^20^__________________Donnerstag, 24. Jänner 1889. 108. Jahrgang. Kibacher Zeitung. --_______________^____ «au»?^??,"""?"^? lsslt Possvlilenbung: ,an,j«hrig st, 1», h»lbl«hllg sl. 7.50. I» «omplo,»: ^ Die „Lalbach^, > m»l «nsnabme d« Sonn. nnb ««ielta«« D!e »b««n»ftl»lio« Nnu. ^,.^'.^?lbl°hl«8 sl.».!»o, «ü, ble Zustellung l°« Hau« «a.Hährl« fl. i. - I»,»N,»««l»»r: Fllr V befind«, fich 2ongltl«plah 2. bit «evaetto» »»hnhosgasse 2«, «piechstuuden bn Nebaction täglich von ^°'"a« bi« ,u 4 Zeilen »!i lr.. «röhe« vcr Zeile ^ lr ! bei «Iteren «vlibelbolunaen v» Zeile » k. I ^l> bi« 12 Uhr voimitla««.— Nnfc<,l,l>est««rll», w«ben n>«t angenommen »nd »ianniclidt« »««»»»«»«„«stellt Amtlicher Mil, nn ^' ^ ""b k. Apostolische Majestät haben mit "uerhllchster Entschließung vom 18. Jänner d. I. den MrkslMptmann in Gaya Arthur Grafen Bylandt-^peidt zum Statthaltereirathe bei der Statlhalterei " 'orünn allergnädigst zu ernennen sseruht. __________Taaffe rn. p. y.^ Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit «uerhljchster Entschließung vom 16. Jänner d. I. dem Mrlshauptmanne in Smichow Karl Herrmann den Ul und Charakter eines Statthaltereirathes mit Nach. "^ der Taxe allergnädigst zu verleihen geruht. Taaffe m. z». «.^ Se. f. und k. Apostolische Majestät haben mit """höchster Entschließung vom 14. Jänner d. I. drm Friedrich Seidl in Graz an- .^!»My semer Versetzung in den dauernden Ruhestand ^^""kennung seiner vieljährigen, sehr eifrigen und ei'^nl'chen Dienstleistung den Titel und Charakter d,M "'"anzrathes mit Nachsicht der Taxe allergnä- »>l zu verleihen geruht. Dunajewski m. p. Nichtamtlicher Hheil Auswanderung nach Amerika. Vlass,' ^^hricht. welche uns der Telegraph aus 'N de ?u"" ^^racht hat. bereitet auf eine Aendrruilg beruf .'^b^bung der Vereinigten Staaten vor. welche tvesentl'^' °"^ ^uf europäische Verhältnisse einen welck? l^" ^"sluss auszuüben. Die Einwanderung, schliM ^?" ^urch bie vor zwei Jahren gefassten Beschränk "'^wert worden ist. soll nun noch mchr be-Landu ^"^"' Wurde durch jene Beschlüsse nur die HM". 3 verboten, so heißt es in dem neuen, den» Re-W .«i "^°use in Washington vorgelegten Entwürfe, tlaa I» ?'' ^"lin Arbeiter ohne Bcschäftigungsver-llelvi's^n 3" ""^ Schwachsinnige. Verbrecher und mit Kisten ^""Heilen behaftete Persone»,, ferner Anar-dert n,p>Ü Socialisten an der Einwanderung verhin-ah N, ^. Die Vereinigten Staaten Mehen sich ^^^llkßknsich ab in dreifacher Richtung: gegen Einwanderer, welche geeignet sind. den Arbeitslohn in Amerika zu drücken, gegen Personen, von denen zu befürchten ist, dass sie den amerikanischen Anstalten zur Last fallen und geqen Leute, die mit der Absicht über das qroße Wasser gehen, die anarchistische oder socia-listische Propaganda hinüberzutragen. Obwohl mau nicht erwarten kann, in einer Kabeldepesche detaillierte Aufschlüsse über die Absichlen eincs Gesetzgebers zu finden, so vernimmt man nicht ohne Verwunderung, dass der «Socialist» schlechtweg dem Anarchisten als gemeingefährliches Wesen gleichgesetzt ist. Es gibt Socialisten sehr verschiedener Art, und wenn die Herren Repräsentanten in Washington ihren Text nicht genauer ausarbeiten, dann kann es begegnen, dass irgend einem Umversilätsprofcfsor aus Oesterreich od»r Deutschland das Betreten des Bodens der groß.n Republik als einem Umstürzler untersagt wird. Der Ausdruck Socialist soll offenbar Personen bezeichnen, die den Behörden ihres Heimatlandes als gefährliche Agitatoren bekannt sind. Daranf lässt der Passus schließen, ls müsse bei der Landung jeder Einwanderer eine Beurkundung seitens eines Consuls der Vereinigten Staaten vorweisen. Damit hört Nordamerika freilich auf. die Zufluchtsstätte aller derer zu sein. die in Revolutionen besiegt worden sind; und insbesondere für Frankreich hat dies eine große Bedeutung. Es hört aber auch auf. einen Strom von Fanatikern zu empfangen, die ihm die unsinnigen und verbrecherischen Idecn mitbringen, welche auf dem amerikanischen Boden selbst nicht entstehen und dorthin hauptsächlich von Dentschen importiert werden. Man erinnert sich noch an die Slraßenlämpfe, die Chicago mit Schrecken erfüllt haben. Es waren deutsche Anarchisten unter der Anleitung Mosts. die gegen die Schuhmannschaft Bomben schleuderten und die ruhigen Bürger in Gefahr brachten. Dass die Republik zum mindesten von der Ver« mehrung dieser Gäste verschont bleiben will, ist ganz begreiflich, und sie leistet damit nicht nur sich selbst, sondern auch Europa einen Dienst, denn die in Ame rika angesiedelten Revolutionäre sind nicht selten ihren hiesigen Gesinnungsgenossen behilflich. Wie es freilich die in den Vereinigten Staaten zahlreichen Irländlr beginnen werden, solch? Landsleute, die nach Verübung eines agrarischen oder ähulichen Verbrechens über den Ocean flüchten, von der Wirkung jenes Artikels aus» zunehmen, der sich geg,n die Einlassung von Verbrechern ausspricht, ist uns iwch unbekannt. Jedenfalls gestattet der Artikel die erfreuliche Hoffnung, dass Amerika künftighin nicht mehr ein Zufluchtsort für Verbrecher sein werde, denen es geluugen ist, rechtzeitig einen Dampfer in Hamburg, Bremen oder Havre zu errei-cheu. Die Wirksamkeit unserer polizeilichen Vorkehrun« gen und somit auch die Eiuschüchterung schlechter Naturen, die in der Hoffnung auf das amerikanische Asyl ihren Trieben nachgehen, würde durch eine derartige Aenderung der amerikanischen Gesetzgebung sehr bedeutend gefördert werden. Wenn man übrigens in Betracht zieht, wie bisher die Amerikaner alles Mögliche zu thun liebten, um unseren Behörden die Ergreifung flüchtiger gemeiner Verbrecher zu erschweren, so muss man die Bemerkung der Antragsteller umso seltsamer finden, dass europäische Behörden zuweilen Verbrecher mit Mitteln zur Auswanderung nach den Vereinigten Staaten versehen hätten. Viel einschneidender als das Ergebnis der Maßregeln gegen Anarchisten und Verbrecher wäre das der Maßregeln gegen Arme und gegen Arbeiter, die ohne Arbeitivertrag in Amerika erscheinen. Wir wissen noch nicht, über welchen Betrag ein Einwanderer wird verfügen müssen, um nicht als Armer zu gelten, und wie man eventuell den Einwanderer, der über diesen Betrag nicht verfügt, von dem wirklichen oder angeblichen Besucher unterscheiden will, der nur so viel Geld mitbringt, als zu einem kurzen Aufenthalte nothwendig ist. Wir müssen die Aufgabe, diesen Unterschied in genügender und befriedigender Weise zu präcisieren, dem Scharfsinne der amerikanischen Gesetzgeber überlassen, möchten übrigens die Bemerkung nicht unterdrücken, dass es schwerlich gelingen dürfte, die Aufgabe so zu lösen, dass nicht der Beamtenwilllür ein oft schädlicher Spielraum bleibt. Im ganzen wird es sich, wie ja auch beabsichtigt ist. ergeben, dass Ankömmlinge aus dem Mittelstande und aus dem Bauernstande leichter Zutritt finden werden, als solche aus dem Arbeiterstande. Der Bauer, namentlich der Bauer aus den alten Culturländern, der Intelligenz und ein Stück Geld mitbringt, ist in Amerika noch immer gern gesehen; der Arbeiter ist es nicht, das sogenannte gebildete Proletariat ist es noch weniger. Man will die flottierende Bevölkerung schon aus nationalen Gründen und aus Gründen der Moralität und Sicherheit nicht sich vermehren lassen; es wird berechnet, dass ein Viertel der gegenwärtigen Bevölkerung außerhalb der Vereinigten Staaten geboren ist. und es wird geklagt, dass der Einfluss der un» Jeuilletou. Die Schlummerrolle. s'benl'^n"^" Parteien gekommen?, fragte der Prä-Hände ^ '"/"sdiener. »hm den Hut und Stock in die '. ?