H.201. Montag, 5. September 1898. IllhlMna 117. tMö« O «um. "Mw/^'nsPleiS: Mit Postversendui, a: ganzjährig sl. 15, halbjährig fl. 7 5U. Im C ° mvt ° ir: ^ Die «Laib. gta.» erscheint täglich, mit «lu«nahme der E°nn- und Feiertage, Vie «dminiftratton befindet sich '"t Iiil»«»» 3. ' ^"^ ^. 5-50. Für die ftusieNimg <>«« Haus ganzjährig fl. i. — InsertionSgebiir: Für X Congrefsplah «r. 2, die Redaction Barmherzlgergasse Nr. lb. Sprechstunden der Redaction von 8 bis ll Uhr vor-°>« zu 4 Zeile» »5 tr,. grüßere per ijeile e kr.? bei üstere» Wiebelholungen per Zeile 3 lr. ? mittags. Unsranlirrte »riefe weiden nicht angenommcu, Manuscriptc nicht zurüllgeftellt. Amtlicher Cheil. K"serliches Patent vom 1. September 1888, treffend die^Einberufung des Reichsrathes. ^nw " Gnaden Maiser von Oesterreich ^oatien^s ^"2arn und Böhmen, von Dalmatien, l Künic, ^' Slavonien, Galizien, Lodomcrien nnd Illyrien; ' ^kbo. Jerusalem lc.; Erzherzog von Oesterreich; ^thrinn "°" Toscana und Kratan; Herzog von Xnd t,^"' don Salzburg, Steyer, Kärnten, Krain ^tkar.f "^^""' Großfürst von Siebenbürgen; ^leli.,' ^" Mähren; Herzog von Ober- nndNieder- sklla ' ""' Modena, Parma, Piacenza und Gua< ^gula..".^lchwitz und Zator, von Teschen, Friaul, ^irol ^ """; gefürsteter Graf von Habsburg und ^ien't >,,!! 3^"^' Gb'rz und Gradisca; Fürst von >sitz "" Vrixen; 3)iarkgraf von Ober- und Nieder- ^ch. Är/ "' Istrien; Graf von Hohenembs. Feld- ^ttaro ^' Sonnenberg lc.; Herr von Trieft, von und auf der windischen Mark; Großwojwod thlw ,, , " Woiwodschaft Serbien lc. lc. lc. 5 "nd zu wissen: Ullse,, ^"chsrath ist auf den 26. September 1898 luseii. ^lchshllupt- und Residenzstadt Wien ein- !7'"lchließung vom 20. August d. I. dem i ber s-,,.. "^ galizischcn Sanitätsrathes, Professor /^cz ^""menschule in Lemberg Dr. AdamCzy- M ^ ^." Orden der eisernen Krone dritter Classe ! Ml Dr y?>^enden-SteUvertreter in dieser Körper- 7s^ ' "tttor Opolski in Lemberg den Titel ^Mdws.""6srathes, beiden nüt 'Nachsicht der Taxe, ^^^zuverleihen geruht. Den 2. September 1898 wurde in der l. l. Hof-» und StaatsdruÄerei das Xl>IX. Stück des Reichsgesetzblattes in deutscher AuSgabe ausgegeben und versendet. Vasselbe enthält unter Nr. 148 das kaiserliche Patent vvm 1. September 1898, betreffend die Einberufung des Reichsrathes. Den 2. Sepember 1898 wurde in der l. l. Hof» und Staats» druckerei das Xll. uud XXXVII. Stück der italienischen, das XI^V. Stück der rutheuischen uud rumänischen, das Xl^Vl. Stück der ruthenischün und rumänischen, das XI^VIII. Stück der böh» mischen uud slouenischeu uud das Xl^IX. Stück der biihuiischcu Ausgabe des Neichsgesetzblaltes ausgegeben und versendet. Nichtamtlicher Theil. Die Drcyfus-Affaire. Die «Wiener Abendpost» bespricht die sensationelle Wendung in der Affaire Dreyfus und betrachtet die Sache zunächst vom Standpunkte der französischen Armee: Die französische Nation erblickt in ihrer Armee die Bürgschaft für eine große Zuknuft. Die Armee ist ihr Stolz und ihre Hoffnung. Wie schmerzlich muss deshalb der Eindruck sein, den eine tief beklagenswerte Angelegenheit, die nun feit mehreren Jahren Frankreich und ganz Europa in Spannung hält, anf das französische Volksgemüth ausübt, eine Angelegenheit, die in jedem Lande, das für den Ruf und die Ehre seines Heeres ängstlich besorgt ist, Bedauern hervorrufen würde, in Frankreich aber doppelt und dreifach beklagt werden muss. Die Spionage-Affaire, die man als Fall Dreyfus bezeichnet, hat im Laufe der Jahre eine Pedeutung erlangt und einen Umfang angenommen/ hat Er-fchcinungen gezeitigt und Ereignisse zutage gefördert, die man damals, als Eapitän Dreyfus zu lebenslänglicher Deportation auf eine einsame kleine Insel vcrnrtheilt worden war, kaum ahnen, geschweige denn voraussehen tonnte. Schwieriger als für den der Angelegenheit Nahestehenden ist die Beurtheilung des Falles nothgedrungen für denjenigen, der aus der Ferne auf dle zahllosen, zum Theile ciuander widersprechenden Mittheilungen hin die Sache zu beurtheilen hat. Man weiß nur, dass der gegenwärtige Kriegsminister Cavaignac es in jener bekannten Sitzung der Deputierten-Kammer feierlich bekräftigt hat, dafs jener Angeklagte auf Grund unwiderleglicher Beweise verurtheilt worden ist und dass die Vertheidiger der Unschuld jenes Mannes an dem gegenwärtigen Kriegsminister einen mächtigen Anwalt hätten, wenn es ihnen gelänge, ihn von ihren Argumenten zu überzeugen, denn Cavaignac sagte es rund und klar: «Keine Staatsraison könnte es geben, welche mich zu bestimmen vermöchte, einen Unschuldigen im Vagno zn lassen.» Und mit dem Kriegsminister Cavaignac wird jeder rechtlich denkende Mensch auf dem ganzen Erdenrund der gleichen Ueberzeugung fein, denn nichts wäre ungerechter, fürchterlicher und beklagenswerter, als schuldlos eines fo fchweren Verbrechens angeklagt nnd zu so jammervoller Strafe verurtheilt zu werden. Die Nichter aber, die vor vier Jahren über den vielgenannten französischen Hanptmann zu Gericht saßeu, haben die Ueberzeugung ausgesprochen, dass das im Jahre 1894 gefällte Urtheil ein gerechtes ist. Kriegsminister Cavaignac hat gelegentlich der parlamentarischen Verhandlung der Angelegenheit einen Kartenbrief und zwei Zettel in der Kammer verlefen und gesagt: «Man hat auf dem Kriegsministerium den absoluten Beweis von der Schnld Dreyfus' gehabt. Ich habe diefcn Beweis gesehen.» Dann verlas er den Kartenbrief, in dem es heißt: «Ich werde sagen, dass ich niemals Beziehungen mit diesem Juden hatte. Wenn man Sie fragt, fagen Sie das auch; denn man darf niemals wiffcn, was mit ihm unter« nommen wurde.» Und von diesem Kartenbricfe sagte Kriegsminister Cavaignac: «An der Echtheit dieses Documentes ist nicht zu zweifeln. Es ergibt sich in unwiderleglicher Weise aus einer Correspondent welche seit dem Jahre 1894 geführt wurde, der materielle und der moralifche Beweis für die Echtheit diefes Kartenbriefes.' Seit zwei Tagen weih Kriegsminister Cavaignac, weiß ganz Frankreich, dass jener Kartenbricf, für dessen Echtheit man auch materielle Beweise inbetreff des Papieres u. s. w. beizubringen suchte, nicht echt, dass er gcfälfcht ist. Der Fälscher ist entlarvt. Oberstlieutenant Henry, als Chef des Informations-Bureaus des Kriegsministeriums, Nachfolger Picquarts, wurde als Urheber jenes Documentes verhaftet, nachdem er sein Verbrechen gestanden hatte. Wer noch zweifeln konnte an der Schuld Henrys, den hat er durch die letzte That feines verfehlten Lebens davon überzeugt, durch den Selbstmord, den er in seiner Zelle im Fort Mont Valerien begangen, zu welcher That man ihm Feuilleton. Verrücktheit bei Thieren. Vou Hr. N. Langlavel. >,. 3Ue sj ^ II- ^tt'->Ä^-5H „UN mit dem Selbstmorde bei ?Zch ^ ""e Familie in Ärugg (Aargau) ihren U sle ihr?'Tvocsfall und Wegzug auflöste, über-!i>! l war f ..T^chshnnd dortigen Bekannten. Das «> aeV" ^ '"it seinem Herrn auf der >Rt^ ^i'se ^ "' kannte alles dort ganz genau, nach "nu^ch und u! ^"ß es nicht mehr, war traurig, l^>ger Ä °ft «ach der Bahn. Dort sah ihn "Nt und iH .