PrDmmenMonS-Preise: F tir Laibach: Ganzjithrig ... 8 fl. 40 kr. Halbjiihrig ... 4 „ 20 „ Merteljithrig . . 2 „ 10 „ Wsuatlich . . . — „ 70 „ Mit d er Post: K«uzjiihrig... 11 fl. — ft. Holbjiihrig ... 5 „ 50 „ Lterteljiihrig . 2 „ 75 „ Wr Zustellung ins HauS vier-LrljShrig 25 kr., monatl. 9 It. Laibacher tj Tinzelne Nummern 6 kr. 'nablntt. DifDoclivm: Bahnhofgaffe Nr. i; Sxpedition- & Bureau Pongrctzplatz Nr bonblung von Jgn. inayr & Fed. Samb' Jnsertionspretse: Fiir die einspaltige P-titzeile i 4 kr., bet ;weimaliger Tin-schaltung L 7 kr., breimaliger k 10 kr. JnscrtivnSstempel jedeSmal 30 fr. Bei griitzcrcn Jnseraicii unb ofterer Einschaltung entsprr« chcndcr Rabail. Anonyme Mittheilungen wctbea n'.cht berurffidjtiqt; Manuscript- nicht zurvckgesendel. Nr. 233. Frcitag, 10. Oktober 1873, — Morgen: Justina. 6. Jahrgang. Die Dinge in Fraulrcich. (Fortsetzung.) „Grof Chambord klagt seine zukiinftigen Unter-thanen an, unehrliche Scute, Liigner unb leichtglau-bige Menschen zu fein, weil fie, menu er an die Regierung kommt, die Herrschaft ber privilegierten Klassen unb ber Priestcr fiirchicn. Konnten wir ihm nicht sagen, bah er ein arglistiger Pratcnbent sei, dem das Liigen bic leichteste Sache von ber Welt 1st? Wenn er selbst in feinem Schreiben von ber Wieberhersiellung ber Gesellschaft spricht, so sollen wir nicht an Versuche wider die Gesellschaft glauben, wie fie aus ben Principien von 1789 hervorgegan-gen ist? Wer lantt glauben, bah er nicht ber Konig ber Abeligen unb Priester fein tuirb ? Ver-(angen bic Pilger von alien wunderthatigen Jung-frauen nicht ihn, uni Rom unb Franlreich im Namen des „heiligcn HcrzenS" zu retteu ? War er cs nicht, welcher Cazenove be Pradines, ben Rebner ber katholischen Staalsreligion, ini August 1873 beglfickwfinschte? Unb hcutc, wenn wir ihn fceteit Men, allc biefe stolzcn Wortc abzulcugncn, um ber (Srbe Ludwig Philipps zu werdcn, bereit, fein Silicnbanner in das Futtcral zu ftecfen, konncn wir dann voraussctzen, bah er einer anbern Einge-bung solgt, als ber ber Kirche? Ist biesin feinem tigenen Augen nicht feme einzige Entschulbigung? Der Graf v. ehamborb ffigt hinzu, bah cr kcinc Partei, mid dah er der UnterMtzung allcr benbthigt sei. Das will fagen, dah ber Vicornte be Rodez errnachtigt ist, Platzc, Golb, Gunstbezeugungen ben Agcnten zu ver-sprcchcn, welche ber Restauration gutc Dicnstc leistcn wollen. Allc Pratendenten fiihrcn die nemliche Sprache. Wenn der Gras v. Chambord fich Tau-fchungen fiber die Gesinnungen Frankreichs hingibt, so sagen wir ihm, bah er erne f el tene Unver-schamtheit besitzt. Rein, mein Herr, dieses lanti ihnen nicht unbefannt fein, wenn Sic feinen einzigen Canbidaten fin ben, der cor ben Wahlern Jhren Narnen einzugestehen wagt, da Sie seit drei Johren Jhren Anhaugern ben Besehl gegeben haben, Jhren Namen me auszusprechen; nein, Sie wissen, bah Sie, Ihre Partei, bic Jesuiten unb ihre Kundschaft ausgenommen, ouf feinen etnzigen Franzosen zahlen fonneu. Sie wissen genau, dah Sie ber Gegenstanb des atlgemeinen Abscheues stub. Aber Sic bilden fich ein, bah Sie Nutzen ziehcn konnen aus ber Capitulation von Paris, aus ber Niederlagc, ben Unruhen von 1871, unb bah cine britie Restauration auch cine britte Invasion zur Folge haben wirb". Sic zetteln Verschworungen .ext drei Jahren; Sic finb bei alien Umtrieben betheiligt, welche bas Lanb ermiiben, unb Sie machen fich bereit, urn dnrch Bctrug unb Gcwalt bis zurnThrone zu schlcichen unb iiber biefe Nation gegen i h r e n Witten zu regieren, ohne fich im gcringften um die furchtbaren Gefahren zu fummern, benctt Sic fich aussetzen. Sprcchcn Sie nicmals von Liigen unb Unchrlichfeit. Sie haben bas Recht bazu verloren." Trotz bieser Sprache ber Republifaner, welche bie Gestnnung ber Mehrheit ber Franzosen wibergibt unb an Deutlichkeit nichts zu wiinschen ubrig laht, geht die Reaction ungehinbert unb unbetiimmert ihre Wege. Der Actionsptan ber vcrsaillcr Akonarchisteu ist bis in die letzten Details fertig. Sobald man ber Majoritat in ber Nationalccrfamntlung ver-sichert ist, bleibt bas Zusammentreten berselben zu erwarten. Der 5. unb 6. November wirb zur (Srnennung ber Bureaux unb Ausschitffe unb zur Fcstsetzung ber Tagesordnung bcniitzt. Unter alien Umftanben, berichtet man ber „Times" aus Paris, wirb die Majoritat am 7. November ben Antrag ftellen: Dah bie Verfammlung fraft ihrer Svu-veranctat bie fofortigc SMeberaufrichtung ber erbli-chen nationalen Monarchic — la Monarchie h^rč-ditaire nationale — verkiinbe, ja sie wirb forbern, dah fich die Verfammlung in Permanenz erttare unb fofort zur (irorterung unb Vcrhandlung des Antragcs ubergehe. sSchlutz solgt.) Politische Rundschau. Laibach, 10. Oktober. Inland. Die geftrige Melbung, bah ber b o h * mische Landtag am 28. November zufammeu-treten roerbe, ist infoweit richtig zu ftellen, dah die Regierung zwar baruber fchtuffig ist, biefen Landtag fiir bie lctztcn Stage des November einzubcru-fen, dah jedoch ber genaue Termin