Nechbach, Dr. Schöppl und v. Frilsch eine längere Debatte, nach deren Schlüsse die Anträge des Referenten: ü) mit dcr Biloung der Comites werde vorgegangen und das Präsidium belraut: d) die Arbeit des Comites werde in den Vereinömitthnlungcn abged'ucli, den Mitgliedern auf diesem Wege mitgetheilt und bei dcr sonach zusammentretenden Ver-sammlnng die Debatte über die Vorträge des Comites eingeleitet — einstimmig zum Beschluß erhoben. !. Schin wurde die Versammlung bei erschöpfter Ta« gesordnnng von dem Vorsitzenden geschlossen. Nm dlr praglmüischcll Sanction. I),. 1l.(^!. Wir brachten in diesem Blatte vom .'!<>. October IM) eine knrze Vcsprcchnng dcr oft ge-nannten pragmatischen Sanction, deren das kaiserliche Diplom oom 20. October 1860 erwähnt nnd anf welche sich dic, in der 5. Sitznnq des lrainischcn Landtages vom 28. Febrnar l. I. verhandelte Adresse an Sc. Mc,-jcstät bezicht. Diese Vezichnna, veranlaßt nnö, anf jene „Verordnung, täonstitntion, Decrct nnd pragmatifche Sanction," wie das östcrr. Hansgrnndsscsctz sich nennt, znrnckznkommcn nnd die fur die gegenwärtige Staats-frage wichtigste Stelle darans hcrvvr ;n heben, sie lautet.- Nachdem alle Stände nach reifer Ueberlegung in Ihren Versammlungen und besonderer Erwägung des Vesleu und Nntzcns, welcher Unseren lieben und getreuen Unterthanen daher zufließen Möchte, darinen einstimmig und freiwillig con-sentiret, haben dieselben obgesagte pragmatische Sanction, beständige Constitution, Succcssionö-Ordnung ""d "„zertrenn, liche Vereinigung aller unserer Lande sowohl außerhalb als innerhalb Denlschlands als ein beständiges unwideruflichcs Ganzes, soweit stlches die nnzertrennlieve Zusammenhallung aller unserer Staaten und Crblaude betrifft, mit allem Rc« 380 spect und Eulmussion auch besonderer Danlnchnuglcit nnge« nommen i dabei Sie Uns allercmgelcgenllichst gcbclcn, vor« bemeldte Unsere pragmatische Sanction und beständiges Evict vubliciren zu lassen, damit solches durch alle Unsere Königreiche, Provinzen nnd Erdlande als ein unwidetrusliedc-5 und unveränderliches Gesch vor beständig beobachtet werde, und damit incm auch davon bei denen ?liten jeder besagte» Provinz, welche Sie Uns vorgezeigt und ausgeliefert haben, Nachlicht haben möchte. So kam jenes „Edict" oder „Gesetz" auch an dic damalige VaudcSvcrtrctnna. von Krain, waS aber nicht dieselbe Bedelitmui hatte, als gegenüber den Ständen von Oesterreich, Äöhmcn nnd Schlesien, welchen dic Prag» inatische Sanction vorerst zur Vestätigunq Nlitgeqcbcn wlirde. Krain kani stückweise dnrch Altt'anf, Erbschaft oder als Geschenk an das Erzhauö Oesterreich. Leopold der Glorreiche erkaufte einige Güter iin Lande, welche, sein Nachfolger, Herzog Friedrich der Kriegerische, nach seiner Heirat mit Agneö von Meran vermehrte; Istrien und die Windische Mark sammt Metlit kamen nach dem Tode des Grafen Albert von Gör; nnd Tirol in Folge Erlwcrtragcö an das Hans Oesterreich nnd nannte sich Nndolf IV. der Erste einen Herzog von Kram; von da an ist daö sogcstaltig zusammengekommene Krain ein Hcrzogthnm, nnd beriefen die östcrr. Herzoge Albert III. und Veopolo III. im Jahre 1.'i74 znm ersten male die Stände von Krain, von der Windischen Mark, von Mctlik, von der Poit, Karst nnd von Islricn