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Laidachcr
agblatt.
Anonyme Mitthrilungen rottben nicht beriickfichtigs; Wauuscripre vicht zurilckgesendel.
Redaction
<tot)uf)ofgaf|e Nr. 132.
Erpeditio«- & 3n(eraten* Bureau:
$ongrc6plo6 Nr. 81 (Birch-haoblung non Ign. c. Strin« moyr & Fed. Bamberg.)
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Nr. 165.
Mvntag, 21. 3uli 1873, — Morgen: Mar. M.
6. Jahrgang.
Graf Hohenwart unb das Reichsraths-mandat.
Dir Schvpfer der Fundamentalpolitik auf ihrer Fahrt nach Mandaten fiir den dirccten Reichsrath scheinen nicht sehr vom Gluck bcgunftigt zu werden. Graf Hohenwart, das Haupt jenes Ministeriums, das den fSderalistisch-feudalen Staatsstreich vorberei-ttn sollte, ist in Krain, seiner Heimat, bei der von skinen HelferShelfern versuchten Candidatur schmiih. lich durchgefallen. Vergebens schickte man unterschied-liche Pfarrer unb klericale Gemeindevorstande fiir den „Stolz unb bie Hoffnung Sloveniens" ins Feuer, alle ihre Argumente wollten bei ben schlich-tcrt Lanbleuten nicht mehr verfangen. Ja der fcu= We Graf, der als Ministerprasident ben Deutschen in Oesterreich das Leben so saner zu machen ver-ftanb, bet die Deutschen Bohmens burch das be-^chtigte Nationalitatengesetz unbebenklich den Cze-chen ans Messer geliefert, mutz jetzt auf einmal svgar als „Deutscher" gelten, dem kein Slovene seine Stimme geben barf. Entschieden erklaren sich Me Wahler der Landgemeinben Jnnerkrains gegen das Programm der „Rechtspartei", der Graf Hohenwart angehort unb welche im Bunde mit Klerikalen unb Feubalen nur die Reaction forbert.
Wie bie Canbibatur bes Grafen Hohenwart unter den Slovenen, so scheint auch die seines Amts-grnossen im fundamentalpolitischen Ministerium, des schwabischen Kathedersocialisten Schaffle, unter den Czechen nur ein glanzendes Fiasco zu
machen. Wiihrend noch vor kurzem seine Bewerbung urn ein ReichSrathSmandat in einem czechisch'n Wahlkreise als zweiselloS hingestellt worden, wird jetzt auf einmal ein Ausfpruch Schaffles colportiert, der gar sehr an die Fabel vom Master Reinecke unb ben fauren Trauben erinnert. Exminister Schaffle lehnt darnach tint Reichsrathscanbibatur in Czechien ab unb ist gesonnen, nur von einem deutschen Bezirke tin Mandat anzunehmen. Wenn ts ihm also nicht gtlungtn, sich in einen Originaltaboriten zu verwandeln unb fiir seine Ver-bienste um bie Funbamentalartikel tin kleines Reichs-rathsmandat in Czechien herauszuschlagen, wirb ber social angehauchlen Excellenz nichts anbtrts ubrig bleiben, als ben KattchiSmus zu studitrtn unb Arm in Arm mit feinem Colltgen sich unter bie ultra« monten Tiroler auf bit Manbatssuche zu begtben.
Das ist also bie geruhmlt SolidaritSt alltr ..antictntralistischtn" Parltitn, bit, bit ungthturt Mehrheit ber Volker Oesterreichs bilbenb, wie ein Mann fiir das fbderatiftische Staatsrecht eintreten sollen. Wenn also zwei ber Vorkampfer bieser Par-teien, zwei Hauptvertreter bieses Princips, zwei Manner, deren Namen schon ein Programm bilden, nicht wissen, wo fie in dem bevorstehenden Wahl-kampse ein Mandat erhaschen konnen, wenn der eine in seiner eigenen Heimat, unter seinen eigenen SanbSleuten schmahlich unterliegt, der andere trotz seines Anrechtes auf die Dankbarkeit einem machti-gcn VolkSstammts von dtmstlbtn im entscheidenden Momente im Stich getaffen wird, dann mutz es
um die Einmiithigteit ber staa^srechtlichen Opposition unb um bit Gemeinsamkeit unb Klarhtit ihrtr Zitlt nicht aufs btstt btstellt sein. Welch bessert Gtltgtnhtit will man noch abwarltn im Lager btr Foberalisten, um alltr Wtlt zu ztigtn, datz ihr Programm ftstt Wurztln gtschlagen in btr Ucberzeu-gung der VSlker, datz es nach ihrer hochlSnendm Versicherung nur geringer Anstrengung bedarf, um deinfelben in der Reichsvertretung die Mehrheit zu verschaffen unb die Monarchic nach ihren Grunb-fatzen zu ordnen? Der Widerwille unb bit Abnei-gung im Volkt gtgtn tint Schwachung ber Staats-gewalt, gegen bie Zerbrockelung bes Reiches inohn-miichtige LandSmannschaften ntufftn denn doch nach-haltig genug sein, wenn es die Haupttrager ditstr Idee so ltichthin iibtr Sorb wirft unb nicht tinmal tines Reichsrathsmandates wiirdigt.
Der Berfafsungspartei wurbe es gar nicht mu angenehm gewesen sein, sich mit ben SchSpsern ber Funbamentalartikel, ben gesturzten Ministern als Fuhrern ber ftoatsrechtlichen Opposition im parla-mentarifchen Kampfe zu mtsftn. Sit wurdt bits sogar als tintn nicht unwesentlichen Fvrtfchritt im Vtrfaffungsltbtn angtfthtn haben, wenn in Oesterreich wie in andern cvnstitutionellen Staaten auch einmal die gestiirzten Minister, die Trager bestimm-tcr politischer Systeme, statt vom pvlitischen Schau-platze unb ber parlamentarischtn Arena zu vtrschwin-ben, auf bem Boben btr Vtrfaffung unb in offtnU lichtr parlamentarischet Dtbattt ihre Regierungs-systeme, unb waren bitst auch verfaffungsfeinblich,
Ieuilleton.
Abenteuer eines laibacher Klavier-Stimmers.
(Von ihm selbst erzahlt.)
(Originalnovelle von Anton Leipnik)
Sonderbar..............
Pardon! meine geehrten Leser unb Leserinnen, ’ch vcrgatz zu sagen, dah das Wortchen „sonderbar" iu mtintn fonberbttrcn Gewohnheiten zahlt, unb datz I£9 ohne Benvtzung desselben nichts erz.ihlen kann.
