Nr. 152. Pränum«ration»prei«: Im lloinptolr ganzj. fi. li, halbj. sl. 5 5«. FUt bic Zustelluna !»« H«u« halbj. 50 lr. Mil der Poft gnnzj si. »5, haldj. st. 7 50. Donnerstag, 6. Juli. Instlti«n»gtbilr: F«l ll«int Ins«»te bi« zu « Z«iltn 25 lr., «rößt« pn Z«ilt 6 lr, l bei i^lltren Wiederholungen p»r Zeile » fr. 1882. Amtlicher Theil. Gesetz vom Itt. Juni 1882, betreffend die dem Pensionsvereine für Landpostbrdien- stete der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder zu gewährenden Begünstigungen. Mit Zustimmung beider Häufer des Reichsrathes finde Ich anzuordnen wie folgt: § 1. Die Regierung wird ermächtigt, dem zu gründenden Pensionsvereine für üandpostbedienstete der im Neichsralhe vertretenen Königreiche und Länder vom Jahre 1882 angefangen vorläufig für die Dauer von sechs Jahren eine Subvention bis zur Höhe jähr« licher 20.000 ft. aus Staatsmitteln zu Lasten des Post-gefälles zu bewilligen. Dir von den Landpostbediensteten als Ordnung«-straftn eingehobenen Strafgelder sind zur Bedeckung dieser Subvention in erster Linie zu verwenden. § 2. Die Kafsegeschäfte des Pensionsvereines für Landpostbedienstete lönnen durch die Postanstalt befolgt werden. § 3. Die Correspondenz zwischen den Postbehör-den einerseits und dem Centralcomitt des Pensionsvereines, beziehungsweise dessen Landescomitis anderer» seits, sowie die Eorrespondcnz zwischen dem Centra!» comitc einerseits und den Landescomilcs andererseits ist in PenswilKvereins« Angelegenheiten portofrei, muss aber als solche auf der Aorrssjeite bezeichnet sein. § 4. Mit dem Vollzüge dieses Gesetzes, welches mit dem Tage seiner Kulidililichnng in Wirksamfeit tritt, sind der Handelsminister und der Finanzminister beauftragt. Wien, 16. Juni 1882. Franz Joseph m. p. < Taaffc in. y. Dunajewski m. p. Pino m. p. Se. k. und l. Apostolische Majestät geruhten an die Frau Anna Gräfin von Meran das nachstehende Allerhöchste Handschreiben zu richten: Liebe Gräfin Meran! Die von Ihnen seit einer Reihe von Jahren auf dem Gebiete der Frauenhilfe im Interesse der freiwilligen Sanitätspstege und der Gesellschaft vom rothen Kreuze entwickelte ebenso eifrige und umsichtige wie erfolgreiche Thätigkeit bietet Mir den willkommenen Anlass, Ihnen hiefür Meinen Dant und die vollste Anerkennung anszusprechen mit dem Wunsche, dass der Allmächtige Sie noch lange Ihrem fegensreichen Wirken erhalten möge. Wien am 29. Juni 1882. __________Franz Joseph m. p. Nichtamtlicher Theil. Se. Majestät der Kaifer haben zur Restaurie-rung der Klrche zu Salingl'erg im politischen Bezirke Zwetll m Nlederösterreich eine Unlcrstützung von 100fl. aus Allerhöchsten Prwatmitteln allrrgnädigst zu bewil. llgen geruht. Wien, 4. Juli. (Orig.-Horr.) Das „Fremdenblatt" schreibt: «Der Brünner Gewerbetag verdient die allgemeinste Beachtung aller politischen Krelse. Unstreitig hat die Gewerbefrage, deren sich du konservativen bemächtigt haben, den Anhang derselben vergrößert und ihnen die Gunst der kleineren Wählerschaft zugewendet, der Kleingewerbe« treibenden der mederen Kategorie. Bedeutet diese Er. uberung schon gegenwärtig eme nlcht unansehnliche Stärkung lhrer Position, fu wird ihre Bedeutung erst recht llur zutage treten, wenn die Ausdehnung des Wahlrechtes auf die Fünf-dulden. Männer erfolgen wird. Dle Errlngunu. dieftr ,m Werden begriffenen Wahlernwsjen ist auch unstreitig eine der wichtigsten Tendenzen der Gewerbe.Action und wurde auch in Brunn, wenngleich verhüllt, ausgesprochen. In dem Augenblicke, da die Ausdehnung dec Wahlrechtes auf die am schwächsten besteuerten Wähler erfolgt, bieten die Eonservatlven ihnen bereits eu. Programm, um welches sie sich scharen, haben sie die Fahne bereits entrollt, unter welcher sic sich sammeln lönnen. Wir anerkennen unumwunden die Nothwendigkeit, die Verhältnisse des Gewerbestandes zu ordnen. Das lle.ne Gewerbe soll geschützt, soll gegen d.e Ueber-ftutung durch die Fabrication und das Kapital ver. theld.gt werden. Die Auflösung desselben und ein Arbetterproletarlat würde einer groben socialen Ka-ta.trophe gleichkommen. Wenn in der Landwirtschaft ocs Aufsaugen des kleinen Grundbesitzes durch die großen Latifundien nur von schweren Nachtheilen für den Staat begleitet sein kann, so ist auch andererseits das totale Verschwinden des Kleingewerbes vor dem Großhandel und der Massenproduction mchl minder tief zu beklagen. Die Bestrebungen des Gewerbestan-des, welche diese ökonomische Umwälzung hintanhalt,n wollen, verdienen die vollste Anfmunterung, und die geplante Reform der Gewerbe-Ordnung ist ein ernstes Werk, dessen Bedeutung niemanden entgehen kann, allein selbst die aufrichtigsten Freunde des Kleingewerbes werden die Ueberzeugung nicht unterdrücken, dass die Reform nur auf drin Boden der bestehenden Verhältnisse angestrebt werden kam,. Zum nicht geringen Theile hängt die Lage des Kleingewerbes von den ökonomischen Verhältnissen überhaupt ab. Wenn der allgemeine Wohlstand steigt, werden auch die Klagen über die traurige Situation des Kleingewerbes minder lebhaft werden. Vor allem aber ist es erforderlich, die Forderungen nicht zu hoch zu spannen und nicht mit Zumuthungen aufzutreten, welche die ganze Reform vereiteln und auch die omch» fühlbaren Ideen zu Illusionen machen würden. Kann nun die Verfassungspartri von sich be« hauptcn, dass sie diese Bewegung zur richtigen Zeit erfasst hat und ihrer Umwandlung in ein den Con« servativen dienliches AgitatlonKmittrl wirtiam entgegen-getreten ist? Sicherlich nicht. Anfänglich wurde sie ignoriert und erst später wurde sie in den verschiedenen Circularen und Ansprachen an die Wählerschaft berücksichtigt. Die Verfassungtpartri unterließ es jedoch, in die Bewegung wilksam emzugreifsn und ihre eigenen Tendenzen klarzustellen. Sie überließ das Feld den Eonselvatwcn und Hal damit zrueiscllotz zur Stärkung des Einflusses ihrer Gegner beigetragen. Damit hat sie selbst der Gefahr sich ausgesetzt, das Terrain unter der niederen Schichte der Wählerschaft einzubüßen. Man soll vom Feinde lernen, sagt ein alter Spruch, und es verdient geuxjs Beachtung, wenn Graf Bclcredi aus einen Griorruelag eilt und daselbst nicht allein Propaganda für seine Anträge, sondern auch für seme Partei macht. Nun ist es allerdings möglich, duss die Verfasfungspartei Mit keinem Programme auftreten kann. Sie sieht sich von den Gegnern bereits überflügelt und überlässt diesen eine Action, welche einen großen Theil der Wählerschaft sehr nahe berührt. Die bevorstehende Vermehrung der Wähler bringt andere Pflichten mit sich, Rcchrnfchafls-berichte sind leine ausreichenden Mittel, neuen An- Feuilleton. ! Kunst und Her). Original-Roman von Harriet Grünewald. (33. Fortsetzung.) «Nein!" entgegnete der Graf kurz und verließ das Wasfenzimmer, um sich nach seinen Wohngemächern zu begebe». Er wähnte, dass der Brief von Gräfin Sibilla sei, und war daher nicht wenig überrascht, ein kleines, duftendes Billet mit fremder Handschrift zu finden, das nicht einmal einen