80. Jahrgang Erscheint wöchentlich sechsmal (mit Ausnahme der Feiertage)-Schriftleitung, Verwaltung und Buchcknckerei Tel. 25-67, 25-68, 25-69, Maribor, Kopališka ul. 6. EMSM M gyi2e ö~ö Mr. 2*2 Donnersteg, den 19. September T940 Inseraten- und Abonnements-Annahme in der Verwaltung. Bezugspreis: Abholen oder durch die Post monatlich Din 23.—, bei Zustellung Dm 24.—, für das Ausland monatlich Din 35.— Einzelnummer Dm 1.50 und Dm 2.—. Manuskripte werden nicht retourniert. Bei Anfragen Ilückp.orto beilegen. Poštama pfafema v gotovini. PfC&S 0Sfl V50 Mariborer Mitvm Englands Hauptstadt bereits 11 Nachte unter deutschem Bombardement ^Asyaasaaf? äääsä n.« S-sSS angriffe auf die Kanalhäfen - Deutsche Riesen-gertigefcfmfee beschießen Englands Hauptstadt - Trotz überaus ungMiftt-ger Wetterlage wettere Steigerung des Luftkrieges Newyorik, 18. Seipt. (Central News) Bas britische Luftfahrtministeriiim stellt fest, daß die feindlichen Luftangriffe in der vergangenen Nacht hauptsächlich gegen London gerichtet waren. Kleinere Angriffe richteten sich auch auf andere Gebiete Englands. Im Londoner Gebiet, vor allem im Osten und Südosten der englischen Hauptstadt, wurden zahlreiche Wohnhäuser zerstört Einiger Schaden wurde auch-an Industrie- und Handelsobjekten sowie an einigen großen Kaufhäusern im Zentrum Londons angerichtet. Es wird befurch tet, daß die Zahl der Menschenopfer diesmal größer sein dürfte als in den vorhergegangenen Nächten. Bomben fielen auch auf Glasgow, wo jedoch an den Industrieanlagen nur ein geringer Schaden festgestellt wurde. Auch in allen übrigen Landesteilen, die gestern feindlichen Luftangriffen aiusgesetzt waren, ist der Schaden gering. Berlin, 18. Sept. (Central News) In deutschen militärischen Kreisen wird erklärt, daß die deutschen Riesen-Femge-schütze an der französischen und belgischen Küste über den Kanal in die Londoner Straßen ihre Geschosse feuern. — Man erklärt ferner, daß die deutsche Luftoffensive gegen London trotz des Strum-Windes und des Regens ständig an Heftigkeit zunehme und daß jetzt auch Sturzkampfbomber an den Angriffen auf die englische Hauptstadt teilnehmen. Die Entfernung Londons von der Kanalküste betrage an ihrer engsten Stelle 86 Meilen (138 Kilometer). Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet schließlich, daß sieben von den zehn Londoner Flugplätzen, die gestern neuerlich mit Bomben belegt wurden, volkomm. unbrauch. geworden seien. London, 18. Sept. (Avala—Reuter) Las Luftfahrtministerium teilt mit: Ge- stern nachmittags kamen über 200 feindliche Flugzeuge über England herangeflogen. Die Luftkämpfe spielten sich bei über aus schlechtem Wetter über dem Kanal ab, wo ein heftiger Sturmwind mit einer 3tundengeschwindgikeit von 100 Meilen pro Stunde tobte. Dieselben ungünstigen atmosphärischen Zustände herrschen auch über Sussex, Kent und über der Themse-toiindung. In diesen Luftkämpfen haben die britischen Jagdflugzeuge vier feindliche Apparate abgeschossen, während zwei feindliche Flieger von der Flugabwehr heruntergeholt wurden. Die feindlichen Flieger flogen in Formationen zu 20 Apparaten. Die Luftkämpfe wickelten sich *0 einer Höhe von 8000 Meter ab. Vichy, 18. Sept. (Central News) — Britische Flugzeuge bombardierten bzw. beschossen mit Maschinengewehren die deutschen Schiffs- und Truppenkonzentrationen in Le Havre, Boulogne, Calais, Lünkirchen und Ostende fast ohne Unterlaß in den letzten 24 Stunden. Das Ziel dieser Aktionen der britischen Luftwaffe bildeten die Hunderte von keinen Schiffen, die die Deutschen dort für ihre geplante Invasion in England zusammengezogen ha ben. Viele von diesen Schiffen seien gesunken. Newyork, 18. Sept. (Central News). Heute früh wurde in London mitgeteilt, daß am heutigen Morgen mehr als 200 deutsche Flugzeuge über den Kanal her-ar>geflogen kamen, um nach London vor- zudringen. Den britischen Jagdflugzeugen gelang es, die deutsche Formation zu zerstreuen. Die englische Hauptstadt war auch heute früh wieder den Angriffen der deutschen Flugzeuge - ausgesetzt, die mit einer furchtbaren Geschwindigkeit heranflogen und Sirenen- sowie Sprengbomben abwarfen. London erlebte diesmal die elfte Nacht seines schweren Bombardements. Bedeutende Luftkämpfe spielten sich in der Nähe von Green Park ab, also unweit von Buckingham-Palast. Den britischen Fliegern gelang es im Laufe des Dienstag, zwölf feindliche Flugzeuge abzuschießen, während sich die englischen Verluste auf drei Apparate stellen. Das britische Luftfahrtministerium stellt fest, daß die englischen Flieger Dienstag nach mittags einen furchtbar-grandiosen Kampf mit mehr als 200 deutschen Flugzeugen während eines 100-Meilen-Sturmwindes über Kent, Sussex, Surrey und über der Themsemündung auszutragen hatten, als die Deutschen den Versuch machten, die äußeren Luftsperrlinien von London zu durchbrochen. San Sebastian- 18. September. Auch am Dienstag mußte sich die britische Hauptstadt erneut von der ungeheuren Schlagkraft der deutschen Luftwaffe überzeugen. Nach den Berichten von Reu- ter wurden im Laufe des Tages fünf Luftalarme gegeben. Die beiden ersten Alarme fielen morgens in die Zeit, da sich die meisten Londoner auf dem Wege zu ihren Arbeitsstätten befanden. Der dritte Fliegeralarm zwang das Unterhaus, das zur Entgegennahme einer Erklärung Churchills zusammengetreten war, zur Vertagung der Sitzung. Der vierte Alarm war um 15.20 Uhr zu Ende, aber schon um 17.34 ertönten erneut die Sirenen. Der fünfte Tagesalarm war um 17.59 Uhr Greenwicher ZE (19.59 Uhr deutscher Zeit beendet. Ueber die Wirkung dieser neuen deutschen Vergeltungsaktionen hüllt sich Reuter in Schweigen. Dagegen gibt der Londoner Nachrichtendienst zu, daß nach den letzten deutschen Luftangriffen auf London ganze Straßenzüge mit Glassplit-tem bedeckt seien. In mancher Straße sei kein Fenster ganz geblieben. Ganze Reihen von Gebäuden seien beschädigt worden. Durch einen Treffer sei ein vier Stockwerke hol.es Gebäude vollkommen zerstört worden. Es ist nicht das erstemal, daß das Unterhaus von einem Luftalarm überrascht wird. Das Parlament erwägt daher bereits, seine Sitzungen in Zukunft nur noch hinter verschlossenen Türen abzuhalten. Die Zusammenkünfte sollen demnächst nicht mehr in Westminster abgehaltea werden, sondern an einem geheimen Ort in der Provinz. Der Londoner Vertreter der »Newyork Times«, der diese Meldung aus sicherer Quelle erfahren haben will, fügt hinzu, daß die Abgeordneten die strickte Weisung erhalten hätten, keinem Menschen mitzuteilen, wann und wo die Parlamentssitzungen durchgeführt würden. Selbst eine fahrlässige Bemerkung würde von den Behörden als Landesverrat aufgefaßt werden. Ein anderes amerikanisches Blatt behauptet, daß sich das Parlament in Schottland niederlasse,1 werde. Die meisten Abgeordneten sollen bereits dorthin abgereist sein. Von der Regierung wird die Flucht des Unter- u. Oberhauses mit der »exponierten Lage« des Parlaments in Westminster begründet. Berlin 18. September. (Ava1a-DNB). Eine gewisse Anzahl von britische« Flugzeugen versuchte im Laufe der vergangenen Nacht einen Angriff auf deutsches Reichsgebiet durchzuführen. Drei Flieger flogen in südöstlicher Richtung und zwei Apparate nach Südwesten. Deutsche Jagdflugzeuge nahmen den Kampf mit den feindlichen Fliegern auf und zwangen sie zur Umkehr. Ein britischer Apparat wurde abgeschossen. Vor der ersten großen Schlacht um den Guezkanal Die Engländer haben um Marsa Matruch etwa 100.00© Mann zusammengezogen, um m den Vormarsch der Italiener auszuhatten Rom, 18. September. (Central News). Nachdem die italienischen Truppen die britische Basis Sidi Bara ni erobert hatten, setzten sie ihren Vormarsch in der Richtung auf den ägyptischen Seehafen Marsa Matruch fort, wo die erste große Schlacht um den Suezkanal voraussichtlich stattfinden dürfte. Die italienischen Truppen bedienen sich bei ihrem Vormarsch sogenannter feuerspeiender Wüstenschlitten. Wie ferner mitgeteilt wird, haben die Engländer in den befestigten Linien um Marsa Matruch, das etwa 180 Meilen westlich von Alexandrien liegt, rund 100.000 Mann Truppen zu-sammeflgezogen. Die Italiener verfügen, wie an maßgebender Stelle erklärt wird, über etwa 500.000 Mann, die zumindest von drei Seiten gegen Alexandrien marschieren, mit dem Ziel,.den Suezkanal zu besetzen und damit die Lebenslinie des Britischen Empire zu durchschneiden. Kairo, 18. September. (Avala-Reu-ter). Amtlich wird erklärt, daß es den italienischen Truppen gelungen ist, ihren Vormarsch in Aegypten fortzusetzen und Sidi Barani zu besetzen. (Sidi Barani, das von zwei motorisierten italienischen Abteilungen besetzt wurde, liegt 75 Meilen von der libyschen Grenze entfernt und etwa in der Mitte zwischen der libyschen Grenze und Marsa Matruch, der britischen Basis im Westen von Alexandrien. Italienischer Luftangriff auf Malta — I 1- - . . . C V-, 1 n f. 1 A A 1 10 l 4 I ? z-x ni L A « ri ZXl A ZV T Irgendwo in Italien, 18. Sept. (Avala.) Stefani meldet, daß die italienische Luftwaffe den Flughafen Tika- Sowselrusslsches Ultimatum an Rumänien? bu auf der Insel Malta mit Bomben belegt wichtigsten Flugplätze für dieuml umil u habe. Dieser Flughafen war einer der wichtigsten Flugplätze für die Zivilluftfahrt bis zum Ausbruch des Krieges. Anläßlich des Bombardements wurden zahlreiche britische Flugzeuge vernichtet, ferner wurde ein Munitionsmagazin zerstört. In den Luftkämpfen wurden zwei britische Apparate abgeschossen. Es wurden auch Hangars und Fabriken zerstört. Budapest, 18. September. (Central News). In diplomatischen Kreisen hörte man gestern eine Reihe von unbestätigten Meldungen, wonach Moskau an Rumänien ein Ultimatum gerichtet habe, da die in der Norddobrudscha lebende Rumänen ein russisches Protektorat anstrebten. Sei tens der Bukarester Stellen werden diese Gerüchte dementiert, ebenso auch eine angebliche Forderung der Moskauer Regierung nach Zurückziehung der rumänischen Truppen von den Grenzen der Moldau. Die Moldau grenzt an die Nordbukowina, die kürzlich von den Rumänen an Rußland abgetreten wurde. Tanger, 18. Sept. (Central News.) — In Casablanca' kam es zu Zusammenstößen zwischen Anhängern der französischen Regierung in Vichy und den Anhängern des Generals de Gaulle. Wie verlautet, hat die spanische Regierung entlang der französisch-marokanischen Grenze Truppen zusammengezogen. London wird trotz Sdneduroe Hnierlal liom&ardlerf Trotz ungünstiger Wetterlage Berlin, 18. September (Avala.) DNB berichtet: Im Laufe der Nacht auf Dienstag flog kein einziges britisches Flugzeug in Deutschland ein. Auch über Nordfrankreich, Belgien und Holland wurde kein englisches Flugzeug gesichtet. "Lts erhebt sich die Frage, ob dieses Fehlen jeglicher Tätigkeit der englischen Luftwaffe ein Zeichen der Schwäche ist oder ob die britischen Flieger sich nach dem »Sieg«, den sic nach englischer Behauptung am Sonntag erfochten, auf ihren Lorbeeren ausruhen. Es besteht auch die Möglichkeit, daß die Engländer aus Furcht vor einer Großaktion Deutschlands alle Streitkräfte zu Hause behielten. Berlin, -8. September. (Avala.) DNB berichtet: Das Oberkommando der deutschen Wehrmacht teilte gestern mit: »Unsere Küstenbatterien eröffneten gestern neuerlich das Feuer auf den Hafen Dover. Es wurde festgestellt, daß mehrere britische Handelsschiffe getroffen wurden. Am Vormittag des 16. September beschränkte sich die Tätigkeit der Luftwaffe wegen der ungünstigen Witterung fam es Montag unö Dienstag ohne britischen Luftangriff auf bewaffnete Aufklärung. In} Zug der Aufklärung wurden erfolgreiche Bombenangriffe' auf mehrere Flugplätze in Süd-und Mittelengland, sowie auf die Hafen-lind Industrieanlagen Whitby unternommen. Zu Mittag, wurde die Vergeltungsaktion gegen London fortgesetzt. Die Angriffe wurden in Wellen mit steigender Heftigkeit bis zum Morgen des 17. unternommen. Auf die Hafenanlagen, die Docks und andere kriegswichtige Objekte wurden zahlreiche Bomben aller Kaliber abgeworfen. An vielen Stellen brachen Brände aus. Nächtliche Bombenangriffe richteten sich gegen Liverpool. In Luftkämpfen wurden drei feindliche Flugzeuge abgeschossen. Zwei deutsche Flugzeuge werden vermißt. Gestern und in der Nacht auf heute unternahm der Feind keine Angriffe auf deutsches Gebiet.