Lmbachtl Zeitung. Nr. 29«. Pranumerattonsprei«: Im Comptoir ganzj. fi. 11, halbj. fl. n.5>«. Ylll bie ZuftüNung i„5 Hau« ha. 1 ft.; sonss pr.^eile im. « lr., i!m. «lr., 8m. K»lr. u. s. w. Inscrlionsstcmpel jedcem. »0 l«. 1867. Nichtamtlicher Theil. Vaibach, 10. December. . Der Ausgleich ist also fertig! Im Abgeordneten' Mlse ist auch das Zoll- lind Handclsbündniß angcnom« ^k>l. Das Herrenhaus dürfte wohl kaum dagegen eine ^"Wendung crhebcn, nnd der ungarische Landtag scheint Mir d^n Ncomcnt abgewartet zn haben, nni ebenfalls der ^U'gcil Debatte durch dic Abstimmung ein Endc zn ma» Heu. Dic Sanction der Krone wird voraussichtlich bald Mgen und dic Gesetze nach dem Antrage des Reichs« ^"zlers sofort in Kraft treten. Damit werden wir in °'c ncnc Acra geordneter constitntioncllcr Verhältnisse ^retcn sein, von welcher wir, wenn je, einen ncncn ,'lfschwu»g unserer geistigcu nnd materiellen Vcrhält-"'ssc datircn dürfen. Als ein gutcö Omen dürfen wir in dieser Bezichtn schon dic Nachricht begrüßen, daß der confcssioncllc ^W)»ß des Herrenhauses schon dic zweite Sitzung falten, in welcher Vertreter der Regierung zugegen ^lN'cn, imd daß die Arbeiten der Commission sonach bald ^lldcl sein nnd sich deren Resultat deu dicsfälligcn ^schlüsscu dcS Abgeordnetenhauses accomodircn werde. 21. Sitzung des Herrenhauses vom 12. December. Auf der Ministcrbank: Ihre Exc. Graf Taaf f c, meihcrr v. John. ^ Präsident Fürst Karl AucrSperg eröffnet die ^itzuug inn 12 Uhr. Das Protokoll der letzten Sitzuug wird vorgelesen ">'d genehmigt. ^ Graf Joseph AucrSpcrg leistet das Gelübniß, Fürst ^ibomirski entschuldigt sich durch Krantheil. Dic Mit-Lieder Frcihcrr v. Simoinnuicz n»d Dr. Zcliula lciic» ihr Amt als Niitgliedcr dcS SlaatögcrichtShofcs zlirück, dic ^l'cuwahlcn erfolgen heule. Eiue, ^totc dcS Abgeordnetenhauses berichtet über die Zunahme dcS DelcgatiouSgcsetzcs. Der Präsident beantragt die zu erwartenden Gesetze über den finanziellen Ausgleich einer Commissiou von Is) Mitgliedern zuzuweisen, iu welche die 5 Mit-Nlicdcr der Deputation ciuzutrctcn haben. Dic übrigen >'» Mitglieder seien noch heute ,z» wählen. (Angenommen.) Es werden verschiedene Petitionen übergeben. Erster Gegenstand der Tagesordnung ist der Vc-^lchl über die Behandlung der Strafproccßorduuug. Die ^»»lnssion beantragt dlirch Ritter v. Schmerling ^u vollständigen Anschluß an das Abgeordnetenhaus, (^»genoiumeu.) , Nächster Gcgenstaud der TagcSorduuug ist der Bc-^''chl ülicv dic Aufhebung dcS ^chcubaudeü in Salzburg ""b Slciermart. .. Der Referent Baron Lichlcnfcl« beantragt dic ""nähme der Gesetze nach dem Beschlusse des Abgeord-"ctc>cha»scs. . <Üraf GlciSpa ch gibt eine statistische Uebersicht ^' in Slcicrmarl noch befindlichen ^ehcn nnd beziffert "'^'selben mit 2^0. , ^ Dic beiden bezüglichen Gesetze werden in der Spc-'"ldcbattc conform mil den Beschlüssen des Abgeord-'^c»hauses angenommen. , . ^ s, Berichterstatter Freiherr v. ^' ichtcnfcls referirt ^nn s,l)tv eine Petition der Beutel tzcr in ^^'°l. in welcher dicsclbeu über eine angebliche Hartcrc ^Handlung bei der Ablösuug ihrer Vchcn, als dicS nach ^.U des Gesetzes vom 17. December 1802 der Fall ' ''' dürfe, Klage führen. Dic PctitiouScommission halt " ^ Beschwerde für begründet, und stellt den Antrag, s,. >" diese Beschwerde an die Regierung mit dem Er-^" in leiten, insosernc sie nicht im adiniui,trat>ucn ^e Abhilfe schaffen zn können glanbt, nach Umständen ^7" Nccignctcn Antrag zur Erläuterung deS i> ll» des " s^s omn 17. December 1502 im gesetzlichen Wege '^'ngcu. (Wird angenommen.) St. ?"'n Vchufc der Wahl zweier Mitglieder deS ^ ^tsgcrichtshofcs wird nm 1 Uhr U> Minntcn die ^"ng.nnlcrbrochcn. ^ .„. Nli>„. ' Wiederaufnahme der Sitzung um 1 Uhr ." Lca ,. '" '"ud das Resultat dcS ScrutiuinmS bekannt l'"I."' Von 77 Stimmen erhielt Dr. Egger 72, N.tlcr ^c>l>, ^'^'^"l ladet hicranf das HauS ei», zur Wchw.7 '" Mitglieder sür die Eommission. welche d.c ' ^"'wurse über die nngarische AnSgleichSs.age vor- znbcrathcn hat, zn schreiten, nnd bringt, nm einer Stim-mcuzcrsplittcruug vorzubeugen, in Erinnerung, daß jene fünf Mitglieder, wclchc in der Deputation bereits gc< wirkt, in dic Commission, cinzntrcten haben. Dieses sind die Herren: Freiherr von Hock, Nittcr von Pipitz, Eardinal Rauscher. Altgraf Salm uud Fürst Sapicha. Diese sind daher nicht zn wählen. Bei der hierauf vorgenommenen Wahl werden von 74 Stimmenden gewählt: Freiherr v. RncSkcfcr 7^, von Klein 72, Freiherr v. Rcycr 71, Freiherr u. Rothschild 71, Graf Mcrcandin 70, v. Meyer 09, Fürst Adolf Schwarzenbcrg 08, Graf Wrbna ,ju». 08, Freiherr von Gablcnz 07, Fürst Schönburg 48. Nächste Sitzung morgen I I Uhr. Tagesordnung: Dritte Vcsung der Gesetzentwürfe wcgeu Anfhcbnng dcS ^chcnbandcs in Stcicrmark uud Salzburg. Bericht der vereinigten jnridisch-politischen Commission über die vom Mgcorductcuhausc vorgcliommcilcu Acndcrnngcn an den vom Herrenhanse beschlossenen Vcrfassuugsgcsctzcu. Schluß dcr Sitznng 2 Uhr 20 Minuten. 22. Sitzung des Herrenhauses vom 13. December. Beginn dcr Sitzung nm 12 Uhr. Vorsitzender: Fürst Karl Ancrspcrg. Anf dcr Ministcrbank: Vtiuistcrpräsidcutstcllvcrtrctcr Graf Taaffc, Kriegsminister Freiherr v. Iohu. Vom Abgcordnctenhansc, ist daS Qnotengcsetz eingelangt nnd dcr hiczn bestimullcu Eominission zugewiesen. Diese Commission hat znm Obmauu den Cardinal Rauscher, zum Obminnstellvertretcr den Fürsten Schwär-zcnbcrg gewühlt. Cardinal Ran scher überreicht cinc Zuschrift des Bischofs von Vinz, worin derselbe ansführt, daß die Geistlichkeit nnd nngehcucrc Aichvheit dcS Voltes seiner Diöccsc von der Anshcbnua des ConcoroaleS uud dcr sogcimüiitcn Civilchc nichts wissen Wolle nnd sich auf Adressen beruft, dic ihm in dieser Richtung von dcr gc-sammtcu Pfarrgcisllichkeit seinerDiöccsc, mchrcrcn OrdenS' häuscru nud dem Schulpcrsoualc drcicr Dccauatc, sowic vieler Gemeinden zugcgangcu siud uud noch zugehen werden. Indem Redner diesc Adresse überreicht, fügt cr hinzn, daß anch bereits im October d. I. dic gcsainmlc Geistlichkeit dcr Erzdioeesc Wien und cin großer Thcil dcS LchrcrpcrsonalcS sich in ähnlicher Weise anSacsprochcn habe, uud daß er bereit sei, dcr coufcssioucllcu Commis« siou Einsicht in diesc Zuschriften zu gewähren. Präsident: Ich werde die überreichte Adresse diesem Ausschüsse zuführeu. ES überreichen ferner Fürst I ablonowSli cinc größere Anzahl von Petitionen ans Görz nnd Friaul gleichen Inhaltes, Graf Au!ou A uerSpcrg zwci Pcti« tioucn anS Stcicrinarl nm Aufhebung dcS EoncordalcS, RV v. ftaSncr nnd Graf Hartig je eine Petition in Eiseubahnangclegcnhcite». (Anf dcr Ministcrbant ist mitllcrwcilc dcr R'cichs-kauzler Baron Bcust und Iustiziniuistcr v. Hyc