-22^ Donnerstag ^^ __ _^^..------------------------------------' «»«------——^— ^«^^^- Marz 1830. Oroßherzogthum s5sZkana. 3ivorno, den 25. Februar. Das Secretariat der Handelskammer hat zum Benehmen des Handelssiandes unterm 24. d. bekanntgemacht, daß die Blockade von Algier in Folge einer dem Hofe von Toscana von der französischen Regierung ge-machten Mittheilung nicht nur nicht unterbrochen ist, sondern sich sogar auf die Häfen von Bona, Bugia und Orano erstreckt. (B. 0. T.) Frankreich. Aus Toulon wird vom 22. Februar gemeldet: „Die Korvette Oise soll hier eine Compagnie Artillerie, und zu Cadiz eine Abtheilung Scekano.-niere einschiffen und nach Madagascar bringen. — Man erwartet hier aus den Häfen des Oceans sechs Dampfboote für den Dienst der Expeditionsarmee, um alle zwei Tage Nachrichten zu erhalten. Zu Lande soll ein Stassettendienst organisirt werden, zur Bestätigung der telegraphischen Anzeigen. Die Gabarre Loirct wird Morgen unter Segel gehn. Auf ihr befinden sich zwei Officiere vom Generalstab, die an unsern Botschafter, Grafen Guilleminot, nach Konstantinopel geschickt werden." Mehrern Journalen zufolge soll ein zu Vera-cruz wohnender französischer Arzt eine so wirksame Behandlungsart des gelben Fiebers entdeckt haben, daß ihm unter hundert Kranken nicht mehr als zwei sdcr drei sterben. Aus Toulon wird unterm 26. Februar ge< meldet: «Die Liste der Regimenter, die Theil an der Expedition nehmen sollen, ist endlich hier angekommen. Das erste Schweitzerregiment, Obrist Salomon Bleuler, in Besatzung zu Grenoble; vier Compagnien Artillerie zu Fuß und drei Escadronen Trainartillerie; drei Bataillone der Genieregimenter sind gleichfalls zur Einschiffung bestimmt. Man wird nur zwei Bataillone von jedem Regimente nehmen; aber jedes auf den Kriegsfuß gesetzte Bataillon muß 800 Mann vollständig enthalten. Die ganze Truppenzahl kann daher auf 25 bis 26,000 Mann geschätzt werden. Alle diese Truppen müssen sich nach Toulon oder in die Umgegend in den letzten Tagen des Monats April begeben haben; diejenigen, die in den Städten des Nordens in Besatzung liegen, sollen sich bald in Marsch setzen. Auf die Wahl der Regimenter scheinen hauptsächlich die Namen der Obrisien Einfluß gehabt zu haben; die meisten dürften nach dem Feldzuge zu Marechaux de Eomp befördert werden. Von Kavallerie ist keine Rede, was auf ein Hülfscorps von afrikanischer Kavallerie von Seite des Vicckönigs von Aegypten zu deuten scheint. Man findet allgemein 25,0^ Mann nicht für zureichendzurBezwingung derRe. ger.tschaft von Algier. Einige, die an diese Expedition glauben, versichern, (doch wohl sehr unwahrscheinlich) daß die Engländeruns ermächtigt hatten. Kolonien an derKüste derBarbareizu bilden, wem: man ihnen freie Verfügung über Griechenland zu. gestehe." Aus Toulon wird vom 23. Februar gemel» det, daß die Militärbehörde endlich benachrichtigt worden ist, daß 35,ooo Mann Infanterie und 5ooo Pferde daselbst ankommen würden. Auch ist dem Magazinsverwalter der Lebensmittel eine beträchtliche Sendung von Getreide angekündigt. Die 66 Fregatte Eybele, Capitain Rodillard, kam am 21. Von Mahon zu Toulon an. Hr. v. Labretonniere -befand sich an deren Bord. ' Nn Pariser Journal will aus Toulon wissen, d^ß der Hr. Dauphin, Großadmiral von Frank-''Mch, dav Obercommando der Land- und Seemacht ^ erhalten, un) den Grafen Guitteminot als Major« General für die Landarmee mitnehmen werde. Hr. d. Mackau würde di/selben Verrichtungen