« London, 18. September. (Avala.) Reuter meldet: Seit den gestrigen Morgenstunden wüten im Bereich des Kanals heftige Herbststürme. Zeitweise erreicht der Orkan eine Stärke von 62 Stundenkilometern. vormittag m lebhaften Mionen öer Luftwaffe / Ein TW auf deutsches. Reichsgebiet ohne Schaden anzurichten. Auch auf Orte in Mittel, und Nordwestengland wurden Angriffe unternommen. Dort waren Schä-den unu Opfer zu verzeichnen, ln Süd-wales wurden Bomben auf Dörfer und eine Stadt abgeworfen, doch war der Schaden gering. Im Nordosten wurden auf mehrere Gebiete Bomben abgewoi-fen, doch war auch dort der Schaden klein. Die Gesamtzahl der Opfer schein nicht groß zu sein.« Berlin, 18. Sept. (Avala). DNB be-richtet: Fliegermajor Mölders schoß vorgestern das 40. Feindflugzeug ab. Von allen deutschen Fliegern hat er die groß' te Zahl von Feindflugzeifgen zum Absturz gebracht. Das erste Flugzeug schoß der Major in Spanien ab, wo er ein aus sechs »Messerschmitt«-Flugzeugen bestehendes Geschwader führte. Es war ein Flugzeug »Curtis«. Das 25. Flugzeug, das Majof Mölders abschoß, war ein »Hurricane«-Es war ein belgisches Flugzeug und der Kampf spielte sich bei Charleville ab. Das 40. Flugzeug brachte Major Mölders nördlich von Dover zum Absturz; es waf ein Flugzeug des Typs »Spitfire«. London, 18. Sept. (Avala). Reuter meldet: Das Luftfahrtministerium gab be-kant: »Sofort nach Einbruch der Dunkelheit begannen am Montag erneut die feindlichen Angriffe, die sich auf mehrere Landesbezirke ausdehnten, in der Hauptsache aber doch auf London konzentriert waren. Wie in der vorhergegangenen Nacht erfolgte der Angriff auf London auch diesmal in aufeinanderfolgenden Wellen kleiner Gruppen feindlicher Flieger.« London, 18. Sept. (Avala). Reuter berichtet: In der gestern morgen vom Luftfahrtministerium ausgegebenen Mitteilung heißt es, nach den Angriffen am Morgen sei eine Pause eingetreten. Später seien die Angriffe mit verringerter Kraft erneut worden. Auf verschiedene Teile Londons und der Peripherie seien Bomben abgeworfen worden. Die dadurch hervorgerufenen Brände seien bald gelöscht worden. Laut dem Bericht wurden Wohngebäude und einige Geschäftshäuser beschädigt. Bomben wurden auch auf Ortschaften bei London abgeworfen, doch fielen die meisten auf Landgebiete, Heftige Kämpfe zwischen Italienern und Engländern Dis italienische Offensive In Aegypten schreitet mit tmbermiit&eier Heftigkeit und erfolgreich fori / Bugbug von den Staiienera besetzt Irgendwo in Italien, 18. Sep-! tember. (Avala.) Stefani berichtet: Der 102. Bericht des Oberkommandos der italienischen Wehrmacht vom 17. d. lautet: »Im Laufe des gestrigen Tages, entspannen sich im Gebiet von Sidi-el-Bara-ni zwischen den vorrückenden italienischen Truppen und englischen Panzerge-sehwadern heftige Kämpfe. Die Kämpfe werden in den Staubwolken fortgesetzt, die der heiße Wüstenwind aufwirbelt. In den feindlichen Linie sind Krisenzeichen zu bemerken.« Newyork, 18. September. (Associated Preß). Die italienische Offensive gegen die englischen Land- und Luftstützpunkte in Aegypten schreitet nach Berichten der »Associated Preß« aus Kairo und von anderen Punkten der ägyp tisch-libyschen Grenze mit unverminderter Heftigkeit erfolgreich fort. Die gegen das Innere Aegyptens vordringenden italienischen Truppen haben die Grenze bereits 50 Kilometer hinter sich gelassen. Der wichtige Straßenknotenpunkt B u g-Bug wurde nach heftigen Kämpfen zwischen britischen und italienischen motorisierten Abteilungen von den Italienern genommen. Marschall Graziani führt über 300.000 Mann, die in drei Richtungen vorstoßen. Hauptziel der italienischen Luftangriffe sind jetzt die britisch-ägyptischen Stützpunkte in Sidi-Barani und um Mersa Matruh. Es wird behauptet, daß die italienische Luftwaffe den Luftraum beherrsche und in ununterbrochenen Angriffen die britischen Lager, Brenn stoffvorräte, Munitionsdepots und Truppenkolonnen bombardiere. In verantwortlichen römischen Kreisen wird erklärt, daß die italienischen Armeen lediglich die britischen Stützpunkte in Aegypten selbst Oder deren Wehrmacht angreifen würden. * Das im italienischen Wehrmachts-berichi vom Dienstag genannte Sidi el Barani bildet in neunzig Kilometer Entfernung von der Grenze Cyrenaikas den zweiten englischen Stützpunkt an der ägyptischen Küste, dessen strategische Bedeutung sich schon daraus ergibt, daß die zweite englische Verteidigungslinie von hier nach Süden verläuft. Sidi el Barani wurde in der Zeit des Sanktionskrieges gegen Italien militärisch ausgebaut und mit großen Depots und mit einem Flughafen ausgestattet, dessen Besetzung die Flugstrecke nach Alexandria auf 350 Kilometer und nach dem Suezkanal auf 600 Kilometer verkürzen wird. Sidi el Barani ist ferner der Ausgangspunkt der asphaltierten Wüstenstraße, die ebenfalls während der Sanktionszeit angelegt worden war und von Marsa Matruk, dem Hauptstützpunkt der dritten englischen Verteidigungslinie, noch 140 Kilometer entfernt ist. Schließlich befinden sich in der Umgebung von Sidi el Barani zwölf Brunnen mit vorzüglichem Wasser, deren Zisternen schon von den alten Römern angelegt worden sind. Die Bedeutung des werteren italienischen Vorrückens sieht man in italienischen politischen Kreisen vor allem auch darin, daß jetzt auch die englische Agitation auf ihre Versuche verzichtet, die von den italienischen Truppen eingenommenen Stellungen als bedeutungslos darzustellen, und rundwegs zugibt, daß England nicht die Möglichkeit habe, sich auf allen Punkten seines Weltreiches zu verteilen, sich vielmehr auf die Hauptpunkte beschränken müsse. Rom: Stolen bedroht nicht Aegyptens Uno&hänofgfeft schenmenge dem italienischen Minister lebhafte Ovationen. Rom, 18. Sept. (Avala). Stefani berichtet: »II G i o r n a I e d’I tali a« führt in einem Aufsatz aus, die italienischen Truppen wollten nicht die Unabhängigkeit Aegyptens bedrohen, sondern im Gegenteil das Land vom englischen Joch befreien. Italien fordere von Aegypten nichts als Freundschaft und Mitarbeit. Das habe auch Mussolini am 10. Juni bekräftigt. Die italienische Politik habe die Erklärung des Duce wahrgemacht. Die Aegypter müßten die Politik Italiens verstehen. Italien führe mit England Krieg, das Ägypten für militärische Operationen benütze. Die Aegypter könnten selbst durch ihre Haltung über ihr Schicksal entscheiden. Das Blatt verweist dann auf die Bedeutung des von den Italienern besetzten Sollums, das stark befestigt und durch Minenfelder gesichert war. Auch Spanien für bm mm Europa Madrid, 18. September. (Avala.) DNB berichtet: Die Madrider Presse steht unter dem Eindruck des Empfanges, der dem Innenminister Serrano S u n n e r in Berlin bereitet wurde. Die Blätter verweisen auf die Bedeutung des Berliner Besuches Sunners. Zum erstenmal seien leitende Persönlichkeiten des nationalsozialistisch-syndikalistischen Spaniens und nationalsozialistischen Deutschlands in persönliche Fühlung getreten. »ABC« erklärt, der Freiheitskampf Spaniens habe Spanien einen Platz an der Seite der jungen, freien Völker angewiesen. Der Standpunkt Spaniens könne nicht durch die Dankbarkeit gegenüber den Völkern erklärt werden, die in der schwersten Zeit Spaniens die völkische Bewegung unterstützt und für das neue Spanien ihr Blut vergossen hätten. Der Standpunkt Spaniens sei vielmehr aus der Ideologie der Schöpfer des neuen Spaniens zu verstehen, die bestrebt seien, die Ueberbleibsel des Europa der libera-listischen Epoche durch eine neue politische und soziale Ordnung zu ersetzen. Terruzzi bei Hitler Berlin, 18. Sept. (Avala). DNB berichtet: Führer und Reichskanzler H i t-1 e r empfing gestern mittag im neuen Palais der Reichskanzlei in Anwesenheit des Reichsaußenministers von Ribbentrop den italienischen Kolonialminister T e r r u z i, der als Gast des Reichsstatt-halters General von Epp in Deutschland weiit. Vor dem Palais bereitete die Men- Die deutsche Versorgungslage Von unserem Fa.'Mitarbeiter. Berlin, Sept. Die deutsche landwirt-schädliche Erzeugung ist seit 1933 wesentlich gestiegen. Während im Jahre 1926-27 eine Getreideeinfuhr von 7 Milli0' nen Tonnen notwendig war, wird seit 1939 der deutsche Bedarf praktisch a:>-eigener Scholle gedeckt. Die Weizenam öaufiäehe wurde von 1,65 auf 2,09 Miß' ha, die Zvckerrübenfläche von 1932 b*s 1938 von 409.000 auf 502.000 ha ausgedehnt. Wesentlich ist, daß diese Vergrös-serung weht auf Kosten des Anbaus a«-derer Pflanzen gegangen ist. Mit Eifer wurden Oelflächen erschlossen und kultiviert. Gleichzeitig wurde eine wesenth' che Verbesserung der Bebauungsmetho-den eingeleitet und den. Bauern besseres Saatgut, besseres Zuchtvieh zur Verfügung gestellt. Es war bei Ausbruch des Krieges von vorneherein klar, daß die Fettlücke ein6 besondere Aufmerksamkeit erforderte. Die Zahl der Schweine, die in Deutschland gehalten wurden, konnte von 1932 auf 1939 um fast 3 Millionen Stück erhöht werden. Die gleiche Vergrößerung des Be Standes ist bei anderem Nutzvieh festzustellen. Damit mußte die Futtermittelbeschaffung eine besondere Rolle spielen-Die Anbaufläche für Futtergetreide wurde in den letzten Jahren von 105.000 am 1.173.000 ha ausgedehnt. Gleichzeitig nahm man sich der Herstellung von Zuk' kerschnitzel und des Baues von Gärfutter behältern an. Es ist eine einmalige organisatorische Leistung, in wenigen Jahren den Raum von Gärfutterbehältern von 650.000 auf 7,400.000 cbm durch Neubauten zu vergrößern oder die Zahl der Kas' toffeldämpfer von 2900 auf 7300 zu steigern. Diese Erhöhung allein entspricht der Zahl der Schweine, die in Dänemark, dem größten Exporteur von Bacon 3111 Weltmarkt überhaupt, gehalten werden- Alle Anstrengungen auf dem Gebiete der landwirtschaftlichen Erzeugung hätten nichts genutzt, wenn im entscheidenden Augenblick — während des Kriege5 — nicht die erforderlichen Arbeitskräfte zur Verfügung gestanden hätten. Zunächst wurden die Kräfte im Lande selbs organisiert. Zahlreiche Wanderarbeiter aus benachbarten Staaten wurden eingesetzt. Die größte Bedeutung kommt jedoch den Kriegsgefangenen zu. Die P°' len, die zu Hunderttausenden nach Deutschland kamen, waren nicht allejjl Fachleute, sie hatten zudem in vielen kn schon früher in der deutschen Landwirtschaft gearbeitet. Inzwischen sind isst alle polnischen Kriegsgefangenen ent lassen worden. Sie haben die Gelegenheit ^griffen, in der deutschen Landwirtschaft Geld verdienen zu können. Rund 1,2 Millionen Menschen sind auf diese Weise den deutschen Bauern zur Verfügung gestellt Worden. Im Jahre 1940 war trotz der Ein Ziehung zum Heeresdienst die Beschallung von Fachkräften in der Landwirtschaft nicht so schwer wie im Jahre 1939 vOr Ausbruch des Krieges. Während des Weltkrieges ging die landwirtschaftliche Erzeugung Deutschlands einmal wegen des Arbeitermangels, zum anderen wegen der schlechten Versorgung mit Düngemitteln zurück. Die Er zcugung von synthetischem Stickstoff steckte