er-schienen; ersterer wird jedoch abberufen lind entfernt sich daher.) Nachdem hieraus dic gcslcru gefaßten Beschlüsse über dic Aufhebung deS VeheuSbaudeS iu Sleiermark uud Salzburg in dritter ^cfung angenommen sind, erstattet Graf Anton Ancrspcrg den Bericht dcr Commission über dic vom Abgeordnetenhaus«: au den Staats-gruudgcsetzcu, wic sie auS deu Bcschlüsscu des Herrenhauses hervorgingen, vorgenommenen Aenderungen. Dic Majorität dieser Commission (8 Stimmen) beantragt, nm jeden Conflict zu vermeiden, dcn Beschlüssen dcö Abgeordnetenhauses beizutretcu. Hur Ocueraldcbattc verlangt nkmaud das Wort, cS wi'rd sofort znr Gpccialdcbatte geschritten. Art. 0 dcS Gesetzes übcr die Ansübnng dcr Rc-gicrnngs.' nnd VollzngSgcwalt wird ohnc Debatte und gleich in dritter Lesung angenommen. Hn Art. 10 dcr allgemeinen Rechte der Staats« bürgcr (Wahrnng dcS Briefgeheimnisses) ergreift Ritter v. Schmerling daS Wort, um darzulegen, daß sich die Commission teS Hcrrcnhanscs dcr Ansicht, wic sie im Abgcordnctenhausc von dcr RegicrnngSbank anS entwickelt wurde, anschließe nnd sich vorbehalte, an einem anderen Orte auf diesen Gegenstand zurückzukommen. Redner erinnert an dic Verhältnisse des IahrcS 185)9 wo noch vor AnSbruch des KricaeS an dcr Eisenbahn' dic sich damals im Besitze einer französischen Gesellschaft befand, ein förmlicher Dienst orgnmsnt war, um über alle Vorbereitungen nnd Trnppenzuzügc nach Paris uud Turin Bericht zu erstatten. Den Fall der inneren Unruhen anbelangend, verweist Redner anf die jüngste Insurrection in dcm Lande, das nach einem Ausspruchc in diesem Hause die festeste Stütze dcS Hauses sein soll (Heiterkeit), wo gerade außcr dcr „Gendarmerie," wclchc pflichtgctren Beamte menchcltc, die Revolutions-partci cS war, dic cin förmliches schwartcs Cabinet or-ganisirtc, daS alle Berichte dcS Statthalters von Galizien nach Wien erbrach, ja sogar dcchiffrirte. Gott bewahre, daß solche Zcitcn wiederkehren, abcr diesc Reminiscenz mag beweisen, daß die Vorsorge für „iuucrc Unrnhcn" keine übcrfliiffige gewesen sei. (Bravo!) Nach einer tnrzcn Bemerkung deS Berichterstatters erfolgt dic Annahme dieses Artikels. Zu dem bekannten tz 11, !<>. l', x und k des Grundgesetzes erklärt Freiherr v. ^ i chte n fc l S, daß seine Zustimmung zn diesen Abänderungen nicht anf Ueberzeugung bernhe, sondern anf dein Wnnschc, weder cincn Conflict, noch cinc Verfchlcppnng herbeizuführen, da cr wohl einschc, daß weitere Concessionen von dcm Abgeordnetenhause, angesichts dcr Haltung der Regierung, nicht zn crlnn-gcn seien. RcgicrnngSrath Dr. ArndtS: Ich kann dcr schon oft wicderhohltcn Anschauung, daß man so wcit wie möglich immer dcn Spuren des Abgeordnctcnhanscs zu sol» gcn habe, nicht beipflichten. Ich bin vielmehr dcr Mri< nnug, daß dicscs Haus vollkommen selbstsländig alle vom Abgcordnctcnhause au dasselbe zn gelangenden Vorlagen zn prüfcu habc, uuabhäugig von dcm, was dort bcschlosscu wordcu ist, nnd nach Umstanden selbst ans die Gefahr hin, daß cin Gesetz nicht zn Stande kommt. Wenn jedoch cin Gesetzentwurf derart ist, daß cr in cincr Weise nothwendig znm Gcsctzc erhoben werden mnß, so tritt wic überall, wo zwci complicate Factoren dcr Gc-sctzgcbnug zusammenzuwirken habcu, sür beide die Pflicht ciu, conciliatorisch zn Werke zu gehen. In cincm sol chc» Falle befinden wir nnS gegenwärtig. Ich bin nllcr di»gS lcin Bclvui^dcrcr dcS complicirtcn VclfnssnngS-wcrkcS, wic cS geschaffcu wcidcn soll, auch bin ich lcincS« wcgS von mciucr fiüycr schon erklärten Ansicht zurückgekommen, daß ich vom Standpunkte dcr frühcrcn Verfassung nach dcm Vorgehen des gcgcnwärtigcn Reichs» ratheS das Znstandclommcn dieser ncncn zu gewärtigen-dcn Vcrfassnng nicht als cin correct verfassungsmäßiges anerkennen kaun, allein ich bin immcr dcr Ansicht ge« wcscn, daß wir zu eincr ncnen Constitnirnug drr Ver» fassnng bald gelangen müssen. Von dieser Ansicht anSgchcnd, muß ich erklären, daß ich dic seinerzeit von der Commission des ^errrn-hanscö gcgcu !>>. !< gcuiachlcn Äcdculcu nicht thcNc und dcr vonl Abgcordnctcuhausc vorgcschlagcucn Fassnng zu« stimnic. So nothwendig nls dic Einheit dcr Civilaesctz' gcbung ist, so lann sic dennoch übertricbc» wcrdcu, uud zwar dadurch, wenn nur Eiu Gesetzbuch rücksichtslos ohnc Bcachtnua, dcr Eigcnthümlichfcit der Thcilc gelten soll. DnS gleiche Recht ist nicht scltcn gerade in dcr Ungleichheit gelegen. Dic Einheit dcr Ciuilgcsctzgcbnng lann anch überschätzt wcrdcn; d:nu mit Hinblick ciuf dcn politischen Zusammenhalt der Gesammtheit des Staates ist sic doch nur vou uutcrgcorductcr Bedeutung. Ritter v. Schmcrliug lcuuzcichuet dcn Stand« puukl dcr Minorität dcr Commission. Wenn sic nicht dic Bildung cinrr gemischten Commission wünscht, so gc-schchc es nur deshalb, weil sic von dcm Resultate eines solchen Versuches überzeugt ist, da im Abgcorbucteuhausc von dcm geschlossenen Compromissc wohl nicht abgegau« gcn wcrdcn dürste. Um so mehr müssc man wünschen, daß dcr vom Hcrrcnhansc abgegebene Act dcr Sclbstvcr-lcngnnng auch gebührend werde gewürdigt wcrdcn da-dnrch, daß man nicht immcr ncuc Prätcusioncn für die Autonomie dcr cin-.clncn Bänder crhcbc nud dcm Nciche iu kcincr Wcisc Gcgeugcschcnle gewährt. lBcifall.) Sc. Excellenz ^nstizminislcr Nittcr v. Hye: Die Regierung stehe uoch iunncr auf dcmsclbcu St'andpnntte den sic bci dcn Vcrhandlnngcn dicscs HauscS cingcnonl^ men hat. Sic habc dicscn Standpunkt anch im Versa,'. snugsanSschussc dcs AbgcordnctcnhanseS warm nnd cn schieden vertreten. Vom Etandpnnktc des Fackmannc.« al.s müsse man in der That der Fassung s^ ! anses be.st'mmen nnd es wäre sehr z„ wüschen, daß d>e,e Tcjt.rnng. namcntl,ch in Bczichuna anf l.l, k, anch angcnommcn wcrdr; dcuu immer bl'cibe doch die ge,ammtc Cwil. und Strasgcsctzgcbnuq uud besonders dic GruudbuchSgcselMbuug das slärlslc'Va,,d dcr ve,-schicdeucn Vcindrr cincS RcichcS. Im Abqcordnetcnhanse bat mau anch weniger sachliche B^rnss» ^agcgeu erho^ 1974 bcn, als vielmehr den politischen Standpnnkt im Auge gchadt. Deshalb habe auch die Regierung, die in jeder Weise bemüht ist, das große Verfafsuugswert zu Stande zu bringen, ihre Renitenz gegenüber den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses in diesen Absätzen aufgegeben. Die sachlichen Argumente, die Ncgicrnngsrath Arndts für die Vorschläge des Abgeordnetenhauses vorgebracht habe, erklärt der Minister, könne er nicht theilen. Die Hin-wcisung ans Preußen sei keine glückliche gewesen, denn gerade Preußen sei seit seiner Wiedcrerstartnng im Jahre 1815 mit aller Energie bemüht gewesen, die Einheitlich-feit seiner Iustizgcsctzgcbung herzustellen. Wenn daher, so schließt Redner, dic Regierung heute auf dem Standpunkte steht, nachdrücklichst zu