°°" eine noch glücklichere Scheidung °f. . Wit einem m/^°"a'° ""Hen wollte. «r^lich Di,"^'cke überflog er alles, um zu sehen. W^ Vtunds?il3">?"«"^ ^leUe sei. Dann schraubte r3"? ""d Neb/s^^^lp^stels auf, blies 'mit aller N war w? .' N"t hinein, bis die Schlummerrolle und hieng sie dann mit '"e «r d?^"", "b« den Lehnstuhl. Hierauf schliß« seu.es Rockes hübsch auseinander, faltete die Hände über den am schwersten zu bezeichnenden Theil seines Körpers und stellte sich an den Kamin, um sich zu wärmen. Dann erst gab er dem Diener einen Wink, die Parteien einzulassen. Zuerst erschien die Dame, nicht mehr jung. aber durch einen schwunghaften Quinqual-leriehandel reich und daher schön und begehrenswert gemacht. Ihr folgte der junge, lebenslustige Gatte, der vor kurzem noch ihr erster Commis gewesen war. «Nehmen sie Platz,» wandte sich der Präsident an die Dame. «Setzen Sie sich,» sagte er zum Manne. Dann waltete er einen Augenblick, um die Feier« lichkeit des Ortes und des Momentes auf das Gemüth der bcideu besser einwirken zu lassen. «Der Schritt, den Sie zu thun entschlossen sind. ist von tiefgehender, einschneidender Bedeutung und kann nur nach gewissen» haster Prüfung Ihres Herzens unternommen werden.» So begann der Präsident mit feierlicher, den Umstän« den angepasster Stimme. «Ich habe Sie daher noch einmal vor mich beschiedcn.» suhr er fort, «um au Ihr Gefühl sowie an Ihren Verstand zu appellieren.» Das Feuer im Kamin flackerte lustig drauf los; der Präsident ließ die Schöße seines Rockes fallen und entfernte sich ein wenig von dem allzu warmen O,te. «In jedem Falle hat Ihre Frau Gemahlin.» wandte er sich an den Mann, «allen Grund, sich über Sie zu b.schweren. Es ist erwiesen, dass Sie keineswegs ein Muster ehelicher Treue gewesen sind. Allein ich bin überzeugt, dass Sie bereuen und in jeorr Hinsicht zu Ihreu Pflichten zurückkehren werden. Sie aber.» und wandte sich zur Frau. «Sie dürfen nicht vergessen, dass es der heilige Beruf des Weibes ist, zu ver« zeihen.» Das Feuer knisterte, und der Präsident näherte sich seinem Lehnstuhle. «Die schlechte Aufführung der Ehemänner ist das Schandmal der modernen Gesellschaft, Sie isi der Ruin der Völker; das Heiligthum der Familie.» und bei diesen Worten sehte er sich auf den Stuhl und lehnte sich an die Schlummerrolle an. «Das Heiligthum der Familie» — in diesem Augenblicke hielt er sprachlos, mit offenem Munde in seiner Rede inne. denn in die feierliche Stille des Saales mischten sich gar liebliche Klänge. Ein unsichtbares Instrument spielte und zirpte: «Fischerin. du kleine...» Der Präsident sprang vom Stuhle auf und warf einen wüthenden Blick nach der Thür. Wie durch Zauberfpuk verstummte die indiscrete Musik in diesem Augenblicke ... «Der Mann darf seine Frau nicht verrathen, denn er hat ihr Treue ge-schworen bis ans Lebensende. Ich bin selber Gatte und Familienvater und spreche hier auch als solcher .. . Bereuen Sie also Ihr Vorgehl>n?. — «Herr Prä-sident.» begann der Gatte zögernd, «ich möchte Ihnen sagm, dass ... dass ...» — «Sprechen Sie nur.» Uud der Präsident sehte sich wieder in semem Lehn-stuhle zurecht. «Sie werden ...» Allein er sprach nicht weiter, denn wieder klang es durch den Raum: «Fi« schcriu, du kleine...» «Das ist ja eine Unverschämtheit.» rief der Prä« sident, und sprang wäthcnd auf. «Amtsd'ener!...» Aber die Musik war schon wieder verstummt. «Irgend ein utwerschämlcr Diener,» sagte er entschuldigend zu den Parteien, «aber dem will ich das Handwerk legen!» Und er sehte sich in würdevollem Zorn nieder. Da aber begann die Musik aufs neue mit ihren lieb- Laibachel Zeitung Nr. 20. _____________156________ _____ 24. Jänner 1889. geheuren Einwanderermassen die Stabilisierung der Be« völkerung verhindere. Um meisten aber wehrt man sich gegen den Zu» zug fremder Arbeiter, weil die einheimischen dadurch in ihren Löhnen gedrückt werden; namentlich die Agitation gegen die zahlreich ankommenden Slovaken, die man dort kurzweg Ungarn nennt, ist groß. Es ist eine Art Schutzzoll für den Arbeiter, um den es sich jetzt handelt, und angesichts der außerordentlichen, in europäischen Tarifen ganz unbekannten Höhe des Schutzzolles auf Waren, der den Unternehmern große Gewinste sichert, ist das Verlangen nicht ungerecht, den Arbeiter nun gleichfalls gegen Concurrenz zu sichern. Denn den Fabrikanten die Bildung von «Ringen» ermöglichen, die den Preis aller Artikel maßlos steigern und dem Arbeiter das Leben erschweren, und doch gleichzeitig die Herabdrückung der Löhne durch Zulassung bedürfnisloser Fremder gestatten, ist ein offenbarer crasser Wider, spruch. den die amerikanische Arbeiterschaft nicht länger hinnehmen kann und dessen Nufrechthallung auf die Dauer übrigens die Unternehmer selbst durch Verder. bung des Absahmarktes ruinieren würde. Ein so einzig dastehendes Hochschuhsystem wie das amerikanische findet seinen ganz consequenten Ausbau in der Ausdehnung des Schuhes auf die Arbeit, und es ist immerhin mög-lich. dass der zu schaffende «geschlossene Handelsstaat» sich eine Weile in seiner Abgeschlossenheit erhalte. Frei« lich werden sich dann die Amerikaner nicht beklagen dürfen, wenn die westeuropäischen Staaten zu Repressalien greifen und ihrerseits die Getreidezölle gegen sie erhöhen, und zwar in einer Weise erhöhen, die den anderen großen Productionsländern: Ungarn, Rumii« nien, Russland, Ostindien einen Vorsprung lässt. Die Folgen eines völligen Abschlusses der Vereinigten Staaten von Europa sind noch nicht ganz zu übersehen. Sie werden sich auch nicht auf Europa allein erstrecken: Südamerika, Australien, vielleicht auch die neugegründeten Colonien. werden die Auswanderer em« pfangen, die zu arm sind, um in den Vereinigten Staaten zugelassen zu werden. Wenn der dem Reprä« sentantenhause vorgelegte Entwurf zum Gesetze wird, dann schließt die Republik mit einer Epoche ab und beginnt eine neue. Das Land ist vertheilt, das Land ist besiedelt; es will die Sitten aus der fast dreihundertjährigen Zeit der Bildung der Republik ablegen, es will ganz sich selbst gehören, und es gcht dabei freilich mit einer Rücksichtslosigkeit, mit einer Nichtbeachtung von Doctrinen vor, die gerade so echt amerikanisch ist, wie die Freiheit dort es war und immer noch ist. Politische Ueberlicht. (Zollconferenz.) Wie wir vernehmen, wird am 28. d. M. in Wien die österreichisch-ungarische Zoll-und Handelsconferenz stattfinden, deren Aufgabe es sein wird. die Merkmale festzustellen, nach denen Natur-und Kunstwein in verlässlicher Weise unteischieden wer« den kann. Die Frage ist cine höchst schwierige, doch dürfte es der Conferrnz, welche durch Experten aus den Fachkreisen verstärkt werden soll, gelingen, zu einer Lösung dieser für den legitimen Weinhandel höchst wichtigen Frage zu gelangen. An dieser