Poststempel trug. Er öffnete es rasch und las die wenigen Zeilen, die es enthielt: „Verehrter Herr Nachbar! Nicht wahr, für Wir unweiblich werden Sie mich halten, dass ich, die Frau, mich zuerst an Sie wende und Ihnen gewissermaßen durch diese Zeilen einen Besuch abstatte. Die trostlose Einsamkeit, die mich umgibt, eine achtzehnjährige Witwe, die Nähe unserer Güter veranlasst mich dazu, an Sie zu schreiben uud Sie zu bitten, bei Ihren einsamen Iagdstreifereien mich einmal zu besuchen, vielleicht morgen nachmittags. Valesta Ber-bendowski. Edclweißhof, den 23. Dezember 1870." Mit einem leichten Lächeln legte der Graf das Billet auf den Schreiblisch. „Ach, ich soll eine trauernde Witwe trösten!" Er entsann sich recht gut, dass knapp am Walde ein ziemlich großer Edelhof stand, dessen Elgenthninerin, wie man ihm erzählte, eine junge, seit einigen Monaten verwitwete Frau war; gesehen hatte er dieselbe nur einmal. Es war noch im Spätherbst, sie stand in dem Obstgarten, der vor dem Haufe lag. Sie war groß und schlank und in düstere Trauer-gewänder gehüllt. Der Graf fann noch über die junge Witwe und ihr Schreiben nach, als der Diener mit dem Wein erschien. l „Wer hat den Brief gebracht?" fragte er. „Ein Knecht aus dem Edelweißhof." «Ist die junge Witwe schön?" „Schön, so schön als die Blume, nach der ihr verstorbener Mann das Gut getauft," gab Wladimir zurück. „Also ein feltenes Edelweiß." Petrowitsch entließ den Diener, der wieder ver-schmitzt lächelte: „Der Herr macht, als ob er es nicht wusste, dass Valcfla Äerbenduwsti schön ist," sagte er später zu dem Stallknecht. Dieser wiegte den großen Kopf bedächtig zwischen den breiten Schultern und enlgegnete: „Es wäre ja gut, wenn er sie schön, so schön finden möchte, um Hochzeit zu machen, dann hörte das sauere Leben auf und das süße würde be-ginnen." XIV. „Wenn mm, «luge träumt in euren Zweigen, Dann ich' ich lichte Bilder lieblich wintcn, Des Christdnlims lMe Kerzen wieder blinlcn Und mir der Kindheit sel'gc Tage zeigen." K. Diez. Der Weihnachtsmorgen brach an, so grau und düster, als es der vorhergehende Abend war. Petro« witsch saß an dem Frühstückstisch und las eben die Zeltungsblätter durch, als Wladimir ihm einen Brief überbrachte. Diesmal kam er wirklich aus Berlin und war von feiner Iugendgelicbten. Er enthielt, wie immer, glühende Llebeswortc nnd eine heiße, verzeh. rende Sehnsucht nach einem Wiedersehen. Der Graf las das Schreiben dreimal durch, endlich flüsterte er vor sich hin: „Ich kann nicht länger zögern, morgen will ich der trostlosen Einöde entfliehen." Wladimir trat wieder in das Zimmer mit einigen Weinflaschen, die bisher dem reich bestellten Früh. stückstische fehlten. Der Diener blickte seinen Gebieter von der Seite an. „Gnädiger Herr!" „Nun?" „Werden Sie nicht der schönen Witwe im Edelweißhof einen Besuch machen?" Prtrowitsch lächelte. „Wünschest du es so sehr, alter Knabe?" Ueber das breite Gesicht Wladimirs flog ein sonniger Ausdruck, endlich einmal war sein Gebieter bei guter Laune. „Ich meine nur, Sie sollten es thun, um sich die Langweile zu vertreiben und die Feiertage zu ver« kürzen." „Die Feiertage? Ich werde sie auf der Eisen-bahn zurücklegen, denn morgen früh reise ich ab." „Sie reisen ab? Ach!" Wladimir sah recht be-stürzt aus. „Wohin?" „Nach Berlin." „O. so weit, da werden Sie Frau Valeska Vrr-bendowjki nicht besuchen!" „Ist das dein größtes Leid? Mein Alter, tröste dich, ich will heute nachmittags in den Edelweißhof, um wenigstens zu sehen, was du schön nennst." „Er kennt Sie wirtlich nicht," murmelte der Diener vor sich hin. als er durch den Corridor schritt. .Da wird es wohl keine Hochzeit geben und kein süßes Leben, wie der Andruscha gestern meinte." Das Weib des Hirten stand in der niedern Haus-lhüre der kleinen Hütte und spähte nach dem Galten und dem ältern Buben aus, der mit dem Vater in den Wald gegangen war, Holz zu sammeln, als Petto-witsch den schmalen gangbaren Pfad herauskam, der knapp au der Hütte vorbei zu dem Gutshos der Witwe führte. Es war bitter kalt, der Schnee knirschte wie brechendes Glas unter seinen Tritten, während ein scharfer Nordwind da« schwere Gewölle etwas zu lichten begann. Eortsehung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 152 1314 li. I,lsi 1882. hang zu gewinnen. Es scheint, dass dies noch nicht zum allgemeinen Bewusstsein getmmm'N ist. Die Verfassungspartei trägt den neuen Verhältnissen nur un-gerne Rechnung. Sie ist in Gefahr, den Fünf-Gulden« Männern, wenn sie zur Wahlurne berufen werden sollten, fremd gegenüber zu stehen. Wir constatieren bloß die Thatsachen, und wir werden wenigstens nicht überrascht sein, wenn die neue Wahlreform zu Resul» taten führt, welche andere überraschen werden." Zur Lage. Die „Neue freie Presse" kann es dem Herrn Finanzminister noch immer nicht verzeihen, dass er wiederholt Papier- und nicht, wie sie es gewünscht hätte, Goldrente emittiert hat. So stimmt sie denn uuch in der Nummer vom 4. d. M. darüber, dass österreichische Goldrente um 14 Procent höher notiert, nl« am Schlüsse des Vorjahres, ein gewaltiges Lamento an und erhebt deshalb heftige Vorwürfe gegen den Herrn Finanzminister. Da übrigens das genannte Blatt mit seiner fanatischen Liebhaberei für Goldwährung ganz allein steht und es lhm nicht einmal gelungen lst, in den Kreisen seiller eigenen Partel Proselyten zu machen — bekanntlich sprach sich auch tue Linte des Reichsrathes für Emission von Papierrente aus — so halten wir es nicht für nothwendig, auf die heutigen Recriminationen ernstlich einzugehen, und begnügen uns damit, zu constatieren, dass die „Neue freie Presse" von ihrer absonderlichen Goldpajsilin noch lmmer nicht curiert »st, und nehmen im übrigen das für den österreichischen Schatzkanzler gewiss schmeichelhafte Zugeständnis des Blattes, es stehe uuher Zweifel, oajS das Publicum sich der fünfproc. österreichischen Paplerrente m stärkerem Maße zuwenden und dass die Elassierung des vorhandenen Materials sich nunmehr entsprechend vollziehen wird, mit Befriedigung zur Kenntnis. Die am 4. d. M. publicierte, den Bau, die Einrichtung und den Betrieb der Theater betreffende Verordnung des Herrn Statthalters von Niederöster-reich wird von der Wiener Presse mit großer Befriedigung begrüßt und dem umsichtigen, energischen Vorgehen des Freiherrn v. Possinger volle, rückhaltlose Anerkennung gezollt. So schreibt die „Presse": „Der Herr Ministerpräsident hat seinerzelt un Reichsrathe n klärt, „es werde das Menschenmöglichste geschehen, um das Publicum in den Theatern sicherzustellen", und man wird es nur dankbar anerkennen, dass diese Zusage rasch und in ihrem vollen Umfange erfüllt worden ist. Was die menschliche Erfahrung, die Wissenschaft, die neuesten Erfindungen der Technik, der Rath erfahrener Fachmänner an Material zum Sicherheitsdienste in den Theatern lieferten, ist bei den Berathungen der Wiener Theatercommljsion benutzt worden. Freiherr v. Possinger, der mit der ihm eigenthümlichen Energie