wünschen, daß die Beschlüsse des Abgeordnetenhauses auch in dicfcr Richtung angenommen werden, so nimmt sie damit einen Act der Sclbstocrlcuguung in sachlicher Beziehung vor. Sic hat das besser Erkannte in einzelnen Pnnktcn fallen gelassen, nm das große Ganze, das VcrsöhnungSwcrt, nach 20jährigcr Oscillation, endlich zu Staude zn dringen. (Beifall.) Fürst Sanguszko: Ritter v. Schmerling habe die Stellung der Galiziancr verdächtigt. Wir konnten ja nnscrc Stiche dem Reiche nicht anfdringen, so lange man diese Stütze abwies; als aber das Ministerium uns nicht mehr feindselig entgegentrat, waren wir anch eine Stütze des Thrones. l.,!, l' und ^ werden hieranf nach dem Ansschnß-antrag angenommen. Zu >>>. j, welche das Untcrrichtswcscn behandelt, erklärt Ritter v. HaSncr, er wolle die sachlichen Gc-sichtSpunktc nicht berühren, da die Neigung des Hauses auegesprocheu sci, aus Opportunitütsgründen sich den Beschlüssen dcs AbgcorductcnhanscS zn fügen. Nur wolle er einerseits constntircn, daß der Standpunkt deS Herrenhauses iu sachlicher Beziehung nicht widerlegt worden sci; anderseits könne er die vom Rcgicrnngsrath ArndtS geltend gemachte Erwägung nicht als Trostgrnnd hin-uchmcu, daß es Sache der Eentralrcgierung sei, Einheit in die Gesetzgebung zu bringen. Fürst Iablonowski erklärt, ebenfalls aus politischen Gründen dein vorliegenden Paragraphen seine Zustimmung zn gebcn. Freiherr v. Gab lenz: Das Herrenhaus müge sich anch nicht bestimmt fühlen, anf feinem früherm Beschlusse zu beharren, von der vermeintlichen Ansicht ans-gehend, als würde cS sonst den Vorwnrf der Inconse-qncuz sich zuzichcu. Die parlameutarischc Wirksamkeit sei ja eben eine fortlaufende Kette von Kompromissen -.-.nd Conccfsioncn, wie ja auch daS Abgeordnetenhaus nichts seiner Würde vergeben zn haben überzeugt war, als es in einer Reihe von Punkten den Anschauungen des Herrenhauses bcitrat. Nur so, erklärt Redner, konnten wir cincn gemeinsamen Boden gewinnen, und diesem ungeschmälert und rücksichtslos bcizntretcn, sollte das hohe Hans sich verpflichtet erachten. (Beifall.) Reichskanzler Ministerpräsident Freiherr v. Bcust: ' Der Grnnd, der mich hier zu einer turzcu Auslassung bestimmt, ist nicht etwa der, die Regierung gegen alle Anfechtungen sicher zn stellen, in der glücklichen Lage kann sich die Rcgicrnng nie befinden, dieser Gefahr nicht ausgesetzt zu sen; der Grund, der mich bestimmt zu sprechen, ist allein der, daß daS Ministerinn, lebhaft wünschen muß, nicht dem Vorwurfe ausgesetzt zu bleiben, daß cs bci irgend ciucr Veranlassnug, bei irgend einer Verhandlung die Rücksichten aus dem Auge gesetzt hat, die es diesem hohen Hanse schnldig ist. Im VclfassnngsauSschussc des Abgeordnetenhauses ist der § 11 iu seiner Allgemeinheit zuerst festgestellt wordeu;' unverkennbar kam hicmit ein Princip zur Geltung nnd dieses oberste Princip — das kann man doch uicht lcugucu — war der autonomischen Richtung günstiger, als dcr entgegengesetzten, nnd weil eben hier ein Princip zum Grunde lag, so konnte man von vorhinein auch dcr Ecmscqucuz sich uicht cutzichcn, daß die Aussührnngcn dcö Principes auch demselben mehr oder lvcuigcr entsprechend sein würden oder müßten. In dieser Richtung ist denn auch dcr ganzc Paragraph in sciucu Eiuzelthcilcn im Ausschüsse dcö Abgeordnetenhauses ausgefallen. Im Hanse wurde mit der nöthigen Zwei» drittcl-Majorilät dcr Paragraph angenommen, wie er im Ausschüsse festgestellt worden war. Allein es zeigte sich in mehreren Pnnktcn, daß die absolute Majorität für Modificalicucu iu dcmsclbcu Siuuc, als solche später hier im hohen Hcrrcnhansc beliebt wurden, sei. Die Regicrnng stand nnn gcgcnüber einer bestimmten Rich-tnng im Hcrrcuhansc, welche immerhin in einem bedcu« tenden Theile des audcrcn Hauses ciue Uutcrstützuug fand, uud es war daher für sie durchaus kein Grnnd gegeben, dieser doppelten Richtung entschieden entgegenzutreten, da sie gerade sehr darüber im Zweifel sein mußte, wohin sich schließlich im Abgcordnctcnhausc die Majorität richten werde. Mciue Herren'. Ich muß in dieser Beziehung ganz auf Das Bezug nehme,,, was dcr Herr Instizminister sagte. Man darf hier nicht gegen die Regierung den Vorwurf erheben, daß sie ganz allein nach den Aussich, ten, wie sich die Sache im Abgcordnctcnhansc gestaltet, ihrc cigcnc Ansicht richte, nnd sich jcdcr Selbständigkeit begcbc. Hicr handelte es sich nicht um einzelne Para- graphcn, sondern um das Ganze. Sie konnte, so lange man die AnSsicht hatte, daß daS Ganzc unter dem Einzelnen nicht leiden würde, dem letzteren auch in einer gewissen Wcisc sich znwendcn, nm allen sachlichen und fachlichen Rücksichten gerecht zn werden; ganz anders mnßtc sich die Sache seit dem Augenblicke gestalten, wo die Rcgic-ruug die bestimmte Ueberzcngnng gewinnen mnßte, daß das Ganze leiden werde, wenn nicht in einem einzelnen Punkte nachgegeben würde, daß durch die Aufrcchthaltnng eines einzelnen Punktes das ganze Princip in einem Hause auf Widerstand stoßen würde. So ist eS gekommen, daß sobald diese Gcsetzesuor-lagc an den Ausschuß deS Abgeordnetenhauses zurückkam, in dem Abgcordnctcnhansc dic ganz entschieden gefaßte Meinnng und der bestimmte Entschluß bestaub, von den ursprüuglichcn Vcschlüsscu nicht abzugcheu. Unter diesen Umständen ist mir wohl dic Frage crlanbt, was die Regiernng damit gewonnen Hütte, wenn sie nnr im Sinne dcr Beschlüsse des Herrenhauses mit großer Vcb» haftigkcit im anderen Hause gesprochen nnd sich dafür verwendet Hütte. Sie würde die Beschlüsse dcö Abgeordnetenhauses nicht gchiudcrt haben, wohl aber würde sie des Vorzugs verlustig gegangen sein, dcr ihr dadurch zu Theil wurde, daß sie bei audcrcu Gcsetzcu, namentlich bei dcm Gcsetzcntwnrfc über die Rechte dcr Staatsbürger, eine große Nachgiebigkeit des Abgeordnetenhauses gegenüber dein Hcrrcnhanse vermitteln konnte. Ich glanbc, die Ncgicruug ist daher vom praktischen Standpnnttc nicht incorrect verfahren und uamcnt« lich glanbc ich, daß ein anderes Verfahren bcsscrc Resultate «ach kciuer Seite hin erzielt haben würde. Das wollte ich nur bcmcrkcu aus dcm oben angeführten Grnude, daß die Regicrnug nm keinen Prcis dcm Vorwürfe aus» gesetzt blcibeu will, dicscm hohen Hause gcgcuübcr schwankend gewesen und namentlich in cincr Weise verfahren zu seiu, worüber das hohe HauS Grund zur Klage ge< habt habeu würdc. So viel mir betauut geworden ist, ist auch von cincm geehrten Redner eine Acußeiuug gefallen, die sich wcuiger auf dic Rcgicrnug, als auf ml' scren verfassungsmäßigen Zustand überhaupt bezicht; da ich nicht gegenwärtig war, so könnte ich bei einer Ant» wort leicht fehlgreifen, indessen würdc ich mir dic Ant» wort unter Umstünden vorbehalten, da es vielleicht nicht angemessen ist, diese Aeußcruug ganz mit Stillschweigen zu übergehen. Bei der Abstimmnng wird lil. ,, sowie auch die li>. K uud die lil. l deS i> 11 conform mit den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses angenommen; ebenso § 12. Ueber Antrag des Berichterstatters werden dic socbcn gefaßten Beschlüsse auch sofort in dritter ^csnng angenommen. Nachdem die Tagesordnnng erschöpft ist, schließt Präsident um 2 Uhr 30 Minnten dic Sitzung. Nächste Sitzung uubcstimmt. 