damals noch in ihren Anfängen und reichte gerade aus, um die benötigten Mengen für die Munitionsherstellung sicherzustellen, nachdem die Salpeterzu-tuhren aus Chile abgeschnitten waren. Seitdem ist eine Stickstoff-Großindustrie aufgebaut worden. Während 1914 von Deutschland 916.000 t Stickstoffdüngern it lei vom Ausland importiert wurden, stellte sich im Jahre 1937 die eigene Erzeu-Sungskapazität auf 1,366 Mill. t. Deutsch 'and ist Stickstoffausfuhrland geworden. Eine große und wichtige Rohstossreserve besizt das Reich in seinen Kalilagern. Nachdem Elsaß wieder unter deutscher Eivilverwaltung steht, ist praktisch das ^elit_Kali-Monopol wieder hergestellt, Während 1913 1,19 Mill. t Reinkali in Deutschland gefördert wurden, waren es '938 rund 1,87 Mill. t. Zugenommen hat gleichfalls die Produktion von Phosphaten. Mit dem beginnenden stärkeren Einsatz lothringischer Minette-Erze in der Putschen Schwerindustrie wird ihre Er-žeugung noch weiter steigen. Ein Vergleich der deutschen landwirtschaftlichen Selbstgenügsamkeit mit der Englands zeigt das erdrückende Ueberge-wicht des Reiches. Es war eine grundsätz '‘che Entscheidung, als Deutschland sich 1^79 zur Einführung von Getreidezöllen entschloß, um die eigene Landwirtschaft v°r dem drohenden Ruin zu schützen. Auf dhm von Bismarck eingeschlagenen Weg schritt die deutsche Politik der Folgezeit krt, um 1933 vollkommen neue Impulse zu bekommen, als erkannt wurde, daß der Dauer nicht nur ausschlaggebende Beden hing für die Ernährung hat, sondern gleichzeitig fü den gesunden Aufbau der Bevölkerung nicht entbehrt werden kann. Der Erfolg dieser konsequent verfolgten Zielsetzungen zeigt sich darin, daß die deutsche Abhänggigkeit vom Auslande fahrend des Krieges noch weiter zurück-Segangen ist. Anschlag aus Gras Dombelkes in Zagreb Zagret», 18. Sept. Montag abends war der bekannte Domänenbesitzer Graf Josef Bombelies an der Peripherie v°n Zagreb Gegenstand eines Ueberfalles ^'tens mehrere Gruppen von Bauernbur-Ahen. Als er, wie allabendlich gegen 22 Uhr zu seiner Schwester, der Gräfin Draškovič fuhr, begegnete er beim Friedhof in Maiksimir mehreren Männern, aus deren Mitte gegen den Wagen drei Re-v°lvcrschüsse fielen. Graf Bombelies steigerte die Geschwindigkeit, doch stieß er auf eine zweite Gruppe von Burschen, d|e sechs Schüsse gegen ihn abgaben. Er Uihr weiter und schlug sich auch durch eine dritte Gruppe von Männern durch. °m Mauthaus, das er bald darauf erdichte, konnte er die Polizei vom Ue-berfall verständigen. Graf Bombelies wurde von den Kugeln nicht getroffen, doch erhielt er von den zertrümmerten Fensterscheiben einige Ritzer. Die eingeleitete Untersuchung verlief bisher erfolglos. General Antonescu an Reichsmarschall Göring. Bukarest, 18. Sept. (Avala.) Genezi Antonescu hat an Reichsmar-Schall Göring folgende Depesche geachtet: *ln der Stunde, da auf der Grundlage der ewigen nationalen Tugenden und der Opfer der rumänischen Jugend ein neuej Rumänien geschaffen wird, gelten meine Gedanken als die eines Freundes und Offiziers Ihnen, dem siegreichen Marschall des Reiches, gilt Ihnen mein Dank für die Sympathie, die Sie stets für meine Heimat genährt haben.« England erwartet noch schwerere Luftangriffe EHurchM erklärt im ttnterhause, man müsse mit deutschem Landungsversuch rechnen / „Die LLebermacht des Feindes nicht mehr so unverhältnismäßig groß wie bisher" erklärt der englische Regierungschef Londe n, 18. September. (Avala-Reu-ter). In der gestrigen Sitzung des Unterhauses ergriff Premierminister Churchill das Wort und gab einige Erklärungen über die Lage. Er bestätigte u. a., daß die Italiener die Offensive gegen Aegypten ergriffen haben und daß sich jetzt nach dem Rückzug der Engländer aus Sollum in der Wüste zwischen motorisierten Truppen erbitterte Kämpfe abspielen. Jedenfalls hätten die Engländer im Hinterland ausgezeichnete Stellungen vorbereitet. In Fortsetzung seiner Ausführungen kam Churchill auf Deutschland zu sprechen und erklärte, man müsse mit dem feindlichen Angriffsversuch auf das Insel reich rechnen, sobald Deutschland den Zeitpunkt für geeignet erachten werde. Die Deutschen ziehen unausgesetzt Schiffe und Schlepper zusammen, um Truppen nach England und Irland zu werfen. Dieses Warten und Auf-alles-gefaßt-sein ermüde und erheische von allen harte Anforderungen, doch dürT fe Britanniens Aufmerksamkeit nicht nachlassen. Die britische Luftwaffe verursache jedenfalls bedeutenden Schaden an den feindlichen Schiffen und Fahrzeugen, die steh an der jenseitigen Kanalküste sammeln. Die Aktionen gegen den Feind werden fortgesetzt werden, vor allem in der Luft. Redner kam sodann auf den Luft-, kennend die Tätigkeit des britischen Fliegerei am vergangenen Sonntag. Es hätte sich gezeigt, daß die Übermacht des Feindes, wenn nicht alle Anzeichen trügen, nicht mehr so unverhältnismäßig groß sei wie bisher. Die Überfälle richten sich vor allem auf die Zivilbevölkerung, fast ausschließlich nur in London, in der Erwartung, daß unter der Bürgerschaft Verwirrung ausbrechen und daß dann die Bevölkerung auf die Regierung einen Druck ausüben werde. Alle diese Hoffnungen des Feindes hätten sich nicht erfüllt. Als Churchill die Bombardierung des Buckingham-Palastes durch die deutschen Flieger erwähnte, brachte das Unterhaus dem König und der Königin enthusiastische Ovationen dar. Redner erwähnte, daß derartige Ereignisse die Krone und die Bevölkerung noch näher bringen und die Entschlossenheit der Engländer noch vertiefen, den Kampf bis zum Sieg fortzusetzen. Die bisher veröffentlichten Verluste an Zivilpersonen beziehen sich nur auf den Monat August. Nun liegen auch Angaben über die Verluste seit 1. September vor. In der ersten Septemberhälfte belaufe sieh die Zahl der Toten auf rund 2000 und jene der Verletzten auf 8000. Von der Gesamtzahl der Menschenopfer entfallen gute vier Fünftel auf London. Unter den zerstörten Objekten befinden sich zahlreiche Krankenhäuser, Kirchen und Baulichkeiten von k r i-e.g zu sprechen und erwähnte aner-1 Kunst- und geschichtlichem Wert. Der an kriegswichtigen Zielen angerichtete Schaden sei jedoch verhältnismäßig gering. Die vor einigen Monaten angeordnete Umstellung auf Kriegsproduktion beginne sich nun allmählich auszuwirken und die Erzeugung von Kriegsmaterial steigere sich von Tag zu Tag. Die Diszipliniertheit und die Ergebenheit der Bevölkerung, die sich vor allem in der Befolgung der erlassenen Maßnahmen zeige, sei bewundernswert. Die Regierung habe einen schweren Stand, da sie für die Versorgung von mehr als 8 Millionen Seelen in London zu sorgen habe, vor allem aber für die Unterbringung der Obdachlosen und der Evakuierten. Aber auch diese schwere Aufgabe sei mit Erfolg gelöst worden. Das gesamte Leben Großbritanniens passe sich immer mehr an die neue Lage an, die dem Volke durch die deutschen Luftüberfälle aufgezwungen worden sei. Auf die Sicherheit der Bevölkerung werden das größte Gewicht gelegt, wobei der Regierung sehr zustatten komme, daß sich die Zivilbevölkerung an die Luftangriffe schon gewöhnt habe und die Alarmsignale schon gut voneinander zu unterscheiden wisse. Der Premierminister schloß seine Rede mit der Erklärung, man müsse mit noch schwereren Luftkämpfen rechnen, als es die bisherigen gewesen seien. In der darauffolgenden geheimen Sitzung besprach der Regierungschef einige neue Maßnahmen im Zusammenhang mit den Luftüberfallen auf England. i Deutsche neue VOR DEM BEGINN DER RÜCKSIEDLUNG DER BESSARABIEN-DEUTSCHEN Aus G a 1 a tz wird gemeldet: Seit einigen Tagen befindet sich die Kommis- sion für die Umsiedlung der Deutschen aus Bessarabicn und der Nordbukowina in Galatz. Ihr Leiter, Standartenführer H o f f m e i e r, fuhr am Freitag nach Tarutino, dem alten Zentrum des Deutsch tu ms in Beßarabien, um dort die Aussiedlung zu leiten. In Galatz wird eifrig an dem Durchgangslager gearbeitet, das etwa 40.000 bis 50.000 Volksdeutsche vorübergehend beherbergen muß, und als wichtige Leitstelle der ganzen Umsiedlung über zahlreiche technische, sanitäre und sonstige Einrichtungen verfügen muß. Die vorhandenen Baracken des ehemaligen Militärflughafens haben nur für 5000 bis 6000 Menschen Platz, für weitere 10.000 werden riesige Wohnzelte angeschlagen. Ein großer Stab von NSV-Helfern, Aerzten und DRK-Schwestem sorgen für die Betreuung. Im Hafen liegt bereits ein Lazarettschiff, ein Lazarettzug wird erwartet. Das Lager besitzt eine Krankenstation mit allen notwendigen Einrichtungen. Das NSKK hat einen großen Wagenpark zur Verfügung der Umsiedlungsaktion bereitgestellt. Der größte Teil dieser Wagen wird nach Beßarabien fahren und mithelfen, um das bewegliche Gut, das vertragsmäßig mitgenommen werden kann, abzufahren. Uebrigens werden die deutschen Bauern auf ihren eigenen Fuhrwerken die Wahlheimat verlassen. Zwischen dem 20. und 25. September erwartet man an der neuen rumänisch-russischen Grenze den ersten großen Treck. In Beßarabien arbeitet inzwischen die Aussiedlungskommission. Unter dem Hauptstab, der in Tarutino sitzt, arbeiten mehrere Gebietsbevollmächtigte, die für den Abtransport verantwortlich sind. Jeder von ihnen arbeitet zusammen mit einem sowjetrussischen Regierungsvertreter. Ebenso arbeitet in den einzelnen Dörfern der Ortsibevoll mächtigte zusammen mit dem Vertreter der Sowjetbehörde. Diese Zusammenarbeit ist wichtig für die mannigfaltigen Grenzfälle des Volkstums, über deren Zuge- hörigkeit zum deutschen oder fremden Volkstum erst entschieden werden muß. Im übrigen stützt sich die Aussiedlung auf freiwillige Meldungen. Das Hab und Gut, das jeder Siedler mitnehmen kann, ist ähnlich festgesetzt wie im Aussiedlungsvertrag über die Wolhyniendeutschen. Damals durfte jeder Bauer zwei Pferde, zwei Ochsen, eine Kuh, fünf Schafe oder Ziegen, zehn Stück Federvieh u. so viel Hausrat mitnehmen, wie auf zwei zweispännigen Fuhrwerken fortgeschafft werden kann. Der Rest des Vermögens wird von Staat zu Staat verrechnet. Im deutschen Reichsgebiet werden dann die Siedler entsprechend ihrem bisherigen Besitz entschädigt. Zur Festsetzung dieser deutschen Vermögen, die in Rußland bleiben, ist ein großer Stab von Schätzern mitgekommen, der ebenfalls mit russischen Vertretern zusammenarbeitet. Nur ein Drittel aller Umsiedler geht durch Galatz. Insgesamt werden , etwa 125.000 Deutsche umgesiedelt. Die Deutschen der Nordbukowina, etwa 35.000, werden mit Zügen über Lemberg ins deutsche Reichsgebiet fahren. Die 90.000 Beß-arabier gehen zum Teil in Rent und Kilia auf die 20 großen Umsiedlungsschiffe. — Fast alle Beßarabier werden den ersten Teil der großen Fahrt von Rumänien ins Reich auf der Donau zurücklegen, und zwar auf den schönen Passagierschiffen der Donaudampfschiffahrtsgesellschaft, die durch einige gemietete jugoslawische Schif fe ergänzt sind. In Schleppkähnen wird die mitgenommene Habe nachgefahren. Zemun und Prahovo sind die Anlegestellen an jugoslawischen Ufern, von denen aus die Reise nach Kärnten und Steiermark in die Winterlager weitergeht. — Auf dem übrigen Weg gibt es außerdem Anlege- und Hilfsstationen, die in wichtigen, z. B. Krankheitsfällen, angelaufen werden. Regentschaft der Kommandant der I. Armee in Novi Sad, Armeegeneral Milorad Petrovič, zum Kommandanten der Stadt Beograd ernannt. Der Führer der ungarischen Pfeilkreuzer wird ln Freiheit gesetzt. Budapest, 18. Sept. Wie das Blatt »Pesti Ujsag« erfährt, erstreckt’sich die anläßlich des feierlichen Einzuges des Reichsverwesers Admiral von Horthy erlassene Amnestie auch auf den Führer der ungarischen Pfeilkreuzer S z a 1 a s s y, der sich in der