und ausgezeichnetem Sachverständnis die Verhandlungen jener Comml>sion leitete, die Behelfe aus allen Ländern herbeischaffte uud die Resultate der Verathun» gen in der wiederholt erwähnten Verordnung zujam menfasste, hat sich durch den Eilafs derselben em hervorragendes Verdienst um das von ihm geleitete Kron-land, speciell um Wien, erworben. In verhältnismäßig lurzer Zeit wurde das riesige Material gesichert, benutzt, und aus demselben entstanden Anordnungen, von denen man hoffen dalf, dazs sie jede Gefahr jür das Leben und die Sicherheit des thealerbesuchenden Pu-bllcums für alle Zelt beseitigen." Das „Fre moenbla tt" citiert die wichtigsten in der Verordnung enthaltelien Bcstilnmungen und bemerkt: «Wie man daraus ersieht, tragen diese Maß« regeln allen Erfahrungen Rechnung und Iprechen zweifel» los für den Ernst und dle Gründlichkeit, mit welcher Baron Possinger die Theaterfrage zu jelnem Special» studlum gemacht Hut. Aus dem gleichen Grunde und wegen der neuen Eonttoluiüßrcgeln jcheint uns auch die Befürchtung ausgeschlossen, dass etwa auch dle neuen Vorkehrungen nur aus dem Papiere bleiben. UebrigenS ist dem Publicum die Möglichkeit geboten, selbst die Ausführung der Sicherheilsvorlehrungell zu überwachen." Die „Vorstadt-Zeitung" sagt: „Statthalter Freiherr v. Possinger gibt sich keineswegs mit den zur Sicherung des theaterbesuchenden Publlcums schon erlassenen Verfügungen zufrieden, fondern ist mit anerkennenswerter Energie daran, dem Schlen» drian in diesen Dingen ein» für allemal ein Ende zu machen." Das „Extrablatt" äußert sich folgendermaßen: „Die Verordnung des niederösterreichischen Statthalters dürfte in allen Kreisen der Bevölkerung mit lebhafter Genugthuung begrüßt und weit über die Grenzen unseres Heimatlandes hinaus einer eingehenden Beachtung gewürdigt werden. Die Verordnung ist bestimmt, alle Lücken, welche, wie wir im vorigen Jahre mit Schrecken erlebt, unsere sicherheitspolizei-llchen Normen in Anbetracht des Theaterwesens ausweisen, gründlich zu beseitigen. . . . Dem Statthalter von Niederösterreich wird es das Theater besuchende Publicum im ganzen Reiche zu danken haben, wenn dasselbe fürderhin mit aller Beruhigung und vollkommener Zuverficht sich wird dem geistigen Genusse der Vühnenkunst hingeben können. Das Verdienst des Statthalters Baron Possinger, in dieser Richtung bahnbrechend vorangeschrilten zu sein, trilt erst dann ins rechte Licht, wenn erwogen wird, mit welch' rastlosem Eifer derfelbe sich der Bewältigung des riesigen Materiales hingegeben, das seinem Werke als Substrat gedient. ... So sehen wir die Verheißung, welche Graf Taaffe angesichts des schrecklichen Brandopfers auf dem Schottenring der Volksvertretung ertheilt hat: was menschenmöglich, soll und wird zur Verhütung ähnlicher Katastrophen geschehen — zur That reifen." Die „Wiener Allgemeine Zeitung" führt aus, es sei kein Zufall, dass überall und auch bei uns in Oesterreich gerade die extrem nationalen Parteien dem Antisemitismus huldigen, dass vielmehr diese unter den Deutschen Oesterreichs „glücklicher Weise spärlich vertretene Richtung" eben nur die letzte Schlußfolgerung des in seiner Schroffheit aufgestellten nationalen Gedankens zieht. Das Blatt sagt dlesfalls weiter: „Das ist nur Consequenz, ja wir behaupten, dass in dicscr Konsequenz der alleinige Unterschied der Couleur Schönerer und der Couleur Herbst liegt. Der Gedan-tcngang ist auf beiden Seiten der nämliche, nur weichen die Nationalen der Richtung Schönerer vor den Endergebnissen ihrer Tendenzen nicht zurück, während die Adepten der Prager Easmopartel auf halber Bahn! stehen geblieben sind, ja der Mehrzahl nach selber gar nicht wissen, wohin der Weg eigentlich führt, auf dem sie sich befinden. Gemeinsam ist ihnen die nationale Unduldsamkeit und Voreingenommenheit. Sie verkünden beide den abscheulichen Lehrsatz, dass außer den Teutschen in Oesterreich eigentlich bloß eme Rotte von Barbaren lebe, mit denen friedlich auszukommen ein Ding der Unmöglichkeit sei. .. Dlese Melodie klingt in verschiedenen Tonarten aus allen Reden, aus allen Druckschriften hervor. . . Das alles wird mit so treuherziger Geberde, mit so biederer Betonung dcs gesin-nungstüchtigen Deulfchthums vorgebracht, dass der liebe Hörer und Leser, dem man in Oesterreich das Denken nachgerade so ziemlich abgewöhnt hat, gar nichts Besonderes hinter diesen „selbstverständlichen Wahrheiten" sucht. Wer sich jedoch die Sache etwas naher über» legt, der mujs entsetzt fragen: „Ja, follen wir denn wirklich nach diesem Recepte handeln, sollen wir versuchen, die Slaven Oesterreichs um jeden Preis zu germanisieren oder, wenn sich das als unmöglich erweisen sollte, sie auszurotten? Und wenn wir schon das versuchen wollten, haben wir auch die Macht zu solchem Beginnen? Und wenn wir sie nicht haben, was dann? Alle diese Fragen fechten die gemäßigt Verfassungs» treuen nicht an." __________ Die „Pol. Corr." schreibt: „Die auf Gerüchten und mehr oder minder glücklichen Eombinatlonen beruhenden Mittheilungen der Tagesblätter über eine geplante H.'eres-Reorgamsatwn haben Anlajs gegeben, die Com-petenzfrage auszuwerfen und den betheillglen Regierungen em incorrectes Vorgehen in dieser Angelegenheit zu insinuieren. Wir sind zu der Erklärung ermächtlgt, dass derzeit eben nur beabsichtigt wird, jolche Rcfor« men emzujühren, welche siH im Rahmen der gesetzlich festgestellten Organisation des Heeres im Verordnungs-wege durchführen lassen." Vom Ausland. In der letzten Plenarsitzung des deutschen Vundesrathes wurde eine Vorlage, betreffend den Abschluss eines Abkommens mit der österreicyljch.un' garl>chcn Regierung lri.geu gegenseitiger Zulassung der in der Nähe der Grenze wohnhaften Medicmalper-soneu zur Ausübung der Praxis, dem zuständigen Ausschüsse zur Vorberathung überwiesen. Die französische Abgeordnetenkammer widmete am 1. d. M. der Frage der Gerichtsreform abermals eine Sitzung, die trotz langer Debatte thatsächlich ganz unfruchtbar blleb. Wie man sich erinnert, hatte die Kammer im Principe entschieden, dass die Unab-setzbarleit oer Richter aufgehoben und dass dieselben fortan aus öffentlichen Wahlen hervorgehen sollen. An der Hand dieser beiden Principien sollte der Aus-schuss einen neuen Entwurf vorlegen. Hier giengen nun neue Vermittlungs- oder Uebergangsanträge ein. Glrard und oe Sonnier schlugen vor, man solle die Unabjetzbarkeit bis zur Herstellung einer vollständigen Iustizreform suspendieren, so dass in der Zwischenzeit dle Regierung nach Gutdünken die Richter absetzen könnte. Corentin Guyho wiederum empfahl, zuerst die Zahl der Rlchterstellen zu reducieren, und diesem Antrage schlössen sich die Vorstände der Linken, aus-jchlleßllch der äußersten Linken, mit der Maßgabe an, dass die Regierung die Gelegenheit benutzen jollte, sich der unbequemsten richterlichen Persönlichleiten zu ent« ledigen. Die Regierung selbst wles aber durch das Organ des Unterstaatssecretärs Varambou vom Justiz» Ministerium, unterstützt