63. Sitzung >cs AbgcordnclrlllMsrg am 13, December. (Schluß.) Abg. Baron Korb-Wc iden heim: Nachdem ich nnd mcinc Gesinnungsgenossen die Absicht haben, für § 1 des vorliegenden GcsctzcS zn stimmen, so gcbc ich zugleich die bestimmte Erklärung ab, daß wir hicourch weder ausdrücklich noch stillschweigend die Verpflichtung übcrnchmeu, alö ob die westliche Rcichshälste dcu Ncsl dcr unbedeckten Staatsschuld zu leisten hätte. Leiter des Finanzministeriums Frcihcrr u. Bcckc: Ich erlaube mir, nachdem beschlossen wurdc, übcr ij I und 2 zugleich abzustimmen, vorerst in Bczug cms dcn § 1 eine mehr technische Bcmcrluug nuzuführcu. Es wurdc im Ausschüsse bci Berathung der Zisfcr dicscldc iu Folge wiederholter eindringlicher Prüfung anf die Summe von 29,188.711 fl. als die Beitragslcislnng dcr nngarischcn Bänder uud daun in klingender Münze 11,770.45') fl. festgesetzt. Es ist dics cinc Differenz, wie auch im Ansschnßbcrichtc bcmcrkt wnrdc, von beiläufig 293.000 fl., welche sich aus dcr Ucbcrvnifung der Resultate dcr gemischten Adminislratwcommissio» durch dcn verehrten Ausschuß crgcbcu hat. Nachdem das Ucbercintommcu dcr bcldcn Finanz« minister anf die Summe vou 29,105.000 fl. gclantcl hatte, war eine neue Vcrstäudiguug zwischcu beiden Rc« gierungcn nothwendig, uno cs hat die nngarischc Regierung beim uugarischcu Reichsrath durchgesetzt, daß dic rcctificirtc Ziffcr angeuommcn wurdc, nur hat man dic Hnnderter, Zchncr und Einheiten, also die drei letzten Ziffern abgcrnndct, fo daß cs in dcr nngarischcn Vorlage lantcn wird: 2!). l88.000 fl. nnd cbcnso in klingender Münzc 11,708.000 fl., cs handelt sich also nm 711 si. und nm 459 fl. Bci dcr Berathung dicscr Angelegenheit im Ausschüsse hattc dcrsclbc schon die Ab» sicht ansgcsprochcn, daß, wcnn daS ungarische Ministe' rium eine Abrundung zngcstcht, derselbe cbcufalls nichtc« dagegen habcn wcrdc. Ich erlaube mir nur das in dcm Sinne hicr zur Sprache zu bringen, indcm ich dcu Herrn Berichterstatter bittc, diesen Wunsch dcs ungarischen Ministerinms als cincn Antrag an das hohe HanS zu stellen. Im allgemeinen crlanbc ich nur bci dicscr bewegten Debatte, die übcr einc so hochwichtige Angelegenheit gc< führt wurdc, von meinem Standpunkte ans noch einige Bcmcrknngcn beizufügen uud ich halte mich in dicscr Beziehung als Leitfaden an die Anfragen, welche cin geehrtes Mitglied dcr Majorität, Herr Dr. Rcchbcmcl, ich wciß nicht an das Finanzministcrinm oder an dcn Finanzminister zu richten die Gülc hatte. Ich glanbe, die Beantwortung dieser Fragen wn'd überhaupt den Standpunkt klar machen, welchen die M-gicrnng zn tz 2, welcher der Kernpunkt dcS ganzcu M sctzcs ist, eingenonnncn hat. Wcnn ich den Herrn Dr> Nechbaucr richtig verstanden habe, so conccntrmn >l^1 seine Fragen anf zwei Hanplpnnllc. Erstens: Wclchc' Mittel gedenkt die Finanzverwaltnng anzuwcndc,,, >u>> dcr cislcithanischcn 3ccichshälftc dic ^astcntragnng mölM zn niachcn, lvclchc, ich wciß nicht, ob in Folgc dcc^A»^ gleiches oder übcrhanpt der ganzen Situation, auf dtt' sclbcu liegen, wobei ich ganz von dcr Rechtsfrage ab' schc, sondern nur die Possibility dcr Leistung iu: A>^ habe. Dann zweitens: Wic dcnlt sich das FinaiiM'»' stcrinm die Unification, nnd insbcsouders, soll dicscl^ blos cinc Erleichterung für die Manipulation, odcr soll^ damit andere nnd wclchc Vortheile verbunden sein? Ich glanbe, daS sind dic Kernpunkte dcr Fra^. In crstcrcrcr Bezichnng, welche Mittel dic Fina,',^ waltnng bereit hat, muß unterschieden werden zwiW dcm lanfcnden Dienste und demjenigen, was für ^ uächstc Jahr erforderlich ist, uud zwischen jenem, Nw überhaupt zur Lösuug dcr großen Frage führt, ^c Oesterreich im allgemeinen nnd dic Wcsthälftc iiisbcso«' dcre im ^anfc dcr Zeit den Erfordernissen des Slaal^ Hanshaltes gerecht werden kann. Für das Jahr 1^, hatte ich bereits vorgestern anzndcntcu dic Ehre, daV von Seite dcr Regicrnng die nothwendigen Vortchr»"' gcn zur Deckung cincs cvcnt»ellen Deficits getroffn worden sind. Ich hätte mich damals nnhcr anösprcch^ können, wcnn cs nicht übcrhaupt für jede FinanzvcM^ tung schr schwierig wäre, dcn legislativen Verhandlung vorzngrcifcii. Meine Anschauung war vorgestern ^ und ich blcibc auch heutc dabei — daß dic große F^ dcs Ausgleichs uicht dadurch noch mehr erschwert wc,'^' sott, daß die Fragen des Momentes daznkommen, und >"> bin, wie ich glanbc, in dieser Vczichnug anch mit dcl Majorität glcichcu Schritt gegangen, nämlich daß d>c Eutschcidnng übcr die wichtigste,, Fragen eben den Budg^ Verhandlungen vorbehalten blcibcn soll. Sollte es zur Beruhigung dcs hohen Hanfes d>c-nen, daß die Mittel für dcn currcutcn Dienst vorhc»'' den sind, so kann ich allerdings sagen, daß ich auf ^' Jänner mit baren 30 Millionen hinüber zn koi'»""' hoffe, nnd zwar nicht ctwa durch cinc Vermehrung ^ Zinfcnlast, sondern ans dcn laufcudcu Aiittclu und ^ sparnisscn der Rcssonrccn der Jahre 18<»<» nnd l<^' Ich mache dabci allerdings dcn ausdrücklichen Vorbehalt daß erst cinc Liquidirung, wic ich sic angedeutet hal'5 zwischen dcn Forderungen der ci„cn nud dcr andcl'c' Hälftc und zwischcu dcm, was dcm Reiche gehört, ^ genommen werden muß, da dies cbcu dic crstc Eo»!^ qucuz dcS AnSglcichcs ist. Außcrden, sind noch andc>' Ressource,, vorhanden,, welche ich auf Millionen bcziff^ kann nnd dic dcr Finanzucrwaltnng unstreitig und ^ zweifelhaft zn Gcbotc stchcn, übcr wclchc ich inich lw hicr nicht nähcr ansfprcchcn will. In dcn nächsten T^' wcrdc ich übrigcus dic Ehre habcu, das hohe Haus ^ Ermächtigung für cinc Operation zn bitten, durch wcl^ ohne ciuc Vcrmchrulig dcr Ziüsenlast, ja, n'ic ich >u^ wciscn wcrdc, mit bcdentcndcn Ersparnisse:, dcs Sta"^ hauöhallcc! cin barer Betrag von 15) Millionen attfÜ^ bracht wcrdcn kann. (Rufe: Hört!) Ich bin abcr auch dabei'noch nicht am Elche l»^ ncr Ressourcen, soudcru cs siud noch andere Einleitl" gcn vorbereitet, wodurch dcr Haushalt ohne große "^ lästiguiig ganz volltommcn sichergestellt werden lann »" >vo ich dic Vcrbindung zwischen volkswirthschaftl'^ Vortheilen nnd zwischen dcr Finanzlage immer in, Ä»^ habc. So, nicinc Herren, habc ich für die Gcgc»>^ gcsorgl, nnd wcnn das cislcithanischc Finanzministcl'"' cin Äiann Ihres Vertrauens übernimmt, so wird ,^ sich nicht zu bcklagcn habcn, daß ihm in dcr crstcü 0^ cinc Verlegenheit bcreitct ist. ^ ^ Nach dcr Stellnng, wclchc ich dcm hohcn H"',H gcgenübcr durch dcn Zufall cinnchmc, könutc ich ""/ vielleicht cutschlagcu, das wcitcrc Bild zu cutrollcn, ^. chcs ich mir für mcinc Person von dcr FincmzlaN innchc; ich habc jedoch nichtsdestowcnigcr in mcincr l>? gcstrigcn 9tcdc nach bestem Wissen nnd Gewissen c> solclic Skizzirung vorgenommen nnd bemerke mir ^ verehrten Abg. Dr. Rcchbaucr, daß ich dcn Schwcrp'"' wcdcr in dic Vranutwciustcucr noch in die Znckcrslc" ' noch überhaupt iu irgend ciuc ciuzclnc Maßrcgcl U9^ sondcrn übcrhanpt in dcn Gcist, welchen dic Nclissc!' tung nnd Verjüngung Oesterreichs demselben in O^ >' anf die finanziellen Verhältnisse gcbcn wird und w." wenn es nicht zu Grunde gchcn will. Herr Dr. "^ -, bancr fragt mich anch, wic sich die Rcgiernug dic u ficirnng dcr Staatsschnld dculc. . «c Im len der diesseitigen Nälftc fallen sollen, wogegen sich Ungarn zn einen! fixen'Beitrage bereit crllärt. Es ist erncr bestimmt, daß in Folge dieser Äcstimmnngcn do Mlch der Vcrthcilung der Amortisirnngsloslcn der dies-'kltlgen Hälfte sowohl die Couponstcncr als die Gewinn-leucr Angesprochen werden soll, was selbstverständlich auch "Mglich des Wegfalls der Zinsen derjenigen Capitalien u'lt, welche dlirch Amortisirnng entfallen sind. An Bczng auf das Princip der Convcrtirnng 3>al>be ich mich ganz tnrz fassen zn tonnen, indem ich '"lch ans die wiederholten Auffordcrnna.cn beziehe, welche ^ dein hohen Rcichsrathc selbst in früheren Zeiten an °>e Regierung ergangen sind, eine solche Couvcrtirnng °dcr Unificilnng vorzunehmen. Die Schwierigkeiten einer solchen Maßregel sind sehr groß, und sie ist deshalb da-'"als nicht geschehen, allein die finanziellen Schwierig-'e>tc>, sind heute noch größer und die Aufordcrung, Ord-!'."ng ,^n machen, ist daher cine nm so dringendere. Es '>t nicht nur die große Vereinfachung, welche ein solche Inversion oder Unificirnng mit sich bringt, odschon °use Bcrcinfachnng dnrchanS nicht zu nntcrschätzcn ist. ^au werfe einen Blick anf unseren Conrszettcl, auf die "Nswcise der Staatsschuldcn-Eontrolöconnnissson, nm >lch eine Idee machen zn können, was cö mit diesen '"anttiMchcn Schuldtiteln auf sich hat. Es hat der "ollen Energie, Thätigkeit und Umsicht der Controls« Emission bedurft, nm in dicscS Chaos Ordnung zn dingen nud Orduung zu crhaltcu. Die Haltung, welche bit Börse gegenüber der Staatsschuld einnimmt, ist emc ll"nz andere', wenn es sich nm eine Rcnteuschnld han-^lt. als wenn es sich um eine Schuld in den vcrschic-Insten Titeln handeln kann. Wie die Sachen bei nns ^lilc stehen, so stellt die MctalliqncS-Schuld eine an« ^rc Form dar, wieder eine andere die ^otteric-Anlchcn; ^>c verschiedenartigsten, kaleidoskopischen Erscheinungen '"»linen da vor nnd ein Staatspapicr drückt oft das an» ^". Ja, wenn man nothwendig hat, ein ncncö An. lchcn zi, machen, so ist bei jedem neuen Anlchcn die Schwierigkeit vorhanden, welche- Form man dazu crstn-^n soll,'die verschiedenen concurrirenden Papiere, deren icdes seine Liebhaber hat, verlangen ncnc Reizmittel, und s" kommt man zu immer schlimmeren Bedingungen. Hat ein Staat, wie England, Frankreich, Belgien ^ jn> sogar Italien ist nnö in dieser Vczichnng vor — eine fixe Rente, so fällt die Concnrrenz der einzelnen Papiere nntcrcinandcr selbstverständlich weg und die Reute l'ariirt nnr außerordentlich wenig, wie in Frankreich, wo, wenn die Rente um 25' Centimes variirt, dies schon Nls ein Ercissniß betrachtet N'ird. Nicht genus, an dem, so ist die Gestaltung der Staatsschuld, wie sie bci imö ist, zugleich ein großes Hemmnis; der Entwicklung des Pri-vatcrcdits, weil diese verschiedenen Staalsschnldtitcl nnd Effecten wieder mit den Effecten der Indnstricpafticrc concnrrircn, so daß bci einer fixeren Rente nnd größeren Stetigkeit sich der Werth uuscrcr Indnstricpapicrc nnd sonstigen Privatschuldvcrschrcibungcn, wie sie auf die Börse kommen, weit besser fairen uud classificircn würde, als bisher. Wenn Sie zn allen diesen Nachtheilen des bisherigen Systems noch die Eonscqucnzcn des Ausgleiches nehmen, wo nach dein vorliegenden Gesetze die Möglich, lcit vorhanden ist, daß eine neue Anleihe anf die gemein» same Rcchnnng für das ganze Reich tonlrahirt wird, wo cs Möglich, ja wahrscheinlich ist, daß die eine Reichs«! hnlfte cisleithanischc Schnldtitcl, dic andere Rcichshälftc bieder ungarische Titcl cmittircn wird, wo also eine alte Staatsschnld, eine neue gemeinsame, dann cinc neue von b.en verschiedenen Ncichshälften vorhanden sein wird, so '') cs gar nicht möglich, in cinc solche ncnc Ordnnng '-'"'zugehen, wcnn nicht früher wenigstens für die Bergan« ^nhcit ein Abschluß gemacht nnd Ordnnug geschafft wird. Das sind dic technischen Gründe, möchte ich sagrn, ^lchc überhaupt zur Unificirnng führcn nnd diese schon ° lang gehegte Idee dem Finanzministcrinm nahegelegt l)abcn. . , Ich brauche nicht anzuführen, daß die Art einer Elchen Nmwandlnng sehr mannigfaltig scm kann; es ^"" diese Conversion durch Anlegung eines großen ^.chuldlmchcs stattfinden, sie kann zwangsweise oder frei', s!llig erfolgen, es kann die Arrosirnng damit verbunden !"'' oder nicht. Die Sache hat also so viele Phasen, ^ cs unmöglich war, im vorhinein ein bis m alle "'MPicnzcn ' ausgearbeitetes Project vorznlcgcu ; ich un'lbc nbcr, daß das Princip ein gesundes ist, daß der 1°l)c Ncichsrath nicht gcbnndcn ist. irgend etwas andc-^, nuznnchmcn, als'eben das Princip nnd dic Vcr-^ »chtni^ her Regierung, cinc Vorlage zu machcu, daß, M d!c F,cihcit gewahrt wird, ob und in welcher Welse l von dieser Vorlage Gcbranch niachcn will. Dcshalb "° .durch dicsc Bcslimmnng lein Präjudiz geschaffen, VI»«?'