LmtmcherMMung. Nr. 211. PläüilmerationOplüi«: Im 6omfttu!l ganzj. ft. li. d.M'j. N. Z.50. ssilr die ^uft^luiin ins Hau« h^lbi.^0 lr. Mit dcr Post ssa",;j. fl.'5, halbi. fi. 7.50. Dienstag, 15. September Insertl on sn eb ilhr bis 10 Zeilen: !ma< ßl> lr., Hni.80ll.,8m.lsi.!lonsspr.ZeiIcim.ell..3m.8lr., 3m. ia lr. li.s. W. Inscrticnöstcmprl . i». Der Nlinistcr des Innern hat den gallischen Ober-Ingenieur Franz Dimmer znm Baurnthc für dcn Staatsbaudicust in Dalmatien ernannt. Der Munster des Innern hat den Ingenieur ^an; Na a,her zum Oberingcnicnr, dann die Van-adjuuctcn Leopold Ritter v. ?icupauer nud Otto Wagner zn Ingenieurs für dcn Stautsbaudicnst in Etcicrmark ernannt. Der Minister fnr EultuS nnd Unterricht hat znm Director der deutschen ^chrcrbildnngSschulc in Prag dcn Rcalschnllchrcr Joseph K n n p p c und zunl Director der dortigen böhmischen Lchrcrbilduugsschnlc dcn ^'chrcrbilducr Joseph Walter ernannt. Nichtamtlicher Theil. Rückblick nus die Thätigkeit l»lö Ncichg-rnthrs. XIV. Neben dem Gesetz über die Disciplinarbchaudlung richterlicher Beamten erscheint uus das Gesetz, wclchcs 'M Rcichsrathc über die Organisation der politischen V crwaltungsbchördcu bcschlosscn wlirdc. als cin besonders wichtiges, weil es mit der Durchführung der VcrfassnngSbcstimnmng innig zusammenhängt u»d' weil angesichts der geänderten politischen Verhältnisse Ulchts so sehr der Reform in Oesterreich bedürftig war, als der politische Verwaltungsdienst. Als nach Anfhcbnng dcs Patrimouial-Vcrhältuisscö der Verwaltungsdienst in die Hände von landcsfürstli-^^ Bunten gegeben wnrdc, crzcngten die damals gc-^^ffcncn Einrichtnngcn in weiten Kreisen zicinlichc Un-""fricdeuhcit. Noch schlimmer war es nach 1849. Der institutionelle Hanch, dcr leise die ^üftc durchwehte, ^nr ganz entschwunden, der bnrcankratischc Geist zog in vollem Umfange ein nnd die Jahre 18->4 bis 1800 haben ^urch die Art der politischen Verwaltung wesentlich zn iencr Pcrslimmnng beigetragen, die in allen ^ändcrn gc ücn die Ecntralrcgicrnng groß gcwordcn ist. ')tach Ein führnng der conslitntioncllcn Formen wnrdc sclbstvcr ständlich an die 9teorgnnisntiou des politischen Geistes gedacht, allein ebenso wenig im Jahre 1863, als später, wurde diese vollzogen uud sie blieb der gegenwärtigen Regierung vorbehalten, welche hicbci von dem Principe der Trcnunng der Justiz von der politischen Verwaltung yrlctttt war. Dieses Princip ist nnn durchgeführt worden und cs war ferner anch natürlich, daß bei dieser Reorganisation nach dem Vcrfassungs-Princive der Neuerung auch der Apparat dcr Verwaltung eingerichtet werden mnßtc uud daß dcr Gedanke der Verantwortliche kcit, wie im Centrum herrschend, anch in den unters Organen znm Ausdruck gebracht wcrdcu müsse. Die Regierung ging scrncr von dcr Uebcrzcngnng aus, daß bei dcr Reorganisation des Verwaltungsdienstes die Einfachheit nnd Wohlfcilhcit uuabwcislichc Er-^rdcrnisse sind und daß worauf ein besonderer Nach-^uck gelegt wcrdcu muß -^ bei dcr Durchführung dcö ^waltnngödicnstcs auf dic Elgcnth n m lichlcitc n -^Königreiche uud Länder Rücksicht zu nch. "^'l sci und daß namentlich das in neuerer Zeit zum ^'"ßcu Vortheile des Gemeinwesens lebendig gewordene Princip dcr Selbstverwaltung m dcn Ländern und ciu-zelnen Gemeinden erhalten und erweitert werden müsfc. Ans diesen lcitcndcn GcsichtSpnnktcu ging hervor, ^^ die Rcgicrnng eine größere Decentralisation in der ^cnvaltnng nnd im Verwaltungsdienste, durchzuführen ucabsichtigt. Ucbrigcnö brachte es auch das Princip dcr Verantwortlichkeit der Rcgicruug mit sich, daß die Statt. Mter und LandcSpräsidcnten in dcn einzelnen Ländern, "cbstdcm, daß sie dem Umfange nach eine größere Wirk-'"wkcit haben, auch intensiv ciuc größere Wirksamkeit haben mnßten, uud wie der Umfang ihrer Wirksamkeit erweitert wurde, so haben sie auch ein größeres Recht in dcr Wahl der Organe. Uedrigcns hiclt es die Regierung auch für ihre Aufgabe, alle überflüssigen Stellen bei dcr Organisiruug dcs Verwaltungsdienstes zu beseitigen und daS Priucip der Arbeit zur Hebung zu dringen, so daß jeder für das, was ihm dcr Staat gibt, auch seine Kräfte dcm Staate widme. Dic Schonnng dcö Staatsschatzes ist bei allen Institutionen ein selbstverständliches Postulat eimr ordcnt-licheu Verwaltung. In Oesterreich schien sic dcm Minister des Innern znr besonderen Anfgabc, ohnc dabei zu vergessen, daß auch die Rücksicht auf daö Loö dcr Staatsdicner mit in Betracht zu ziehen sei. Aus diesem schon wird dcm Vcscr ersichtlich, daß diese Intentionen dcr Rcgicrnug dic bcstcn siud, daß allen Wüuschcu Rech-nuug gctragcu wird, uud daß vieles bereits iu dcr tur-zcn Spanne Zeit geschehen, noch mchrcs abcr zn machen sci. Iu dicscr Beziehung darf adcr anch dic Rcgicruug uicht nnr auf dic Mithilfe uud Unterstützung iu dcrVollsucrtrc-tnng, sondern von Seite der Rcichsbcvöltcrnug rcchncn nnd Anspruch machcu. XV. Unlcngbar ist dicsc Ecssiou des Reichsrathes cinc für Oesterreich in allen Beziehungen merkwürdige. Dicfcs Oesterreich, welches sich immer vergeblich abmühte, aus der Zerfahrenheit sciucr iuncrcn Verhältnisse heraus zu ciucr staatlichen Bildung zu gelangen, die dcn Interessen nnd Bedürfnissen seiner Völker und dcr Würde und Stellung des Reiches nach Außen cutsprochcn hätte, -es hat endlich die Bahn positiven Schaffens betreten, welches allciu nnr das Glück und die Wohlfahrt dcr Völker und Staaten fördern kann. Nach zwanzigjährigem Hcrnmirrcn nnd ^cidcn können wir heute mit stolzem Bewußtsein sagen, daß wir nicht zwecklos arbeiten nnd nicht befürchten müssen, morgen zertrümmert zn werden. Bedenken wir nnr, was wir nach dcn Tagen von Königgrätz waren! - was wir jctzt sind, nnd daß wir den Zorn unserer Feinde nicht ,z,l fürchten haben. Wir haben festen Boden mttcr nnscrcn Füßen; der Schutt, dcr uns selbst zn bcgrabcn drohlc, ist zum groß-ten Theile beseitigt, und wir sehen einen staatlichen Organismus iu Wirksamkeit, wie Oesterreich cincu ähulichen bishcr noch nic gcschcn. Dicscr Organismus ist iu voller Action uud dic Qncllcn des Rcchtcs uud dcr Freiheit ergießen sich fruchtbringend überall hin. Früher mußten wir unfcrc besten Kräfte in staatsrechtlichen Kämpfen vergeuden nnd zersplittern nnd es blieb nns keine Zeit übrig, dic auf allen Gebieten dcr öffentlichen Thätigkeit dringend gcbotcncn Reformcn dnrchzusührcn. Hcntc, nachdem wir das Ausglcichswcrk geschaffen nnd nuscrc Verfassung begründet habcn, uach-dcm wir dcn uns drückenden Alp des Concordats von nns abgewälzt und uns die Freiheit des Gewissens gesichert habcn tonntcn wir daran gchcn, cmf dcm Gc-bictc dcs Unterrichts, dcr Instizpflcgc uud dcr materiel-leu Iutcrcsscu dic cingrcifcndstcn R'cformcn durchzuführen uud Schäden zn beseitigen, dic an uusercm Markc zehrten. Au dicscr Arbeit, dic wir unter dcr gespanntesten Aufmerksamkeit uud untcr dem größten Intcrcssc aller gcbildctcn nnd für die wahre Freiheit begeisterten Völker begonnen habcn, hat — wic wir fchon betont hadcn — der Rcichörnth ciucu hervorragenden und vonvicgcudcn Authcil. Er hat abcr auch feine Pflicht im vollsten Maße erfüllt — sciue schwierige Aufgabe zur Befriedigung dcr Völker gelöst Mit hingebendem Patriotismus und mit rastlosem Eifer ging cr an seine Anfgadc. (5r zeigte tiefes Verständniß für 'dic Acdnrfniffc des Rcichcs nnd seiner Theile und bckuudctc - - wie wir noch an andern Stellen darthnn werden ..... cinc weise Mäßigung in dcr Bethätigung scincr Wünsche. . 