von den Abgeordneten Ribot uud Franct-Ehaveau, die ihr dargebotene Waffe als eme >olche, welche den richterlichen Beruf lin Lande nur dlscreditieren könne, zurück. Dle Antrüge Girard und Curentin Guyho wurden schließlich mit 25(i gegen 220 Smnmen abgelehnt. Die Unabsetzbarkeit des französischen Richterpersonales hat also eine neue Frist gewonnen, welche bei der Verlegenheit dcs Ausschusses, eine Lösung zu finden, die auf eine Majorität in der Kammer rechnen könnte, sogar noch ziemlich lange dauern dürste. — D^in „Temps" wird aus Tunis vom 1. d. M. telegraphiert: „In Tripolis herrscht den mir zugehenden Meldungen nach infolge der egyp« tischen Ereignisse große Ausreglmg; in der Regentschaft ist dagegen alles ruhiq und im besten Gange." Die bekannte Mittheilung des russischen „Re-gierungsanzeigers" über die weitere Ergreifung von Staatsverbrechern wird vom „Golos" mit folgenden Worten begleitet: „Die Polizei hat ihre Aufgabe er-füllt: sie hat eine furchtbare Bosheit verhütet. Aber das Gefühl der Freude, das infolge dessen im Augenblicke alle erfüllt, wird verbittert durch die Ueberzeugung, dass wir nach wie vor auf einem Krater leben. Die Rusiland fo nothwendige Ruhe kann nur hergestellt werden unter der Bedingung vollsten Vertrauens der Regierung zur Gesellschaft und der Ueberzeugung dieser letzteren, dafs jene sie fest und sicher aus dem Zustande der Unruhe und Störungen hinausleiten wird." Aehnlich, nur ausführlicher und auch positiver sprechen sich die „Nowosti" aus. „Die Lebensfähigkeit der Hydra des Aufruhres — sagt dieses Blatt — ließe sich nur dadurch erklären, dass sie, wie jede andere antisociale Erscheinung, die ihr nothwen->digen Lebenselemente eben in der Gesellschaft selbst vorfindet. Das sehe auch die Regierung sehr wohl ein, ebenso wie, dass aus diesem Grunde der Kampf nicht allein mit Pulizeimitteln geführt werden könne, die vielmehr nur ein ergänzendes Hilfsmittel bildeten in der Reihe der eine Besserung der allgemeinen Bedingungen des socialen Lebens anstrebende» Maßregeln. Dieje Idee liege auch allen Plänen und Handlungen der Regierung in der letzten Zeit zugrunde." Die Krisis in Ggypten. In Constantinopel hat am 2. d. M. die angekündigte Cunferenzsltzung stlUt^efunden, und für den 5. d. M. wurde ebenfalls eine solche angesetzt, in welcher ein endgiltiger Beschluss über die zunächst in Aussicht genommene tüikischc Intervention in Egypten gefasst werden soll. In oeu Telegrammen über die Sitzung vom 2. d. M. war gerüchtweise angeführt, dajs die türkische Intervention bei einer der Mächte auf Widerstand stoße. Ein Pariser Telegramm der „Kölluschen Zeitimg" nennt als diese Macht Frankreich, desjen Bevollmächtigter die Weisung habe, eine türtische Intervention nur unter Beschränkungen zuzulassen, da die französische Regierung immer noch der Ansicht sei, es ließe sich eine militärische Intervention überhaupt vermeiden, wenn der Sultan seine Autorität gebrauchen und Arabi Pascha absetzen wollte, der in Egypten auf eigene Faust Rüstungen betreibt. — Die Pforte, welche bisher in ihrer ablehnenden Haltung gegen die Eonferenz beharrt, unter dem Vor« geben, dass in Egypten die Ordnung eigentlich schon wieder hergestellt sei, dürfte nach verfchiedenen Berichten sich bald vor die Wahl gestellt sehen, ob sie die für nothwendig erkannte militärifche Intervention in Egypten felbst vollziehen oder aber von den anderen Mächten vollzogen sehen wolle. So heißt es in einer Eorrespondenz der „Agence Havas": „Wenn also die Türkei, wie man voraussieht, sich auch weiterhin von dem europäischen Einvernehmen fern hält, so macht man sich in den diplomatischen Kreisen ziemlich allgemein darauf gesafst, dass die Conferenz die bewaffnete Intervention einem gemischten Eorps englischer, französijcher, italienischer und vielleicht auch griechischer Bataillone, da die Griechen den beträchtlichstell Bestandtheil der europäischen Eolonie in Egypten bllden, anvertrauen wild. Es ist dies wenigstens nach den letzten Nachrichten aus Constantinopel der Gedanke, uer gegenwärtig vorzuherrschen scheint." Die englische Regirrung setzt, wie der Telegraph von Tag zu Tag berichtet, ihre Vorbereitungen für ein militärl>ches Einschreiten in Egypten offen fort. Es werden die Reserven eingezogen, Gefchütze und Bespannung fertiggestellt, mimer neue Kriegs- und Transportschiffe ausgerüstet und nach dem Mittclmeere abgesendet. — Herr Lessefts, eine Autorität in egyp-tischen Angelegenheiten, nahm zwar am 1. d. M. bei einem Bankett in Dover die Gelegenheit wahr, die Engländer dringend vor einem kriegerischen Einschreite» in Egypten zu warnen, aber seine Worte fanden selbst bei seinen englischen Freunden eine so kalte Ausnahme, dass er dieselben am folgenden Tage beim Bankett des Cuboen-Elubs in London nicht, wie er in Aussicht gestellt hatte, wiederholte, sondern lediglich von dem unterseeischen Tunnel zwischen England und Frankreich sprach. Aus Frankreich wird von gleichen militärischen Vorbereitungen wie in England nicht berichtet; es wird sogar von der „Agence Havas" in Abrede gestellt, dass die Regierung von den Kammern einen Credit von 10 Millionen Francs für eme Expedition nach Egypten verlangen wolle. Der Pariser Eorre» spondent der „Köln. Ztg." erwidert jedoch, das Dementi sei nur insofern richtig, als der Tag der Vorlage noch nicht feststehe, und die „Franz. Eorr." br- Lailmlycr Zeitung Nr. 152 1315 Y. Juli 1882. merkt, indem sie constatiert, dass das Gerücht von der bevorstehenden Creditfordernng aus Negierungskreisen stammte: „Zwei Dinge stehen außer Zweifel, einmal, dass Frankreich, wenn es von den Mächten die Einladung erhielte, sich an einer bewaffneten Action in Egypten zn betheiligen, sich nicht lange bitten lassen würde, und zweitens, dass diese Action sich ohne einen außerordentlichen Credit nicht ins Werl setzen ließe." Die am 4. d. M. in Wien eingetrosfenen Telegramme über die egyptische Angelegenheit lauten: Paris, 4. Juli. Nachrichten aus Constantinopel lassen hoffen, dass die Conferenz morgen zu einem Einverständnisse über die Bedingungen gelangen werde, welche für die türkische Intervention in Egypten aufzustellen wären. Petersburg, 4. Juli. Das „Journal de St.