^ ">ch nicht die Unificiruug als Bedingung des ,,, Deiches hingestellt, soudcru blos die Stipnlatiou, cs nH. "" Uuificirungsplan vorgelegt werden. Daranf ' ^cich ciber ein besonderes Gewicht gelegt wissen, lvils "" ""g über dcn Ausgleich dcukcu, wie man 5lW ^bessert wird dic finanzielle Lage der diesseitigen iidt , '^ denselben nicht. Das Unificirnngsprojcct hcit ' '" "''cs dcr Mittel, diese entstehende Verschieden- ""^"gleichen in dem Sinne, dcn dcr Herr Bericht- erstattcr dcr Majorität gestern hineingelegt hat, aber anch selbst im Sinne der Minorität, die bei dieser Gelegenheit anwenden kann, was sic will, wenn sie znr Majorität wird. Von Seite dcr Regierung aber bleibt es bci dcr Ansicht, daß cinc Unificirnng sich sehr wohl mit bcdcntendcn Vortheilen denken läßt, ohne daß den Rechten dcr Gläubiger in irgend cincr Beziehung zn nahe getreten wird. Wcnn man mich hier fragt, wie dies möglich ist, so würde mich die Anssührnng dessen zu weit führen. Ich bin mit großer Offenheit vorgegan-gcn, allein gcwifsc Sachen müssen doch znrückgchaltcu werden. Uebrigcns will ich doch bemerken, daß die Umwandlung dcr Staatsschuld ill cine fixe, nicht kündbare Rente jedenfalls vier Millionen den Auslagen erspart, die zum börscmäßigen Einkanfc verschiedener Staatspa-picrc nöthig sind. Eine fernere Ersparniß wird in dcr Administration erfolgen, und cinc weitere, daß bci Einberufung dcr verschiedenen Schuldtitcl ein bedeutender Kalo sich ergeben wird. Nehmen wir nun fünf oder sechs Millionen als Ersparnis; an, ganz abgesehen von allen Combinationen, in Bczng anf die ich mir freie Hand behalte, fo sind fünf bis scchö Millionen Ersparnis; gewiß nicht zn verschmähen. Ich erlaube mir daher, das hohe Hans zn bitten, an diesen Bestimmungen womöglich nichts zu rütteln, sie waren das Ergebniß langer, schwieriger Ver-Handlungen, und die Herren, die dabei mitwirkten, sind nnstreilbar zn den ausgezeichnetsten Finanzcapacitätcn des Rcichsrathcs zn zählen. Sowohl in dcr Reichsrathsdcpntation als im AnS-schussc hat man die Rücksicht gegen mich beobachtet, mich über die Art nnd Weise dcr Ausführung dcr Unification nicht zn drängen; ich glaube, auch vom hohen Hanse dieselbe Rücksicht in Anspruch nehmen zu dürfen, um so mehr, wcun das hohe Hans erwägen will, daß die ganze Frage, die so hcillich'ist, anf dcn Geldmärkten nicht nnr in Oesterreich, sondern am ganzen Continent eine schr bedeutende Nückwirtnrg übt, nnd daß jedes Wort, das hier ausgesprochen wird, sciuen Ausdruck iu dcn Conrscn und dem Vermögen dcr Einzelnen findet. Ich crlanbc mir, bci dicscm Anlasse nur mit wem-gen Bemcrtuugcn anf dasjenige zurückzukommen, was im Verlaufe dcr Debatte gegen mcin Expos'- gesprochen worden ist. Man hat mir vorgeworfen, ich lebe von dcr Hand zum Munde. Ich glanbc, ich habe heute bewiesen, daß dieser Vorwurf kaum ein gerechtfertigter ist. Man hat nur aber auch Frivolität vorgeworfen; man hat mir gesagt, ich habe die Vage des Reiches mit Leichtsinn, mit Rosenfarben geschildert. Ich glanbe, daS war nicht der Fall. Mciuc Argumcutatiou bewegte sich um das Thcma, ob noch Rettung auS dcr Nothlngc, dic ich offen zugegeben hadc, möglich ist, nnd ich bin so weil gegangen, zn sagcu: Ich erkenne die patrio» tische Gcsiiunma. Derjenigen an, welche dabei schon r>cr> zweifeln, und ich vindieirc mir mir das Recht, u.einer« scits nicht verzweifeln zu wollcu. Ich glaube, tiefer kann ein Finanzministcr wohl kanni iu seinen Erörtcrnn-gcn gchcn, cr müßte dcnn dcu Staatsbankcrott offcn ansagen, wie man vielleicht gewünscht hat, daß cS gcschchc. Meine Ucbcrzcugnng ist aber diejenige, die dcr Herr Abgeordnete Knranda in so warmen Worten ausgedrückt hat. Ich würde dcn Staatsbankcrott für das größte Unglück halten, nnd wcnn man mir die Jahre 1811 nnd 18I(i citirte, so müßte ich erwidern, daß man cinc dritte Scconsse nicht aushalten würde. (Rnfc: Schr gut! im Centrum.) Man hat mir serncr zum Vorwürfe gemacht, ich hätte in meinem Expos«' cinc Vorlesung gehalten, welche für Realschüler berechnet war. Ich glanbc, in Ton und Form der Rede dcr Würde des hohen Hanscs nichts! vcrgebcn zn s)abcn; wohl glanbc ich aber bemerken zu dürfen, daß, wcnn die Discnssion sich anf Gegenstände erstreckt, welche die Fnndamcntc dcs Staatshaushaltes bcrühreu, für dcnjcnigcn, welcher mit diesen Angriffen nicht einverstanden ist, dic Verpflichtung erwachse, ebcn' falls bci d^n Fuudamcntcn eines jeden Slaatslcbcns an> zufangcn, daß ich dabei die Inductiv'Mcthodc wähltc, welche in dcr Social-Wisscnschaft hcutznlagc dnrchans nicht ungewöhnlich ist, war mcin Recht. Diese Methode ist ctwas breitspurig, sie ist aber gemeinverständlich nud ich glanbc, sie hat ihrcu Zweck erfüllt — wenigstens in-sofern erfüllt, daß selbst dcr Herr Berichterstatter dcr Minorität mir zngcgcven hat: „die Branntwein« und die Zuckcrstcucr zu erhöhen, hat dcr Fiuauzministcr rccht." Ich glanbc, ich halte auch in manchen anderen Dingen rccht, welche ich über die Nothwendigkeit dcs SparcnS uud Arbcitens, dcr Hcbnng dcS Gcmcinsinnes nnd dcs constitutioncttcn Gefühles überhaupt gesprochen habe- sind daS Gemeinplätze, unn so bin ich dcr Einzige, dcr sie gesprochen hat, nicht. Dcr Herr Abgeordnete Skcuc hat iu ciucr seiucr früherm Reden die Bc-merknng fallen lassen, im Herzen eines jcdcn Ocstcrrci-chcrs stecke ein Stückchen Absolutismus. Nun in scmcm ftcrzcn scheint sich dicscr Absolutismus dcm Finanzmi-nistcr gcgcnübcr bis zn cincr Tyrannei entwickelt zn habcn (Heiterkeit.) Dcnn cr schreibt dcm Finanzministcr dic Amtsmiene vor. Mit ticfgcfnrchtcr Stirn foll cr er« schciucu. (Heiterkeit.) Mciuc Herren! Ich halte an dcm^ ftoraz'schcn Grundsätze fest: ,.,><'vlm,. i.!'.I,i!5." Ich habe diesen Grundsatz stets be-folgt, cr hat mir dnrch schr schwierige Vagen geholfen nnd Herr Stcnc wird mir erlauben, meine VevcnS» maxime, dic auf dem Bewußtsein trcuester Pflichterfüllung gegründet ist, in meinem äußeren Benehmen wie bisher an den Tag legen zu dürfen. (Bravo! Bravo!) Berichterstatter dcr Minorität Skenc erklärt, cr könne sich durch die Auseinandersetzungen des Finanz« ministers nicht befriedigt fühlen. Berichterstatter dcr Majorität Dr. Brest e l geht auf cinc detaillirtc Besprechung des Minoritätsberichtcs über und weist im Detail nack, daß die von diesem angeführten Ziffern nicht richtig find, so seien beispielsweise für die Ziufcnlcistnng 300 Millionen Capital zu viel eingestellt worden. (Rufe: Hört! Hört!) Int übrigen will Redner noch darauf aufmerksam machen, daß die diesseitige Ncichshälftc in Bezug auf die Unification dcr Staatsschuld vollkommen frcie Hand habe. Durch den tz 2 wird dcr Wcsthälflc keine nene Verpflichtung anfcr lcgt, wcil man dnrch dic Bestimmungen dcS tz 2 in dcr Lage sei, dasjenige zu decken, um was Ungarn eventuell weniger zahlt als es zu zahlen verpflichtet ist. Aber cines müsse er crwähneu, dic meisten Redner sprechen immer von einem Beitrag zur Staatsschuld, dcn Ungarn bereits acccplirt hat. cr müsse jedoch darauf aufmerksam machen, daß ciuc wirkliche Annahme dieses Veitragce seitens Ungarns noch nicht erfolgt sei. Diese« Moment müsse wesentlich berücksichtigt werden. Bevor zur Abstimmung geschritten wird, weist Abg. Dr. Nyger daranf hin, daß er dcn Antrag gestellt habe, das HanS wolle sich darüber anSsprechen, ob über dieses Gesetz mit Zwcidrittcl- oder mit einfacher Majorität beschlossen werden könne. Präsident bemerkt, cr werde daS HauS in die-ser Beziehung befragen, obwohl cr erklären müsse, daß iu dcm bcstchcndcn Gcsctze für die Nothwendigkeit ciner Zweidrittcl-Majorität ein Auhaltspunkt nicht gcgcbeu sei. Bei der Abstimmung wird der Antrag Nygcr ab» gelehnt. Es wird znr Abstimmung