6r stand in scincr Majorität lrcu zur Regierung, dic aus seinem Schoßc hervorgegangen, wie denn anch diese Rcgiernnq, gestützt von der WclSheit und dcm crnsteü Willeu desMoua r ch c u , keine Höhcrc Mission tcnnt, als den berechtigten Wünschen dcr Völker und ihrer Vertretung gerecht zn wcrdcn. Iu dicscr Harmonie sind dic Schöpfuugcn des Rcichsrathes entstanden. Und überall, auf welches Gebiet dcS Staatölebcns wir blicken mögcn, mufft" wir auerkcuncn. daß Oesterreich ein Staat wirklicher Arbeit geworden und siud moralisch gezwungen, dicsc Arbcit mit vollstem Dank cmzu-nchmcu. Und wcnn hcnte noch es gewisse nationale Fractio« ncu gibt, wclchc daS Geschaffene zu ihrem eigenen Schn- dcn verwerthen, so sind wir dcr festen Ueberzeugung, daß schon dic nächste Generation das Gewonnene anders wird zu würdigen uud auszubeuten wissen, damit daS Einzelne wic das Ganzc gcdcihc und znr vollen Machtentfaltung gclangc. Denn nicht nur auf dcm streng staatsrechtlichen und politischen Gcbiclc ist großes geleistet worden, nicht nur, daß nach langem Hcrnmtappcn cinc Ordnung im Staate begründet wordcn: anch auf anderen Gcbietcn war Ordnuug, warcu Reformen nöthig, und diese zunächst auf dcm Gebiete dcr StaatS und Volls^ wirthschaft. Warcn schon dic Anbahunngcn, die auf dem Ge^ bietc dcö Grund- und Hypothekarwcscus geschaffen wurden, dic fernere Befreiung von Grund und Boden, die Wcgränmnng dcr feudalen Ucbcrrcstc, dic bedeutende Erschwcrnug dcr Bildung zukünftiger Fideicommisse — dic Mittel znr Erhöhung dcr Stcucrkraft, so waren das Gcsetz, das die Auflösung des ^chcubandcs in Stcicr-mark und Salzbnrg normirt und das Gesetz, welches dic bci dcn Bauerngütern bis jetzt bestandene Erbfolge nnfhcbt, Maßregeln, wclchc nach dicfer Richtung hin die Grnndrcntc nnd hicmit zugleich die Grundsteuern erhöhen müfscn. Dic Aufhebung der Wnchcrgcsctzc und der Schuldhaft involviren gleichfalls einen Fortfchritt auf dem wirthschaftlichen Gebiete, nnd von diesem wollen wir demnächst sprechen. Dirtttc Ncichgrathswahlen werden in einem Wiener Blatte als eine durch die Verhältnisse dringend gebotene Abhilfe gegcn das thcilweise zu starker Opposition ausgebeutete Ucbergewicht der Landtage empfohlen. Es soll damit auch dem Reichs' rathe, welcher bishcr mit scinen Mandanten nur durch das Medium der Landtage zusammenhängt, ucuc un-mittelbare Fühlnng mit dcr Bcuöltcrnng verschafft und so das Gewicht und dic Bedeutung dcr ccntripetalen Kraft, deren Repräsentant dcr RcichSrath ist, vermehrt wcrdcn. Biohcr wählen bckannllich dic Landtage nach Enricn — Großgrnndbcsitz, Handelskammer, Städte nnd Märktc, Vandgcmcindcn in dcu RcichSvath. Indem dicsc Wahlcn künftig in dic Bevölkerung felbst vcrlcgt wcrdcn, wird dndnrch an dcr Verfassung selbst, wclchc wir stcts hcilicz bewahren müssen, nichts geändert. Denn, da ja dcr Landtag nicht auS dcm Plcno wählt, sondern aus dcu Cnrien, so ist cr eigentlich m Bezug ans die Wahlen nichts als ein Wahltörper. In-dem cr dicscs Wahlrecht scincn Mandanten zurückstellt, ändert cr auch scinc Vagc nicht, der Einfluß der Parteien im Lande vlcibt dcrfclbc, nnd fic können denselben innerhalb dcr couflitutionctleu Grcnzcn bci dcn Nahlcn gcl-tcnd machcn. Ätan folltc dahcr von dicfcr Scitc wohk icinc Einsprache befürchten. Wohl aber würde die Vornahme dircctcr Wahlcu iu dcn RcichSrath, abgesehen davon , daß sic dic Regierung von den Landtagen unat> hängigcr stellen würde, auch hie und da dcm Bedürfnisse dcr Bevölkerungen entsprechen, welche in den Landtagen nicht immer ihre wahren Interessen vertreten uud die Verfassung nnr widerwillig anerkannt uud geduldet schcn müssen. Wir sind überzeugt, daß die Ausführung oicscS Vorschlages in Kram von dem gewichtigsten und ccht vcrfassnngsfrcundlichcn Theile, der Bevölkerung mit Freuden begrüßt werden würde und wir schließen uns uolltommcn dcn Schlußworten dcs Wiener Blattes an, welches sagt: Wcnn auf dicfc Art das wichtige Priucip dcr Pcr-sassnngS Stabilität gcwahrt wird, dann gibt es keine dringlichere Aufgabe, als dic Umgestaltung dcs Neichs-rathcs vorznnchmcn, damit cin Vcrfassuugs-Systcm mit cincm mächtigen Mittelpunkte geschaffen werde; dann habcn dic vcrfassnngsfrcnndlichen Vandtagc die dringliche Pflicht, dic Umgestaltung durch ihr Votum vorzubereiten. Dcr Schwerpunkt dcr parlcnncntarischcn M a ch t ist das cntschcidcudc, und dic Fragen cincr Vermehrung der Zahl dcr Landtags-Aba,cordnctcn u. s. w. sind für Vcr-sassnngsfrcundc. dic sich nicht in fenchtcS Phrasentuch wickeln, sehr uutcrgcorductcr Natur. Was soll cin Hal bcs Dntzend von Landtags-Abgcordnctcn mehr, wenn dcr parlamentarische Machtkörpcr im Ecutrum in Folge falscher Eonstruction zwischen parlamentarischen Ncvcnkür-pcrn sich zerreibt? Schafft ein direct gewähltes Parla-ment und ihr habt dcn kräftigsten parlamentarischen Organismus hergestellt! 1542 Idrcszdcblltlc in Vra). Graz, '.). September. (Adrcßdcbattc. — Schluß.) Baron H a ckc l be» g findct das Begehren Hermans anf gänzliche Eliminirung dcr Slovcncu von dcn Dcut-schcn und cine Zwcilhcilnng derselben ,in Sleicrmark nicht begründet im Willen dcs niitcrstcirifchcn Volkes, das er scit 1^» Jahren auS eigener Erfahrung tcmtt. Gerade das deutsche Element ist cs, dem die Slouencn ihre Vilduua ocrdautcn, was sie auch einsehen. Es ist lein patriolischcs Vorgehen, das Herman eingeschlagen, um Dinge und Wünschc in das slovcnischc Bolt hineinzutragen , von denen es gar nicht tränint. Mit Ent rüstung mnß die Lostrcnnnng dcr Slovcncn uon dcn Dcnischcn zurückgcwicscn werden, die lein Wunsch des Unterlandes sei. (Beifall.) Angesichts des glcißncrischcn Aufrufes nnd angesichts dcr Answicgclnng dcr Elcricalcn, angesichts dcö Allianzvcisnchcs dcr Ultramonlamn mit dcn Arbeitern, angesichts dcr gefährlichen Eonsequenzen dcs ^talionali-tälsprincips befürwortet Redner auf das wärmste die Adresse. (Beifall.) Freiherr v. Vuol erhall hierauf das Wort und erklärt, das; er nnd die l'irä'lick conscroative Pattei, dcr er angehöre, das Gefühl dcr Dantbaiteit fiir die Staatsgrllndgcsctzc nnd confessionellcn Geselle nicht theile. Vor alllM sei es unrecht, dcr tirchlich'couiciuatiucu Partei rcactionärc Bestrebungen vorzuweisen. Absolutistische Tendenzen liegen dieser Partci gänzlich fcrn. Es