Sonderbar! Jch habe schon vieles gthbrt und "och mehr gelesen von fonderbaren, gewaltthatigen, nachtlichen Entfiihrungen. Vor dem Haufe be-riihmter Aerzte bleibt um Mittemacht ein Wagttt Pchen — bcwaffnete Manner fteigen aus bemfelben, Lehen in das Haus unb zwingen ben armen un-Ichuldigen Doctor, in dem Wagen Platz zu nehmen " fuhren ihn dann auf gefriimmten Wegen, mit verbundenen Augen, bis fie ihn, am Bette eines Srheimnisvollen Kranken angelangt, von ber Binde Jtfreien und burch ihn den Kranken heilen oder ‘odten laffen. Noch fonderbaxer fcheint es mir, dah M gewiffe Schauspieler mittcrnachtlicherweile ent-kuhrt wurden, und zwar, wie bvse Zugen behaup-
ten, zu gewisseu Damen Was an bieser
©ache wahr ist, will ich dahin gestellt sein laffen.
Dah man aber einen Klavierstimmer gewalt-thatigerroei|e entfuhren wurbe, hatte ich nit geglaiibt. Die fonderbare Kunst ber Klavierstimmer ist eine so friedliche, folide Kunst, datz fie mit so eiuem schauerlichen unb geheimnisvollen Attentat in gar feine Verbinbung gebrocht werben kann.
Was ich fiir unmSglich hielt, geschah boch, unb zwar mit mir. Mit mir, ber ich unter ben soliben unb frieblichen Jungern ber Klovierstimmerfunft ber folibefte unb frieblichste bin.
Jch wohne: Schuster gaffe Nr. 17, 1. Stock, 7. Thiir.
3)iein Abenteuer ist outzerorbentlich, mhstifch, ja ich mochte fagen fonberbar . . .
Jch mu|te zwar tiefes Stillschweigen ver-sprechen, um tine angtsehene Familie nicht zu com-promittieren, abtr ich gloube im vertraulichen Kreise zu sein unb werbe, um mein Bersprechen theilweife einzuhalten, leine Nomen ntnntn.
EintS Abenbs (egte ich mich vollkommen be-ruhigt zu Bette; ber Ausdruck war fatfch gewahlt, dtnn ich war nicht vollkommen beruhigt. Jch hatte mit zwei, zwar nicht grohen Sorgen zu kSmpfen, nSmlich: wovon ich meine Witfcherin bezahlen, und
was ich morgen effen werde. Sonderbar! diefe Sorgtn verscheuchen nit obtr nur selken meinen Schlaf, miiglich, weil ich mich schon an ditstlbtn gtwohnt habt. Jch ubtrlittz mich eben dtm trsten wohlthutndtn Schlummtr, als an mtint Thiirt hcftig gepocht wurbe.
Es roar citf Uhr fonberbar!
Wer konnte mich noch so spat storcn; boch nicht bie W-ischerin?! Jch offntte — tin alter, fremder Mann, in einen schwarzen Mantel gehullt, den Hut ties in die Augen gedruckt, trat ein. Mich keines Blickes wurdigend, sperrte er die Thiirc hinter sich ab.
„Sie diirften sich in ber Thur geirrt haben?" fragte ich erschrocken. Jch hatte vollkommen Ur-sache zu erschrecktn, denn biefer Mann sah den mittelolterlichen Rauberhauptlingen, von denen ich so vieles gelesen, zum Sprechen ahnlich.
„Habe ich die Ehre, Herrn Wenzel Nantia-fenus, ben Klavierstimmer, zu sprechen?“ fragte btr Gthtimnisvolle.
„Zu bitntn."
Jch pstege mich nie zu otrltugtttn; btmt nur dann ist es mbglich, fich Kundschaften zu erroerbm, wenn unsrr Name in weiten Kreisen oerbrrftet ist.
verfechten wurden. Wie die Dinge stehen, ist leider wedet unter den Kraincrn, noch unter den Ultra« montanen Tirols Diet Aussicht vorhanden, dah cine der parlamentsfahigen Cxcellenzen ein Mandat erhalt.	______________________________________
Politische Rundschau.
Laibach, 21. Juli.
Inland. In der Sitzung des wiener G e-meinderathes wurde am 18. d. ein hochwich-tiger Antrag geslellt, welcher nichts geringereS ale ein MiSttauenSvotum gegen unsern Unterrichts-minister enthalt, die von der Reg>erung belicbteii Matzregelungen der Lehrer und Lehrervereine ate eine Gefahrdung deS gesammten Schulwcsens kenn-zeichnet und zugteich die Psticht der Commune be-tont, sich des schadigenden EinflnsseS wenigstenS auf ihre schulen zu erwehren. ES steht zu erroarten dah die RechtS- und Schulfection, denen dieser Antrag zur Vorberalhung zugewiesen wurde, moglichst rasch dariiber schtussig unddahim Gemeinderathe der Residenz alle Fractionen fi'ir denselben einstehen werden, damit der Reaction, welche vor den Thoren steht, nicht das Hauptbolliverk unfever Freiheit, die unabhSngige Schule, unvertheidigt in die Hande fSllt.
Ausnahmsweise cimnat ein Erlah des CultuS-miiusters, der nicht mit Beunruhigung aufgcnom-men wird. Aus Klagensurt wird gemeldet, Herr v. Stremayr Habe dem fiirstbischoflich-n Recurs gegen den Beschluh des Landesschulraches, dah die Bolksschiiler »icht zur Betheiligung ati der Frohn-leichnamsprozession gezwungeu werden dtirfen, ke i ne Folge gegeben. Es wird hinzugcfugl, dah biefe Entscheidung mit groher Befriediguug aufgenommen worden. Herr v. Stremayr kann daraus ersehen, wie leicht es ist, Befriedigung hervorzurufen. Cr braucht nur zu handeln, wie es daS Gejctz vorjchreibt. Sein neuester Erlah reicht jedoch nicht hin, die friiher begangenen Sunden zu suhnen. Herr v. Stremayr hat sich durch fruhere Entscheidungen, nament-lich durch den Erlah inbetreff der innSbrucler Je-suilen so sehr mil dem Geisic der liberalen Partei in Widerspruch gesetzt, dah es starker Proben bedur-sen wird, ehe der Glaube an seine Ruckkehr zu den liberalen Prinzipien auskommen kann.
Die auSwartigen Blatter beschastigen sich eben-falls wieder sehr angelegentlich mit unserer inneren Lage und den drohenden Anzeicheu der Reaction. So schlieht die Halb und Halb osficiose „Magdcbur-ger Zcitung" ihren Artikcl mit dem bemerkenswer-then nnd leider richtigen Satze: „Man wurde Oester-reich mit tiefem Mis trauen betrachten mitffen,
sobatd man die Regierungsgewalt in Handen der bekannten Feinde Deutschlands sahe. Alle Anstren-gungen zur Herbeifuhrung tines guten Eittverstanb-nisses waren umsonst gewesen, und damit ware Deutschland cine Politik aufgezwungen, der es bis-her mit hochster Sorgfalt aus dem Wege gegangen ist." Man sieht, eine Staatsverandernng in Oester-reich ware zur Zeit gleichbedeutend mit einer Um-walzung aller nationalenLerhaltnisseEuropaS.