noch nicht feftgcftellt ist. Was dir iibrigen Lanbtage betrifft, fo liegen von scimmtlichen Landerchess ber Regierung bereits Antriigc uber die Termine zur Einbcrusung berselben vor, die nicht eben auf ben Tag zusammen-treffen. Das SDiinifterium foil auch beabfichtigen, bem Kaiser biefen Antragen gemah Borschlage zu erftatten. Jedenfalls aber ist das fucceffive Zusammentreten alter Lanbtage in ben lctztcn Tagen Theater. Es sinb nun balb zwei Wochcn seit ber Er-vffnung unseres Kunsttempels vcrfloffen, unb jeber halbwegs flcihigc Theaterbefucher fanit fich bereits ein Urthcit bilben fiber die Kraste, fiber welche Director Kotzkh heuer verfugt. Wenn wir bishcr noch feme Berichte fiber bie heurigen Thcatcrvorstcllun-gen gabett, so leitete mis hicbei ber Gcbanke, bem Director vorerst es zu fibertaffen, seine gesammten Krafte zu entfatten, um nicht vorfchnell ein Urtheit iu fallen, auch muh man ben Schaufpietcrn einer Provmzbiihne, die aus alter Herren Lcinbern zufam-metigerufen werbeit, Zeit taffen, fich aneitianber zu gewiihnen, ehe man das fritifche Meffer on ihre Leistungen anfetzt. Wcrfen wir einen Riickblick auf bas bisher Gebotene, so finben wir eine Anzahl recht verwend-barcr Schauspiclcr unb allc biSherigen Vorstcllnn-gen, bie Opcr „Trovatorc" ausgenommen, toaren zum minbeften anftanbig, wenn es auch da unb bort etwas zu tadelu gab, da ber Mangel bes Conver-sationstones bei einem Converfationsstficke, oort bas Verwechfeln bes TanzelnS eineS Hofmannes mit bem Schankcln cine« com ©eine zu fehr erfullten, ba bas hohlc Pathos an ©telle ber erfchutternben Leibenfchaft, bort bas begagierte Umsichwerfen der Glicbmassen nach Art einer emancipierten, anstatt ber eleganten Tournfire ber Salonbamc, allcS Dinge, bie wir fiir heutc nur im atlgemeinen anbeutcn, auf bie wir aber von nun an ofter unb zwar en detail zuruckkommcu werdcn. Was uns aber hcutc die Fcder gebietcrisch in die Hand zwingt, ist die anertennenswerthe Vorffihrung des Lindner'schcn vieractigen Schauspieles „Maria Magdalena", das vorgestcrn ben 8. August fiber unfere ffiretter ging. Das genannte Schauspiel ist ber Gegenwart entnommen, also ein ganz neues Schauspiel unb trotzbem war ber Bcsuch ein schroocher zu nennen. Wenn ber Director uns bos Neueste unb com Neueften bas Bcstc bietet, ohne im Publicum baffir Thcilnohmc zu finben, so muh dies beprimirenb ouf benfelben wirkcn; doch wir wollen ihm unb uns ben Trost geben, boh fich bos bessern wirb, wenn ber bem Theater noch fich fernhattenbe Thcit bes Pubticums Horen wirb, bah bas Bestc com Neueften ouch gerobezu wfirdig zur Darstellung fant. Was die Dichtmig selbst onbelangt, so Hat die-felbe eine fpannenbe Hondlung, rciche Sffecte, eine geiftreiche, ftetlenweife zwar bas trioiale ftreifenbe, both im Ganjen unb Grohcn ebte Sprache. Dir Choroktcrc finb zwor nicht bem wirklichcn Leben entnommen, boch nicht frei con Ueberlabung; bie bic junge Tochtcr hutenbe, nicht attcrn wollenbe alte Mutter ist bcispielswcisc gerobezu eine Theaterscha-blotte, der Millionar mit feinen gemeincn Groh-thuereien unb seiner Knopflochmanie gerobezu outriert zu nennen, outriert com Dichttr, ber fich dodurch am Ende bes Stfickes um einen Effect bringt, too er biefe in oier Actcn als locherlich hin* gestettte Figur zu einer ernften Szcne verwenden will, an bereit Ernst aber Niemanb mchr gloubt, fotote es unglaublich erfcheint, dah ein fotcher alter Norr die Charafterencrgie besah, feme Tvchter eine« unerwiefencn angeblichen Fehltrittes wegen auf immer zu oerftohen. Die Hondlung des Stfickes ist in furzem fvl-genbe. Commerzicnroth Werner hatte zwei Tvchter, von bencn die eine, bie ottere, Maria mit Nomen in einem Penfionate aus Freundfchoft fiir eine anberc PenfionSrin Namens Magdalena eine harmloft Les November und in bcn ersten des Dezember zu gewartigen. Die Frist, welche demnach bent Reichs-rathe zur Constitniernng und Beendigung dec drin-gendsten Vorarbeiten vor der Vertagung ubrig bleibt, ist karg geitug bemessen. DaS Gefchaft der Wahl-prvfungen diirfte allein ein sehr langwieriges werden und diese Frist kaum hinreichen, urn dasselbe zu beendigen. Jnbetreff der in einigen Landern mit vollem Rechte angezweifelten Wahlberechtiguug der geist-lichenNutznieher in der Kurie des Groh-grnndbesitzes gibt ein officioses Orakel folgenden Sprnch zum besten: „Die Sache hat zwar prin- cipielle Bedeutnng, ist jedoch nicht geeignet, irgend welchen Gegensatz zwischen Regierung und Groh-grnndbesitz zu schassen, da fie an der Hand der be-stehenden Gesetze toic jede Wahlreclamation gelost werden wird." Verstehen wir dieser dunklen Rede Sinn rech!, so diirste jenen Nutzniehern geisllicher Stiftungen, welchen das Wahlrecht im Grohgrund-besitze nicht ansdriicklich durch die Landes-Wahlord-iiung der betressenden Provinz zugestanden ist, nach § 13 der Reichsraths-Wahlordnung dasselbe kaum aberkannt werden. Das von wiener Blatteru gebrachte Telegramm aus Rom, der Jesuitengeneral Beckx hatte ben Professoren