Zollconfereuz werden außer Vertretern des österreichischen Handels«, Finanz« und Nckerbauministeriums, deren Designierung bevorsteht, und den Vertretern der ungarischen Regie« lichen Cadenzen und Trillern. Kmi Zweifel mehr, die Musik kam aus dem Präsidentenstuhle. Alles stand ganz verblüfft da, als plötzlich die Frau auf den Lehnstuhl des Präsidenten zustürzte. «Es ist klar.» sagte sie, «es ist die Schlummerrolle mit Spielwerk, ich kenne sie. sie stammt aus meinem Magazine.» — «Mit Spielwerk?, rief der Präsident ent» setzt. «Gewiss, ich hab' ein ganzes Duyend aus Berlin bezogen. Sehen Sie, hier ist meine Marke.» Und sie nahm das schreckliche corpu» äylicli zur Hand und zeigte auf das Cartonblättchen, da« noch immer mit der Angabe des Preises an der Rolle hieng. «Sie gehen reißend ab, trotz des etwas hohen Preises.» setzte sie dann stolz hinzu, «es ist auch Primaware; auch heute hab'ich schon eine davon verkauft.» — «Heute?» murmelte der Präsident, «welch seltsamer Zufall.» — «Ja, an eine ... hm ... Sie wissen schon, an was für eine, an fo an eine, die — wie Sie vorhin fo wahr gesagt — das Heiligthum der Familie zerstören.» und dabei warf sie auf ihren Mann gar bitterböse Blicke. «Eine gewisse Ieannette, die Geliebte eines alten Esels, der ... doch solche Sachen darf eine anständige Frau gar nicht wissen!» Und sie schlug verschämt die Augen nieder. «Ich sehe, dass jede Versöhnung hier unmöglich ist,» sagte der Präsident ernst. In dem Urtheilsspruche bekam d.r Mann in allen Slücken recht. Und als die Parteien die Thür geschlossen hatten, da griff er wüthend nach der Schlummerrolle, warf sie zu Boden und trat mit den Füßen darauf. Und lieblich, wenn auch begreiflicherweise etwas kräftiger als früher, erklang die einschmeichelnde Melodie : «Fischerin, du kleine ...» I.. N. rung folgende von der österreichischen Regierung eingeladene Experten theilnehmen: der Leiter der onowqisch-pomologischen Versuchsanstalt in Klosternenblirg, H.rr Dr. Rößler; der Leiter der Weinbauschule und Versuchsanstalt in Görz, Herr Bolec; der Professor an der Handels' und nautischen Akademie in Triest, Herr Vicrthaler, und der Leiter der landwirtschaftlich-chemischen Versuchsanstalt in Wien. Herr Dr. Meißl. Die ungarische Regierung wird gleichfalls Experten für die Zollconferenz ernennen. (Das Höfe-Recht.) Das vom Abgeordneten-hause beschlossene Gesetz über das Höfe meinde-Ausschuss ungiltig erklärt wurde, eine Verletzung des Wahlrechtes stattgefunden habe. (Zum Krankenversicherung«.Gesetze.) Die verstärkte Gewerbe-Section der Brünner Handelskammer berieth vorgestern über die Petition der Nei-chenberger Kammer wegen Abänderung der Bestimmungen des Krankenversicherungs'Gesetzes, betreffend die Res rveAnthcilberechnung und Uel'erweisnng. Die Sec» tion theilt viele der gegen diese Bestimmungen vor« gebrachten Bedenken nnd erachtet namentlich die Überweisung der Reserve-Antheile für nutzlos. Die Section hält die Einberufung des Handelskammertag»s aus diesem Anlasse nicht für opportun, vielmehr sei es Sache der Abgeordneten der österreichischen Handelskammern, bei dem baldigen Zusammentritte des Reichs» rathes diese, Angelegenheit zu prüfen und die allsällig wünschenswerten Aenderungen des Krankenversicherungs« Gesetzes in geeigneter Weise anzuregen. (Galizischer Landtag.) Angesichts der herannahenden Reichsrathö-Session beeilt man sich. mit den Arbeiten des galizischcn Landtages rascher vorwärts zu kommen. Am 26, d. M. sollen dieselben beendet wer« den. In der vorgestrigen S>tz,mg theilte der Statthat, ter das kaiserliche Handschreiben inbetreff der Verleihung des fürstlichen Ranges an den jeweiligen Bischof von Krakau mit. Während die Abgeordneten sich von den Sitzen erhoben, drückte der Landmarschall in einer pa. triotischen Ansprache den Dank der Landeöverttelung für den neuen Beweis der kaiserlichen Gnade ans. (Aufgelöste Arbeiterversammlung.) Eine zumeist von Setzern zahlreich besuchte Arbeiter« Versammlung in Prag wurde wegen tumultuarischer Besprechung des letzten Streiks und wegen heftige Beschimpfungen der Principale polizeilich ausgetobt. (Reichsraths wähl.) D^ polnische Partei candidiert für das durch den Tod d>s Abgeordneten Dr. Ritter v. Grocholskl erledigte, Reichsrathsmandat des Landgemeindenbezirkes Tarnopol-Skalat den Grafen Georg Borkowiki. (M in isterp räsi dent T i sz a) kommt nach der Generaldebatte über das Wehrgesrtz in, ungarischen Abczeordnktcnhause zu eintägigem Aufenthalte nach Wien. (Zur Lage in Serbien.) Die Bildung eines Coalitions Ministeriums stößt in Serbien auf fo große Schwierigkeiten, dass es fraglich erscheint, ob es dem König gelingen wird. em solche zustande zu bringen. Die letzten Tage stattete der König wiederholt Iovan Ristic. dem Führer der Liberalen, und General Gruic, dem Führer der Radicalen. längere Besuche ab, um zwischen den beiden Parteien ein Einvernehmen bezüglich der Neubildung des Cabmets herbeizuführen. Man glaubt jedoch nicht an semen Erfolg, da alle radicalen Blätter dringend ein rein radicals Ministerium ver lanqen und die Absicht des Königs, rin Coalitions Ministerium zu bilden, für unvereinbar mit der Ver-fassung erklären. (Drei Millionen Soldaten!) In der französischen Kammer führte Freycinet bei der Ver Handlung des Rekrutengesetzes aus, dasselbe sei kein politisches Gesetz, sondern ergebe sich aus der Noth' wendigkeit der Nationalvertheidigung, Das Gesetz von 1872 habe Frankreich eine gute Armee gegeben, abel es fehlte die nöthige Truppenzahl. Zwei Millionen seien ungenügend. Frankreich müsse drei Millionen Kämpfer ins Felo stellen können. Das neue Gesetz werde dem Lande die dritte Million geben, außerdem den bisher unausgebildeten Truppen die nothwendige Schule. Die Kammer könne vertrauensvoll die Wirkung dcs Gesetzes abwarten. Schließlich wurde das ganze Gesetz mit 3l>9 gegen 169 Stimmen angenommen. (Aus dem deutschen Bundesrathe.) Vorgestern beriethen die Ausschüsse des deutschen Aundes< rathes über die Vorlage bezüglich Ost.Afrika's; das Plenum des Bnndesrathes wird dieselbe frühestens heute erledigen, so dass im Reichstage die erste Lesung, bel welcher der Reichskanzler und Wißmaun die Vorlage vertleten dürften, erst anfangs nächster Woche erfolgt kann. Diesertage fand in Berlin eine Versammlung der deutschen Colonial-Gesellschaft statt, in welcher d>e Sclavenfrage erörtert wurde. Missionär Merensli sprach sich gegen die vom Cardinal Lavigerie empfohlenes Kriegszüge ins Innere aus und widerrieth auch eine Einschränkung der Waffeneinfuhr; man solle die Ness^ stamme stärken und nur die Araber bekämpfen. AuH in anderen Reden machte sich ein gewisses Misstrauen gegen das Vorwiegen der katholischen Richtung in del Antisclaverti-Vewegnng geltend. . (Militärisches au« Russland.) ^ brieflichen Berichten der «Pol. Corr.» aus Kiev ist d>e dortige Garnison in den letzten Tagen um vier Esc"' dronen Ural-Kosaken aus Orenburg verstärkt worden-Seit Mitte December geht der Rekrutentransport a"0 dem Innern Russlands nach den westlichen Grenz"' ununterbrochen vor sich. Die in den Westgouvcrnenient» stationierten Regimenter sind jedes um vierzig Relrute> verstärkt worden, während