Szegediner Strafanstalt befindet. Szalassy wird dieser Tage in Freiheit gesetzt werden. Ein britisches Flugzeug bei Casablanca abgeschossen. Rabath, 18. Sept. H a v a s berichtet: Gestern tauchte ein britisches Wasser flugzeug über den französischen Hoheits-gewässern unweit von Casablanca auf. Ein französisches Flugzeug, das eben zu einem Uebungsflug aufgestiegen war, flog dem britischen Flugzeug entgegen, wurde jedoch von den englischen Apparat mit Maschinengewehrfeuer empfangen. — Das französische Flugzeug erwiderte das Feuer und das englische Wasserflugzeug stürzte brennend ins Meer. An Bord hatten sich drei britische Fliegeroffiziere befunden. Der Kommandant der Stadt Beograd. Beograd, 17. Sept. Im Namen S. M des Königs wurde durch Erlaß der Kgl Berlin Der Direktor der »Avala« nach abgereist. Beograd, 18. Sept. Der Direktor der Agentur »Avala« Gjorgje P e r i č ist Mon tag abend zum Besuch der Verwaltung Irics amtlichen .»Deutschen Nachrichtenbureaus« nach Berlin abgereist. Während seines Aufenthaltes in Deutschland ist er Gast oes DNB. In seiner Begleitung befinden sich der Redakteur der »Avala« Dr. Zdenko Vernic und der Beograder Berichterstatter des DNB Dr. Walter Gruber. Siams Forderungen an Französisch-Indo-china. Newyork, 18. Sept. (Avala.) TASS berichtet: Der Ministerpräsident von Siam hat Vertretern der Presse erklärt, es seien Verhandlungen im Gange, welche die an Französisch-Indochina angeschlossenen Gebiete Indochinas — einen Teil Kam bodschas und Luang Prabanga — beträ- j fen. Im Zusammenhang damit sei dem französischen Gesandten in Bangkok ei-! ne Note überreicht worden, in welcher | der französischen Regierung zur Kenntnis gebracht werde, daß der jüngst mit Indochina abgeschlossene Nichtangriffspakt nicht vor Bereinigung der Gebietsfragen ratifiziert würde.« Aus Stadt und Umgebung Maribor, Mittwoch, den 18. ©epfember Beograd, 18. Sept. Der »Jugoslawische Kurier« berichtete bereits, daß die Frage der Restringierung des Kraftwagenverkehrs auf diese Art gelöst werden soll, daß die Fahrt ab Samstag bis Montag früh untersagt werden soll. Jetzt wird dies auch bei den zuständigen Behörden Zwischen den Schneidermeistern und ihren Gehilfen ist eine neue Spannung in der Regelung der Lohnfrage entstanden. Wie noch erinnerlich, konnte schon vor einigen Monaten der Ausstand in diesem Gewerbezweig im letzten Augenblick verhindert werden, da die Meister den Gehilfen Lohnaufbesserungen zugestanden haben. Nun traten die Gehilfen mit Rücksicht auf die fortschreitende Teuerung mit neu- Orivates Deutsches Keat-gymnaflimi in Zagreb Die vierte und fünfte Klasse am Privaten Deutschen Realgymnasium in Zagreb wird bereits mit Beginn des Schuljahres 1940-41 eröffnet. Bürgerschüler welche die erste oder die zweite Klasse absolviert haben, werden nach Ablegung einer Ergänzungsprüfung in die nächsthöhere Klasse am Privaten Deutschen Realgymnasium aufgenommen. Die Ergänzungs-prtifung muß aus Serbokroatisch von Schülern der zweiten Bürgerschulklasse auch aus Geographie abgelegt werden. Einschreibungen werden bis zum 20. 1. M. entgegen,genommen. Privatisten- und Ergänzungsprüfungen sind im Schuljahr 1940-41 gleichfalls erlaubt. Auskünfte erteilt die Direktion der Anstalt Zagreb, Gunduličeva ulica 28, I. Stock (Telephon 85-09). 7450 Die Auguftnummsr Der „Obzorja" Die Augustnummer der Mariborer Zeitschrift für Belletristik, Kunst und Publizistik »Obzorja« bringt unter anderem ein schönes Stimmungsgedicht von J. G. »Ma ribor z mosta« (Maribor von der Brücke) Es zeugt von einer Formkultur, wie sie der Dichter J. G., den man schon aus der Diktion erkennen kann, auch in seinen anderen Gedichten merken ließ. Einen kleinen Ausschnitt aus dem Leben der Dienstboten in der Stadt gibt uns Miška Kranjec in seiner Skizze »Nedeljsko popoldne« (Sonntagnachmittag). Branko R u dolf, der Mariborer Dichter, der sich in der Zeitschrift »Obzorja« schon einen Namen machte, veröffentlicht ein feinge-schliffenes, innerlich ausgewogenes Gedicht »Fresko«. Interessant ist der Aufsatz von Dr. Joža Glonar über slowenische Erzähler unter den. Deutschen. Im ersten Teil referiert der Autor über H. Rinns Essay »Der Dichter des sloweni gehen Volkes«, in dem uns der deutsche Schriftsteller ein umfassendes Bild des slo wenischen Dichters Ivan Cankar entwirft. Der zweite Teil des Beitrags ist einer Kri fik der deutschen Auswahl »Slowenische Novellen« gewidmet. Zum Zeitgeschehen berichten S p e c tat o# »K zlomu Francije« (Zum Zusammenbruch Frankreichs) Und Luis Adamič über den kommenden Krieg, die Diktaturen und Amerika. Geist- Bäume nicht in die Trasse' passen, wur-reich ist die Polemik Branko Rudolfs j den sie zum Großteil bereits entfernt. “Bor einer neuen, torflbergeüeitbeti Einschränkung Des Autoverkehrs bestätigt, man fügt jedoch hinzu, daß es auch zu einer Fahrtlimitierung nachtsüber kommen wird. Diese Maßnahmen haben Übergangscharakter. Zu dieser Limitierung kommt man nicht infolge des Be-tr.iebstoffmangels, sondern infolge der Gummiversorgungsschwierigkeiten. Gtreff im SchmiDergewerbe? von 3.25 bis 7 Dinar bei neunstündiger Arbeitszeit. Gestern abends fand im Hotel »Orel« eine Besprechung zwischen den Vertretern beider Parteien statt, die jedoch ergebnislos verlief, da die einen wie die anderen Unnachgiebigkeit an den Tag legen. Da, wie es den Anschein hat, eine Einigung unter den gegenwärtigen Umständen kaum möglich ist, ist mit einem Streik im •en Lohnforderungen an die Arbeitgeber l Mariborer Schneidergewerbe zu rechnen, heran. Sie verlangen einen Stundenlohn | looertiiflertiiici ö?r PO-en MWsßmße W DOCH BETONSTRASSE UND NICHT ASPHALTBELAG, WEIL GEGENWÄRTIG BILLIGER. — ZU LANGSAMES TEMPO DER ARBEITEN. — DIE EINSTELLUNG EINER GRÖSSEREN ARBEITERZAHL ERFORDERLICH. Maribor Die Modernisierung des von gegen Süden führenden Teiles der Tro-jane-Reichsstraße wurde nun unlängst aufgenommen. Da die bisherigen Lizitationen ergebnislos verliefen — das Ministerium findet die Forderungen der interessierten Bauunternehmer zu hoch — entschloß sich die Banats Verwaltung, die Arbeiten in eigener Regie durchzuführen, in der Ueberzeugung, sie werde die Kosten dadurch vermindern. Nach der teil-weisen Absteckung der Trasse wurden die Arbeiten beim Wasserwerk aufgenommen. Zunächst wurde der linksseitige Straßenrand samt der Böschung angelegt und durch Stampfen des Erdreiches befestigt. Jetzt ist auch der rechtsseitige Straßenrand genau abgesteckt, was teilweise den Verkehr behindert, da sich die neue Trasse nicht überall mit der bisherigen deckt. Soweit die die Reichsstraße einsäumenden se etwas ausgeglichen, so besonders am südwestlichen Rande des Exerzierplatzes in Tezno, von dem ein Streifen »abgezwickt« wurde, um die Straßenkrümmung mit Dr. Jože Glonar betreffend die Volksliedersammlung »Stare žalostne«. Im Anhang des Heftes wird über das Ljubljanaer Theater und über die slowenischen Novitäten am Büchermärkte, in erster Reihe über die Bücher der »Slovenska Matica« berichtet. Bis Fra m, dem einstweiligen Endpunkt der Straßenmodernisierung, in einer Strek-ke von rund 10 Kilometer, in der Tržaška cesta von der Stadtgrenze beim Wasserwerk an gerechnet, wird der Straßenzug etwas gerader verlaufen. Die größeren Kurven bleiben, doch werden sie teilwei- EmteöaMeß m Der ©iowtsfei tQ ^ 's' . v M- . - ■ .. X « - W # ' v ■ ^ _______________ Rund 20.000 Bauern aus allen Teilen der Slowakei nahmen dieser Tage am Erntedankfest in PreSbarg teil. — Die Bi-uer.-rDo.L-s ucr tlarcu die Hau ... Laßen Prcüb...führte. kraft beibehalten werden, dann wird cS sicherlich Jahre dauern, bis die ArbeiK11 bis Fram werden beendet werden könnet Ueberdies wird der Straßenbau umso höher zu stehen kommen, je länger er dauert, da ja die Preise unaufhörlich steige" Kontrolle Der KedensmUei-Wräfe Das M a r k t i n s p e k t o r a t teilt nii*' Im Stadtbereich nehmen ab Montag-den 16. d. vier Kommissionen, bestehen aus Organen des städtischen Marktin-spektorates und der Polizei, eine Geben Prüfung und die statistische Aufnahm-aller Vorräte von Lebensbedarfsartikel11 vor. Diese Kommissionen suchten in ef' ster Linie die Magazins- und Lagerraum2 der hiesigen Kaufleute und Industrieun" ternehmungen auf. Bisher fanden sie keine Uebertretung der Verordnung über * Bekämpfung der Teuerung und der Spekulation vor bis auf einen Fall, in de111 die Stadtgenfeinde die zeitweilig5 Beschlagnahme von einer größeren Me*1' ge Leder und Ledersohlen im Werte von etwa 4 Millionen Dinar angeordnet hat Die weitere Entscheidung in dieser Angelegenheit wird das Bezirksgericht in Maribor fällen. — Ing. Večerje vi Č. ßkeMsmg I €e’r@ss£es lag©? zu ©regsisalpreesen im m„harp9®ia'\ v°n Slov. Bistrica gepflastert werden solini. Musikerjubiläum. In Studenci feierte Jter bekannte Harmonikakünstler Johann Juia r dt sein 45jähriges Musikjubi-i Um. Der Jubilar, der sich schon seit vie-Cn Jahren großer Popularität erfreut, war a'Us diesem Anlaß Gegenstand von Ehrungen seitens seiner Berufskollegen, die ihm aUch ein schönes Diplom überreichten. m. An Stelle eines Kranzes für die verdorbene Frau Hedwig Derniaö spendete Firma »Utensil! a«, Fabrik zur Er-^Ugung von Industriebedarfsartikeln in pobrezje bei Maribor, 150 Dinar für die Antduberkulosenliga in Maribor. — Herzchen Dank! * Ein großes Motorrad-Bahnrennen fin-Ct Sonntag, den 22. d. um 14.30 Uhr in jezno statt, an dem sich die besten Rennfahrer Jugoslawiens beteiligen werden. — Cranstalter ist die Motosektion des Au-*°klubs. Ab 13 Uhr Autobusverkehr. 7501 m. Wetterbericht vom 18. September, ® Uhr: Temperatur 18.2 Grad, Barometerstand 739 mm, Luftfeuchtigkeit 84%, wind dill. Gestrige Maximaltemperatur 22.1 Oksü, heutige Minimaltemperatur 7.9 Urad. Starke Esser, die eine sitzende Lebensweise führen und daher meistens hartleibig sind, trinken das natürliche ^ranz-Josef «-Bitterwasser ia Tagesga-Cn von 1 Glas, in etwas angewärmten zustande. Das altbewährte Franz-Josef-Wasser zeichnet sich durch sichere Wirk samkeit bei angenehmem Gebrauche aus t,ud ist überall erhältlich. Reg. S. br. 30474/35. Am teli® c. Trauung. In Celje wuirde der Kaufmann Herr Ivo Puncer mit Fräulein Olga Mimik getraut. Wir gratulieren! , c. Bestattung. In Teharje bei Celje wur-ae Gaspar Brečko, der mehrere Jah-[c krank darniederlag, unter zahlreicher Beteiligung zu Grabe getragen. Gaspar k'ccko erreichte das hohe Alter von 91 ahren. c. Feierstunde in der evangelischen ~hristuskirche. Sonntag, den 22. Septeni-Cr, findet unter Teilnahme der geistlichen und weltlichen Vertreter aller deut-^hen evangelischen Gemeinden im Drau-"anat in Celje die diesjährige Seniorats-Cgung statt. Aus diesem Anlasse wird aitl Abend vorher, also am Samstag, dem k September, abends um 8 Uhr 15 in 4er Christuskirche eine Feierstunde ab-Ledalten, die unter dem Gesamtthema ‘Volk und Kirche« steht. Dabei wird fkrr Senior Johann Baron aus Mari-b°r sprechen über »Kirche und Volk in ^eser Zeit«, Herr Pfarrer Dr. Gerhard V* a V über »Volkstum und Kirche bei aen Deutschen Bessarabiens«. Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es sich Jj'cht um einen Gottesdienst handelt und ab die Veranstaltung für jedermann, 0hne konfessionelle Beschränkung, bei reiem Eintritt zugänglich ist. , L. Es ist nichts so fein gesponnen, es ?wmt doch endlich an die Sonnen, sagt Ctn altes Sprichwort, über welches nun Cr Handelsjude Herr Markus Steiner a?s Sombor nachdenken mag, der in einem Lagerräume an der Mariborer-haße m Gaberje annähernd 3000 Kilo-Speck aufgestapelt hatte. Wällend der behördlich festgesetzte Höchstpreis für Speck mit 22 Dinar festgesetzt pk verkaufte Steiner seinen Speck im ^oßverkauf mit 25.10 Dinar je Kilo-*ramm. Steiner wird sich nun wegen leistreiberei zu verantworten haben. Bein Specklager in Celje aber wurde urch die Polizei beschlagnahmt. Der ^Peck wird voraussichtlich unter die ' tadtarmen verteilt werden. . c- Auf Regen folgt Sonnenschein. Nun 'st die Sonne wieder da und tut so wie ®lne schöne Frau nach »unentschuldig-611 Stunden«. Einen schöneren Snätsom-mertag, als es der Dienstag war, kann es gar nicht geben. Der Himmel blau and wolkenlos, die Sonne strahlend und d'e Fernsicht so klar wie Quellwasser, Urch nichts getrübt. Wie ganz anders Var es dagegen am Montag gewesen, nachdem bereits am Sonntag der Himmel 728.093 Besucher Im Änselbud DIE STATISTIK DER BADEGÄSTE VON 1930 BIS 1940. _ HEUER NUR 52.454 BADEGÄSTE AUF DER MARIBORER INSEL, DER PERLE DER DRAUSTADT. Unser schönes Inselbad tritt von Jahr zu Jahr immer mehr als zugkräftige Fremdenverkehrseinrichtung in den Vordergrund. Das Bad, das , im Jahre 1930 von der Mariborer Stadtgemeinde eröffnet BrilBesi Prezisior.s Ansicht unverbindlich Einfassungen ©. -■ ALEKSANDROVA 11 wurde, hat in diesem ersten Jahrzehnt seine ihm zugedachte Mission weit über den Rahmen der gehegten Erwartungen hinaus erfüllt. Nicht nur, daß sich der Lokalpatriot mit dem Bad förmlich verbunden fühlt, gibt cs doch von Saison zu Saison mehr auswärtige Gäste, die den Ruf des Inselbades weit über die Grenzen unserer engeren Heimat tragen. Das Inselbad, das heuer seine elfte Badesaison beschloß, besuchten in diesem ersten Jahrzehnt insgesamt 728,094 Ba- degäste. Den bisher größten Besuch wies der Sommer 1932 auf, in dem 87.782 Gäste gezählt wurden. Die ärmste Saison war die soeben abgelaufene, denn heuer gab es nur 52.454 Besucher, eine Ziffer, die angesichts des fast ununterbrochenen Regenwetters und der allgemeinen politischen Lage nicht überraschen kann. Nachstehend bringen wir die Statistik der bisherigen Badesaisonen in unserem Inselbad: 1930 gab es 71.264 Besucher 1931 » » 57.832 » 1932 » » 87.782 » 1933 » » 61.402 » 1934 » » 62952 » 1935 » » 72.024 » 1936 » » 64.063 1937 » » 66.542 1938 » » 56.423 1939 » » 75.383 1940 » » 52.454 Moderne Wunder unserer Madiochermen EIN BLICK INS BAD ČATEŠKE TOPLICE. Als ich unlängst einem Freunde die Miiiehung machte, ich müßte meine an Gelenkrheuma leidende Frau wieder nach Čateške toplice selncken, da peschimpfte cr mich fast, wie ich cs überhaupt wagen kann, sic in ein so ödes, düsteres Loch zu schicken. Man könne ja dort von Langeweile sterben, aber nicht gesund werden! Und dennoch habe ich mich entschlossen, sic wieder in dieses Bad zu schicken. Ja, wirklich, fast öde und düster ist die Gegend an der Save dort bei Brežice, und ganz einsam und wie weltvergessen lieg das Bad fast ganz versteckt zwischen den Wiesen und Feldern und Wald, welche vielfach von Überschwemmungen der Save heimgesucht werden. Und gerade wegen der fast heiligen Ruhe, welche dort herrscht, ist das Bad Čateške toplice in seiner Einfachheit, wenn auch vom jetzigen Besitzer, dem Grafen Dr. Attems schon stark modernisiert, gerade geeignet für wirkliche Kranke, welche im Bade nicht das geräuschvolle Weltleben, Musik, Tanz und alle anderen möglichen Vergnügungen suchen, sondern einzig und allein ihrer Krankheit loszuwerden wünschen. So war es mir auch erklärlich, daß ich anläßlich meines kurzen Verweilens in Čateške toplice die erfreuliche Tatsache feststellen konnte, daß trotz der heranrückenden Herbstzeit mit ihrem unverläßlichen Wetter und den schon kalten Nächten noch immer tagtäglich neue Heilungssuchende eintreffen, meistens Leute wieder einmal alle seine Schleusen geöffnet hatte. Hochwasser, Überschwemmungen, wohin man schaute. Die Sann stand nahezu vier Meter über dem Normalen. Die Stadtparkallee, der Masaryk-kai, große Teile von Cret, Zavodna und Langenfeld, das Glacis und viele Keller standen unter Wasser. Beim Eisenbahndurchlaß zunächst der »Post« mußte wieder ein Notsteg errichtet werden, um den Verkehr zwischen Zavodna und dem Stadtinneren zu ermöglichen. Der Schaden, den die Überschwemmungen angerichtet haben, ist auch diesmal wieder sehr bedeutend. Nun aber scheint die Sonne wieder und läßt uns alles Ungemach der letzten Tage umso leichter wieder vergessen. c. Kino Metropol, Mittwoch und Donnerstag das französische Filmdrama »Die Verführerin«, ein packendes Filmgeschehen aus der Sahara, der größten Wüste der Erde. Wir lernen die Saharalandschaft und das schwere Dasein seiner Bewohneroder Araber, Tuareg und Mauren kennen. Es spielt auch Martha La-barr mit, ein neuer Stern am großen Filmhimmel. aus dem Bauernstände aus Slowenien und Kroatien, aber auch aus dem Banat. Wenn sich auch das Bad čateške toplice nicht mit Rogaška Slatina oder Dobrna oder Slatina Radenci, was die Größe der Badeanlagen betrifft, messen kann, so muß ich feststellen, daß es sich einer verhältnismäßig großen Frequenz erfreut, welche sich von Jahr zu Jahr steigert. So hatte es im Jahre 1937 rund 1300, im Jahre 1938 rund 1400, im Jahre 1939 rund 1550 Gäste und auch heuer ist — trotz der unsicheren weltpolitischen Lage und der wirtschaftlichen Ungewißheit — die Frequenz wiederum gestiegen. Dies ist einfach nur damit zu erklären, daß das wirklich heilungbringende hpch-gradig radioaktive Wasser der Therme, welche bis jetzt unter allen Radiothermen unseres Staates die höchste natürliche Temperatur bis 59“ C aufweist, bis jetzt Wunder der Heilung geschaffen hat. Der liebenswürdige Badearzt Herr Dr. Peček hat mir in einer kurzen Unterredung einige recht interessante Fälle von Ischiati-kern und Gelenksrheumatikern erzählt, welche schon alle möglichen Injektions-, klinische und sonstige Kuren in vielen Spitälern durchgemacht habe, ohne daß sich ihr Leiden gebessert hätte, und nur noch mit einer leisen Hoffnung nach čateške toplice gekommen sind, von dort aber vollkommen gesund und arbeitsfähig nach einer nur zwei- bis dreiwöchigen Wasserkur entlassen werden konnten. Solcher Beispiele könnte man heute schon namentlich Hunderte und abermals Hunderte aufzählen. Auch sind bis jetzt schon viele Fälle einer völligen Heilung des erhöhten Blutdruckes von Balneolo-gen selbst festgestellt und auch publizistisch behandelt worden. Man kann es wirklich als ein modernes Wunder betrachten, wenn ein Ischiaskranker, welcher nicht einmal gehen oder höchstens einige Schritte mühselig mit Hilfe von Krücken machen konnte, nach 20 Bädern in Čateške toplice ohne Schmerzen und arbeitsfähig freudig nach Hause fuhr. Ihr alle mit Ischias, Gelenks, und Muskelrheuma, erhöhtem Blutdruck, Neuralgie und Neurasthenie, chronischen Katarrhen, Atrophien, Frauenkrankheiten usw.: vertraut euch dem Bade in čateške toplice an! Wenn auch schon der Herbst da ist, es ist noch immer Zeit, denn das Bad kann in sehr dringenden Fällen sogar im Winter benützt werden. S. Der junge Mann: »Fräulein Inge, ich möchte jetzt gern »Im tiefen Keller« singen. Würden Sie wohl Lust haben, mich zu begleiten?« Fräulein Inge: »O gewiß, Herr Eberhard. Aber gehen Sie bitte voraus, es braucht ja nicht gleich dieser oder jener Gast zu merken.« Burg-Tonkino. Der mitreißende Lustspielschlager »Das Abenteuer geht weiter...« Eine schmissige Handlung mit prickelndem Humor, neuesten Schlagern und erstklassigen Darstellern. In den Hauptrollen Paul Kemp, Johannes Hee-sters, Maria Tasnady und Theo Lingen, . Es folgt der Großfilm »Die vier Töchter des Professors Lemp«. Esplanade-Tonkino. Die Premiere des ausgezeichneten Großfilmes »Hotel Imperial« mit der bekannten Schönheit Isa Miranda, Ray Milland und Ernst Verebes. Ein Liebesdrama zwischen einem österrei-hischen Husarenoffizier und einer charmanten Polin. Der gewaltige Inhalt dieses schönen Films wird von herrlichen Liedern der Donkosaken begleitet. Union-Tonkino. Mittwoch u. Donnerstag der original polnische Film »Gespenst der Straße«. Ein Film voll Mystik und Verwicklungen. — Freitag der spannende und sensationelle Coyboy-Film »Zoro, der Rächer«. Freitag, 20. September. Ljubljana, 7 Uhr Nachr., Frühkonzert. 12 Slow. Volkslieder. 18 Frauenstunde. 18.20 PI. 19 Nachr., Nationalvortrag. 20 PL 20.30 Opernmusik. — Beograd, 17.25 Konzert. 18.30 PI. 19 Nachr., Nationalvor. tärg. 20 Vortrag. 20.20 Sinfoniekonzert. — Budapest, 13.20 Volkslieder. 18.20 Zigeunermusik. 20.10 Opernorchester. — Rom, 19.40 Unterhaltungsmusik. 20.30 Abendmusik. — Beromünster, 12 Konzert. 19 RO. 20 Oper von Verdi. — Prag, 17.30 Blasmusik. 19.25 Volksmusik. 20.45 Abendmusik. — Toulouse, 19 Volkslieder. 21.15 Sinfoniekonzert. — Großdeutscher Rundfunk, 16 Konzert. 18 Blasmusik. 20 Bunte Melodien. ZZa§ Wetter Wettervorhersage für Donnerstag: Vorwiegend heiter, beständiger Weiter. Zunahme der Temperatur zu erwarten. Vpothekennachtölenst Bis einschließlich 20. d. versehen die Mariahilf-Apotheke (Mr. König) in der Aleksandrova cesta 1, Tel. 21-79, und die St. Antonius-Apotheke (Mr. Albaneže) m der Frankopanova ul. 18, Tel. 27-02, den Nachtdienst. LE. ÄLMÄL UMS_______________________ Ein schlagfertiger Straßenbahnschaffner In Italien, wo man sehr streng mit dem Berühren der Eisenbahnpolster durch die Füße ist — Ausstrecken ohne Zeitung unter den Schuhen ist auch auf den Holzbänken der dritten Klasse strafbar —, spielte sich folgende ergötzliche Szene ab. In einem Zug, der zu einem kleinen Villenort fuhr, sassen eine anspruchsvolle Dame und ihr kleiner Hund bequem nebeneinander auf den Polstern der Bank. Der kontrollierende Beamte sieht es und sagt: »Signora, der Hund kann nicht auf dem Sitz bleiben.« — »Wieso?« fragt entrüstet die Dame, »er hat seinen Platz bezahlt. Er hat also das volle Recht, ihn zu benützen, nicht wahr?« schließt sie triumphierend. »Ganz recht«, sagt der Schaffner, »aber in diesem Fall müssen Sie ihn ordentlich sitzen lassen, denn die Vorschriften verbieten, daß jemand seine Füße auf die Polster legt.« Wie alt ist der Floh? Der älteste Floh der Welt wurde einmal von einem Fischer an der ostpreußischen Samlandküste gefangen. Nicht in dem Sinne, wie man gemeinhin Flöhe fängt — vielmehr war dieser Floh cingeschlossen in ein winziges Stückchen Bernstein, das der Fischer aus der Ostsee fischte. Als man das leuchtende Stück Bernstein betrachtete — siehe, da saß wie in einer goldenen Kapsel ein Floh. Ein Floh, der Millionen von Jahren alt sein mag und der doch ganz unverkennbar genau der gleiche ist wie seine heutigen Artgenossen. UJItlsthoBliche für Zuaoila Ende Juli weilte bekanntlich eine jugoslawische Abordnung in der Türesi, um hier Verhandlungen wegen der Lieferung größerer Mengen von Baumwolle zu führen. Im Anschluß an diese Verhandlungen traf Ende August eine türkische Delegation in Beograd ein, mit der Aufgabe, die bereits eingeleiteten Besprechungen zu ei nem positiven Abschluß zu bringen. Die Verhandlungen führten auch tatsächlich dazu, daß die Lieferung von 3000 t türkischer Baumwolle nach Jugoslawien abgeschlossen wurde. In Uebereinstimmung mit diesem Abkommen wird die Türkei 500.000 kg »Akala«-Baumwolle, 50.000 kg »Cleveland«-Baumwolle und 2 Mill. kg »Jerli«-Baumwolle nach Jugoslawien aus führen, und zwar cif Istanbul zum Preise von 39 bis 51.50 Cent je kg. Der jugoslawische Bedarf an Baumwol ie stellt sich pro Jahr auf durchschnittlich 2500 bis . 