^ 44. ^MMM »84» ^^^>^F^^1^^I^^^^(H3^^c»>^-2^^^H^ Der König auf dem Thurme. e^a liegen sie alle, die grauen Höh'n, Die dunkeln Thäler, in milder Ruh'; Der Schlummer waltet, die Lüfte weh'n Keinen Laut der Klage mir zu. Für Alle hab' lch gesorgt und gestrebt, ^ Mit Sorgen trank ich den funkelnde» Wein. Die Nacht ist gekommen, der Himmel belebt. Meine Seele will ich erfceu'n O du gold'ne Schrift durch den Sternenraum! Zu dir ja schau' ich liebend empor. Ihr Wunderklänge vernommen kaum, Wie besäuselt ihr sehnlich mein Ohr! Mein Haar ist ergraut, mein Auge getrübt, Oie Siegeswassen hängen im Saal', Habe Necht gesprochen u„i> Recht geübt: Wann darf ich rasten einmal? O selige Rast. wie verlang ich dein! O herrliche Nacht, wie säumst du so lang, Da ich schaue der Sterne lichteren Schein Und höre volleren Klang! — Uhla t, d. Vaterländisches. Bl asius K u m e r d c y. Wenn es eine allgemeine moralische Pflicht ist, Verdienste zu würdigen, und das Andenken verdienstvoller Mitbürger nach ihrem Tode zu ehren, so hat um so mehr ein Mann, der sich um das vaterländische Schulwesen, und um die vaterländische Sprachkunde in gleichem Maße verdient gemacht hat, den vollgültigsten Anspruch auf die dankbare Erinnerung aller echten Vaterlandsftcunde. Dieser Mann war Vlasius Kumerdey, k. k. Kreisschulencommissär, einer der ersten und eifrigsten Beförderer des mit su weit aussehenden Absichten entworfenen Normalschulcnplanes. Er wirkte zu seinem Entstehen bei, er arbeitete an seiner Ausbil. düng, und war der uncrmüdctste Verbreiter dessel- ben in der Anwendung-. Der Herr Hofrath Grei-ner eröffnete Ihrer Majestät der Kaiserinn Maria Theresia den wesentlichen Antheil, den Kumerdey an dem Entwürfe selbst, und an der Bearbeitung dieses wichtigen Geschäftes hatte, und Kumerdcy wurde in Rücksicht seines Eifers und seiner Einsichten zum Director der Normalschulen in seinem Vaterlande, und zwar ohne darum angehalten zu haben, beere-tirt. Nun befand er sich in einem Wirkungskreise, der ganz seinem regen Eifer, der Menschheit und seinem Vaterlande durch zweckmäßige Volksbildung zu nützen, angemessen war. Was er unter der Leitung des eben so thätigen Schulen-Obcrdircctors, des Grafen von Edling, zu dem damaligen Emporblühen der krainischen Landschulen mitwirkte, mit wie vielen Hindernissen er zu kämpfen hatte, und was er durch Uebcrsetzung mehrerer Schulschriften und Bildung geschickter Lehrer zur Volksbildung im Allgemeinen durch eine lange Reihe von Jahren beitrug, ist vielleicht schon halb vergessen, aber doch gewiß noch lange in seinen Folgen sichtbar und dem Freunde und Beförderer gründlicher Volkscultur stets verehrenswerth. So wie ihm sein Vaterland die Einrichtung aller deutschen Schulen verdankt, so gewann an ihm die vaterländische Sprachkunde den eifrigsten und gründlichsten Forscher und Beförderer. Was er in dieser Hinsicht geleistet, und was er noch leisten wollte, wenn ihn nicht früher die Schwä» chen des Alters überrascht hätten, ist etwas zu weit-läusig für dieses Blatt; genug, daß er auch im Auslande als ein gelehrter Kenner der slavischen Sprachen anerkannt und geehrt war. Hcnmann in seinen Reisen nennt ihn einen vortrefflichen Sprachforscher, und führt an, er habe ein Werk über die Slaven und Russen ausgearbeitet, und an die kai-ftrl. Academie in St. Petersburg gesandt, welches vortrefflich sey. In Meuscls gelehrtem Deutschlande kömmt er jedoch unter ganz irrigen