kaum zwanzig ältere S^ daten des Regiments beurlaubt wurden. Ueberhaup' soll das Rekrntttl-Contingent heuer ein weit bedeute^ deres sein, als in den letzten Jahren. (Aus der Türkei.) Wie man aus Consta^ tinopel schreibt, ist der erkrankt gewesene Scheichs Islam Argani zu de Ahmed Essad Efendi. dessen U' finden sich jüngst gebessert hatte, nunmehr zur groß^ Betrübnis der muhamrdanischen Kreise verschieden. ^ Snltan hat an dessen Stelle den Oberlichter beim ^/ sten geistlichen Gerichtshöfe, Bedrumi Oemer Ofe"^ einen sehr frommen und gelehrten Mann, zur oberste geistlichen Function berufen. , (Zanzibar.) Der «Pali Mall Gazette. zuM ist der frühere englische General-Eonsul in ZaM'?"' John Kirk, in Begleitung seiner Tochter nach Zanz'"" abgereist. Es verlautet, dass Kirt von der Regie""» mit einer besonderen Mission beauftragt sei. ^ Tagesneuigleiten. Ihre Majestät die Kaiserin haben geruht, ^ Präsidenten der Wiener t. k. Polizei-Direction z'". ^ thriving jener Unterstützungöwerber aus dem M" Polizeirayon, deren in letzterer Zeit eingebrachte UM stützungsgesuche auf Allerhöchsten Befehl von deM^ cretariate Ihrer Majestät demselben zur eigenen «v^ digung und Erledigung überlassen worden si"d, ^ Snmme von 600 fl. aus Allerhöchstihrer Private"!' übergeben zu lassen. — (Erinnerung an 1864.) Wir erha"^ folgende Zuschrift: Im Februar ist es ein Vierteljahrs, oert, dass unsere Fahnen in Sell, am Königshiigel, Oeversee siegreich geweht. Hunderte unserer wacle Brüder liegen dort begraben. Die Bürger Sfhlesw" Holsteins wollen nun am 25. Jahrestage zur Erinne"» an ihre heldenmiithigen Befreier im warmen Dankge!"^ und in reger Sympathie eine großartige Todten- " Dankfeier am Schlachtselde abhalten. Ueberall in "" ^ reich, namentlich bei den Truvvenkörpern, welche 1" mitgekämpft, dann in den Communen, LandesvertretuW bei patriotischen HilfsVereinen und im Kreise der ^^ hörigen der Opfer jenes Feldzuges, dann endlich b" jenen Patrioten, welche es in Oesterreich nie unterlag der Armee ihre Sympathie zu beweisen, ist sofort " Bekanntwerden dieser schönen Idee der Wunsch aM"^ auch unsererseits die Helden von 1864 zu ehren. « wir erfahren, begibt sich der Herr Graf Heinrich A^e ch der selbst 1864 dort mitgekämpft, zu dieser Feier " Schleswig, und wird er all die Liebes- und ErinnerU "^ zeichen, welche Oesterreich am 25. Gedenktage »M^l, theuren Todten zugedacht, auf den Gräbern «n ^ Oeversce, Neuwert niederlegen. Der Herr Graf '" j>, 26. d. M. in Leechwald, Graz, bis 29. in Me". Wollzeile 31, dann in der Stadt Schleswig zu " l .„ Bis längstens 5. Februar sind unter der j^ss'.' Adresse diesbezügliche Wünsche, Kränze oder KranM ^„ an denselben zu senden. Es dürfte sich empfehle"- ^c Herrn Grafen nur die Kranzschleifen mit ausgevr ^ Widmung zuzusenden und denselben zu "suche"' ^, Kränze selbst in Hamburg oder Schleswig zu "' ^, welchem Ansinnen derselbe, wir wissen es, gerne z sprechen bereit ist. ^bach^Ztitung Nr. 20. 157 24. Jänner 1889. li^n^ (Der längste Vart.) In der Wissenschaft, u^n^vue des «Journals des Döbats» lesen wir: Der ^,'"l. längsten Bartes der Welt ist der dreiund-^Mahrlge Bildhauer Louis Coulon in MontwlM. ^ k "'^^ ^ ^"" '^ Centimeter; obgleich der« ein « ^ "^""^ '?' "°^^ " "^' ^°"lon ^^^ iiei « ^ ^^" ^"9.^ vom Bürgermeister in einem den yi ^^°"^ '^ entweder gleich einem Plaid um ein? '"^ geschlagen oder er wickelt die beiden Enden wie n»I > "e «Frauenboa» um den Hals oder aber er ° m ! ^^" °" b" Taille fest. Coulon hat schon von «ck 3"^'" Impresario die lockendsten Anträge erhalten. ' ^, oas he.ßt seinen Bart, ausstellen zu lassen, dieselben ""er zurückgewiesen. .«. ^ ('Agramer Tagblatt».) Die gegen das Un»/tt^ Tagblatt, wegen Nichtablieferung der zur f.""'.'"vung der nothleidenden Zagorianer gesammelten rc.^ ?? beitrage geführte strafgerichtliche Untersuchung svrlln l-^ ^" ^""""^ derselben höher ist, als sie ur-Die l?. «^"" ^ Redaction angegeben und erseht wurde, h, Essenden Acten wurden bereits dem Staatsanwalt beri« ^.'""gstellung übermittelt. Auf Grund des bis« Vers'ü ^ebnissee der Untersuchung wurde das weitere Di/n . t ^" ben Administrator Mazgon eingestellt. ^' """suchung wird jetzt bloß gegen den Chefredacteur "^nnl geführt. ^^(^"^lnationales Billard-Turnier.) Turn' '^ '^ ^ ein großes internationales Carambol-15 ^! " Vorbereitung, welches wahrscheinlich vom nier w-?" ^ ^' Mürz stattfinden wird. Dieses Tur-M,Ps/^ ?"^ ^'"^ Billard von zehn englische Fuß ist y ^"^" "^ ^ Points zählen. Der erste Preis Visl>P ^ ^^"^' ber vierte und letzte 300 Francs. "irr jind acht Preisbewerber vorgemerkt. U^sT' (Aus Gödöllö.) Wie berichtet wird, hat die sameN 2 des HosstaateS nach Gödöllö eine unlieb-reickp ^"""a dadurch erfahren, dass dortselbst zahlte acute Fälle von Diphtheritis aufgetreten find. sal«?'. (Hygienische Reform im Frisier, und a^ ^?°" häufig ist über die Gefahren geschrieben Rasters 5 " ""lben, denen man in der Frisier« und künstlet ausgesetzt ist, wenn der Haar« oder Bart' ve ' nk ," Utensilien, die er bei Haut- und Haarkranken Ueber^ ^"' ungereinigt weiter braucht. Hinsichtlich der Osfi.:"°aungsgefahr durch Bürsten und Kämme in den «NMM ^" Dr. Ehrmann «mische Beobachtungen Uebert.. "" " constatiert erstlich die stattgefunbene Ottern ^"^' *"" Anthrax und zweitens diejenige der der Nl,sl ^en dadurch, dass nach einem im Stadium b«nlen?"^""U gestandenen, also genesenen Blattern-wurde k ^^^^ ^^^ ^" ""^m andern gebraucht ber in^.""^ thatsächlich sofort inficiert erschien. Zu ^rage w«3!."''^" Beziehung gewiss nicht nebensächlichen linde ^ . .""" ^'^ Curzeitung «Hygiea» folgenden, am jede «in. ? ^" Vorschlag: Da der Friseur nicht für Möge is?" ^""be specielle Utensilien haben kann, so sllien el3/ ^"^ Officinen besucht, sich seine Uten-Friseur ^ "/tbringen und dieselben eventuell bei seinem ^ie^A" Nationalgeschenk für Matjejlo.) ^rften unv ^^"" veröffentlichen einen von Kirchen« ^ uno anderen hervorragenden Perfönlichkeiten unter» zeichneten Aufruf zur Sammlung für ein Nationalgeschenl für den Maler Matjejko. — (Chinesische Redensarten.) Eine Blutenlese chinesischer Redensarten, die sich auf Verstorbene beziehen, wirft ein Licht auf die Vorstellungen der Chinesen vom Jenseits. Der Chiuefc liebt es nicht zu sagen, sein Freund sei todt, sondern er sagt lieber: «Sein Name ist der Musterrolle der Geister beigefügt worden,> oder «er ist einer der Vorfahren geworden,» oder «er ist zu den Schatten zurückgekehrt,» oder «er hat der Welt Lebewohl gesagt,» oder «er hat eine weite Reise angetreten» und Arhnliches. — (Friedauer Brücke.) Die neue Draubrücke bei Friedau ist in voriger Woche dem Verkehre übergeben worden. Im großen Straßenzuge PettaU'Friedau-Vinica'Warasdin liegend, vermittelt diese Brücke den Verkehr zwischen Steiermark und Kroatien; ein Culturwerk ersten Ranges, 216 Meter lang, besteht dieselbe theils aus Eisen, theils aus Holz. Mannigfache Hindernisse, wie harter Felfengrund, Hochwässer u. s. w. mussten bei der Herstellung dieser Brücke überwunden werden. — (Edison s Phonograph.) Edisons neue Phonographen, welche demnächst in England erwartet werden, sollen überhaupt nicht verkauft, sondern