nach ?ai-bach, nm sich huldigen zn lassen. Die ^audc<rsten ertheilten dcm Vaude iui Gnaden« wcgc oder als Belohnung für die, in blntigcn ssriegen bewiesene Trcnc nnd Hingebung, viele ansehnliche Nichte, Freiheiten uud Privilegien, welche bei jeder Huldignug ttllch eiucm Thronwechsel bis auf ^caria Theresia erneuert uud befestiget wurdeu. Davon handelt die ^an« de^haudvesle, auf welche, wenn von alten verbrieften Rechte» des Maudes die Rede sein soll, zurückgeblickt werden mag. K^ An das verehrte PMicum! N Um dcm Bedürfnisse des sich täglich sieigerudeu kleinen Verkehrs- nud Geschäftslebcns die Alöglichfeit ciner billissen öffentlichen Anknndignng zu verschaffen, haben wir die Einrichtung ciues CMectill-AykMö befchloffen. Wir empfehlen dcusrlben der gütigen Be« nntznng aller Interessenten der Stadt und der Proviu; namentlich znr Beröffcutlichnng von Grsuchl'li und In-rrbiell'u van GrilndiNlckt'ii. ÄlUllhl'n, Diliiftcsulistlii, Wohlliingrll, lilöblillcn Itimmrrn, von In- nnd Vrr-! Käufen n. f. w,, u. f. w., worüber dic Auskunft bc° reitwilligst in der Expedition dieses Blattes nnd im Locale der Druckerei gratis ertheilt wird. Dicsbezng^ liehe triefe nntcr Chiffre werden ebenfalls daselbst an^ genoinmeu und weiter befördert. l Iedr^ Inserat im Eollectiv'Anzeiger bis zu 5) Zeilen kostet inclusive Ttemprl 3s> ^., ^i zweima» ^ ligcr Einschaltung /5<> lr.. bei dreimaliger 7<» fr. Selbstverständlich werden auch Inserate in slove» ni scher Sprache aufgenommen. ^ Vorläufig werden wir den Eollectiu Anzeiger wöchentlich zweimal erscheinen lassen (Mittwoch nud Samstag) uud ihu bci sich herausstellendem Vedarf später täglich veröffentlichen. Die Administration der „Laibacher Zeitung." Ncncste Post. Wien, 14. März. Die ,.N. Fr. Pr." meldet.-Dic Landtage von Böhmen, Mähren nud Krain solle» bis znm 6. April wieder eiubcrnfen wcrdcn. Dic E i nbernfung des iltcichsrathe s ist für den 28. April in Aussicht genommen. Agram, I'». März. Wie die „Agramcr Ztg." vernimmt, ist der Agrcuner Obcrgespan Herr v. ilutul-jevie zuln königlichen Eommissär in der Äiilitärstrlluugs» frage für das Agramcr Eoinilat nnd die königliche Freistadt ssarlsladt nud ebenso der Agramcr Bürgermeister Herr Fria.au für die Vandeshanptftadt soeben ernannt worden. Sie könne billig fragen, wozu nachträglich diese Bcstcllnug außerordentlicher Fnnctionäre in der erwähnten Angelegenheit, nachdem die ordentlichen Mnni" cipalorganc^ in diesem Eomitate nud den genannten töuig< lichen Freistädtcn die Durchführung bereits übernommen hätten? Dem ..P. Ll." wird aus Agrnm berichtet, es sei einer dortigen höher gestellten Persönlichkeit der nnzwei-dcntigc Winl gegeben wordeu, daß. wcuu auch der Aus< gleich (CroaticuS mit Ungarn) nicht zu Staude kommt, die Kröunug Sr. Majestät dcuuoch stattfinden und das Inanguraldiplom nach altem Branche ausgefertigt wer« den wird, daß daher die Weigerung Eroaticns zn einem Ausgleiche mit Ungarn lein Hinderniß der vorzunehmenden Krönnng des Bönigs nnd der weiteren const itulio-netten Entwicklung Ungarns bilden könne. - Dic„Agr.Z." zweifelt durchans nicht, daß cs an solchen Winken nicht fehlt, noch anch in Znlnnft fehlen wird. Die bcabfichtigtc Wirkung davon sei aber sehr problematifch. Die „Provinzial-Eorrcspondcnz" schreibt: Die Anstellung der hannovcr'schcu Officicrc ist dnrch königliche Ordre^angcordnct. Näheres wird unvcrwcilt veröffentlicht wcrdcn. — Dasselbe Blatt schreibt: Die Worte des Grafen Bismarck, daß die Vereinigung von Nord' nnd Snddcntschland jedem Angriffe gegenüber in allen Fragen, wo cs sich nm die Sicherheit des deutschen Bodens handle, vollständig gesichert sei, haben unvcrwcilt eine volle Bcstätiguug vou Süddcutschlaud erhalten. — Die militärische Vereinbarung, welche die süddcntschcn Staa« ten (Baicrn, Württemberg, Baden uud Hessen) jnugst getroffen haben, ist bis jetzt in ihrem Wortlaute vcrösfent-! licht worden. Dieselbe bcrnht nnf folgenden politischen Voraussetzungen: l. Die vereinigten Staaten erkennen cö als ein Bedürfniß, die Wehrkräfte ihrer Bänder fo zn organisireu, daß sie zn Achtnng gebietender gemeinsamer Action befähigt wcrdcn. 2. Eic einigen sich deshalb zu möglichster Erhöhung ihrer Militärkräftc nnter einer, deu Principien der prcußischeu nachgebildeten Wchrverfassuug, welche sie zur Wahruug der ualioualcu Sicherheit uud Uuverletzlichkeit iu Gemeinschaft niit dein übrigeu Deutschland gceiguct inacht. Die militärischen Eiurichtuugeu selbst stehen in wesentlichster Ucbercinstim« nuiug mit dcue» Preußens uud des uorddcutschcu Bundes. Als eine Ergäuzuug dieses EommuiiiPie kaun folgende Mittheilung der „B. H. Z." betrachtet werden: Es winde fchon früher angedeutet, daß fich die füddeut» ^ > fcheu Staaten, sogar noch vor der Eröffnung der Stntt-! ! garler Eoufcreuzen, mit Prcußeu über die Bedingungen ^ einer eveutuelleu gemeinsame» militärischen Actiou ius ^ Eiuveruehmeu gesetzt. Wie mau hört, wurde vou Berlin ^ aus erklärt, daß die bestimmte Zusage, im Kriegsfall , die füddentschen Eontingente dem Obcrfeldhcrrn des nord-! deutscheu Bnudcs unterordnen zn wollen, einer wcitern Erörternng des Gegenstandes voraliszugehen habe. In Folge dessen sollen Darmstadt und Baicrn sich zu cincr solchen Zusage bereit erklärt habe», Darmstadt nuler we» seullilh formellen, Baicrn dagegen nutcr thcilwcise sehr matcriellcu Vorbchaltcu. Badcn hat, so verlantet weiter, seiner Zustimmnng uur eiue Waruuug des kriegsherr-^ lichen Decorums augehäugt. Württemberg endlich hat sich »och gar nicht geäußert. Telrgnunine. Pest, 14. März Abends. Nach 7 Uhr setzte sich der imposante Fackclzug der Pester Burger vom Nathhanöplatzc aus in Bewegung nnd zog dnrch dic Waiyncrgnsse nnd Dorrthecrgasse zur Brücke. Eiu Reiter mit der städtischcn Fahne eröffnete den Zng, mit wel» chein drei Äiilitärmusilcapcllcn, Natioualweisen spielend, uud säunutliche hiesige Gesaugsvereine zogen. In Ofen fchlicßcn sich dem Zuge ;'>()() dortige Fackelträger an. Der ganze mindestens 25/X) Fackeln zählende Zug nimmt im Schloßhofe Stellung, wo die Gcsangsocreinc vor Sr. Majestät drei Ehörc vortragen. Eine unübersehbare Menschenmenge begleitet den Zng. Pcst, 14. März. Das Amtsblatt bringt ciue vou Ofen. Ui. März datirte E»tscl,licßi!»g, mittclst welcher der Biharcr Obergefpann Ios.f ^;lavy zum Staats-feeretär im Ministerium des Innern ernannt ist. --Znr gestrigen Hostascl waren, dcm „Hirnök" zufolge, dcr Fürst'Prinias, dcr .Inä<.'x ('nrilU!, der Tavcrniens, der königliche Oberst'Ttallmcister Graf