^l Aahnwächter auf den Schienen Me "no er ..H" b"i"lal fort. Als nun ein Zug t'üli' lain d^ ?^ Weichen zu stellen und zu haltet« V" Echie Hund schnell herbei, legte sich auf dle «ten. ^encn nnd wurde vom Zuge entzwei ge- ^'' ^iH"^ den Tod und die Bedingungen von ^il?teM , durch mechanische Gewalt besser als ^ V' "er c> durch Beobachtung kennen, ist ohne V^ die ^dhund weiß sehr gut, welche Folgen >m elhst 'Mel ausübt. Auch bei Pferden wll ^V'n. D "^ Ausfluss eines Zornausbruches ^Ri, bpen rr sogenannte Selbstmord bei Scorpionen ^ H sj'>t wohl anders zu deuten und ähnlich "hiV^ vn ""l jmcm Berichte der «Evening-^lle Trich, Ü Jahre 1893 über eiucn Hund, der ^ lw' s St. James-Parkes ertränkt haben " Menschen Stnmpjsinn oder Wahnsinn häuftg als Folgen überstandener langer Furcht oder großen Schreckens auftreten, so kommt dies auch bei Thieren vor. Der Papagei eines Herrn Bouquinville wurde iufolge eiues Seegefechtes verrückt. Der einst fu kluge und so redselige Vogel blickte blödsinnig nm sich und sprach nur noch die Laute bum bum, die ihn bis zum Wahnsinn erschreckt hatten. Noch zwanzig Jahre später wiederholte er unter schrecklichem Zittern des Zopfes und der Flügel feine ewige Kanonade. Könnte das Thier nns begreiflich machen, was es fühlte, gelänge ihm die Ausführung jenes melancholischen Verses Goethes: «Ich möchte dir mein ganzes Innere zeigen, allein das Schicksal will es nicht,» so würden wir erstaunen, auf welche völlig gleiche Weife die Nerven von Thier und Mensch zerrüttet werden. Und dies wird wahrscheinlich so hinabgehen bis zu jenem auf der Scala des Thierreiches so tief stehenden Polypen. Auch hier haben genaue Beobachtungen es festgestellt, dass die Thätigkeit der Nerven gestört, dass sogar diese Thiere noch verrückt werden können. In einem Bassin der zoologischen Station in Neapel benahm sich einer ähnlich jener erwähnten Löwin, es war ein achtarmiger Pulpe, der seine eigenen Arme anfielig abzufressen mid an dieser Selbst-oerspeisung schließlich zugrunde gieng. Sowohl Mannchen wie Weibchen der Pulpen pflegen während der Brut, pflege, an der sich beide Geschlechter mit glelchcr Hingäbe betheiligen, keine Nahrung zu sich zu nehmen, wmmen deshalb sehr herunter, und ein großes Sterben relßt dann unter ihnen ein. Die sich selbst auffressenden Pulpen sind solche, die durch das freiwillige Hungern den Verstand verloren haben und somit unzurechnungsfähig geworden sind. Man reichte einem solchen die Speise, die sie sonst am gierigsten verschlingen, das Thier nahm das Futter nicht nur nicht an, sondern schob es demonstrativ zur Seite; es fuhr in feiner selbstmörderischen Verstümmelung fort und hauchte nach einigen Tagen feine verrückte Seele aus. Dass die Gefangenfchaft nicht die Urfache jenes seltsamen Thuns ist, vergleichbar jenen eingekerkerten Menschen, die so lange den Kopf an die Steinmauern stießen, bis sie den Verwnnduugeu erlagen, geht darans hervor, dass anch im Golf von Neapel Fifcher Pulpen mit ähnlich abgefressenen Armen fanden. Da der Selbsterhaltungstrieb das mächtigste Agens aller Organismen ist, dem solche mehrfach constaticrte Selbstverstümmelung schnurstracks zuwiderläuft, fo lasst sich das Thun solcher Thiere nur als ein verrücktes auffassen. Selbsterhaltung trieb schließlich anch jene Schlff-l'rnchigen im Boote auf dem weiten Ocean dazu, dass sie, wahnsinnig vor Hunger geworden, einander anfielen und auffraßen. ..... c <^ ^ Sowohl Thier als Mensch stnd m solchen Zuständen chulolos an ihrem Thun und Treiben. Wer aber von den Menschen im größten Wohlleben und Luxus nur seiner Sinnlichkeit fröhnt, nnr m den Genüssen übertriebenster Sinnlichkeit zu schwelgen sucht, den packt als Schuldigen die große Fanst des Wahnwitzes. Wer aber solchen Eltern entsprossen, in deren Familien wenn auch nur leichte Wahnsinnsformen erblich, oder die überhaupt zu nahe miteinander verwandt waren, an dem und dessen Nachkommen rächt sich die Uebertretung des hehren Naturgesetzes «bis in das dritte nnd vierte Glied» und ost noch darüber, hinaus. < Laibacher Zeitung Nr. 201. __________ ________ 1618_________________ 5. September 1895 unbegreiflicherweise die Gelegenheit nicht benommen z hatte. ^ Eines der Documente, anf welches sich die « Ueberzeugung der Oeffentlichkeit von der Schuld ^ Dreyfus' stützen mochte, ist als Fälschung erkannt . worden. Auf die im Jahre 1894 stattgehabte Fällung des Urtheiles in jenem Processe hatte dieses Falsiftcat allerdings keinen Einfluss, denn es lag den Mitgliedern des Kriegsgerichtes nicht vor. Oberst Henry hat erst im Jahre 1896, zur Zeit, als Alfred Dreyfus längst auf der Teufels-Insel saß, Veranlassung gefunden, es zu producieren. Wie steht es aber mit den beiden anderen Zetteln, welche als Beweise für die Schuld Dreyfus' heute noch Geltung besitzen? Sie müssen nicht unbedingt falsch sein, weil jener Kartenbrief gefälscht war. Da ist es nun von Interesse zu bemerken, dass selbst diejenigen, die von der Unschuld Dreyfus' überzeugt sind, die Echtheit jener Documente zugeben, aber behaupten, dafs sich ihr Inhalt gar nicht auf Dreyfus bezieht. Das Verbrechen eines Officiers in so verantwortungsvoller Stellung, wie es jene des Selbstmörders vom Mont Valerien gewesen, kann in der Affaire, die seit vier Jahren einen der hartnäckigsten Discussions - Gegenstände der öffentlichen Meinung Europas bildet, nicht ohne Folgen bleiben. Ob es nun zu einer Revision jenes Processes kommt oder nicht, ob die Schuld des Verurthciltcn von der Teufels-Insel neuerdings ausgesprochen oder seine Unschuld erwiesen wird, ob die Anhänger der Revision siegeil oder unterliegen, das sind Fragen für sich, deren Bedeutung im gegenwärtigen Augenblicke zurücktritt hinter die Frage der Ehre der französischen Armee, an der sich Individuen vom Schlage des Fälschers im Kriegsministerium schwer versündigt haben. Auf alle Fälle haben die jüngsten Ereignisse hinlänglich gezeigt, welch verhängnisvoller Fehler damit begangen wurde, eiuen vereinzelten Spionagcfall in seinen Folgen zu einer Frage der militärischen Ehre Frankreichs zu machen. Politische Ueberftcht. Lait» ach, 3. September. Das Executiv - Comite" der Rechten wird sich Mitte des laufenden Monats zu eiuer Sitzung in Wien versammeln. Ob die Obmänner-Conferenz der Linken vor Eröffnung des Reichsrathes zusammentritt, hängt von dem Umstände ab, ob die Regierung den Deutschen neuerliche Vorschläge machen wird. Da die Session des Reichsrathes geschlossen wurde, muss beim Wiederzusammentritte des Abgeordnetenhauses ein neues Präsidium gewählt werden. Die Wiederwahl des bisherigen Präsidenten Dr. v. Fuchs ist als sicher anzunehmen. Das Exec utiv-Comite' der jnngczechi-scheu Abgeordneten hat eine Sitzung abgehalten, in welcher die politische Lage besprochen und der Beschluss gefasst worden ist, noch vor Wicderzusammen-tritt des Rcichsrathes eine gemeinsame Confereuz aller czechischeu Landtags- und Neichsraths-Abgeordneten einzuberufen. Nach