nur vermietet werden. Dem Vernehmen nach wird die Miete eines Apparates etwa 8 Pfd. St. jährlich betragen, und sind bereits so zahlreiche Bestellungen bei Edisons englischem Agenten, Oberst Gouranb, eingegangen, dass alle Instrumente, welche überhaupt in den nächsten zwölf Monaten fertiggestellt werden können, Abnehmer haben. In Edisons Fabrik in New'Iersey arbeiten 300 Arbeiter Tag und Nacht an den Phonographen. Dennoch wird kaum vor Ablauf von drei Monaten eine größere Consignation in Europa eintreffen. Edisons Bureau in London befindet sich gegenüber dem Hotel Metropole in der Northumberland Avenue. — (Gas«Explos,o n.) Auf der Budapester Kettenbrücke erfolgte vorgestern abends beim Anzünden der Laternen eine Gasexplosion, durch welche ein Theil der Brücke zerstört wurde, jo dass auf der von Pest nach Ofen führenden linken Seite einige Zeit der Verkehr eingestellt werden musste. Von den Fußgängern, die sich im Momente der Erplosion auf der Brücke befanden, wurden einige leicht verletzt. — (Die deutschen Fürsten in Berlin.) ES verlautet, zum Geburtstage des Kaisers Wilhelm werden wieder die deutschen Fürsten vollzählig in Berlin eintreffen, wie bei der Reichstagseröffnung. — (Eine schwergeprüfte Mutter.) In Arad herrscht schon seit längerer Zeit die Diphtheritis. In den jüngsten Tagen raubte die schreckliche Krankheit einer armen Witwe ihre drei kleinen Söhne innerhalb weniger Stunden. — (Wiener Musik in Paris.) Monsieur Renard, der neue Director deS Pariser Edentheaters, hat mit dem Wiener Kapellmeister Fahr bach und dessen Musikkapelle einen Vertrag abgeschlossen, nach wel» chem die Kapelle vom 1. Februar ab allabendlich im Edentheater Wiener Tanzmusik spielen wird. Die finanziellen Bedingungen, welche Director Renard dem Kapellmeister Fahrbach zugestand, sind sehr günstig und geben dafür Zeugnis, dass der Director von der Zugkraft der Wiener das Beste erwartet. — (Verhafteter Millionen-Defra udant.) Der seit dem 19. November v. I. aus Paris flüchtige Vanlhaus-Director Jacques Meyer, der ein Deficit von mehr als sechs Millionen Francs zurückgelassen hatte, ist gestern in einem Schlosse bei Brüssel, wo er sich versteckt hatte, verhaftet worden, nachdem die Sicherheits-Agenten seine Spur in England, Deutschland, der Schweiz und Italien verfolgt hatten. — (Brand des Kaiserpalastes in Pe-ling.) Laut telegraphischer Mittheilungen ist der kaiserliche Palast in Peking, in welchem die Zurüstungen zu der Hochzeit des Kaisers in vollem Zuge waren, am Freitag durch Feuer theilweise zerstört worden. Die Vorbereitungen zu der Hochzeitsfeier sollen ein großartiges Gepräge tragen und ganz enorme Kosten verursachen, — (Amerikanische Blitzzüge.) Die zwischen Philadelphia und Washington fahrenden Concurrenz» bahnen wetteifern gegenwärtig in der Schnelligkeit ihrer Vlihzüge. Die Baltimore- und Ohio-Eisenbahn lässt jetzt einen Zug die 141 englische Meilen (225 Kilometer) lange Strecke in drei Stunden zurücklegen. — (Zur Wahl in Paris.) Der Wahlaffichen« Wettlampf in Paris übersteigt alles bisher Dagewesene; über 1,300.000 Placate sind angeschlagen. — (Stimmen siewirllichüberein?) »Ich und meine Schwiegermutter,» behauptet Herr X., «stimmen vollkommen überein; sie sagt, ich hätte ihre Tochter nicht heiraten sollen, und ich bin ganz derselben Ansicht.» ?ocal- und Provinzial-Nachrichten. — (Ein verweigertes Duell und seine Folgen.) In der «Bohemia» finden wir eine interessante Darstellung der Thatsachen, welche die Mandats-nieberlegung des früheren Abgeordneten für Marburg, Dr. Karl Äußerer, veranlasst haben. Danach ist die Resignation des Genannten auf eine zweijährige systematische Hetze seitens der Antisemiten gegen ihn zurückzuführen. Äußerer erhielt nämlich wegen abfälliger Aeußerungen über den Führer der antisemitischen Partei von einem Mitgliebe derselben eine Herausforderung zum Zweikampfe, lehnte aber diefelbe ab, weil er nicht diefen Herrn selbst, sondern das Haupt der Partei beleidigt habe. Diese Thatsache war das Signal zu fortgesetzten systematischen Geschimpfungen Außerers in der antisemitischen Presse. Ein Ehrengericht, welches zur Entscheidung über die Sache bestellt wurde, entschied gegen Äußerer, dessen Handlungsweise aus'S schärfste missbilligt wurde. Als darauf Äußerer selbst sich zur ritterlichen Austragung der Angelegenheit erbot, wurde dieses Anerbieten abgelehnt. In verschiedenen Körperschaften, denen Äußerer angehörte, wurde die Sache stets von neuem aufgerührt, insbefonbere im liberalen Club deS steirischen Landtages und in der Grazer Landwirtschafts-Gesellschaft. Als Äußerer sich zum Eintritte in die neugegründete vereinigte deutsche Linke des Abgeordnetenhauses meldete, bedeutete man ihm, es wäre angezeigt, dass zuvor sein Verhältnis zur liberalen Partei des steirischen Landtages geklärt würde. Auf sein Einschreiten wurde ihm nun seitens der letzteren die Ein« ladung zum Besuche der Clubsitzungen zugemiltelt, das heißt anerkannt, dass er sich nach wie vor als Mitglied des liberalen Clubs im steirischen Landtage betrachten könne; tagsdarauf jedoch wurde dieser Beschluss zurück- Nachdruck verboten, «""ON m.« ^eben nnö Feiöen. °er Pariftr Gesellschaft von K. du »oisgobey. H (14. Fortsetzung.) bchiediat "// c"" seinerseits in noch höherem Maße leinte Nss. '"" sogenannter Freund, denn alles Project ?u' "?'h"' die Ausführung eines schwierige,, ^r e?"äu^' "Elches ?"" Menager bewohnte,' gelben d«« elegantes; der Geldverleiher hatte in , Eine « .."^ ^ockwerk inne. Hel'e berrn ? «.^ Di>""in öffnete die Thür, ?"en guten m-" Alleres zu, wie man dies geqe», ^'?e in "en ^ ^" ^"" Pfl'gt. und führte ^lchem der ''"len ""d sie lehrte mit der Mit-H"l Onager seine Besucher in ^>anz eina ri!^ " ^"^ ^«Klbe war mit solcher n^eiH^ der vornehmste Rechtsanwalt U Tu ,wn?,. ° ^s «l"cklich schätzen können, ein b?'5 bedeckt ^^m.^"^ 6'" prächtiger Smyrna» iw"ze" an den M.^"' Kunstgegenstände aller Art ?. bintergrunde^^" °d" standen auf Console«; Men Cas7 K man das Prachtexemplar'einer U>rr Vi „^ f^e.bl.sch war derart gestellt. m"> Schatte. ',,°"l """" Platze vor demselben N^ld eM h"/^'Ehrend er denjenigen, der von ' Jige au ?" "°? e. genau ms U.,ge fassen und brnz>te ^ ^V^' gieren konnt/ "^"rdigk^^r Wucherer eine weit größere Lie-"" "en Tag, als dies im allgenninen bei ihm Sitle war. denn er trat auf seine Gäste sogar zu, bot ihnen die Hand und lud sie ein, Platz zu nehmen. Er war noch ein junger Mann mit entgegenkam-mendem, scheinbar offenem Wesen; es verrieth sich weder in seiner Haltung noch in seinem Benehmen, dass er zu jenen Blutsaugern gehöre, welche ohne Reue mehr denn ein Mmschenleben zugrunde richten. Er war nach der neuesten Mode gekleidet und machte d?n Eindruck eines Mannes aus der vornehmen Gesellschaft. Herr von Mouliöres stellte den Grafen von Listrac vor und gieng dann auf die geschäftliche Ursache des Besuches, welchen Herr Menager erhalten, über. «Mein lieber Mrnager.» sprach er, «mein Freund bedarf noch im Laufe des heutigen Tages die Summe von hunderttausend Francs, und zwar müssen Sie ihm dieselbe auf seine Unterschrift allein geben. Ich wusste außer Ihnen niemanden in Paris, der