300 Waggons. Im Lande selbst wurden im Jahre 1939 nur 36,5 Waggon erzeugt, d. i. eine Menge,.die angesichts des großen Bedarfs überhaupt nicht ins Gewicht fällt. Vor dem Krieg bezog Jugo slawien Rohbaumwolle in erster Linie aus Indien und Amerika. Die Baumwollgarne kamen vornehmlich aus dem Protektorat, aus Deutschland und aus Italien. Im Zusammenhang mit der Blockade ist nun die Einfuhr von Baumwolle .aus Indien und Amerika vollkommen unterbrochen. Auch beim Import von Baumwollgarnen haben sich die größten Schwierigkeiten ergeben, und erst jetzt ist es nach vieler Mühe geglückt, von Italien die Lieferung bestimm I ter Mengen von. Baumwollgarnen zugesagt zu erhalten. Von besonderer Wichtigkeit ist in dem Zusammenhang die Tatsache, daß die Be mühungen Jugoslawiens, größere Mengen vom Rohbaumwolle aus Sowjetrußland einzuführen, bis jetzt ohne praktisches Ergebnis blieben. Die Folge davon ist, daß die jugoslawische Textilindustrie augenblicklich fast zur Gänze äuf die Baumwolleinfuhr aus der Türkei angewiesen ist. Das eingangs erwähnte Abkommen zwischen Beograd und Ankara muß unter solchen Umständen als ein nicht zu unterschätzender Erfolg für die jugoslawische Wirtschaft angesehen werden. . Bei der Gelegenheit sei vermerkt, daß die türkische Baumwollernte im verg. genen Jahre rund 300.000 Ballen (1 Ballen — rund 200 kg) mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 8 bis 9 Prozent erreichte. Davon entfielen auf die Sorte »Akala« etwa 25, auf die Sorte »Cleveland« weitere 25 und auf die Sorte »Jerli« 50%. Für die Ausfuhr kommt in erster Linie die Sor te »Jerli« in Betracht, und zwar hier wiederum »Jerli I« und »Jerli II«, die der indischen »Surat«-Sorte am nächsten kommt. Die Baumwollernte des heurigen Jahres dürfte, nach den neuesten Informationen die vorjährige Ernte um etwa 25 bis 30% übersteigen. Es darf also mit einer Gesamternte von etwa 400.000 Ballen, d. s. rund 80 Mill. kg, gerechnet werden. Das orMMsiMe feröifcöe Dm RIESIGE ENTWICKLUNG DES GENOSSENSCHAFTSWESENS. — GRÜNDUNG GENOSSENSCHAFTLICHER INDUSTRIEN IN SICHT. In den letzten Tagen hatten die Leser unserer Zeitungen das Vergnügen, Berichte über den stürmischen Verlauf der Generalversammlung des Hauptverbandes der serbischen landwirtschaftlichen Genossenschaften in Beograd zu lesen. Leider mangelte es in diesen Berichten an einer objektiven Feststellung, daß das serbische landwirtschaftliche Genossenschaftswesen ein wesentlicher Faktor in der gesamtstaatlichen Wirtschaft ist. Wir wollen hier das versäumte nachholen und einen kurzen Ueberbiick vorlegen: Der Hauptverband der serbischen landwirtschaftlichen Genossenschaften ist die größte und die älteste wirtschaftlich-soziale Organisation des serbischen Dorfes und sozusagen ein Barometer des wirtschaftlichen und sozialen Lebens im serbischen Dorf. 3647 Genossenschaften aus 248 Bezirken des ganzen Staates mit Ausnahme Sloweniens und aus vielen Tausenden von Gemeinden sind im Haupt-verbande organisiert. In diesen Genossenschaften sind rund 300.000 Bauern organisiert, was samt den Familienmitgliedern 1,500.000 genossenschaftlich organisierte Seelen ausmacht. Der Hauptverband hatte im Jahre 1939 einen Umsatz von 6 Milliarden Din. Von den 3647 Genossenschaften waren 1819 Konsumgenossenschaften, welche die größte Prosperität aufweisen. Weiters gab es 1077 Kreditgenossenschaften, 353 Viehzucht-, 95 Getreibe-, 70 Milch-, 55 Weinbau-, 30 Obstzucht-, 16 Fischergenossenschaften usw. In letzter Zeit hat sich der Hauptverband besonders der Gründung von Produktivgenossenschaften gewidmet, deren es heute schon 724 gibt. Vor allem aber widmet der Hauptverband den-größten Teil seiner Arbeit dem Verkauf landwirtschaftlicher Produkte den Mitgliedern seiner Genossenschaften zu wenigstens teilweise gerechten Preisen. Um seine Aufgabe voll und ganz erfüllen zu können und auf allen Gebieten des genossenschaftlichen Schaffens immer zur Stelle zu sein, hat der Haupfverband für die Hauptzweige der genossenschaft- lichen Tätigkeit Zentralen errichtet. Für die Beschaffung von landwirtschaftlichen Konsumartikeln besteht die landwirtschaftliche Konsumgenossenschaftszentrale. Die Viehzuchtgenossenschaftszentrale hat im vergangenen Jahr Vieh im Werte von 91,201.000 Din ausgeführt. Die Produktivgenossenschaftszentrale hat landwirtschaftliche Produkte (hauptsächlich Weizen, Mais, Baumwolle und Gerste im Werte von 37,634.382 Din verkauft. Gegenwärtig beschäftigt sich die Leitung des Hauptverbandes mit der Frage der Gründung genossenschaftlicher Industrien, was das Endideal der genossenschaftlichen Bewegung ist, um auf diese Weise das Mißverhältnis zwischen den Preisen der landwirtschaftlichen und Industrieprodukte aus der Welt zu schaffen. Vorerst wird der Hauptverband seine Tätigkeit der genossenschaftlichen Mühlenindustrie widmen und hat zu diesem Zweck schon mehrere Mühlen angekauft. Später wird er auch andere Industrien auf genossenschaftlicher Grundlage gründen. icfife Ljubljana, 17. Sept. Devisen: London 178.38—181.58 (im freien Verkehr 220.60—223.80), Newyork 4425—4485 (5480—5520), Zürich 1009.84—1019.84 (1247.90—1257.90), deutsche Clearing- schecks 14.70—14.90. Zagreb, 17. d. Staatswerte: 2V2% Kriegsschaden 439—440, 4% Agrar 51—0, 4°/o Nordagrar 51.50—0, 6% Beg- lulc 0 78, 6°/o dalmat. Agrar 0—70.50, 0% Forstobligationen 0—70, 7°/o Stabilisationsanleihe 93—0, 7% Investitionsanleihe 98—0, 7% Seligman 100—0, 7% Blair 94—0, 8% Blair 99—100; Nationalbank 0—7800, Priv, Agrarbank 0—192. Staat zusammen mit seinen Institutionen an der Nationalbank höchstens mit 20°/o beteiligt sein. Die Leitung wird vom König ernannt. Der Finanzminister wird ermächtigt, auf Grund der Aenderungen ein anderes Statut der Emissionsbank vorzuschreiben. X Der neue Zucker wird, da die Zuk-kerfabriken Jugoslawiens die Rübenverarbeitung bereits aufgenommen haben, in einigen Tagen in den Handel kommen. X Die Preise für Exportäpfel nach Deutschland wurden von der Pri-zad ab 24. d. wie folgt festgesetzt: Tafeläpfel 25, Kommerzäpfel 18 und Preßäpfel 10 Mark pro Meterzentner, franko deutsch-jugoslawische Grenze. Wird die Ware über Ungarn nach Deutschland versandt, so erhöhen sich die Preise um 1.50 Mark pro Meterzentner. X In der Frage der Paraphinknappheit ist in Beograd für den heutigen Mittwoch eine Konferenz der am Vertrieb dieses wichtigen Artikels interessierten Kreise angesetzt. Es handelt sieh darum, Para-phiti, das Jugoslawien früher aus Polen bezog, jetzt aus Rußland zu erhalten. Es werden entsprechende Schritte unternommen werden, um die jugoslawische Kerzenindustrie wenigstens teilweise mit Pa-raphin und dessen Derivaten zu beliefern. X Treibstoffgewinmmg aus Lignit. In Italien wurden in der letzten Zeit Proben mit der Erzeugung einer neuen Treibstoff art durchgeführt, wobei zum erstenmale jugoslawisches Lignit verwendet wurde.. Die Proben haben ein gutes Resultat ergeben. Es wurde festgestellt, daß das jugoslawische Lignit sehr gut ver wendbär ist und daß einer größeren Ein^ fuhr dieses Rohstoffes aus Jugoslawien nichts entgegensteht, da die Preise des Ligmts durchaus entsprechend sind. X Die rumänischen Petroleumaktic*1 werden überstempelt und wurde die die5' bezügliche Frist jetzt bis 12. Oktober vef' längert. Die Aktien werden fortan aU den Inhaber lauten, der bei der Abstefl1' pelung den Nachweis zu erbringen ha» wann er die Aktien erworben hat. Die iu' goslawischen Aktienbesitzer haben sich diesbezüglich an die rumänische Gesandt' schaft in Beograd zu wenden. X Ungarns Weinbedarf nicht gedeckt-Budapest, Sept. Der Ernteverlust *n' ungarischen Weinbau wird auf 80 bis 9° Prozent beziffert. Im Revier von Toka! rechnet man heuer mit einem Ertrag von höchstens 10.000—15.000 hl gegetl 100.000 hl im Jahre 1939. Für gar/z Ungarn lauten die Schätzungen von fachlicher Seite auf höchstens 2 Mill. hl. Dazu kommt noch ein Vorrat an Ältweitt von etwa 1 Mill. Demgegenüber betrag-der Inlandsbedarf bei normalem Vef' brauch etwa 3,6 Mill. hl. Die für diesen Herbst zu erwartende Ernte wird als° auch unter voller Berücksichtigung de* allen Weinvorräte keineswegs ausreicliet*, um den heimischen Bedarf zu decken. X Ungarisches Erdöl wird erschlösse ' Berlin, Sept. Im Zuge der intensive11 Erschließung des europäischen Wirt' schaftsraumes liegt es, wenn zwischen dem führenden Konzern der deutschen Kaliindustrje, der Wintershall A. G. und dem Königlich-Ungarischen Industrien*1' nisterium ein Schürf- und Konzessionsvertrag auf Erdöl und Erdgas in dem südöstlichen Teil Ungarns abgeschlossen worden ist. Aus der Tatsache des Vertragsabschlusses kann gefolgert werden, daß die deutschen Fachleute in diesen* Bezirk Ungarns größere Erdöllager vermuten. Der SSK. Marathon bringt am Sonntag, den 22. d. gleich zwei Sportveranstaltungen am Bachern zur Durchführung. Auf der neuen Bachernstraße und zwar bei der Abzweigung der Zufahrtstraße zum »Pohorski dom« bzw. zur »Ma riborska koča« wird um 11 Uhr der Start zu einem Berg-Radrennen erfolgen. Die Strecke führt entlang der neuen Bachernstraße bis zur letzten großen Kurve vor Sv. Areh, wo sie nach rechts einbiegt und über den alten Waldweg ihren weiteren Verlauf nimmt. Das Ziel wurde beim »Pohorski dom« improvisiert. Die Gesamtstrecke beträgt ca. 12 Kilometer. Bachern Gleichzeitig geht in herkömmlicher Ws*' se der traditionelle Waldlauf von Sy-Areh bis zum »Pohorski dom« vor sieft der außer unseren Langstrecklern erstm*1' lig auch lunsere Skimatadore am Stao vereinigen wird. Der Start erfolgt gleich falls- um 11 Uhr vor der »Ruška koča«-Die Strecke beträgt ca. 4700 Meter. G2' wertet werden die Einzelplacements s<*' wie die der Mannschaften zu drei Mat*11, Nach Abschluß beider Rennen findet i*11 »Pohorski dom« eine Sportlerzusamme*]' kunft statt, in deren Rahmen auch die Pre15 Verteilung vorgenommen werden wird X Die Verstaatlichung der Nationalbank ist jetzt perfekt. Das Beograder Amtsblatt veröffentlichte gestern eine mit Gesetzeskraft ausgestattete Verordnung, mit der das Gesetz über die Nationa-ibank i teilweise geändert wird. Darnach darf der ©fari sur Kroaifeu-KunSsahri Am Freitag, den 20. September nimmt in Zagreb die über insgesamt 620 Kilometer führende Radrundfahrt durch Kroatien ihren Anfang. Der Start erfolgt um 7.30 Uhr vor dem Nationaltheater in Zagreb, während das Ziel in das Stadion des SK. Concordia verlegt wurde. Die ersten Wettbewerber dürften Sonntag nachmittags um 16 Uhr im Stadion ein-treffen. Das Rennen weist drei Etappen mit abermals drei Teilstrecken auf. Die erste Etappe führt von Zagreb nach Bihač (211 km), die zweite von B i-hač nach Sušak (210 km) und die dritte von Sušak nach Z a gr e b (201 km). Für die Sieger sowie auch für die Etappensieger sind zahlreiche Ehrenpreise ausgesetzt. An der Spitze des Ehrenkomitees steht Banus Dr. š u b a-š i č. : Der Tenniskampf Maribor — Ljubljana, der schon mehrere Male verschoben werden mußte und zuletzt für den 22. d. anberaumt war, dürfte heuer kaum noch zum Austrag kommen. : In Graz schloß ein Leichtathletikkampf Graz — Wien 99:87 zugunsten der Wiener Athleten. : Ein Radrennen bringt am Sonntag der SK. Ed in stvo auf der Strecke št. Vid-Kranj—Brezje—Bled—Tržič—št, Vid (120 Kilometer) zur Durchführung. Die JuniO' renstrecke führt nur bis Podbrezje und ist 70 km lang. : Deutschland siegt im Leichtathletik* kanspf gegen Italien. Die deutsche Leicht' athletikauswahl behielt in Turin mit 94-J gegen 83.5 Punkte über Italien die Oberhand. : Deutschland — Slowakei 1:0. h* Preßburg schlug die deutsche Fußball' mannschaft das Nationaltheam der SD' wakei mit 1:0. : Die Mittelschüler - Schwimmeister' schäften von Slowenien kommen a>** Sonntag, den 22. d. in Ljubljana zur Durchführung. Gleichzeitig wird auch e"1 Wasserballturnier abgehalten. : In Ljubljana findet am 22. d. eil* großangelegtes leichtathletisches Turnier statt, an dem sich auch eine starke Aus' wähl aus Maribor beteiligen wird. Ver anstalter ist der SK. Ilirija. : In Vršac findet am kommenden Sonntag ein großangelegtes Tennisturnier statt, zu dem auch mehrere Mariborer Spieler eingeladen worden sind. : Ein Leichtathletikkampf Kroatien-" Slowakei wurde für den 29. d. vereinbart-Das Treffen wird in Zagreb vor sich gehen. : Ihren 37. Weltrekord stellte die üa' nische Schwimmerin Ragnhild Hvege*\ über 390 in 3:42.5 auf. Die vier Kriegsschauplätze in Afrika Die llalienifch-engllfchen Kämpfe Wielen sich in Kenya, Sudan, SvmaNanS und Aegypten ab / Zn Gomallen ist Me Entscheidung zugunsten StaSiens bereite gefallen / Nun tritt Aegypten in den Bvroergrunö kürzlich erschien in der deutschen rcsse ein Aufsatz aus der Feder des be-^nnten Militärschriftstellers General a. , • Paul Hasse über den Kolonialkrieg llv Afrika. General Hasse kommt zu Agenden Feststellungen: |talien hat mit großer Ruhe und Sicheret den richtigen Augenblick zum Beginn Jettes afrikanischen Krieges erkannt. |/ach dem Waffenstillstand hatte Italien en Rücken frei, der andernfalls von Tu-1e$ien und auch von Dschibuti aus durch ,le französischen Kolonialtruppen bc. r°ht gewesen wäre. So war im Mitteler eine Bedrohung durch französische eestreitkräfte ausgeschaltet. Es blieb ”Ur ein Feind, England. Und diesem fühl-' s*ch das junge faschistische Italien von °rnherein überlegen. Denn Englands ytittel und Leistungsfähigkeit waren Urch Deutschland in hohem Grade er. Schüttert und gebunden. England hatte es n'cht mehr in der Hand, seine Machtmittel. 