-PeterLbourg" schreibt: Die Conferenz hat Zweierlei erreicht: erstens soll während der Conferenz keine Truppenlandung stattfinden, und zweitens, wenn eine Truppensendung nothwendig wäre, die Eonferenz uor allem die souveräne Macht hiezu auffordern. Die Conferenz werde, falls die Pforte ablehne, ein anderweitiges Vorgehen berathen. Die Türkei habe ein Interesse daran, einem Misserfolge der Confcrenz vorzubeugen. Ein Mifserfolg würde jeder Macht die Acticmsfleiheit geben, und würde sich die Türkei die Mission zur Pacification Egyptens entgeheil lassen. Die kriegerischen Vorbereitungen Englands bieten keine Gefahr für den Frieden nnd das europäische Einvernehmen. Die Loyalität der britischen Regierung sei bekannt. Es hänge von der Pforte ab, dahin zu Wirten, dass kein europäischer Soldat Egyftten betrete. Dies lasse hoffen, dass die Türkei der Conferenz bei-treten wird. Cunstantinopel, 4. Juli. Gerüchtweise verlautet, dass Veränderungen im Ministerium umnittel-bar bevorstehen. Es ist davon die Ncde, dass die Pforte wegen der englisch-französischen Rüstungen ein Rundschreiben erlassen soll. Saatenstands» und Grntebericht des k. k. Ackerbaumimsteriums nach dem Stande Mitte Juni 1882. In der ersten Juni.Hälfte herrschte kühle, regnerische Witterung, namentlich war dies in der zweiten Monatswoche der Fall; doch kam es, so weit diel Berichte reichen, zu keinem schädlichen Uebermaße der Niederschläge. Hagelschläge stellten sich namentlich in den Alvenlä'ndern ein. Die Temperaturerniedrigung war stellenweise bedeutend, so wurden zu Kaade'n in Böhmen -I- 1 Grad Celsius, an vielen Orten 4 bis b Grad Celsius beobachtet, In den Alpen lagerte sich auf Seehöhrn bis 1000 Meter herunter häufig eine mächtige Schnee-decke, so dass iheili der Auftrieb verhindert wurde, theils das schon aufgetriebene Vieh viel zu leiden hatte. Die Niederschläge wirkten, nachdem die Trockenheit schon allzu lange gedauert hatte, im allgemeinen jehr wolMätig, obwohl sie für manche in der Blüte begristme Culturpflanzen auch schädlich waren und für manche andere bereits zu spät kamen. In der mittleren Zone blühte der Weizen be. reits oder trat in Blüte. Es wnrde also daselbst durch die starken Regen die Befruchtung häufig gefährdet, besonders in den nicht seltenen Fällen, in welchen die Saaten zugleich gelagert wurden. In der nördlichen Zone (Böhmen, Mähren, Schlesien, Galizien und Bukowina) hingegen, wo der Weizen erst schosste, kräftigten sich die ohnehin gut gestandenen Weizensaaten bedeutend und erholten sich die schwächeren, so dass ein sehr erfreulicher Stand zu constalieren ist. An der südlichen Zone nahte diese Frucht schon der Reife und fleht meistentheils recht befriedigend. Roggen stand in der nördlichen Zone und theilweise auch noch in der mittleren in der Blüte und hat also umsomehr gelitten, als auch viel Lager« frucht zn verzeichnen ist. In dem größeren Theile der mittleren Zone hingegen, wo die Blüte schon vorbei war, haben sich die Ernte-Aussichten gebessert, beziehungsweise weiters gehoben, und werden namentlich die langen und vollen Aehren von verschiedenen Seiten gerühmt. Mit Rücksicht auf den überall verschiedenen, theils dichten, theils schütteren Stand kann demnach derzeit in der nördlichen Zone nur auf Mittelernten, in der mittleren Zone dagegen auf gute Ernten uun dieser Frucht gerechnet werden. In der südlichen Zone ist diese Ernte fchon im Zuge und fällt gut aus. Die Gersten- und Hase rsaa ten haben von den Niederschlagen relativ den meisten Nützen ge« zogen, da sie derselben besonders bedürftig und vermöge des Vegetationsstadinlns — namentlich des Haserö — meisteutheils dafür noch genügend empfänglich waren. Doch konnte infolge der Regen auch das durch den bisherigen meist schütteren Stand be< günstigte Unkraut sich um so stärker entwickeln, so das« trotz der im allgemeinen sehr wesentlichen Besserung doch für die Gerste nur Miltelernten, bezüglich des Hafers aber nunmehr gut mittlere und gute Ernten erwartet werden können. ^ Der Mais hat sich von den Frostschäden, so weit er von solchen betroffen war, erholt nnd steht meistentheils gut, nicht selten, namentlich in Süosteier-mark, vortrefflich. Nur in einigen Gegenden von Südtirol ist er infolge der Kälte in der Berichts-periode etwas vergilbt. Der Raps geht der Reife entgegen und verspricht theils bis gute. theils nur schwach mittlere Ernten. Ueber den Flachs liegen nur gute Nachrichten vor, und zwar aus Niederösw reich, Kram, Tirol, Böhmen, Galizien und der Bukowina. Der Hanf steht in Tirol und Galizien schön. Der Hopfen hat in der letzten Zeit durch Kälte und Näffe etwas gelitten, was namentlich aus Böhmen berichtet wird, wo sich auch in manchen Gegenden viele Blattläuse zeigen. Die Kartoffeln haben sich mittelst kräftiger Nachtriebe mit verhältnismäßig wenigen Ausnahmen von den Frostschäden vollkommen erholt, haben jedoch gegenwärtig häufig durch Unkraut zu leiden, da die Nasse die Bearbeitung verhindert. Letzteres gilt auch von den Zuckerrüben und angebauten Fut tc rr unteln. Der durch den ziemlich hänsig lückenhaften Stand nothwendig gewordene Nachbau ist noch etwas weit zurück. Dem-ungeachtet ist ihr Stand in Böhmen. Mähren, Schlesien und Niederösterrcich meist ziemlich hoffnungsvoll, minder enljprcchcnd hingegen in Galizieu und in den östlichen Theilen von Nleocröstcrreich. Die Heumahd auf Kleefeldern und Wiesen wurde anch in der nördlichen Zone bereits an vielen Orten begonnen, überall aber. soweit dies der Fall war, sowie auch in der mittleren Zone durch die Regen unterbrochen. In der südlichen Zone hingegen wurde die Heuernte von den Thalwiesen nicht selten bereits geborgen. Diese siel zwar gut aus, im allge-meinen aber entsprechen die Ernteresultate von den Wiesen, soweit sie bisher beurtheilt werden können, nur den ohnehin sehr geringen Erwartungen. Der Klee liefert zwar etwas bessere, immerhin aber meist nur mittelmäßige Ernten. Erfreuliche Ausnahmen bil. den die Klee.Ernten in Südsteiermart und in einigen Gegenden Niederösterreichs und Böhmens. DerWein. welcher mit Ausnahme von Vorarl. berg in der mittleren Zune zur Zeit der Regen schon überall in Blüte stand oder trat, hat durch diese aller, dmgs etwas gelitten, in welchem Maße lässt sich noch nlcht beurtheilen. Weitgehende Besorgnisse oder Klagen werden indessen in den Berichten bisher nicht geäußert. Es kann somit der in den litzteu Berichten gemeldete, im allgemeinen sehr erfreuliche Stand als wenig alteriert angenommen werden. In ganz unbedeutender Verbreitung zeigt sich das OMum in Südtirol und ln Dalmatien, der Brenner in Südsteiermark und Süd« tlrol, und tritt der Traubenwickler in Niederösterreich und Südtirol auf. Vom Obste ist in der nördlichen Zone nur hie und da em Minimaler Ertrag zu erwarten. In der nuttleren Zone kann das Kernobst noch schwach mittlere Ertrage liefern. In der südlichen Zone versprechen die Kastamen eme sehr gute Ernte, während bezüglich des Kernobstes sehr verschiedene, überwiegend ungünstige Aussichten bestehen. m . ^^" b,e Oliven in Dalmatien liegen gute Nachrichten aus Ragusa vor, während bisher nur minder günstige gemeldet worden waren. Hagesneuigkeiten. — (Hofnachricht,) Am 3. d. M. begab sich Se. k. und l, Hoheit Erzherzog Josef mit dem Abend» zuge von Budapest nach Arab. Nach Beendigung der Exercitien drückte Se. l, nnd k. Hoheit dem Oberstlirntc, nant Kratochwill die volle Anerkennung über die musterhafte Ausbildung der Lehrablhrilung aus. — (Präsident Grcuu als Ritter des goldene» Vließes.) Die Ceremonie der Aufnahme des Präsidenten Grruy in den Orden vom goldenen Vließe, zu dessen Ritter rr von Sr. Majestät dem Kvnig von Spanien kürzlich ernannt worden war. gieng am 1. d. M, im Elyscc in dcn einfachsten Formen