Die Voraussetzung, dah der Jubel iiber den zweiten ungarisch-kroatischen Ausgleich oersruht sein, dah tetzterer an der Ac mte r s ra g e scheitern inochte, scheint schon ihre Lestatigung zu sindtn. Die ungarische Regierung geht ben Separa-tisten geyeniiber mit aiierkennenswerther Vorsicht zu Wcrke; sic gibt die Macht in Kroatien nicht aus ben Handen, bis fie in letzteren ausreichende Garan-ticit fur das staatStreue Verhalten Kroalieus haben wird; fie hiitet sich auch, die unionistische Partei der Rache der Notionaltu preiszugeben und so sich zu der bald todlseindlichen, bald scheinfreundlichen Partei eine verfeindele zu schafsen. DeShalb will fie den BanuSposten nicht vor Genehmigung des AuS-gleichselaborates durch die Legislative befetzen, aber auch den Banallocunttenens nicht aus ben Reihen der kroatischen Nationalen nehmen. Eine dessalls verfuchte Berstandigung mit den Fuhrern der Nationalen scheint gescheitert zu sein. WenigstenS be-richtet das „Batertanb", dah M a z u r ani t, deffcn Ernennung zum Banus coin feubaten Blatte vor cinigen Tagen bchauptet wurbe, unverrichteler Lache von Pest abgereiet fei, und der „Wanderer" laht sich aus Agiam melden, dah der jetzige BanuS-Slellvertrcter Bakanovi^ feitenS der ungarischen Regierung ersucht worden fei, cine beabfichtigte Urlaubtf-reife nicht anjutreten.
AuslanV. llcber die Auswanderung der aus Deutschland ausgcwicsenen Congregationen schrribt man aus Berlin: „Auf Grund des betref-fendeti Bundesralhsbeschtuffes iiber bit dem Jefui-tenorden iihntichen Congregationen habrn die Ein-zelregierungen nunmehr die nothigen Anorbi.ungen iiber die Aueweifung diescr Orden, deren Mitglie-der sich auf der ©telle aller feelfotgerifchen Thatig-keit zu enthalten haben, getroffen. Die Redemptori-sten, welchen der paderborner Bischof eine befonbere Lobrebe gehaltett hat und e-5 denen nicht oergeffen will, die sich gegen die ben Namen des Erlofers tragenben Ordensbruder oergangen, werden, und zwar nicht nur die in Preufjen befinblichen, meist noch Siidamerika sich begebcn. Dies muh wohl auf hohere Weifung geschehen, da ein Schreiben hier umlauft, worin iiber bie „wuuderbare" Organisa-
Der Fremde nahm seinen Hut^ab; ich fuhlte mich durch biefe mir erwiesene Ehre geschmcichelt un'o sand, dah das Angesicht bed Alien einen ziem-lich ehrlichen Ausdruck befah; es war so ctn echtes Kammerdiencrgeficht.
Ich fahte Muth.
„Womit kann ich dieneit ?" sragte ich breift.
„Jch bin der Kammerdiener eiuer angefthenen Familie."
Meine Wrenfchenkenittnis hatte mich nicht ge-tauscht.
„Sehr fchiin; weiter."
„Jch komme, uin Sie mit mir zu nehmen."
„Noch fchoner; unb zu welchem Zwecke, weim ich fragen barf?"
„Ein Klavier zu stimmen."
..Sonderbar! Ein Klavier stimmen ? Jetzt?"
,.Ja, mein Herr, ein Klavier zu stimmen. Ich bitte, kommen Sie mit mir; der Wagen steht vor bet Hausthlire."
Die Sache fchien mir so sonderbar, so rathsel-haft, dah ich mich fogleich entfchloh. nicht zu gehen. Ich bin zwar arm, fctzc abcr mein Lcben deshatb nicht leichtsinnig der Gesahr aus. Das ist ja unerhort, um cilf Uhr nachts, unter so fonderbaren Verhalt-nissen ein Klavier stint men zu gehen. Sonderbar!
„Nein, neiit, ich gehe nicht! Ich bin weder
Doctor ncch Geiftlicher, das Klavier ist ein leblofes Ding unb wird bis morgen bfc Seele nicht ans-hauchen. Kommen Sie morgen."
..Unmoglich, mein Herr:	die Sache ist
dringend."
,(Sonderbar! Unbegreiflich!“
„Sie werden reichlich belohnt."
Dies Verfprechen brachte die erwavtete Wir-kung nicht hcrvor; ich lernte biefe Kniffe schon zu gut, und dann war ich 11 ie gctdgicrig.
Der Alte ward ungeduldig, bat unb beschwor mich, mit ihm zu gehen — ohne Erfotg.
„Also, Sie wollen nicht kommen?" rief Plbtz-lich,	die Stimme oerdnbernb,	mein Gaft.	Seine
Augen fpriihtcn	Funken; er	griff mit der	rechten
Hand in die Seitentafche.
Ich erfchraf nicht.
„Nein, ich	gche dnrchaus	nicht."
Der AUe	fchlug plbtzlich	ben Mantel	ausein-
anber unb richtctc eine Pistole gegen meine Brust. Sonderbar! Eine wirkliche Pistole, wie ich fie tit beit Rontancii oft bcschvicbeit fanb. Ich sank vor Schrecken fast zufammen.
Das Antlitz bed Alien verwandelte sich: ward sinster, ja drohend — die Stimme fan! zu eiuem
heifern Flustern herub.
(getijtljung folgt.)-
ti n fatholifcher Geistlichkeit viel Lob ergoffeit unb babei hervorgchoben wird, wie sie allein es moglich macht, dah der von einem Orte Ausgewiesene fchnell die entferntesten Lander auffuchen kann unb keiner-lei Rucfsichten zu nehmen brancht."