Angaben, z. B. als Weltpricstcr vor, welches wohl in Folge dieser Notizen berichtigt werden dürfte. - 214 Eine gute Uebersetzung der Bibel ins Slavische war für Krain ein Bedürfniß, und um so mehr ein wüilschenswerthes und nützliches Unternehmen, da sie auch für mehrere verwandte Dialecte brauchbar ist. Herr Abbe Iapel und Herr Kumerdey vereinigten sich gemeinschaftlich zu diefem Zwecke, und so gewann Krain eine Bibel, die nun bereits eine zweite Auflage erlebt hat. — Es fehlte aber auch an einer brauchbaren und vollständigen Sprachlehre für die krainische Mundart. Kumerdey hatte bereits ein solches Werk, mit Hinsicht auf alle slavischen Dialecte, feiner Vollendung nahe gebracht, aber ob-schon die Pränumeration schon angekündigt war, ist es doch ungünstiger Umstände wegen noch nicht zum Dmcke gekommen. Kumerdey war nicht nur Mitglied der Ackerbaugesellschaft und schönen Künste in Krain, er wollte auch die Academie der Operosen in Laibach, die im vorigen Jahrhunderte blühte ^) wieder von neuem herstellen. Man kann die nähern Umstände, von der ältern und ncuen Verfassung dieses litera-rischcn Institutes inDeLucas geographischem Hand-buchc lesen, wo die Namen der alten und neuen Milglieder, so wie ihrePrädicate und Symbole an-geführt sind. Ein anderes weniger bekanntes, aber nicht weniger rühmliches Verdienst Kumerdey's dürfen wir nicht unberührt lassen. Er war es, der seinen nach Wien gekommenen Landsmann Anton Ianscha ermunterte, seine in Krain schon ausgezeichnete Kenntnisse von der Bienenzucht noch mehr zu vervollkommnen, und die Bienenzucht in Niedcrösterreich nebst dem Unterrichte der geschicktesten Oeconomen sich ganz cigenzu machen; er war es, derdemIanscha, der, wi« bekannt, nicht schreiben konnte, zuerst die Abhandlung vom Schwärmen der Bienen, und vier Jahre nach-her die vollständige Bienenzucht ausarbeitete, und ihren Druck besorgte. Als er in der Folge Kreis--commissär dcs CillierKreises wurde, unterließ er nicht sein vorzügliches Augenmerk auf die Bienenzucht zu richten. Er fand in den Akten, daß auf einen Gu-bernialbefehl ein allgemeines Bienenstock-Verzeichniß von allen Werbbeznken des Cillier Kreises einzusen- ') Bei der Entstehung der Academie im Jahre >6g3 waren 23 Mitglieder. Ausser dem Vorsteher und eigentlichen Stifte» dem Domherrn I. V. Preschern, findet man folgende grosztcuthcilu bekannte Namen von verdienstvollen lraini« scheu Gelehrten, die zu eine r Zeit lebten, als: Friedrich v- Raab, Heinrich Schweiger, Joseph Kappuö von Pichcl-stein, Erasmus von Hoheuwart, Wilhelm von Zcrgollcrn, Andreas Gladicsch, Andreas Varon v. Gallenfels, Sieg-mmio Pogatschnig, Andreas von Eopvim, I. A Thalnit-schcr v. Thalberg, I. V Nerloschnig, Vertold v. Hooffer, Easpar Gorusi, Dainel von Erbevg, I Goische, Geora v, Thaibcr«, Jakob Schiling, Steplian Florianschitsch, Mar-lxs Gcrbe^, Joscph von ^'eritzhof, Lcop. Ra-p, den angeordnet worden sey, nach welchem etwas über 700 derlei Stöcke im ganzen Kreise ausgewiesen wurden. Diese sehr geringe Anzahl erregte seile größte Aufmerksamkeit und er bemühte sich nun, auf allen seinen Bereisungen diesen wichtigen Zweck der Industrie in jenem Kreise emporzubringen. Jeder Bauer ward zur Bienenpflege angefeuert, jeder Imker noch mehr in der Behandlung unterrichtet, und fortzufahren ermuntert. Man sah sie bald um die Wette eifern, einander in der Bienenzucht zu übertreffen. Zur Nahrung dieses Eifers zog er auch die Geistlichkeit