F. Zichu uud die beidcu Kronhiiter ("raf Georg Karolyi nnd Baron Autou ^.Vynry geladen. A „ram, 14. März. (Deb.) Der „Pozor" meldet, Positio Bogovie soll als Minister ohne Portefeuille für croatische Augelcgeuheitcu ans Pest znrückkchrcn. Da^ zireutzer Ttadtiuunieipiunl hat iu lx,ri>0w abgedankt. Verliu, 14. März. Die dänischen Reichs' tagsabgcordnctcn werden gleich den polnischen beider Spccialdcbatte über den Artikel 1 der Vcrfassnug (das Bundesgebiet betrcffeud) eiueu Protest ciubriuge». Paris, 14. Hiärz. In dcr gestrigen Kammer-sitzuug N'iirde dcr Gesetzentwurf bezüglich der Prefsc nnd des Vereiusweseus vorgelegt. Sein Inhalt ist dcm dnrch die Journale bereits veröffentlichten ähnlich. Picard hat ci»e Iutcrpellatiou übcr die Abäuderuug des Artikels ^<> dcr Eoiislitntion eingebracht. Paris, 14. März. (Tr. Ztg.) In seiner Inter-pcllation prüfte Thiers die Politik Enropa's in uierthall" slündigcr Ncdc, nnd sagte, Frankreich müsse die bedrohten Interessen schützen, ohne jemandem uahc zn trete»; die Alliauz Englands suchen, dann wcrdcn Holland, Belgien, Portugal Scaudiuavieu uud Oesterreich sich au-schlicßeu, cs müsse so für Frankreich nnd Enropa die . Rnhc nnd die Beruhigung der Gcmüther^erlangcn. Znm Schluß sagte er, cs dürfe kein einziger Fehler mehr begangen werden, Kupcuhassen, 14. März. Der König nnd die Königin reisen heute Abcuds ab. Dcr König rcist ncub Balleustedt, wo desscu Mutter gestorben ist, die Königin bcgicbt sich direct nach London. Vuknrrsi-, 14. Wlärz. Das glstcru vom „No^ u,anul" gemeldete Niluistcrium erhielt die Bestätiguug des Fürstcu mit Ausnahme des Enltnsministcrs Nosetti, dessen Portefeuille interimistisch durch dcn Arbcitsminister Aratiano verwaltet wird. Das Ministerinn: leistete gestern dcn Eid nnd begrüßte dcn Senat. Die Kammer-sitznng war durch dcn Präsidenten bis heute vertagt worden. ^ Sr. Petersburg, 14. März. Das hentigc „Ioni' nal de ^?t. Petersbourg" vcröffcutlicht 18 Depeschen dcS rnssischcn Eabincts aus deu Jahren 1860 bis 1801 iu ^ der orientalischen Frage an seine answärtigcn Vertreter, worin die Voraussicht dcr gcgcuwärtigcn Ereignisse von Seite Rußlands, so wie dcr Wnnsch, denselben vorznbcugcu nnd im Vcrciue mit dcu Großmächten die orientalische Frage zn regeln, nm die Gefahren für dcn cnropäischeu Frieden zn beseitigen, dargcthan wird. — In Moskan wird eine Deputation dcr Städte Taschkent, Ehodschcnt, ^Ora'Tnba, Djnsak nud mehrerer Kirgisen-Stäinine erwartet, nm dein Kaiser dcn Ansdruck ihrer Ergebenheit darzubringen. <5ottsta,ltilllipcl, 14. M5rz. (Dircet.) Der znm ^Gouvcrnenr von Bosnien ernannte frühere Kriegsminister Hnsscin Pascha übernimmt das Obcrcommando ill ^Eandien; nach Eandien nnd Thessalien sind weitere zehn Bataillone als Verstärknug abgeschickt wordeu. DnS ^Ätinisterium ist mit dcr Moscheeugütcrfragc beschäftigt. Es ist Aussicht für Ausläudcr, hierlauds Grundbesitz zn ! erwerben. Stew-Aork, i)j. März. (Kabcltclcgramnl.) Die Nachricht von dcr Einnahme Mexico's stellt sich als n u beg rundet heraus. Die Imperialisten nnter Baiser Maximilian haben sich der Armee dcr Vibcralcn genähert; man erwartet eiuc Schlacht. ')lew-A>irk, 1';. März. (Kabeltelcgramm.) Die Iuaristcil sollen Eordova nud Orizaba besetzt habeu. Tc>s,raphischr Wechselcouvse vom 1'». Mär;. 