gibt aber nicht blos Einzclnmcnschcn, die absolnti° slisch gesinnt scien, sondcr» ganze Eliqncn, und das gelte von den jetzt die Oberhand habenden liberalen Cliquen gegenüber der unterdrückten kirchlichen Partei. Friede mit allen Brüdern, wo sie immer in Oesterreich wohmn mögen, sei Losung seiner Parlci. (Links iltnfc: Oho!) Die conservative Partei theile den grußöslcrrcichi-scheu Standpunkt sowohl aus dyuastischcu Gefühlen, als aus dem Gefühle dcs Selbsterhaltungstriebes. Die kirchliche Partci sei gleichfalls nicht reaclionär, „die römische Kirche sei von jeher von jeder Staatsvcrfassung unabhängig gewesen." Das sei nichts nencs. lind nicht im alten Continentc, sondern drüben jenseits des MccrcS stehe die römisch-talholischc Kirche gcgcnwürlig in üppigster Blüthe. Dic kirchliche Partci in Oesterreich sei noch sehr jnng, vor 10 Jahren habe dieselbe noch nicht existirt. Dcr Vater dcr kirchlichen Partci ist die liberale Partei, diese wird jcncr immcr mehr und mchr zu Macht nnd Ansehen verhelfen. DaS tämpfendc Nom hat noch immer gesiegt ...... siehe Pins VI!., der als Besiegter siegreich in den Vatican einzog ^ während dcr Besiegte Napoleon anders endete. Vom staatsrechtlichen Standpunkte sei dcr Dualismus cin Unglück für Oesterreich, durch denselben sei die Integrität dcs Gesammtrcichcs gefährdet, das finanzielle Elend heraufbeschworen und seit anf Ornnd einer Kammcrmajorität die dcntschlibcralc Partei am Rudcr stehe, snchc man dic Slavcn, wclchc doch die Majorität im Reiche sind, zu uutcrdrückcn uud unbranchbarc Staatssystrmc werden mit Preß- uud Eri-minalproccsscn anfrccht erhalten. Die Kirche nnd die im Hintcrgrnnde schmollenden Slaven wcrdcn immcr crustcr gegen die dermalen herrschende Majorität Stcllnng nehmen, sich abcr trotzdem nicht zu dcr anmaßenden Aeußerung versteigen -. „die Existenz dcs Staates hänge von dieser oder jener Verfassung ab!" Die kirchlich-conservative Partci erblickt das Heil l. in dem Schutz dcs Allerhöchsten, 2. in dem Aufblühen des wahren Staatsbürgerbewnßtscins nnd 'l. in dcr angestammten historischen Treue dcr Völker gegen das Herrscherhaus. Baron Vuol erblickt in einem naturgemäßen, auf historischer Basis ruhenden Födcrativsystem mit dircctcr Wahl dcr Volksvertretung die einzig mögliche Garantie für Oesterreich. Was die confcssionellen Gesetze anbelangt, so könne die kirchliche Partei dieselben deshalb nicht ant heißen, weil sie cin illegaler Eingriff in dcn Eon-cordatSvcrtrag seien. Die „Scchzchner-Adrcssc" sei lediglich cin Glanbcns-bekenntniß und er frage, wer denn eigentlich dcn Streit angefangen habe? (Gelächter.) Die Elcricalcn befinden sich nur iu dcr Defensive. Schließlich erwähnt Baron Buol zweier Fälle ans dem Leben. In dem einen habe ein Bczirlsuorstchcr in Ober-Stcicrmark die Adresse eigenmächtig von der Kir-chenthürc herndrcißcn lassen; iu dem anderen habe ein Abgeordneter einen Geschäftsmann bewogen, scinc Unterschrift auf dcr Adresse zu strcichcu, widrigcns cr mit demselben scinc Vcrbindnugcn abbreche. Dcr Abg. S y z erhebt sich uud sagt: Das ist eine Beleidigung! (Heiterkeit.) Nach Vnol erhält der Abg. Ritter v. Earneri das Wort. Er hebt hervor, wic'dcr Epistopalismus, dcr Feudalismus nud dcr Slauismns Hand in Hand gehen, nm dem zn Grabe getragenen Absolutismus wieder znm Leben. wenigstens zn einiger Beweglichkeit zn verhelfen. Alö Programm habe sich diese Allianz gesetzt: ..Wenn wir nicht die Freiheit genießen können, die wir noch zn erfinden haben, so ziehen wir die Knntcnwirthschaft dem jetzigen Systeme vor." ' Es ist wahr, dcr AbsolntismuS hat schlecht für Schulen gesorgt, noch schlechter aber besorgt dies Geschäft scit dcm Eoncordatc dic Geistlichkeit. Das kleine uud große Lesebuch dcr Volksschulen liefern dcn besten VcwciS dafür. Im großen Lesebuche stehe auf Seite 23 wirtlich: „WaS ist ein Fcdcrmcsscr ? - Ein Mcsscr, das :nan sorgfältig aufbewahren nnd mit dem mau uicht spielen soll!" Auf Seite 9!) dcs großen Lesebuches steht: „Ihr dürft uicht das geriugstc cutwcudcu. Zudem seid ihr nicht verständig genug!" — Derlei Dinge beweisen, daß die Schnlc sehr übel bestellt ist. Earncri'S Redc wnrdc häufig von Vravos unter' brochcn und von dcr liukcn Seite dcs Hanfes mit stürmischem Beifall aufgenommen. Hicranf sprach Dr. Woschn i ak und erging sich in Betrachtungen übcr die Unterdrückung dcr Slo< vcncn. Das Octobcrdiplom ward da wieder verherrlicht, nm so übler kam die Dcccmbclvctfassimg und der Alisgleich mit Ungarn daran. Die Dualistcn, welche man anf dic Anklagebank stellen sollte, wcil sic dcn Rnin dcs Rcichcs herbeiführen, wcrdcu übrigens, das sli sein Trost, so gutc Föderalisten wcrdcn, als sic aus Ecntralistm Dnalistcn gcwuldcn sind. Als dcr letzte Ncdncr trat Dr. Graf auf. Er sprach im Namen dcr Verfassnngspartei nnd ging namentlich dcr bcrüchligtcn Scch^chncl-Adresse, die zum Ucbcrflnssc vorgclcscn wnrdc, scharf a» dcm Lcib. Er warnte insbesondere die Slovcncn vor dcn aemciustnnr» Vorgehen mit dcm Elcrns und verwies anf die Gc> schichte, nm zn zeigen, wohin die Herrschaft ccS Elcrus führe. Znm Schlüsse betonte Dr. Graf, daß von Seite dcr politischen Bchörde am flachen Landc wenig a/schicht, um das Volk über die nencn Gesetze anfzul'lärcu, uud meint, daß dicsc scinc Rcdc sicherlich a» gecignctcm Orlc — am Rcgcirnngötischc sitzt dcr Slalthaltcr Baron Mccs«''N) — cin acuciglcs Ohr finden wird. Um 1^ Uhr wird dic Sitzung gcschlosscu. Dic Fortsetzung dcr Adrcßdcbalte findet Donnerstag l.w.September) statt. Zur Alicgö- und ^ricicnöstagc ist folgende Berliner Mittheilung dcr „Corr. du Nord-Est" von Interesse: „Preußen fürchtet den Krieg uud fängt doch an, zu glauben, daß derselbe unvermeidlich sei. Es sucht Allianzen und begegnet überall Wcigc-ruugcn. Man hat oft gesagt, daß am Hofe von Berlin es eine Friedens- und eine Kricgsparcci gebe, und man hat sich nicht getäuscht. Dcr König und einige Personen seiner Umgebung erklären sich gegen cincn iiricg mit Frankreich; man will uicht ncucrdiugö dcu Wcchsclfällcn dcs Schlachtfeldes sich anssctzcn und ist bemüht, eine Herausforderung und eine jede Verletzung dcr Verträge von 1800 zn vermeiden; man will sich Oesterreich nähern, um Frankreich zn isolircn, in dcr Voraussicht / daß dieses, sich ohne Verbündete sehend, keinen Krieg führen wcrdc. Dies ist die Meinung der confcrvativcn Partci, allein jene des Grafen Bismarck uud fciucr Frcuude ist eine ganz andcrc. Dcr Graf hält dcn Krieg für nnvermeidlich nnd glaubt sogar, daß cr im Interesse von Preußen nothwendig sei; nach ihm wäre cö nur möglich dnrch cincn Kricg, dic preußische Herrschaft auch übcr Südocntschlaud anszudchucn; wcnn cs nach ihm ginge, fo wnrdc Baden fofort in dcu norddeutschen Bund einverleibt uud die Festung Rastatt durch preußische Truppen besetzt werden. Mit einem Wvrtc; cr würde Frankreich herausfordern. Er