vor sich. Ner Präsident der Republik sowie seine Pathen. der herzog von Anmale und dcr spanische Botschafter Her. zog von FcrnaN'Nnnez, und alle sonstigen Mitwirkenden waren in Civil. Der Sekretär dcr spanischen Votschaft zeigte Herrn Grrliy an, dass König Alsons XII. ihm diesen höchsten Orden verliehen habe, und fragte ihn. ob er den Orden annehme, sich den mit ihm vcrbun-denen Pflichten und zunächst dcr Investitur unterziehen wolle. Als Herr Gn'oy dics bejaht hatte, trat der Herzog von Fernan-Nnnez mit dem Ordenshalsbande uor und sprach: „Don AlfonS XII., König von Spanien. Chef nnd Großmeister des Ordens vom goldenen Vließe, ernennt Eu. Excellenz, um Ihnen einen Beweis seiner Hochachtung zu geben, sowie in der Hoffnung, dass Sie den Glanz dieses erlauchten OrdcnS erhöhen werden, zum Ritter desselben. Dcr Eid des Ordens ist Ihnen bekannt; nehmen Sie ihn an?" Der Präsident antwortete: „Ich nehme ihn an", und nachdem rr das Haupt ein wenig geneigt hatte, legten ihm die beiden Pathen die Insignien an. Ein Protokoll wurde aufgenommen, und damit war der Act beendet. — (Wölfe im Sommer) Das lön. ungarische Ministerium des Innern hat mehreren Gemeinden des Csiler Comitates, die sich um die Bewilligung, Treibjagden auf Wölfe und Bären veranstalten zu dürfen, bewarben, diese Bewilligung ertheilt. In diesem Monate ist bereits ein Dutzend solcher Bewilligungen ertheilt worden. — (Frequenz auf der Gottharbbahn.) Die neuesten Berichte über den Verkehr auf der Gott, hardbahn lauten sehr günstig. Der Reisenden' und Güterverkehr ist sehr bedeutend, und zwar sowohl auf dcn Localzügen als auf den birecten Zügen mit internationalen Anschlüssen. Lugano, das durch die Gotthard-bahn besonders gewonnen hat, ist mil Fremden bereit» überfüllt. Für den Güterverkehr müssen schon jetzt besondere Züge eingerichtet werden. Locales. — (Aus dem Gemeinderathe.) Anwesend 1^ Gemeindrräthr. Der Bürgermeister nominiert zu Verificatoren des heutigen Sihungsprotokolles die GRR. Dr. Derc und D e s ch m a n n. Der Bürgermeister theilt das Schreiben des Landesaus« schnsses an den Sladtmagistrat mit. in welcher ersterer mittheilt, die Feier der KOOjährigen Vereinigung Krams mit dem Hause Habsburg merde am I I. Juli 1883, als am Tage der Huldigung, gefriert werden, und es haben Se. l, und k. Apostolische Majestät Kaiser Franz Josef Allcrhöchstscin Erscheinen beim Feste in Aussicht gestellt. Der Landcsausschuss ersucht den Magistrat, dem loyalen Feste, welches zumeist in dcr Landeshauptstadt gefeiert werden wird. die vollste Aufmerksamkeit zu schenken. Der Vürgermcister bemerkt, er werde das Schreiben auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung stellen. Der Bürgermeister theilt weiter» mit, dass der Vertreter der Vrrzehrungs-Steuerpachtung Herr Dekleva erklärt habe, dcr Stadtgemeinde die bisherige Pachtsumme auch weiterhin bezahlen zu wollen, ohne Rücksicht darauf, ob es möglich sein wird, die Umlage auf Mineralöle ein» zuHeben oder nicht. Der Bürgermeister dankt den Mit« gliedern des Finanzausschusses, welche in dieser Angelegenheit interveniert haben. Der Bürgermeister theilt ein Schreiben des Herrn Professors Dr, Valenta mit. in welchem derselbe für die taxfreie Ernennung zum Bürger der Landeshauptstadt dankt und den Betrag von 20 st. für die Armenkasse einsendet. (Bravo.) Schließlich theilt dcr Bürgermeister mit, dass Herr Regali sein Mandat als Gemeinderath niedergelegt habe. GR. Dr. Zarnil beantragt, hielion Kenntnis zu nehmen. (Wird zur Kenntnis genommen,) Vicebürgermeister Fortuna erbittet sich das Wort zur Stellung eines Dringlichleitsantrages, Redner sagt, dass am 3, Juli d. I. die commissionelle Besichtigung des Platzes, auf welchem das l. l. Aerar den Schwur-gerichtssaal erbauen wolle, stattgesunden habe. Redner sei als Vertreter der Stadtgemeinde bei der Commission anwesend gewesen und habe seine Bedenken gegen den Bau des Schwurgerichtssaales auf diesem Platze zu Protokoll gegeben. Da der Bau in Kürze beginnen solle, darum stelle Redner den Dlinglichleitsantrag: Der Bürgermeister wird ersucht, an das hohe l. l. Justizministerium unverzüglich die Bitte zu richten, es mvge der projcctierle Schwurgcrichtssaal nicht neben dem an und für sich nicht mehr entsprechenden sogenannten Inquisitionshausc auf dem Froschplatze erbaut, sondern hiczu ein geeigneterer Stadttheil von Laibach, wo ja lein Mangel an passenden Bauplätzen herrscht, aus-ersehcn werden. — Die Dringlichkeit deS Antrages wird ohne Debatte genehmigt. Vicebürgrrmeister Fortuna sagt zur Begründung deS Antrages, eS wäre doch ewig schade, den Schwur» geiichtssaal in einer so engen Gasse zu bauen, auf einem morastigen, ungesunden Platze, der außerdem noch so weit vom Mittelpunkte der Stadt entfernt sei. Die Geschwornen verlieren ohnehin schon viel Zeit, nun werden sie einen so weiten Weg machen müssen. Die Geschwornen vom Lande, insbesondere aus Oberkrain. werden nicht zur rechten Zeit eintreffen können. Die Gasse, wo der Schwurgerichtssaal gebaut werden soll, ist kaum drei Meter breit, so dass ein Ausweichen der Wagen sehr schwierig ist. Laibach wird auch durch den Bau deS SchwurgerichtssaaleS in dieser Gasse gar leine Verschönerung erfahren. waS sehr leicht zu erreichen und nicht mit grüßeren Kosten verbunden wäre, wenn man das Gebäude auf einem anderen Platze erbauen würde. UeliriaenS wird die hohe Regierung auf eine unbedeutende Erhöhung des Baubetrages nicht sehen, da sie ja anderwärts überall auf die Bedürfnisse und Verhältnisse in den Städten Rücksicht genommen hat. Redner empfiehlt schließlich die Annahme seines Antrages. GR. Dr. Schaff er gibt zu. dass der Platz, wo der Schwnrgcrichtssaal aufgebaut werden soll, nicht vor» theilhaft sei. allein die Angelegenheit befinde fich bereit« in einem Stadium, dass eine Petition wenig nützen werde. Der Bau soll in erster Linie als Locale für die Gcschwornenverha»dlungn, das Recht nachzuweisen, dass ihr der Weg gebürt, ob aber für eine Breite von 3 Metern, bezweifle er. Zudem bemerkt die Ballgesellschaft, sie wolle mit der Stadtgemeinde nicht streiten, da sie ja doch schon vieles sür die Stadt gethan habe und noch thun woll?, daher man mit ihr doch nicht in so schroffer Weise verfahren mLge. wie dies die frühere Gemeindevertretung in dieser Angelegenheit gethan habe. Die Baugesellschaft habe die Wiese an der Triesterstraße sehr theuer erworben und immer werde dieselbe durch den breiter getretenen Weg kleiner. Referent Dr. Zarnik beantragt, dass mau das Schreiben der Naugesellschaft dahin beantworte, dass sich die Stadtgemeinde zufriedengebe, wenn sie das Recht derselben auf den Weg in einer Breite von 2 Meter anerkenne, die jetzigen Pfähle entferne und den Weg durch einen Graben oder eine niedere hübsche Verplan-lung abgrenze. Weiters beantragt Referent, den Magistrat zu beauftragen, derselbe möge sich an daS h. Straßen, ürar wenden, dass der Graben an der Triesterstrahe geputzt, enger gemacht und in Interesse der