über daS Gesetz selbst geschritten. F I wird mit eminenter Majorität angenommen. Dagegen stimmen nnr acht Abgcordncte. (Stnrm, Skenc, Hanisch, Korb, Vasscr, Szabcl, Bachofcn, Steffens.) Dcr zur Aliuea 1 des ß ^ von der Minorität gestellte Antrag: «Zur Schuldentilgung zahlen die Vänder dcr ungarischen Krone cincn jährlichen fixen Beitrag von ciner Million Gulden östcrr. Wahrung und l5)0.000 Gnlden iu tliugcudcr Münze," wird abgelehnt; für denselben erheben sich bcilänfig ^ Abgeordnete, darunter auch Slovcncn nnd Tiroler. Hierauf wird § 2 in der von dcr Majorität vorgcfchlagcncn Fassnng, sowie die folgenden Paragraphc dcs Gesetzes 4 bis 9, dann dcr Titcl nnd die Einlciluug mit eminenter Majorität angenommen. Ueber Antrag dcs Berichterstatters wird hieraus das Gesetz auch in dritter Vcsuug zum Beschluß erhoben. Der Antrag auf Schluß dcr Sitzung wird hierauf angenommen. Präsident bestimmt die nächste Sitzung auf morgen 10 Uhr. Tagesordnung: Fortsetzung dcr heutigen. ' Schluß dcr Sitzung 2 Uhr 20 Minuten. Oesterreich. Wien, 14. December. Das „Frdbl." schreibt: Wic wir vcrnchmcn, wird in der zwcitcn Hälfte dieser Woche die Publication sämmtlicher Versa ssn n g ög e sctzc erfolgen, nnd dcr Rcichsrath noch vor sciucr Vertaguug die Wahl dcr Dclcgationsmit-glicdcr vornchmcu. Zugleich wird Dr. Gistra von, Präsidium dcs Abgeordnetenhauses abtreten, da nach dcr rcvidirtcn Verfassung die Wahl dcr Präsidenten erfolgt. Die Delegationen werden bald nach dem neuen Jahre in Wien zusammentreten, und in dcu Kreisender Regierung. wic in dcucu dcr Abgeordneten wird die Frage vcnlilirt, ob nicht zu gleicher Zeit auch dcr Reichsrath scinc Verhandlungen fortsetzen könnte. Die Frage ist im Budgctausschussc bereits bcrathcu wordru, und, ol,nc daß bisher ein Beschluß gefaßt worden wärc, scheint doch dic entschiedene Majorität dcr Ansicht zn sein, daß im Interesse dcs baldigen Zustandekommens dcs Budgets dcr Ncichsrath scinc Berathungen nach dem ucucu Jahre wieder aufnehmen solle. Ausland. New-Pork. 55. Dccbr. (Die Botschaft des Prüf idc uten) ist ausführlicher als gewöhnlich. Sie behandelt vorzüglich die Reorganisation dcS Südens und daS Stimmrecht dcr Ncger. Sic besagt, daß die alte Union nur danu wieder hergestellt werden könne, wenn alle im Cungressc vertretenen Staaten sie als Mittcl dcr Reorganisation anempfehlen, nnd daß die lonstilutionellen Gesetze loyal ausgeführt werden. Die Snprematic dcr Ncgcr im Südcn wärc schlechter als der Militnrdcspo< tismus, welcher jetzt dort herrscht. Die Votjcdmt weißt die Gefahren nach, welche dic Ausdehnung dcr Wahl« frcihcit zu Gunslcu dcr Ncgcr bcglcilcn würden Prä-stdcut Johnson wüuschc dic i'agc derselben zu verbessern. Dic Votschaft schließt: Dcr heimliche Sklavenhandel hat gänzlich aufgehört nnd nnlcr dcn obwaltenden Verhält. Nissen ist nicht zu befürchten/ daß cr sich erneuere. Wir müssen nus also fragen, ob wir nicht E"ala',t> vor-schlagen sollten, die Stipulation wegen Erhaltung einer 197s) Seemacht znr Untcrdrücknng dieses Handels fallen zu lassen. — Pope hat dm Znsamincntritt der Convention von Alabama lvcgcn ihrer Bestrebungen, die Reorgani« sirnug zu ucrzögcrn, vertagt. — Gcrnchtwcisc verlautet, daß in Dnrango nntcr Anfnhrnn^ Vega's cine Revolt tion anö^cbrochcn sci. Dic dahin zur Unterdrückung gcscudclcn Truftpcn wurden geschlagen.— Dic Revolution in Peru ist im Wachseu._____________________ Mgesuemgkeitm. — (Prinz Friedrich von Württemberg), drr präsumlive Thronctbe, ist am 7. d., wie aus Stuttgart stljchlieben wild, auf der Heimsahtt von dcr Jagd verunglückt. Der geschlossene Wagen des Prinzen stich auf der s.'br g5bcn Steife mit Hestigteit an einen Chausseeslein u„d stürzte um. T^dmch grrietd der Prinz mit dem Kopfe in das Glas des Wagensensters, welches ihm das Gcsicht auf empfindliche Weise zerschnitt. Zum Gluck ist die Vcilchung „icht lebensgefährlich nnd gegründete Hoffnung auf baldige Heilung vorhanden. — (Daö Unglück aufTortola.) Da« Colonial-amt hat eine zweite, vom 12. Novcmvei daliite Depesche aus Torlola vom dortigen Gouverneur, Sir Allhur Num» dold, cchalt.n, die im wesentlichen Folgendes enthüll: Von der aus l^0 Häufeln best.hcnden Stadt Node Town wui» den 00 gänzlich zetstvll (darunter alle osfenilichcn Gebäude), 2l star! uno 29 theilweise beschädigt. Im Inne«n der Inscl wuio,n die misten Häuser weggefegt, sämmtliche Zllcke>'Elal)I>fstMlNt-;, mit Ausnahme zwcicr, ztlslört und alle Pflanzungen verdoilien. 3(i Mrnfchen gingen zu Grunds, davon 23 in Node Town, 0 in den LandhczutVn von Tol> lola, 6 in Spanisch Town und 2 auf P.ler« Inland. Nach. dem der Olcan ausgetobt hatte, sah die Inlslali« ren, dah, wenn das Theater leer bleibt, der wirklich in allen Richtungen befriedigenden Gesellschaft lind der verständigen uud umsichtigen Thcatell itunq nicht die Schuld zuzuschreiben ist. Unsere Vühnenzuslände bi.ten so viele Eriten, daß es uns nicht schwer fallen wird, das Thema nächstens mit neuen Variationen vorzuführen. — (Schluhverhandlungen) beim l. l. LandeV» gerichte in Laibach. Am 18. December. Johann Lenaruc und Johann Knisic: Todtschlag: Johann Slarman: Mord. — Am 19. December. Fianz Smole: Dithstahl; Josef Feljancic und Andreas Ferjancic: fchweic körperliche Ve> schädigung: Lorenz Lenarcic: Diebslahl. — Am 20. Decem« ber. Franz Krasnar: öffentliche Gewallthäligleil: Johann Rojic: schwere lürpelliche Beschädigung; Johann Kalinäcl: schwere körperliche Beschädigung. Neueste W. Wien, 10. December. (Tr. Ztg.) Im Budget. anSschusse erklärte Bellst die Absicht der Regierung, die Dclcgationcn zu einer tnrzen Session demnächst cinzu» berufen, hinsichtlich der übrigen Pertrelungskörpcr sei es wünschcnSwerth, die Ansichten des Ausschusses zu ver> nehme». Die Wortführer des Ausschusses äußerten sich entschieden für die Nothwendigkeit der Fortdauer der Session lind machten nclist allgemeinen politischen Gründen die Nothwendigkeit der Zuslaudeliriuglmg der Gesetze confessionellcil nnd vollswirthschaftlichen Charakters geltend. Die gallischen Mitglieder holicn gegenüber der Ansicht BcrgerS, wclchcr gegen die Einberufung der Land« tage ist, hervor, daß die LandtagSerufi:ng nothwendig sci, zur Notificirung der sanctionirtcn Staatsgrund« geselle nnd der Vudgctvotiruug. Der Budgetausschuß nahm die Regierungsvorlage betreffend dic Fortcrhcbung der Steuern nnd Abgaben an, jedoch nur auf drei Monate. Die „NeichsrathScorrcspondcnz" erfährt glaubwürdig: DcS Ncichsrathsschluß erfolgt Ende der Woche, der Hu. sammentritt der Delegationen behufs Botiruiig des Reichs» budgets Anfaugö Jänner nud im März dic Eröffnung des NeichSraths, dem dic Finanzgesctze für 18ii8 und 1869 vorgelegt werden. Pest, 15. December. In der heutigen