ber theologischeu Facultat in Innsbruck verboten, ben (Sib auf bie Verfassnng zu lcistcn, soll sich der „Deutschen Ztg." zusolge nicht bestati-gen. Die Jesuiten werden also in Jnnsbrnck fort-fahren, geistliche Volksanswiegler zu erziehen und dem Nachwuchs bes tiroler Klerus ihre entsetzliche „Dioral" beizubringen. Das nene Abgeorbnelenhans wird es wohl nicht unterlassen, von der Regierung tine Gesetzuorlage fiber Auswcisung der Jesniten und der gesinnungsverwandten Orden aus Oester-reich zu verlangen und wenn bie Regierung biescin Wunsche nicht Rechnung tragt, selbst einen solchen Gesetzeutwurf einzubringen. AUsland. Mit hohen Ehren ist der altka-tholische Bischof Reinkens von dem preutzi-schen Kultusminister vereidigt roorben. Der seier-liche Act beschrankte sich nicht auf bie notljroenbigen Formalien, sonbern war von Kunbgebungen seitens des gesammten Dkinisterinms begleitet, welche eines tiescn Einbrucks auf bie Ultramontanen nicht ver-felilcn werben. Am 19. September war bie An-trfcunungSurfunde bes Bischof S Reinkens ausgefer-tigt roorben; am 7. b. gelobte berselbe, bcm Kaiser zu geben, was bes Kaisers ist, roahrenb cr in Frei-heit seines geistlichen Amtes im Namen Gottes watte. Der Kultusminister erklarte es seiner« seits als eine Pflicht ber Gerechtigkeit, bah ber Staat ben Altkatholikcn helfe. Es erwachst baraus fur ben Kultusminister noch bie Ansgabe, ber Orb-nung bes KirchenvermogenS nahe zu treten, da fort- Liebi>scorrespondenz ber letzteren mit bein Lehrer Gclz vermittelte unb hiebei cntbecft wurde. Magba-lena, unt sich zu retten, gab Maria als bie Abres-satin ber Liebescorresponbenz an, da bie Adresse nur den Ansangsbuchstaben M enthielt, ber den Namen ber betben Freuttbtnnen gemeinschaftlich war. Maria wurbe vom Vater, ber von beut Vorfalle Kenntnis erhielt, ohne gehort zu werben, verstohen. Sie taut nach Schweben, gitig fiber Anrathen eiiier Choristin, bei ber sie wohnte, zum Theater unb wurbe unter bent Namen Maria Verrina eine inRuhlanb unb Amerika hochgefeierte TragSdin. Acht Jahre nach ihrer Ver-stohung tam sie nach Deutschland, urn daselbst in ciner AbschiedSvorstellung vom Theater auf imrner zu scheiben, unb bann sich auf ein Landgut am Gar-dafee zuriickznzichen. In jener bentschen Residenz-stadt nun lebte, ohne bast Maria Verrina es wutzte, ihr Bater, ber Eommercienrath Werren, mit-sciner zweiten Tochier Elly unb mit seiner zweitcn Frau Magdalena, berselben, bie seine erste Tochter in ber Pension verrathen hatte. Die junge Fran hatte als eroize Folter ben ehemaligen Lehrer aus bet Pension urn sich, ber als Mitroisser ihres Jugend-streiches biese Mitwissenschast zu semen Gunsten an bie altkatholischen ©emeinben bent ausdrucklichen Schutze bes Staates anheimgestellt sinb. Dec Wi-bcrftanb von uttramontaner ©cite wirb voraussicht-lich on ber Frage bes KirchenvermogenS mit gestei-gcrtcr Vehemenz zn Tage treten. Ob Graf Ledo-chowski bann noch unter ben 33orberften im staatS-feinbtichett Lager sich befinden wird, ist inbes autzerst fraglich. Der wohlunterrichlete posener Eorrespon-bettt ber „Ostsee-Zeitung" berichtct, bah Lebochowski binnen kurzem zur Niederlegnng seines Amtes ans-geforbert werben soll; bas biesbezugliche Lersahren gegen benselben set bereits eingeleitet. In ahnlicher Lage roirb sich ber Kultusminister balb auch dem E r z b i s ch o s von K o l n gegenuber befinden, roel-cher angenblicklich in sechzehn Anklagesachen roegen Ungehorsams wider die Staatsgesetze sich zn ver-antworten hat. Das M a ni f c ft s ch r e t b c n Thiers’ hat Wunder gewirkt, benn es hat bie Schwankenben erniichtert unb ihnett ben Abgrunb gezeigt, in welchen bie Arrangeure ber Reftauration Frankreich sturzen wollen. Die Wnth ber royalistischen Organe keimt baher auch keine Grenzen unb roahrenb ihn bie einen als Communarb bezeichnen, riifen bie aitberen nach ber Polizei, urn ben gefahrlicheit republikanischen Agitator burch Beranbung seiner Freiheit unfchab-lich zu machcn. Zum Gliicke haben bie Herren Buffet, Broglie unb Beulv nicht ben Muth unb auch noch nicht bie Macht, urn einen solchen Ge-roaltstreich gegen ben greifett Staatsmann burchzu-suhren. Zu ben Ersolgen, roetche ber Thiers'sche Brief bereits zu verzeichnen hat, gehort auch bie Amiahnte ber republikanischen Eanbibatur in ber Haute-Garonne vonseite Rsmnsats. Nachbent einmat Thiers selbst in ben Karnps getreten, konnte fein alter Freunb uitb ehemaliger Minister nicht mnhin, ihut ins feinbliche geuer zn fotgen. Merkwurdiger-roeise wurbe bie Zustimntung Rsmnsats zur Can-bidatur in Toulouse burch cine Ungeschicklichkeit ber Benls'schen Verroaltung provociert, inbem bie Pra-fectur unb Parquet, sich auf ein impcrialistisches Decret stfitzenb, bie Erlaubnis zur Bertheilung ber Stimmzettel Rornusats verroeigern roollten, roeil bas beponierte Exemplar nicht von ihm unterfchrieben roar. Rtituufat erklarte baraus brieflich, bah er bie Caubibatur annehmc. Die zwischen bent republikanischen General Morion