Die verfailler Nationalverfammlnng wird sich anfangs August vertagen. Jnzwifchen hat Minister Er noul eine Vorlage eingebracht, welcheber beriichtigten Permanenzcommiffion bictatorifche Be-fugniffe verleiht. Diese Bildung cities reactions r e n W ohl f ahr t Sausf ch uff es hat in gattj Frankreich peinliches Anffehen erregt. Die Regie« rung hat babei insbefonbere bie Nieberhaltung bet Propagauba itit Auge, welche wahrettb bet Ferien jugunsten ber Anstbsung ber Kamnter gemachl wet-ben foil. Die Mahreget ist natiirtich hauptfachlich gegen (Santbetta gerichtet, beffen Batconreben, wie (Sraf Jaubert fagte, man furchtet, unb beren Ber-offentlichung man baburch zu verhinbern hofft, dah utan die Zeitungen unter die Drohung einer fofor-tigen gerichtlichen Berfolgnng stellt. Die royalifti* fchcn Dcputicrten, Graf Jaubert unb Dcpeyte, sagtcn biefe« ganz offett. Sic wollen, bah man Mahregeln crgrcifc, uni einen neuen Fetdzug jut Austosuug bet Kammet zu vethinbetn, welche bie socialen Slteilktafte reprafentiert unb bie man als ben „wahren Souveran" gegen jeben Angriff ft (her ftellcn mitffe. Wahrfchcinlich ist es auch, bah man die Permanenzcommiffion dazu benutzen wirb, um bie ubrigeti Mahregeln ber Regierung zu beden, welche biefelbe zu ergreifen gebenft, rocntt bie Rau< tnutig erst eiitmal ein fait accompli ist unb dann die grofje Majotitat des Landes mit Ungestitm vct-langen wird, dah man cnblich aus ber lacherlichen Lage heraustrete, in welcher sich Frankreich befinbet.
Bon franzosicher Scitc werben alle Anstren-gungcngetnacht, ben Konig Victor Emanuel zur Berzichtleistung auf bie Reife nach Wien zu be-ftimmen. Cine florentiner Corresponbenz bes „Wer Lloyd" schrcibt bariiber: Man wuidet von Versailles aus a tic inoglichcn Mittet an, um ben Konig Victor Emanuel abzuhalteit, itach Wien zur AuSstellung zu gehen. Der Grunti hicoon ist, dah man, und zwar wohl mit Recht, furchtet, ber Konig werde, einmar in Wien, geneigt sein, feme Reife bis Berlin au65 zubehiten. (Sines jener Atittel befteht barin, beut Konig unb noch mehr seiner Gemahlin Furchl vor bet angeblich in Wien herrfchenben C holer a ein« zuflohcn. Moglich, bah bie Franzofen ihren Zwcck etrei' then, dcnii ber Konig trennt fich ohnehin nicht gerne 00» seiner gewohnten Lebensweise unb fcheut bit Hosfeste in Wien. Allcrbings bemuht sich Herr v. Keubetl auf das eifrigfte, ben Konig zut Reife zu bewegett. Das gauze ist ein Wcttsttcit zwifch^ bent franzosifchcn unb bem beutfchcn — weniOer osterreichisch-ungarischen — Einfluh am italietiif^en
Hos°^
Die „Timcs" hattcit vor kurjent die Mitthei-
lu«g gebracht, bah ber Sartistenfithrer Pater ©attto
Cruz mit den Generalen	des^	Don	Carlos	und
mit biefeut fclbft in heftigem Streite	lag, bah cC
sich aber fpater unterworfen; nach ben jetzt einge-taufenen Depefchen scheint die Unterwerfung des kricgslustigen Gottesknechtes	doch	nicht	so ganz	crust
geuicint gewefen zu sein;	benn	Don	Carlos	hie"
es fur nothig, bcttfelben extra fur einen Rebelle" r erklarcn. _ Es ware auch jetzt, wo ber catlistn^ Weizen so fchiin steht, boch allzu gewagt fiit Pratendenlen, einen Santa Cruz im Gefolge zu
In Spanien gab Ministerprasident Pi y Mat' gall feine Cnttaffung, weil es ihm nicht gclatig, et
die verfchtcbenctt Cortcsfractiouen reprasentterenbe Ministerium zu bitben. Die Cortes ttahmen b« Demission an unb »otierten Pt ihren Dank. D -Cortes zogen bann in gehetuter Absttmmung T* 111 gegen 101 Stimmen ben Antrag in Erwagu>'S' an ©telle Pis einen mit gleichcn Bollmachtc-' gerufteten Depuliertcn zu ernentten. Mut°, beit Antrag einbringcn, Espatteto zum intetuW' schen Prasidenten der Republik zu ernentten Cortes nach Volierung der Constitution aufzuioi
(Sine interestante Nachricht bringt dec Telegraph aus London. Die Konigin Victoria hat auf die an fie gerichtete Adresse des Unterhauses zu-! gunsten eines internationalen Schiedsgerichtes eine Antwort ertheilt, die jedenfalls als eine zustimmende angesehen werden muh, was bei dem Urnstande, dah die Adresse gegen den Willen det Regierung ange-1 nvmmen rourbe, lehr auffallig ist. Die Konigin toitb, gerabe so wie es RicharbS Antrag forberte, Lord Granville anweisen, sich Uber ben Gegenstanb mit ben Machten ins Einvernehmen zu setzen, unb crklart, sie werbe stets bafttr roirten, bah Stretig-feiten zwischen Volkern bem Urtheil „unparteiischer t$teunbe‘‘ unterworfen werben. Diese Antwort macht bem Herzen ber Konigin alle Ehre.
J. C. D. Wien. 28° 5R6aumur im Schallen! -Sein Wunder, roenn Minister Dr. Stremayr taglag-l'ch bei diversen Bischbfen KUHlung sucht, Venn im ©(flatten beS KcummstabeS solls gut hausen sein, unb tocnn die ossicicll tobtgeschwiegene Cholera tin Opser Nach bem anbern zu verschliugen sucht. Die WeltauS-stellung leibct untec ben Plagen ber letzten Z-it am allermeisten. Schon gcht man mit bem Plane um, bitselbe ber grotzen Menge leichter zuganglich zu ma-chen, inbem ber Eintrittspreis an einigen Tagen bee Woche auf nur nod) 30 Kreuzer herabgesetzt werben foQ. Dem armern Theile ber Bevolkerung tann bies nut roiUtommen sein, unb eotanssichtlich werben bie ®innahmen am WeltauSstellungsplatze auch nicht ge-ringer sein, ate an ben FUnfeiglteuzertagen. Sin Haupt-oitztehuugsort flit bie Steme bet Gesellschast bilbet Noch immct bet Kaisetpavillon, bem bie batin ausge-stellten Ptachtklavietc eon Ludwig Bbsenbotfet ben hjjchsten Reiz oedcihen. Als beim Besuche beS KaiserpavillonS bie Kaiserju Augusta wie sinnend ben prachwollen FlUzeln jlehen blieb, fagte Kaiser »ranz Josef lachelub: „Die sinb von B S s en -bvrf er." Auf bem Gebiete bet Politik gibt es mcnig neue8. Hbchstcns bah bie projectiette Anwetbung pLpst-Ucher Fteiwilliger, „soldati della croce rossa“, in ben kacholisch-politischcn Casinos von sich reben macht. alte Hett im Vatican sucht also neue Haubegen seine schon meht als cvtlotene ©ache. Die zu ^tbenben ©treiiet werben fin toihes Kreuz an ber Brustscue tragcn, mahvscheinlich ein Symbol, ,a® lagen will: „Da habeit wit unS wieber einmal fchbncs Kreuz ausgelaben." Auch von einer Mi-"isterktisir wi>d viel gefafeli, both glaubt fur ben foment tein vernunjiiqet Dicnsch baran. Vielleicht, nach bem WeUauSsteUnngsschluh sich aflerlei Beranberunzcn am politijchen Horizont vollziehen; dvrberhand trtibt feirtc Wolke d:n azutblauen Hunmet, unt menu auch vot ein paar Tagen bet Blitz in ben SlesanSihurni ciugcfchlageit, so konnten boch nut hoch-ftens einige cite tZBeiber barin eine lible Vorbebeutung finben.