Sitzung der Dcftutirtcutafel hielt der Finanzminister Vonyay scinc Schlußrede, worauf das StaatSschuldcngcsctz in namentlicher Abstimmung mit ii2l» gegen 110 Stimmen als Grundlage der Spccialdcdalte angenommen wurde. Sechs» zig Deputirte waren abwesend, zwölf enthielten sich der Abstimmung. Florenz, 14. December. (Deput irtenkam-me r.) Der Iustizministcr vertheidigt die Gesetzlichkeit der Perhaftung Garibaldi's. Er erwartet einen klaren Mcinungsaiissftruch der Kammer über die Haltnng der Regierung. Corte: Nach der Rede dcS Ministers, welcher behauptete, daß dic Actionöpartei die Ursache der französischen Intervention gcwcscn sci, ist es nothwcn-iig, daß dic Debatte fortgcfcht werde, bis alle Dinge klar darliegcn. M i ng hctti: Ohne zu urtheilen, ob die Convention für Italien noch bestehe, für Frankreich bc^ stehe sie noch nach der Erklärung des Kaisers. Er glaubt, daß der Ursprung der Uebel nicht die Convention, wohl aber die Verletzung derselben sci. Er liest ein für die Scfttcmbcr-Conucntion günstig lautendes Schreiben Lord Palmcrslon S vor und spricht über die Gründe, weshalb die Römer dcr Aufforderung Garibaldi's ^ichl entsprechen konnten. Man sollte in loyaler Weise den Bestand des Papstthumes seinen Unterthanen gegenüber im Vcr< trauen auf die Freiheit und den Fortschritt sich erproben lassen. Er billigt, daß das Ministerium die Confcrcnz au« genommen halic, zweifelt jedoch, daß dieselbe statt« finden und Erfolg habcn könne. DnS dcr Regierung vorgesteckte Ziel müffc das baldigste Anfhören dcr französischen Intervention sein, deren Gefahren cr andeutet; er sagt, die schlechte innere Politik sei die Ursache der schlechten auswärtigen Politik gewcscli. Coppino vertheidigt das Ministerium Rattazzi, prüft die Meinung und Stimmung des LaudcS wegen Lösung der römischen Frage und die Haltung dcr Presse, wclchc daS Ministerium des Mangels au ssühuhcit beschuldigte. Er erklärt die Unternehmung Garibaldi's und dessen Absichten, die er vom Lande unterstützt hält. Er erklärt, daß das Ministerium, als eS wußte, daß die französische Intervention beschlossen sci, erklärt habe, nach Rom z» gehen, um zu verhüten, daß irgend eine andere bewaffnete Macht dort einrücke. Er spricht weiter über die öffentliche Meinung in Frankreich, über die Stimmung dtt katholischen Welt, übcr die Unucrcinbarlichlcit dcr beide» Gewalten und sagt: Italien könne sich nicht mit dc»> in Paris in dcn Armen der Reaction befindlichen Soh»c der Revolution verbinden. Er erklärt, das Cabinet nicht unterstützen zn wollen, wenn cs nicht energisch dic natio< nale Würdc gegen die Worte nnd Acte der französische!' Regierung wahren werde. Florenz, 15. December. Die „Italienische Col-resftondenz" meldet, daß Mcnabrea in Paris AufllänM' gen über die Sprache Rouher'S verlangt habe, als Letz' terer vom Könige von Italien sprach. Eine andere Depesche Mcnabrea's constatirt die in Folge der Ertlü< rungen der französischen Minister eingetretene Vcrändc-rung der Situation. Meuabrca lehnt ab, die Haupt-punkte bekannt zu geben, wclchc eine zufriedenstellende Lösung der römischen Frage hätten herbeiführen könne», bevor er nicht Aufklärungen über die definitiven Absicht ten Frankreichs erhalten habe. Madrid, 14. December. Ein königliches Decrct ernennt Marquis Miraflores znm Präsidenten dcS Sc" nateS, ein zweites Decret ernennt 27 ncnc Senatoren. Tclearclphislhc Weckselconrje vom 14.H0. - Oaw' octirl, 673. — Hreditacticn 154.30. - 18ü0cr ZlllalSllill'hen 81 !>'' Bilder 1l<.!,25. - Vondml I2!.:<5. — K. l. Ducalen 5.7<;. Geschäfts-Zeitung. Natioxalballk. Der lcht ansgrgcbnik Ausweis nbcr de« Stand der Na!iol,albaul zeigt ciecicn den IM, Viovcmbcr solgeüde Veränderunssm: Der Uanliwtenmnlauf (248.34ii.2?<» sl.) vermi''' derte sich wiederum u>n 1.324,560 fl.; c)leich;citis, vermehrten s>"> dic im Besitze drr Bank lirfiudlichcn Siaalbnolen (3,001.84^ fl! nin l;50,03<>fl. Der Escompte <75>2 Mi«,) umninderle sich »>'" 1,2N.24i»fl.; dcr Lombard <24-i> Mill.) nin 280.500 fi.; ans dc^ Nesovgnnss dc,; Hypothelar-Anweisunssöcicschcifteö rntsland slil' d>c Vanl einc Fordcrung an den Staat uon 253."77 fl, Dcr Metall' schah (1»<>.«15,4u;fl.) vermehlte sich mu 1.188.115 f!.. dtt '» Metall zahlbaren Wechsel (42,060,320 fl.) ucrmindcrlrn sich >»" 1.150.220 fl______________________________________________. Angekommene Fremde. Am 15. December, Ttadt Wic„. Die Hcnc» : Krntochwill nnd Neichel, Kaufll" von Wien. — Egg, Kanfm., von Hohexcgg. -- Globoil»!!' Gcwerlsbls., von Eisunn. Elephant, Die Herren ; Toniajovie, t. t. Slenerllinlsconlroll»' uo» Adclöliel'li. — Vicich. von Capo d'Istria. - Klistcllitz, v°" Malcria. — Fntsch, von Wicn. — Holschcuar, Gntsbes, v"' (Aurlseid. ^ Pristrr. Großhändler, von Ngram. — Detlef NeaUlälcnbcs., von AdclSberg, — Lcngyl, Kanfm,, von O"ti' lanlscha,_______________________________^^, Theater. H e li t r Dienstag: Faust Oper in 5 Aclcn uon Gounod. ^^««< '. v. I. ^ 1864 zn 5M. rückzahlbar . 80.-- 8^.25 '/, Stoneranlchen in üst. N. . 86.— 86.25 Silbcr-Anlchm von 1864 . . 72.50 ' 73.--Silberaul.1865 (ssrcs.) rückzahlb. iu37Iahr. M5pCt. 100fl. 78 50 7^.- Nat.-Nnl. mit Iä!i,.(!unv. zn 5".^ 65.40 <;5 60 " ,. „ Äpr.-Conft, .. 5 „ 65.15 6,».25 Metall ique« . . . . ,. 5 „ 55.70 55.W delto mit Mai-Coup „ 5 „ 57,— 57.50 dctto......^4,^ 49 5.0 4975 Mit Verlos, v. 1.1839 . . 150.25 Il>0 50 „ « « 1854 . , . 75,50 75.75 „ „ ,, 1860zu5<)0fl. ^1.l!0 8l W „ „ „ ,' ^860 „ 100 „ 90.25) » 75 Cmno-Neittensch, zn 42 I.. «u«l. 21 .-^ 22. - Domainen s'perc m Sllber 104,75 105.25 >l der Krouländer (für 100 fl.) Gr.-<5,ul.-0bl,g. Niederüfterrcich . i" 57. W,- -..._ Geld Waa« .-V. z. 200 fl. .— Anglo-Austria- Bau! zu 200 fl. 509,50 110.— ^'cmberger Lrrnowitzer Acticu . 167.— 1 verloöbar zu 5'/» 96 »'.0 96,80 (5. M. j National«, aufö. W vcrloSb. 5 „ 92.— 92.2l> Ung. Vod.-Ereb.-Nnsl. zu 5'/, « 89.75 90. ^ Nllg. üft, Voden-Crcdit-'Anstalt verloabar zu 5"/» in Silber 1"3.— 104 — Uose (pr. Slllck.) 6rcd.-A.f.H.u.O.z.100sl.°.W. 129.25 129.5" Don.-Dmpssch.-G.z.100fl. . Windischgrätz „ 20 „ „ . 16.50 ^'^ Waldstriu „ 20 „ „ . 20.75 2>^' Krglrvich „ 10 „ „ . 14.50 ^'^ Rudolf-Sliftimg 10 „ „ . 12,25 ^"' Wechsel. (3 Moliatt') Augsburg si!r 100 fl südd. W. 1O'.75 Wl.^ ssranlfnrta.M 100 fl. delta 100.90 1^,, Hamburg, für 10,) Mart Vanlo 89 40 "''«o London für 10 Pf. Sterling . 120.80 M'^ Pari« sllr 100 Franls . .' . 48.— ^' VourS der Geldsortc» Geld W°a"^ K. Muuz-Ducat'u 5 st. 72 tr. 5 sl. ^, ^' NapoleouSd'or . . 9 „ 70 „ 9 ,. <"' „ Rufs. Imperial« . 9 „ 94 „ 9 ^ ^ „ Vereinsthalcr . . 1 „ 77j „ ! „ ^5 , Silber . . 1,9 „ - „119 „ 25 --------- , « Hri< Krainischt GrundeutlaNuug« - Obligatlonen, »-vatuotlrunu: 86.50 Oeld, 87 Waart