einer Meldung des «Vaterland» besteht die Absicht,die Ausgleichsvorlagen dem Rcichs- rathe völlig uuverä'ndert wieder vorzulegen. Der Gesichtspunkt, von dem die Regierung hiebei ausgeht, soll der sein, dass es sich zunächst ja gar nicht um den Inhalt der Ausgleichsvorlagen, sondern nur darum haudle, ob der Reichsrath die Vorlagen überhaupt in Verhandlung ziehen wolle oder nicht. Werde nur einmal in die Verhandlung der Vorlagen eingegangen, so werde sich alles weitere ohne große Schwierigkeiten finden. Kaiser Wilhelm verlieh der Königin von Hollanddas Wandsbecker Husaren-Regiment, welches den Titel «Husaren-Regiment Königin der Niederlande (Hannover'sches) Nr. 15» erhielt. Der mit der Führung des Regiments beauftragte Major Freiherr v. Diepen-brock-Grueber sendete ein Danktelegramm an den Kaiser und ein Vegrüßungstelegramm an die Königin der Niederlande. Der socialdemokratische Parteitag für Ost- und Westpreußen hat sich für die Betheiligung der Socialdemokraten an den Landtagswahlen erklärt. In den Berathungen wurde den Berliner Genossen vorgeworfen, ihre Pflicht gröblich verletzt zu haben. Der Reichstags - Abgeordnete Haase warnte nachdrücklich davor, sich von irgend welcher Verstimmung gegen die Vollspartei leiten zu lassen. Man dürfe sich nur von Zweckmähigkeitsgründen bestimmen lassen, und diese verlangen, dass die Socialdemokratie den Freisinn selbst dann unterstütze, wenn dieser nur mit der Hilfe der Nationalliberalen die Conservative« an die Wand drücken könne. Allgemein war man der Ansicht, dass es gelingen werde, die Königsberger Mandate den Conservativen zu entreißen. Auch iu Memcl-Heydekrug, Tilsit-Niederung und Insterburg-Gumbinnen wird die Socialdemokratie versuchen, die conservativen Candidate» zum Falle zu bringen. «Daily Chronicle» meldet aus Washington: Der von deutscher Seite gemachte Vorschlag, die Samoa-Inseln zu theilen, würde bei der Regieruug in Washington Widerstand finden. Wenn Deutschland die Insel Upolu allein in Besitz bekäme, so würde es die Vereinigten Staaten aus dem Hafen von Apia ausschließen, was die amerikanische Regierung nicht ruhig mit ansehen könne. Von deutscher Seite wird dazu bemerkt, dass Deutschland den bei weitem größten Antheil an Bodenbesitz, Handel und Schiffahrtsverlehr auf der Insel Upolu hat. Diese unabänderliche Thatsache werde, falls einmal eine Regelung der Bcsitzverhältnisse auf den Samoa-Insclu eintritt, ausschlaggebend für die Art einer solchen sein müssen. Auch nach den «Daily News» sollen zwischen Deutschland und England Unter hand-luugen zur Erzieluug einer Verständigung darüber schweben, den Beitritt zur Friedens-Confcrenz von der Bedingung abhängig zu machen, dass ihrer Entscheidung keine Fragen unterbreitet werden, die gegenwärtig einen Streitpunkt zwischen den Mächten bilden. Das würde in erster Linie heißen, dass die Philippinenfrage und die Frage des Friedensschlusses zwischen Spanien und Amerika nicht auf der Conferenz erörtert werden sollen. Ob Deutschland und England auch die ganze ostasiatische Frage aus den Cougressverhandlungen ausgeschieden wissen wollen, lässt sich aus dieser Meldung der «Daily News» uicht entnehmen. Läge dies in der Absicht Deutschlands Englands, dann würden beide Staaten wohl die <^ absicht des Zaren durchkreuzen. Doch das sind F"A die erst auf dem Congress selber entschieden >^ können. ,» Der Zusammentritt des Congresses scheint '^ allein, was bisher darüber verlautbarte, gesichert!') Ergebnis lässt sich nicht absehen. Die britische ,'. ausländische Schiedsgerichtsgesellschaft hat sofort^ Bekanntwerden des Manifestes des Zaren einc ^, fammlung abgehalten. Ihr Beschluss soll dem P^ minister von England und den Botschaftern volH, land, Deutschland, Oesterreich, Frankreich und II überreicht werden, die ihn ihren Regierungen "! breiten sollen. Der Beschluss ist etwas lang^H Es macht sich übrigens darin ein englisches nat>^I Gefühl in recht bezeichnender Weise geltend- ^ agderen Mächte, welche vergleichsweise wenig ö ..^« interessen im Auslande zu beschützen haben, ^!^« mit der britischen Marine in Concurrenz zu ^ welche den Handel der ganzen Welt zu beschuh^ Diese Concurrenz ist aber irrsinnig, die ciues «" ^ tors, aber nicht die eines Staatsmannes, ^e Wilden, nicht eines gesitteten Menschen. ^ Wie römische Blätter melden, hat der Z" ^ gendes Telegramm aus dem Vatican erhalten: ^ Heilige Vater dankt Eurer Majestät fitt ^H christlichen und friedlichen Vorschlag, dem W"^« er sich zum Vortheile und Gedeihen (I'uvant»^ ^ proupsritü) der Völker Europas anschließe und H Durchführung er, soweit es ihm nur möglich '^ den anderen Staaten kräftigst fördern wird. ^ « Rampolla.» ../f Die Enthüllung des Alexander-^ males zu Moskau hat iu Russland eine n'^l Strümuug zu Gmlsten des Fortschrittes und del,^ klärung erzeugt. Sämmtliche Blätter coB"^l mit seltener Einmüthigkeit die großen Verdienste < ^ ders II. und erklären, dass nur die Fortftu'^..^ freiheitlichen Traditionen Alexanders U. die.HH entwickelung Russlauds fördern könne. Sogar b^' ^ M kowskija Wjedomosti,» welche unter Alexander /./A liberalen Reformen des Zarbefrciers vernngU' ^,,M bezeichnen jetzt seine Regierungszeit als die 3"x, M sonne, welche das erstarrte Nnssland neu bele^M ihm den Weg zur Größe wies. Wie sehr d^' kauer Deukmalsenthüllung darf als eine l"^ MI Kundgebung für Fortschritt uud Aufklärung ^,'ll In dem kaiserlichen Schreiben an Gel'"" .M brikow, worin diesem seine Ernennung ö^sD ^ gouoerneur von Finnland mitgetheilt wird, t) ^M «Ihre Erfahrung ^und vielseitige Aegabu'^M schätzend, erkor ich ^ie gegenwärtig zum st"' A!l!H? Generalgouvernenr und Commandierenden der . ^ deö finttlänoischcn Militärbezirkes. Indctti^/r"s Der Graunr vonr Oolöe. Roman von vrmanos Tandor. (95. Fortsetzung.) Graf Iokay schwieg einige Secunden. «Hilda», sagte er endlich, «bevor ich Ihnen eine Antwort gebe, sagen Sie mir eins. Sie haben doch meinein Vater ein Document uuterzeichnet. Haben Sie dieses Schriftstück gelesen? Kannten Sie dessen Inhalt?. Hilda blickte ihren ehemaligen Verlobten groß an. «Gelesen habe ich das Document nicht, aber den Inhalt kannte ich», entgegnete sie ruhig. «Ich verzichtete dariil in aller Form auf alle Allsprüche au Ihre Hand. Warum das schriftlich geschehen musste, war mir freilich nicht recht klar. Ich würde Sie auch ohnedies gewiss in keiner Weise belästigt haben!» «Ich glaube Ihuen, Hilda», sagte Graf Iokay bewegt. «Nuii ich in Ihre Augen fehe, nuu ich Ihre liebe Stimme wieder höre, ist es mir ein Räthsel, wie ich jemals an Ihuen zweifeln konnte. Verzeihen Sie mir meine bösen Worte von vorhin uud gedenke« Sie meiner fortan ohne Groll, wie auch Ihr Andeuten mir stets heilig bleiben wird. Ich war ein Elender, dass ich auch nur ciue Miuute trügerischen Beweisen Glauben schenken und Sie verdammen konnte.» «Aber das ist immer uoch keine Erkläruug, weshalb Sie mich verdammten», rief Hilda. «Ob Trug oder Irrthum, ich muss wissen, wessen Sie mich