in der Lage wäre. auf ein solches Geschäft einzugehen; ich führe Herrn von Lislrac deshalb zu Ihnen und leiste für ihn Bürgschaft.. «Ich habe die Ehre. dem Namen und dem Rufe nach den Hrrrn Grafen von Listrac zu kennen,» sprach der Wucherer, sich verbeugend. «Vorgestern noch würde ich nicht Anstand genommen haben, jedem seiner Wünsche ohne irgend eine andere Garantie als die. welche sein Name bietet, nachzukommen; heute müssen Sie mir wohl gchatten. zn bemerken, dass die Dinge eine andere Gestaltung angenommen haben. Der Herr Graf hat, wie ich positiv weiß. bedeutende Verluste erlitten.» «Ich sehe. dass Sie vollständig unterrichtet sind., ulltcrbrach Listrac den Sprecher. «Ich lann nicht leugnen, dass ich eine sehr bedeutende Summe verloren habe. aber ich bin gedeckt durch Wertpapiere, welche ich besitze. Sie mögen sich immerhin über-zeugen.» «Ich zweifle nicht daran. Herr Graf. Sie wünschen das Geschäft sofort abzuschließen. Ich würde mich glücklich schätzen. Sie unter meine Clienten zählen zu dürfen, kann aber trotzdem mich gewisser Vorsichtsmaßregeln nicht entschlagen. Entschuldigen Sie die Offenheit meiner Sprache und suchen wir gemeinsam nach einem Mittel, durch welches Ihre Wünsche mit der SichersteNung. welche ich fordern muss. sich ver-rinbaren lassen.» «Teufel. Sie sind ja heute von ausnehmendkr Gewissenhaftigkeit!» rief Moulines. «Die Unterschrift des Grafen von Listrac ist doch — meine ich — Geld. Was fordern Sie eigentlich? Soll ich als Nürge mit unterschreiben?» Herr Menager schien sich in einiger Verlegenheit zu befinden. «Die Gräfin von Listrac hat. wenn ich nicht irre,» sprach er zögernd, «im Ehecoutracte sich die Theilung der Güter ausbedungen?» Herr von Listrac war nicht wenig erstaunt, diesen Wucherer so wohl informiert über die intimsten Angelegenheiten seiner Familie zu finden. «Ja. mein Herr! Doch hier handelt es sich nicht um das Vermögen meiner Frau. sondern um das meine,» sprach er in abweisendem Tone. «Gewiss, doch das Vermögen der Frau Gräfin ist intact, sie kann frei darüber verfügen und nichts kann sie hindern, für ihren Herrn Gemahl Bürgschaft zu leisten, indem sie einfach einen Wechsel desselben accrptiert.» (Fortsetzung folgt.) LllUmchrr Feltnng Nl. 20. ________158 _____ 24. Jänner l883. genommen und entschieden, Herrn Dr. Äußerer keine Einladungen zum Besuche der Clubsihungen zukommen zu lassen. Daraufhin legte Äußerer sein Reichsraths- und das Landtagsmandat für die Stadt Pettau nieder. Dieses Vorgehen gegen Äußerer bot fünf untersleirischen Land-tags-Abgeordneten, den Herren Dr. Neckermann aus Cilli, Dr. Kohbeck aus Radkersburg, Dr. Tomschcgg aus Win-dischgrätz, Sutter aus Fürstenfeld und Morr<5 aus Leibnitz, die Veranlassung, ebenfalls den liberalen Club des stei° rischen Landtages zu verlassen. — (Die Holzindustrie in Reifnitz.) Wie man dem „8!ovou3ki Naroä" aus Reifnitz berichtet, weilt seit einigen Tagen der dem k. f. Unterrichtsministerium zugetheilte Fachlehrer Herr Friedrich Nraun dortselbst, um sich an Ort und Stelle über den gegenwärtigen Zustand der dortigen Hausindustrie, namentlich der Holz» industrie und Töpferei, zu informieren und sodann dem genannten Ministerium Anträge zur Hebung dieser Industriezweige zu unterbreiten. Herr Nraun bleibt, wie verlautet, längere Zeit in Reifnitz. — (Der Verein der Frauen der christ« lichen Liebe) versendete diesertage seinen sechsten Jahresbericht pro 1887/88. Es wurden über hundert meist Kranke, Arme durch Beistellung der ärztlichen Pflege. Arzneimittel. Verabreichung von Spezereien, von Wäsche und durch Zinsbeiträge unterstützt. Außerdem unterhält der Verein ein Asyl für arme Schulmädchen und eine Nähschule für erwachsene Mädchen. Ersteres war von dreißig Mädchen besucht, welche Mittagsessen und Jausen« brot erhalten und die Schule des Mädchen-Waisenhauses frequentieren; in der Nähschule erhielten gegen zwanzig Mädchen die Mittagslost, bann Unterricht in den weiblichen Handarbeiten; ferner wurden Religionsunterricht und Uebungen in der deutschen Sprache vorgenommen. Die Einnahmen betrugen im Berichtsjahre 2539 fl. 74 lr., die Ausgaben 2443 fl. 6 kr., so dass ein Casserest von 96 fl. 68 lr. verblieb. — (Der Haupttreffer der Theißlose.) Herr Josef Mocnik. Apotheker in Stein, sendet uns eine Berichtigung zu, wornach er zur Theißlos»Affaire in gar leiner Beziehung steht. Der Fall verhält sich so, wie unser Reporter ihn geschildert, nur hat eine Namensuer« wechslung stattgefunden, und ist das Los von Na st ran beim Handelsmann Franz Flerin in Stein, nicht beim Apotheker Mocnik, versetzt worden. — (Todesfall.) Der hochw. Herr Andreas Pogorelec, Pfarrer in Kolovrat, ist vorgestern früh im Alter von 50 Jahren gestorben. — (Laibacher Deutscher Turnverein.) Im Laufe des heurigen Faschings wird der Verein zwei Unter« Haltungsabende veranstalten, und zwar findet der erste am 2. Februar in der Glashalle des Casino in Form eines Familienabendes statt, bei welchem die Sängerrunde mehrere neue Chöre und die Regimentskapelle entspre» chende Tonstücke zum Vortrage bringen wird. Auf die Tanzlustigen wird an diesem Abende dadurch besonders Rücksicht genommen, dass das Programm um 10 Uhr beendet u»d die Glashalle eine dem Tanz entsprechende Einrichtung erhalten wird. Als zweite Faschings-Unter« Haltung findet am Fafchingsdienstag ein humoristischer Abend statt, für welchen ein reichhaltiges Programm, welches außer einer Reihe von heiteren und komischen Gesängen, Vorträgen, Scenen und Tänzen auch eine scherzhafte theatralische Aufführung aufweiLt, bereits vor« bereitet wird. — (Ein Hochstapler.) Vor einigen Monaten wurde beim Bezirksgerichte Mahrenberg in Steiermark ein junger Mann Namens Johann Petric, aus Krain gebürtig, als Diurnist aufgenommen, welcher angab, eine Realität in der Nähe von Rudolfswert zu besitzen, Witwer zu sein, und sich ein Air zu geben wusste, wel» ches mit seiner fadenscheinigen Eauipierung in starkem Contraste stand. Jedoch auch hiefür wusste Petric eine Erklärung, indem er angab, dass ihm alle seine Effecten auf dem Bahnhofe in Marburg abhanden gekommen seien. Nach kurzer Zeit wusste er unter glaubwürdigen Vorspiegelungen sich Vertrauen zu erwirken, bewarb sich um ein braves Bürgersmädchen mit den heiligsten Ehe» Versprechungen, fingierte einen Verlaufsvertrag über seine angeblich in Krain existierend? Realität mit dem Vor« wände, sich dort irgend elne Realität anzulaufen und so mit seiner Angebeteten den Bund für das Leben zu schließen. Er trat auch mit mehreren Bürgern, welche Realitäten zu verkaufen haben, in Unterhandlungen, ver. sprach sofort ein bedeutendes Angeld und größere Theil« Zahlungen in ganz kurzen Terminen. Doch, da kam eine Correspondenzlarte aus Rudolfswert, welche meldete, dass Herr Johann Petric wohl einmal eine kleine Kaische besessen habe, dass diese jedoch längst executiv verkauft wurde und dass er in Krain noch bei mehreren in «theuerem Andenken» stehe. Es wurden Recherchen ge« pflogen, Petric bekam hievon Wind, und nachdem er noch bis zur letzten Minute mit einer staunenswerten Unverfrorenheit seinen Realitätenlaufschwindel fortbelrirb, ist er, als er das Wasser schon nahe