für die Flotte besorgen. (Allg. Z.) Dortugal> Lissabon, ^5. Februar. Seit der Abreise Don Miguels nach Salvatierra fanden mehrere Ministerconseils bei dem Herzog von Cadaval in Folge der Ankunft von drei Courrieren aus Spanien statt. Das Madrider Cabinett soll große Unruhe über vorgebliche Rüstungen zu Rio-Janeiro bezeugen^ nicht bloß für Don Miguel, sondern für die möglichen Folgen einer Wiedereinführung der constitutü?nellen Regierung für die übrige Halbinsel. Man will hier wissen, daß das Gesuch Don Miguels um die Hand ,der Prinzessinn Schwester der Königinn von Spanien abgewiesen worden sei, und daß der Prinz jetzt die Hand einer sardinischen Prinzessinn nachsuche. Noch ist kein Anzeichen vorhanden, daß der Prinz die Absicht hätte, eine mildere Bahn einzuschlagen, und Hr. Bastos ist noch in voller Wirksamkeit. Zwar haben, die Verhaf-tungen und Unordnungen in der Hauptstadt auf. gehört, aber die Staatsgefangenen erhalten doch ihre Freiheit nicht, und werden fortwährend unmenschlich behandelt. In den Provinzen dauern die strengen Maßregeln fort, und man ist an mehreren Orten mit den königlichen Freiwilligen handgemein geworden. Auch zu Elvas hat es Unordnungen unter den Truppen wegen unregelmäßiger Bezahlung des Solds gegeben. — Die Blockade von Terceira ist ganz aufgegeben. Ausser der jetzt in den Tajo eingelaufenen Brigg Lealtade ist nun aucd die Kriegsbrigg Constance hier angekommen» Gleich darauf lief die Staatäbrigg der dreizehnte Mai aus, ohne daß man deren Bestimmung erfahren hätte. Alles dieses Hin- und Herfahren ist übrigens von keiner besondern Bedeutung. Die Marine Don Miguels kann, sich selbst überlassen, unmöglich etwas Bedeutendes ausrichten. Pariser Blätter melden aus Lissabon rom ,3. Februar: „Die Correspondcnz mit dcr Inscl San Miguel ist sehr lebhaft geworden. Priratbriffe von dort melden, daß ein Theil der Besatzung Mittel gefunden hat, nach der Inscl Terceira zu Mckcmmen. Es heißt neuerdings, daß die Kriegs--fregatten Perla und Diana gegen Terceira abgehen sollen; allein noch immer sieht die Unmöglichkeit im Wege, der Mannschaft dieser Schiffe den rückständigen cilfmonatlichen Sold zu bezahlen; die Offiziere haben sieben Monate Rückstand zu fordern," Lissabon, 17. Februar. Die häufigen Be« Rührungen, die das Madrider Caoinctt seit einigen Wochen mit der portugiesischen Regierung unterhält,'scheinen von ernster und zarter Art zu seyn, und haben eine auffallende Kälte zwischen Hrn. v. Santarem, unserm Minister der auswärtigen Angelegenheiten, und Hrn. da Costa veranlaßt. Mehrere Courricre, die Depeschen an Letztern überbrachten, und sogleich wieder abgefertigt werden sollten, sind noch immer hier. Auch Hr. Thierry, der von dem Grafen da Ponte von Paris hierher geschickt war, erwartet schon seit vier Tagen vergeblich seine Abfertigung. Von allen Seiten, mit Ausnahme der Terroristen, räth man Don Miguel zu sanftern Maßregeln, zu Loslassung der Tausende von Gefangenen und zur sichern Heimkehr der Flüchtlinge, allein GrafBastos bleibt immer am Ruder, genießt große Gunst, scheint täglich mehr Ansehen über seine Collegen zu gewinnen und wird sicher nie in eine Sonzesnon willigen. Erst gestern wurden wieder neue Verhaftungen vorgenommen. Vorzüglich streng ist man gegen verabschiedete Officiere. Man spricht von neuer Aushebung von Milizen und Con-centrirung dcr verfügbaren Truppen in der Gegend von Lissabon, die aber weder zahlreich noch gut ge--stimmt sind. Im Falle eines Angriffs von Aussen würde die Vertheidigung, in.it Ausnahme derPolizei-wache, die gut bezahlt ist, und der königlichen Freiwilligen, wohl nicht sehr kräftig ausfallen. Die Fregatte Diana und ein anderes leichtes Schisssind zum Kreuzen in den Gewässern um Terceira abgesegelt, und solwi hauptsächlich die Ankunft der von Don Pedro ernannten Regentschaft aus England zu verhindern suchen. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat hier neue Reclamaticnen wegen Herausgabe der bei Terceira gemachten amerikanischen Prise eingelegt, und Genugthuung wegen schlechter Behandlung dcr Mannschaft verlangt; es scheint aber nicht, daß sich die hiesige Regierung mit einer Antwort beeilen werde. (Allg. Z.) 87 Großbritannien. «.l> s ^ ^"" "wähnt als Gerücht, Prinz Leopold solle 750,000 Vf c^^ < . ^ ^ - c> l. ! . ^'' ^^ eryalten, dagegen sel-ncn Iahresgehalt aufgeben n.>a m:3/.^.',„^^^^7'u>s», Pal-In.^« dcrju,g,..^,^M ^c^ Don Pedro ernannten Regcntsc!'a"t ^°""2^ °°« ege°°n sich nach ^erceira. Man glaubt, daß si ie. chrer Anlunft a,.s d,eserInselKace.briefe «g ° den ^»"del L«n Migueiz ausgeben werte» « Die Sun schrei.: ,„Die biö z»m End« De. eemberv rezenten Journale «on Rio.I«,^ ent- alten reme Zähnung der portugiesische.. Ang -Ieg°nhe,.en. Durch e>» Decret «°,n g, December ha.'e der Karden Desembargador IoachimI, P,»hen«deB,iz«ncel!«zzumPräsiden!ent«P>°I v.nz Pcrnambu« ernannt. Die pormgiesischc Par tei zu «,o Hai »!le ihre Stelle» verl°ren- die Kii serinn soll guter Hoffnung seyn. In de» Haft» hat' ^^^''"'""^^"usrüstun'gen d... ^""/"«"lich auf«mtlicheUrkundengegrün, ltten Berechnung zufolge s«,,en gegenwärtig 3.,«°° Englander,n Frankreich,eben, und deren ,ahrl>. Her Aufwand sich auf mehr alö drei und eine halbe Million Pf, St. belaufen. Der Tlanlard räch «vf ächt englisch dem «°n,g, >» seiner Slreiügteii m,! Braunschweig nich! °>el Umstände ,u machen, sondern ea« Helzo,,ll>um ohne wetter« scinen I)ann»°ei>schcn Slaa.en einzu-rerle.ben, ^>,„^ ^^ t> u ß I « n n. Pelersluig, den 2«. Februar, Seit c>. nigen Tage» sah man in ter kaiserlichen «Zilmitage >,n° namentlich in t« spanischen Gallerie die Ehre». ge,che„ e zur Nchau gchcltt, „.„ch, ^ie türkischen Ee andten Ä'ren Wa,eMen dem Kaiser und der ^b 7" A^,W" '" ""tte"^""'" ^"' l«e an den Setzen und ^„" ,«""""''"' Schnallen an simmtliche» R e^n ""c> ""^ ^' Zaum mi. BriNamen »n de 2 / "" ^ügel und 'em. und .chweifr^e7.3^^ ^, Die Schabracke, aus violettem Sammt mit goldenen Fransen, ist mit Guirlanden aus Brillanten qcstickt; in den Ecken sieht man Trophäen in Blu-menboucmcts gcüß:. Alles aus Brillanten nut Geschmack und großer Pracht gearbeitet. 3. Zwei Becher aus bcblümten Porzellan, am Fuße gar-nirt mit Weintrauben und Blumen auZ buntem Email und Brillanten, ä. Ein prachtvoller türkischer Säbel, dessen Scheide mit violettem Email belegt, und gleichwie der Griff mit Solitären und Brillanten besäet ist. Die goldene Troddel hängt an einer mit Diamanten reich besetzten schnür. 5. Gin großes Fermoir aus Brillanten mit einer drei« fachen Schnur /orientalischer Perlen von seltener Größe und Schönheit. 