ficht, daß in Süddeutsch-land dic Idcc immer mchr Wurzel faßt, dic süddeutschen Staaten wären nicht dnrch die Defensiv- uud Osfcusiubüudnissc gebunden, die in illegaler Wcisc auf-gcnöthigt sind. Auf dcr audcrcn Seite stellt Oesterreich scinc Kräfte wieder her uud sciu Ansehen wächst sichtlich, was in dcr Meinung des Grafen Bismarck eine wahrhafte Gefahr für Preußen in sich faßt. Die offiziösen Blätter mögen immer behaupten, daß Oesterreich im Falle eines Kriegs zwischen Preußen und Frankreich sich neutral verhalten wcrdc; die dcm Grafen Bismarck nahestehen, sprechen eine ganz andere Meinung aus. Oesterreich, sagen sie, hat in dcr That ein Interesse daran, dcu Frieden zu erhallen, nm dann mit um so größerer Kraft dazwischentreten zu können. Ist aber dieser Augenblick einmal gckounucu; danu ist es unmöglich, zn glauben, daß Oesterreich zu Gunsten Prcn< ßcns handeln werde. Preußen gewinne somit nichts durch Zaubereien, cs verschlimmere vielmehr seine fiuau-zicllc uud ötouomischc Lage, und darum glaubt Graf Bismarck, die Vermeidung eines Znsammcnstoßcs. wcnu dieser einmal nothwendig, gereiche Preußen uicht zum Vortheil. Diese Meinungsverschiedenheit zwischen dcu Fricdcusabsichten des Königs uud den kriegerischen Vcl-lcitätcn des Grafen Bismarck sei zum Theil dic Ursache, daß dcr Graf noch immcr in seiner Einsamkeit von Var-ziu bleibe. Er will nur dann wieder zur Regierung zurückkehren, wcnn cr mit dcr Bnndcskanzlci und der Würde cincs Prüsidcutcu des preußischen Eabinets nach wie vor das Portcfcnillc dcr auswärligcu Angclcgcuhcitcn behielte, aber dcr König will cs ihm entziehen. wcil cr fürchtet, Graf Bismarck könnte ihn abermals gegen seinen Willen in cincn Kricg verwickeln. Man ist begierig, zu wissen, ob dcr König sich endlich den Wünschen dcs Grafen Bismarck fügen wcrdc; das Anschcn dicfcs Ministers steigt in dem Maße. als dcr Kricg unvermeidlich er^ scheint. Der Entschlnß, wclchcr in dieser Frage gefaßt werden soll, wird wahrscheinlich cincn großcn Einfluß auf die weitere Politik von Preußen ausüben." Oesterreich. Member«,, 1l. September. (Die Ad clSp arte i.) Hculigc Blätter bringen das Programm der AdclSparlci unter Lcitnng des Abg. Krzcczunowicz. Das Programm verlangt als Erfordernis; der Landcsautono' mie cinc gcmcinsamc Bchandlnng nnr jcncr Angelegen« heilen, wclchc daS gcmcinfamc Herrscherhaus, das Macht' uud Sicherhcitsbcdürfniß dcr Monarchic odcr das Rcichs- nnd Landcsbcdürfuiß als solche stempele Diese Angelegenheiten werden in zehn Punkten anf^ ».ählt. Das Programm verlangt weiter einen obersten Gerichtshof, cinc oberste Verwaltungsbehörde im Lande und einen Minister zur Seite des Monarchen. Ausland. Paris, 11. September. (Die Königin uott England) hat sich heute Morgens in Ehcrbour^ eingeschifft. Dcr Kaiser »ud der kaiserliche Prinz habe» heute Morgens das Lager von Ehalous mrlasscn und sind nm 2 Uhr in Fonwincblcau eingetroffen. — (Friedliches aus Ehalons.) Die diftlo malisch inspirirtc „Franz. Eorr." schreibt: „Wie man sich denken kann, hat die Generalität in Ehalons dcm Kaiser Napoleon mit Kricgsplünen aller Art in dcn Ohren gelegen, und cs bcgrcift sich nicht minder, daß dcr Geist dcr Armee, wclchc scit zwei Iah rcn ununterbrochen auf dem Oui viv<>! gehalten wird, nachgerade immer ungeduldiger geworden ist. Im Lager stets zugänglicher als anderwärts, mag denn dcr Kaiser mchr als cincn dcntlichcu BcwciS dieser Ungeduld er-haltcn haben. Allein es ist möglich, daß diese Eindrücke ihn chcr bcstimmcn, einen neuen, entscheidenden Schritt in friedlicher Richtung zu thun. Selbst wcnn cr von dcr Ucbcrlcgcnhcit uud Unüberwindlicht'cit seiner Armee ebenso überzeugt wäre, wie scinc Generäle, so weiß cr bcsscr, als diese, daß cr cincn Kricg nicht vom Zaune brcchcu kann, ohne sich vor dcr öffentlichen Meinung dcs Landes uud vor dein neutralen Enropa ins Unrecht zu setzen. Dcr Augenblick von Sadowa kommt cbcn nicht wieder, uud alle Berichte von jenseits des Rheins stimmen darin überciu, daß Preußen iu sciucr Politik gegenüber dcn süddeutschen Staaten sich auf das Sorgfältigste uon jeder, cinc fremde Einmischnng hcrausfor dcrndcu Initiative fernhält. Je mchr uutcr dicscn un< günstigen Umständen dic Armcc zur Action treibt, nm so näher muß sich dcm Kaiser dcr Wunsch lcgcn, cine ernstliche und daucrndc Verständigung mit dem deutschen Nachbar anzubahnen, nm dann nicht blos durch Wortc, sondern anch dnrch die That, d. i. dnrch cinc ausgiebige Abrüstuug in die Bahn dcs Friedens einzulenken. Wir hören von ciucr vcrtraucnswcrthcu Scitc, daß dic Ioccn dcs Kaisers bcrcits dicsc Richtung nahmen, chc cr nach Chalons abging; cS wird sich jetzt zcigcu müssen, ob dic Beobachtungen, die cr in dcr Armcc anstellte, ihn in sciuer Friedensliebe gehindert odcr bestärkt habcn." London, l2. September. Die ..Pall Mall Ga-zcttc" mcldct: Graf Appo uy i werde den Gesandtschafts' postcu in Rom und Graf Karolyi dcn GcsaudtschaftS' Posten in Loudou erhalte». Velssrad, 12. September. ( Iusu rg c u tcn -banden.) Rnstschncker Nachrichten znfolge zeigten sich bei Lompalanla uud bei Nicopulo zwei bulgarische In> snrgcntcnbandcn, uon welchen die crstcre 300 Mann uud die andcrc 250 Mann stark ist. Hieva»ltepust. Athrn, 5. September. Aci dcr Taufe des Kronprinzen habcn große Fcste stattgefunden. Die Nachricht von der Verhaftung KomunDnros' ist nnbcgründet; derselbe begab sich anf scinc Besitzung bei Ealamata. Auf der Insel Skyros ist ein berüchtigter Seeräuber verhaftet wordeu. Oberst Bizautios wnrdc znm Obcrcommandanten dcr griechischen Nationalgarrc ernannt. Die provisorische Rcgicrnng dcr Inscl Kreta beglückwünschte den König zn dcr Geburt des Kronpriil« zcn. Dcr Schnelldampfer „Euosis" brachlc Proviant und 150 Freiwillige nach Krcta. Die krctcnsischeu Flüchtling brachten dem Admiral Farragut eine cnlhusi^stisckc Ovation, dar. Der Admiral drückic seiuc Sympathy für die kretische Sache ans. — E on st a nti uo p cl, ^' September. Eine griechische Deputation wollte d^ Admiral Farragnt cinc Adresse zn Gunsten Krcl". übergeben; dcr Admiral sandte die Deputation zi"'^ Drci Mitglieder dcr Dcpulatiou wurden vcrbaftct. > wird einc Stempelsteuer auf die in der Türkei cl^ ncnden Blättcr beabsichtigt. , Ueberlaudpost mit Nachrichten aus Ec^" ' vom u;. August uud aus Bombay vom 18. M"^' Zwischen Bokhara nnd Rußland wnrdc cin Vertrag a ^ geschlossen. Ersteres zahlt cincn jährlichen Tribut u» gestattet die Errichtung von Cantonnirnngcn in ^ minch, Charjni und Karschi. Dic Haupstadt dcs,,^^ natö bleibt nnbclüstigt uud Samarkand wird 6"" ^ falls dcr Khan vcrtragstrcu bleibt. Die 3üissc" ^ in Nczzar gelagert sciu uud von Khodzcnd zchn u mentcr Vcrstärknng erhalten haben. Auch ^cr^r dulrahluan Khan soll mit ihncn nntcrhandcln. "^ '^l. stcht in Aalth uud Yatus Khan 20 Mcilcn u°""^u-Fcrozc Schah sammelt Mannschaft, Waffcu »"" nition. 