5psrc, Mftalliqiirl! 5,9.?^. — 5'psic. i!)cc!alliq>us mil Mm- lind Nouclnbrr-Ziussu^^.s/», — lipr'.x-. yial-on.il Aüllhsii?« ^>>, -- Gaul. action 7^«!, — Hreditllctien l^2.-l<). — 1tt6«)>>, slacüi'aülrb«'!! l^s'70. — Silber IW.'iO. - London I2l».5<>. — K. l. Dneale» «i.0«. Verstorbene. Den 7. M ü r z. Marssurslha Lipar, Nätheriü, alt 4l Iahn-, ini Llmlspital an dcr allgeinciorn Wassersucht. Dln !X M ä r z, Dsln H«r,l Frcm; Innntnl-, Hanöbrsitzn', scin Kind Il)scfinr, nil 4 Stnndm, i» drr ^radischauursl^dl )ir, <>!>, an Schwäche. — Iacod 5kaüia, Holzführer, nlt !!5> Jahre, in der TilNlUwl'rsladt ^lir 55, an dcr Äbzchviiüg, — Dein Herrn Do^ lnenico Mrlir^lli, Friscnr, sein Kind inäiuilichen Grschlechle^, alt ',z Stunde, i!0lhc>ctanst, i,i dcr Stadt M, 163, a» der ^assrlsncht. Den 10. März, Ursula Flora, Magd, alt 4l Jahre, im Ciuilspital a» der Ochiriilahmim,;. De» 11. Mär,;. Andreas Doln,,,-. MalMinoarblUer, all s'»? Jahre, i» dcr Tirnaiiuorftadt Älr. 1«, nin SchlacMmV. — Kaspar Hrnsoiil', Inil'^hner, alt 51 I.chre, iin Cioüspilal an Enipyei!!. - (^eNrand Enlcer, AnssehcrwilN'r, nlt ^5» Jahre, ini Civiljpital an Allcri'schn'ächi'. Den 1 ^!. M ii r;. Occ'.^ PeMn, Äerglnappe, all 24 Iahrc, ini Ciuilspitnl an Erschöps»»c> cer Kräfte. Den 1^. März. Frl, Johani'.a Vida^, Koslsrällleiü, alt 1<> Jahre, in der Gradischauorsiadt ^)l'r. :!>!. an der Oehiriilähiinini;- Den 1 4. Mär;. Dem H^rii Weiidsliü Snic, Maschine»-silhrcr, sein Sohn Josef, alt V/, Jahr, in der St. PllerSvorl stadt i)tr. !4l, an der hantigen Bräline.-Josef Goair, Gärtner, olt 71 Iah", im Üiuilspllal an der Cutartima, dcr lliitcrleil>?< organe. — Dem Johann K>i<«leu^ir, Hubenlicsi^er in Preögain, sein Euhn Johann, Schiller der ersten Gymuasialclasse, alt l4 Iahve, in der St. Pelcrövorstadt M .'!2, an d'r Tnder7nlcse. Den I 5>. Mär,;. Ocltrand Hriliar. Inwohnerin, alt 6l) Jahre, in, ^imlspilal a>> l5rschl,ipfl!ini dcr Kräfle, Angekommene Fremde. Am 1^. März. Hladt Wieu. Die Herren: Wciner, von Klagcnsnrt. — Nmij, »on Vien. — Kil), Maler, ucm Oraz. - Hirs'chmann, Kanfm,, von Gruszl^uischa. — Url'aniic, Olilbbesitzer, von Thnrn, — llrbancii, (Hi,lodes., von Hoflei», Gl^pliailt. Tic Herren: Po^viöil, f. t Verpfles!<üossicic,l, Von Pndweiö. -- u. llracca, l, l. Maim-, nnd Wodicla, l. t. Mi-l>!ärr>elpflel^l>cv'!ssist, von A^ram. — Podboj, l, l Beamter, von Treffen. - Schnidcrschil.^, run Illm-Feistri;. Kaiser von vesterrcich. Herr Vnl^ler, von Wißluvij. Nm 14. März- Stadt Tttien. Die Hcnen: ssortnna und Standacher, Kansi,, von Gotisches. -- Pick^rnig!,, von Klaa/iifnrt. Elrphailt. El'l'rljnga. Gcschäsl^reif,, von Gra;. — Chmrlov, Hanplmann, nnd Verne, ^icntenant, von Trieft. Kaiser v»l, Oesterreich. Herr Wolf, von Cilli. Theater. Hente SamStag dcn 16. März: Znm Vortheile der Familie des Opernsängers ?l. A » d e r, Die Hugenotten. Große Oper in 4 Acten von Meyerbeer. Murgen Sonntag den 17. M ärz: Alpeilköllig und Menschenfeind. Zauderspiel in ll Acten von F. Naimnnd ^ll.'lwroll^lische BelilwchlmMll il» ^isjllch. ", >10 " Ab. ! 3li2 5» ! -l' ^l ^- schwach . diinndcw. ! Borgens Aiifheiteri.na. UnlerlagS wechselnde Acwollnng. Pi>!,a,!lworlllcher Rcdaclenr: Iznaz v. K l e i n m st » r.