'oni Flotte, Luftwaffe, Heer und Ko- nialtruppen, sowie den Nachschub von vaffen und Munition da einzusetzen, wo Cs wollte. Seine Flotte war durch die in dem weiten zersplittert und außerdem waren beson- Men Aufgaben, die sie mpire erfüllen sollte, Runden, und ers an Kreuzern und Jägern schon star-e Einbuße zu verzeichnen. Die britische Uftwaffe an sich schien der deutschen Und italienischen an Zahl und Ausbildung Unterlegen, hatte dauernd schwere Ver. nste, die sie nicht auszugleichen vermochte. Das englische Heer, in seinen nsten Teilen, dem Expeditionskorps, in •ändern schwer geschlagen und aller schweren Waffen beraubt, war — von er unbestreitbaren persönlichen Tapfer, *'t des einzelnen abgesehen — nach ’ttbrung und Leistung von jeher nur mit-mimäßig gewesen. Die britischen Streit-räfte konnten auch kaum noch räumlich ^scfioben werden, angesichts der Ge-ahren der Schiffahrt und des Mangels an onnage. Die Möglichkeiten zum Auffül-Cn waren begrenzt, da die Kolonien sich nUr widerstrebend bereit zeigten, neue nterstützungen zu entsenden. Nach dem l'bbigen Verlust aller schweren Waffen 41 Flandern wird es kaum möglich ge-Wfisen sein, die englischen Heimattruppen neu und vollständig auszurüsten. Erst re„cht ist es ausgeschlossen, daß die in Afrika stehenden Kolonialtruppen den unentbehrlichen Nachschub an Waffen und Usrüstungsgegenständen erhalten. Ägyp-en endlich hat sich trotz starken englischen Druckes bisher wenigstens mit Er. ”*8 geweigert, Italien den Krieg zu er-k‘ären. Allerdings mußten die Aegypter !hre Auflehnung gegen die Wünsche Eng ands damit büßen, daß die Engländer ih Ilen ihre schweren Waffen gewaltsam "'«nahmen. Italien seinerseits hatte den afrikanischen Krieg mit der ganzen Sorgfalt und mlstrebigkeit vorbereitet, die den Ach-^enmächten eigen sind, und die ihre die ganze Welt überraschenden Erfolge erklä ren. Eine durch Marschall Balbos unsterb liches Verdienst geschaffene Luftwaffe, modern ausgebildet, und daneben eine junge, tatendurstige Flotte, die außer einer starken U-BootiWaffe die beiden modernsten Schlachtschiffe der Welt ihr eigen nennt, und schließlich ein Heer von Weißen und Eingeborenen, an Ausrüstung und Zahl den Engländern überlegen: auf Von der Nordspitze Abessiniens, dem ehemaligen Eritrea, aus sind die Italiener mit starken Kräften in drei Kampfgruppen in den anglo-ägyptischen Sudan eingedrungen und haben das stark befestigte Kassala und damit eine der beiden von Port Sudan nach Sennar führenden Eisen bahnlinien erobert. 600 km südlich davon haben die Italiener das ebenfalls stark be. Funlbllö aus London König Georg VI. (mit Schildmütze, links neben dem Mann mit Stahlhelm) besichtigt die Trümmer und Schutthaufen in einer militärisch wichtigen Gegend Englands. diese stolze Streitmacht gestützt, trat Italien im Juni in den Krieg ein. Die Kämpfe begannen mit Luftangriffen auf englische Stützpunkte, wie besonders auf Malta und die Seefestung Haifa. Die geschilderten Unternehmungen bilden jedoch nur den Auftakt für die Entscheidungskämpfe in Afrika. Hier sind es v i e r Kriegsschauplätze, auf denen gekämpft wird: Kenya, Sudan, Britisch-Somaliland und Aegypten. ln Kenya haben die Italiener die wich tige Grenzstadt Moyale mit dem Fort Har rington, im Westen des zwischen Abessinien und Italienisch-Somali tief ln das italienische Gebiet einspringenden Zipfels von Kenya gelegen, ln harten Kämpfen gegen beste englische Kolonialtruppen er obert. Im Anschluß daran haben sie den ganzen Zipfel bis Eilla DarguIIa in ihren Besitz gebracht und damit die Grenze um rund 300 km verkürzt. t ‘S-w 'iÄiÄM »Sei ' '\v' ;V .... .-■.j-.r-" festigte und durch eine Karawanenstraße mit der Bahn verbundene Gallabat und weitere 600 km südlich von Gallabat die Grenzstadt Gesan und südlich davon Kur muk erobert. Die italienische Streitmacht an der Sudanfront ist durch Panzerverbände und Luftstreitkräfte verstärkt und den englischen Truppen unzweifelhaft überlegen. Erreichen die Italiener aus dieser breiten Front heraus Khartum oder Senar und damit die zweite aus dem Sudan nach Atbaa und Port Sudan führende Bahnlinie — und daran ist kaum zu zwei- feln —, dann ist der ganze südliche Sudan, Uganda und Kenya von . der Verbindung mit Aegypten und damit von allen Verstärkungen und Ergänzungen abgeschnitten. Die entscheidende Operation aber ist mittlerweile in Britisch-Somaliland durchgeführt worden. Hier waren die Italiener in vier starken, modern ausgestatteten und durch starke Luftstreitkräfte unterstützten Kampfgruppen einge-drungen. Ueber Berbera weht seit dem 15. August die italienische Trikolore. Das stolze britische Empire hat das Somaliland preisgegeben, ohne sich • zum entscheidenden Kampfe zu stellen. Ein schwe rer Prestigeverlust für England im Nahen Osten! Von dem auf der arabischen Halb insei gelegenen Stützpunkt Aden, der wie derholt von der italienischen Luftwaffe er folgreich bombardiert worden ist, konnten die Engländer keine Hilfe erwarten. Dagegen machen sich unter den Arabern Hadramauts im Südzipfel der arabischen Halbinsel revolutionäre Bewegungen gegen England bemerkbar, die durch die mi litärischen Erfolge Italiens ausgelöst sind. !.Es ist höchstwahrscheinlich, daß sie an iUinfang und Stärke zunehmen werden, nachdem Berbera in italienischem Besitz ist und Aden vermehrt von der Luftwaffe angegriffen wird. Aber auch abgesehen von dieser Wahrscheinlichkeit bedeutet der italienische Besitz der Häfen von Zella und Berbera eine starke Bedrohung der Einfahrt in das Rote Meer, d. h. des Weges, auf dem bisher noch Hilfstruppen u. Waren aus Indien und Australien nach Afrika und Europa gelangen konnten. Die vierte Kampfzone Italiens liegt an der ägyptischen Grenze. Sie ist militärisch wie politisch die enfscheidenste, tritt aber aus zwei gewichtigen Gründen vorläufig noch zurück. Einmal deswegen, weil zwischen! dem italienischen Libyen, bzw. der Cyrenaika und der englischen Front in Aegypten die wasserlose libysche Wüste liegt. Ein mit größeren Verbänden quer durch die Wüste geführter .Angriff könnte leicht am Wassermangel scheitern, wenn er nicht in einem Zuge bis an den Nil führt. Diese letztere Wahrscheinlichkeit ist aber vorläufig noch gering, da auch die englische Abwehr sich natürlich der Bedeutung ihrer Aufgabe bewußt ist. Zum zweiten befindet sich Ita lien mit Aegypten noch nicht im Kriegszu stand und hat — im Gegensatz zu England — auch gar kein Interesse daran, diesen Zustand herbeizuführen. (Anm. d. Red.: Mittlerweile hat die italienische Offensive gegen Aegypten bereits begonnen.) mm: Zufammmbmch der pf sive" to 0ü5oftetsropa Deutsches Schnellboot beim Auslaufen Wien, Sept. (UTA). Das Wiener Institut für Konjunkturforschung befaßt sich in seinem letzten Monatsbericht mit dem Zusammenbruch der britischen Wirtschaftsoffensive in Südost-Europa. Drei Phasen der britischen Wirtschafts-offensive in Südosteuropa heben sich deutlich voneinander ab. In der ersten Phase richtete sich der wirtschaftspolitische Kampf gegen Italien. Er begann um die Jahreswende 1935/36 in Verbindung mit den Sanktionen des Völkerbundes, die in der Zeit vom November 1935 bis zum Juli 1936 durchgeführt wurden. Wirtschaftlich konzentrierte sich dabei die britische Interessenpolitik im wesentlichen auf Jugoslawien und die Türkei. Die zweite Phase der britischen Wirtschaftsoffensive umfaßt die Zeit vom Frühjahr 1938 bis zum August 1939. Zu ihren Methoden gehörten in diesem Abschnitt vor allem Anleihegewährungen und Anleiheangebote, spontane Großkäu- fe zu Kriegsvorratszwecken, handelspolitische Sonderabmachungen, Gründung zwischenstaatlicher Handelskammern sowie Wirtschafts- und Kulturpropaganda. Alle diese Aktionen ließen das seit 1937 in den Mittelpunkt rückende Motiv, ein »Gegengewicht gegen die deutsche Wirtschaftsexpansion und den wachsenden politischen Einfluß Deutschlands auf dem Balkan und im Nahen Osten« zu schaffen, bereits mehr oder weniger unverhüllt erkennen. Das Ziel, das der »Offensive« gesteckt war, hat sie auch in dieser zweiten Phase nicht erreicht. Der großdeutsche Anteil an der Gesamtausfuhr von Südosteuropa (Bulgarien, Griechenland, Jugoslawien, Rumänien, Ungarn, Türkei) stieg in den drei Jahren von 1938 bis 1939 von 26,1 auf 40,2%, während in der gleichen Zeit der britische Anteil von 8,8 auf 8,4% zurückging. Ebenso stieg der großdeutsche Anteil an der südosteuropäischen Gesamteinfuhr von 32,6% im Jahre 1937 »Mariborer Zeitung« Nummer 212. 8 auf 45,6% im Jahre 1939, während in der selben Zeit der britische Anteil von 7,8% auf 6,2% sank. Die dritte Phase reicht vom Kriegsausbruch bis zum Zusammenbruch Frankreichs und dem Eintritt Italiens in den Krieg im Juni 1940. In ihr trat die britische »Offensive« unter den neuen einheitlichen Aspekt der Störung der Versorgung Deutschlands mit kriegswichtigen Gütern. Bereits im Spärtlierbst 1939 stellte sich jedoch eindeutig heraus, daß c" Aufrechterhaltung der deutschen Versorgung aus dem Südosten nur noch eine Frage der Kosten, aber kein grundsätzliches Problem mehr war. Bei dem wirtschaftlichen Kampf kann man nach englischen Quellen zwei Methoden unterscheiden, die die Briten anzuwenden beabsichtigten. Die erste, »direkte« Methode sollte die Ausfuhr kriegswichtiger Waren aus den Südostländern durch Hochtreiben der Preise und durch »Trutzkäufe« unmittelbar verhindern, die zweite, »indirekte« Methode sollte durch ein groß- zügiges Export-Dumping versuchen, die deutsche Ware aus dem Südosten zu verdränge, sodaß es Deutschland immer stärker an Gegenwerten zur Bezahlung seiner Einfuhren gefehlt hätte. Am Ende der dritten blockadepolit'schen Phase der britischen Wirtst haftsoffensive in Südost. europa stand jedoch abermals ein vollständiger Zusammenbruch aller Kampfmaßnahmen u. ein fast völliger Abbruch aller Handelsbeziehungen. Während der britischen »Wirtschaftsoffensive« haben im Südosten zwei verschiedene writschaftliche und politische Gesinnungen gegeneinander gekämpft. Dabei hat sich die deutsche Idee der nationalwirtschaftlichen Sicherung auf der Grundlage sorgfältiger Abstimmung der gegenseitigen wirtschaftlichen Interessen gegen die Politik eines Staates durchgesetzt, der selbst noch im Strest mit der Bereicherungsidee seiner nach liberalkapitalistischen Grundsätzen handelnden Unternehmerschaft lag. Schmerzerfüllt geben die Unterzeichneten allen Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß ihr innigstgelieö-ter, unvergeßlicher Vater, Großvater, Urgroßvater, Herr Pensiohlst am 17. September 1940 um 8 Uhr abends, nach langem, schweren Leiden und versehen mit den Tröstungen der hl. Religion, im 86. Lebensjahre gottergeben verschieden ist. Das Leichenbegängnis des unvergeßlich Dahingeschiedenen findet am 19. September 1940 um 3 Uhr vom Trauerhause aus statt. Sv. Primož II (Vuzenica), 18. Sept. 1940. 