Sicherheit überdeckt werde. GR. Dr. Schaffer ersucht den Bürgermeister, den Plan üb« die Regulierung der Strahenzüge in diefer Gegend baldigst vorzulegen, welchem Ansuchen der Bürgermeister in Kürze entsprechen zu wollen zusagt. — Hierauf werden die Sectionsanträge angenommen, -x- — (Da« Bürgerrecht) der Landeshauptstadt Laibach wurde in der am 4. d. M abgehaltenen vertraulichen Sitzung des Gemeinderathes verliehen den Herren: Krasna Michael. Hausbesitzer und Wirt; Widmayer Ludwig. Möbelhändler und Tischlermeister; Lipouö Anton. Sesselmacher; Heleznikar Franz, Schneidermeister j Bergant Jakob. Greisler, und Viiic Johann. Handelsmann. -x- — (In den Gemeinbeverband) der Landeshauptstadt Laibach wurden in der vertraulichen Sitzung des Gemeinderathes, am 4, Juli aufgenommen die Herren: Stritzl Ludwig Rauchfangkehrer; Majer Franz, Gold« schläger. und Velio Lorenz. Schmied. Die Aufnahme in den Gemeindeverband wurde zugesichert dem Herrn August Salamon, l. l. Hauptmann im 17, Infanterie-Regimente Baron Kühn. -x- — (Der Bau der Herz-Iesu-Kirche in Laibach), welcher zur Erinnerung der Vermählung des durchlauchtigsten Kronprinzenpaares im vorigen Jahre begonnen wurde, ist in der Höhe bis zum Hanpt-gesimje des Presbyteriums gediehen, sowie die beiden Seitenkapellen nunmehr vollendet sind. Der Thurm der Herz-Iesu'Kirche. welcher bei seiner Vollendung 54 Meter h?ch sein wird, ist bereits in einer Höhe von 18 Metern fertig, derselbe wird aber heuer schwerlich ausgebaut werden, da es an der hiezu nöthigen Menge des schon ausgearbeiteten Steines fehlt, trotzdem eine große Anzahl von Steinmetzen beschäftigt ist, denselben zu liefern. Der Thurm wird in gleicher Weife wie dic Kirche mit zweifarbigem Schiefer gedeckt werden. Tritt man in das Innere der Kirche, so macht der im streng gothischen Stile ausgeführte Bau einen erhebenden Eindruck, und man kann wohl heute schon sagen, dass die HerzIesu« Kirche ein würdiges Denkmal der dynastischen Treue des Landes Kram an das Haus Oesterreich und des religiösen Gefühles feiner loyalen Bewohnerschaft sein, sowie dieselbe unserer Landeshauptstadt auch als monumentales Bauwert zur besonderen Zierde gereichen wird. Der äußere und innere Verputz der Kirche wird in Kürze vollendet sein. da der Baumeister Herr Faleschini stets an 100 Arbeiter beim Baue beschäftigt, so dass, da der Hauptaltar und die beiden Nebenaltäre sich bereits in Arbeit befinden, die feierliche Consecration der Herz.IesU'Kirche im Laufe des Monats September in feierlichster Weise durch Seine fürftbischöflichen Gnaden den hochwürdigsten Herrn Fürstbischof Dr. Johann Chrysostomus Pogaiar stattfinden wird. Für die zu Ehren der hl. Slavenaftostel Cyrill und Method an die HerzeIesu-Kirche anzubauende Kapelle wurdr gestern, als am Jahrestage, dass Se. Heiligkeit Pnpst Leo XIII. den beiden Heiligen den 5, Juli als Festtag bestimmte, um 2 Uhr nachmittags die feierliche Grundstrinlkgnnss vorgenommen. Man hofft, die Kapelle bis zum Hecbste unter Dach zu bringen. Für den Hauptaltar der Kirche wnrde von einem ungenannt sein wollenden Wohlthäter dem Herz-Iesu-Kirchenbauverein in Laibach ein in München künstlerisch ausgeführtes Herz Jesu »Bild in Lebens» große zum Geschenke gemacht, welches sicher die Bewunderung der Gläubigen und aller Kunstfreunde erregen wird. 'X- — (Ueble Folgen eines Gewitters.) Man theilt uns aus Adelsberg mit. dass der 30. v. M ein Tag des Schreckens gewesen für die Bewohner von Senosetsch. Um '/^8 Uhr früh begab sich die Schul-jugend wie gewöhnlich in Begleitung ihrer Lehrer zur üblichen Schulmesse. Bald darauf entlud sich ein heftiges Gewitter und ein Blitzstrahl fahr unglücklicherweise in den Blitzableiter des Kirchthurmes. Infolge der schlechten und äußerst mangelhaften Construction des» selben sprang der elektrische Funke in den Kirchenraum, und sämmtliche Kinder, die im Schiffe der Kirche stunden, fielen betäubt zu Boden. Wieder zu sich gekommen, eilte ein Theil von ihnen schreiend ins Freie, eine große Anzahl dieser Kinder ist jedoch an den Füßen gelähmt, nach Aussage des dortigen Herrn Bezirlsarztes wird sich hoffentlich die Lähmung der armen Kleinen bald wieder Heden und dieser Fall für dieselben von keinen weiteren bösen Folge», begleitet sein. Am stärksien verletzt ist der SteueramtSdiener, der unter dem Chore stand; seine Schuhe fiengen nämlich Feuer, und eS zogen ihm der Herr Schulleiter von Senosetsch sowie zwei Bauern die brennenden Schuhüberreste von den Füßen. Vom Lehrkörper ist der Herr Schulleiter Kavcic am rechten Fuße und Herr Grad,Znik im Gesichte gelähmt gewesen. Der hochw. Herr Katechet Koritnil, welcher die heil. Messe las, wurde am linken Armee gestreift. Die Bestürzung über dieses Ereignis war selbstredend eine große, und infolge derselben ward an diesem Tage der Unterricht sistiert. — (Aus den Nachbarländern.) Gabriel Ritter v. Iessernigg wurde einstimmig zum Bürgermeister von Klagenfurt wiedergewählt. — In Neuhaus bei Cilli sind bis inclusive 28. v. M. 360 Personen zum Curgebrauche eingetroffen. Wie man uns von dort schreibt, wird am 6. d. M daselbst ein Concert der Opernsängerin Fräulein Caroline Fischer statt« finden, worüber wir seinerzeit berichten werden. Neueste Post. Original-Telegramm der „Laib. Zeitung." London, 5. Juli. Im Unterhause erklärte Dill?, Admiral Seymour habe betreffs der Armierung der Forts von Alexandrien neu?, jeder Eventualität gegenüber hinreichende Instructionen erhalten. Reuter - Meldung aus Alexandrien vom 5ten Juli: Das Genicht, Seymour habe bereits die Ein-stellung der militärischen Arbeiten zu Alezandrien verlangt, ist unbegründet; jedoch erklärte derselbe den egyptischen Behörden, dass er eventuell die Versenkung von mit Steinen beladenen Schiffen zur Verhinderung der Einfahrt in den Hafen als offenen Act der Feindseligkeit betrachten wiii oe. Indessen werden dir militärischen Vorbereitungen seile»« lHgyptenS eifrigst fortgefetzt und große Verpeflgs« und Munitionsvorrälhe auf dem Landwege nach dei, befestigten Küstcnpunllen dirigiert. Budapest, 4. Juli. Prinz Victor Napoleon verwe>lt gegenwärtig hier und besichtigt die Sehens« Würdigkeiten Budapests mit großem Interesse. — Der japanesische Staatssecrelar des volkswirtschaftlichen Ministeriums Massana Maeda ist auf seiner europä'i» schen Studienreise hier eingetroffen und besichtigte die voltswirtschafllicyen Institutionen, unter anderem den Landesmustert?ller, woselbst er eine Mustersendung bestellte. — Der „Ungarischen Post" wird aus Ka'schau gemeldet, dass die Stadt zur Errichtung der dritten Universität dortselbst einen unentgeltlichen Baugrund, das Aaumateriale und 200.000 fl. offeriert. London, 4. Juli, nachts. Das Oberhaus verwarf mit 138 gegen 62 Stimmen die vom Herzog von Argyll beantragte Bill, betreffend den Parlaments-eio, nach welcher es den Pairs und den Abgeordneten freistehen sollte, anstatt der Eidesleistung eine Erklärung an Eidesstatt abzugeben. Petersburg. 