anklagten. Sie haben mich durch Ihre schlimmen Worte beunruhigt. Wenn Sie einsehen, dass Sie mir unrecht thaw,, müssen Sie mir auch die Genugthuung gebeu, sich Ihre düse Meinung über mich uuu mir selber Widerlegen zn lassen.. Der Graf schüttelte den Kopf. «Erlaffen Sie mir das, Hilda!» bat er. «Warum wollen Sie mir diese Demüthigung nicht ersparen? Lassen Sie sich damit genügen, dass ich Ihnen von Herzen jedes böse Wort, jeden hässlichen Verdacht abbitte, dass Sie, wenn Sie mir auch Persönlich unerreichbar sind, ewig das Ideal meines Herzens, der gute Engel meines Lebens bleiben. Wollen Sie mir nicht in diesem Sinne Ihre Hand zum Abschied geben?» Zögernd legte Hilda ihre schmale Rechte in seine dargereichte Hand. Er küsste die weiche, kleine Frauenhand und ließ sie dann mit einem tiefen Seufzer fallen. «Leben Sie wohl, Hilda!» flüsterte er gepresst. H daukeu weitab bei dem winkenden Millionenl' ^Z er in den letzten paar Stunden mit ihr H,'tz war er von ihr gegangen. Jetzt waren > ^ M Tage seit seiner Abreise verflossen, und da^W Lebenszeichen, welches sie in der Zeit von ihin^ V bestand in einigen Zeilen, die er fluckM D Postkarte gekritzelt hatte. ,.^H Eine leise Bitterkeit beschlich sie, ^/« daran dachte. Am Abend vorher hatte ^^H Mann einen acht Seiten langen Brief geschr p« noch uuabgesandt auf ihrem Zimmer lag. H^U Augenblick nahm sie sich vor, diesen h.^W dritten, den sie bereits an ihn schrieb, mcht/'H i'H In trüben Gedanken langte sie in ly M wieder an. Hii,)W Fast unberührt schickte sie das Abe«/M ihr in ihrem Salon serviert wurde, wieder HW Sie wurde den Druck nicht los, der ihr H^/^W Ihre Gedanken beschäftigten sich, wie "N"'^/^ allein war, mit der Vergangenheit, und ^ §^ »^ wieder drängte sich ihr die bange Frage a^ ^ die Zukunft bringen würde? , !?H Merkwürdig! Seitdem sie allein "" j^l? sie sich so befangen, so unsicher. Es W" /' l^ ob die Zukunft duukler, einsamer, als je» ^» ihr läge. ^e V»^ Mehrere Tage vcrgiengen noch, " s^l Nachricht voll ihrem Manne zu brings/ I langte eines Abends ein ausführlicher > » ihm an.Z (Forties ^ ^^Mung Nr. 201. 1619 5. September 1898. dieses meinem Herzen Ü>' ^lu l,j ^lctes Ihrer uumittelbareu Fürsorge ^>«i Äch,"^ überzeugt, dass Sie bei unent- F "c n^eii ^ ?,'""""' Fingerzeige in der Erfüllung Gewalt" ^^"heiten als höchster Vertreter der ^snch "> ^>^ Gebiete beseelt sein werden von brecht ' ''' dem Bewusstsein der Bevölkerung '^Mtw,V ^ lür das Wohl Finnlands ^°" "U d^^ fassen zu lassen, dass F i n n- ^ ^" llen. 1"U alle treuen Unter- ^veV/i -"l°men Vaterlande aufs ^E>/'."'gt werde.. lijol , ^uug der Verhältnisse am persi -> den.. ""d lu Indien mit großer Aufmerk-''"lat 7r,i^") Deutfchland in Vufhire ^'^^' ätzend V^!^ ^t, obgleich sich dort nur ein lf Ur, ^ ""chsangehoriger befinden soll, glaubt l den k> ^1 ^^^"^ sich mit anderen Dingen, i> N>eide , ^"l Handels-Interessen zu befassen < !n'!' bass D^?" ^cht sogar so weit, zu bell ^ ." Vteelb^ M"nd sich eine Station am perils ^^ der f '^"'" wolle, was mit dem Fort- ^' ^" ^ ^'UUischen Bahn (deren Concession «. ^ wird ^" s'ch bcfilldet) in Zusalnmenhang l" M,,^'. ^' kurzem wurde eine ansehnliche ^ ^chun^""uch Vassorah gesandt, und, !chr s/" ^" Mschen Deutschland und der ' !>^ch d?. ^ s'"b' so wissen die Uebcrtlugen ^ Kation !,. 3"^^ Militär die Besitzergreifung '> ^iders^? Deutschland unterstützell soll, falls ^gM rt. Leistet werden sollte. - Russ- "^ieri ^"^ l^ner Consulate im 'i"1°". dai« l .? m auffallender Welse, und man "' >°!i '^'"^Deutschland am persischen Golfe .t-Adl/ ' ^uisland sich des Platzes von l s^ü^Reln ^.^ versichern werde, der allerdings "" '^ geeian... ^"^' "ber für Russlands Zwecke l< ?" zu scin scheint. 'M^Ioßen, '"aurischen Bevölkerung W e>l! "/"he, ^.^ ^.^ ^gH^cht^ ^^ ^^ubt ^ des Sultaus beüannt werden. ^!.!> ^!^" <Äla« ^^ Gesundheit der Königin von ^ ^tr<," ..f^r ^'sandlschaftssecrctür Ionthcr >H 't li^lne pÄ.^/ünigin.Rcgelitill, die, obgleich Ä ^ lich durck ^°^"' d°ch '"it dein Volte sich ^ ^z^"Nl das Z?^ Eichung ihrer Tochter große > ^itt "itränlch ""'^ud erlvorben habe. Ein ani->^^>rdett^" V°ss die Feier. Mit Separat-^ i ^ l 35 Nlittel ^"^ des Gesandten nach Melt A lle^Ubil^,. ^eparatzuges nach Wien gebracht. '? ^^ichrt"" der Buchhandlung Brau- ^ ^ ?^ ^iilb.? ' "'^ dic Hof- und Universitäts-^ ^ien, I., Graben ^ ,'< ben »uge Iubiläunl. Aus diesem An-,W^ «inen, l b^h Dr. Gustav Winter l ^ k^ l^'^chc N. ,'^""'' die Verdienste des Verlags F. !d,/l,)i, "l'l v f ""Uonen würdigenden Schreiben. f^>ZHf^ischcn Feuerwehr und ^ >>G ^nkam,"'^^wird berichtet: Zu cinem 5> ^^^Zul^s^ ^"schen der Feuerwehr und U l Kl>st ^"d^^^ern bestehenden Iallhagcl kam es /j V> ^ lhtvach ' ^chnurgasse. Da die Schntz-^ ^>^'^ die Ordnung aufrecht < ^<<''. boml,^ ^'edenten ^ ausgelegten / 5 k^s! "e" u»^? dorten die llöschnlannschaften / ^^'°° d,'3"°n !°g»r Sch.M »ul'z'ab, !? ^ tv>Dn des ,n ' stallt, um ihre Kameraden ' ^lvXt " dur/^^ s" fchützen. Zwölf Feuer- c ^t^, Echli°3. ^"Nwürfe mehr oder minder U^"a es der Polizei, einige "' ^en " M'^' Das Löschwerk tonnte nnr ^. (^ "feiten zu Ende geführt '^iN/he Autoren.) Die «Ver-^ ^!>>a)en Autoren stellt ein Pariser Blatt ill amüsanter Weise fest. Es gibt uns Aufschluss darüber, welchen Beruf die Herren ausfüllten, ehe sie sich mit dem Theater befassten. Und siehe da — kaum eill Zusammenhang besteht zwischen diesem «Einst und Jetzt». Maurice Donnay, der Verfasser der ^Amants», war Ingenieur, Ludovic Hattvy Redactionssecretär bei der gesetzgebenden Körperschaft. Dagegen war Carre' Advocat beim Appellatioushof und der tolle Aifson Angestellter im sehr ernsten Ministerium des öffentlichen Unterrichtes. Henri de Bornier hatte den Bernf eines Bibliothekars im Zeughaus, während der Autor dcr «Fre'de'a.onde», Dubout, wohlbestallter Banquier war und seine Wohnung in Boulogne hatte. Decourcelles war — Inspector auf dem Parifcr Kirchhof, Dcnnery allerdings Schauspieler, der unter dem Namen de Philippe auftrat. Paul De'ronlede stand als Officier bei einem Jäger« regiment. Victorien Sardou hatte, bevor er sich mit seinen Dramen befafste, Medicin studiert, Pailleron, der heitere Lnstspielschrciln'r, war aber nichts als Schreiber bei einem Notar. In einem Kaufmannsgeschäft angestellt war Brieux. — (Das Rad als Telephonträger.) Die «Mittheilungen des österreichischen Tonring-Elubs» erzählen: Capitän Robert E. Thompson, der erste Censor über die amerikanischen Zeitungsleutc im Telegraphen-bnreau von Keywest, ist der Erfinder eines Rades, das dazu benützt werden kann, für einen fchnellcn, zeitweiscn Gebrauch ein Telephon zu legen. Eine Haspel am Nade enthält mehrere Meilen von zwei ifolierten Kupferdrähten. Wenn nun ein commandierender Officier den Wunfch hat, »nit einem anderen Officier im Felde persönlich zn sprechen, so sendet er die Ordonnanz auf dem Rade dem Osficier entgegcu, und wic sich das Rad vorwärts bewegt, so wickelt sich der Draht von der Hafpel ab. Am Ende der Fahrt steigt die Ordonnanz