7498 Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Separate Parte werden nicht ausgegeebn Gedenket bei Kranzablösen, Vergleichen und ähnlichen Anlässen der Antituberkulosenliga in Maribor! Spenden übernimmt auch die »Mariborer Zeitung®. Krautbottiche, Fässer, Waschwannen. Reparaturen billigst bei Suizer, Faßbinderei. Vojašniška 7. 7486-1 Sehr gute Mittag- u. Abendkost noch für 2 bessere Her-ren. Adr. Verw- 7484-1 llaygfranan I AB HEUTE, MITTWOCH bekommen Sie wieder das süße Spezial-Kornbrot (Ankerbrot) in der Bäckerei Rakuša, Koroška c. 24. 7458-1 Strümpfe, Handschuhe. Wäsche, Trikotware, Wolle, Strickwaren Oset, Koroška c. 26___________________6727-1 Der Lieferant des hiesigen Krankenhauses, Bäckerei Rakuša, Koroška c. 24, empfiehlt Brot, Mehl, Zwieback und Kekse für Diabethiker. Analyse zur Einsicht. Postversand. 7459-1 Dritte Mahd und Weide zu vergeben. Pobreška c- 38, Fr. Filipič. 7496-1 Sehr gutes, besteingeiührtes Hotel am Meere tief unter dem Preis zu verkaufen. Nur ernste Reflektanten.schreiben unter »Hotel« an die Verw-7328-2 Kaufe Haus in der Umgebung Maribors bis 70.000 Dinar. Schriftliche Angebote an die Verwaltung unter »Bargeld«. ,7493-2 »Triglav«, Realitätenkanzlei, Maribor. Aleksandrova c- 12, Tel. 25-34, verkauft Stadthaus um Din 500.000.—. Verzinst sich mit 7%. 7499-2 £* ktufs* mmM Pianino, gut erhalten, zu kau fen gesucht. Adr. Verw. 7482-3 Gold und Silber Brillanten. Versatzscheine dringend zu kaufen gesucht M. Pgerjev sin Maribor. Gosposka ulica 15. Klaviere Pianinos große Auswahl neu sowie überholt in allen Preislagen. Bäuerle, Tyrseva 24. 7487-1 Kaufe Lastwagen, 3—5 Tonnen Tragfähigkeit, möglichst auf Sauggas. Anträge an Stefanovič. Maribor, Hotel »Meran« 22. 7488-3 Brillantring.. fehlerlos, luppen rein, ca. 21/2 Karat, Prachtstück, privat zu verkaufen. Anfragen unter »Brillantring« an die Verw. 7466-4 Zum Einkochen frische erstklassige und BtlitE W!O° Pflaumen in Steigen zu 15 bis 18 kg verkauft und versendet auch per Bahn zu Tagespreisen JOS1PINA BOLE Obst und Gemüse en gros, Maribor, Koroška c. 20. Hof. Äpfel zu 2 Din kg verkauft en detail »Kmetijska družba«, Meljska cesta 12, 6879-4 Btt vetHdsl&k Schönes, großes, möbliertes Zimmer für 1 oder 2 bessere Personen für 1. Oktober zu vermieten. Vrazova ulica 6, Parterre links. 7368-5 Sehr schönes südseitiges, möbliertes Zimmer mit eigenem Badezimmer im Villenviertel zu vermieten. Anzufragen Kamniška 5-1. Zimmer und Küche, mit Gartenanteil. zu vermieten. Zrkovska c. 24 7473-5 Vierzimmerwohnung mit allem Komfort und Zentralheizung zu vermieten. Grajski trg 1. 7474-5 Möbl. Zimmer, sonnig, separiert, im Zentrum zu vermieten. Adr. Verw. 7479-5 Ein- und Zweizimmerwohnungen zu vermieten. Smetanova ul. 54. Gasthaus. 7480-5 Wohnung, Zimmer und Küche, per 1. Oktober zu vergeben- Sp. Radvanjska cesta 3/a. 7483-5 Braves Dienstmädchen, f lieh, rein, fleißig, wird autS nommen. — Buchhandlu ■ Scheidbach, Gosposka uL^^ Jüngere Erzieherin mH fekter Kenntnis der deu sehen Sprache zu einem 01 rigen Mädchen gesucht. A träge mit Lichtbild an Bja Nastasic, Stari Beče.i. 749/^ Bedienerin für den KanZy Tag. die kochen kann, gesucht. Anschrift in der v waltung- 7495-8 Unterricht in Klavier und 1 sämtlichen theoretischen u genständen gibt dipl Kons vatoristin zum mäßigen r* norar. P. T. Adressen erD“ en an die Verwaltung urm »Klavier«. 748P^ Geläufig Slowenisch, Ba'P nisch oder Französisch in." 6 Monaten. Erfolg garantier. Peric, Gregorčičeva 3, geg über der Realschule. 75W* Sehr guter Kostplatz für Stu-denten-tin oder Berufsiräu-lein im besseren Hause Adr. Verw. 7485-5 Junger Vorsteher, deutschkurzhaarig, la- Stammbaum, 3V2 Monate alt, Schimmel mit braunen Platten, billigst abzugeben. Adr. Verw. 7494-4 Möbl. Zimmer, separ., in schönster Lage, rein, an, nur besseren, ständigen Mieter abzugeben. Ciril-Metodova ul. 14, Hochparterre links. 7489-5 Schön möbl., separ. Zimmer zu vermieten. Maistrova ulica 13-11, Tür 6. 7491-5 Schöne 4-zimmrige Wohnung in der Razlagova ul- 24, hoch parterre, nächst Bahnhof, ist für den 1. Oktober zu vermieten. Monatszins 1000 Din. Anfragen an Opekarna Laj-teršperk. Košaki bei Maribor. Telefon 2018. 7497-5 Wstts SMieh Verkäufer (Verkäuferin) für Kurz- und Wirkwaren wird aufgenommen bei C. Bödefeld (, Gosposka 4-6. 7465-8 Kaufleute Ächtung«-in Rolleni jeder gewünschte11 Farbe und Breit6 liefert nur Mariborska tiskarna d.* Maribor Kopališka ulica 6 UBER DIE HEIDE WEHT DER WIND ROMAN VON PAUL HAIN 32 So stehen sie eine Weile unter den weißen Bäumen. Es ist kein Sichwerden in Ilse. So stehen sie noch, als ihre Lippen sich voreinander lösen, umschlungen, einer den anderen mit einem stillen Lächeln anblickend. »Ilse----------« Ihre Lippen sind leicht geöffnet. Es ist, als wollen auch sie ein Wort sprechen, lautlos nur bewegen sie sich —. aber es wird wohl der Name Jochen gewesen sein, der wie ein Hauch über sie wehte. Dann biegt sie sich zurück. »Nun müssen wir aber zurück«, sagt sie, »es wird ja schon dämmrig.« »Ja«, murmelt Jochen und schiebt den Arm unter den ihren. Mit einem leisen, zärtlichen Druck preßt er ihn an sich. * Hell strömt das Licht der Lampe durch den Atelierraum des Himmelreichs an diesem Abend. Eine schöne, fast feierliche Stille herrscht, so empfindet es Ilse. Sie sitzt in einem Sessel, ihrem Lieblingsplatz, am warmen Ofen. Vor einer Stunde hat Jochen sie nach Hause gebracht. Noch früh genug, daß sie die Abendstunden allem sein kann mit sich. Und allein sein, ja, allein sein wollte sie diesen Abend, nach diesem wunderschönen Ausflug. Jochen hat es wohl verstanden • und mit keinem Wort um ein längeres Beisammensein gebeten. Sie hat ihren Abendbro-tjisch gedeckt, den elektrischen Teekocher angestellt — manchmal hat sie still dagestanden und bei den mechanischen Hantierungen vor sich hin geträumt in einer versonnenen Art. Nun sitzt sie schon eine ganze Weile im Ausruhsessel. Ja, es ist anders im Atelier als sonst. Da fühlt sie ganz genau. Ihr Blick schweift über die Bilder an den Wänden. Dies dort — und jenes — und jenes ist noch vom Vater her. Sommerliche und winterliche Landschaften aus' der Gegend um Heidehof, wo die Eltern einmal so glücklich waren, ein paar kurze Jahre lang. Es ist, als berge das Atelier, dieses ganze »Himmelreich« fünf Stockwerke über der Straße, plötzlich ein Geheimnis. Es flüstert manchmal — dieses Geheimnis — »auf Wiedersehen« und »Ilse, liebe Ilse« flüstert es. Es ist eine leise Stimme, und sie kommt wohl gar nieh? aus den Winkeln oder den Wänden, sie kommt aus ihr selber, aus ihrem Herzen, das so schnell schlägt, und dort liegt wohl auch das Geheimnis eingebettet im unaufhaltsam kreisenden Strom des Blutes. Und manchmal flüstert es: »Ich liebe dich — ich liebe dich ja, Jochen — ich weiß nicht, wie es gekommen ist —« Dies ist das Geheimnis, das an diesem Winterabend aufgebrochen ist. Ilse steht auf. Sie geht hinüber zu dem Bücherrregal und nimmt mit vorsichtigem Griff eines der Bücher heraus. Es ist neu, und erst vor wenigen Tagen hat Ilse es sich gekauft. Ein Roman, dessen Verfasser — Jochen Grumbkow heißt. Kein Wort hat sie ihm davon gesagt. Heute erst — auf der Rückfahrt von Wannsee — hat er ihr versprochen, ihr einige von seinen Werken zu schicken. Wenn er wüßte, daß. sie schon selber ei- nes — seinen letzten Roman — bat kaufen müssen! Dann sitzt sie wieder im Sessel, schlägt das Buch auf und blickt sich noch einmal im Raum um, während ein frohes Lächeln ihr Gesicht überstrahlt. Nun wird sie ganz allein sein und lesen, und wird doch nicht allein sein — denn Jochens Stimme, sein Denken und Fühlen wird ihr aus dem Buch entgegenströmen, er wird zu ihr sprechen in der Stille des Abends. Es wird sein, als erzähle er ihr selber von sich. Was er selbst in dieser Abendstunde wohl tut? Ilse beugt sich über das aufgesshlage-ne Buch. * Was er selbst wohl tut? Er sitzt am Schreibtisch und betrachtet versunken Ilses Bild an der Wand, und dann erhebt er sich und geht etwas hastig auf und ab. Schon unterwegs ist ihm vorhin eingefallen, daß er heute abends zum Opernball gehen soll. Es kommt wie eine Ernüchterung über ihn. Opernball? Himmel — er hatte Lena noch Bescheid geben wollen. Er fährt, zusammenschreckend, herum. Das Telephon schreit durch das Zimmer. »Guten Abend, Jochen, mein Lieber.« Lena! Nein, denkt er, man kann doch nicht nach so einem Nachmittag einfach in den Frack steigen und sich in den buhten, geselligen Trubel eines großen, gesellschaftlichen Vergnügens stürzen! »Ah — Lena. Guten Abend. Ich wollte gerade selber bei dir an rufen.« »Ja? — Nett von dir. Ich dachte, daß du dich schon tagsüber gemeldet hättest, ich war nicht zu Hause. Die Schneiderin hatte mich so lange aufgehalten. Und nachher traf ich noch eine frühere Kollegin aus München, um halb neun Uhr muß ich im Theater sein. Ja — also? Ich fahre vom Theater gleich zum Opern- ball, es lohnt dann ja nicht mehr, naCl1 Hause zu gehen. Wie steht es mit dir?" Sanft und ein bißchen mütterlich-übe/' legen fast klingt Lenas Stimme. »Wenn du keine besondere Lust hast, jochen — ich möchte dich natürlich nid1 zu sehr in Anspruch nehmen.« Jochen atmet erleichtert auf. Nett voi1 Lena, daß sie nicht unbedingt auf seinf Begleitung besteht. »Hm — ja, ich habe wirklich kein6 große Lust, Lena. Nicht böse sein. Ich es wird mir zu spät, weißt du? Ich wäfe heute kein guter Gesellschafter.« »Aber das macht ja auch nichts«, zwitschert die Valetti. »Ich dachte es m|f schon, jochen. Viel gearbeitet heute? A1* deinem neuen Werk?« »Ja, etwas.« »Da bist du natürlich nicht in der rieb“ tigen Stimmung. Das verstehe ich. Ne'n> ich bin dir nicht böse — gar nicht. K*1 muß ja leider hin. Dafür machen wir ut,s demnächst einen schönen vergnügt6” Abend zu zweien, wenn ich spielfrei b'1”' Ich glaube, so was ist dir lieber.« E,n zärtliches, schillerndes Lachen. Joche11 weiß nicht recht, was er antworten soll* »ja, gern — gewiß«, stottert er. »Nu”’ dann ist ja also alles in Ordnung. An111' siere dich gut, Lena. Ich muß mich mer wieder wundern, wie du alles au5' hältst. Tagsüber unterwegs, abends sp>e' len, dann Feste feiern — beneidenswert^ »Ja, man ist doch noch jung, Lieber, hahaha!« Das Lachen perlt bezaubernd hinterher. »Aber nun will ich dich nich1 länger stören, mein Junge. Arbeite d1-1 nicht zu lange. Kuß und Wiedersehen, ich muß mich beeilen.« Sehr schön, denkt Jochen erleichtert. Sie ist vielleicht doch vernünftiger, als >c^ in der letzten Zeit dachte. Nein, es wä-r6 ihm unmöglich gewesen, heute ’ diese? Fest mitzumachen. (Fortsetzung folgt.) Chefredakteur und für die Redaktion verantwortlich: UDO KASPER. — Druck der „Mariborska tiskarna“ in Maribor. — Für den Herausgeber und den Druck verantwortlich Direktor STANKO DETELA, — Beide wohnhaft in Maribor,