Zur Tagesgejchichte.
— EinBischos ber guten alten Zeit. ‘Cev srlih-re SJischof von K»lm Halle einen Bedien. tet>, ber wit Protestant. Wegen seiner Trcue ge-^nii ihn sein H-rt lieb. SJZact) Jah>e„ meinte ber bah es boch wohl bic Rucksicht gegen ben ^er<n gebiete, katholisch zu werben. Det Bischos Mte von bem Vorhaben bes Bedienten, lieh ihn vor sith fouiuien unb crllatte ihm, an bem Tage, an teelijem er katholisch roetbe, fci er seines Dienfles 'ntlasien, denn ber Uebertritt fame ihm nicht aue bem perzen. Dec Bebiente blieb Protestant unb biente fainem Hertn writer.
.	— E i n ritterlicherl£[efant. Dah auch
bteses Thier Sinn stir Eleganz unb gute Sitten Habe, dewies neulich ber gtohe Elesant im Jarbin bes Plantes in Paris. Sonst nur ber sUhen Geroohnheit •tiihnenb, mit seiner seht ernpsinblichen, [anggeftredten ■'tose auf tie Brode, Kuchen unb ben Zucket ber bas ® I tier Umlagernben zu fahnben, v-tsolgte er biesmal seinen Bctieleien unb Liebkosungen eine junge ®a«ne, ber er, so oft fie sich entfernen wollte, mit en Blicken unb bem lanzhin auSgestrecften RUffel ^cheilte. Er ging, roenn die Dame ging, blieb
siehen, wenn fie sich aufhiett, futz gebetbete sich wie ber leibenfchaftlichste VerUeble. DaS Mabchen, trotz I ber betannten ©emiiihlichteit bed Elefanten anzstlich geroorbcn, wollte sich entfernen, worauf bet graue Alte ein jammetltches W-hgeschtei ausstieh. Det Wattet bes Thieres betuhigte bie EctLlhenbe unb j ttsuthle sie, bas Bouquet, todches sie am Busen trug, bem Schmachtenben zu libetteichen. Mil zitternber Hanb loflte sie es von bet Btnst unb reichte es bem ©egehrenben hin. Kaum wit bas geschehen, griff bet Elefant niit bem Ritffel gicrig inch bem Sltauhe, fiihrte ihn fobann wiebeiholt an ben Mund, fchlUrfte seinen Duft mit Wollust unb gab ihn — zurn all* gemeinen Staunen — mit (omischet Gtazie bet Eigen-thllmetin zuriicf. Das ©ouqaet besianb aus Orange-blllthen, unb zut Auskiatnng eineS Theils bes VotsalleS biene, bah ber Elesant iiberhaupt eine Leibenschaft stir Pornetanzenbufl hat.
Local- uno Provinzial-Angelegenheiten.
Origiual-Eorrefpondevzen.
Treffen, 20. Juli. Gestetn nachmittagS 2% Uht trofen, von ©tiben einerfeitS, eon Osten anbet-feits hcranziehenb, zwei ©emitter in bet nachsten Niihe unferes OtteS zusammen.
AlSbalb ethob sich ein heftiger, bie Flnten wilb burchwitbelnber ©turm, Blitze zuckien, grell bas knapp ober unseten Hanptern fchroet ctnher sich walzenbe blet-graue Gewolke erhellenb; FinstetniS bebeckte alSbald Das Lanb.
Wahrenb nun ber ©turm noch brauscnb unb heulenb bahersegte, sing es aus alien ©chteuhen bes FitmamenteS zu giehen an unb bie butch die Wirib-flbhe gepeitschten maffenhaften Regenschauer machten butch meht alS 10 Mmuten bie Atmosphiire vollkom-men unbutchsichtig.
©chliehlich ptasielten, anfangS schwach unb in fleinen, bann hestig unD in bichten, schnutattigen Rei-hen haselnnh- bis huhneteigrohe ©chlohen Uber bie Flnren, liber bie Hauser nieber.
Es bilbete bas Henlen ber wilb einhetfegenben Winbsbraut, bas pelotonartige flnattern bes HagelS, bad betaubenfce Drohnen bes DonnetS, bas klatschenbe Anschlagen bes fluthenben Regens, bas bumpfe Btan-fen bes wilbbachartig allen Gtnben unb Fngen ent-(Iromenben, bicdehmig gefdrbten, ©ttahen, Keller unb Hausfluren libcrfdiroemmenben WafferS ein HLllencon-cert, wie es nut bie entfeffelten Elemente ben erschteck-ten ©intten bieten fonnen, unb schien bie nur ab unb zn von Blitzen gtauenhaft burchzutfte FinstetniS biefcs Natulfchaufpiel in seiner wilben Gtvhe nur noch mehr zu heben.
Nach breieierteljlltnbigem Zoben horte bas Un-roetter auf unb bas gebiimpft wieber hetvorbrechenbe Tageslicht beschien bas Leichenseld ber stteitenben Ge-witter.
Z-rsibcle ©aatcn, entlaubte Walbet, unzahlige gcknickie, gespaltene, entwutzelte Walb- unb Dbslbaume, llbetschioemmte SBiefen, abgeschwemmte Weinbetge, Hun-detle gestiirzter, sruchtgesUlltet Hatsen, mafienhaste Bogel- unb Wildleichen lieh bas Unmetter mit ben oernichteten Hoffnungen bes schwet getrossenen Lanb-wirthes als seine gtaufige Spur zutlicf.
Dieses ©emitter enttub sich mit balb mehr, balb minbet gtohet Heftigteit Uber die Pfarrbotfer Dobetnig, Treffen, Honigstein unb ©t. Peter.
Det ongerichtete ©chaben, bet um so gtohet ist, da roegen Mangels an Arbeitern nod) eiel Winter-getretbe auf ben Feldern in Halmen stand, laht sich termalen noch nicht bemesfen.