ab, macht die Honneurs und präsentiert dem Officier das fertige Telephon. Dieser klingelt, spricht mit dem Commandierenden, nnd nach beliebig langem Gebrauche übergibt er das Telephon wieder der Ordonnanz, die es zurückbringt, wobei sich der Draht voil selbst wieder automatisch aufwickelt. — (Wie man den Dieb fängt.) Einem Radfahrer war fein Rad gestohlen worden. Anstatt seinen Verlust der Polizei anzuzeigen, annoncierte er, ein gebrauchtes Rad kaufen zu wollen, das genau die Eigen» schaften haben musste, die er an dein seineu kannte. Der Dieb gieng ahnungslos in die ihm so gelegte Falle. — (Der Hund des Generals.) Aus Berlin wird gemeldet: Ein seltsames militärgerichtliches Verfahren unter dem Vorsitze des Kaisers Wilhelm steht bevor; ein Process, der drastisch beweist, wie unvermeidlich die ill der letzten Reichstagsscssiou zustande gekommene Reform des veralteten Militärstrafoerfahreus gewcfen ist. Der in Blankenburg am Harz lebende pensionierte General u. Köhler war vom Schöffengerichte zu zwanzig Mark Geldstrafe verurtheilt worden, weil er seinen großen Hund ohne Manltorb umherlaufen ließ und weil das Thier in den Abendstunden des 23. März einen vierzehnjährigen Knaben angefallen und durch eine Bisswunde im Gesichte verletzt hatte. Der Angeklagte legte gegen das Urtheil Bernfuug ein mit der Begründung, dass er als Officier dem Militärgerichte unterstehe. Der Staats-anwalt hielt bei der landgerichtlichen Verhandlung des Falles den Einwand des Angeklagten für zutreffend. Infolgedessen wurde das Urtheil aufgehoben uud vor das Militärgericht verwiesen. Die Angelegenheit kommt also wirklich vor das Kriegsgericht. Dein Range des Angeklagten entsprechend, muss dieses aus Generalen unter dem Vorsitze des Kaisers zusammeugesetzt werden. — (Hochtouristen an der Leine.) Unter diesem Titel meldet das «Tiroler Volksblatt»: «Alles schon dagewesen!» hat der alte Ben Akiba gesagt, aber Hochtouristen an der Leine dürften wohl kaum vorgekommen fein. Am 16. August führten nämlich Viehhändler und Bauern des Vinstgauer Oberlandes (Reschcn und Langtaufers) 130 Stück trächtige Kalbmnen übcr den Gletscher des circa 2800 Meter hohen Weißen Joches von Langtaufers nach Gratfch im Kaunscrthale. Da nämlich in einem Orte Oberinnthals die leidige Maul- und Klauenseuche herrscht, so war die Durchfahrt durch das Obcrinuthal abgesperrt, und so blieb den Leuteil, wollten sie anders ihr Vieh, von dem sie ja hauptsächlich leben müssen, noch an den Mann bringen, lein anderer Ausweg mehr übrig, als die allerdings gewagte Tour über das genannte Joch zu unternehmen. Mit welcher Beklemmung die Leute an diese Hochtour schritten, tonnte mall ihnen unschwer von Gesichte herab-lesen, und wohl mancher dürfte ein Vaterunser aus voller Seele znm Himmel emporgesandt haben, wie cr das schwere Vieh über den sehr schmalen Touristensteg, über Geröll und Gletscher führte. Doch ist dies ungewöhnliche Unternehmen ohnc jedweden Unfall gelungen. — (Der ummauerte Derwisch.) Emc ergötzliche Geschichte, die mit der Art und Weise zusammenhängt, wie ill Persien Schulden und Almosen eincassiert werden, weiß der in T.fl.s crscheu.ende «Kaulasusbote» zu erzählen. Wenn der persische Glanblgcr entschlossen ist, sein Geld zu bekommen, mahnt er seiuen Schuldner in aller Früh und entfernt sich nicht eher, als bis er befriedigt ist. Er brmgt seiueu Teppich m das Haus mit sich, fetzt sich im Schlafzimmer seines Schuldners nieder und isst, trinkt, raucht und schläft dort so lange, bis er bezahlt ist. Vor einer Reihe von Iahreu hatte ein Perser eine Schuldforderung an das englische auswärtige Amt oder bildete sich wenigstens ein, eine solche zu haben. Eines Tages reiste er von Teheran ab und nachdem er viele Abenteuer bestanden hatte, langte er glücklich in London an, rollte seinen Teppich zusammen, und begab sich in aller Gemüthsrnhe nach dem «Foreign Office» — das er für eine Person hielt — um die Befriedigung seiner Schuld zu ersitzen. Lord Palmerstou nahm die Sache in gutem Humor auf, aber Mr. Hammond, der Staatssecretär, schickte nach einem Polizisten. Auf viel originellere Weise ist neuerdings ein russischer Diplomat in Teheran, Graf Kolomeizow, mit der eigenartigen persifchen Sitte fertig geworden. Gelegentlich eines großen Festtages besuchte ihn ein Bettelderwisch und verlangte eine ziemlich hoch fixierte Summe als Almosen; das Geld wurde ihm aber von dem «Schuldner», so sehr er sich durch die hohe Einschätzung geschmeichelt fühlte, verweigert. Ganz gemüthlich ließ sich nun der Derwisch vor dem Arbeitszimmer des Diplomaten nieder und erhob unzähligemale am Tage, aber auch des Nachts, ein grässliches Geschrei und blies noch dazu auf einer Trompete, als ob der jüngste Tag erschienen sei. Der Graf, der sich anfangs in seiner Ruhe nicht stören ließ, beschloss schließlich doch, sich des Derwisches ohne Zuhilfenahme der unzuverlässigen persischen Polizei zu entledigen. Angerührt darf der Mann nicht werden. Der Graf ließ daher Maurer kommen und den hcnlendcn Bettler mit einer Mauer umgeben. Anfangs sah er gelassen zu, wie die Mauer wuchs, als er aber merkte, dass die Sache nngemüthlich werde, sprang er über den niedrigsten Theil der Mauer und rannte wic ein Besessener davon. Der Graf ist wahrscheinlich der erste Europäer, der über einen Derwisch als «Gläubiger» den Sieg davontrug. — (Amerikanisch.) Ew recht höfliches Inserat publiciert eine amerikanische Camerafabrik, um das Publicum zum Ankaufe von Apparaten zu bestimmen. Das Inserat lantet folgendermaßen: «Es war einmal ein Esel, der starb vor Hunger zwifchen zwei Henbündeln, weil er sich nicht klar werden konnte, welches das schmackhaftere sei. Und es gibt auch Leute, die nie eine Hand" camera taufen, weil sie nicht erfahren können, welche die beste ist, und diefelben gctrancn sich auch kein Bicycle zu kaufen, aus Angst, es könnte, sobald sie das ihre haben, ein noch besseres erfundeu werden. Auf diese Käufer reflectiereu wir nicht.»