an sicl), um zur Verbreitung dieses Industrie-Zweiges mitzuwirken. Der würdige Pfarrer zu Gries, Herr Golttschnik, und sein Kaplan, Herr Vogrin, schickten sich gleich an, nicht nur mit guten Beispielen andern vorzuleuchten, sondern auch noch des Ianscha vollständige Bienenzucht aus dem Deutschen ins Windische zu übersetzen, und die Ueberscz-zung kam unter Kumerdey's Leitung zum Druck. Das Kreisamt drang in Folge besagter Gubernial-Verordnung auf die vorgeschriebene Bienenstöckbe-schrcibungen, woraus binnen vier Jahren sich entnehmen ließ, daß die Zahl der Stöcke, die ehedem 700 betrug, nunmehr um viel über 8000 vermehrt und vergrößert wurde. Nach dieser kurzen und flüchtigen Bezeichnung der vorzüglichsten Verdienste des edeln Verblichenen um bliebe uns noch die Schilderung seiner bürgerlichen und moralischen Tugenden übrig; allein jene Gewohnheit, eine lange Reihe von erhabenen und vortrefflichen Eigenschaften, deren eine oft viele andere in sich schließt, wortreich aufzuzählen,, ohne eine einzige der gewöhnlichsten menschlichen Schwächen, zur Schat-tirung des Charaktergemäldes anzuführen, ist durch den Mißbrauch gemein und zwecklos geworden. Das öffentliche Urtheil ist die schönste Ehrenrede, und werden Verblichenen persönlich kannte, wird sich die-sen panegyrischen Theil des Necrologs selbst ergänzen. Die Hauptzüge in Kumerdey's leutseligem Charakter waren: Biederkeit und Herzensgute —bedarf es deren mehr, um uns in ihm auch den Menschen verehrungswürdig zu machen, und wären sie es nicht allein würdig, sein Andenken zu segnen? Die Welt will betrogen seyn. Montaccini, der bekannte Pariser Charlatan, war ein junger Mann von guter Familie, und da er in wenigen Jahren ein großes Vermögen vergeudet und sich an dcn Bettelstab gcbracvl hatte, sah er ein, daß er seinen Scharfsinn anstrengen oder verhub 215 gern müsse. In dieser Bedrängniß prüfte cr diejenigen Mittel, welche vor Armuth bewahren, und von Fortuna am Meisten begünstigt werden. Er bemerkte bald, daß der Charlatanismus das Lieblings-kind dieser Göttinn sey. Ein gewandter Bedienter war Alles, was ihm von seiner früheren Wohlhabenheit übriggeblieben war; er kleidete denselben in eine goldbetreßte Livree, bestieg einen glänzenden Wagen und begann sein Pcschäft als: »Der berühmte Doc-tor Montaccini, der alle Krankheiten durch seine Blicke oder durch eine einfache Berührung zu heilen im Stande sey." Da er aber bemerkte, daß cr nicht so viele Kunden bekam, als sein hochfiiegender Genius erwartet hatte, beschloß er, zu noch kräftigeren Mitteln seine Zuflucht zu nehmen. Er verließ Paris, und begab sich nach Lyon, wo er sich als der weltberühmte Doctor Montaccini ankündigte, welcher Todte ins Leben zurückrufen könne. Um je^ den Zweifel zu heben, erklärte er sich bereit, sich nach Verlauf von 14 Tagen auf den Kirchhof bege« den und dort alle Todten erwecken zu wollen, und wenn sie seit zehn Jahren begraben wären. Diese Erklärung brachte zu Lyon ein allgemeines Mur. rcn gegen den Doctor hervor, der sich aber dadurch nicht irre machen ließ, sondern den Magistrat ersuchte, ihn bewachen zu lassen, um sicher zu seyn, daß er nicht die Flucht ergrisse, bevor er sein Wort erfüllt. Dieser Antrag verschaffte ihm ein allgemeines Vertrauen, und die ganze Stadt eilte herbei, um dem Wunderdoctor sein Lebenselixir abzukaufen. Er ward von Jedermann zu Nath gezogen, und nahm große Summen ein. Endlich rückte der verhäng-nißvoUe Tag heran, und der Bediente des Doctors, der st'ir seinen Rücken fürchtete, äußerte ihm seine Besorgnisse. «Du kennst die Menschen nicht.