dem Halse fühlte, verschwunden und dürfte sich nach Krain begeben haben. — (Aus Rudolfswert.) Der Gesangverein «Uo1euj3ko pyvsko äluzdvo. in Rudolsswert hat anläss-Uch scmer jüngsten Generalversammlung sür da« Jahr 1889 in den Ausschuss gewählt die Herrn: Josef Sturm (Obmann), Anton Virant, Victor Bezel, Josef Kavcic, Otmar Skale', Eduard Dev, Ignaz Klinc, Franz Rozina und Conrad Rosman. Der Verein zählt 71 ausübende und 129 unterstützende Mitglieder. Die Einnahmen beliefen sich im Vercinsjahre 1888 auf 459 fl. 24 kr., die Ausgaben auf 379 fl. 18 kr,, so dass cin Cassarest von 80 fl. 6 kr. sich ergibt. — (Rathhaus in Villach) In der am 19. d. M. in Villach abgehaltenen Gemeinde'Ausschuss. sihung wurde nach warmer Befürwortung seitens des Gem^inderathes und Reichsraths-Abgeoidnelen Ghon beschlossen, die frühere Infanterie-Kaserne zum Nathhause umzugestalten. Es lagen Pläne von dem Münchener Professor Ludwig Willroider, dem Klagenfurter Archi» telten Stipperger, dem Fachschul-Director Pliwa, dem Stadtingenieur Walter u. m. a. vor. Mau entschied sich einstimmig sür den Plan des Letztgenannten und bewilligte für die Ausführung einen Kostenaufwand von 12.000 fl. Der Sitzungssaal, welcher nach den Plänen des Directors Pliwa hergestellt werden wird, verspricht eine Sehenswürdigkeit zu werden. — (Der Handels-Kranlen« und Pen» sionsvereiu) in Laibach hält Sonntag, den 27. d. M, vormittags 11 Uhr im städtischen Rathhaussaale eine außerordentliche Generalversammlung ab. Auf der Tages» ordnung steht die Wahl eines Directionsmitgliedes an Stelle des verstorbenen Directors Alexander Dreo. — (Aus Oberlaibach) berichtet man uns: Am 17. d. M. gegen Mitternacht brach auf dem Dach-boden des Wohnhauses des Schmiedes Andreas M e r l a k in Alt-Oberlaibach auf eine bisher noch unbekannte Weise Feuer aus, welches das gedachte Haus nebst den Wirtschaftsgebäuden, Mobilien und Vorrüthen einäscherte. Die Bewohner und das Vieh konnten kaum gerettet werden. Den herbeigeeilten Feuerwehren von Oberlaibach und Verd ist die Localisierung des Brandes zu verdanken. Merlak erlitt einen Gesammtschaden von circa 630 st. und war nur um den Betrag von 300 fl. versichert. — (Dr. Franz Vidulich f) Ein aus Pa» renzo eingetroffenes Telegramm meldet das gestern plötz» lich erfolgte Ableben des Landeshauptmannes von Istrien und Reichsraths'Abgeordneten Dr. Franz Vidulich. Der Verstorbene, geboren in Lussinpiccolo, war zuerst Notar in Rovigno, Lussinpiccolo und Parenzo und spielte schon im Jahre 1848 eine politische Rolle, indem er damals in den constituierenden Reichstag gewählt wurde. Seit 1861 ist Dr. Vidulich ununterbrochen im istria« nischen Landtage und seit 186? im Abgeordneten« hause des Reichsrathes thätig gewesen und fungierte oom Jahre 1873 bis 1879 als erster Vicepräsident 1861 bis 1868 war er Stellvertreter des Landeshaupt, mannes von Istrien, und seit 1866 Landeshauptmann. Im Reichsrathe gehörte er dem Coronini°Club an. Im December 1866 ist Dr. Vidulich in Anbetracht seiner patriotischen Gesinnung während des Krieges mit Italien vom Kaiser durch Verleihung des Ordens der eisernen Krone dritter Classe und am 27. Mai 1875 anlässlich der Kaiserreise durch Verleihung des Comthur-Kreuzes, des Franz-Ioses'Ordens ausgezeichnet worden. — (In Reifnih) fand am jüngsten Sonntag in den Localitäten des Herrn Arlo eine Faschings» Unterhaltung mit interessantem Programm statt, welche — der Saison entsprechend — mit einem animierten Tanzlränzchen beschlossen wurde. Das Reinerträgnis wurde dem Canalisierungssond in Reifnitz zu» geführt, und wurden aus diesem Grunde auch mehrere Ueberzahlungen geleistet. — (Ueber den Nachlass Kalabars) wurde der Concurs eröffnet. Anmeldungen haben bis 1. April zu erfolgen. Die Höhe der Falsificale übersteigt, wie bisher constatiert wurde, die Summe von 50.000 st. — (Aus dem Siechenhause entwichen.) Aus dem hiesigen Siechenhause war vor circa vierzehn Tagen die irrsinnige Maria Purkart au« Strahomer entwichen. Nach längerem erfolglosen Suchen wurde die. selbe vorgestern in einem Walde bei Vresowitz vor Kälte erstarrt aufgefunden. Die Irrsinnige lag in einer metertiefen Grube und war bis an die Brust mit Erdreich bedeckt. — (Schadenfeuer.) Am 19. d. M. circa 11 Uhr vormittags brach in der Kaische des Anton Ovsenar in Wodih auf eine bisher unaufgeklärte Weise Feuer aus, welches den Dachstuhl und Dreschboden einäscherte. Der Schaden wird auf 300 fl. geschätzt, auf welchen Betrag der Beschädigte versichert war. — (In Seisenberg) wurde am 15. d. M. Herr Franz Va land zum Gemeindevorsteher gewählt. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Wien, 23. Jänner. Der bizhenge Vergleich der österreichischen und ungarischen Eismproducenten wurde gestern bis Ende 1890 verlängert. Das Amtsblatt publiciert die Verleihung des Ritterkreuzes des Franz. Ichfs-Ordens an die Hofschauspielcr Vm,me,ster, Hastmann und Schoene, die Hofopernsänger Mayerhofer und Sommer und den Hofopernkapellmeister Fuchs und die Verleihung drs Titels Kammersängerin an die Hofopernsängerin Lehmann. Budapest, 23. Jänner. Im Abaeordnetenhau e sprachen heute in der Fortsetzung der Mhrgesetzdebatte die Abgeordneten Eötvös und Desider Szilaayi, /eh' terer in einer fast zweistündigen Rede, unter Beifall der Opposition gegen die Vorlage. Szilagyi bekämpfte insbesondere den Paragraphen 14 betreffs des Rekruten« contingents, worin er eine neue gemeinsame Angelegen-hrit erblicken will. Berlin, 23. Jänner. Der Vundesrath hat die ostafcikanische Vorlage genehmigt. Paris, 23. Jänner. Die Behauptungen einiger Journale, wonach dem Herzoge von Aumale die Rüa<' kehr »ach Frankreich gestattet werden soll, werden dementiert. . London, 23. Jänner. Neuere, in Suakim eingelrol' ftne Berichte bestätigen, der Mahdi sei entschlösse", Egypten anzugreifen, zu welchem Behufe Ende December 35000 Mann in zwei Corps von Charts nach Dongola abmarschiert sein sollen. Petersburg, 23. Jänner. Das «Journal de Saw Petersburg» verzeichnet mit Befriedigung den ruffes freundlichen Artikel des Wiener militärifchen VlaM «Die Reichswehr» und fügt hinzu, diese Sprache M fchon friiher geführt werden können. Russlands Haltung sei unverändert gleich. Dasselbe Journal drückt seine Befriedigung über einen Artikel des «Daily Telegraph' aus, in welchem der friedlichen Gesinnung des Zall" gehuldigt wird, und sagt, Russland bleibe seinen freun^ schaftlichen Gesinnungen getreu und sei auch betrW der guten Beziehungen zu den Mächten zu jeder 3»? ciprocität berrit. Athen, 23. Jänner. Heute vormittags wurden h'" starke Erdstöße verspürt. Correspondenz der Redaction. Herrn M. B____l in Littai: Der in Aussicht gesteh Aufsah wird uns willkommen sein. Nach Ihren Andeutung" durste derselbe in fünf Fortsehuna.cn erscheinen. ^, Herrn D.....ch in Zwischenwässern: Ihrem WunM wird entsprochen werden. Volkswirtschaftliches. Laibach, 23. Jänner. Auf dem heutigen Markte sind elsch'" nen: 7 Wagen mit Getreide, 8 Wagen mit Heu und StM' 17 Wagen und 3 Schiffe mit Holz. Durchschnitts.Preise. __^. Weizen pr. heltolit. 6 34 «80 Butter pr.Kilo. . — 9U^^ Korn » 4 49 4 80 Eier pr. Stück . . — 2 -^ Gerste . 