_________________________ Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Iubiläums-Stiftuug.) Aus Anlass des fünfzigjährigen Regierungs - Jubiläums Sr. Majestät des Kaisers haben die in Retz in Oberösterreich ansässigen Herren Alois Nichter, Josef Verderber nnd Eduard Iofef Nichter zur Errichtung einer Kaiser Franz Iosef-Iubiläums-Stiftung für die Armen und Waisen aus der Ortsgemeinde Ncsselthal im Bezirke Gottschee den Betrag von 21.000 Kronen gespendet, u. — (Sanction ierte Gesetze.) Seine Majestät der Kaiser hat mit Allerhöchster Entschließung vom 23. August dem vom Triester Landtage beschlossenen Gesetzentwürfe, mit welchem ein Beitrag aus den Ver-lafscnschaftcn für Spitalsausgaben der Gemeinde Trieft eingeführt wird, ferner mit Allerhöchster Entschließung dem vom istrianischen Landtage beschlossenen Gesetzentwürfe, betreffend die Errichtung von zwei neuen Ortsgemeinden, Pauguano und Marefego, die Sanction ertheilt. — (Entscheidung in Forstangelegen-he i te ll.) Ueber eine diesbezügliche Vefchwerde hat das k. k. Ministerium des Innern erkannt, dass ein bloßes Dawiderhandeln von Eingeforsteten gegen die Bestimmung eines aus Gruud des Grundlasten-Ablösungspatentes abgeschlossenen Regulierungsvergleiches noch nicht eine Ucbertretung des Forstgesetzes involviert. —«. — (Erloschene Epidemie.) Die in einigen Ortschaften der Ortsgemeinden Pölland, Affriach nnd Osslitz, politischer Bezirk Kraillbnrg, herrschend gewesene Scharlachepidemie ist nun gänzlich erloschen. Von del, erkrankten 4 Erwachsenen und 67 Kindern sind 1 Mann nnd 13 Kinder gestorben. Unter den Todesursachen werden Meningitis im Anfangsstadium der Krankheit, ferner Diphtheritis und Nierenentzündung verzeichnet; auch lameu außer diesen Complicanonell vielfach Halsdrusen-entzündnngen „lit Absccdierung und eiterige Mittelohrcn-cntzündungen zur Beobachtung. -^"- — (Kosten eidlicher Einvernahmen seitens der k. k. Bezirksgerichte.) Das k. t. Justizministerium hat die Verfügung getroffen, dass für die Kostene iolichcr Vernehmungen von Zeuge,,, Sachverständigen oder Auslunftspersonen gemäß 88 4li, 211 und 258 des Gesetzes vom 25. October 18!)li, R. G. Bl. Nr. 220, betreffend die directen Pcrfonalsteucrn, seitens der k. t. Bezirksgerichte weder von der Finanzverwaltung, noch vom Einvernommenen, beziehungsweise Steuerpflichtigen, ei«; Kostcnersatz anzusprechen ist. —o. — (Verleihung von Concessions-tra fit en.) Das t. t. Finanzministerium hat den Saibadjet Bettung Wx. 201. 1620 5. @eptem&erJJ^K unterstehellden Behördelt eröffnet, dass Bedienstete der k. k. österreichischen Staatsbahnen bei Verleihung von " Concessionstrafiken als «Staatsdiener im weiten Sinne des Wortes» gemäß 8 2? des Normales vom 20. November 1896, Z. 54.855. V. Nl. Nr. 189, zu behandeln sind. —o. — (Weltausstellung 1900 in Paris.) An das österreichische General»Commissariat der Pariser Weltausstellung 1900 ist aus Paris eine amtliche Mit-theilung gelangt, aus welcher hervorgeht, zu welch weit-ausgreifenden Veranstaltungen sich die verschiedensten Kreise dnrch die Pariser Weltausstellung angeregt finden. Aus derselben ist zu ersehen, dass der durch zahlreiche große Humanitatsacte bekannte Finanzmann Herr Osiris einen Preis von 100.000 Francs für die beste Schrift auf künstlerischem, industriellem oder humanitärem Gebiet aus-geseht hat, die anlässlich der Weltausstellung 1900 er-scheinen soll. Herr Osiris hat zum Preisrichter das Syn« dicat der Pariser Presse bestimmt und diesem die Summe von 100.000 Francs bereits übergeben. -- (Abfuhrsftslicht bezüglich der Ren-ten ft euer bei Vorschufscassen.) Das l. k. Finanzministerium hat angeordnet, dass bei Vorschusscassen die Rentenstcuer nur von den Zinsen der Spareinlagen und nicht etwa auch von jenen der Gcschäftsantheile zur Abfuhr zu gelangen hat, da die letzteren Zinsen auch dann, wenn die einzelnen Vorschusscasscn nach § 85, Absatz 1, des P. St. O. (oder nach § 84 lit. «) von der Erwerbsteuer befreit sein sollten, der Rentensteuer nicht unterliegen. —0. — (Erforschung der Alterthümer von Pola.) Im Auftrage des Unterrichtsministeriums begannen am 3. d. M. der Vicedirector des Archäologischen Instituts in Wien, Professor Dr. Schneider, und die Architekten Professor Niemann und Wilhelm Willi erg aus Wien mit der wissenschaftlichen Aufnahme der römischen Alterthümer in Pola. — (Gemälde-Ausstellung.) Der heimische akademische Maler Herr Josef Germ, derzeit Assistent des bekannten Malers Vrojit in Prag, veranstaltet im Laufe dieser Woche im Landesmuseum eine Ausstellung voll circa vierzig Porträts, Genre- und Landschafts-gemälden. — (Aufgefundene Leiche.) Am 26. v. M. mittags wurde im Saveflusse uächst Untcr-Ribenza, Gemeinde Großdolina, politischer Bezirk Gnrlfeld, von dem Inwohner und Fischer Johann Drzit ans Mokritz eine weibliche Leiche aufgefunden, unter Mithilfe mehrerer Männer aus dem Wasser gezogen und über Anordnung des k. k. Gendarmerieposten-Commandanten in Iessenih in die Todtenkammer daselbst übertragen. Die behufs Feststellung der Identität der Leiche gepflogenen Erhebungen ergaben, dass dies die fünfzehnjährige Antonia Hidan ist, welche tagszuvor bei Rann mit der achtjährigen Elisabeth Flandar aus Raun beim Baden im Eavcflusse ertrank. Nachdem die Eltern der Antonia Zidan, welche in Sanct Barthlmä ansäßig sind, von der Auffindung dcr Leiche verständigt wurden und ihnen die Beerdigung derselben aufgetragen ward, wurde Antonia Zidan nach vorher eingeholter Bewilligung nach Rann überführt und auf dem Friedhofe daselbst beerdigt. —r. — (Stoirische Aäder.) In der Landes-Cur-anstatt Rohitsch-Sauerbrunu sind bis 29. v. M. 1692 Parteien mit 2628 Personen und in Tobclbad bis einschließlich 27. August 274 Parteien mit 521 Per-sonen eingetroffen. — Im Kaifer Franz Josef-Bade zu Tuff er sind bis einschließlich 28. u. M. 301 Parteien mit 807 Personen und in Gleiche nberg bis 25.V. M. 2920 Parteien mit 4210 Personen zum Curgebrauche angekommen. — (Schwurgerichts-Verhandlunge n.) Heute beginnen die Schwnrgerichts'Verhandlungen dcs t. l. Landesgerichtes in Laibach. Bisher sind folgende Straffälle auberaumt, und zwar auf den 5. September: 1.) Gegen Anton Garbas, vulgo Iavornilov, 17 Jahre alt, BesitzerZsohn in Verbace. Bezirk Umgebung Laibach, wegen Todtschlagcs, begangen am Grundbesitzerssohne Josef Ahlin; 2.) gegen Anton Velilajne, 32 Jahre alt, lediger Maler aus Unter-Idria, wegen Nothzucht und Schändung; 3.) gegen Katharina Tabernit, 19 Jahre alt, Kaischlcrstochter und Kindsmädchen in Domschale, Bezirk Egg, wegen Dicbstahls zum Nachtheile dcs Fabrils-inhabers Christian Ladstätter in Domschale. Auf den 6. September: 1.) Gegen Franz Nurger, vulgo Resman, 21 Jahre alt, gewesener Fabriksarbciter aus Unter-pirnitsch, Gcrichtsbezirt Laibach, wegen Mordes an seiner Mutter Marie Burger; 2.) gegen Andreas Mavkic, vulgo Berkeres, 51 Jahre alt, vcrehclichter Besitzer in Krain-burg, wcgcn schwerer körperlicher Beschädigung des Leopold Pozlep, Fleischers in Krainburg. Auf den 7. September: Gegen Andreas Hafner, vulgo Boltarjev, 23 Jahre alt, Tischlergchilfe in Selzach, Gcrichtsbezirk Bischoflack, wegen versuchter Nothzucht, öffentlicher Gewaltthätigkeit, Religions-stürung und Uebertretung des § 312 des St. G. Es dürsten vielleicht noch ein oder zwei Fälle anberaumt werden. —l. ' (Brand.) Aus Gurkscld erhielten wir folgende Meldung: A,u 24. v. M. gegen 5 Uhr nachmittags vrach in der Dreschtenne dcr Besitzerin Marie Mrm in Semsche Nr. 4 ein Schadenfeuer aus, welches binnen kurzem nenn Objecte einäscherte. Der Brand wurde dadurch verursacht, dass sich der fünf Jahre alte Enkel der genannten Besitzerin Josef Kirin und der Kaischlerssohn Alois Maglic in der Dreschtenne ohne Aufsicht befanden und mit Zündhölzchen spielten. Durch diesen Brand sind folgende Objecte zugrunde gegangen, und zwar: Das Haus dcr Marie Kirin, der Stall sammt Dreschboden, der Keller, die Harfe und der Schweinestall, dann die Mobilien und die ganze Ernte. Der Schade wird auf 