154^ Arainischcr Landtag. 11. Sitzung. Laibach, 14. September. Die Sitzung wird u,u 10'/z Uhr eröffnet. Anwesend von Scitc dcr f. k. Ncgieruug der Herr l. t. ^audcsfträsidcut Conrad v. (^ybcöfcld nnd dcr Hcrr t. k. Negieruugsrath Noth. Der Schriftführer Rudcsch verliest das Protokoll dcr letztcn Sitzung. Dcr Vorsitzende thcit mit, daß dcr Ausschuß für dic Find clan st alt sich constituirt und den Hcrrn Dr. Blciwcis zum Obmauu gcwahlt hat. Mehrere Pctitioucu werdcu dcm Pctitiousausschussc zugewiesen, und sofort zur Tagesordnung übergegangen. 1. Abg. Costa rcfcrirt über deu Wnhiacl dcr Städte Rudolfswcrth, Gurffeld. Mötlling, Tschcrncmbl, Vaudslraß und Wei)clbnrg. Dcr ^audcsauschuß beantragt, deu Wahlact cincul aus dcm Hause zu bestelleu-den Ausschüsse zur Prüfung und Antragstclluug zuzuweisen. Dicscr Antrag wird l.ngcnommcu und in dcn AuS-schuß gewählt die Herreu Abgg. Kroiucr, Tavcar, Svctcc, Dr. Kaltcncggcr, Dr. To man. 2. Abg. Dcschmann rcfcrirt nainens des Finanzausschusses übcr die Pauschalirung der Amts- und Kanzlcicrfordcrnisse für die landschaftliche!! Aemter uud Anstalten. Dcr Antrag lautet: Dlr hohe ^audtag wolle beschließen: !. Zur Dcckuug der iu dcu Nubrikcu 3 uud 4 dcs Laudcsausschnszbcrichtc> rierzeichncten Pauschalien und zur tlugloscn Bcischaffuüg ödcr A^stteilung dcr sämmtlichcu iu dcn Nubrilcn l') bis iuclüsiuc 10 speciell bestochenen Aiuls- und ^mizleierforderuisse werden bis auf weitere Verfügung: ") dcm Voistchcr des Ausschußhilfsamtcs für 11 Lo- calitätcn das Iahrcspauschalc von 95)0 si., l») dcm Vorstcher der Laudcsduchhaltung für 5 Locals taten das Pauschale jährlicher 400 fi., «') dem Vorsteher dcr ^audescasse für 2 ^ocalitätcu das Ialjrcöpauschalc uou 250 si., . Apollo- odcr Ntillykcrzcn und 20 illaftcr 24zölliaen Vuchcubrcunholzcs iu UlllUll!, «') dcm Bclwalter des Zwaugsarbeitshauses für 3 Lo« calitalcu das Iahrcspaufchalc von 140 fl. ö. W., 2. und werde dic Flüssigmachung aller dicscr Pauschalicn in vierteljährigen Vormisiatcu bewilliget. .'>. Die in dcr 4. und 5>. Nlibiit verzeichnete» Kanzlei- nnd Licklpauschalien siud aus obige» Pllu-schalbcllägcn dcu Äczugc-bcrcchligtcu <'<> !i «l i'6(1li ni>^ 80 tako-1« ^ä!>i: ^cdcm Vaudtagsabgcorductcu steht das Recht zu, ^urch Fragen an dic Vaudcsregicruug, an den Landes^ liaufttmann nnd an die Obmänner der Ausschüsse einen Ü! den Wirknngdl'rcis des Landtag gehörigen, nicht an ^ Tagcsordnuug stehenden Gegenstand zur Sprache zu ln'iugcn. Interpellationen an die Regierung siud dcm Vorsitzenden schriftlich, mit fünf Unterschriften versehen zu überreichen, werden sofort in dcr Sitzung vorgelesen, und dcm Ncgicrnngsrcpräscnlantcu mitgetheilt. Iu kciucm Fallc darf ciue bcrcils begonucue Vcr^ Handlung mit cincr Interpellation unterbiocheu werden. Auf Interpellationen an die Rcgicrnng kann die Antwort sogleich gegeben, für eine fpätcrc Sitzung zugesichert, odcr mit Augabe der Gründe die Vcautwortuua abgelehnt werden. Ob au die Beantwortung dcr Intel pellatiou odcr dcrcn Ablehnung, sich ciuc sofortige Acsftr.chuug des Gc-aen,landcö dnselbcn m.schlicßcu darf cutscheidet das ^ehc^d"Debatte" '"'""' '"«clltcn Autrag o!)^e voraus- Dic Stellung ciues Antrages l,ci dieser Besprc chung l,t unzula„lg. CS bleibt aber jedem Milglicde des Hauses überlassen, dcn Gcgeusland iu Foriu ciucs Au tragcs weiter zu verfolgen. Suctcc m. p.. Dr. Costa m.^,, Graf Varbo m. i>., Dr. Preuc m. i>., Leopold Iugovic ,n. i»., ^ouro Pin' tar m. i»., Ivan Toman m. ^>,, Martiu Kramnric m. p., ^reo m. i>., Dr. Äleiwcis m. p., M. Koren ni. p., Aelcr Koslcr in. i)., R. u. Oariboldi ln. p., Anton "vs m. p., Zois m. i'., Vt. Tavcar m. i». Abg. Svetcc begründet dcn vorstehenden Antrag, ludem er als seinen Zwcck die Crwcitcruug dcr Rechtc °es ^audtagcs hiusichtlich dcr Iutcrpcllaliouen bczcich. "kt. Bisher war dic ,Dcbaltc über Intcrpcllationcu Untersagt. Dic bezüglichen Beantwortungen waren oft ungenügend, entweder auf falfchc Prämissen gestützt oder drr Fragestellung uicht cutsprccheud. Für solche Fälle !oll küuftighin ciue Bcsprcchuug statthaft sein. Diefc ^estnnmilng i,t nichts Neues, sondern wörtlich dcr Gc-Miaftsordnnng für den Reichsrath cutlchut wclchc cbcu leuer iu diefem Sinne modificirt wurde. Schließlich beantragt Abg. Suctcc, diescu Antrag dcm bcstchcn-dcn AuSschusfc für die Vaudtugswahlorduuug zuzu-wcifen. Dcr Hcrr k. t. ^ a u dcsfträsid cn t ergreift das Wort, nm aufmcrtsam zu luacheu, daß durch die Stili-sirung der vierten Alinea dcs Antrages das Bcstimmuugs-rccht dcr ^lcgicruug bezüglich dcr Form dcr Bcantwor^ tu»g von Iutcrpcllatioucu uormirt crschciucu würde, dahcr cr cs dem ^audtagc alihcimstcllcn uiiissc, zn cr-wägcn, ob eine Bestimmung, die nicht audcrö dcun als einc Normiruug dcr Fakultät des Regicruugsvertrctcrö in dcr Gcantwortuug von Iutcrpcllatioucu aufgefaßt werden kauu, uicht eutsftrcchcnd abgeändert werden uud ob sie überhaupt einen Gegenstand dicscr Vcrathung uud dcr Gcschäftsordnuug des ^audlagcs bildcu töuuc, womit übrigens gegen den Inhalt des Autragcs au uud für sich selbst nichts ciugcwcndct werden wolle. Der Vorsitzende bcmcrtt, daß er, nachdem es sich gegenwärtig lediglich nm die Zuweisung dcs Autragcs au cincn Ausschuß haudclt, daher ciuc weitere Debatte uoch uicht platzgrcisc, den Gegenstand auf cine dcr nächsten Tagesordnungen setzen wcrdc. Dcr Antrag Svctec auf Zuweisung an den Vaudtagswahlordnungöausschuß wird sofort angc-u o m m c n. Cö kommcu nun die oorlicgcudeu Pctitioucu ;ur Verhandlung. 4) Dr. Toma n referirt über die Gcsnche: ->) dcr Gemeinden des früheren Gcrichtsbezirkcs Scnofetsch: l») dcr Gemeinde Präwald; <) der Gemeinde ^andslraß nnd dcr übrigcu Gemeinden dcs früheren gleichnamigen Gcrichtsbczirlcs — um Zurückvcrleguug des Gcrichts-sitzes uud Stcucramtcs nach Scuosctsch uud respective ^audstraß. Dr. To man stellt im Namen desPetitionsausschusses unch vorheriger Bcgrüuduug durch die örtlichen Verhältnisse den Antrag: l>) der Landtag erkennc die Wiedererrichtung dcr Gerichts- und Steucrbezirkc Scuosctsch uud Vaudstraß als uuumgänglich nothwendig, was jedoch das Einschreiten dcr Gemeinde Präwald um Verlegung dcs Gcrichtssitzcs iu diese Ortschaft betreffe, so möge cinc Commission hierüber entscheiden: ferner inö-gcu die Wüuschc ciuigcr Gemeinden des früheren Bezirkes Vandstraß betrcf'fs Zlithciluua zum Gurkfcldcr Gerichtsfprengcl berücksichtigt wcrdcn; l») der Landtag U'öge nm Wicdcrhcrslcllnng der gedachten Gerichts- uud Stcucrbczirke beim k. k. Iustiznünistcrium einschreiten; <') dcr Landtag möge dcm ^audeöausschuß auftragen, dieses Einschreiten zu verfassen und im Wege dcr k. t. Landesregierung au das hohe k. k. Iustizmiuisterium gelangen zu lasse». Dieser Autrag wird, uachdcm Abg. Zagorc für unbcdingtc Wiederherstellung dcs Laudstraßer Ocrichts-fprcngclS gesprochen - il, der Fassung dcS ^andcsaus-schusscs angenommen und in dritter Lcsuua, zum Beschluß crhobcu. 