es mit 15,000 Marnt unb 10,000 6 a r I i st e n bei Estella erroartete Schlacht ist schliehlich von letzteren nicht angenommen roorben. Sie raumten bie Stabt, welche fofort von ben republikanischen Truppen besetzt wurde. Es heiht, dah C a st e l a r nach der in bieseu Tagen zu erroartenben Beroaltignng der Eantonal-rebellion beabsichtige, ein Memorandum an die Machte zu richlcn unb bie Politik barzulegen, roetche ausbentet, im fibrigem aber ein abgeseimter Theater-reserent ist, ber unt Gelb lobt unb tadelt unb Scanbal ait bie Oeffenllichkeit zieht. Im Salon bes Eommercienrathes lenten wir ben Professor ber Maleratademie Lanrentins fennen, unb beffett Frennb beit Fiirsten Roihenburg. Frau Magbaleita Werren geht an jenem Tage, an roelcheut bie Tragobin Maria Verrina ihreit Abschiebstriumph feiert, ins Theater, erfennt sie unb bietet bis ins innerftc erschuttert nun alles auf, sie zu fprechen unb ihre Vergebung zu er-fleheit; Maria Verrina, bie mittlerroeile bie Be-kanntfchaft bes Ffirsten Roihenburg nnb seines Frenn-des Laurentius im Atelier bes letzteren gentacht hat, unb bet biesent Zufammentreffeit das Herz des fungeit Fiirsten erobertc, dabei aber ihr eigenes ver-lor, roeigerte sich, felbe zu cittpfangen. Magbaleita begibt sich mit Laurentius in bas Vorzimmer Martens unb theilt hicr bent Professor bie Geschichte ihres Verrathes an Maria mit, Maria hort unbcmerlt zn unb ber Ton ber Verzroeiflung unb ber tiefften' Reue, ber aus ber Seele 2>iag-balenens bringt, erroarmt bas Eis unt bas Herz Marietta, unb bie beibcit Frauen, bie sich feit jener bie fpanifche Regierung in Zukunft zn verfolgen vorhabe._____________________________________ Zur Tagesgeschichte. — K i r chliche Statistik. Die Gesammt-zahl ber W-ltpriester betrcigt gegenroartig 320- bis 325,000, wovon auf Europa allein 260,000 tom men. Frankreich ziihlt beren 50,000 unb Spanien 31,000, roahrenb ihre Zahl auf ben britifchen Jnseln 4000 ausmacht. Europa ziihlt in 603 Bisthilrnern 147 Millionen Kalholiken. In Amerika gehorcn nahezu zwei Drittel ber katholischen Kirche an. Die Ge« sarnrntbevolkerung belriigt nemtid) 70 Millionen, Bon benen 42 Millionen Kalholiken, bie Ubrigen Pro-teflanten, Heiden ober Juben find. Norbamerifa ziihlt Ubetroiegenb Anbersglanbige, ©iibamerika fast lautec Kalholiken. Von ben 148 Diocesen AmetifaS kommen 51 auf bie Vereiuiglen Staalen mit 4 Millionen Kalholiken. Von ben anbern 97 Diocesen kommen 19 auf das brilische Nordamerika mit 2 Millionen, 13 auf Mexiko mit 8 Millionen, 11 auf Brastlien mit 11 Millionen, die Ubrigen auf die sUbamerikani* schen Siaalen unb bie roeftinbischcn Jnseln. Aften hat eine Bevolkernng von 660 Millionen mit nur 3 Millionen Kalholiken, motion je eine Halbe Million auf bie Tiirkei, Anam uitb China, bie Ubrigen auf die britifchen Colonien sich tierlheiten. Afrika zahlt 5 Millionen Kalholiken in 34 Diocesen, Australien rnehr als 4 Millionen in 21 Diocesen. — G la s er n e HUle. Eine ganz absottberliche Reuheit sind gldserne Damenhltle, ein Artifel ber bohmischen Glasinbustrie aus ber wiener Wellansstel« lung, wovon einzelne Exemplare bereits nach Lonbon, Paris unb New-Uork gesanbt rourben. Diese Glas-hUte beftehen auS einzelnen, untereinanber burch Gummi-banb befejligten Theilen; sie wiegen nur einige Unzen, haben feibeneS Fuller, geschmackoollen Ausputz von Blumen unb VLzeln in herrlichen Farben unb sinb babei ungemein danerhasl, auch nicht lheuer._ Local- unb Provinzial-Angelegenheiten. — (Correspondenzkarten a 1 fr.) Vom 1. November b. I. an sollen in ber Lsterreichisch-ungarifchen Monarchic fUr jeben bieSbeztiglichen Loco-Postrayon Corresponbenzkarlen zu cinem Kreuzer in Umlauf gesctzl werben. — (Aus bcm ©anitatsberichte bes latbacher StabphysikatS.) Die Slerblichkeit roar mil ber Vorwoche ganz glcich, eg ftarben nemlich auch in biefer Wochc 17 Perfonen, unb zwar in* Civilfpilale 4, (in ber Vorwoche 10), in ber Stabt unb ben Vorstablcn 13 (gegen 6 in ber Norwochc) ? Manner starben 11, Wcibcr 6, Erwachsenc 8, Ki«^ ber 9. — Es roar bemitach bie Slerblichkeit in bet Stabt elro.>s grower, basUr tm Eivilspilalc gecinget als in der Vorwoche, betraf rnehr das manntidj6 unheilvollen Stunde im Pensionate nicht gesehen' fteheit sich nun gegenuber, die mcistcrhafteste und ergreifendste Szene des ganzen Schanfpiels. Maria vergibt Magdalene«, unb nun geht das Stuck dew alltaglichen, roenn nicht trivialem Enbe zu. 2$* kemtett das Buch nicht, aber fast fcheint uns dieses Enbe ffir den Dichtcr der brci ersten Acte unglaub" lich. Der Vater bittet die Tochter um Vergebung, Fra» Magdalena hatte ihm alles erzahlt, nur den Name« der verratherischen Pensionarin vcrfchroiegen, ihk Foltergeist, der Theaterscribler Gelz, wurde fcho» frUhcr burch Laurentius auf burschikose Manter Stabt hinausgejagt; der Dichter burfte einen toiffcr der Geschichte an etttem Orte nicht dutbe«/ an welchem seine kunftige Furstin Roihenburg wohn^ sollte; der Furst Rothenburg heirathet nemlich Ma^ Verrina, nun Maria Werren, Professor Laurenti»° heirathet Elly, die Schwester Mariens unb b»" Stuck enbet, wie man zn sagen pflegt, gut, bcU|J sie friegen sich, aber ob bies Enbe pvetisch ist. l,‘ fraglich; zum mindcftcn nicht pvetischer als Szene, in roetcher Maria Verrina eine niebertriw tige Theaterkritik mid eine fible Nachrede im M#”1' scripte kauft, um fie zu vertilgen. Sehr way" Geschlecht; Erwachfcnc unb Kinber ziemlich gleich. AlS hiiufigste Tobesurfachcn traten Zehrsiebcr unb LungenentzUndung auf, d. i. jedeS in 2 Fallen, d. i. 11-7 pCt., alle anberen Krankheiten, roie z. B. Ruhr, SBtattern, Tuberculofe rc. j- lmat, d. i. 5 9 pCt. alter Verstorbenen. — (Zahlnngs-Einstellung be r all. gemeimen st e i r i s ch en Crebitbank.) Der VerwaltungSrath bee attgemeinen stcirifchcn Crebitbank sieht sich aus Anlatz der eingetretenen antzerorbentlichen Verhiiltnifle unb ba die bei den Schulbnera bee Bank ausstehenben Beirage nicht mil erwiinschter Schnellig-leit eingebracht roetben Wnnen, zu bem Beschlnsse ver-anlatzt, all- Zah'nngen ber allgemeineti stctrischen Crebitbank unb alle wie immer gearteten testungen bis auf weitereS zu fuspenbieren. Da bie fUc ben 20. Oktober bieseS Jahres einberufene Generalversamrn-lung ber Actioniire uber Den Fortbettieb ber Geschcifte der Bank unb bie hiezu nolhigen (Selbmittel ober abet Uber bie Auflvsung unb Liquibierung zu beschlietzen haben roirb, so roirb obtgec Beschlutz von bent Verroal-lungsrathe im Jnteresse aller Forberunzsberechtigten mit bem Beifiigen veroffentltcht, batz eine ruhige Ab-tvidlung im eigenen Jnteresie aller Betheiligten gele« gett, unb batz, roenn auch nur Ein ©laubigec ber all-gemeinen steirischen Crebitbank irgtnb einen Schritt gegett dieselbe unternehrnen rottrbe, sofort bie fiir bie Glaubiger jebenfalls ungiinftigere Concutsetossnung crfotgen mutzte. — (Die Verzichtleistung ber SUd-bahn) (am am 6. b. neuerbings im lrtester Slabl-rath zur Sprache. Gleich nach Erossnung bee Sttzung ergriff Baron Pascotini das Wort, urn bie ErtlSrung zn ted)tfertigen, bie er in ber vorigen Sitzung bezlrg-lich ber Verzichtleistung ber SWbahn auf ihr Recht den Concurrenzlinien gegenttber abgegeben Hat. Er wieberholt, bah im utjprilglichen Contract ber Regierunz mit ber Sllbbahn aus bem Grunbe nur bie Pcebillinie berlicksichtigt routbe, meil bamats bas lacker Project noch nicht cortag, unb erneuert (einen Vorschlag, bas Consortium ber Lackerbahn solle biefe Verzichtleistung auch flit biefe Lmie zu erhalten fuchen. Herr Hermet entgegnete hierauf, Baron PaScotiniS Ausfaffunz des urfprting-lichen ContracteS fei nicht genau. Es fei in demfel-Ben bie Rebe von einer com rechten Donauufer ans obriatifche Meer fiihrenden Bahn unb es fei bamit jebe in biefer Richtung laufenbe mit ber Siibbahn concurrierenbe Linie gemeint. — (Be fchtittze ber Reclamationscon-ferenz.) Die ostetteichisch-ungartschen Bahnoerwal-tungen haben sich dahin geeinigt, batz ber 2. Absatz des Punkt D bes § 3/B beS Setrieijsreglements, welcher bemjettigen, bet vom Betriebe ganzlich aus« gefchloffene, ober nur bcbingungsioeife zum Transport zuzelassene Artikel zur Besocdernng aufgibt, file alien Schaden hastet unb fctbst, roenn (ein Schaden stattfanb, in eine Conventionalfltase von 3 fl. fUr jebes Psunb sehr realistisch, aber nicht poetisch unb bem Stotze unb der Wiirde ber grohen Tragobin abtriiglich. Unb so lietze sich noch manches an bein Stiicke onfechtett, unb boch ist bas ganze sesselnb, bas Padli' cum horchte, inSbesonderS in ber Begegmmzsszene Mariens mit Magdalena, in atheinloser Span-nung zu. Was bie Aufslihrung anbelangt, so war fie eine durchaus witrdige. Die Rolle Mariens war indenHanden ber Fran Kletzinsky-Biirger; eine hiibsche Gestalt, ein sonores Organ, unterstiitzten die anerkennenswerthe Leistung; in der Begegnnngs-szene schlug Frau Kletzinsky bie warmsten Tone des Gesllhls an, am wrnigsten gelang ihr bie Moud-scheinszene mit bent Fiirsten tut Atelier bed Makers. Franlein Brambilla spielte die Rolle der Magdalena mit Berstandnis, ctwas meljr_ dramatische Farbung ware ofters zu wiiuschen gewesen; berRus an Elly, ihre Stieftochter, „Maria Berrina ist deine Schwester", mutz mit dramatischem Pathos gesprochen werden. Der Professor Saurentius beS Herrn Lakner war eine ebenfalls tiichtige Leistung, boch spricht tierfaflt, zweifellos auf bas Rrifegepcick auch Anroen-bung ftnbe, unb batz bie ReclarnationSconserenz nur in den ©tabten Wien, Pest unb Prag stattzufinben Habe. — (žlusgrabungen.) Ueber die feitkurzem nachst Ehrenhausen stattfinvenben Slusgrabungen eines romifchen BauroerkeS berichtetdie jiingste Rummer (Nr. 8) bes ,,'ftnzeigers fiir Kunde ber beutfchen Borzeit" roie folgt: „Jm Dotfe Retzuey bei Ehrenhausen roirb gegenroartig cine riimifche Billa auSgegraben, roetche vor 1600 Jahren hiet gestanben. In ber Lange von 50 Metecn zeigten sich Mauer-zlige, in geraber unb gebogener Linie, grLtzere unb kleinere Gemacher, Wasierlcitungcn, Steinstufen, Ban-, Deck- unb