1300 fl. geschätzt. Dem Besitzer Josef Bucar verbrannte eine Kaische und ein Schweincstall im Werte von 250 fl. Der Besitzerin Agnes Zvigel Nr. 1 eine Dreschtenne sammt Keller und Strohvorräthen im Werte von 200 fl. Dem Besitzer Franz Dimc Nr. 3 die Dreschtenne sammt Keller und ein Schweinestall, und beträgt der Schaden hier ungefähr 500 fl. Somit beträgt der Gesammt-fchaden 2250 st. Sämmtliche Abbrändler sind bei der Assecuranz-Gcsellschaft «Nord-British» in Graz um den Betrag von circa 1500 ft. versichert. Das Feuer wurde durch die Ortsinsassen und die Feuerwehr aus Haselbach localisiert. —i'. — (Postsparcassenverkehr.) Im Laufe des Monates August 1898 wurden bei der Postsparrasse im Sparverkehr eingelegt 3,529.062 fl,, rückgezahlt 3,129,955 fl,, im Checkvertehre wurden eingelegt 187,416.183 ft., rückgezahlt 184,274.969 fl. Die Anzahl dcr Theilnehmer hat sich im Monate August im Spar-verkehr um 5594, im Checkverkehr um 184 uud im Clearingverkehr um 141 Personen vermehrt. Der Umsatz im Monat August 1898 erreichte die Summe von 378,350.170 st. Der Gesammtsaloo des Amtes beziffert sich mit Ende August 1898 im Sparverkehre mit 57,710.725 fl., im Checkverlehre mit 89,947.721 fl, zusammen demnach mit 147.658.446 fl. Die Gesammt-zahl der Theilnehmer beträgt im Sparverlehre 1,292.900 und im Checkverkehre 36.530. * (Gefundener Ehering.) Wir werden ersucht, nachstehende Notiz aufzunehmen: Am 24. v. M. fand die Magd Agnes Dvojmoc alls Merschetschendorf, derzeit bedienstet in Grüble, Gemeinde St. Barthelmä, als sie vom Jahrmärkte von St. Barthelmä heimkehrte, auf der Neichsstraße nächst den« Rennplatze in St. Bar» thelmä einen goldenen Ehering, auf dessen Innenseite «M. K. 7. 2. 1897» eingraviert ist, und der einen ungefähren Wert von 10 ft. repräsentiert. Dieser Ehering, ^ der von einem der vielen Marktbesucher, unter denen sich anch Viehhändler aus Kroatien und deutschen Gegenden Steiermarks befanden, verloren worden sein dürfte, befindet. sich derzeit bei der t. k. Bezirlshauptmannschaft in Gurk-! fcld in Verwahrung und kann vom Verlnstträger gegen! Erlag dcs von Agnes Dvojmoc beanspruchten Finderlohnes dortselbst behoben werben. —r. ! Neueste Nachrichten. Seine Majestät der Kaiser bei den Manövern ^ in Ungarn. (0rigwal»Ielf»iammc.) Buzias, Z. September. Am heutigen Manövcr-tage kam cs zwischen den beiderseitigen Cavallerie-! lörpcrn zu einem Zusammenstoße. Dic Cavallerie« Divisionen führten eine schneidige Attaque aus. Seine Majestät dcr Kaiser folgtc dem interessanten Rciter-gefechte mit dem lebhaftesten Interesse. > Die Affaire Dreyfus. (0,-iglnal'Telegrammt.) Paris, 3. September. Iustizminister Sarrien hatte nachmittags mit dem Kriegsminister Cavaignac cine Unterredung, welche drei Viertelstunden dauerte, worauf dcr letztere längere Zeit mit Bourgeois con-fcriertc. Paris, 4. September. General Renouard beabsichtigt, im Einvernehmen mit dem Kriegsminister Ca« vaignac, eine gründliche Reorganisation und einschneidende Personal-Veränderungen des Informations-Vnreaus. Paris, 4. September. Kriegsminister Cavaignac richtete an den Ministerpräsidenten Vrifson folgendes Schrciben: «Ich habe die Ehre, mich an Sie mit drr ' Bittc zu wenden, dem Präsidenten dcr Republik meine Demission als Kriegsminister zu unterbreiten. Es herrscht zwischen uns eine Meinungsverschiedenheit, die, wenn sie sich in die Länge zöge, die Regierung in dem Augenblicke, wo sie ihre ganze Entscheidungskraft am nothwendigsten braucht, lahmen würde. Ich bin fortgesetzt von dcr Schuld Dreyfus' überzeugt und auch wie früher entschlossen, die Revision des Processes zu bekämpfen. Ich hatte nicht die Absicht, mich der Verantwortlichkeiten in dcr gegenwärtigen Lagc zu begeben, abcr ich konnte dieselben nicht auf mich nehmen, ohne einig zu sein mit dem Chef der Regierung, welchcr ich die Ehre habe anzugehören. Genehmigen Sie ?c.» Paris, 3. September. Heute wurden hier in dcr Druckerei des «Siecle» hergestellte Placate in großer Zahl affichiert. In den mit dcn Worten »Die Antwort an Eavaignac» betitelten Placatcn wird daran.erinnert, dass Picquart am tt. Juli das Schriftstück vom Jahre 1896, welches dc" ^"1 fall Henry herbeiführte, als gefälscht WzM^! ß! Die Placate enthalten .weiter zwci Bm'ft ^t einer an den Kriegsminister ans dem ^^Z>^ der zweite an dcn Ädvocatm Demange a«6 ^ ^1l 1895, worin Dreyfus seinc Unschuld betlp.M versicherte, dass er niemals auch nur cim' ^^M begangen habe. Zum Schlüsse wird an d"'H^l. Meinung appelliert, gegen die Verhaftung ^^ und dagegcn zn protestieren, dass cr in ^ ^1« bchalten werde. Die Placate werden els"U ' > und lebhaft commcntiert. . ^.,«l^ Petersburg, 4. September. Bel ^gjH der Dreyfus-Angelegcicheit sagt die «^^01^, ? cs nierdc nunmehr kaum ohnc dic ^.^! Processes abgehen können, auch nicht ohne ^ ^Fl des gesammten Personals dcs französische" M stabes, dessen Chef, die begangenen Fehler emu » freiwillig Alifchied nahm. I? Helegranitne. ^ London. 4. September. (Orig.-Tcl.) E'"^ ?/ des Generals Kitchener Pascha meldet, ^^ Capitän Kcpftel geführte Kanonenboot h"?.^' Nilufcr vollständig gesäubert und sämmtlM ^.< Insel Tutti gegenüber Andurman Zerstört, -l" ^,< seien crbentct worden. Dic Engländer erlitt » Verluste. ^M»>U Stockholm, 4. September. (Orig.-Tel.)" h,H schlage des Ministers des Acußern ^'Ut'fHsL' schloss der König, dem Kaiser von Russlano > ^,.A pathicn auszusprechen sowie seine Vcrettww»^ legierte zur Couswntinopel, 4. September. (Ong' ^ i^ österrcichischnngarischc Botschafter FMyen » ist hichcr zurückgekehrt. ^^-^-""^l Lottoziehung vom 3. September. i Graz: 27 « «0 tN ^l^ Wien: 30 W 4 ^^>^l- > ^ 6' 9^'Ab. 7^2'9!i2^^O. mW^_,^i" .,i ^ ?U."Mg. 74^^9 "8'5 NO. schwach 5^ h 4. 2 » N. 740-9 22-2 NO. mästig hM / ^^.'^b^I^^ 15^9 ^ windstill H>Il ,z„ h. l 7 U. Mss. > 741 - 8', 14' 4', SO. schwach ! ^ sl< '. Das Tanc'smittel dcr Temperatur voi» ^ ^ l' ^ und Sonntag 1b-b°, unl 37", beziehuMw^ /l,^ dem Normale. ^^<<./M^ __---------------------------——«^,"^ H Verantwortlicher Redacteur: Julius Ohm'^" > ^, Ritter von Wissehrad. ^^3> lsi, -l----..... —------I^arl"'« ^ 1ft0.