« ent» gegutte der Quacksalber, «verhalte Dich nur ruhig.« Er hatte kaum diese Worte gesprochen, als ihm von einem reichen Bürger Lyons jolgendcr Brief ü'bcr-bracht wurde: „Mein Herr! Das große Werk, welches Sie vorhaben, raubt mir alle Nuhe. Ich habe vor einiger Zeit eine Frau begraben, die eine wahre Furie war, und ich bin schon unglücklich genug ohne ihre Auferstehung. Ich beschwöre Sie daher, unterlassen Sie Ihr Experiment, ich "will Ihnen 50 Louisd'ors bezahlen, wenn Sie ihr Geheimniß für sich behalten." Gleich darauf erschienen zwei Stutzer, welche den Charlatan auf das Drin« gcndste.beschworen, ihren verstorbenen Vater nicht wieder zum Leben zu erwecken, weil derselbe ein Geizhals gewesen sey, und ihre Lage, wenn er wieder erstände, die unglückseligste von der Wclt seyn würde. Sie boten ihm dafür eine Gabe von 60 Louisd'ors. Kaum waren diese fort, als eine junge Witwe, welche so eben im Begriff stand, sich wieder zu verheb rathen, sich zu den Füßen deszWunderdoctors niederwarf, und unter Seufzern und Thränen sein Mitleid anflehte. Kurz vom Morgen bis zum Abend erhielt der Doctor Briefe, Besuche und Geschenke, so daß cr fast nicht wußte, wohin er mit allen sollte. Die ganze Stadt befand sich in Aufruhr; ein Theil der Bewohner war von Besorgniß, ein anderer von Ncu-gier erfüllt, so daß die oberste Magistratsperson sich zu dem Wunderdoctor begab, und also zu ihm sprach: «Mein Herr, ich zweifle keinen Augenblick, daß Sie übermorgen auf unserm Kirchhofe Ihr Versprechen erfüllen und die Wiedererweckung der Todten bewerkstelligen werden, aber ich bemerke Ihnen, daß die ganze Stadt in dieser Rücksicht in Aufruhr ist, und daß der glückliche Erfolg Ihres Vorhabens in allen Familien die größte Unordnung verbreiten würde; ich ersuche Sie daher, Ihr Unternehmen zu unterlassen, und durch ihre Entfernung der Stadt die Nuhe wiederzugeben. Als Anerkennung Ihres herrlichen Talents aber bin ich bereit, Ihnen ein von mir unterzeichnetes und besiegeltes Attest einzu, händigen, welches darthut, daß Sie die Todten zu erwecken vermögen, und wie es einzig und allein unsere Schuld war, daß wir nicht Augenzeugen Ihres großen, wichtigen Experiments wurden.« Dieß Cer^ tisicat ward wirklich ausgefertigt, worauf Doctor Montaccini Lyon verließ, um in anderen Städten, gleiche Wunder zu verrichten. Spanische Sprnchwörter und Sinn-spriiche, theils wörtlich frci, theils nach ihrem Sinne inö Deutsche übertragen. 1^2 Viii2 )' ei 1?otrc) hue lyz cric olro. Dcr Weinberg und das Roß braucht zum Erziehen, Zeit, Erwachsen kaufe sic, und bei Gclcgcnhctt. Es wcvden oft dic besten Freunde, Die früher warcn arge Feinde. Ucbcrflusi in allen Dingen Wird dir Ehr' und Achtung bringen. 1^2 (^odicia rompe ei 3aco. Den Sack zersprengt der Habsucht Gicr, Mach' ihn nicht voll, ich rath' cö dir. 216 Die schöne )^rt, verblümt zu sprechen, Geh' — sonst will ich den Hals dir brechen. Der Thor weiß mchr am eignen Herd, Als an dem fremden der Gelehrt'. HIas 6128 lia^ pan poc^uit». Mein lieber Hund, ich will dir wohl, Doch kriegst du nie die Schüssel voll. M25car 2 605 carrilloz. Wer mit beiden Backen ißt, Noch einmal so viel genießr. Aleterss en csmisa 6ü on26 Larag. Zieh' an ein Hemd von zwanzig Ellen, Curios wirst dich zum Gehen stellen. Hluerta ei porro se 2C2dc) l2 