—	(Reisestipenbien zur WeltauS-stellu ng.) In ber am 17. d. M. abgehaltentn DitectionSsitzung ber hiesigen ©partaffe routbcti bie zut Ermtiglichung bes BesucheS ber wiener WeltauSstellung ausgefchriebenen 20 Reisestipenbien nachstehenben Ge-metbetreibenben verltehen: Dogan Johann, Tischlet-meister in Laibach; Schnstetschitz Johann, Tischler in ©tane^ič; Primožič Franz, Tischler in Novama«; Golob Valentin, MUHlen- unb Maschinentischlet in Waitsch;
©chiiner Franz, Schloffermeister in Gurkfeld; RMnz Kati, Buchdtncketeifactor in Laibach; Babnik Karl, Bachbinber in Laibach; Cametnik Vincenz, Steinmetz in Laibach; Mihalek Josef, ©penglet in Gutkfelb; Ecket Lubmig, ©penglermeijler in Laibach; Jerančič Anton, Zimmetmannspoliet in Laibach; Mlakar Anion, Bilbhauet in Laibach; Šubic Georg, Malet in Laibach ; Schaffer Albert, Hanbfchuhmacher unb Banda-gist in Laibach; Z-rgol Moriz, Tapezieter in Laibach; ©chroarzbad) Franz, Wagner in Laibach; Kurnik Fortuno!, Wagner in Neumarftl; Rulitz Johann, Kunst« girtner in Laibach ; ©elenc Lorenz, Schloffermeister in Laibach; Schlebnik Barthelma, Niemermeister in Laibach.
— (Die Maht'sche HanbelSlehtau-ftalt in Laibach) Hat gestetn daS Schnljahtl872/73 mit einer ijffentlidjen PtUfung feietlich gefchlojfen. Diefe in roeilen Kteisen unb namentlich in ben fUblichen Theilen EutopaS im roohloctbicnten besten Ruse stehenbe Lehtanstalt mat con 57 intecnen unb 43 exteruen SchUlern befucht, movon nach BoSnien 1, Dalmatien 2, Jtalien 27, Jsttien 1, Karnten 2, Kcain 21, Kllflen-lanb 14, Kroatien 8, Militiitgtenze 1, OberSsterreich 1, Serbien 3, Steiermark 8, Tirol 2, TUtkei 1 unb Ungarn 9 zustdnbig sinb. Die im PcUfungsfoole auf» gelegenen fchriftlichen Operate ber SchUler bezeugen, bah bie ZSglinge biefer Lehtanstalt unter tUchtiger unb sirenger Leitung sich etn teiches Wiffen fUr bas praftifcheLeben angccignet haben.
— (UnglUctsfall.) Der Rauchfangkehrer Hetr Dolenc in Abelsberg fllhrte am 15. b. einige Freunbe in bie abelsberget Giotte; er motite einen Proteus aus ben Tiefen ziehen, bog sich Uber ben Felsen-ranb, glitschte aus, siUrzte in ben Abgtunb unb murbe »on herbeigeholten Mannern als Leiche herauSgezogen.
— (Spenben s Ur bas Elisabeth-Kin-b erf pital.) Fran GtSfin Sophie von Auersperg in Laibach, Obetste Schutzftau - Stellvertreterin, Hat bem erroithnten Institute einen Jahrcsbeitrag vo» 20 fl. S. W. gcfpenbtt. — Ftau Pauline dbte con Kalten« egger, LanbeShauplmannSgattin, Hat einen grohen Stock Bucket unb 10 Pfnnb Rei« gefpenbet.
— (Ein ©emitter) entlub sich amSamStaz ben 19. b. zmifchen 1 unb 2 Uhr nochmittog« Uber Laibach. Det Blitz fuhr in eine bem hiesigen Fleifch-hauer Hettn UtbaS gehotige unb itiichst ben Maga-zinszebLuben bes SUbbahnhofes gelegene Fruchtharfe unb entzUnbete bie dott untergebrathten Fetbfrttchte. Det Wachter am Kastellbetge fignolifterte mit zmei KanonenfchUffen ben Btanb, bie hiesige Feuetmehr eilte auf ben Btanbplatz, mo bereits eine Artillerie-mannfchaftS-Abtheilung mit ber AuStaumung ber Frucht-harse beschastigt war. Es gelang ben Aranb auf einen Theil ber Fruchthatfe zu beschtanken, unb nach Betlauf einer Stunbe mar ect Btanb gelbscht un» jebe meitere Gefaht fUr bie Bahnhosgebaube bcfeiiigt. In einer Entsernung con einhunbert Schritten com Branbplatze jlanb ein bebeutenbeS Puloerquantum zur Efpebition per Bahn bereit; ein griihlicheS UnglUtf rotite zrneiselloS ersolgt, roenn ber Blitzsttahl zujallig bieseS Pulvetqaantum getroffen hatte.
— (BranbunglUck.) AuS Sittich, 19. Juli, roirb unS gefchrteben:	Heute	nachmittagS gegen 2 Uhr
roShrenb eineS GemUterS ziindete bet Blitz in Det Pserbestallung ber Franz ©urz outgo jpan in Dob nfichst St. RochuS bci Siitich, roahtenb fdnimtliche Hausbemohner ouher ber Hausstau aus bem Felce roaren. Die Bebachung biefei StallgebanbeS flanb mit btei anbeten Wirthfthaftsgtbauben in Betbindung, toorin sich gegen 500 Zentnet Heu unb bie heutige FlachS-unb Getstesechsung besanden. Ungeachtet bes hetab-strvmenben RegenS ergtiff daS Feuer diefe angefUhtten Brennstoffe mit einer folchen Schnelligkeit unb Jnten« fitat, bah nut bas Bieh bis auf vier (gtud gerettet mer* ben fonnte. Nur bet fchnellen Hilfeleistung ber Be-roohner, begUnstigt con ber Windrichtung unb dem anhaltenben Stegen, mar es gelungen, ben Btanb auf bie genannten ©ebaube zu localificren unb baburch ba8 Wohn- unb Wirthschastegtbaube befl BeschLdigten, so-roie bie ganze Ortschast zu retten. Der Beschiibiztr Hat sich erst vor btei Jahten, wie e« heiht, roegen einer BeitragSbiffereoz nebst anbeten JDrUinfoffen,
Don bet F-ucrasiecmariz loSgesagt unb erlitt gegrnwLrtig tintn Schaben von circa 5000 fi.