5i. Abg. Svctcc refcrirt üdcr dic Pclitiou des Schullehrcrs Locker vou Morobiz u,u Ergänzung sci-ucs Gehaltes durch dic Gemeinden Morobiz uud Tiefcu-bach; wird nach dcm Antrage dcr k. k. Landesregierung, als in das Bereich dcr Executive gehörig, abgetreten. l>. Abg. Svctcc rcfcrirt übcr das Ansnchcn dcr Gemeinden von G ottscl) cc nm cinigc Abänderungen des Hausirpatcntcs vom 3. September 1^5)2. Diese Aeudcruugcn betreffen theils ->) dic Legislative, theils >') die Executive. Z" dcu crstercn gehört die Be-stimmuug dcs § 3 lil- >' dcö Hausirpatcntcs, wornach dcr um einen Hausirpaß Ansuchcudc 30 Inhrc alt scin muß und dcr Hausirpaß nicht nntcr cin.m Jahr Dauer ausgefertigt wcrdcu taun. Zu den letzteren gehört die Forderung, daß vou der Ausstellung von Sitteuzeng-uisseu abgegangen, ein Hausirpaß auch auf 0 Mouatc uud nur gcgcu einmaliges jährliches Visircn, ausgefertigt, daher auch nur die halbc Gebühr entrichtet uud dcr uicht mehr in Giltigkcit stehende § 1<^ des Patentes amtlich ans dcn Hausirbüchclu gestrichen werde. ^<< :>) iusowcit uämlich dic Abändcrnngcn in das Bereich der Legislative einschlagen, möge dcr Lan-dcsuusschuß augcwicscu wcrdcu, sich an dic Rcgicruug zu vcrwcudcn, damit dicsclbc dcu Gcgcustaud als Vor-lngc vor dcu Rcichörath bringe; u.l l>) mogc die Rcgicruug ersucht wcrdcn, die uölhigeu Wcisuugcu au dic k. k. Bczirlshauptmauuschaflcn zu crlasscu. Ucbrigcus spricht dcr Autrag,lcller ,ciuc Aceluuug dahiu aus. die beschränkenden Bcslimmungeu bczngllch dcr Crwcrbuna eines Hausirlnfuguisscs wären Mit Rücksicht auf die seither eingeführte Gcwcrdefrei-l)cit, welche die Gleichstellung dcs yausirers mit icdcm andern Gcwcrbsmaun fordcru, aufzuheben. Die Sittcnzcugnisse insbesondere stellen sich "ls überflüssia dar, auch walte kein Anstand ob, dic Hausirbcwilliguug auf 6 Monate statt auf 1 Jahr zu crthcilcu. In dcr Spccialdcbattc bcmcrtt Abg. Kro->" c r, es wäre gcjährlich, >'n Rcichsiulhc am Huusil« patent zu rültclu, es louute zusammenslürzcu, Hausir-haudcl und voUc Gcwcrbcircihcit vertragen sich nicht, schon sli die Aufhebung l'^ Hausirl,andels bcautragl gcwcsc». E^ wäre dühcr für Unteilassung d eiuc Nulcrslützuna, aus dcm Landes--foudc wird übcr Antrag des Referents» Kalt en eg' gcr aus den bereits in früherer Scfsion geltend ge-machten Gründen abgewiesen. Dcr Vorsitzende schließt dic Sitzung uud bestimmt die nächste auf Mittwoch den 16. December mit folgcndrr Tagesordnung: 1. Bericht des LaudcSauS' schuffes übcr das Zwausssarb'itshauS, Iictrcffcud daS Gesetz übcr Anhaltung gemeinschädlichcr Personen in ZwaugsarbcitSlinstallcu. 2. Bericht dcs Fiuanzaus' schusscs über dcn Voranschlag dcs Krankcl'hausgedäudcS und FindelhausfondeS pro 1868/9. 3. Gericht dcs Finanzausschusses übcr deu Voranschlag dcs ständischen Fondcö für di> Iahrc 1868-69. Ende dcr Sitzung um 12'. llhl. Hagesueuigkeiten. — Se. Majestät der Baiser hab'» den durch Feuer veiunczlllcktnl Vrwohilcrn der Malttqemeinde Lebenitz in Aöhmcn tine Unlelsliltzung von 500 fl. allergnüdigst zu dcwilligrn gclllbt. — Se. Majestät der Kaiser haben dcn durch Feuer uelunglüclten Vrwohner» der Gemeinde Oberndorf zur äugen« dlictlichcn Linderung ihicr Noth eine Unterstützung von 200 Gulden allergnüdigst zu spenden geruht. — Se. Majestät der Kaiser haben der resormirten Filialtilchengcmcinde zu Vccse im Vehpnmer Comitat zur Herstellung ihrer Schulen 200 fl. allergnädigst anzuweisen geruht. — (Die hulidertste M l,»i st e r r at hssih un g.) Voligcn Montag Nachmittags hat, wie die „Presse" be« lickttt, luiz nach Äeenvigung einer Minislerralvssihung unb einige Slund.n vor Abreise dcr Minister nach Prag in den Salons des Minister'Priisidenten-Etellvertreters Taasse ein iüteclssantes Minister-Diner stattgefunden. Dasselbe halle dcn Eharallcr eines Miniatur-Jubiläums und wurde gegeben aus Anlah dcr Feier der „hundertsten Mmisteilllths' siftuna," welche di? gegenwärtigen Minister scit Eliiffnung ihrer Amlülbütiglcit abgehalten. Gaste waren zu derlclden nicht zugezogen, wcnu Herr u. Beust, dem der Ehrensch au dcr Tasel eingeräumt worden, in'ckt als solcher gelten soll, — (Van tno t e nf älscher.) In Etabt Sleyer wurde ein Bildhauer, welcher bereits im Jahre 1654 vom Landesgenchte in ^!inz wegen Anfertigung von Münzscheinen ll 10 Kreuzer mit driija'hiigcm Kelter bestraft wordc» war, m'lierding« al<, Erzeugec falscher Staatsnolen i, 1 Gulden und cin sledcnzchnjahrigcr Bursche als Veraußgehpr dersel« den eruirt ,i»d festgenommen. Bei der gerichtlichen Wob' lnlngödurcosucknng wnrecn die Presse sammt dcn elfordel' lichen Platten unn Psüparate» , dann rmhrere ganz und halb versettiglc Aantnoten aufgefunden. — l^P c tr 0 l cum b r a n d.) Unleim 12. d. M. wird aus Ofen gcmeloct: Das grrße 6000 Centner fassende ge> mauerte Neservoir der PetiolcunvNassinerie-Aetiengcsellschaft brennt scit 3 Uhr Nachmittags. An Löschen ist nicht zu denlen, mau bemüht sich, die fünf nebenan liegenden Nlser-uoirs zu fauchen, da deceu Entzündung jeden Augenblick befürchtet wird. Dcr Schaden ist ungrheucr. Drei Menschen sind vrrnnglilclt. — (Nä u d er vcrsol gun a, im Temefer Co-mitate.) Seit einige,, Tagen, dcricbtet die,„T»m. Ztg.", wcrdcn foitwä'hrende Strcifungen zur Habbaftwerdung jener Näuberhandc vorgenommen, welche die Bevölkerung der ganzen Gegend in staler Aufregung u»d Furcht erhält. Unter Leitui'q des ^berstuhl'ichteis durchsuchen Soldaten und Si' cherheitswachlN die Wälder unv Kuluruftf^Irer, turz all' jene Orte, wclche zu Schlupfwinkeln und Verstecten geeignet sind. Am Abenv des li. t>. M. wurde zwischen Feregyhaza, Fidis, Vlnmentbal u»d Sccsany eine aus filns Mann bestehende, in dm',tle Anzüge getleidlte Näuberabthcilung erspäht und sogleich Jagd auf dieselbe gemacht. Drei der Muvcr warfen sich auf die im Kuturutlfeloe hercitstehcnden Pferde unb jagten der Pußta Simonytornya zu, von wo sie das naheliegende Gehölz zu erreichen stiebten, die zwei anleren waren urplötzlich verschwunden, ohne dah man be-mcrtt hätte, wohin sie sich gewendct. Die Soldaten in llci-mn Abtheilungen, theils zu Wageu, theils zu Fuße, folgten ihrem Führer, der mit dcm Sichecheilscommissar Szanlo aufs eifrigste bemüht war, sich den fliehenden Räubern auf Schußweite zu nahen. Leider gelang ihnen dies in dem s.hr coupiitcn Terrain nicht. In der Hitze dcr Verfolgung fandte:» sie drn Räubern einige wohlgemeinte, doch fruchtlose Schüsse nach, während eine andere Abtheilung Militär htmüht war, die zwei veischwundcnen Näuder zu entdecken. Als in den umliegenden Gemeinden das Schießen gehört wurde, eilten die Bauern mit eisernen Gabel», verrosteten Flinten und Pistolen bewaffnet herbei und schössen, ohne sich um die sruhcr getroffenen Dispositionen zu lllmuurn, wie toll iu die Äulurutzfclocr. Dieser unzeilige Elfer wirlte nicht nur hemmend auf dic Soldaten und Slchcrheitoorgal", fondern bot auch Veranlassung zu einer n Katastrophe, indem der Romane Pavel Iovi aus F'b's vo Kugel getroffen todt niedersank. 