Warmeleitziegcl, Bcuchstiicke von Thvnge-satzen unb ©Idfern, MofaikbLden, inSbefondere cine erhebliche Maffc von Wanbmalereien, roetche ourch ihr intensioes Roth, Gtaun, Gelb, Blau, Griin, mit man-chetlei Liniemnzen, Bozen, AtabeSken, tebhaft an bie pompejanifchen FreScofarbwiinoc ctinnern. Cine Reihe biefer Wanb- unb Pilasterstiicke, Thongerathi (etnes mit Ramen FirmianuS), BconzefchlUffetn rc. unb eine Mlinze bes KaiferS AurelianuS, roetche bas Alter biefer Ratne bejtimmen hitft, stnb im Antikeu-(abinete bes Joanneums zur allgemetnen B-sichtigung aufgesteUt. Angeregt von bem J-ttetesfe biefes feit Jahtzehnten roichtigften anttfen Baufunbes im Um-kreife ber alien Rdmerstabt Flavium Solvense (Leibnitz) Hat Graf Metan erne Summe fiir ben 21 us> grabungafonb zur Verftizung gestellt unb bie (. k. Sen-tcalcommiffion tn Wien mit Zufage eines Beitrages ben Letter ber Ansgrabungsacbeiten Professor Dr. Frie-brich Pichler, aufgeforbert, bie Thetlnahme flir biefes baugefchichtliche Unternehrnen im Lanbe zu erwecken." Aus bent Gerichtssaale. (Falfchung bffentlicher Crebitpa-piete.) [Jottf.] B-ziiglich bet Platte theiltc ihrn Webct mit, batz btefelbe aus ber Schweiz bezozen roorben fei, ohne jeboch ben Oct zu nennen. Auch Uber ben Wohnort unb Ramen bes unbe(annten G-sahrten toante von Weber (eine vrrlcitzliche Auskanft erlanzt roerden. Beim Tobtenmahle nach bem flbleben des Thomas Hribar roar auch Weber als Berwanbter anroefenb. Da am felben Tage Maria Ratz verhaftet routbe unb bie Nachricht hiebon auch nach Watfch gelangt war, rief Weber den Zupancic bei Srite unb erzahlte thm, batz er bie SSantnotenpreffe aus bet Drefchteune bes votstotbeuen Hribar an einen anberen Ort zu Ubertragen gebenfe, roeil er zur flushilfc bet ber Felb> wirthschast bei dee Witroe Hribar wohnen roetbi unb bahzr flirchte, batz infotge beffen bie gecichtltchen Rach-forfchungen auch in biefem Haufe gepflozeu roetben. Er werbe bie Pteffe in bet Dceschlenne des Batlic vetstecken. Allen biefen umfaffenben itngaben ber She« lcute Znpančtč, foroie alien Ubrigen Echebunzen, bie bamit iibereinfiimmen, stellte I. Weber ein einfaches H:rr Lakner oft undeutlich, oft uberstiirzt, er ist namentlich in biefer Rolle zu wenig ungezwungen, er declamiert zu Diet. Herr Martens als Commerzienrath Wrrren war eine kostliche Figur; wenu er scheinbar etwas bes guten zu Diet that, so trisft bies mehr den Dichter, als den Schauspieler, vielleicht ware es in solchem Falle gerade die Ausgabe des SchauspielerS, den Dichter zu corrigieren. Herr Kohler als Getz war recht brao, Herr Fahr als Agent Schellmann schaute fiir einen Schurken, den er darstellen fottte, boch gar zu ehrlich drein. Fraulein Solwej als Elly fpiette allerliebst. Die Ubrigen Darsteller der Episoben grissen ebenfalls recht tiichtig ein, so batz fiber ber ganzen Anssiihrung ein Giitckstern schwebte. Sollte sich Herr Director Kotzky _ zu ciner Wiederholung bes Stnckes entfchlietzen, so rathen wir jcbem, ber bas erstcmat zu fommen Dersaumte, ben Besuch on; bie bas erstemal barittneit waren, kommett ohuebies wieber. Ablcugnen ber meiften thm borgehattenen Thatum-stiinbe entgegen. Die Untersuchung hat jeboch wider bensetben noch roeitere Berbachtsgrlinbe zntage gefot« bert. Ee kann nemlich nicht teugnen, in Gegenwart bee Familie Pilpach bavon gefpeochen zu Habe«, bag ee die Mafchine zur Banknoteneezeugunz besitze, gesteht auch, ben Sack mit ber Peefse unb ben Ubeigen Ge-rdthen aus ber Dceschlenne des Hribar in bas Hander Pilpach getragen unb basetbst zusammengestellt zu haben, er gesteht enbtich, roegen ber Banknotenan-fertigung mit Rutz unb Zupančič gefprochen zu haben. Fernet geht aus ber befchtootenen Zeugenausfage bes Feed. Blechinget hervor, batz Weber sich erboten hat, biefem fttr 30 ft. echten GelbeS 700 bis 800 ft. falfche Roten zu tiefern. Auch hat er mit Franz Zupančič einen Bantnotentaufch vorgenommen unb ist feme Behaufung in Walbhofen roegen iheee einfameti Lage unb Bauaet zue Falfchmiinzeeei befonbers geeignet. Aus einem (elleratttgen GewSlbe gelangt man bort in einen Seitenkellet, welchet betmalen in eine ftirm-tiche Schmiede umzewanbett ist unb einen AuSgang ins Fceie besitzt. Webet war stark Derfchutbet, hatte sih mit Fetb-roirthfchaft gar nicht mehc befatzt, fonbern seine Grunb-stvcke verpachtet, feine Familie in bas HauS femes SchwiegervaterS gefchickt, hatte nitgends einen bteiben-ben Wohnfitz, unb roenn er in Walbhofen war, tag er entroebee mlltzig in bee ©tube obee roae in bee obee-roahaten Schmiebe befchaftigt. Auch befaj? ee dafelbst eine Stockfcheaube, roetche ee an Anbeeas Keechli(ar veefetzi hat. Rach bee eeften am 8. Oktobee in seiner Behaufung voegenommenen HauSbuechfuchung fliichtete Webee, ieete unstat in ben Grbiegen unb Watbee« heeum, nahrte sich — rote et fctbst gesteht — von Bitnen unb Kartoffeln, roich Uberatt ben verfotgenben ©ensbatmen aus, hat sich enblich am 5. Robember 1872, vermuthlich roeit er bie Fruchttofigkeit