— (Der Karst auf ber WeltauSstel-lung.) Die „Tgpr." schreibt: Die grotze Frage ber .Karstbewalbung" ist nruerbingS in ben Border-gtunb gctrcten, unb man !ann sich auf ber Ausstellung, in ber Abtheilvng filr das Ackerbauministerium, einen Vinblick in die Srt ber Bewaldung ber Lsterreichischen Felsenwiiste, roie fie heute versucht toirb, verschaffen. Der Katalog beS AckerbauministeriumS gibt folgenbe 8rl8uterung ju bent bermaligen ©lanbe ber Dinge auf bem intereffanten Gebiete:	Dieser eigenlhiimliche
Landstrich, ber in feinem jetzigen Zustanbe einen sehr grohen Linflutz auf bie KullurfLhigkeit bee Kiisten lanbeS oueilbt, unb zwar zum Nachlheile berfelben, ist feit Ifingerer Zeit Gegenstanb bet Vorforge bet StaatS-verwaltung getoefen. Bor Jahten toutben fchon Mah tegetn beralhen unb auch theilweife in Bmoenbung ge. bracht, um bie Kultur biefer Steinwiiste burch Anbau von Holz zu ermLglichen. Die StaatSverwaltung hat zuniichst bar ganze Mstenliinbifche Katstgebiet in Be-jitte getheilt, an bie SpitzL ber vorzunehmenben Ar-beiten wurben Bezirksleiter auS ben ©emeinben berufen unb bie ©ernetnben angeeifett, Saatfchulen anzulegen unb bie jut Anpflanzung erforderlichen Pflanzen batin zu etziehen. Den nLlhigen Samen licftrle bie Stoat« verwaltung, unb zwar ohne Ansprnch auf Ersatz. 6l toutben in ber That fehr title folche Geweinbefchulen angelegt unb ilberoU bort, wo bie Bezirksleiter Jn-telligenz unb guten Willen zeigten, auch Weibeflcichen wit verfchiebenen Holzarten vielfach bepflanzt. Die (Erfolge jeboch entsprechen ber Brwartung nicht; benn einerseit« war bie Etziehung ber Pflanzen in ben Saatfchulen nicht immer ganz correct, unb waren biefe letzteren auch zu flein, urn tine hinreichenbe Menge von Pflanzen zu liefern, unb auberfeit« ging man auch bei ber Anpflanzung sklbst zumeist ganz mangelhaft vor unb hielt auch bie Hege nicht strenge ein. Die StaatSverwaltung hatte bald bie Ueberzeugung gewon-nen, bah auf biefern Wege Erfolge nicht zu erreichen waren, unb man entichloh sich hiernach, bie Leitung bet ganzen Arbeit in (Sine Hand zu legen, unb stellte einen KarstbewaldungS-Forstinspector on, bem einige Gehilsen beigegeben wurben. Urn eine hinreichenbe Anzahl von Pflanzen zu befchaffen, wurben an brci Črten, bei Capobistria, beim Dorfe Robik unb in Giitz, fogenannle Centralfaat- unb Pflanzfchulen ein* getichtet, unb zwar bie bei Capobistria fUr ben Be barf bee women KarsteS, bie bei Robik votzvglich zut Etziehung von Nabelholzern unb bie in GLrz flit vetfdjiebene LaubhLlzet. Die ©emeinbefchulcn toutben iibetbie«, wo eS thunlich war, beibehalten, unb wutbe nur bie btffete Pflege berfelben angestrebt, unb biefe Eintich,ungen unb zugleich eine ethohte Subvention rnachlen es fofort mčgtich, grojjere FlLchen von Karstboben bet Bewaldung zu unterziehen. Es wet-ben betmat bie Kullutarbeiten unter ber fpeciellen Leitung der von Seite bet Stao!Sverwallu«g auf« gestellten Organe, theils burch befonberS oufgenom-meine ifltbeiter, lheilS butch bie Gemeinden eifrig fort* gefllhtt, unb zugleich witb bafUr geforgt, batz bie dutch GerneinbetalhSbefchluh zut Berhegung bestimmttn glSchen von bet Eeibe wirklich auch fchon vetfchont bleiben. Narnentlich auf biefe Schonung ist bag HLchste Gewicht zu legen, well Hornvieh, Echafe unb Ziegen bei bem miihfamen Euchen nach Fuller zwifchen ben Sleiuen bar eltro vorhandene Bufchwerk berartig verbeitzen, batz eS sich nicht enlwicfelif fann. Es wutbe verfucht, im ftt einen tin Bilb einet butch Viehweibe beschUdig-ten KarfiflLche zu geben >nb burch Vorffihrung auch nicht befchSbigter, auf bem Katfle eiwachfenet Holz-pflanzen ben Unterfchieb zwifchen beweibelem unb un» Jbewtjbtttm Karste trsichtlich zu machen. Die unter bem Katstlanbe befinbliche Grotte foll cine Nalurmetk-totitb igfeit be« KaisteS vtrsinnlichtn, die Yielen batin votkommtnben HLhlen unb ©rotten mit <sta(a(titen von oft wunberbaren Jormtn nLmlich. Es toutbe biefe ©rotte auS Karststeinen hetgestellt unb mit Tropf-steinen auS ber abelflberger ©rotte bet bebeulenbsten be« KarsteS, auSgeschmiickt. Die Ausstellung eineS TischeS
unb einiger Ceflel auS Karstwarwot endlich foll bie Entwicklung ber Steinmetzindustrie im Karstgebiete anfchaultd) machen, unb eS wutbe auch biefen Objec-ten, obwohl fie in ben AuefteflungSrahmen eigentlith nicht gehbren, hier ein Plctz gegeben, weil bie Erzeu-i)ung berfelben mit den KarstverhLltniffen im innigen Betbanbe steht.
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Wieuer BSrfe vom IS. Juli.
Staatsfonds.
5perc. IT ente, oft.Pap. btr. It«. 6ft. in @ilb. Lose von 1854 . . . . vose von i860, ganze Lose eon i860, jjflnft Priimiensch. v. 1864
Grundcntl. - Obi.
Eteiermarl zu 5 pSt. «Smten. »rain, u. RUftenlanb 5 „ llngarn zu . . 5 „ fitoat. u. 61ae. 5 „ eicbcnbiirg. zu 5 „
Actien. IRationalbant	.	.	.	.
Union * Bank	.	.	.	.
Sretitanftalt	.	.	.	.
N. o. EScompte-Bes. Inglo.-ofterr.Bank Deft. Bobencreb.-A Deft. Hypoth.-Bank. etcicr. S»compt.-Bk. Franco»Austria *«i|. Ferb.-Norbb. 6fibbabn = @el
Telegraphiscker CurSdericht
am 21. Juli.
Papier-Rente 68.15. — Silder-Reote 73.10. — 1860ei StaatS-Anleheu 102.30. — Baukactien 978. — Credit 213. Loudon 111.75. —Silver 109. — A. k. Mltuz-Ducate« — — 20-Franc-Gtttcke 8.90.