1544 — (Pferd eeise n ba hn in Trieft und Umgebung.) Der in Pest wohnhafte Unternehmer Carl Deutsch hat bcim l. t. Handelsministerium um die Bewilligung zu den Vorarbeiten, cventucll die definitive Conossion für eine Pferdceiseniiahn im Nucdbiloe der Stadt Tiich und nach Erfordernih auch in deren Umgcbnng angesucht. — (Ein Heir atsa ntra g.) In einem süddeutsche» Blatte sinoen wir folgenden „Hciralsantrag": Cin Mann von 30 Jahren, lörftcllich wohlgcfoimt, geistig wohl-gebildet. hntertn Humors, lcbcneluslig, im Vesi^e einer Rente von 25,000 fl. aus Grundbcsik, wNnsckt. nachdem er zehn Jahre lang alle Länder der Welt bereist hat, ein eigenes Hauswesen zu gründen und sich dcshalb mit einer Gattin zu versehen. Dieselbe mull lütvcrlick wohlgeformt und adgenmdct sei«, tin ovalcö Gesicht bischen, welches durch Etirne, Nase, Lippen und Kinn in drci gleiche Tbciü gelheilt ist, die Nase datf nicdt wagrccht im Gisicdt liegen, fondern muh womöglich mit der Stirne eine Linie bildn, und da,s nicht nach Innen, sonvetn muh nach Zlußcn gc-dogen fein, Fnlsäie Zälmc ooer Haare werten nicht ange-nommcn, Ist sie noch s.I'r jun^ so werden leine Ansprüche auf voll.ndetc Vilrnng gonacl,t. Hal sic 20 PasjiU. so muß sie einer feinen Gesellschaft mit Geist und Gewand,, heit prüsiditen und mit jeder Dame der Etadl in jeder Beziehung concurnren lünncn. Vermögen dcns sie gar keines besitzen. Museums oder andere Bälle darf sie nicht besucht haben. Theater und Conceile müssen ilir cin Gia'ucl sein. Sie muß richtig Deutsch und Französisch sprechen, daS letztere ohne deutschen Accent. Als lünflige Hausfran erhillt sie für ibre Person 5000 Gulden Nadelgeld, die nöthige Diel'klschaft, inhere 3teise mit Gefolge und Winlcrausenthalt in den Hauptstädte» Süddl'nlschlano^. Ter Zuliinslige ist auf dilsen gewöhnlichen und ungewöhnlichen Weg angewiesen, weil er sich zur H.lvordiingung jener Fadheiten nicht entschließen lan», womit DamenbekanntschaitlN gewöhnlich aügelmipst «erdcu müssen. — (Aus Belgrad) uellündet cin Telegramm: Der Cfsürst Alexander i. August mchrcre licdcutende lLrobtbc» stall, wodurch viele Städte völlig zerstört wurden. Es lamen hiebe! gegen z w a n zi g l aus e n d Menschen um's Leben. Locales. — (Am hiefigcn Gymnasium) beginnt das Schuljahr am 1. October. Til Ausnahuis - Piüfung für tle eiste Classe findet am 30. September um acht Uhr f>üh statt. - Auch a» rec Nealscbulc begini'l das Schuljahr am I. October. — (Selbstmord.) Uebrr den auch von uns ge> stern gemeldeten Selbstmord schreibt das Laib. Tgbl..- Der dreizehnjährige Lehrling des Echusleimcistcss Thuma, Namens Johann Mich'uz, hat sich am verflossenen Samstag gegen 2 Uhr Nachmittags aus dcr Schufte, lvcllslätle rnt-jernt. Gegen halb 4 Ubr lam zusällig ein Gewerdsmann, der in dem nilmlichen Hause seine Wcrlställe hat, in dessen Kammer und fand hier zu feinem Entsetzen den genannten Knaben an eimm lanm ^ bis 4 Schuh hoch vom Boden angebrachten kleinen eisernen Haken mittelst »ines Sackliiche) ausglhäügt. Tic schleunigst beinlstelltc ärztliche Hilfe konnte den Knaben nicht mehr zum Leben crwesen. Ueber die Motive dieser That konnte weder drr Lehrmeister. noch der am Bahnhof bedienslete Vater des Selbstmörder») , welche blide den lchlern als einen ruhigen Knaben schilderten, eine Auskunft geben. Vielleicht wirb die Section vucch Konslati-rung eines tianlhasten Geistes oder Gcmlithszustandeö hierüber eine Aufklärung verschaffen. Auffallend ist es je« denfalls, das, die That grlang, ungeachtet der Haken, auf welchem sich der Knabe ausgehängt hat, in solcher gelingen Höhe angebracht ist, das; l^terer nicht nur mit den Füßen den Boden erreichen konnte, soüdern dieselben vielmehr aus-stlecttN oder cinziehin muhte, um den Selbstmord zu voll» führen. — (Im Bade K r a p i n a - T o p l i tz) sind vom 1. bis 8. September 95 Curgäsle und Fremde eingsttossen; im Ganzen feit Clöffnung dcr Saison 1670. — (Schluß Verhandlungen) bcim t. l. Lande?-genchte Laibach. Am 16. September: Gregor Osenar und 0 Gfnossen: Diebslahl, — ^'lm 17. September: Valentin Cclar: Dirbslahl. — Am 18. September. Lorenz und An-oreaö Svcte: Diebstahl i Johann und Ialeb Matouc: schwele lörpelliche Beschädigung. Aus >cn Landtagen. Salzburg, 1^. September. Der Ansschußan-trag betreffs dcr Gcricht>?crganisation wird uon verschiedenen Rednern befürwortet. Hiebet wird betont, daß die Regierung bezüglich dcr Wiederherstellung der fnnf anfgclasscncn Bezirksgerichte den berechtigten Wünschen dcr Bevölkerung endlich Nechnnng tragen werde. Abgeordneter Biehl führt inübcsondcrs als Grund für die Rcactivung derselben an, daß es ein Gebot der Politit für die Stuatsregiernng sei, zur Durchführung der ncncn freisinnigen Grundgesetze ihre Organe im ^andc möglichst zu ucrbrcitcn. Innsbruck, 12. September. Die Rechnungsabschlüsse der landschaftlichen Fonds pro 1860 wurden genehmigt. K lagcnfurt, 12. September. Die Gesetzentwürfe, woonrch die Bestimmungen dcr Vandtagö-Wahl-orduuug über die Ausschließung von dem Wahlrechte nnd der Wählbartcit zum Landtage abgeändert werden, sowie die Gesetzentwürfe betreffs Aenderung des Paragraphs (> dcr Gcineindcordnnng für Kärnten nnd betreffs dcr Freiheit des VertehrS mit Grnnd nnd Boden werden mit einigen unwesentlichen Acndernngcn nach den Regierungsvorlagen angenommen. Graz, den 12. September. Nach Begründung des Antrages Brandstcttcr anf Gestaltung dcr imperativen Znsammcnlcgnng von Gemeinden und crfolg-tcr Zuweisung dcö Antrages an einen AuSschnß werden mehrere Theile des Präliminars- nnd Rechenschaftsberichtes erledigt. Tr op pan, 12. September. Dcr Rechnnugsab» schlns; sälumilichcr Fonds pro 1806 wird uuter Geueh-mignng dcr Ucberschreitnng mit voller Bcfricdignng zur Kenntniß genommen. Vcmbcrg, 12. September. Im Landtag wird dcr Gesetzentwurf über die polnische Vortragösprachc au den Universitäten zu ^cmbrrg und 5kratau nach einer langwierigen nnd erregten Debatte angenommen, die sich zwischen den Polen uud Ruthcnen entsponnen hatte. Neueste Mst. Pest, 13. September. Dem „Hazauk" wird aus Siebenbürgen Folgendes tclcgraphirt: Die moldanische Regierung hat ein Stück nnscrer östlichen Grenze, eine Ziegeiialpe, welche das Cigcnthnm der Stadt itezdi Vasarhcly ist, occupirt nnd erbaute daselbst ein Wacht-hans, welches sie mit eitler Militärwachc besetzte. Einige unserer jungen ^cntc begaben sich freiwillig dahin, entwaffneten die Wachen, verbrannten das WachthanS und geleiteten die Wachen über die Grenze, wo sie ihnen die Waffen zurückgaben und sie unbehelligt fortziehen ließen. Paris, 13. September, Dcr „Abend-Moniteur" schreibt: Als dcr Kaiser Freitags das ^.'ager vou (5ha-lonS verließ, gab er den Befehl, daß ihm bei seiner Abreise keine militärischen Ehren bezeigt werden sollen. In Folge dessen waren die Truppen nicht unter die Waffen getreten. Nnr die Generale nnd CorpSchcs'S begleiteten den Kaiser zu Pferde bis zum Bahuhofc. Als die Soldaten den kaiserlichen Zug bemerkten, liefen sie herbei, um nochmals den Kaiser und dessen Sohn mit ihren wärmsten Acclamationen zn begrüßen. Paris, 14. September. (Tr. Ztg.) Der ..Eten- dard" schreibt.