5.Iuli. Der Brand im Arcadia-Theater entstand gelegentlich der Probe; Menschen sind dabei nicht verunglückt. Petersburg, 4. Juli. Das Gutachten des Nclchsrathes. welches die russische Sprache zur Ve-jchästssprache der Rekrutirrungscomtmssionen in den Ost seeprovinzen macht, erhielt die kaiserliche Bestätigung. Ausgenommen sind zunächst die Landestheile, in welchen die Einführung der obigen Bestimmung gegen« wärlig absolut unmöglich ist. Kandei und Volkswirtschaftliches. Verlosung. »854 Staatslose. Äci der am 1. d. M, ill Uirn vorg«. nonimcncn 5«. Vcrlosnug des Swalslottcrie-Anlcheiis vom Jahre 1854 per fünfzig Millionen m Conu. Münze wnroen nachstehende Serien gezogen, nnd zwar Serie 1 15, !>3 I!»0 418 053 liW 720 1207 1213 1UI8 Ili^< 182» N>',,0 2!82 2U03 2036 2l;88 U??1 28W 2W'.j 3UÜÜ 3053 A055 3107 31l>s. 32Al Ü334 34 lo 3434 3572 38!)7 3!103 3920. Die Verlosung der in diesen Serien cnthalk'nen höheren Ge< winsle findet am 1. Oktober 1882 statt. Uaibach. 5». Juli. «lus dem heutigen Marlte sind er« schienen: <> Wagen mit Getreide, 4 Wagen mit heu und Stroh und 24 Wagen mit Holz. Durchschnitts«Preist. Hm.- na,,, ^m.. mg,.. l».!lt, ft. lr^ ft., lr. N.i l». Weizen pr. heltolil, 9 2« 10 41 Vutter pr. Kilo . — 75 ^j^ Korn „ l> 1« 6 53,Eier pr. Stück . . —> 2 _!^ Gerste (neu) „ 4'55 5 37 Milch pr. Uiter . — 8____ Hafer „ 3 74 3 77 Rindfleisch pr. Kilo -56____ tzalbsrucht „ -,- 7-Kalbfleisch „ _ 44____ Heiden . 5 85 6 13 Schweinefleisch „ —60____ Hirse , 5 34 5 40! Schöpsenfleisch „ — 30____ Kukuruz „ « 80 6 75 Hähndel pr. Stück — 30____ Erdäpfel 100 Kilo---------------Tauben „ _ I»____ Linsen pr. heltollt. l> —------heu 100 Kilo . . y iN___ Erbsen „ 9----------!Stroh „ . . i 69____ Fisolen „ 10 —-------holz, hart., pr. vier Rindsschmalz Kilo — l)0------- Q.'Meter____6 — Schweineschmalz „ — 8ü _ .. ^ weiches, „ ____4 _ Spccl, srisch „ — 74-------Wein, roth.. 100Uit_____20 — — geräuchert.. - 78 — . — weißer .____ig — Verstorbene. n s ^)" ^ H " l'' A°^"" Petto, Schuhmacherssohn,' 16 Tage, Reber Nr. ti, hantige ÄIutzriselMNg ' ' " ' « < ^.-?^«<3'?r""'. Nlaruarctha Nat, Aushilss-llonducteurs-gattm. 6b I,. Capitelgassc Nr. i:i, schwarze Blattern. Im Civilspitale: ,«^n?"'2 O. schwach" "hcite^ " 5. 2 . N. 75i-06 4-2:; tt ZU. mttfzig heiter U 00 9, Ab. 732 54 ^152 NW. schwach heiter Morgens Nebel, nich! lange anhallrnd, gegen Mittag einigt dunlle Wolken aus NW,, sonst heiter; nachmittags etwas windig-Das Tagesmittel der Wärme ^- 17 2°, um 2 6" unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Otton»ar Vambers VM" Jene P. T. Abonnenten, welche mit del Priinumcratiou auf die „Lailmchcr Zeitung" pr« Nl. Quartal !882 noch im Mckstaudc sind, ersuchen wir l)icmit nm gefällige »mgchcudc Einsendung des bezüglichen Betrages, da sonst die Zusendung unseres Blattes eingestellt wird. Die Administration. 7317 Course an der Wiener sörse vom 5. Juli 1NN2. M« d«,««««, C°ur«l.l°^ Oeld Ware StaatS'Nnlehen. lflotenrente.......7700 772l Sllberrent«.......7770 77-8l I«54er 4"/„ StaatNose . 250 fi. 118 75 ii» 5c »8«»er <»/„ ganz« 500 „ I3»50 130 7l »880er 4«/„ W»st«liO0„ 136 70 —-- z»«4er Staatslos» . . 100 „ 171 25 17« — »8«4er „ . . 50 „ 170 — 171>— «omo.Nentenscheine . per St. 34— 35- 4°/o Oest. Goldrcnte, steuerfrei . »5-75 95 »c Vefterr. Notcnrrnte, steuerfrei . »»80 92 »l t»«/» Oest. Schal)',cheine. rüllzahl» bar 1882........ —-— .-— Ung. Goldrcnle 5 8« ?(! « P«vi«rcnt!: 5'7^ .... 8U".»o 87-05 » <öiscnb,-?lul, lüofi. ö.w.S. 1.M-50 13«-— ^ Ostl>a!)«.Pr>or!täten . . ui',0 »14« „ SlaateOdl. (Ung. Ostb,) 110 50 m — » „ vom 1.187« !)5 70 9« 1« « Pläüiieii-Anl. i^ loafl.o.W. ,17 Üb 118 — 2,heiß-N^,^'os^ -»"/„ I«) ft, . . :<,9UU 11<^ — Grundentl. - Obligationen «ill 100s!.<2..F5). b"/« böhmische.......1N«'5O —>— L"/<,gaIlz!si)l:.......i»!i-8<> i«o uo L°/n mähnjche...... 10S — 107 — b°/n niebclüst>,',rt!chische. . . 100 5>o 107 — b«/« ob«röftcl.,!lch>iche .... 10< — —— b°/n steiris>>,e.......104 — I0L-— h»/^lroalische und slavonische 9» — 102 — Geld Ware ««/<> siebenbiirnische.....v!i'— !»»bl, b°/n itemeSval'Vanater . . »?aa W 5>o 5°/nungarische......»e-lb »875. Andere üffentl. Nnlehen. Donau«Neg.°Lose 5«/« 1«N fi. , H3-75 ,14 25 bt°. Anleihe 187», steuerfrei . 10» eo ,o<>— Anlehen d. Ktabtgemcinde Wien 10» — 10» w «lnlehen b. Stadtgemeinde lvien (Silber ober Gold) .... — — — — Plämlen-Nnl.b.Stadtgem.WilN 125 9L lL« 80 Pfandbriefe lsilriuosl.) Bobcncr. aNg. österr. <'/,"/» Gold 120 25 i2N ?b dto. in 3!! Jahren ri! 2s> :ol?e bto. in 50 „ „ 4'/,"/» »8 UK »» i>5 dto, in 50 ,, „ 4«/, . »3-80 »i-3(> dto, Pram!cn»Schulbverschl.3"/n X!» ?L I0l>'— Ocst. Hypotbclcubanl luj. 5'/,°/, ino «K ini — Oesl.°ung. Vanl Verl. 2»/^ . . 101 45 ,< dlo. „ 4"/n . . »6'ic> l»«'Äl! Ung. allg.Vodcncredit-Uctitnaes. in Pest in «4 I. verl. 5'/,"/, . — — — — Prioritäts» Obligationen. (sür luo ft.l. Elisabeth.Wcftbahn I. «imission 9«-75 1N0-— Nerbinande.ittordvahn in Silb >o5 5« ioe — yranz°^oscf'>Uahn.....103—10» 30 Äalizlschc «arl ° Lutwia »Nahn /,»/„ . 10«, 7l 101'— Oesterr. Norbwefibahn . , . . ,1,35c, 104 -Siebenblirger .... 8» 50 93 It"°<«bahn ,. «mission . . . i«i------------ Kübbahn ^3«/,......izz.zy „^.^ Ung.'ssal,,.Bahn.....,« « ,4»c Diverse üofe (per 6lc» st. 50>>/. E. — — — — i!änderbanl öst. ^uu st. G, 5o«/E _.^. __._ Olfterr..Ung. «nnl. . . . .s«ö—827 — Unionbanl lvu fi. . 123 'll 1^4 - Bcrlcdr«.l>anl ÄU.,. ,40 ss.' ' ' 1^.7^1.5 lb Gelb w»»e Actien v«n Lranißport» Unternehmungen (per Slllll). «lbrecht.Vahn 2»o fi. Silber . —— — — «lfolb.yluma^.Nahr^oofi.Vllb. 173 bU 174 — »usf!g..Tepl. «iisenb. »no fi. 2M, K90 — 595 — Vöhm. Nordbahn 150 fi. . . . 1?S 75 177 50 „ Weftbahn «00 fi. . . . 3'.» bb «11 5l» Vuschtichrad« «iisb, 500 fi. 2Vl. 854 — 85« — « (lit. Il) WO fi. . 181 — 185--- Donau « Dampsschissahr« . Ges. Oestcrr, 50u ft. 8?8z!U0fi.S, 182 7» i»3-«k Ferdinands^Nordb. 1000 ff. »»hn lioo fl. Silb. i!»« — 19» l>« FünftiichcN'VarcselEis.zoofiV, 220— lli — Kalz.Kail^'lldwig.« zoofi. 2M. 315 - «l«-5o Olaj'«öflachei l>i.^V, liUllft.ö,«:. 2^^- . zz,3 — aablinbcrs°!iisenb. wo fl. . . —— — — «alchau'Oderb. Eisenbzuoss, S. 149 bb 15«.— Vemberg-lizrnow'Ialsy Visen. tahn-Gcsell. »oo ft, ö.W. . . 17, — ,71 50 ttoyb, öft.-ung.,Triefi s»oafi.. w. . 3«« — «««5« >»«lb >»0« l« Ssdbahn »00 fi. Vil»« . . . »4 — i»4 50 Slid'Nordb. Verb.«« lOOfi.lVt, 15,2 »5 153 — Iheib'Vohn «>« fi, e, l». . . «? 75 »48 25 Iramway.Ves.lVi. ,70 fi. ö.l». «b « «25 8» „ Wr. ne»e 7« fl. . . — — «»--Tran»p«rt»G»< Ung, slorboftbahn »on fi. Gilbn »«4-75 1« »5 Nng.Weftb.(«a»b.Vla,)»«»ft.«. 1« bv l«l» — I«b»ftrie»«tle» (pei Stück). Egydl und ltindberg, «isen» »nb Stahl.Ind. in Wien «>o fi. . — — — — E>senbahnw..Velhg, I,«»fi. 4U°/, ^7 52 »»5« Hlltlenbergtl «» fi,-------1«8 — SalgO'Tar,, «tisenraff, 10» fi. . 1« — 1»b — lrisailer »ohlen».,Oes. 100 fl. . — — — — Devise«. Deutsche Playe......58« « 95 London.........»«> 3b i«l» 5ü Pari».........»7 «7. 47»»» Petersburg.......—— — — Valuten. Ducaten........ »«7 »e» »0»ssranc»»Stü