6. Gin goldener Kamm mit einem Diadem, das ein Blumengewinde darstellt, aus Astern, Sonnenblumen, und Immortellen. Die Blumenblätter sind aus Email, die Griffel aus Brillanten. Minen auf diesem Blu« mcnbande strahlen, in einiger Entfernung von einander, drei große Solitäre und von den neun Zinken des Diadems eben so viele Pentelocken. — Durch kaiserlichen Tagesbefehl vom i5. d. M. ist der Oberst Ponnomareff zum Commandanten von Erivau ernannt worden. — Hier wird eine Schu" le für die Kauffahrici-Schifffahrt .errichtet, deren Aufgabe seyn wird, Eapitäne, Steuerleute und Erbauer .von Schiffen zu bUden. (B. v. T.) Gsmamnschea Neich. Belgrad, i6. Februar. Por einigen Tagen sind oie türkischen Eommissarien hicx eingetroffen, welche die mit der Einverleibung der sechs Distrikte mit Seroien verbundenen Geschäfte nl ordnen und vorzüglich die Entschädigung für liegen- genden zu reguliren haben. - In dem Thurm an e gnech'.schen Kirche dahier wurde kürzlich eine Mocke angebracht, welche nun bei jeder Feierlich-lctt angezogen wird. Der Pascha stutzte zwar Anfangs über diese Neuerung, und sendete sich deßhalb an den Stellvertreter deS Fürsien Mi losch dahier, welcher ihm jedoch nur kurz erwiederte, daß er hiezu Ordre habe und daß der Pascha, im Fall er Einsprache .dagegen zu machen hätte, sich unmittelbar an den Fürsten selbst wenden möge. — Aus Sophia wird vom i5. d. geschrieben, ?aß der Pascha die vom Sultan erlassene Amnestie habe verlesen lassen, und daß, übcrdieß eine Bekanntmachung erschienen sei, welche namentlich tcn Ra- 63 jüs vollkommene Sicherheit verspreche, und die Moslims unter Androhung der Härtesien Strafen verwarne, gegen jene irgend eine Ungerechtigkeit zu begehen. — Briefe aus Adrianopel sprechen große Verwunderung über die völlige Umwandlung der Türken aus> und können ihre Toleranz im Umgänge mit Griechen und Franken nicht genug loben. (Korresp. v. u. f. D.) Der Eourrier de Smyrne schreibt aus Smyrna vom 24. Januar: „Die französische Corvette Egl«, Eapitain Harmand, die vor mehrern Tagen hier ankam, ließ am 16. d. das Li« nienschiff Sonquerant in Milo. Der Admiral v. Rigl.y war leicht unpäßlich. Die Fregatte Fleur dc Lys, Capitain Lalande, ssll von dem Admiral v. Rigny dazu bestimmt seyn, uach Konstantinopel zu gehen, und die hundert jungen Türken nach Frankreich zu bringen, öie nach dem Wunsche des Sultans Graf Guilleminot versprochen hat dahin bringen zu lassen, um dort ihre Erziehung zu erhalten. — Zwei englische Linienschiffe, die seit emi' gen Wochen hier vor Anker lagen, gingen in den letzten Tagen nach Vurla ab, um zu Admiral Malcolm zu stoßen, der sich noch immer in Porös be« findet. Es scheint, daß er ein am 12. December von London abgegangenes Packetboot erwartet, das dem Admiral Befehl bringen soll, einen Theilseiner Schiffe nach England zurückzuschicken. — Vom 3i. Januar: Man schreibt aus Mils, die Escadre des . Vicekönigs von Aegypten habe sich, als sie die Dardanellen verlassen, nach Eypern begeben müssen, um die dortige, aus 1600 Albanesen bestehende Besatzung einzuschiffen und nach Eandia zu brin< Oen.« (Attg. Z.) verschiedenes. Die neuesten Nachrichten, welche von dem k. k. Naturforscher Ioh. Natterer aus Brasilien vor einigen Tagen hier anlangten, sind vom 10. Juli v. I. aus Eidade de Matts grosso, in der westlichen Gränz-Eapitanie gleichen Namens gegen Bolivia. Er hatte diese große, noch nie früher von einem Naturforscher besuchte Provinz, während eines Zeitraumes von vier Jahren zwei Mal durchreist, und auf vier Haupt-Standpuncten, östlich zu Euyaba, südlich am Rio de la Plata bei Eaissara, westlich in Villa bella, imd etwas nördlicher in San Vincente in na« turhistorischer Hinsicht erforscht. Bei Abgang des Schreibens stand er eben im Begriffe, auf zwei kaiserlichen Booten den Gua-por