radla. Wenn der Hund im Grabe ruht, Ist's zu Ende mit der Wuth. M25 vale mala canocilic», yua buenn par conocer. Viel klüger ist's, das Uebel zu ertragen, Als neuem unbekanntem Guten nachzujagen. IVI25 cu.S5t2 e! caldo Hu« lllg 2ll)on6i^25. Die Brüh' ist theurer als das Fleisch Bei mancher abgeschmackten Speis. M2I pi^nclpio <3<3 5«l«2NÄ p2r2 c^uic?n allolcan Wer am Montag wird gehangen, Hat die Woch' schlecht angefangen. HI25 vul« IIsg2r a üüinpa l^ua ronciar un ano. Zur rechten Zeit ans Orr zu kommen, Wird mehr als alles Lauern frommen. Feuilleton. (Bescheidenheit Josephs II.) Als die Stadt Ofen den Vortrag machte, dem Kaiser Joseph II. eine Bildsäule errichten zu wnllen, gab der Kaiser folgende merkwürdige Antwort: „Wenn die Vormtheile werden ausgewurzelt, mid wahre Vaterlandsliebe undBegriffe für das all- gemeine Beste beigebracht seyn, wenn Jedermann in einem gleichen Maße das Scinige mit Freuden zu den Bedürfnissen dcs Staats, dessen Sicherheit und Aufnahme beitragen wird, wenn Aufklärung durch verbesserte Studien, Vereinfachung in der Belehrung der Geistlichkeit und Verbindung der wahren Ncligionsbegnffe mit den bürgerlichen Gesetzen; wenn eine bündigere Justiz, Reichthum durch ver, mehrte Population, und verbesserten Ackerbau, wenn Erkenntniß des wahren Interesse des Herrn gegen seine Unterthanen, und dieser gegen ihre Herren, wenn die Industrie, Manufakturen, und deren Ver-trieb und Circulation aller Producte in der ganzen Monarchie unter sich werden eingeführt seyn, wie ich es sicher hoffe; alsdann verdiene ich eine Ehrenfäule; nicht aber jetzt, wo nur die Stadt Ofen durch meine zur leichtern Uebersicht getroffene Ueber« setzung der Stellen dahin einen mehrern Vertrieb ihrer Weine und einen höhern Zins ihrer Häuser erhält. Wien, dcn 23. Juni 1734. Joseph. (Noch zu wenig!) Ein Bordeauxer Blatt bringt folgende Neuigkeit: Ein Geschäftsmann leiht einem jungen Lebemann aus guter Familie 600 Fr. auf ein Jahr, und bedingt sich 50 Procent aus, so daß die Zinsen sogleich vom Capitale abgezogen werden sollen, d. h. er muß einen Schuldschein aus 600 Fr. unterschreiben, und bekommt nur 300 ausbezahlt. Als der Handel geschlossen ist, erwartet unser Speculant ungeduldig die Zurü'ckkun't seiner Ehehälfte, um ihr freudig die herrliche Nachricht mitzutheilen. Endlich kommt die rüstige Frau vom Markte mit den kärglichen Einkäufen für das fru-gale Mittagsessen, um welche sie eine volle Stunde gehandelt hat, nach Hause, und der Geldmann macht seinem Herzen Luft. Und die gute Hausfrau freut sich über die treffliche Speculation? O nein! Sie verzieht das Gesicht, sieht ibren dummen Teufel von Ehemann verdrießlich an, und sagt: „Wie einfältig! Du liehst ihm 600 Fr. auf ein Jahr, und zahlst ihm 300 Fr. Dummkopf! warum liehest Du ihm die 600 Fr. nicht auf zwei Jahre? dann hättest Du ihm ja keinen Sou auszuzahlen gebraucht." N ä t h s e l. Ihr Leser, kennt Ihr sieben Schwestern Verschiedener Gestalt, langhalsiq. Die Eine schwarz die And're weiß. Hier krumm die Füße. dort gerade, ^a. manche gar beraubt der.Füße. Verschied'ue ^Namen führen sie; Doch will's Geschick, daß. kaum geboren, Sie zu voraus gespannten Seilen Bestimmt von ihrem Vater sind Den Kopf bald unten, und bald oben: Und oft >)ie Füße schwer gefesselt Hinunter und yinauf zu steigen Zmn Wunder, nach Cadenz und Maß- Auflösung der Charade im Illyr. Blatte Nr. 43: Nuszland. Verleger: Ignaz Alois Gdler v. Kleinmayr.