»arl-8udwig-Bahu. Stebevb. Lisenbahu StaalSbahu . . . Lais. Krauz-Iosef<b.. ~inft.-0arcfet L.-B. Ifolb-giura. Bahll
Pfandbriofe.
Hation. S.W. vrrlo«b. Cng. Bod.-Ereditarrp.
Sst. Bod.-Sredit. bto. i» 88 I. ridju
Geld
68.30
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mo
188.-
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223.50
150.-
339.-
216.—
166.—U57.—
90.20
83.—
99.75
87.
Deft. Hypoth.-Bank.
Prioritats-Obl.
Sitdb.-Ges.zu 50 » Fr bto. BonS 6 pLt Storbwb.(lOO fl. TM. Sieb.-B.(200fl. o W StaatSbahn pr. ©ttii StaatSb. pr. St. 186? Rubolfb. (300 fl.o.W.) Franz-Ios. (200 fl.S.
Lose.
Trebit 100 fi. L. W. . Don.-Dampfsch.-Ges.
zu 100 ft. lLM. . Triefter 100 ft. EM.
bto. 60 ft. o.W. Dfener . 40. ft. S.W. Salm . „ 40 , Balttv . „ 40 ,
40 .
40 ,
20 .
20 .
10 .
10 .
ary St. GenoiS^ Wiubifchgratz Walbsteiu . Keglevich . RubolsSstist.
Geld
91.50
110.—
82.—
130.25
103 —
166.—
98.
56!-
30.50 38.
27.50 38.-
27.50
28.50 25.—
isiso
Weehsel (32Ron.)
«ug«b. 100 fl. (Iibb.ro.
Iwlf/eteL ___ __
Pari« 100 grant# . 43.41
Mflnzen.
90.40 Aais. Mfinz-Ducateu.
- :20-granc»mi(f . . .	___
100.25 Preug. Kassenscheine. J60.50 87.25 fetibcr .	.	.	.	,09.
93.60
93.75
111.15
5.27
8.88
Warn
92.-
110.LS
2; 88 83.-131.—*
103
167.—
99.-*
67!-31.-39.-28.-39 -27.75
25.L0
26.-
14.*50
04 —
94 SO ill 55 43.65
167 65-109 lL
Berstorbenc.
Den 18. Juli. AvgustinaDobin, f. k. Postbeamten--finb, 5 I., Kapuzinervorstadt Nr. 66, Lahmung in Folge der Maseru. — Victor Kokalj, Taglvhnerssohn, 14 I., Livil-spital, Peritonitis. — Antonia Schupeuh, biirgl. Wachsziehers unb Hausbesitzerswitwentochter, 34 I., Elesantengasse Nr. 50, Lungentnberculose.
D e n 19. Juli. Johauu Schuflcrfitsch, Hausbesitzers-kiud, 1 I., 11 M., 16 T., Tirnauvorstadt Nr. 59, Ruhr. — Theresia Terdiua, gewes. Wirthsgattiu, 54 I., ftrafau-vorstadt Nr. 66, Brustwassersucht.
Cin Uofanlar
roirb in einet Spezereiwareuhaudlung anfgenommen. -Auskuuft ertheilt das Zeitungscomptoir. '	(386—1)
Witterung.
Laibach, 21. Juli.
Nachts unb morgens leichte BetrLlkung, voimittags garz-liche AuSHeitcrmig, schwa»er Nordwesiwind, nadmittagS Haiifenwolken longs ten Al-pen. Warme:	MorgeuS
9 Uhr -f 12 2", nachm. 2Uhr + 23 2° (£. (1872 -f 24-3°, 1871 + 21-7°). Barometer stanb 738 58 Millimeter. Das vorgestrige Ta-gesmittel der SSartne+14-4°, um 5.0°i>uter dem Normale gefttige + 16 9°, urn 2 5" unter bem Normale. Der vorgestrige Niederschlag 28' Millimeter.
Gedenktafel
fiber die am 23. Juli 18 7 3 stattfindenden Li-citationen.
3. Feilb., Corn'sche Real., Altoberlaibach, BG. Oberlai-bach. — 2. Feilb., Travnik'sche Real., Grotzgloboke, BG. Sei-senberg. — 2. Flb.,Merher'sche Real., Brob, BG. Laiback. — 3. Fcib, Husck'sche Real, Petsche, BG. Laibach.
24. Juli.
3. Feilb., Schmieb'sche Real, Komutzen, BG. Seisenberg.
Junge JlTttDdjen
nehme ich zum Siiumebiegen nnb NSHen auf. Unterri-vt umsonst; bann bauernbe Beschaftigung gegen enfpr^1? gute Zahlung. Die Arbei tsloca l ita t, bie ich im mann'schen Hanse, hinter ber Mauer, inne Habe, vergebc tch vom nachften Oktober. Selbe ist zu Werkstiitten, Magazm oder zu einer Restauratiou bcsonders qceignet.
__________________Vine. Wosclmagg.^
►
Bei bent Herannahen der Ernte
beehrt sich die unterzeichuete Direction die
p.t. Herren Landwirthe
auf die
Vklslchttlllig der /rib- nnb iksknstSchte gegen |ranbfd)abfn
besonders aufmerksam zu machen.
Die f. k. priv. wechselseitige Bersicheruugs - Anstalt,
welche burch ihr laugjiihriges, gemciiinlltzigcS Wirken sich allgcmeiu das vollste Vertraueu envorben hat, glaubt and) beziiglich der
IUT- Fechfungsverficherung "WU
recht zahlreichen Antrn'gen entgegen	J«	fcurfcn,	zumal die
AiiSdehmiug ihrer Geschiiftsthatigkeit aus bemegliche Gegenstande iibtr vielseitige Wiinsche der Bereinstheilnehmer ctfolgtr,
die ^ramien Silligst Serechnel
werden unb die der Anstalt zu Gebote siehenden Mittel, so tote benn streng rechtliche Gebarimg fllr die genoue Erjiilluug der itbernommenen Verbind-lichteitcn ben Versicherten die vollste GewLhr bieten.
VersicheruugSantrLge werden in ber DirectionSkanz^ci in Graz, Bet ber Keprftgentanz in Lalbaeh unb bei ben Commiffariaten entgegen genommen nnb baselbst auch aue geschastuchen AuskLnfte bereitwilligst ertheilt.
Graj, am 1. Juli 1873.
Direction der k. k. priv. rocdjfeffettigen -Werftchemngs -Unstall.
(375-2)
-zJ
Dnrck von Jgn. v. Slrinmahr & gtb. Bamberg In Laibach.
Berlegrr nnb ftir die Rebaction vcrantwortlich: Ottomar Bamberg-