4 32 4 6N Milch pr. Liter . . - 7 ^ Hafer . 3 9 3> 10 Rindfleisch pr. Kilo — 54 ^ ^ Halbfrucht »-------5 80 Kalbfleisch .—46^ Heiden . 4 32 4 60, Schweinefleisch . — 46^^. Hirse . 4 83 4M, Schöpsenfleisch » —32^^. Kuluruz , 5—4 90 Händel pr. Stück . — 40 ^ ^, Erdäpfel 100 Kilo 2 14-------Tauben » — 20 "" ^. Linsen pr. Heltolit. 12-----------Heu pr. M.'Ctr. . 2 b0 -" ^ Erbsen , 13-----------Stroh . . . 2 32 ^ Fisolen » 11-----------Holz, hartes, pr. ^. Rindsschmalz Kilo 1----------- Klafter 6 50^ Schweineschmalz» —70-------—weiches, » 4 2b ^7^. Speck, frisch, . — 52-------Wein, roth.,100Lit. — A ^ — geräuchert » — 68-------— weih«, » — ^^-- Angekommene Fremde. Nm 22. Jänner. Hotel Stadt Wien. Saucrbrun, Paulin. Wols und SpitAA Wlc., Wien. — Assert. Fabrils-Director, s. Wattin. "Vw - Polorny, Major i. d. Ruhe. Villi. - Ludwig, »""""' Wocheincr-Feistrih. < Hotel Elefant. Steiner, Kaufn,.; Heller und Nwy; V'Nl, A Lippitsch. Kmifleute, Wien. — Nastran, Eommis, und H°'i Katharina. Graz. — Harrasovic. Vologua. — Eiöncr, A" tien. - Polainer, l. !. Hauptmaun, Pola. - P^"" Agent, Linz. Hotel Vaicrischer Hof. Vcloti, Kaufm.. Verona. Verstorbene. ^«, Den 23. Jänner. Domenico Meneghelli, Friseur, ^ ^ Alter Marlt 2. Asthma. "" Im Spitale: >j. Den 21. Jänner. Johann Kralj, Arbeiter, 23 I, A^. ti» ekronic». — Maria Brajer, Arbeiterin, 50 I>, ^" tatarrh. Meteorologische Vcobachtullllen snVback^ ff IuH Z« 5^ ____I.__I_^IZ__!_^! ^---^ ^7 U7Mg.^?56"6 I^^os' O^Mg ^M75^sl^» 23. 2. N. 735 4 - 2«! NO. heftig halbheiter " 9. Ab. ?38 6 -60 NO. heftig heiter h. Morgcnnebel, heftiger Nordost anhaltend. Kälte ^ncy^^ DnS Tagesmittel der Temperatur -79°, um b'9° ^" Normale. ^^ _________ Verantwortlicher Redacteur: I. Na «l i l. ^^-«^ Eine Person, welche durch ein einfaches Mittel von ^«, r,gel Taubheit und Ohrengerauschen geheilt wurde. W chel" eine Beschreibung desselben in deutscher Sprache alle" ^"' l5> gratis ,u übersenden. Adresse: I. H. Nicholson, W^F Kolingassr 4. " >i v ^hi94) K>» 159 Course an der Wiener Börse vom 23. Jänner 1889. ««« ^ oM^n 5°^°«« ^—— _________ ^. Geld War» ^ Staats-Aulehen. Silbcri!»^^ '"""^ in Ncten 82 8ft 82 80 l»64« ^,/ «.'.,/,' - - - «2-25 83-45 >«a°er5u/ °""°lt. 85» fl. 1245013550 lllüver ' 8°nze 50« fl. 141-75. ,4225 . ^""losf . , ,m i. 1/5 75'.7N 25 5°/.D»m m«»>a - - Ü0st. 175-501?« — ^°"°"'Mbr. il lW ft. . . I53 5U154 - «°r«N l" Silber . 11225 1,3 ^ »llllllb t! 1,^ A?" i» Silber 102-80 10340 fl, TM. . , 232 25<........ "'bei«» «ah!, «tmtss, 1884 92- 93^ ^°P°V!?^.."^' ' ' ' "135 10155 dt° d„ ^"-''"fl-sW,T. ,45 «0 14N-L«, dt°, 0Nb«^ »^"l-Stückt . - '"U0 14«20 ^t», G^-Plorltaten . , 98-80 9« 40 dw, U^/. b i<>°t- V,I, 187« 110 - 11? - b»°, Pr«m i!" "bl, .Ob, ,00 fl. W «u 1UU 30 U d?«^' ^««llOW. ,3,75 132 25. the!k.!U,° l, . ^ b0ft,K, W. ,3,50 132-. """"'«'««st^/, IW fi, ,2ä 75 12U-25. ^ Ocld Ware Grundentl.-Obligationen , (für 1»a st, CVt.), 5"/n gllXzlsche..... 1U4-5.U 105-- 5"/« mährische...... 10»-- —- 5"/u ttraln und Küstenland . . 108— — — 5«/„ niebelüsterrelchlsche , . . IN»-50 IIU — 5"/„ fteirilche...... 104-75 —-— 5"/„ lroatische und slavoilljche . 1l>4— 10N — 5°/„ s!el>enbüra Andere öffcntl. Anlchen. Donau Rea, Uos, 5"/„ 100 si, , 121-50 12U- dto, «»leiht 187« , . 10«.— 107- «nlrhen der Stadt Oürz , . 110- —- «nlehen b. Stadtgemeinde Wien 105-5«, INs.-- Präm, «i,l, b, Stadtnem, Wien 14^-20 148 »>0 Börsei!l>a»A»!lrl!»'n verlos, 5'V» N4 50 t»5ü<> Pfandbriefe (für 10» fl,), Vodencr. all«, öst. 4°/.. V. . , 1L1 50 122 5><> dto. ' 4»/,"/,. , . 100-70 101 !l<> b»0. » 4°/„ . . , »8»0 »«'70 dto. PlHm,<3chulbberschr,!»"/u 10375 104 L5 Otst. Hypotbelenvanl 10j, 50°/« 1«l— —-^ 0est,-un<,. Vanl verl. 4'/,°/« , IUI40 10l»0 bello » 4»/„ . . l»i»«0100 — bett» 50jähr. » 4°/„ . . «l»A» 10U — Prioritiits-Obliaationen (für 100 si.). ! sserdinnnd« Norbbahn ltm, 1«»« >'«>-«>, 1W-40 Galizlsche Narl» Ludwig «Vahn /,"/„ . >00- - I0l — Veld Ware Oesterr, Nordwestbllhn . . . I0«-7<> 10730 Lmatsbahn....... 200 75 f>0I-?5 Sübbahn i^ »"/„..... 143-50 144 — » ll ü°/,,.....-------121 — Ung. galiz. Vllhn..... 99«, 9»8l> Diverfe Lose (per Stüit), kreditlose 100 N...... ,», 75 ,»4-85 «llarn Lose 4« st...... <^. „ ^l_- 4"/n Donau Dampfsch, 100 st, . ,L,.5,<, ,^2 25. Laibacher Präiil'Nnlch, 20 st. li4- - ^4 »s, Ofcner Los,- 4« st..... ü,-75 »,2 5,0 Palssl, Lose 40 st...... 5«,,^ ,^, ^» »loihen illl-uz, üft, Ges. v., ,<» fl, ,<,,<> ,94) Rudolph Lose 10 st..... ,,,.5,) ^ ^. Salm Lose 40 st...... s.g,^ ^7^ St, Oenois'Lose 40 st. , , , 55.^ ßg.„ Waldsle,» Lose 20 st..... 44,^, ^...s,., Windlsch wrä^Lose 20st, . . ^.. li!» -Vew.'Sch. b.3'V„PrHm.'3chuld^ versch, d. Äobensrebitanslall . ,7^. ,n „ Vanl. Actien (per Etüll). VlNglo'Oest. Äanl 200 st, l, O. IWst. 312 80 31220 llrebltbanl, Vllla nnn,, 20!» st. . 31350 314— DcpoMcnbanl, «ll„. 200 st. . in»-— il»0 — (tSeompte «cs.Ndrüst, 5>,»0 st, . 523 — 527 — Vlro> u. Cassenu,, Wicilcr200st.--------- — Hupotd.elenb,,es<.l!00st. 25"/„E. s?50 68-50 »elb Ware Länderbaul, üst, 20« fl. », . . 225-50 «2L — Oesterr, imssar, Vanl «00 fl, . »87 — 8»» — Unionbant 200 fl...... L2I-40 »z»i-80 «erlehrsbanl, All«, »40 fl. . . 154 — 1^45« Actien von Transport-Unternehmungen. (per Stück). Albrecht Vahn 20« si. Silber . -— — — Vllfblb ssiuman, »ahn 200 st, S, li»'> 5» 197 — Vühm,«0rbblll,!, 150st, , , . 20U-5l! 207-50 ' Westbnhn 200 st.. . . 3IÄ —321 - «uschtiehraber Eis, 5.00 fl. «M. 875- 885— btll, (lit, U) 20U st. . 324'— 322 — Donau ° Dampfschiffahrt - Ves,, Oefterr, 500 st. LM. , . . 411'— 414'— Dran-ltis, sV Db,Z,)2N0st.<3. 1ß»-5N 194'— Dl,s, Äobeub Eis, Ä. 200 fi, S.----------------- Ferdinands Nordo, 1000 st, LM, 2500 2505» Wal, Larl Ludw,-Ä, 200 st, LVl, »07 2Ü 20775 Lemb,' llzernow, ^ Iasjy - bahn Vesellsch. 200 st. 2. , . 222 — 223 — Ll°yb,öst,'Una,„Iriest500st,ahi! 20« st. Silber 2üf,-50 257 — Sildbah» 2»<> st, Silber , . . 100 40!I00-7ü Süd NordbiUerb, A,200st.0 - 101 — Tramway Ors,.Wr..170fl.e,W, 223 75!!?24 25 » neue Wr,. PrlorltHt«. «etien 100 fl...... 99 50 100 — Un8,'gaIiz.ltlssnb.20Ufi, Silber '85— 18« — " Velb W»ie Ung. Nordoftbabn 200 fi, Tilber 179 — l?»^ Ung.WeftbsUaab lllz>200fi T, 18»li0 185- - Industrie-Nctien sper Stück), Nallssss,, «lla, vest, ,00 fi. . «8-50 »»-«» lt«hbier Visen und Slahl'Ind, in Wien 100 fi...... h«-— «/ — «tisenbllhnw. Leihg. erste, »u fi. 94 50 »5 — »ltlbemlihl., Papierf, u. V-«, 50 25 5« lw Lirsinaer »rauerei 100 fi. . , iu«-. <06-5» Monlan wescll,. »sterr. alpine 49 . ! 4» ^^ Prater ltisen ^nb.'G,s, 200 st, ^304 75 305 75 Ealgv'Iarj Lleiniohlen 80 ft, 199 — 20I — 'Echlüsslmühl», Papiers, i!<,U st, ^ - ... — «Steyrermübl.,Papiers,uV'», i»i-5<> 1« «) Trisailer ^ohlenw'Vel, 70 fi. .-------— — Waffenf, M,,Oest,!nWi,n100si. »60 — »«« — WaggonLeihansl,. «llg, in Pest «0 fl......... ?s-- ?, .. Wr. Vaugtsellschllf» 100 fi. . . 81—««- Wienerberger Ziegel «ctieN'Vfs, 1»4 - - lb4 «) Devifen. Deutsch, Pliltze...... 59 »l. 59 l«, Lonbon........ !i»»«o I2l<» Pari»......... ! 4770 «7 77 ^ Valuten. Dueaten........ li-67 »69 2«'Franc«'Stücke..... 954 »5b Deutsche «richsbanlnote» , . b9l,5l»9l^ Pllpier'Nubel...... 1 «^ !-»»,, Italienische Ganlnote» (100 L) 47»7, 47 45