einer (tingeren Flucht unb bie Unmozlichkeit einfah, bei h:rannahenbem Winter feine LebenSroeife fortzufiiheen, feeiwillig bem Geeichte gestellt. Enblich geht ein in* birectes Schulbgestanbnis Sffiebets auch ctus bem Urn-fianbe hervor, batz berfetbe eines TazeS, ats Theresia 3'ipančič im JnqaisilionShause spazteren ging, ber-felben au8 feinem Acreste zuries: „Theresti, was hast bu bavon, batz bu mich vrrrathm hast?" Dann ist W-ber, roie fchon erroihnt, roezenTheilnahme art einer (Eeebttpapietfalfchung auch bereits abgestcaft roorben, erfcheint fomit bes V-rbtech-nS berRachahmung Sffent-.tchet Ccebitpapiere ats unmittelbarer Thater rechtlich befchulbigt unb hit sich biefes BrtbtechrnS roegen zu verantroorten. Am 23 D:zemder 1872 ist Maria J uvan, Gattin bes gewefenen PostmeistetS Math. Juban in Watfch, vom Stabimagtstrate Laibach verhaftet roorben, meit fie bei ber BetauSgabung von fatfchen Zehn-gulbennoten betreten watb. Am setben unb am fot« genben Tage routden fUrtf Stllck fatsche Zehner zu» fianbe gebracht, in beren Besitz sich Marta Juvan befunben unb welche nach bem Befunbe ber Rational* bant ebenfalls zur Kategorie ber in Rebe fiehenbett Fdtfchungen gehbren. Die Juvan hatte am 23. December v. I. im SSertaufSgewbtbe bet hieftgen Schuh* machergenoffenfdhaft ein Paar ®amenfiiefletten um 4 fl. 90 (r. gelauft, biefelben mit einer Zehngutden-note bezahlt unb 5 fl. 10 kr. zurlickerhalten. Die Rote wuebe zustonbe gebtacht. Dann begab sich bie Javan in einen Gtetsletlaben, Iaufte sich bort eine „Potica" (Weihnachtsgebiick) angeblich um 1 fl. 20 kr. unb ro:chfelte babei abermals einen Zehner. Diese Rote konnte jeboch nicht ausgeforfcht roetben. Dan« begab sich Maria Juvan in ben Kafseefchank bet Maeta Krizneker, roo fte roieber eine „Potica" um 1 fl. 20 ft. erhanbelte unb mit einer Zehnerbantnote bezahlen roollte. Jit Geivotb: des Sorbin, roo nu» die Rote zum umroechfetn schickle, erfannte bet Comtnis das Falsificat. Es routbe ein Stablwachmann geholt, welchet bie Juvan verhaftete. Im obzenannten Kaffee-fchanke routbe am Boben tiegenb ein routeres Falsi« ficat gefmtben unb bem Magistrate ubertiefert. Bei bet forpertichen Untersuchung ber Juvan fanb sich noch cine falfche Zehnernote auf bem Boben tiegenb. Bet tieset Durchsuchung war cine Weile bet AmtSditner Fr. Pogačar ueben bet Jnquisitin gestanden; alS biefet spHter in feme linle Rocklasche urn bie TabakS-pfeife griff, zog et eine falsche Zehnetnote herauS, bie tt fogleich zum MagistratSrathe Perona trug. Bei bet weiteren Unterfuchung bet Juvan burch bie fierier* rneistetSgattin Maria Franz bemerlte biefe, tote bie Juvan plLtzlich nach ihrem Halfe griff, etwaS hinunter-schluckte, sich toiirgte und babei sprach: „Ach toie schlecht ist mir." Die Franz griff zwar schnell nach ihrem Munbe, eS war abet zu spiit, fie Halle bie Banknote bereitS verfchluckt. Bei ihrer Verantwortung leugnet Maria Juvan, boh fte gewutzt Habe, bie Banknote« feien falfch, sie will btefelben von einem Manne erhalten haben, bent sie zu Diensten geroefett, von bent sie abet nichtS niihereS wiffe. Auch bet fpater von ihr namhaft gemachte Franz Korbar auS MannSburg weiSt feitt Alibi nach. Da fonach Maria Juvan sich tiber ben Erwerb ber falfchen Zehnernoten grunbfalfch verantwortet unb in lauter Wiberfprllche verwickelt, rrfcheint sie beS VerbrcchcnS ber Theilnahme an ber Nachmachung Lffentlichcr Credilpapiere rechtlich befLul-bigt unb wirb ebenfalls biefeS BerbrechenS angellagt. Anlangenb bie Theresia Zuparitik, bann ben Jofef v. Pilpach unb ben Valentin Vibergar, wiber welche bie Unterfuchung wegctt VerbrechenS bet Vor schubleistung eingeleitet unb durchgesiihrt wurbe, wirb biefe Unterfuchung eingestcllt, roeit ber Thatbestanb bes BerbrechenS ber Vorschubleistung deShalb nicht alS be-grilnbet angenowmen wet ben lann, well in ben biefen breieit zur Last geleglen Handlnngen nicht ein Untev fchleif im Einne befl § 214 St. G. erblickt werben kann unb auch bafl roeitcte Kriterium besfelben Para graphen mangelt, nemlich batz ber Unterschleif mehreren Verbrechern gegeben fein mu§, wenn ber Thatbestanb dieses BerbrechenS begilinbet fein fell. (Schlujz folgt.) etngefenbet. Allen Kranken Kraft und Gesundheit ohve Medizin und ohne Kosten. Revalesciere du Barry OOll London. Seine flronfBeit vermag ber beltcaten R«Taloscifere du Barry in toil etfle^en, unb befeitigt biefetbe ohne Medizin unb ohne Kosten alle Ma^en-, N erven-, Brust-, iungcn=, Leber-, $>riifcn», ©»tetmbaut-, Lthcm-, $ta(cn= rnib Siietenleiben, Tuberculose, ©chwinbsucht, Asthma, tzusten, Unverdanlichkeit, Berstopsnng, Diarrhoen, Schlaflostgkeit, EchwLche, Hamorrhoiben, Wassersncht, fficčer, ©chwinbel, Blutausstei. gen, Ohrenorausen, Uebellett unb Erbrcchen selbft wahrenb ber ©chwan-aerschast, Diabetes, Melanchotie, Abmogernng, Rhenmatismns Bicht, Bteichlucht. — LuSzitgc auS 76,000 Ecrtistcateu iiber Oenefungen, bie ofler ®!ebijin wiberstaubcn, Werben auf Berlangcn franco eingefenbet. Nahrhaster