- Dcr Kaiser sagte zu den ihn begleitenden Generalen, er beschränke sich darauf, thuen für ihren Eifer und ihre Ergebenheit seine Zufriedenheit zu bezel-gcu. Er sage ihnen nichts, damit nicht die Journale aus seinen Worten, so gemäßigt sie anch wären, Kricgs-uoranssctznngcn folgern. Die kaiserliche Familie ist heute nach Biarritz abgereist. Telegraphische Wecbsclcoursc vom I I, September. öperc. Mctülllqne« 5?.?0. — f>pnc. Metallique« mit Mai- und Nourmbcr-Zwsru5>7.R». — ^pcrc.NatmiialAnletisn «1,80. --1 «60er Itlllltiwilcdci! 8!.>.70. — Vanlaclieu 71«. — Treditllctiei, 208.80. l!°udull N5,55. — Silber NA 15» — «. l Ducaten 5».5»0. Kandel und Uolkswirtljschastliches. Hur ostafiatischen Spedition Di> commcrcicllcn Vcnchlcrstatlrr für dle ostasiallschc Expedition sind bereits rr^ nannt. Von den an die verschiedenen Handelolamimru und gewerblichen Vereine eingelangten Gesuche» sind ,;n'ölf befilnvorlrt an da« Haildclömiilislcrium geleitet worden nnd zwar fl!nf von der Wiener, je zwei vou der Präger nnd Trieste nnd je ein Gesuch von dcr ^cobeiu'r nnd Olmiitzer Handelölammcr. Das Handels-miiiisteriüin hat nnu auf Grund dcr crstaltttcn Vorschlage di»' Brrichlcrstaltcr ernannt, und zwar, fur Metallindustrie Hermann Hardt in Wien, für Webe- und Wirfwaareu A. v. Scala m Wie», filr Knrzwaaren Victor Schoubcra.er in Prag, f!tr Roh-prodm'le, Hilftstoffe fiir Fabrication und Chrmicalicn M. Schmul-ler i„ Wicner-NcuNadt, für Scidcnerzeugnisse und landwirlh-schaftlichc Intcresseu Dr. HyrSli in Trieft. Außerdem wuroeu vou Seite des l, ungarischen Handelsministerium« sllr Wein und Mahlpraducte Julius U. SzclaciS, siir Bank- und Assecurcm,^ wrseu Emauuel Cscrcy und für allgemeine vollöwirlhschllfllichr Illtcrcsstn Varon Ivor v. KaaS zu Vcrichlerftattsrn gewählt, .ttrainbura, 14, Srptnndcr. Anf dem hcntigen Markte sind erschienen: A3 Wagen mit Getreide nnd 9 Wagen mit Holz. DnrchschuittS-Preise. ft. lr. ^ st. 5 lr. Weizen pr. Met^cil s) i() Butter pr. Psnnt» , — 'Äll ''orn „ A A<) Eier pr. Stück . . — N Gerste „ — - Milch pr. Maß - — 1" Hafer „ 1 20 Nmdfleisch pr. Pfd. — 2l> Halbfrucht „ - — Kalbfleisch „ — 22 Heiden „ 3 12 Schweinefleisch ,. — 22 Hirse „ 2 30 Schijvscnflcisch „ — 14 Knlurutz „ 3 15 Hiihuoel pr. Stücl — 24 Erdäpfel „ 1 20 Tauben „ — 10 Linsen „ 3 52 Heu pr. Zeutner . — — Erbseu „ —-! Stroh „ . — ... Fisolcu „ 3 «4 Holz, hartes, pr. Kls> 5 50 Rmdöschmalz pr. Pfd. — 47 — weiches, „ 3 90 Schweineschmalz „ — 42 Wein, rother, pr.Eilorr . ;icl)cnd. Schon Vormittags Regen, seit 14 Tagcn dcr erste Nie-dnschlag. Mittags cinzrlnc Doiiucrschlägc. Abends starteö Wctt lcrleuchtcn in S. Nachts starte Gusse. DaS TaacSmittcl bcr Wärme nm 0 8" über dem Normale, ^> Veraulwortlichcr Redacteur: Ignaz v. K l c, u m a v. r. ^ ^i»«»<'.»,»l,n»«»^l- Wien, 12 September. Die Börse verkehrte in matter Haltung nnd die Pnpicre stellten sich merklich billiger, während Dcviscn nnd Valutcu zur gestiegenen Notiz bcgch^ KN'lsllllNNU)l. schlissen. Geld flüssig. Umsatz limitirt. k. des SlaatcS (für 100 fl.) Geld Waare In il. W. zu 5pTt. filr 100 fl, 55.30 l>5.50 detto v. ^. 1800 .... 58.40 58,50 delto rückzahlbar (j,) . . . 94.5,) <,4.75 Silber-Anlrlien von i'804 . . 08.50 6^1 - Silberanl. 1805 (Frcs.) rilckzahlb in 37 I. zn 5 p(5t. für IW st, 71.25, 71.75 Nat.-Aul. mit I>.n..E«up. zu 5"^ «2. 02 20 „ „ „ Apr.-Eoup. „ 5 „ 02.- 02 20 Metalliqnes . . . . „ 5 „ 5>7.?5 57.«5 detto mit Mai-Cunp, „ 5 „ 5>8. s,«'^ detto.....„4,;,. 52, 5//^5 Mit Verlos v. 1.183!» . . 108—108 50 „ „ „ 1854 . , . 77.75 78.,. „ „ ,. „ 18U0zu500st. 82.80 82.W .. „ ,. I8«0 „100.. !»1.75 l)2. „ „ „ 1864 ,.100 „ 03,20 93 40 ltomo-Neuteusch, zu 42 l.. zu«t. 23 50 24.— Domllinm 5perc in Silber 105,75 100. - 8. der Kronlimder (für 100 si.) Gr.-Eull.-Oblig. Niedcröstcncich . zn 5'7« 86.10 86.50 Nbcröstcrrcich . „ -' „ 8d.-- 8^).— ^ .Salzburg .... // 5 „ 87.— vv.— ^>elo Waare Äöhmen .... zu 57« i»2.- 92.50 Milhrru...... 5 „ 89.50 <<0.— Schlesien .... „ 5 „ 88. - 88,50 Stclermcut ... „ 5 „ 87.-- 87.50 Ungarn.....„ 5 „ 76.25 76.75 Temeser-Vauat . . „ 5 „ 73,25 73.50 Crnaticu und Slüvouien „ 5 „ 75.50 76.— Galizieu .... „ 5 „ 6^i.25 66.75 Sicdenbürgeu ... „ 5 „ 71.50 72.25 Vutovina .... „ 5 „ 66,50 07.— Uug. m. d. V.-E, 1867 „ 5 „ 73.25 73.75 Tcm.B.m.d.V.-C. 1867,, 5 „ 72.— 72.50 Actien (Pt. Stllcl). Nalionlllbant...... 717.— 719.— ilaiscr Frrdiuauds-Nordbahn zu 1000 st. ü. W.....1847.—1850 - Kredit-Anstalt zu 200 fl. 0. W, 209.50 209.60 N,ü, Eöcom.-Ocs.zl'500fI.ö.W. 630.- 634,— StcltScisc»b,.'Gcs. zu Z00 st. CM odcr 500 Fr...... ^49.80 250.^- Kais. Elis. Bahn zu 200 ,.. EM. 162.- 102,50 Süd,-norod,Vrr,-B.200 „ ., 148.75 149.— Süd.St.-,l.:ven.u,z.-l.E.200fl. ö. W. oder 500 Fr. . . . 184.10 184.30 Gal. ftarl-i,'nd..V. z. 200 ft.EM. 208.75 209. Bühm. Westbahü zu 200 ft. . 153.- 153.25 Ocst.Dou.-Dampfsch.-Gcs. F« 525.— 527.— Oesterreich. Llnyd in Trieft Z Z 238,- 240.— Wicu,Dampfui.-Actc,, . . . 370.— 380.— Pestcr Kettenbrücke .... 438.- 440 — A:iglo-Austria-Baut zu 200 st, 163.50 164.— l'emberg Czcruowchcr Acticu . 185.— 186.— Vcrsicher.-GescUschaft Touau . 254 - 258.- Pfandbriefe (für 100 si.) Natioual- ^ baut auf ^ vcrloiübar zu 5"/« 97 50 97.70 C. M. 1 Nationalb. aus«.W.verloi>b.5,, «)2,80 93,- Ung. Bod.-Crcd.-Aust. zu 5'/, „ 92.— 92.25 Allg. Ust Vodeu-Credit-Anstall vcrlosbar zu 5«/, in Silber 101.50 102.- Lose (pr. Stiicl.) Ered.-A.t.H,u.G.z.100si.ij.W. 137 50 138.- Don.-Dmpfsch.-G.z.100ft.CM, 92.— 93.— Stadtgem. Ofen „ 40 „ ü. W. 30.50 31.— Esterhazy zu 40 si. «M. 160.— 163.— Salm « 40 „ ,. . 37.- 38.— Geld Ä"^ Palffy zu 40 ft, CM. 32.50 3s> Clary ., 40 .. .. . 3150 ^ St. Gcuoiö „ 40 „ „ . 30.50 " '' ^ WiudischgrälH „ 20 „ „ . 20.- 2 >ft Waldstciu „ 20 „ „ . 20,50 ^'^ Kcglcvich „ 10 „ „ . 14.50 5 ^ Rudolf-Stiftuug 1U „ „ . 14.50 ^ Wechsel. (3 M""^ Augsburg für 100 ss südd. W. 95,70 l'<^ Frantfurta.M. 100 fl. dctto i'5.9« ^7^, Hamburg, für 10» Mark Vanlo 84 5« ° ',;^ London für 10 Pf, Stcrling . li5^" ^'75 Paris filr 100 Franko . . . 45.?" (5ourS der Geldsovten ^ Geld » .^ K. Muuz-Ducateu . 5 si. 48j lr. 5 st'^ ^ Napoleousd'or . . 9 „ 20 „ ^ " ^. „ Russ. Imperial«! . — « - " ", " <;9i « VerciuSthlller . . 1 " ^ " ii'j « 75 „ Silber . . 113 ., 50 .. l" " . "-------' «->l.lia»t'ontn, PN' Krainische OruudmtlllNuuas-""'» ^ vatuot.ruun: 86 50 Oold. .'"