«W Kronen und 2,nal 25.00V «'^r'? ^ Haupttreffer der groben Iubiläumö.Uus,"" ,B^' L>» welche mit nur 20°/, Abzug bar an^za ' ^i?»' ^ machen nnsere geehrten Leser darauf uufmem"' '.,^cl, >»^ Ziehung unwiderruflich am 15. SlPtenchcr!M^^^»^ Ravnokar izSla je: illfF^, Slovenska stenoipjj (Sostav Gabeisbergerj0^ x, f Priredil Fr. Magdio, Profe^,^ ^ j Gena knjigi je 50 kr., po poäti 3 ' Jf ^, lg. pi. Kleinmayr L Fed. Ba^i,.' kujigotržnioa v Li^^^Uy i » grief erliegt postej^ jj verreist u '^ vom 5, bis19. Sfgg/ f- Im Hame Nr. 1 der Äubiog»*'0 ^(f, 'J*. mit vier Zimmern im III. Stockwerk® -gVwi mit vier Zimmern im U. StqckweikP & ybe! "der T^ "^ l)at sich Herr Dr. Hans ' '^ >. d°^ w' °^ "" l" «"softsernnaWoNer l'G"-" »°i iw ""/'"" H'rzenspsticht ge- ' 7 l "^°suhl!en K , "^ °uf diesen: Wege un< ,j' l ^ank zum Ausdrucke bringen. ^^^tleftranernden Hinterbliebenen. I Zahvala. I I Vsem sorodnikom, prijateljem in znancem, ki so nam ob bridki in ne- ¦ I nadomestljivi izgubi naše nepozabne soproge, matere, stare matere, sestre, tete ¦ I in tasèe, gospe H Neže Jakopiè I I ustno ali pismeno izrazili svqjc soèutje, prevzvišenemu gospodu knezu in H I škofu dr. Antonu Bonaventuri Jeglièu za blagohotni obisk in podelitev svetega H I blagoslova, preèastiteniu gospodu kanoniku in župniku Ivanu Vrliovniku za H I preblago skrb v bolezni in tolažbo z resnicarai svete vere, vsem, ki so jo v H I dolgi in hudi bolezni dobrohotno obiskavali, tolažili in jo samozatajevalno, H I ljubeznjivo in požrtvovalno negovali, preblagorodnemu gospodu županu Ivanu H I Hribarju in vsem udeležnikom od blizu in daleè, ki so jo spremili na zadnjem I I potu, slavnemu pevskemu druStvu «Ljubljana» za ginljivo petje pri hiši žalosti ¦ I in ob grobu, slavni «Katoliäki družbi» za spremstvo z zastavo in vsem darova- H I teljem lepih venccv izrekamo svojo najtoplejšo, prisrèno zahvalo. Vsi ti izrazi ¦ I soèutja in pijetete pripomogli so neizmerno veliko v to, da hudo izgubo lažje ¦ I in mirnejše prenaäamo. Bog Vam poplaèaj! I I V Ljubljani, dne 3. septembra 1898. I I Zalujoci ostali. I Course an der Wiener Börse vom 3. September 1898. «««d«m °fficiellm Coursblane. ^ ^fUNlteliooll' "'7-14,-75 t ^ '^ ^ « «eld Ware v«« Vtaate zur ttaylnng kbernommrnc l> lse,,l,.>Prior.» ObilgariontN. «I< 10°/« «. Lt, . . . »5s.<>li6>l0 EMabcthbahn, 400 ». 2000 M. 200 M 4«/'......lli»»012080 ssran,-Josef Ä,, Em. 1«»4, 4«?, »« ?ü iuu-?ü «alizllchs ttarl.Ludwlg.Uah», dwsiss SOlckc 4"/„ , , . . 99'50 i/,''/, l18 70 12» ?ü dto. dto. Silber 1U« fl,. 4>/,°/, 1U0-- iuu U« dto. Etaats-Oblh. 9?'« <^l, lroatilche und siavonlfche . 97 2b »»25 A«den KsstnU. Anlehen. «e«.<2ose 3°/, . . . . i»y - 121 — bt,. .«lnlelhe 1»?» . . log b« lI0'5U «»led«» bei Stadt Görz . . 112 — — — «»leyen d. Ctadtgemeiilde W1rn ,05 l»U 1«6'50 Nnltuen d. Stabtgeiileinde Wie» (sllber oder Volt») ... 125 _ 1257« Prü«w,°Unl. d. Vwbtnm. Wie» ^^_ ,75.^ «»lletxm^wlehe«, verlusb, l°/, ,<»y4» 101-40 Velb Ware psllNdblikst (für 10« fl,). Vodcr. ally,ost.in50I,vtrl,4°/,, 98-5« 995« dto. Präm.'Schlbo. 3«/«. I, Em. 12« 5« 121 5U btu. bto, »<>/<„ II,Em. ,i?-?5 nun M,'»sierr, Lande« Hyv,°Ai,st, 4°/, gg-ua ij vest!',,, Nurdwefidah,! . . . l1«'?01:1-7« 6!antül>al!!!^/.^ssrcs.b««p.St. 22l>-?5,220 75 ßüdbllhü İ/n K Frcs. boa p. Gt. 18U-6« i»i «0 bto. b°/n ll.2««fl. p. 1«0ft, l2?'4N t2«4C Nnz.-aaliz. Vahn..... 107-6« I0»»/, Unterlrainer Vahne» . . W'5« luu — ßllnk'Actle» (per Stück). «nalo-Oest. «an! 200 fl. «<>V, ». 15? i.0 1b? ?ü Vaülueisi!,, Wiener, 10« ft. . 2S7 5« 26« - Uodci.'llnst,,0est.,2«0fl,S.4««^ 445 — 447 - «rbt..«lnst.l, Hand. u.V. 16Ufl? — — — — dto. dto. per Ultimo Scptbr. 859 — 3i8 bl! «rebitbanl, Alla. ung,, 2«a«. . 394 — 3»ü'- DepulUenbanl, All«,, LOO fl. . 224 — 22«- ltscompteGes,, NbrOst., b fl. 7KU — 7KK - Viru-n. Lasse»«,, Wiener, 2«UfI. 2b?'- 25»-— H!ip°ll,elb,,Oest,,2<>«fl.2b°/„». 82— 83- Laüberbanl. Oest., 200 fl. . . 22475225-25 Oestcli,-ui!«ar. Banl, »00 U. . 9«8— «!<> — Umoubanl 20« fl. . . . .< 294 5« W5 - V«l»hc»b<«l, >>>., W» >^ » 1?!'5<» i?3üc Velb Wa« Altien »on Transport« Anternehmungtn (per Stück). «lufsia-TepI. Visenb. 300 fl. . 16L2 1«?2 Vöhm. Norbbahn lb« fl, . . 2«U — 2«L — Vuschliehraber Eis, 50« fl. LM, 172? 1732 dto, dtu. (lit. «) 200 fl. . 62?'— 628 — Donau - Dampfschiffahrt« - Ges., vesterr., 5— Dnx, Äodenl!llcher!t.-«,2UUfl,<2. 73'— 74b« Ferdinands Nurbb. ilXiofl.LVl. 340U- K41U-Lemb, «Czerno»,- Iassy - Uscnb.« Oesellfchaft 2«« fl, 8. . . «94 l>0 29sib« Lloyd, vest., Trieft, b«0 fl.EU. 442 — 444.— Otsterr, Norbwestb. lwa fl. S. 24U — »47 — dtu. dto. '— 2Sb'2ü Prag.Dxxer Els«nb. 150 fl. 8. . «ü-50 U6 5u vtaat«siss!>bahn 20« sl. s. . 3bb'4O 8bü 90 Lübbahn 20« sl. S..... ?6>— 77— Sübnordd, Verb,'V. 200 fl, EVl. 2o??5 ll08 7b Ira!i»oayVes„Wr.,17«fl.e.«. —— — — b!o, G»l, l»«7, 2<»U fl. . b11-—b13 — tramwau Ocs,, Neue Wr,, Prw. ritüt« «cli>'n luu fl. . . . iiü'bo 114 — U»n „aliz, (lisenli, 2«Nfl. Silb« 211 — 213'b0 Uug Wtstl»,(«aal> Graz)20«sl.G. 2I«-?5 211 75 Mener Äacalbahnen'«ct,-Ves. —— — — z»dustrit»Actltn (pcr Stück). Vau««f., «llg, »ft., 1«<1 fl. . . 111 . uz — «aMcr Vifen- und Stahl-Inb. in Wien 10l) fl..... 83-— 84 — <5isc!!bat,n»,-Ueilia,,, Erste, 80 fl. 137-iu 13s'- - ..«lbemühl", Papierf, u, V.^. yl — 9» — üieflnger Brauerei l«a fl. . . ibü'?b ib?'?b Montan Mefellsch., Oest.> alpine 164 ?b 1S»'25 Präger Visen I»d,-Oef. 200 fl. 73«-—?ä3'— SalgoTarj, Sleinluliien «0 ft. ß2N'— 822 — „Schlöglmühl". Pap«erf. 2«0st. ,13-—215'— ,^tt!c!!w,.Ees, 70 N. ^^'— 1?1>2!» Wasfel!f,.G.,0est,inWien.10(>fl. ^«3 - «,0 -Waggono 7 — «redltlose 100 fl...... 199 —20U- «lar^Lose 4« fl. LM. . . M'— 6» — 4"/„Do»ali>Dampffch, l0«fl, — Osencr Lose 40 fl..... 62 »l, «325 Palffy.Luse 40 fl, IM, . . . 65'75 L6?b «iuth«i> »reuz, Oest.Ges.v.,10fl, l9 SU 20 U0 «iotde» Kreuz, Unn, «es, v..»fl. i«'b« II — «udolph'Lose 1« fl..... 27— 28 — Salm.Lofe 4« sl, LM. . . . 81-5,0 8«'b0 kt..Oe!w!«.Lvse 40 fl. CM, . «0 20 »1 — «aldstelü'Lofe 20 fl. CM. . . aa— — — «ewinstfch, b. »»/0 Pr.»Schuld». d. V°ben«ebitanstalt, I. 4' Deulfche Relchsbanlnown . . b8'«5 b«'90 tttalilnlsche Nanlnoten . . , 44 2 > 44 äb P«pl«.«ub»l . . . : l l l-2?" ,'2?»x [, J| % dekliška sola v Ijubljani" I^So ^fPodske wlice St. 8. /#A8fv8eilii t>Jl?/^® 8e priène dne 19. septembra, in sicer A %h 0Huje ?ei^i lotnikiT I^S lV ravnaM-°d 12' do 16< BePtembra vsak dan dopoldne od I Hi*' 8ePte^teVl pisarni« A\ lice i!°še clovr.^ra bode vzPr°J°>nni izpit za tiste gojenke 'IV^V ere že]S ^" razreda ljudske ali 3. razreda mešèanske sole. yI? y*h sjSlarisev ai Vsl0Piti v mestno visjo deklisko Solo, morajo se ^ \ 's^iC'e Sv°Je&) rj1 D^^ namestn^ov osebno oglasiti ter se izkazati \^' 4aV?lorri 8 °SedanJem šolanju, za vzprejem v I. letnik pa po- f V^ Sol do doraiZreda ^udskQ ali 3- razreda mešèanske sole in z V^ d . sPrieP° 14< let0 vsaJ v Prvem polletju žolskega lela. ' '^o Pa a ljlaf'Va .^01^ nadomestiti t.udi v/prejemni izpit. ^ ^ Öv ^e^ te a ')r' vP'sovanJu 2 gld. prispevka za uèila, gojenke fi\ **h' ^a Se ^ ^* vzPreJemnine- Solnina znaša 10 gld. *!(:' |J^jes^v>na} 5!tK^meti so: veronauk, slovenšèina, nemšèina, fran-\ ^'na ,Vje> gosn iGpis' ^^ematika, fizika, prirodopis, risanje, roèna 1 CVotl UeloWba njslvo' zdravoslovje — prostovoljni pa: lepo-i NuS h ^aeai Pefje> sten°grasUa- J V ^Hi?Ou {^«liEjiclm«^ CÄa»lI«^»»«^cf jf (Posl (iuHencgg-lslak) sind vom 1. September bla 15. Ootober 1. J. ^^^«»ELmvaamgcbSB. zu um 25% ermiiliigten Preisen zu haben, (3397) 2—1 IDie CTor-IDIrection.- Tüchtige Bezirksvertreter gesucht in den meisten Städten der Monarchie von der .Gesellschaft der Autoren, Componisten und Musikalien - Verleger" zur Ueberwachung der öffentlichen musikalischen Aufführungen und Wahrung der gesetzlichen Urheberrechte. (3398) =: Sicheres Nebeneinkommen. = OlTerte an die Adresse obiger Gesellschaft, Wien, I., Habsburgeryasse 9.