aid Fleisch erf part bie Itevnlescičre bei Erwachseneo onb jfinbern fiinfjigmat ihren PreiS in Arzneien. On Blechbtichsen Son ein Halb Psund fl. 1-50, 1 Pst>. fl. 2-50 I Pfb. fl. 4-50, 5 Psb. 10 fl., 18 Pfb. 20 fl., 24 Pfd. 36 fl. - Ite-Talesciire-Biscuiten in Biichsen 1 fl. 2 50 unb fl. 4'SO. — Revatesci&re Chocolatie in Pulver unb in labletten fiit 12 Staffen fl. 1-50, 24 Taflen £• ~"50'-4" kafien fl- t'SO, in Pulver filr 120 Saffen fl. 10, fflr 288 Jaffen fl. 20, filr 676 Suffer fl. 36. — Zu bejieHen burch Barry bn Larry L Com p. in Wien, Wallflaohgaeae Hr. 8, in Laibach Jttahr, fotoie in alien ©tSbten bei guten Apothekern nnb Epe> zereihanblern j auch eerfenbet baS wiener Hans nach atlce •egenben gtgen Postanweifung obet Nachnahme. Berstorbene. De n 8. Oktober. Blas,us Bergant,Arbeiter, 19I., Civilspital, Vitium cordis. Den 9. Oktober. Mathias Klesnik, Taglohner 67 I., Civilspital, ittfolge zusallig erlitteiier Verletzung. Augekommene Fremde. Am 9. Oktober. Hotel StedS Wien. Jerman, Eutsbefitzer, Ober-krain. — Mad. Fischer, Poflrneistersgattiu, Arnoldstein. — Baner, Hotelbescher, Benedig. — Wechselman, Kfm., Wien. — Krautr sammt Frau, Saalfeld. — Hiller, Kfm., Krainburg. — MaZek, Privatier, Salzburg. — Zwenkel, Ksm., Lichtenwald. — Schwinger, k. f. Gerichtsadjunct, sammt Frau, Laas. — Frl. Linhart sammt Nichte. — Janovitz. Triest. — Pirker, Gewerlsbesitzer, sammt Fa-milie, Karnten. — Sodnik, k. k. General, Jifirnten. Hotel Europe. Drichola, Tarvis. — Dr. Thener und I. Thener, Kofeneder und Sajovic, Jngenieur, Wien. — Marteg, Krainburg. — Jnselvini, Ospitaleto. — Wakonigg und Swetic, Littai. — Fumis, Botta, Mayer-weg und Coppelleti, Triest. — Kellner, Rami. — Dr. Ponchet, Paris. — Daffis, Prag. Balrlselier Hof. Stern, Handelsmann, Zwischen-wiissern. — Nebular, k. k. Professor, GLrz. — Ackodin und Zlobec, Wippach. — Škerjanc, Triest. — Pobor, Fiume. Mohren. Wollner sammt Frau und HanZer sammt Sohn, Tirol. — Kraus, Agram. — v. Aurbach, Fabriks-director, Pilsen. — Schohar, Privatier, Wiener BSrse bom 9. Oktober. Staatsfonds. 5perc. Rente, ost.Pap. bto. bto. ofi. in Silb. Lose von 1854 .... 8ofe von i860, gauze 8ofe eon i860, Fiinsi Pramienfch. v. 1864 Grundentl. - Obi. etciermarl zu 5 pCt. Karnten. Stain, u. ffiiftcnlanb 6 „ Ungarn zu. . 5 „ Jtroat.U. ©lae.5 „ eicbenbiitg. zu 6 „ Action. Sietionalbant . . . . Union - Bank . . . . Sretitanflatt . . . . 81. o. Escomyte-Bef. Snglo.-osterr.BanI . Deft. Bodencreb.-A., Oest. Hypoth.-Bank. Eteier. Sscomyt.-Bk< Franco - Austria . . *nif. Ferb.-«orbb. , Kilbbahu-Sefellfch. . Raif. Slifabeth-Bahn. Sarl-Lubwig-Bahn. . Siebenb. tttfenbahn . 6taatebahn . . . . Saif. j}tonz«3ofef*b.. Riinft.-Bnrcfet S.-S3. 81fSlb-gium. IBahn . Pfandbrlefe. Ration. 8.0. verlosb. Ung. Bob.-Lrebitanst. «llg. Sst. Bob.-Srebit. bto. ill 8e I. rfidz. . ®db 69.-73.10 93.50 101.-, 107 — 135.75 89.50 89.50 75.— 74.-73.- 958,- 127.- 220.— 940.— 158,- 170.— 35.- 48.— 2040 161.—j 21J.5C 215.--148-33».— 209.—; 145.— i] 87.- Ware 1 Geld 2B aie 69.40IOest. Hypoth.-Bank. 90.50 91.- 94.- Prioritats-Obl. 102.— 107.50 Slidb.-Ges.zu 500 fir. bto. BonS 6 PCt. 110.— 110.50 136.- Siotbtob. (100 (I. EM.) 101.75 102 25 Sieb.-B.(r»0fl. o 505.) 136.25 131 75 90.50 Etaatsbahn (jr. ©tild 131 — 131.50 Staatsb. I'r. St. 1867 111- 111 50 90.50 75.75 Rubolfb. (800 fl.o.W.) Franz-Iof. (200 ft.S., 92.75 93.25 103.— 103.25 74.50 73.60 Lose. Srebit 100 fl. S. W. . 167.-- 168.- Don.-Dampss„ 40 „ 31.50 32- 36.- 23.50 24.— Wiudilchgratz 20 „ 22.50 23.50 49.- Watbflria . 20 „ 24.50 25.- 2045 Scgteul* . 10 „ 14.— lf *— 162.— 216.50 216— Vtubotfdfiift. 10 „ Wechscl (3Mon.) 149.- 332.50 AugSb.iOOfl. ftibb.SB. 95.40 50.— 210.— Sronff. 100«. „ „ Loudon 10 Pf. Sterl. 95.50 112.80 95 60 113. 146.— Paris 100 FraocS . Mflnzen. 44.45 44 50 Kais. Mituz-Ducateo. 20-FrancSflii9 a a 55 fa s T-.S + m *£ S a. er fa-S «3 8 «- S * fa - a» fa w «4! ; « mC u Sr e v m Eoranliiinbigmtg. Der von der k. k. Landwirthschastsgesellschast in Krain herausgegebene, in unserern Verlage erscheinende Mirlhschasts - JinlciiDi’r fiit das Jahi 1874 wird bis tznde Lktober 18«:3 in rcicher Ansstattung zur Versendung komrnen. Derselbe wird autzer dent Kalendariurn und verschiedenen landwirthschasliichen Noiizen auch einen vollstiindigen TcheniiitismnS aller iiffcntlichen landes-siirstlichcn, Landes-, (8c»tcinde-,Tdiulbchiirdrn u. s.w. in Krain euthalten und dadurch einern dringenden Be-diirfnisse abbelsen. A»ch das Mitgliedverzeichnis ber k. k. Landwirthschastsgesellschast stir Krain nach dem neuesten Stande ist beigegeben. (521—1) §. Alasnik'sche prudicrci. 2. Slock, ist fur bie jetzige ganze Theatersaison zu vergeben. Naheres in ber Abinintstration dieses Blattes. (520—2) Localveran-erung. Die 91buocotitrSfnti,Uci des Dr. Alsons Mosche befindek sich gegenwLrtig aus der Wienersiratze im 6$rit«t= nin'schen Hausc 9tf. im ersten Stock. (518—2) Grossmarkthalle der Stadt Wien. , . . . t Dcr fisterreirliiisclie ll«n